MOZART MEETS PANDA: DIE ÖSTERREICHISCH-CHINESISCHEN BEZIEHUNGEN IM ÜBERBLICK - ELISABETH GUMPENBERGER, FRANZ HALBARTSCHLAGER, ARNHILT JOHANNA ...
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Elisabeth Gumpenberger, Franz Halbartschlager, Arnhilt Johanna Höfle, Susanne Oberpeilsteiner, Caroline Sommeregger Mozart meets Panda: die österreichisch-chinesischen Beziehungen im Überblick
Impressum Mozart meets Panda: die österreichisch-chinesischen Beziehungen im Überblick Herausgegeben von Franz Halbartschlager, Südwind Agentur (Wien) in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „EU-China: Civil Society Network“ Diese Broschüre wurde mit Unterstützung der Europäischen Union hergestellt. Die darin vertretenen Meinungen geben ausschließlich die Position der Autorinnen und Autoren wieder. Der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden. Titelfoto: Nils Hohnwald Fotos: Helmut Adam/Südwind (chinesische „Spuren“ in Wien) und Nils Hohnwald (Gäste im österreichischen Pavillion bei der Expo 2010 in Shanghai) Die Rechte der Fotos liegen bei den Fotografen. Konzeption und Gestaltung: Hantke & Partner, Heidelberg Druck: MK-Druck GmbH, Eschelbronn Bestelladressen in Österreich Österreichischer Gewerkschaftsbund, „weltumspannend arbeiten”, Huemerstraße 3, A-4020 Linz Telefon +43 (0)732-654784, Telefax +43 (0)732-600045 E-Mail weltumspannend.arbeiten@oegb.at Südwind Agentur, Laudongasse 40, A-1080 Wien Telefon +43 (0)1-4055515, Telefax +43 (0)1-4055519 E-Mail suedwind.bildung@suedwind.at Bestelladressen in Deutschland Asienstiftung, Vertrieb, Bullmannaue 11, D-45327 Essen, Telefon +49 (0)201-83038-24, Telefax +49 (0)201-83038-30, E-Mail vertrieb@asienhaus.de Werkstatt Ökonomie, Obere Seegasse 18, D-69124 Heidelberg, Telefon +49 (0)6221-43336-0, Telefax +49 (0)6221-43336-29, E-Mail info@woek.de INKOTA-netzwerk e.V., Greifswalder Straße 33A, D-10405 Berlin, Telefon +49 (0)30-4289111, Telefax +49 (0)30-4289112, E-Mail inkota@inkota.de Abdruck und sonstige publizistische Nutzung sind erwünscht. Sie sind jedoch nur unter Angabe des Verfassers und der Quelle gestattet. © Dezember 2010, Südwind Agentur, Laudongasse 40, 1080 Wien ISBN 978-3-9502964-3-3 Preis: 5,00 Euro
Einleitung 2011 feiern Österreich und die Volksrepublik Chi- to make joint efforts with Austria to fully understand and na ein gemeinsames Jubiläum: 40 Jahre diplomatische accommodate major concerns of each other, handle dif- Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Dieser An- ferences properly and press ahead with the healthy and lass wird durch eine Reihe von diplomatischen Noten stable development of bilateral relations in the light of auf höchster Ebene begangen, aber auch Ausstellungen, the principle of mutual respect, equality and mutual ben- Symposien, Feste und Vorträge werden von einschlägi- efit“, betonte der chinesische Außenamtssprecher Qin gen Gruppen geplant und durchgeführt. Gang im Mai 2008. Gemeinsamkeiten und gemeinsame wirtschaftliche Die Beziehungsebenen zwischen Österreich und der und politische Interessen wurden und werden in diplo- Volksrepublik China sind aber vielfältiger und komplexer, matischen Kreisen in den Mittelpunkt offizieller öster- als diplomatische Absichtserklärungen, Abkommen und reichisch-chinesischer Beziehungen gerückt; der Reiz Besuchsdiplomatie zu dokumentieren im Stande sind. Zu des gegenseitigen und klischeehaften Exotismus prägt erwähnen sind in diesem Zusammenhang das vielfältige das breitere Bild voneinander: Nicht umsonst spricht wirtschaftliche Engagement von chinesischen und öster- man von der „Panda- und Mozartdiplomatie“. Heikle po- reichischen Unternehmen im jeweils anderen Staat, die litische Fragen wurden und werden gekonnt umschifft: wachsende chinesische Community in Österreich oder die „Unsere Staaten haben unterschiedliche Gesellschaftssy- zahlreichen Initiativen zur gegenseitigen Kulturverstän- steme. Deshalb ergeben sich in verschiedenen Fragen, wie digung zwischen den beiden Ländern. auch in Menschenrechtsfragen unterschiedliche Auffas- Die Entwicklungen in China sind in Österreich auch sungen, die zu kritischen Stellungnahmen führen […]. Thema von zivilgesellschaftlichen Kampagnen und In- Unbeschadet dieser grundsätzlichen Haltung misst die itiativen, wobei der Schwerpunkt auf Menschenrechts- österreichische Bundesregierung der weiteren Entwicklung fragen (v.a. Arbeitsrechte und Minderheitenrechte) der Beziehungen zwischen Österreich und China größte liegt. Im Jahr 2008, als Beijing Austragungsort der Bedeutung bei“, betonte etwa Alois Mock, österreichi- Olympischen Spiele war, war in diesem Zusammenhang scher Außenminister, anlässlich des Besuchs des chine- sischen Außenministers Qian Qichen im Oktober 1991 in sicher ein Hype zu verzeichnen, der sich mittlerweile Österreich. An dieser Haltung hat sich bis heute nichts schon wieder etwas gelegt hat. geändert. Proteste zivilgesellschaftlicher Organisatio- Die vorliegende Broschüre kann keinen Anspruch nen in Österreich gegen Menschenrechtsverletzungen in auf Vollständigkeit erheben und basiert vor allem auf China oder Treffen des österreichischen Bundeskanzlers Studien und Berichten von Akteuren österreichisch-chi- Gusenbauer mit dem Dalai Lama, wie zuletzt im Sep- nesischer Beziehungen. Ziel der Broschüre ist es, einen tember 2007, führen zwar regelmäßig zu diplomatischen kompakten Überblick über die vielschichtigen chine- Protestnoten von Seiten Chinas, nicht aber zu einer sisch-österreichischen Beziehungen zu geben. grundsätzlichen Infragestellung bilateraler Beziehungen zwischen den beiden Ländern. „The Chinese government Franz Halbartschlager attaches great importance to the friendly relations and Südwind – Information und Bildung zu globalen Themen cooperation between China and Austria. It stands ready November 2010 Einleitung Seite 1
Inhaltsübersicht Österreich und China – eine kurze Geschichte der politischen Beziehungen.......................................................................... 3 Migration und Communitys............................................................................ 6 Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner.......................................................10 Kooperationen in den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Kultur......................................................................................16 Österreichische Literatur in China..................................................................19 Images – Österreichbilder und Chinabilder im Vergleich.....................................22 Interview mit Josef Goldberger: „China ist einfach zu groß, und man sieht immer nur Ausschnitte des Ganzen“.........................................................................24 Interview mit Xu Xiaonan: „Beide Länder sollten sich mehr austauschen, dann können die Leute sich besser verstehen“.................................................25 Zivilgesellschaftliches Engagement................................................................26 Daten und Fakten........................................................................................35 Literatur....................................................................................................37 Seite 2 Inhaltsübersicht
Österreich und China – eine kurze Geschichte der politischen Beziehungen Vorgeschichte ihrem etwa zehnjährigen Bestehen die anfangs durchaus profitablen Handelsbeziehungen zwischen Österreich Die ersten Aufzeichnungen von österreichischen Chi- und China pflegte. Nach deren Auflösung nahm die In- nareisenden gehen auf das Ende des 16. Jahrhunderts tensität der Handelskontakte jedoch etwas ab. zurück. Georg Christoph Fernberger soll im Rahmen sei- ner Weltreise 1590 im portugiesischen Stützpunkt Ma- Beginn der diplomatischen cau – und damit auch im chinesischen Kulturraum – ge- Beziehungen landet sein. Eindeutiger belegbar ist jedoch die Anwesenheit von Christoph Carl Fernberger im Reich der Zwischen dem Ende des Ersten Opiumkrieges 1842 Mitte. Dieser ging 1624 im Hafen Zenzau (gemeint war und dem Ersten Weltkrieg wurden zwischen China und wahrscheinlich der Hafen Changchou in der Provinz Fu- verschiedenen westlichen Mächten Verträge abgeschlos- jian) an Land. Die ChinesInnen beschrieb er folgender- sen, die China zu etlichen Zugeständnissen verpflichte- maßen: „Von persohn sein sie ein wenig gelb, wol propor- ten („Ungleiche Verträge“). Der erste dieser Verträge tioniert, ihre angesichter sein gar weibisch und dragen regelte die Beziehungen zwischen Großbritannien und keinen part; sie greinen gern, schlagen sich aber wenig China, aber auch andere westliche Mächte sicherten sich … Diße Nation ist sehr curioßisch; überdreffen unß teut- Vorteile. Den Verträgen entsprechend mussten – neben schen weit.“ dem bereits geöffneten Hafen Kanton (heute Guang- Weitere Verbindungen zu China1 bauten die österrei- zhou) – vier weitere Häfen geöffnet werden: Shanghai, chischen Jesuiten auf, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts Ningbo, Fuzhou und Amoy (heute Xiamen), der Freihan- im Reich der Mitte als Missionare, Mathematiker, Astro- del musste erlaubt und fixe Zollsätze garantiert werden; nomen oder Kartografen tätig waren. In ihren Briefen an für Angehörige westlicher Staaten galt darüber hinaus die Ordensmitglieder in Europa vermittelten sie ein sehr die Gerichtsbarkeit des jeweiligen (westlichen) Landes. positives Chinabild. Nach dem Zweiten Opiumkrieg kam es zum Abschluss Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es erste Han- weiterer Verträge, die etwa die ungehinderte Missionstä- delsbeziehungen zwischen Österreich und China. Kaiser tigkeit christlicher Kirchen in China, Handelsfreiheit auf Karl VI. genehmigte Händlern aus Oostende, Antwerpen dem gesamten chinesischen Territorium, Überwachung und Gent in den Österreichischen Niederlanden 1722 die des Seezolls durch westliche Mächte, die Zahlung von Gründung einer Handelsgesellschaft (nach niederländi- Kriegsentschädigungen sowie die Legalisierung des Opi- schem, britischem und französischem Vorbild), die in um-Handels vorsahen. Sie enthielten außerdem eine 1 Die Bezeichnung „China“ bezieht sich in dieser Broschüre für Angaben ab 1949 stets auf das Territorium der Volksrepublik China ohne Taiwan. Österreich und China – eine kurze Geschichte … Seite 3
Meistbegünstigungsklausel für die jeweiligen westlichen Vertragspartner. Österreichs Ein-China-Politik und Vor diesem Hintergrund erfolgte der Abschluss des das Verhältnis zu Taiwan Freundschafts-, Handels- und Schiffahrts-Vertrags zwi- schen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem In der Erklärung von 1971, mit der die diplo- Kaiserthume China vom 2. September 1869 (RGBl 58/ matischen Beziehungen zwischen Österreich und 1872). Mit seinem In-Kraft-Treten 1871 beginnt die Ge- China begründet wurden, heißt es: „Die österrei- schichte der diplomatischen Beziehungen zwischen den chische Regierung erkennt die Regierung der Volks- beiden Reichen. Der Sitz des ersten österreichisch-unga- republik China als die einzige rechtmäßige Regie- rischen Generalkonsulats war in Shanghai. 1896 wurde rung Chinas an.“ Wie bereits oben erwähnt, bringt zusätzlich eine Gesandtschaft in Beijing2 eingerichtet. Österreich damit zum Ausdruck, dass es der Ein- 1901 hatte China ein kleines Gebiet in der Stadt China-Politik zustimmt. Damit ist Österreich heute Tianjin an Österreich-Ungarn abtreten müssen, weil die eines von 171 Ländern innerhalb der Vereinten Na- k.u.k. Monarchie an der Niederschlagung des Boxer-Auf- tionen, die Taiwan nicht als eigenen Staat aner- standes mitgewirkt hatte. Es wurde ein Konsulat errich- kennen, darunter geschlossen die Staaten der EU. tet. Das Gebiet fiel 1917 wieder an China zurück, als So unterhält auch Österreich mit Taiwan keine of- China dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn als fiziellen diplomatischen Beziehungen. Antwort auf die Erklärung des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs durch das Deutsche Reich den Krieg erklär- te und den Vertrag von 1869 aufkündigte. Die diplomati- Besuchsdiplomatie schen Beziehungen wurden abgebrochen. Der offizielle Verzicht auf Ansprüche auf Tianjin wurde mit der Unter- In den vergangenen Jahren fanden mehrere gegen- zeichnung des Vertrags von St. Germain 1919 besiegelt. seitige Staatsbesuche statt, wobei es die österreichi- In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg stand schen PolitikerInnen stärker in den Osten zieht, als ihre Österreich vor großen wirtschaftlichen Problemen, es chinesischen KollegInnen nach Mitteleuropa. herrschten Arbeitslosigkeit und Hungersnot. Eine diplo- In den Jahren 1985, 1995 und 2001 besuchten die matische Vertretung in China konnte sich Österreich da- österreichischen Bundespräsidenten Rudolf Kirchschlä- her zunächst nicht leisten. In den 1920er Jahren wur- ger und Thomas Klestil China. Bundeskanzler Franz Vra- den in Shanghai, Tianjin und Mukden (Shenyang) nitzky stattet China in den Jahren 1993 und 1996 einen Honorarkonsulate zur Betreuung der österreichischen Besuch ab. 2005 reiste eine 130-köpfige österreichische StaatsbürgerInnen eingerichtet. 1925 wurde wieder ein Wirtschaftsdelegation, angeführt vom damaligen Bun- Handelsvertrag zwischen der Republik Österreich und deskanzler Wolfgang Schüssel, nach China. Schwerpunkt China ratifiziert (BGBl 169/1926). Neuerliche diplomati- dieser Mission war der Ausbau der Wirtschaftsbeziehun- sche Kontakte wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg gen, deren Ausmaß man bis Ende 2010 in puncto Han- aufgenommen. 1947 entsandte Österreich einen Diplo- delsvolumen, Tourismus und Investitionen verdoppeln maten nach Nanjing, der jedoch bereits 1949, nach der wollte. Ausrufung der Volksrepublik, wieder abgezogen wurde. Wirtschaftliche und wissenschaftliche Fragen standen Österreich fühlte sich verpflichtet, die Anerkennung der auch bei der fünftägigen China-Reise von Bundespräsi- neuen Volksrepublik China durch die vier Besatzungs- dent Heinz Fischer im Jänner 2010 im Mittelpunkt – mit mächte (USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frank- ihm reiste eine knapp 200-köpfige Delegation ins Reich reich) abzuwarten. der Mitte, um Kontakte zu knüpfen und zu erneuern. Die Am 28. Mai 1971 kam es schließlich zur Wiederauf- Reise führte Fischer nach Beijing und nach Shanghai, er nahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den traf mit Staatschef Hu Jintao, Ministerpräsident Wen Ji- beiden Ländern. In einem gemeinsamen Kommuniqué abao und Parlamentspräsident Wu Bangguo zusammen. anerkannte China die österreichische Neutralität und Fischer, der Wen seit mehr als 20 Jahren kennt, sprach Österreich die alleinige Vertretungsbefugnis der Regie- neben wirtschaftlichen Themen auch die menschenrecht- rung in Beijing für das gesamte chinesische Territorium liche Situation in China und Klimafragen an. („Ein-China-Politik“). Im Rahmen der EXPO 2010 in Shanghai reisten be- reits mehrere MinisterInnen nach China, am so genann- ten „Österreich-Tag“ (21. Mai 2010) stattete Bundes- kanzler Werner Faymann dem Österreich-Pavillon einen Besuch ab. 2 Entsprechend der heutigen chinesischen Praxis werden Städtenamen und Eigennamen in der Umschrift Pinyin wiedergegeben. Seite 4 Österreich und China – eine kurze Geschichte …
Auf chinesischer Seite liegt der Besuch eines Staats- sprechen. Darüber hinaus standen auch die Salzburger präsidenten mehr als zehn Jahre zurück: Jiang Zemin Festspiele und ein Essen mit dem österreichischen Bun- reiste im Jahr 1999 nach Österreich. In den Jahren 1994 despräsidenten auf dem Programm von Yang Jiechi. und 2002 trafen die damaligen chinesischen Premiermi- Beide Staaten haben in den letzten Jahren mehrere nister Li Peng und Zhu Rongji mit ihren österreichischen Abkommen unterzeichnet, wie z.B. den Tourismus und KollegInnen zusammen. 2010 besuchte der chinesische den Hochschulbereich betreffend, über die kulturelle Außenminister Yang Jiechi Österreich, um mit seinem Zusammenarbeit sowie hinsichtlich wirtschaftlicher, österreichischen Amtskollegen über den Atomstreit mit technologischer, technischer und industrieller Koopera- dem Iran, die bilateralen Beziehungen und Korea zu tion. Bilaterale Abkommen zwischen China und Österreich3 2010 Abkommen über die Einführung von Chinesisch als Lehramtsfach (noch nicht in Kraft) 2010 Abkommen über die biogenetische Zusammenarbeit (noch nicht in Kraft) 2007 Abkommen über die Errichtung eines Generalkonsulats der Republik Österreich in Guangzhou 2006 Abkommen betreffend die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Tiergesundheit und -quarantäne 2006 Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Gleichwertigkeit im Hochschulbereich 2002 Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit 2001 Abkommen über die Touristische Zusammenarbeit 1998 Änderung des Abkommens über den zivilen Luftverkehr 1997 Abkommen bezüglich der Beibehaltung des Österreichischen Generalkonsulates in der Sonderverwaltungszone Hongkong 1996 Abkommen über die wirtschaftliche, industrielle, technische und technologische Zusammenarbeit 1992 Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerumgehung auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen 1990 Abkommen über die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen 1986 Abkommen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Investitionen 1986 Abkommen über den zivilen Luftverkehr 1985 Abkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit 1984 Übereinkunft zwischen den Regierungen der VR China, des Königreichs Norwegen, des Königreichs Schweden und der Republik Österreich über die Ausstellung der Terrakotta-Figuren 1977 Notenwechsel betreffend Gegenseitigkeit in Markenschutzangelegenheiten 1974 Abkommen über die „Ausstellung der Archäologischen Funde der VR China“ 1973 Handels- und Zahlungsabkommen 1971 Gemeinsames Kommuniqué über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen 3 Die genannten Jahreszahlen beziehen sich auf das Datum des In-Kraft-Tretens der jeweiligen Abkommen. Die noch nicht in Kraft getretenen Abkom- men wurden während des Staatsbesuchs von Heinz Fischer in der Großen Halle des Volkes in Beijing unterzeichnet. Österreich und China – eine kurze Geschichte … Seite 5
Migration und Communitys Chinesische Migration nach heute im Museum der Stadt Wien besichtigt werden kön- Österreich nen. Auf das Jahr 1902 gehen schließlich erste Aufzeich- nungen von einer selbst initiierten Migration von Chine- Laut Statistik Austria (2010a: 1) lebten am 1. Jän- sInnen nach Österreich zurück. Diese MigrantInnen wa- ner 2010 9.897 ÜberseechinesInnen mit chinesischer ren als HändlerInnen und ArbeiterInnen tätig. Aufgrund Staatsangehörigkeit in Österreich. Der Hauptanteil mit der häufig fremdenfeindlichen Haltung der hiesigen 6.012 Personen entfällt dabei auf die Bundeshauptstadt Aufnahmegesellschaft wurden aber letztlich 1914 zwei Wien. Diese Statistik erfasst jedoch bei weitem nicht Dutzend ChinesInnen wieder nach China abgeschoben. alle in Österreich lebenden ChinesInnen; so gehen bei- In der Zwischenkriegszeit stieg die Zahl der chine- spielsweise Kim Kwok, Mitarbeiterin am Institut für Ost- sischen MigrantInnen nach Österreich wieder an, Zhao asienwissenschaften an der Universität Wien von 25.000, geht von 600 Personen aus, viele von ihnen waren Land- und Wang Gan, Herausgeber der Wochenzeitung Europe bewohnerInnen aus dem Dorf Qingtian. Chinesische Stu- Weekly, sogar von rund 30.000 ChinesInnen in Österreich dentInnen gründeten schließlich einen eigenen Verein, aus. Auch Zhao Mingnan schätzt die Zahl der in Öster- der der Pflege von chinesischem Kulturgut und der Ver- reich lebenden ChinesInnen auf rund 30.000 und rechnet tretung chinesischer Interessen in der österreichischen hierbei die bereits in Österreich geborenen ChinesInnen, Gesellschaft dienen sollte. ebenso wie ethnische ChinesInnen mit nicht-chinesischer Zur Rückmigration nach China kam es schließlich Staatsbürgerschaft, illegale MigrantInnen und Asylwerbe- mit dem Einmarsch der deutschen Truppen, und erst in rInnen mit ein. Die Zahl Letzterer ist jährlich im Steigen den 1940er Jahren zogen wieder ChinesInnen aus der begriffen; 2009 stellten 574 ChinesInnen einen Antrag Region Qingtian nach Österreich, um sich nun vor allem auf Gewährung von Asyl in Österreich, davon wurden 38 in der Gastronomie zu etablieren. Anträge positiv entschieden. Das Jahr 1978 läutete in China in vielerlei Hinsicht Die Mehrheit der nach Österreich eingewanderten Veränderungen und Liberalisierungen ein, und diese be- ChinesInnen stammt ursprünglich aus der Provinz Zheji- trafen auch die Migrationsmöglichkeiten. Legale Emigra- ang, genauer gesagt aus den Regionen von Qingtian und tion wurde erleichtert und bis zu einem gewissen Grad Wenzhou. In den letzten Jahren entwickelte sich auch sogar gefördert – beispielsweise zu Studienzwecken. ein reger Zustrom aus der Provinz Fujian und Nordost- china. Bildungsmigration nach Österreich Die Entwicklung chinesischer Migration nach Österreich Bildungsmigration setzte vermehrt ab 1978 ein, al- lerdings war sie in den ersten Jahren noch sehr gering. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich kaum Be- Heute präsentiert sich schon ein anderes Bild: Obwohl richte über die Präsenz von ChinesInnen in Österreich. die Mehrheit der ausländischen Studierenden an Öster- Der erste belegte Fall von chinesischen EinwanderInnen reichs Hochschulen aus den Nachbarländern kommen, nach Österreich datiert aus dem Jahre 1780. Es handelte ist die Zahl der chinesischen Studierenden nicht mehr sich dabei um zwei Bootsknechte auf einem Schiff der zu vernachlässigen. Besonders in den letzten Jahren Österreichischen Ostindischen Kompanie, deren Porträts kamen immer mehr junge ChinesInnen nach Österreich, Seite 6 Migration und Communitys
um hier einen Hochschulabschluss zu erwerben. 2000 punktur in Österreich immer größerer Beliebtheit, was lag die Zahl noch bei 303 „ordentlich Studierenden“ aus den in Österreich lebenden ChinesInnen weitere Berufs- China, vier Jahre später wurde bereits die Tausender- felder eröffnet. Auch engagieren sich ChinesInnen in Ös- Grenze überschritten, und heute studieren fast 1.400 terreich zunehmend als LehrerInnen von Taijiquan oder ChinesInnen an Österreichs Fachhochschulen und Uni- Qigong. versitäten und liegen damit auf Platz eins der Her- Laut der aktuellen Ausgabe des Telefonbuchs für kunftsländer außerhalb Europas. Besonders beliebt sind Chinesen in Österreich4 werden mittlerweile 1.168 gas- dabei Ausbildungen im musikalischen Bereich und wirt- tronomische Einrichtungen von ChinesInnen betrieben, schaftswissenschaftliche Studien. ebenso 50 Import- und Exportunternehmen und 42 Su- permärkte, darüber hinaus auch Karaoke-Bars, chinesi- Berufsbilder chinesischer sche Schulen, Internetcafés und Kulturvereine. MigrantInnen in Österreich Österreichische Migration ChinesInnen in Österreich sind in einigen typischen nach China Berufsfeldern tätig, man spricht von so genannten eth- nic businesses, wobei – historisch betrachtet – der Be- ÖsterreicherInnen im Ausland sind nicht verpflich- trieb von China-Restaurants die längste Tradition hat. tet, sich amtlich zu registrieren, weshalb es sich bei den Die Arbeitskräfte stammen dabei meist aus der eigenen Zahlen zu AuslandsösterreicherInnen um Schätzungen Familie oder dem Bekanntenkreis. Das erste China-Res- handelt. Heute geht das Bundesministerium für europäi- taurant in Österreich wurde Ende der 1940er Jahre eröff- sche und internationale Angelegenheiten im Falle Chinas net, Mitte der 1980er Jahre gab es alleine in der Bundes- von etwa 1.500 AuslandsösterreicherInnen aus, was im hauptstadt bereits 120 China-Restaurants. Im Laufe der Vergleich zu den Auswanderungen nach Deutschland Zeit entstanden weiters kleine Import-Export Unterneh- oder in die USA eine sehr geringe Anzahl darstellt. men, die unter anderem diese Restaurants mit Lebens- Betrachtet man die Wegzüge von Österreich nach mitteln oder chinesischem Kunsthandwerk belieferten. China in den Jahren 2006 bis 2009, so handelt es sich Mittlerweile boomen Asia-Shops, in denen chinesische jährlich um etwas mehr als 1.000 ÖsterreicherInnen Textilien und Gebrauchsgegenstände sowie Lebensmit- (Quelle: Statistik Austria), die das Land Richtung China tel angeboten werden. Auch Sushi-Restaurants werden verlassen. Dabei fällt auf, dass die Zuzüge die Wegzüge erstaunlich selten von JapanerInnen, dafür umso häu- jährlich um nur ca. 150 Personen übertreffen. Natürlich figer von chinesischen EinwanderInnen betrieben. Die muss hierbei bedacht werden, dass diese Statistik nichts Nachfrage nach der ostasiatischen Küche war und ist über die Dauer des Aufenthaltes im Zielland aussagt. groß – ein Grund dafür, warum so viele chinesische Ein- Eine größere Anzahl von primär jüdischen Österrei- wanderInnen sich ihren Lebensunterhalt in dieser Bran- cherInnen wanderte während des Zweiten Weltkrieges im che verdienen können. Dass sich ChinesInnen vor allem Rahmen der Flucht vor dem Nazi-Regime nach China aus. in der Gastronomie und dem Einzelhandel engagieren, Liberale Einwanderungsbestimmungen machten die Immi- liegt nicht zuletzt am niedrigen Ausbildungsniveau vie- gration vergleichsweise einfach; erst ab August 1939 wur- ler MigrantInnen. Gerade weil sie häufig wenig Deutsch den Einwanderungsbeschränkungen von der japanischen sprechen, rekrutieren sie ihre Arbeitskräfte wiederum Besatzungsmacht in China eingeführt. Shanghai wurde aus der eigenen Community. Harald Waldrauch und so von 1938 bis Mitte 1939 Zufluchtsort für 18.000 bis Karin Sohler verweisen aber auch auf die „ethnische“ 25.000 Jüdinnen und Juden aus Deutschland, Österreich Solidarität, die bei der Auswahl der Arbeitskräfte, aber und Polen, die in den dort ansässigen ausländischen Kon- auch beim Aufbringen finanzieller Mittel für unterneh- zessionsgebieten Schutz vor Verfolgung suchten. Wer bei merische Aktivitäten eine Rolle spielt. Rechtlich wurde seiner Ankunft in Shanghai in der bereits bestehenden der Zuzug und die Teilnahme am Arbeitsmarkt mit dem jüdischen Gemeinschaft keine Verwandten oder Bekann- Aufenthaltsgesetz von 1993 erschwert. Davor konnten ten hatte, wurde in Heimen notdürftig untergebracht. ChinesInnen vergleichsweise einfach mittels eines Tou- Die EmigrantInnen erhielten sehr viel Unterstützung von ristenvisums einreisen und in Österreich eine Arbeitser- jüdischen Hilfsorganisationen, die zu diesem Zweck ge- laubnis beantragen. gründet worden sind. Viele der EmigrantInnen begannen Neben dem Engagement in Gastronomie und händle- kleine Geschäfte zu betreiben, und einige konnten sich rischen Aktivitäten betätigen sich chinesische Migran- ein Leben in Wohlstand aufbauen. Hauptsächlich siedelte tInnen nun auch verstärkt im Dienstleistungsbereich, beispielsweise mittels der Eröffnung von Reisebüros. Darüber hinaus erfreuen sich die chinesische Heilkun- 4 Das Telefonbuch für Chinesen in Österreich wird vom Verlag de (TCM – Traditionelle Chinesische Medizin) bzw. Aku- WANG Book & Media Handels KEG in Wien herausgegeben. Migration und Communitys Seite 7
sich die Gruppe der österreichischen EinwanderInnen im In Österreich handelt es sich konkret um zwei Zeitun- Bezirk Hongkou an, und bald wurde Little Vienna, wel- gen, die wöchentlich auf Chinesisch erscheinen: Euro- ches sich im Bereich der Chusan Road befand, bekannt. pe Weekly wurde 2006 gegründet, Europe Huaxinbao Letztlich blieben die Jüdinnen und Juden auch in Chi- Newspaper 2000. Sie erscheinen mit einer Auflage von na nicht vor Verfolgung verschont und wurden 1943 in 5.000 bzw. 3.000 Stück. ein Ghetto, das nur mit Passagierschein verlassen werden Im Bereich der Kettenbrückengasse nahe dem Nasch- konnte, umgesiedelt. Nach dem Ende des Zweiten Welt- markt in Wien hat sich mittlerweile so etwas wie eine krieges setzte eine Rückwanderungswelle ein, und die kleine österreichische China-Town etabliert: Neben Re- Flüchtlingsgemeinschaft in Shanghai löste sich auf. staurants, Geschäften und Vereinslokalen gibt es dort auch einen chinesischen Buchladen. Bildungsmigration nach China ÖsterreicherInnen in China schließen sich ebenfalls zu Vereinen zusammen, die Zahl der Vereine ist aller- China wird zunehmend zu einem attraktiven Stu- dings sehr gering und die Standorte sind auf Beijing, dienort für österreichische Studierende. Besonders für Shanghai und Hong Kong beschränkt. Ähnlich wie bei den chinesischen Spracherwerb bietet sich ein ein- bis den chinesischen Vereinen in Österreich geht es auch mehrsemestriger Aufenthalt an einer chinesischen hier darum, sich mit Landsleuten im Ausland zu ver- Universität an. Mehrere österreichische Universitäten netzen, gemeinsam die österreichischen Feste zu feiern verfügen über Partnerschaftsabkommen, die den Stu- und sich über den Alltag in einer fremden Kultur aus- dierendenaustausch mit China erleichtern; darüber hi- zutauschen. naus vergibt auch der Chinese Scholarship Council der Über die MigrantInneninitiativen hinausgehend gibt chinesischen Regierung jährlich Stipendien. Das chine- es Organisationen, die einen gewissen wissenschaftli- sische Bildungsministerium meldete für das Studienjahr chen Anspruch stellen. Hochrangige Persönlichkeiten 2006/2007 484 Studierende aus Österreich an chinesi- aus Politik, Kunst und Wissenschaft haben 1971 auf schen Hochschulen, für das folgende Studienjahr wur- Initiative von Gerd Kaminski mit dem Aufbau eines For- den rund 360 Studierende gemeldet. schungsinstituts begonnen und schließlich die Österrei- chische Gesellschaft zur Förderung freundschaftlicher und Vereinswesen kultureller Beziehungen zur VR China (ÖGCF) gegründet. Finanziell wird die Forschungsgesellschaft seit 1993 von Fernab ihres Herkunftslandes organisieren sich chi- der Sohmen-China-Stiftung eines Auslandsösterreichers nesische EinwanderInnen auch in Österreich in Verei- in Hong Kong, Helmut Sohmen, unterstützt. Die ÖGCF nen. Die Vereine dienen dem Networking und der Inte- gibt in regelmäßigen Abständen den China-Report he- ressensvertretung; der Schwerpunkt ist von Verein zu raus und organisiert jährlich eine Vielzahl kultureller Verein unterschiedlich gelagert. So widmen sich unter- und wissenschaftlicher Veranstaltungen. schiedlichste Vereine beispielsweise der chinesischen Kultur, den Frauenrechten oder der Gastronomie. Sie bieten auch häufig Hilfestellungen für ChinesInnen, sei Chinesische Schulen in Wien es in Bezug auf die österreichische Verwaltung oder den Alltag in der Aufnahmegesellschaft. Natürlich dienen Viele chinesische MigrantInnen in Österreich wün- Vereine auch dem Vergnügen und ermöglichen etwa das schen sich, dass auch ihre Kinder die Möglichkeit haben, gemeinsame Feiern traditioneller Feste. Viele setzen sich Chinesisch in Wort und Schrift zu lernen. Aus diesem weiters die Völkerverständigung zum Ziel und streben Grund wurden bereits sehr früh chinesische Schulen in einen verstärkten Austausch zwischen der Aufnahmege- Österreich gegründet. Die erste chinesisch-sprachige sellschaft und den chinesischen MigrantInnen an. Schule war die Taiwanesische Schule in Wien, welche be- In der Geschichte der Zweiten Republik machte im reits 1970 eröffnet wurde und heute 59 SchülerInnen Jahr 1972 der Chinesische Verein in Österreich den An- verzeichnet. 1995 wurde die Chinesische Schule Wien fang. Mittlerweile gibt es 30 registrierte Vereine. Bar- eröffnet, die heute mehr als 400 SchülerInnen zählt. bara Kreissl nennt dabei als Merkmal der chinesischen 1997 folgte schließlich das Bildungszentrum für chine- Vereine, „dass sie in erster Linie auf regional begrün- sische Sprache in Wien, in welchem heute 600 Schüle- deten Freundschaftsnetzwerken aufgebaut sind“ und Ab- rInnen unterrichtet werden. In diesen Schulen, deren splitterungen und neue Vereinsgründungen häufig dem Angebot gebührenpflichtig ist, erlernen die SchülerIn- Wunsch der ChinesInnen Rechnung tragen, dass „alle nen an Samstagen neben der chinesischen Hochsprache Chinesen gerne ein Amt inne hätten“. auch Geografie und Geschichte. Je nach Lehrplan und Neben der Organisation in Vereinen verfügt die chi- -angebot finden zusätzlich auch Kurse aus Kalligrafie, nesische Community weiters über ihre eigenen Medien. chinesischer Kampfkunst, Tanz oder Malerei statt. Seite 8 Migration und Communitys
Aozhong Gesellschaft zum OesterreichischChinesische Kultur- und Bildungsaustausch Kultur – Mediengemeinschaft KONTAKTE zwischen Österreich und China Sonnleithnerg.34/1/18 Bombekgasse 10 1100 Wien 1120 Wien Tel.: (+43) 01 6045383 Tel.: (+43) 01 8044749 E-Mail: zhao@achina.at E-Mail: aozhongxiehui@hotmail.com Web: www.achina.at Web: http://aozhong.at/about.php Taiwanesisch-Chinesische Bildungszentrum für Schule Wien chinesische Sprache in Wien Institut Sacre Coeur Wasagasse 10, 1090 Wien Rennweg 31 Tel.: (+43) 01 786 4721 1030 Wien Web: www.chineseschool.at Tel.: (+43) 01 9566146 E-Mail: ching-ping@hotmail.com Chinesischer Kultur- Web: http://www.twschule.at/ verein in Österreich Thurngasse 8/3, 1090 Wien The Austrian Chamber of Commerce Tel.: (+43) 01 3194103 Hong Kong (Hong Kong) E-Mail: donaunews@gmx.net GPO Box 8031, Central Web: http://www.vdcm.at/shownews. Tel.: +85 2 31050152 asp?id=46 E-Mail: austrocham@austrocham.com Web: http://www.austrocham.com Chinesische Schule Wien c/o Akademisches Gymnasium Verein chinesischer Frauen Beethovenplatz 1 Oberhoferstraße 15 1010 Wien 2130 Mistelbach Tel.: (+43) 01 9674773 Tel.: (+43) 02572 20990 Web: http://www.asieninwien.at/ Gesellschaft zur Förderung vereinchinesischerfrauen.htm freundschaftlicher und kultureller Beziehungen zur Verein der Chinesen Qing Tian VR China (ÖGCF) / Sohmen Stiftung Gemeinschaft in Österreich Josefstädter Straße 20/24 Kettenbrückengasse 22 1080 Wien 1040 Wien Tel.: (+43) 01 4069793 Tel.: (+43) 01 5221831 E-Mail: lbichina@netway.at Web: http://www.oegcf.com/ Verein der Österreicher in China – Beijing (OeVC) Österreichisch-Chinesische c/o Österreichische Botschaft Gesellschaft für Sprache und Kultur Jianguomenwai, Xiushui Nanjie 5 Girardigasse 5/13 Beijing 100600 1060 Wien P.R. China Tel.: (+43) 0699 81225977 E-Mail: oevc.peking@googlemail.com Web: http://www.asieninwien.at/oester- reichchinesischegesellschaft.htm#null Verein der Österreicher in Shanghai RM- 3EF, Times Square, Österreichisch-Chinesisches No.390 Pan Yu Rd Freundschaftsforum Shanghai 200030 Pater-Abel-Straße 1 P.R. China 3400 Klosterneuburg Tel.: +86 21 62815511 Tel.: (+43) 0699 10439128 E-Mail: kurtpapst@aoding.com E-Mail: austria.china-forum@gmx.net Migration und Communitys Seite 9
Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner Interessanterweise gingen den diplomatischen Be- len im bilateralen Handel unterstreichen die Zunahme ziehungen zwischen Österreich und China wirtschaftli- der Handelsbeziehungen der beiden Länder sehr deut- che Beziehungen voraus. So gab es bereits 1781, also 88 lich: Während zu Beginn der 1970er Jahre das bilaterale Jahre vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen, Handelsvolumen noch bei etwa 29 Millionen Euro lag, Handelskontakte. geht die AWO von rund 6,48 Milliarden Euro für das Jahr In der Geschichte der Zweiten Republik machte 1956 2009 aus. Dabei ist die Handelsbilanz zwischen den bei- eine Delegation der Industriellenvereinigung den An- den Ländern aber keineswegs ausgeglichen: 2,01 Milliar- fang und bereiste China. 1964 wurde schließlich ein Ab- den Euro an Exporten nach China stehen 4,47 Milliarden kommen zwischen dem Chinesischen Rat zur Förderung Euro an Importen aus China gegenüber, was ein Han- des Internationalen Handels und der österreichischen delsbilanzdefizit von etwa 2,46 Milliarden Euro ergibt. Bundeswirtschaftskammer über die Förderung der Wirt- Absolut verzeichnet Österreich allerdings einen schaftsbeziehungen beider Länder unterzeichnet. Zwei starken Anstieg an Exporten, die vor allem nach Bei- Jahre später erfolgte die Eröffnung der österreichischen jing, Shanghai und in die Provinzen Jiangsu und Gu- Außenhandelsstelle in Beijing. So kamen die Wirt- angdong gehen. Auf der Exportliste nach China finden schaftsbeziehungen immer mehr in Gang und besonders sich hauptsächlich Maschinen und Anlagen sowie KFZ seit der chinesischen Politik von Reform und Öffnung und Fahrzeugteile. Die Hauptimportgüter Österreichs 1978 engagieren sich immer mehr österreichische Un- aus China stellen elektronische Geräte, Bekleidung und ternehmen in China. Eines der ersten Beispiele stellt die Textilien, Spielwaren, Beleuchtungskörper, Schuhe und Steyr Daimler Puch AG dar, die 1983 mit der China Na- Lederwaren und anorganische Chemikalien dar, die vor tional Heavy Truck Construction Company in der Provinz allem aus süd- und ostchinesischen Regionen stammen. Shandong ein Lizenzabkommen abschloss. Österreichs Firmen beschränken sich nicht nur auf Besonders der chinesische Wirtschaftsboom lässt die Lieferung von Gütern, sondern entdecken China China für österreichische Unternehmen als äußerst viel auch immer mehr als Produktionsstandort und Möglich- versprechendes Investitionsland erscheinen. So sind keit für gewinnbringende Investitionen. So wurden nach laut Informationen der Außenhandelsstelle Beijing Angaben des chinesischen Wirtschaftsministeriums bis mittlerweile bereits 370 österreichische Unternehmen 2007 bereits 858 Investitionsprojekte mit einem Inves- mit rund 650 Niederlassungen in China angesiedelt. Un- titionswert von etwa 850 Millionen US-Dollar durch- terstützung erfahren sie dabei von der Außenwirtschaft geführt. Besonders im Bereich Energieeffizienz und Österreich (AWO), welche drei Außenhandelsstellen in Umweltschutz wird die Partnerschaft mit China von ös- Beijing, Shanghai und Hong Kong unterhält und da- terreichischer Seite forciert. Einen genaueren Überblick rüber hinaus über ein Zweigbüro in Guangzhou sowie über österreichische Unternehmen, die in China tätig drei Marketingbüros in Chongqing, Shenyang und Xi’an sind, bietet die folgende Tabelle. verfügt. Auch Chinas Unternehmen haben Österreich mittler- Chinas Bedeutung für die österreichische Wirtschaft weile als Investitionsland entdeckt, den Anfang mach- ist nicht zu unterschätzen, ist das Land doch mittler- ten dabei die vier chinesischen Unternehmen COSCO, weile Österreichs wichtigster Handelspartner in Asien, Huawei, ZTE und Air China. Die bisher größte Investi- weltweit der viertgrößte Importpartner und der zweit- tion einer chinesischen Firma stellt die Übernahme des wichtigste Absatzmarkt in Übersee. Die steigenden Zah- oberösterreichischen Flugzeugzulieferers FACC durch Seite 10 Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner
XAC dar, welche 2009 erfolgte. Unterstützt werden die Agentur, die ausländische Investoren bei der Standort- chinesischen Firmen bei ihren Investitionen in den ös- wahl berät, aktiv Firmen anwirbt und China als einen terreichischen Markt von ABA-Invest, einer staatlichen der Hauptzielmarkt auserkoren hat. Österreichische Unternehmen in China5 Unternehmen Branche AGRANA Beteiligungs-AG Nahrungsmittel und Getränke AIRPORTHOTEL SALZBURG Tourismus Alpine Mayreder Construction Co, Ltd. (AMCC) Bau- und Infrastruktur Beratung und Engineering Maschinenbau und Anlagenbau AME International GmbH Agrartechnik, Forsttechnik und Holz Gesundheit und Medizintechnik Andritz Technologien GmbH Metalle und Metallverarbeitung Papier und Zellstoff Umwelttechnik Andritz-Kenflo Foshan Pumpe GmbH Maschinenbau und Anlagenbau Papier und Zellstoff Andritz-Wolfensberger (AnWo) Edelstahlgiesserei GmbH Metalle und Metallverarbeitung Aqua Engineering GmbH Maschinenbau und Anlagenbau Umwelttechnik Austrian Airlines AG Tourismus Austrian Energy & Environment AG & Co KG Energiewirtschaft und Naturressourcen Papier und Zellstoff Umwelttechnik Automotive Business Consulting (HK) Limited Automotive Beratung und Engineering Metalle und Metallverarbeitung AVL List GmbH Automotive Bank Austria Creditanstalt AG Beratung und Engineering BAUER GmbH Agrartechnik, Forsttechnik und Holz Beijing Elsta Mschneider Electric Engineering Technology Co Bau- und Infrastruktur Ltd Elektrotechnik und Elektronik Berndorf Band GmbH Metalle und Metallverarbeitung Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik Ges.m.b.H Elektrotechnik und Elektronik Böhler International GmbH Metalle und Metallverarbeitung Böhler Welding Metalle und Metallverarbeitung Commend International GmbH Beratung und Engineering Informatik und Kommunikation Sicherheit D. Swarovski & Co. Inneneinrichtung Konsumgüter und Lifestyle Doppelmayr Seilbahnen GmbH Tourismus Transport und Logistik EBNER Industrieofenbau GmbH Metalle und Metallverarbeitung 5 Aufgrund des Datenschutzes kann die AWO keine Liste der in China tätigen österreichischen Unternehmen veröffentlichen. Deshalb wurden in die folgende Liste lediglich diejenigen Unternehmen aufgenommen, die im Jahrbuch der österreichischen Wirtschaft in China (AWO o.J.) vertreten sind. Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner Seite 11
Erema Engineering Recycling Maschinen und Anlagen Kunststoffe GesmbH Umwelttechnik Verpackungen EV Group (EVG) Gesundheit und Medizintechnik Informatik und Kommunikation Neue Technologien F.J. ELSNER TRADING GmbH Metalle und Metallverarbeitung Franz Haas Waffel- und Keksanlagen-Industrie GmbH Maschinenbau und Anlagenbau Fritz Egger GmbH & Co Agrartechnik, Forsttechnik und Holz GFM GmbH Metalle und Metallverarbeitung GNAD Shanghai Membrane Switch Co., Ltd. Elektrotechnik und Elektronik Gruber Extrusion Technology (Shandong) Co., Ltd. Maschinenbau und Anlagenbau GS Handelsgesellschaft mbH Gesundheit und Medizintechnik Umwelttechnik HIRSCH Servo Gruppe Kunststoffe Maschinenbau und Anlagenbau Verpackungen HMH Engineering-Consulting-Trading GmbH / Maschinenbau und Anlagenbau RUBBLE MASTER HW Elektrotechnik GmbH Beratung und Engineering Energiewirtschaft und Naturressourcen Umwelttechnik ICON Wirtschaftstreuhand GmbH Beratung und Engineering IDENTEC SOLUTIONS Informatik und Kommunikation igm Robotersysteme AG Maschinenbau und Anlagenbau ISA GmbH Beratung und Engineering Informatik und Kommunikation KEBA AG Elektrotechnik und Elektronik LENZING PLASTICS GMBH Kunststoffe Lisec Shanghai Unternehmensgruppe Bau- und Infrastruktur Maschinenbau und Anlagenbau Transport und Logistik M-U-T Maschinen-Umwelttechnik-Transportanlagen Umwelttechnik Gesellschaft m.b.H. MAGNA Powertrain AG Automotive MAGNA STEYR AG & Co KG Automotive MAN Truck and Bus (China) Automotive MCE Industrietechnik Linz GmbH & Co Bau- und Infrastruktur Beratung und Engineering Maschinenbau und Anlagenbau Mehler Elektrotechnik GesmbH Elektrotechnik und Elektronik Miba AG Automotive Metalle und Metallverarbeitung Neumann International AG Beratung und Engineering NXP Semiconductors (Beijing) Ltd - Sound Solutions – Elektrotechnik und Elektronik formerly Philips Electronics (Beijing) Company, Ltd. ODELGA HandelsgesmbH Gesundheit und Medizintechnik OeKB - Oesterreichische Kontrollbank AG Beratung und Engineering Österreichische Doka Schalungstechnik GmbH Bau- und Infrastruktur Beratung und Engineering Seite 12 Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner
pentanova GmbH Automotive Elektrotechnik und Elektronik Maschinenbau und Anlagenbau PLANSEE SE Elektrotechnik und Elektronik Gesundheit und Medizintechnik Metalle und Metallverarbeitung Plasser & Theurer Export von Bau- und Infrastruktur Bahnbaumaschinen Gesellschaft m.b.H. QimiQ Handels GmbH Nahrungsmittel und Getränke Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Beratung und Engineering Reschreiter GmbH Elektrotechnik und Elektronik Gesundheit und Medizintechnik Umwelttechnik Rosenbauer International AG Automotive Salzburg Agentur Beratung und Engineering scan Messtechnik GmbH Informatik und Kommunikation Neue Technologien Umwelttechnik SCHENKER & CO AG Transport und Logisitik Schmutzer Verlag GmbH Druckerei und Büromaterial Siemens AG Österreich PSE E&I Fin4Cast Informatik und Kommunikation Siemens Program and System Engineering (Nanjing) Co., Ltd Beratung und Engineering SINOplex Handelsgesellschaft m.b.H. / Automotive Unternehmensberatung Dr. Wan Jie Chen Beratung und Engineering Neue Technologien Starlinger & Co. Ges.m.b.H. Kunststoffe Maschinenbau und Anlagenbau Verpackungen Suzhou faigle Engeeniering Plastics Co.Ltd Kunststoffe Transport und Logistik Swareflex (Beijing) Traffic Technology Co., Ltd Sicherheit Bau- und Infrastruktur Elektrotechnik und Elektronik Technoplast Kunststofftechnik GmbH & Co KG Kunststoffe Trodat Marking Devices (Xiamen) Co.Ltd. Druckerei und Büromaterial Kunststoffe Trotec Trading (Xiamen) Co.Ltd. Maschinenbau und Anlagenbau Neue Technologien USPD Schulte & Ster Consulting GmbH Beratung und Engineering VA TECH WABAG GmbH Beratung und Engineering Maschinenbau und Anlagenbau Umwelttechnik Vamed Healthcare Co. Ltd Gesundheit und Medizintechnik Bau- und Infrastruktur Vereinte Winzer Blaufränkischland Agrartechnik, Forsttechnik und Holz Nahrungsmittel und Getränke Waagner-Biro Austria Stage Systems AG Elektrotechnik und Elektronik Maschinenbau und Anlagenbau Weiss-Rohlig China Co., Ltd Transport und Logistik Wittmann Kunststoffgeräte GmbH Kunststoffe Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner Seite 13
Tourismus Expo 2010 in Shanghai In den wirtschaftlichen Kontakten der beiden Län- Mit 242 Pavillons – 193 Staaten und 49 internatio- der spielt die Tourismusbranche eine zunehmende Rolle. nale Organisationen und Industriegruppen – und einer Besonders das Abkommen über die Touristische Zusam- Fläche von über fünf Quadratkilometern ist die Expo in menarbeit aus dem Jahr 2001 erleichtert den touristi- Shanghai die größte Weltausstellung bisher. Sie wurde schen Strom zwischen den beiden Ländern maßgeblich. am 1. Mai 2010 mit einem großen Feuerwerk eröffnet. Österreich wirbt in China mit dem Slogan ???? (Das Unter dem Motto Better City, better Life wurden bis zum muss Österreich sein) und hat in Beijing mittlerweile 31. Oktober 2010 in erster Linie umweltfreundliche, ein eigenes Büro der Österreich Werbung mit drei Mitar- energieeffiziente Technologien und nachhaltige Lösun- beiterInnen (Stand 2009). Der Bekanntheitsgrad Öster- gen für Probleme in stetig wachsenden Städten präsen- reichs in China ist verglichen mit anderen europäischen tiert. Ländern aber immer noch gering – laut einer Studie der Das vorrangige Ziel der Teilnahme Österreichs an der Fachhochschule Salzburg aus dem Jahr 2005 belegte Expo ist der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen: Österreich aber immerhin Rang sechs (Rang eins wurde Österreich profitiert dabei von seiner Vorreiterrolle im von Frankreich eingenommen). Bereich Grüne Technologien. Wirtschaftsminister Mit- Im Rahmen der Werbung wird weiterhin auf die Mu- terlehner ist überzeugt, dass diejenigen Länder, die an sik als Imagefaktor gesetzt. Dass die Musik für ChinesIn- der Expo nicht teilnehmen, mit China nicht ins Geschäft nen ein wichtiges Zugpferd ist, unterstreicht auch die kommen werden. eben genannte Studie: „Der Hauptgrund, eine Reise nach Österreich hat für seinen Pavillon das Thema Öster- Österreich zu machen, ist Musik. Dahinter folgen schöne reich – Sinne im Gleichklang (Feel the harmony) gewählt Landschaft, gute Umwelt, Kultur und das Neujahrskon- und präsentiert sich als Land, in dem Natur und Stadt zert.“ (Zitat nach Mayrhuber 2005: 32) harmonisch ineinander übergehen, was sich auch in der Trotz der steigenden Zahl der TouristInnen aus Chi- Architektur des Pavillons mit seinen fließenden orga- na fällt der Anteil der chinesischen UrlauberInnen in nischen Konturen zeigt. Die BesucherInnen werden auf Österreich am gesamten Tourismus bescheiden aus: Nur eine Reise durch Österreich geschickt, auf der sie von 245.126 Nächtigungen (0,3 Prozent) gehen auf chinesi- schneebedeckten Bergen über grüne Wälder, entlang sche TouristInnen zurück. Damit nimmt China als Her- österreichischer Flüsse und Seen nach Wien gelangen kunftsland in der Statistik Rang 25 ein. ChinesInnen – passend zur jeweiligen Umgebung begleitet von un- besuchen Österreich meist im Rahmen einer straff orga- terschiedlichen Gerüchen und Geräuschen: Schneeknir- nisierten, geführten Reise durch mehrere europäische schen und Temperaturen um den Gefrierpunkt, Waldluft, Länder, und so verwundert es nicht, dass die Aufent- Vogelgezwitscher und Blätterrascheln, Wasserrauschen. haltsdauer in Österreich sehr kurz ist. Mit dieser Präsentation wollte sich Österreich vor allem Auch China wird von den ÖsterreicherInnen immer in den Bereichen Umwelttechnik, Dienstleistungen und mehr als Reiseland entdeckt. 2008 besuchten 56.300 Tourismus stärker positionieren und mit seinem Know- österreichische TouristInnen das Reich der Mitte. Be- how punkten. sonders die Olympischen Spiele 2008 und die Expo in Shanghai 2010 lockten viele TouristInnen nach China, Links: und die Einreise ist für ÖsterreicherInnen mittels eines Touristenvisums sehr unkompliziert. Webauftritt der Expo 2010: www.expo2010.cn Webauftritt Österreichs auf der Expo 2010: www.expoaustria.at Seite 14 Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner
AuSSenhandelsstelle Beijing Österreich Werbung Shanghai 2280 Beijing Sunflower Tower, Austrian National Tourist Office No. 37, Maizidian Street at the Austrian Consulate General KONTAKTE Chaoyang District Shanghai Commercial Section Beijing 100026 Suite 514 Shanghai Centre, Tel.: +86 10 85275050 PO Box 155, 1376 Nanjingxilu E-Mail: peking@austriantrade.org Shanghai 200040 Web: http://wko.at/awo/cn Tel.: +86 21 62798208 E-Mail: neumueller@aodili.cn AuSSenhandelsstelle Hongkong 13/F Diamond Exchange Bldg. StandortAgentur Salzburg 8-10 Duddell Street, Central China-Büro Hong Kong Südtiroler Platz 11 Tel.: +85 2 25222388 5020 Salzburg E-Mail: hongkong@austriantrade.org Tel.: (+43) 0662 451327-12 E-Mail: office@salzburgagentur.at AuSSenhandelsstelle Shanghai Web: www.salzburgagentur.at Suite 514, West Tower, Shanghai Centre P.O. Box 155, No. 1376, Nanjing Xi Lu The Austrian Chamber of Commerce Shanghai 200040 and Association Tel.: +86 21 62797197 G.P.O. Box 8031, Central, Hong Kong E-Mail: shanghai@austriantrade.org Tel.: +85 2 31050152 E-Mail: austrocham@austrocham.com Organisation zur Unterstützung Web: www.austrocham.com der Österreichisch-Chinesischen Beziehungen Theresianumgasse 7/6.Stock 1040 Wien Tel.: (+43) 01 8695524 E-Mail: office@oecb.org Web: www.oecb.org Österreichisch-Chinesisches Wirtschaftskomitee Schottenring 17 1010 Wien Tel.: (+43) 01 3156800 E-Mail: acec@aon.at Österreich Werbung Beijing Commercial Counsellors Office at the Austrian Embassy Beijing, 2280 Beijing Sunflower Tower No. 37 Maizidian Street Chaoyang District 100026 Beijing Tel.: +86 10 85275045 E-Mail: office@aodili.cn Wirtschaft und Handel: Ungleiche Partner Seite 15
Kooperationen in den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Kultur Auf diplomatischer Ebene wird das Interesse an kul- nete PhD-StudentInnen aus China die Möglichkeit, in tureller und wissenschaftlicher Kooperation zwischen Österreich zu studieren. Österreich und China immer wieder betont. Ebenso wie Einen großen Beitrag zur wissenschaftlichen Koope- in China österreichische Musik sehr geschätzt wird, gilt ration der beiden Staaten leistet das Eurasia Pacific-Uni- auch China in Österreich als überaus reiches Kulturland, net, welches seit 2000 besteht und österreichische mit und in den letzten Jahren nimmt die Zahl der Koopera- chinesischen Universitäten und Hochschulen in Kontakt tionen in diesem Bereich kontinuierlich zu. Besonders bringt. Finanziell wird das Netzwerk vom Bundesminis- von österreichischer Seite wird der Kontakt immer wie- terium für Wissenschaft und Forschung und dem ÖAD der gesucht, so beispielsweise im Rahmen der Wissen- unterstützt. Es initiiert unter anderem gemeinsame For- schaftsdelegation, die Anfang 2010 nach China reiste. schungsprojekte, Konferenzen, Studierendenaustausch Der Zusammenarbeit im Bereich von Wissenschaft und Forschungszentren in China. Dabei beschränkt und Technik wurde mit einem Abkommen zwischen den sich das Netzwerk nicht auf China, sondern ist im ost-, beiden Staaten bereits im Jahre 1984 die Bahn geeb- südost- und zentralasiatischen Raum und der Pazifik- net. Das Abkommen ermöglicht einen Austausch von Region tätig. Weiters arbeitet es an der Gründung ge- WissenschaftlerInnen, den jährlich etwa 70 Personen in meinsamer transnationaler Bildungseinrichtungen mit, Anspruch nehmen. Organisatorisch ist dabei der Öster- wie beispielsweise der Austrian-Chinese Music University. reichische Austauschdienst (ÖAD) federführend. Weiters An der Universität Wien besteht seit 1973 am Ins- haben bilaterale Abkommen von 1980, 1984 und 1995 titut für Ostasienwissenschaften der Bereich Sinologie. eine Zusammenarbeit zwischen der Österreichischen Aka- Von einem Orchideenfach hat sich der Studiengang zu demie der Wissenschaften und ihren chinesischen Pen- einer beliebten Studienrichtung mit rund 700 Studie- dants ermöglicht. renden (Stand 2008) entwickelt. Besonders seit Mitte Österreich schickt darüber hinaus jährlich vier Lek- der 1990er Jahre steigt die Zahl beträchtlich an. Sinolo- torInnen an chinesische Universitäten, um den Germa- gie als Bakkalaureats-, Magister- und Doktoratsstudium nistik-Studierenden die Alpenrepublik näherzubringen. kann in Österreich lediglich an der Universität Wien stu- Eines der Lektorate befindet sich beispielsweise an der diert werden. Dabei beschränkt sich der Studieninhalt renommierten Peking University. Neben staatlich ini- nicht auf das Erlernen der chinesischen Sprache. Im Mit- tiierten Kooperationen engagieren sich auch viele ös- telpunkt steht vielmehr die wissenschaftliche Auseinan- terreichische Universitäten direkt in China, indem sie dersetzung mit der chinesischen Geschichte, Wirtschaft, Kooperationsabkommen mit chinesischen Universitäten Gesellschaft, Politik, Literatur sowie dem chinesischen abschließen, die den regelmäßigen Austausch von Stu- Recht. dierenden ermöglichen. Ein bilaterales Abkommen aus In den letzten Jahren nimmt über den Studiengang dem Jahr 2006 stellt dabei die Anerkennung von Gleich- Sinologie hinausgehend das Angebot an Studienmöglich- wertigkeiten im Hochschulbereich sicher, was ein Wei- keiten mit sprachlichem und/oder fachlichem China-Be- terstudium im Partnerland stark vereinfacht. zug stark zu. So bietet beispielsweise die Wirtschaftsuni- Die chinesische Regierung ermöglicht es österreichi- versität Wien in Kooperation mit dem Bereich Sinologie schen Studierenden mittels ihres Stipendienprogramms der Universität Wien das individuelle Bachelorstudium des China Scholarship Council, einen Teil des Studiums in Internationale Betriebswirtschaft und Chinesisch an. China zu absolvieren. Dank eines Abkommens mit dem In diesem Studiengang wird die Kernkompetenz der in- Wissenschaftsfonds FWF, welches 2009 unterzeichnet ternationalen Betriebswirtschaft mittels eines zweiten wurde, erhalten nun auch jährlich bis zu 30 ausgezeich- Schwerpunktes, der chinesischen Hochsprache, ergänzt. Seite 16 Kooperationen in Wissenschaft, Bildung und Kultur
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