NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.

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NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
EDITORIAL
        UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020

NÄCHSTENLIEBE –
     WIE SIE UNS
   ZUSAMMENHÄLT

                                 LichtBlick   1
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
EDITORIAL

                                                                                                                  Miteinander – füreinander:
                                                                                                                  Gemeinsam schaffen wir das!
                                                                                                                  Jedes Jahr im Oktober starten wir mit der Sparda-Bank
                                                                                                                  München und dem Münchner Merkur unsere große Spenden-
                                                                                                                  aktion. Eine Kooperation, auf die stets Verlass ist – und ein
                                                                                                                  wahrer Lichtblick für bedürftige Rentner! Jedes Jahr überlegen
                                                                                                                  wir uns dabei auch ein Thema, das zentral für uns ist. Diesmal,
                                                                                                                  inmitten der Pandemie, fiel uns die Entscheidung leicht: Wir
                                                                                                                  setzen auf Nächstenliebe. Im wahrsten Sinne des Wortes.

                                                                                                                  Denn eines ist doch sicher in diesen Zeiten: Es kommt jetzt vor
                                                                                                                  allem darauf an, füreinander da zu sein – und die Dinge mit-
                                                                                                                  einander anzupacken. Jeder von uns kann in eine Situation
                                                                                                                  kommen, in der er auf fremde Hilfe angewiesen ist. Und
                                                                                                                  niemand sollte dann verzweifeln müssen. Heinrich Bedford-
                                                                                                                  Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
                                                                                                                  Bayern, hat es sehr treffend in unserem Interview (Seite 19)
                                                                                                                  formuliert: „Wenn sich jeder von uns in Solidarität übt, dann
                                                                                Lydia Staltner hat 2003 den       wird auch allen mehr geholfen.“ Damit sind wir auf dem
                                                                                Verein LichtBlick Seniorenhilfe
                                                                                                                  richtigen Weg.
                                                                                gegründet, um älteren Menschen
                                                                                in Not einen Lichtblick zu        Für mich ist es immer wieder überwältigend zu sehen, wie Sie,
                                                                                schenken.
                                                                                                                  liebe Spenderinnen und Spender, an unsere Senioren denken.
                                                                                                                  In der Corona-Krise wissen wir das umso mehr zu schätzen,
                                                                                                                  denn viele von Ihnen hat es in diesen außergewöhnlichen
                                                                                                                  Zeiten auch gebeutelt. Wir bekommen so einige Anrufe von
                                                                                                                  treuen Unterstützern, die schweren Herzens ihre Zahlungen
                                                                                                                  einstellen – weil sie sonst nicht mehr über die Runden kämen.
                                                                                                                  Ich will nicht verhehlen: Das ist schlimm für unsere Senioren,
                                                                                                                  die längst am Rand der Gesellschaft stehen.

                                                                                                                  In den vergangenen Monaten haben wir aber auch eine große
                                                                                                                  Hilfsbereitschaft erfahren – so viele Menschen haben uns
                                                                                                                  kontaktiert, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Das berührt
IMPRESSUM                                                                                                         uns sehr. Und es zeigt: Nächstenliebe ist nicht nur ein Wort,
                                                                                                                  es sind Taten. Und manchmal auch eine Umarmung, wie auf
Herausgeber:
Projekt LichtBlick GmbH                                                                                           unserem Titelfoto. Das Bild ist freilich in der „Vor-Corona-Zeit“
Schweigerstraße 15                                                                                                entstanden. Doch es symbolisiert bis heute: Gemeinsam
81541 München
                                                                                                                  schaffen wir das! Für unsere Senioren.
Tel: 089 / 67 97 10 10
                                           Foto Titel: LichtBlick Seniorenhilfe e. V./Gisela Schober

E-Mail: info@seniorenhilfe-lichtblick.de
V.i.S.d.P.: Lydia Staltner
                                           Foto Editorial: LichtBlick Seniorenhilfe e. V.

Redaktionelle Leitung/Konzeption/
Textchef:
Dr. Barbara Nazarewska

Art-Direktion:
Nadine Eiringhaus
                                                                                                                  Ihre Lydia Staltner
Redaktionelle Mitarbeit:
Nina Praun; Sabrina Witte                                                                                         Gründerin und 1.Vorstand
                                                                                                                  LichtBlick Seniorenhilfe e. V.
Schlussredaktion/Korrektorat:
Ralf-Oliver Dürr

Druck: Color Medien GmbH

                                                                                                                                                                   LichtBlick         3
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
INHALT

    06
    INTERVIEW
    Ein Herz und eine Seele:
    Seniorin Edith B., 90, und
    LB-Mitarbeiterin Jelica
    Komljenovic kennen sich
    seit zehn Jahren.

    10           AKTUELLES
                 Altersarmut: Warum die
                 Rentenerhöhung viele
                 LichtBlick-Senioren noch
                 schlechterstellt als bisher.

                                                                                 Fotos: LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Alexander Stingl, Tatjana Jetsch,
                                                                                 Shutterstock, Agentur Dietrich, Eva-Maria Hamperl

                                                14   BLICKPUNKT
                                                     Gesunde Ernährung ist
                                                     ein Muss für Ältere. Doch
                                                     was, wenn das Geld dafür
                                                     einfach nicht reicht?

4   LichtBlick
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
EINBLICK                        30   KÜCHEN-
18       Die LichtBlick-Hotline:
         Zu jeder Zeit ein offenes Ohr
         für bedürftige Senioren.
                                              GEHEIMNIS
                                              Vittorias preisgekrönte Lasagne
                                              – mit Tipps von Jahrhundertkoch

19
                                              Eckart Witzigmann.
         „Nächstenliebe ist absolut
         zentral“ – das Interview zur

                                         32
         großen Spendenaktion.
                                              MEINUNG
22       Alles Gute zum Geburtstag!
         Überraschungsbesuche für
                                              Solidarität hilft in jeder Situation:
                                              Wie wir mit Rücksicht aufeinander
         LichtBlick-Senioren.
                                              die Corona-Krise meistern.

24       Maske auf! Eine Spende für
         mehr Teilhabe am Leben.
                                         34   DIE LETZTE SEITE
27       Neue LichtBlick-
         Botschafterinnen:
                                              Ein Hilferuf und seine Geschichte.
                                              Diesmal mit Etel B., die jeden Tag
         Andrea Kathrin Loewig &              um ihr Augenlicht kämpft.
         Monika Baumgartner

28
GEBEN &
NEHMEN
Geschenkte Zeit: Unsere
besondere Spender- und
Empfänger-Geschichte.

                                                                               LichtBlick   5
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
INTERVIEW
        EDITORIAL

    „LICHTBLICK IST DER
    HIMMEL FÜR MICH“

    LichtBlick-Mitarbeiterin                  ... und bei Frau Komljenovic?            Erzählen Sie doch mal genauer.
    Jelica Komljenovic und                    Oh ja! Wir kennen uns ja schon ganz      Es war bei einer Seniorenveranstal-
                                              lange. Wissen Sie: Es ist für mich was   tung unseres Vereins – sie stand da,
                                                                                       lächelte, und ich hatte das Gefühl, ich
    Seniorin Edith B., 90,
                                              ganz Besonderes, mit ihr zu sprechen
    kennen sich seit zehn                     und zu lachen. Ich komme ja kaum         müsse jetzt zu ihr hingehen und ihr
    Jahren. Die beiden Frauen                 aus dem Haus – vor allem jetzt,          sagen: „Sie schauen so schön aus!“
                                              während der Corona-Krise. Ich koche      Ich meine: Frau Edith B. war damals
    haben ein ganz besonderes
                                              und putze und putze und koche. Das       schon 80, aber das Alter spielt bei ihr
    Verhältnis – das weit über                war’s. Meine Familie sehe ich auch       keine Rolle. Sie hat einfach diese tolle
    helfen und Hilfe empfangen                selten. Frau Komljenovic ist ein         Ausstrahlung! Und ich verstehe mich
    hinausgeht. Ein kleines                   wahrer Lichtblick.                       bis heute so gut mit ihr.
    Lehrstück in Interviewform

                                                                                                                                  Foto: LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Astrid Schmidhuber, Shutterstock
    über Nächstenliebe.

    Was bedeutet LichtBlick für Sie,
    Frau B.?                                  Was bedeuten Ihnen, Frau Komlje-         Wissen Sie noch, was Frau B.
    Es bedeutet eine Anlaufstelle für mei-    novic, diese Besuche?                    damals geantwortet hat?
    ne Seele. Ich bin schon 90 Jahre alt –    Edith B. ist für mich fast schon wie     Aber ja! Sie sagte: „Mein Mann war
    und ich habe Angst, dass ich vielleicht   ein Familienmitglied. Es besteht so      Italiener – der wollte immer, dass ich
    bald sterbe. Mein Herz ist schwach,       eine Vertrautheit zwischen uns beiden!   hübsch aussehe.“
    ich habe sechs Operationen hinter mir.    Wir kennen uns ja schon seit rund
    Ich freue mich über jeden Tag, den        zehn Jahren. Ich war gerade ganz neu     Das tun Sie ja bis heute, Frau B.
    ich noch da bin. Und auch über jeden      bei LichtBlick – da habe ich sie zum     Hören Sie bitte auf, ich bin doch
    Besuch bei LichtBlick ...                 ersten Mal gesehen.                      schon so alt!

6     LichtBlick
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
Erzählen Sie uns doch ein bisschen
aus Ihrem Leben.                            Ein Herz für bedürf-
Ich habe drei Kinder, fünf Enkel und        tige Senioren: Jelica
einen Urenkel. Als ich 24 Jahre alt         Komljenovic arbeitet
war, starb mein erster Mann ganz            seit zehn Jahren für
überraschend. Sekundentod, sagten die       LichtBlick. Zu ihrem
Ärzte damals. Ich stand dann allein da      Jubiläum haben
mit zwei kleinen Kindern: Der Bub           ihr die Kollegen
war vier, das Mädel gerade mal zwei         eine kleine Foto-
Monate alt. Ich habe mich ständig           kollage geschenkt.
gefragt: Wie soll ich das jetzt schaffen?   Komljenovic sagt:
Ich bin gelernte Schneiderin. Aber da       „Bei LichtBlick muss
verdient man ja nicht viel – und wie        niemand betteln.
sollte das überhaupt gehen mit den          Aber ich weiß, dass
kleinen Kindern?                            es die Betroffenen oft
                                            so empfinden, weil
Und wie ging es dann?
Ich habe dann bei einer großen
                                            sie sich für ihre Not

Münchner Firma als Sachbearbeiterin
                                            schämen. Ich will

angefangen. Wir kämpften uns zu dritt
                                            diesen Menschen

irgendwie durch – und dann, rund
                                            Mut zusprechen,

drei Jahre später, trat mein zweiter
                                            ihnen diese Last

Mann in unser Leben.
                                            nehmen.“

Sie lachen, Frau Komljenovic?
Ja. Streng genommen fuhr er in das
Leben dieser kleinen Familie.

                                                LichtBlick    7
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
INTERVIEW

                                                                                          Edith B. legt auch
                                                                                          mit 90 großen Wert
                                                                                          darauf, gepflegt aus-
                                                                                          zusehen. Das Foto
                                                                                          zeigt sie mit ihrem
                                                                                          zweiten Mann bei der
                                                                                          Hochzeit. „Ein Pfunds-
                                                                                          kerl“, sagt sie über
                                                                                          ihn. Die beiden waren
                                                                                          60 Jahre verheiratet.

    Das wollen wir gern genauer                Frau Komljenovic, was empfinden
    wissen, Frau B.                            Sie, wenn Sie so etwas hören?
    In der Tat: Ich war mit meinen             Vor allem ein Gefühl der Ungerechtig-
    Kindern in Kitzbühel. Ich hatte einen      keit. Ich meine: Frau B. hat so viele
    günstigen Skikurs für sie ergattert, wir   Jahre gekämpft – nach dem Tod ihres
    waren mit dem Bus unterwegs. Doch          ersten Mannes mit den beiden kleinen
    irgendwie verpassten wir ihn dann für      Kindern, dann diese lange Zeit, in der
    den Rückweg. Und so lief ich einfach       sie ihren zweiten Mann pflegte. Und
    an der Hauptstraße mit meinen Kin-         jetzt?
    dern an der Hand entlang und hoffte
    auf eine Mitfahrgelegenheit zurück         Jetzt muss sie – betteln.
    nach München.                              Bei LichtBlick muss niemand betteln.
                                               Aber ich weiß, dass es die Betroffenen
    Und dann?                                  oft so empfinden, weil sie sich für ihre
    Dann hielt ein Auto neben uns. Mein        Not schämen. Ich will diesen Menschen
    künftiger Mann saß am Steuer. Ein          Mut zusprechen, ihnen diese Last
    Pfundskerl! Er sagte, er lebe zwar in      nehmen. Frau B. ist auch eine, aus der
    Kitzbühel – aber er fahre uns trotz-       man förmlich herauskitzeln muss, dass
    dem nach München zurück. Ich sagte:        sie was braucht. Sie ist wirklich so be-
    Mich gibt es nur im Dreier-Pack. Er        scheiden. Und so unheimlich dankbar.
    war einverstanden. Wir waren 60
    Jahre verheiratet, haben noch ein ge-      Frau B., Hand aufs Herz: Tun Sie
    meinsames Kind bekommen – und die          sich so schwer damit, Hilfe anzu-
    letzten 14 Jahre unserer Ehe habe ich      nehmen?                                                             Fotos: Astrid Schmidhuber, LichtBlick Seniorenhilfe e. V.

    ihn gepflegt, weil er dement war.          Ja. Nach dem Tod meines Mannes
                                               wollte ich auch ganz lange nicht aufs
    Und nach seinem Tod kam die                Sozialamt. Das ist doch entwürdigend!
    Altersarmut für Sie?                       Meine Kinder wissen bis heute nicht,
    Ja, das kann man so sagen. Leider. Ich     dass ich so arm bin – dass ich mir im
    schäme mich dafür sehr. Niemand            Supermarkt nur Sonderangebote leisten
    in unserem Haus weiß, dass ich so          kann. Ohne die Hilfe von LichtBlick
    eine arme Maus bin. Ich weiß, ich          würde ich nicht überleben können.
    kann eigentlich nichts dafür – es sind     Dieser Verein ist der Himmel für mich!
    irgendwie die Umstände. Aber ich mag
    das nicht zeigen.                          Barbara Nazarewska

8     LichtBlick
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GASTBEITRAG

                                         „ICH HABE SEHR VIEL
                                         RESPEKT VOR DEM ALTER“
                                         Thomas Koenen organisiert mit seiner Agentur „beCAUSE – wir.tun.was“ soziale Projekte.
                                         Insbesondere auch für ältere Menschen in Not. Zusammen mit LichtBlick Seniorenhilfe
                                         beschert er Betroffenen wertvolle Stunden. Eine kleine Geste mit großer Wirkung.

      Thomas Koenen
      Inhaber der Agentur                Es hat gute Gründe, warum ich mich für           Duca schenken. Ja, Musik verbindet – und sie
      „beCAUSE – wir.tun.was.“           ältere Menschen engagiere: Ich bin generell      berührt.
                                         sehr emotional – und in diesem Corona-Jahr
                                                                                          Während unserer Konzerte erlebten wir
                                         bin ich selbst schon 60 Jahre alt geworden.
                                                                                          viele emotionale Momente: Freudiges,
                                         Ich habe sehr viel Respekt vor dem Alter,
                                                                                          Trauriges, Dankbarkeit, Lachen, Weinen,
                                         so bin ich aufgewachsen, so bin ich erzogen
                                                                                          strahlende Augen, zitternde Hände, aber
                                         worden. Und: Ich hatte schon immer ein sehr
                                                                                          auch „Rollator und Rollstuhl Rock’n‘Roll“.
                                         enges Verhältnis zu meinen Eltern, konnte
                                                                                          Und wir spürten diese enge Verbindung
                                         bei ihnen sein, als sie starben. Auch mit
                                                                                          zwischen Alt und Jung: Was wäre unsere
                                         meinen Großeltern war ich aufs Engste ver-
                                                                                          Gesellschaft ohne die vielen Menschen in
                                         bunden, bis zum Schluss – und seit 2019 bin
                                                                                          den pflegenden Berufen, die jeden Tag aufs
                                         ich selbst Großvater.
                                                                                          Neue ihren Schützlingen ganz viel Empathie
                                         Mein Engagement hat für mich auch sehr viel      entgegenbringen, selbst wenn diese dement
                                         mit Nächstenliebe zu tun, der zentralen Mitte    sind oder nicht mal mehr sprechen können?
                                         unseres Lebens, so sehe ich das als Buddhist:    Die Arbeit als Pfleger ist physisch und psy-
                                         Unser Leben beginnt mit der Geburt, als Kind     chisch kräftezehrend – und man muss an
                                         lernen wir die ersten Schritte, körperlich und   manchen Tagen nicht nur an seine Grenzen
                                         geistig. Als älterer Mensch schließt sich dann   gehen, sondern weit darüber hinaus.
                                         dieser Kreis, wir werden mehr zum Kind und
                                         fangen noch einmal mit dem Lernen an. Und
                                         alles, was sich dazwischen abspielt, nennt         „Mein Engagement hat sehr
                                         man das Erwachsenen-Leben – in dem wir             viel mit Nächstenliebe zu tun“
                                         vieles zurückgeben sollten.

                                         Vor allem an die ältere Generation, die von
                                         der Corona-Krise besonders stark betroffen       Hut ab vor dem Pflegepersonal, dem wir in
                                         ist: Menschen, die monatelang keinerlei          jedem Seniorenheim begegnen durften!
                                         soziale Kontakte zu ihren Familien, Kindern      Diese Menschen machen es möglich, dass
                                         und Enkeln hatten; die bis heute zu ihren        Ältere ihren Lebensabend in Würde und
                                         Liebsten auf Abstand gehen müssen, sicher-       Respekt verbringen – umsorgt, gepflegt,
                                         heitshalber. Besonders hart war es während       ermuntert, motiviert und getröstet. Das ist
                                         des Lockdowns für Bewohner von Pflege-           großartig. Und es verbindet. Ein wertvolles
                                         und Altenheimen. Und bis heute ist ihre          „Gemeinsam“-Gefühl entsteht hier.
                                         Situation alles andere als leicht.
                                                                                          Genau das spürte ich auch vor einiger Zeit,
                                                                                                                                            Fotos: Stefan Hellweger, Steffen Horak

                                         Deswegen haben wir im Frühjahr, zusammen         als ich mit Rentnern des Vereins LichtBlick
                                         mit LichtBlick, Hofkonzerte organisiert. In 43   Seniorenhilfe im Luxuszug Luxon unterwegs
Echte Lichtblicke: Oben: Tenor           Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen           war, von München in die Berge. Dieses be-
Giuseppe Del Duca bei einem Hof-         konnten wir mehreren tausend älteren             sondere Erlebnis hat mir mal wieder gezeigt,
konzert. Mitte: Zwei ältere Damen, die
                                         Menschen, aber auch den vielen, wunder-          wie wichtig es ist, Zeit mit älteren Menschen
den Auftritt vom Balkon aus verfolgen.
Unten: Ein Ausflug mit dem Luxuszug      baren Pflegekräften ein wenig Abwechslung,       zu verbringen. Die Freude und Dankbarkeit
Luxon, an dem bedürftige Rentner         Freude, Trost und musikalische Lichtblicke       während unserer gemeinsamen Reise haben
teilnehmen konnten.                      mit dem italienischen Tenor Giuseppe Del         mich zutiefst berührt.

                                                                                                                      LichtBlick        9
NÄCHSTENLIEBE - WIE SIE UNS ZUSAMMENHÄLT - UNSER MAGAZIN IM HERBST/WINTER 2020 - LichtBlick Seniorenhilfe e.V.
AKTUELLES

     NOCH ÄRMER TROTZ
     RENTENERHÖHUNG
     Als am 1. Juli 2020 die Renten erhöht wurden, war in vielen Medien die Rede von
     einer guten Nachricht – und das auch noch mitten in der Corona-Krise. Doch für viele
     ältere Menschen, die der Verein LichtBlick betreut, spitzte sich die Situation dann zu.
     Eine Geschichte über die Kehrseite.

     Rentenerhöhung? Für Rosemarie G. (siehe Seite 13)          rechtigungsscheine für die Tafel. Oder Vergünstigungen
     war das eine denkbar schlechte Nachricht. Denn als die     bei Tickets des öffentlichen Nahverkehrs. Und: Auch die
     Renten zum 1. Juli 2020 stiegen – in Westdeutschland       GEZ-Gebühren, also der Rundfunkbeitrag, fallen wieder
     um 3,45 Prozent, in den neuen Bundesländern um 4,20        an. „Für unsere Senioren sind solche Rentenerhöhungen
     Prozent –, bekam die 83-Jährige in der Tat ein paar        mehr eine Augenwischerei als eine echte Hilfe“, mahnt
     Euro mehr. Nur: Es sind jetzt rund 40 Euro zu viel, um     Staltner. Wohlwissend, dass sich die Situation von Rent-
     auch weiterhin Leistungen aus der Grundsicherung im        nern bundesweit immer mehr zuspitzt.
     Alter (siehe Infokasten) beantragen zu dürfen. Und das        Das Armutsrisiko von älteren Menschen in Deutsch-
     ist ein echtes Problem.                                    land wächst schon lange viel stärker als in allen anderen
                                                                                                                            Fotos: Shutterstock (2)

         „Wenn jemand aus der Grundsicherung herausfällt,       Bevölkerungsgruppen. Wie das Statistische Bundesamt
     bekommt er viele Vergünstigungen nicht mehr“, er-          erst Ende September 2020 mitteilte, hat die Zahl be-
     klärt Lydia Staltner, Vorsitzende des Vereins LichtBlick   sagter Senioren allein in den vergangenen 15 Jahren
     Seniorenhilfe. Gemeint sind damit zum Beispiel Be-         dreieinhalb Mal stärker zugenommen als die Zahl aller

10     LichtBlick
Betroffenen: um rund 4,7 Prozentpunkte auf nunmehr
15,7 Prozent. „In keiner anderen Altersgruppe war der                                                       Grundsicherung
Anstieg seit dem Jahr 2005 so groß“, erklärte das Bun-
desamt. Und der Sozialverband VdK nannte Altersarmut                                                        im Alter
angesichts der jüngsten Zahlen ein „Massenphänomen“.                                                        Die Grundsicherung im Alter ist keine
   Der Verein LichtBlick hat nur mit Menschen zu tun,                                                       Rente, sondern eine Sozialhilfe. Bean-
deren Rente nicht zum Überleben reicht. Dabei haben                                                         tragen kann sie jeder, der die reguläre
die meisten ihr Leben lang gearbeitet. „Ich habe ja im-                                                     Altersgrenze erreicht hat, jedoch über so
mer rechnen und überlegen müssen“, sagt auch Rosema-                                                        ein geringes Einkommen und Vermögen
rie G. – die drei Kinder großzog und nebenher putzen                                                        verfügt, dass er damit seinen Lebens-
ging, weil ihr Mann „kein Großverdiener“ war.                                                               unterhalt nicht decken kann. Einen
   Nun also bekommt sie auch die Grundsicherung im                                                          Antrag stellt man bei den zuständigen
Alter gestrichen – wegen einer Rentenerhöhung. „Es ist                                                      kommunalen Behörden. Auch wenn die
absurd, dass Menschen wie Rosemarie G. hier einfach                                                         Grundsicherung keine Rente ist:
durchs Raster fallen“, sagt Staltner. Und sie weiß: Es sind
beileibe keine Einzelfälle. Der Verein LichtBlick wächst
Jahr um Jahr. Und die Pandemie hat die Situation nur
                                                                                                            Die Deutsche Rentenversicherung

noch mehr verschärft.
                                                                                                            berät kostenlos (0 800/10 00 48 00
                                                                                                            bzw. www.eservice-drv.de).
Barbara Nazarewska
                                                                                                                                            Empfänger von Grundsicherung im Alte
                                                                                                                                            Erwerbsminderung im Dezember 2019

                                                                                                                                            46
                                                                                                                                            Hamburg
                                                                                                                                            16
                                                                                                                                            Bremen
                                                                                                                                            112
Armut: Immer mehr Rentner betroffen                                                                                                         Niedersachsen
                                                                                                           283
Die Zahl der Senioren, die Grundsicherung im Alter beziehen, ist laut Statistischem Bundesamt gestiegen: Demnach
bekamen im Dezember 2019 knapp 562.000 von ihnen diese Leistung, also 0,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr.Nordrhein-Westfalen

Zudem sind immer mehr ältere Menschen in Deutschland von Armut bedroht – etwa jeder Fünfte ist offiziellen 94 Zahlen
zufolge betroffen. Konkret: Waren es im Jahr 2006 noch 12,5 Prozent aller über 65-Jährigen, stieg diese ZahlHessen
                                                                                                             im Jahr
                                                                                                            47
2018 auf 18,2 Prozent. Dies geht aus Daten des Europäischen Statistikamtes Eurostat hervor. Als armutsgefährdet
gelten Menschen, die im Jahr der jeweiligen Erhebung weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung
                                                                                                            Rheinland-Pfalz
zur Verfügung haben. In Deutschland lag für Alleinstehende diese Schwelle im Jahr 2018 bei 13.628 Euro. 16
                                                                                                                                            Saarland

                                                                                                                         25   50 100
                                                                                                                                            102
GRUNDSICHERUNG                                              Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei                                   Baden-Württemberg
                                                            Erwerbsminderung im Dezember 2019 in Tausend
 Empfänger über 65 Jahren*                                                                                                          42
 in Tausend                                                 46                                                       Schleswig-Holstein
GRUNDSICHERUNG                                              Hamburg
                                                                                                                                       21
                                                      562   16
Empfänger über 65 Jahren*                                                                                                 Mecklenburg-
in Tausend                                                  Bremen                                                        Vorpommern
                                                            112                                                                        25
 343                    insgesamt                562        Niedersachsen                                                 Brandenburg
                                                  318       283                                                                     84
                                                            Nordrhein-Westfalen
 233                      Frauen                      244                                                                        Berlin

343                    insgesamt                            94                                                                         23
 110                                            318         Hessen                                                      Sachsen-Anhalt

233                      Männer                  244        47                                                                         31
                        Frauen
                                                                                                                               Sachsen
                                                            Rheinland-Pfalz
110 2005                  2012                2019                                                                                  16
                                                            16
                                                            Saarland                                                          Thüringen
    Quelle: Destatis    Männer      *ab Altersgrenze

                                         25    50 100
                                                            102                                                                    126
  2005                   2012              2019             Baden-Württemberg                                                   Bayern
  Quelle: Destatis                 *ab Altersgrenze

                                                                                                                                                 LichtBlick     11
AKTUELLES

                                       Zwei LichtBlick-Rentnerinnen – ein Schicksal

                                        Tapfer: Ursula P.                                           Zupackend: Rosemarie G.
                                        Ursula P., 81, kommt allein zurecht, so gut es eben         Rosemarie G., 83, jammert nicht, klagt nicht – sie
                                        geht. Denn sie hat viele schwere Operationen hinter         unternimmt einfach etwas. Zum Beispiel indem
                                        sich – und ohne den Verein LichtBlick Seniorenhilfe,        sie sich Hilfe holt. Denn ihre Rente ist zu gering,
                                        davon ist Ursula P. überzeugt, wäre sie nicht wieder        um aus eigener Kraft überleben zu können. Seit der
                                        auf die Beine gekommen. „Ich bin sehr zufrieden,            Rentenerhöhung (siehe Seite 10 & 11) bekommt
                                        dass ich so weit alles gut überstanden habe“, sagt          sie zwar ein bisschen mehr – aber damit auch rund
                                        sie inzwischen. Dabei hätte sie genug Gründe, um zu         40 Euro zu viel, um weiterhin Grundsicherung im
                                        klagen. Als Ursula P. vor einigen Jahren zu LichtBlick      Alter beantragen zu können. Wenn man so will,
                                        kam, hatte sie Schulden – und großen Kummer des-            ist Rosemarie G. eine typische LichtBlick-Seniorin:
                                        wegen. Ihr Lebensgefährte war damals ausgezogen,            Sie hat jahrelang ihre drei Kinder großgezogen, ist
                                        sie musste die teure gemeinsame Wohnung allein              nebenher putzen gegangen, später, als die Kinder
                                        weiterzahlen. „Eigentlich war es nicht so viel, aber        dann groß waren, bekam sie einen Job im Kaufhaus.
                                        das belastet einen einfach“, erzählt sie. LichtBlick half   „Doch da hat man a auch so wenig verdient.“ Des-
                                        ihr dabei, ihre Finanzen in den Griff zu bekommen –         halb ist die Rente so schmal. Ohne LichtBlick wüsste
                                        selbst mit ihrer schmalen Rente. Und der Verein ist         Rosemarie G. nicht weiter, könnte sich am Ende
                                        jetzt weiter für sie da, greift ihr unter die Arme, seit-   jedes Monats vermutlich nicht mal mehr ein
                                        dem sie auch keine Grundsicherung im Alter mehr er-         anständiges Essen leisten. Doch da es den Verein
                                        hält. Durch die Rentenerhöhung fällt diese weg – und        gibt: „Ich darf hochzufrieden sein – und bin‘s auch“,
                                        damit so manche Vergünstigung (siehe Seite 10 & 11).        sagt Rosemarie G. Hut ab vor so viel Stärke.

                                        Rechenbeispiel                                              Rechenbeispiel
                                        Rente vor Rentenerhöhung:                                   Rente vor Rentenerhöhung:
                                        1.157,40 Euro Rente + 18,67 Euro Grundsicherung             953,37 Euro Rente + 43,14 Euro Grundsicherung
Foto: LichtBlick Seniorenhilfe e. V.

                                        Rente ab Rentenerhöhung:                                    Rente ab Rentenerhöhung:
                                        1.197,31 Euro Rente – Grundsicherung aufgehoben             1.028,45 Euro Rente – Grundsicherung aufgehoben
                                        (und damit zahlreiche Vergünstigungen)                      (und damit zahlreiche Vergünstigungen)

                                                                                                                                            LichtBlick      13
BLICKPUNKT

                                                                                        Gesund und
                                                                                        schmackhaft:
                                                                                        Zu einer ausgewo-
                                                                                        genen Ernährung
                                                                                        gehört Gemüse
                                                                                        definitiv dazu. Denn
                                                                                        es enthält wichtige
                                                                                        Vitamine und Mine-
                                                                                        ralstoffe. Und: Es hat
                                                                                        auch kaum Kalorien.

                                              Bodenständig kochen, das kann Siegrid P. richtig gut.
 „ÄLTERE KÖNNEN                               „Das habe ich natürlich von meiner Mama und meiner
                                              Oma gelernt“, erzählt die 82-Jährige resolut. Also
 SICH OFT NICHT                               kommen bei ihr Sauerkraut, Rotkohl, dicke Bohnen,
                                              Eintopf, Kartoffelpüree oder Pfannengemüse auf den
                                              Tisch. „Ich bin ein Allesesser“, sagt sie und schmunzelt.
 GUT ERNÄHREN“                                Gekocht wird freilich jeden Tag frisch. Schon nach dem
                                              Frühstück fängt Siegrid P. aus dem Kreis Münster an,
                                              ihre Mahlzeiten zu planen: Was will ich heute essen,
                                              überlegt sie sich; was morgen, was übermorgen? Denn

                                                                                                                 Foto: LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Shutterstock, Barmherzige Brüder
 Gesunde Ernährung ist für ältere Men-        Planung ist wichtig.
 schen ein Muss. Eigentlich. Doch wenn           Zum Einkaufen in die nächstgrößere Stadt muss sie
                                              mit dem Bus fahren, das ist mühselig, also fährt sie nur
                                              zweimal die Woche – dort kauft sie dann die wichtigs-
 das Geld fehlt, wird es für Betroffene
 nahezu unmöglich, an hochwertige Nah-        ten Vorräte, frisches Brot und gutes Fleisch. Kleinig-
 rungsmittel zu kommen. Und obendrein         keiten und frisches Gemüse bekommt sie immerhin in
 wissen die meisten nicht mal, was ihr        einem kleinen Laden im Ort; frische Eier gibt es beim
 Körper wirklich braucht. Deshalb hat der     Bauern ums Eck. Siegrid P. hat kein Laster, das könnte
 Verein LichtBlick Seniorenhilfe jüngst ein   sie sich finanziell auch gar nicht leisten. Aber sie gönnt
                                              sich eben etwas: nämlich richtig gutes Essen, sagt sie.
                                              Und das dank der Unterstützung durch den Verein
 ganz besonderes Projekt aus dem Boden
 gestampft: die etwas andere Lebensmit-       LichtBlick Seniorenhilfe. „Speck und Zwiebeln anbra-
 telkiste – die Rentner in Not mit Vitami-    ten, in gutem Rapsöl, dazu Kartoffelstampf – das ist so
 nen und viel Lebensfreude versorgt.          unheimlich lecker“, schwärmt die 82-Jährige.

14   LichtBlick
„Die Ernährung,
                                        die einem guttut, ist
                                          immer die beste.“
                                                 Monika Bischoff
                                              Diplom-Ökotrophologin

                                                                                    Siegrid P. bezeichnet sich als
                                                                                    „Allesesser“ und kocht jeden Tag frisch.

   Damit erfüllt Siegrid P. schon mal die wichtigste Re-    besonders, wenn sie wenig Geld zur Verfügung haben.
gel für eine gesunde Ernährung. Denn „die Ernährung,        Nicht nur, dass die Einkaufsmöglichkeiten oft schwer
die einem guttut, ist immer die beste“, erklärt Monika      zu erreichen sind. Auch hochwertige Lebensmittel sind
Bischoff. Die Diplom-Ökotrophologin ist Leiterin des        meist schlichtweg zu teuer. „Unsere Senioren versu-
Zentrums für Ernährungsmedizin und Prävention am            chen, möglichst preisgünstig möglichst viel zu kriegen“,
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder                                           erzählt Moraldo. Die meisten, die
in München. Sie kennt sich als Ernäh-                                         LichtBlick unterstützt, bekommen
rungsberaterin nicht nur mit der richti-                                      nur die sogenannte Grundsicherung
gen Ernährung im Allgemeinen, sondern
                                                    Wer gesund                im Alter; nach Abzug aller wichtigen
auch mit der richtigen Ernährung für              essen will, der             monatlichen Zahlungen wie Strom,
Senioren im Besonderen aus (siehe Kas-                                        Telefon und kostenpflichtigen Medika-
ten). Siegrid P. macht demzufolge schon
                                                     muss seine               menten, bleiben ihnen etwa 120 bis
einiges richtig: Erstens sucht sie sich             Mahlzeiten                150 Euro für Lebensmittel übrig.
Essen aus, das ihr guttut. Zweitens isst                                      Davon vernünftig einzukaufen, das ist
sie sehr abwechslungsreich. „Man sollte
                                                     auch ganz                eine echte Aufgabe.
immer ,bunt‘ essen, erklärt Ernährungs-          konkret planen,                 Erschwerend kommt hinzu, dass die
beraterin Bischoff, „also abwechselnd                                         Senioren oft gar nicht gelernt haben,
– egal, ob beim Gemüse, beim Brot oder
                                                 raten Experten.              was eine „gute“ Ernährung ist. „Ich
bei Nudeln. Das erhöht die Diversität.“                                       kenne eine 93-Jährige, die sagt immer:
Und drittens plant sie vorher, was sie                                        ,Hungern musste ich schon immer.
essen will. „Um sich gesund ernähren zu können, gehört      Nur frieren möchte ich nicht mehr‘“, erzählt Moraldo und
eine Planung dazu“, sagt auch die Expertin. Und zwar        seufzt. „Ältere Menschen müssten sich gut ernähren – aber
eine frühe Planung, schon vor dem Einkauf: „Denn            sie können es gar nicht. Das ist wirklich super schade.“
wenn man kein Gemüse zu Hause hat, wird man auch               Der Verein LichtBlick Seniorenhilfe in Münster hat
nichts damit kochen.“                                       deshalb ein völlig neues Projekt gestartet: Lebensmittel-
   Doch genau beim Thema Einkaufen haben die meis-          kisten, die nicht nur ausgestattet sind mit Dingen, die
ten Senioren große Probleme, erzählt Andrea Moraldo         die Vorratskammern der bedürftigen Rentner aufsto-
vom Verein LichtBlick Seniorenhilfe in Münster –            cken, sondern vor allem auch mit Lebensmitteln, die

                                                                                                           LichtBlick          15
BLICKPUNKT

 „Unsere Senioren versuchen, möglichst
 preisgünstig möglichst viel zu kriegen.“
                          Andrea Moraldo
                       LichtBlick-Mitarbeiterin

                                                                                Gesunder Genuss: Ein bedürftiger Rentner
                                                                                packt gespendete Lebensmittel aus.

     einfach besonders gut sind – und die                                           feine Kekse; für die Herren mal eine
     sich die Senioren selbst niemals kaufen                                        gute Flasche Bier, für die Damen ein

                                                                                                                             Foto: LichtBlick Seniorenhilfe e. V./Tatjana Jentsch, Rüdiger Brans studio360, Shutterstock
     würden. Gutes Gemüse zum Beispiel.                   LichtBlick                Piccolo. Denn die LichtBlick-Damen
     Im Frühling bekamen die Senioren                     will seine                wollen ihre Senioren mit diesem Pro-
     etwa ein paar Stangen Spargel. „Wahn-                                          jekt auch dazu ermuntern, sich selbst
     sinn“, sagte eine ältere Dame dazu.              Senioren dazu                 mal etwas Gutes zu tun. Moraldo weiß:
     Moraldo erklärt: „Den können sie sich               ermuntern,                 „Und das ist schon so eine Aufgabe.“
     selber natürlich nicht leisten.“                                                  Siegrid P., immerhin, tut sich gern
        Oft gibt es gutes Obst. „Eine Dame            sich selbst mal               etwas Gutes: jeden Tag, mit ihrer
     hat mir erklärt, dass sie wirklich alles           etwas Gutes                 Hausmannskost. Dazu deckt sie den
     probiert; auch das ,wirklich exotische‘                                        Tisch und richtet sich das Essen
     Obst“, erzählt Moraldo weiter. „Ich                    zu tun.                 hübsch an. „Dafür nehme ich mir die
     habe nachgefragt, was sie damit meint:                                         Zeit“, sagt die 82-Jährige überzeugt.
     Es war eine Kiwi.“ Ein anderes Mal                                             „Denn es macht einfach Spaß, mit Ap-
     sind es Hähnchenschenkel vom Bio-Metzger, mal ein              petit an den Tisch zu gehen.“ Dann verspeist sie das
     gutes Marken-Öl, oder auch Bio-Milch. „Eine Rentnerin          Essen langsam, mit Genuss. Und am Schluss schickt
     hat mir ganz erstaunt gesagt: Die schmeckt ja viel besser      sie noch ein stilles Danke gen Himmel. Und weiß
     als H-Milch“, erinnert sich Moraldo. Ganz wichtig ist          dann: „Jetzt bin ich zufrieden.“
     der LichtBlick-Mitarbeiterin: Jedes Mal müsse „etwas für
     die Seele“ dabei sein. Etwa hochwertige Schokolade,            Nina Praun

16     LichtBlick
Das ist die wichtigste
Ernährungsregel für Senioren
„Je älter wir werden, umso wichtiger wird ein Makro-
Nährstoff: das Protein“, erklärt Ökotrophologin Monika
Bischoff. Denn im Alter nimmt die Muskelmasse auto-
matisch ab und sorgt damit für funktionale Einschrän-
kungen des Körpers. Um die Muskelmasse erhalten zu
können, braucht man jede Menge Protein, also Eiweiß.
„Ab 65 Jahren braucht man schon 1,2 bis 1,4 Gramm
pro Kilogramm“, erklärt die Expertin. „Und je älter wir
werden, umso mehr brauchen wir davon.“

Eiweiß steckt vor allem in tierischen Lebensmitteln.          Proteinspender: Ältere brauchen Eiweiß. Das steckt unter
                                                              anderem in Eiern und im Joghurt.
Zum Beispiel enthält ein Ei etwa 7 Gramm Protein;
in einem kleinen Becher Joghurt stecken etwa
6 Gramm Protein; 150 Gramm Fleisch enthalten etwa
25 bis 30 Gramm. Den Eiweißbedarf des Körpers zu          Lösungen gibt es aber wohl. Entweder kann man mit
decken, ist also eine anspruchsvolle Aufgabe. Das sagt    einer Ernährungsberaterin zusammen einen durch-
auch Bischoff: „Es muss wirklich in jeder Mahlzeit drin   dachten Essensplan aufstellen; der Hausarzt kann dafür
sein – sonst hat man verloren.“                           eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung ausstellen.
Hinzu kommt: „Der Senior isst ja eigentlich immer         Oder man kann zusätzlich zu Trinknahrung greifen. Auch
weniger“, erklärt die Expertin. „Das ist zusätzlich ein   die kann man sich verschreiben lassen – oder man macht
Problem.“ Außerdem verändern sich im Alter die            sie selber. Zum Beispiel 200 ml Buttermilch mit einem
Geschmacksnerven, „Fleisch schmeckt dann eher             Schuss Joghurt und etwas Haferflocken in den Mixer
bitter“. Ein Teufelskreis. „Wenn man da nicht bewusst     geben, schlägt Bischoff vor. „Das hilft wirklich gut.“
aufpasst, wird es schwierig.“                             Nina Praun

                                                                                                         LichtBlick      17
EINBLICK

                                                                                                                Stets erreichbar:
                                                                                                                Die LichtBlick-
                                                                                                                Mitarbeiterinnen
                                                                                                                Sabrina Witte (l.),
                                                                                                                Patricia Kokot
                                                                                                                (vorne) und Jelica
                                                                                                                Komljenovic (r.).

     ZU JEDER ZEIT
     EIN OFFENES OHR
     „Wir sind jederzeit für unsere Rentner da!“ Dafür steht LichtBlick Seniorenhilfe. Jeden Tag
     klingelt bei dem Verein dutzende Male das Telefon – und jedes Mal sind bedürftige ältere
     Menschen dran, die sich auch allein fühlen. Das LichtBlick-Team hat ein stets ein offenes
     Ohr für ihre seelischen Nöte. Ein liebevolles Telefonat bewirkt hier kleine Wunder.

     „Viele reden. Wir tun was.“ Eine schlichte Botschaft        Herrgott alle beschützen auf all ihren Wegen.“
     mit durchschlagender Wirkung. Vor allem in der              Rund 16.000 Senioren unterstützte der Verein allein in
     Corona-Krise, wo die Telefone beim Verein LichtBlick        den vergangenen drei Jahren – Tendenz: leider steigend.
     Seniorenhilfe nicht mehr stillstehen, weil täglich ältere   Seit der Corona-Krise hat sich die Situation noch einmal
     Menschen anrufen – einige auch „nur“, um eine Stimme        verschärft. „Seit Start der Pandemie haben wir unent-
     zu hören, weil sie so einsam sind. Mitarbeiter des Ver-     wegt den Schwächsten unserer Gesellschaft geholfen –
     eins sind dann stets an allen drei LichtBlick-Standorten    mit Lebensmittelpaketen, Mundschutz, Hygieneartikeln
                                                                                                                                      Fotos: Marcus Schlaf, Astrid Schmidhuber

     (München, Münster, Deggendorf) zu erreichen.                und finanziellen Soforthilfen“, sagt LichtBlick-Mit-
     Zu den Anrufern gehört unter anderem Christa M., 75,        arbeiterin Sabrina Witte. Die Hilfe geht weiter, sie muss.
     die aus gesundheitlichen Gründen schon länger nicht         „Einsamkeit ist die neue Armut“, sagt LichtBlick-Mit-
     persönlich im LichtBlick-Büro vorbeikommen kann –           arbeiterin Patricia Kokot. Umso wichtiger ist in diesen
     sich aber dennoch bedanken will für die Unterstützung       Zeiten ein offenes Ohr und die Gewissheit, dass am
     des Vereins. Also schreibt sie einen Brief, in dem steht:   anderen Ende Menschen den Hörer abnehmen, die auch
     „Das Top-Team und die Sponsoren von LichtBlick              einfach mal zuhören, trösten – und mit denen man
     sind meine Motivation und Inspiration – möge sie der        gemeinsam nach vorne blicken kann. Voller Zuversicht.

18     LichtBlick
Ein LichtBlick für ältere
                                                                                                      Menschen in Not: Die Sparda-
                                                                                                      Bank München spendet auch
                                                                                                      heuer für den Verein LichtBlick
                                                                                                      Seniorenhilfe 250.000 Euro.
                                                                                                      Das Geld stammt aus dem
                                                                                                      Gewinn-Sparverein der Bank.
                                                                                                      Bei der – coronakonformen –
                                                                                                      Scheckübergabe waren (v. l.)
                                                                                                      dabei: Münchner-Merkur-Chef-
                                                                                                      redakteur Georg Anastasiadis,
                                                                                                      Heinrich Bedford-Strohm,
                                                                                                      Landesbischof der Evangelisch-
                                                                                                      Lutherischen Kirche in Bayern,
                                                                                                      Lydia Staltner, Vorsitzende des
                                                                                                      Vereins LichtBlick Senioren-
                                                                                                      hilfe, Helmut Lind, Vorstands-
                                                                                                      vorsitzender der Sparda-Bank
                                                                                                      München, Christine Miedl,
                                                                                                      Kommunikationsdirektorin
                                                                                                      der Sparda-Bank München,
                                                                                                      und Münchner-Merkur-
                                                                                                      Ressortleiterin Barbara
                                                                                                      Nazarewska.

UNSERE SPENDEN-AKTION

„NÄCHSTENLIEBE
IST ABSOLUT ZENTRAL“
Die Corona-Krise trifft arme Rentner hart. Daher unterstützt der Münchner Merkur mit der
Sparda-Bank München den Verein LichtBlick Seniorenhilfe. Ein Gespräch über Nächstenliebe
mit Helmut Lind, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank München, Heinrich Bedford-Strohm,
Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, und Vereinschefin Lydia Staltner.

Welche Rolle spielt in der aktuellen     Was konkret kann die Wirtschaft            solchen Situationen wird ganz deutlich,
Zeit Nächstenliebe?                      beitragen?                                 dass niemand von uns unabhängig exis-
Bedford-Strohm: Nächstenliebe ist        Lind: Wir haben schon vor der              tieren kann. Und dass wir für andere,
absolut zentral! Schon in normalen       Pandemie unseren Fokus erweitert:          schwächere Sorge tragen. Deswegen
Zeiten. Menschliche Beziehungen          um soziale, solidarische Ziele, neben      unterstützen wir auch seit vielen Jahren
sind für uns alle ein Lebenselixier.     den wirtschaftlichen Pflichten. Die        den Verein LichtBlick Seniorenhilfe.
Wenn wir das Leid anderer nicht          Sparda-Bank München ist in Deutsch-        Weil wir ein Zeichen setzen wollen
sehen, gar die Augen davor ver-          land die erste und bislang einzige Bank,   gegen die wachsende Altersarmut.
schließen, dann ist das verheerend       die eine Gemeinwohlbilanz ausweist,
für den Zusammenhalt der Gesell-         seit 2011. Man muss Bank neu definie-      Altersarmut ist das große Thema
schaft. Jedem von uns muss klar          ren, davon bin ich zutiefst überzeugt      von LichtBlick ...
sein: Auch ich selbst kann in eine       – und Corona ist letztlich nur der         Staltner: Und es wird leider immer
Situation kommen, in der ich auf         Beschleuniger für diese Entwicklung.       größer! Die Corona-Krise führt uns das
Hilfe angewiesen bin. Wenn sich jeder    Und glauben Sie mir, ein Bankdirek-        noch einmal schmerzhaft vor Augen.
von uns in Solidarität übt, wird allen   tor erlebt nicht nur goldene Zeiten,       Sie ist lebensgefährlich für ältere
mehr geholfen.                           sondern auch Krisen. Und genau in          Menschen in Not, die oft einsam

                                                                                                              LichtBlick       19
EDITORIAL
          EINBLICK

     sind – und jetzt kommt auch noch so                                                   dass die Rechnung ohne diese soziale
     viel mehr Hilflosigkeit dazu. Bei uns                                                 Komponente nicht mehr aufgeht.
     steht das Telefon nicht mehr still, uns
     rufen Menschen an, um einfach mal                                                     Fallen die bedürftige Ältere hinten
     eine Stimme zu hören, um mit jeman-                                                   runter?
     dem reden zu können. Viele weinen               Bei uns steht das                     Staltner: In der Tat fühlen sich viele
     am Telefon! Die sind verzweifelt. Die          Telefon nicht mehr                     Menschen in der aktuellen Situation
     fragen sich immer wieder: Wie können                                                  benachteiligt – und das betrifft nicht
     wir das bewältigen – nicht nur mate-             still. Uns rufen                     nur unsere Senioren. Ich erwähnte
     riell, sondern auch seelisch. Wir hatten      Menschen an, um eine                    ja vorhin diese vielen wunderbaren
     sogar Fälle von Betroffenen, die letzt-         Stimme zu hören.                      ehrenamtlichen Helfer. Hut ab! Aber
     lich aus Einsamkeit gestorben sind ...                                                ich will auch nicht verheimlichen, dass
                                                              Lydia Staltner               uns Anrufe von langjährigen Spendern
     Bedford-Strohm: Man kann auch                                                         erreichen, die schweren Herzens ihre
     einen sozialen Tod sterben. Das ist eine                                              Zahlungen einstellen – weil sie sich
     Situation, die auch uns jeden Tag aufs                                                sonst das Leben nicht mehr leisten
     Neue beschäftigt.                          Zur Wahrheit gehört aber auch:
                                                                                           können. Das ist schlimm für den
                                                                                           Verein, für unsere Senioren.
                                                Immer mehr Menschen können sich
     Haben Sie nicht zugleich den Ein-          ihren Ruhestand nicht leisten.
     druck, dass die Gesellschaft auch          Bedford-Strohm: Es ist doch eine           Von welchen Summen reden wir
     mehr zusammenrückt?                        Verteilungsfrage. Um es ganz deutlich      denn?
     Staltner: Absolut! Die Kluft zwischen      zu sagen: Es ist genug Geld da. Aller-     Staltner: Das ist unterschiedlich. Das
     Jung und Alt wird gefühlt kleiner; bei     dings ist es ungleich verteilt. Es läuft   Phänomen an sich ist belastend. Ein pla-
     uns haben sich zum Beispiel so viele       darauf hinaus, dass zunehmend mehr         katives Beispiel: Schon eine Tasse Kaffee
     jüngere Menschen gemeldet und –            Menschen im Alter arm sein werden,         in einem Café trägt unsere einsamen
     ehrenamtlich – mit angepackt, um           so mancher hingegen ganz, ganz reich.      Senioren oft durch den ganzen Tag.
     unsere Senioren zu versorgen. Das          Ich bin der Ansicht, dass wir jetzt die
     beeindruckt mich zutiefst.                 Situation der Schwächsten verbessern       Bedford-Strohm: Oft geht es nicht um
                                                sollten. Es ist höchste Zeit.              große Beträge, sondern nur um einen
     Bedford-Strohm: In unserer Gesell-                                                    kleinen Obolus – der viel Zuversicht
     schaft steckt viel mehr, als wir gemein-   Sehen Sie das auch so, Herr Lind?          und Hoffnung für die Zukunft hervor-
     hin sehen. Die Kraft des Mitgefühls        Lind: Ich wiederhole mich jetzt, aber      bringen kann.
     kommt während der Corona-Krise             ich bin schon sehr lange der Ansicht,
     deutlich zum Tragen ...                    dass wir am Sterbebett des Kapitalis-      Barbara Nazarewska

                                                mus stehen. Wo haben wir denn noch
                                                eine soziale Marktwirtschaft? Alles
                                                dreht sich doch nur um Konsum und
                                                Gewinnmaximierung. Glauben Sie, ein
                                                fünftes Haus macht Sie glücklicher,
                                                wenn Sie schon vier haben?

                                                Eher nicht ...
                                                Lind: Richtig. Tatsache ist, dass auch

                                                                                                                                       Foto: LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Marion Vogel, dpa, Klaus Haag
                                                wir anfangs wegen unserer Gemein-
                                                wohlbilanz belächelt wurden. Heute
                                                sieht es schon anders aus. Wir gewin-
          Wenn wir das Leid                     nen Kunden und Mitarbeiter, teils Top-          Wo haben wir denn
         anderer nicht sehen,                   Führungskräfte, weil es den Menschen             noch eine soziale
                                                nicht nur ums Geld geht, sondern um
         gar die Augen davor                    andere Themen, um Werte. Sie alle             Marktwirtschaft? Alles
         verschließen, ist das                  schätzen unsere Unternehmenskultur.           dreht sich doch nur um
          verheerend für den                    Natürlich müssen auch wir an unseren
                                                                                               Konsum und Gewinn-
                                                Kosten arbeiten, aber eben nicht auf
           Zusammenhalt.                        Kosten des Gemeinwohls. Ich prophe-               maximierung.
                                                zeie Ihnen: In spätestens zehn Jahren
                                                werden wir in der Wirtschaft erleben,
                 Bedford-Strohm                                                                          Helmut Lind

20     LichtBlick
EDITORIAL
                                                                             EINBLICK

Jede Tat zählt
Es sind nicht nur nackte Zahlen, die der Verein
LichtBlick Seniorenhilfe in seinem Jahresbericht
                                                                 3.313
2019 (www.seniorenhilfe-lichtblick.de/transparenz)              Soforthilfen
auflistet: „Hinter jeder einzelnen Kennziffer stecken
Menschen, die unsere Hilfe brauchen“, sagt Vereins-             Schnell und unbürokratisch
chefin Lydia Staltner. „Heute und vor allem in Zukunft    leistet LichtBlick Hilfe in höchster Not.
mehr denn je.“ Jede noch so kleine Spende trägt dazu       Egal ob der Kühlschrank kaputtgeht
bei, Älteren in Not Hoffnung zu schenken. Auch 2020,          die Winterstiefel Löcher haben
dem Pandemiejahr, wird LichtBlick seine Rentner               oder es schlichtweg am Geld für
unterstützen, in ganz besonderem Maße.                               Lebensmittel fehlt.
 „Ob mit finanzieller Zuwendung oder gemeinschaft-
lichen Aktivitäten: Wir wollen für unsere Senioren
ein Silberstreif am Horizont bleiben“, sagt Staltner.

        2.648
     Patenschaften
        Eine Patenschaft kostet
     35 Euro im Monat. Mit diesem
       Geld können sich unsere
       Senioren kleine Wünsche
          des Alltags erfüllen.

                          2.935                                     166
                  Einkaufsgutscheine                      Veranstaltungen
                       Damit können ältere Menschen        Alt und einsam: ein Schicksal, das
                         in Not alles kaufen, was sie       viele LichtBlick-Senioren teilen.
                      zum Leben brauchen. Die Belege         Deshalb organisiert der Verein
                        reichen sie bei LichtBlick ein.         Zusammenkünfte. In der
                                                           Corona-Zeit selbstverständlich mit
                                                           dem nötigen Schutz und Abstand.

                                                                                      LichtBlick      21
EDITORIAL
          EINBLICK

                                                                                Marion Greger
                                                                                ist ehrenamtliche
                                                                                LichtBlick-Mitarbeiterin
                                                                                und hat schon zahl-
                                                                                reiche Senioren zu ihren
                                                                                „runden“ Geburtstagen
                                                                                besucht. Eine besondere
                                                                                Aufgabe, bei der sie
                                                                                stets „berührt“ ist.

                                                                                    Maria M.,
                                                                                    die Veteranin
                                                                                    Maria M. ist 80 Jahre alt gewor-
                                                                                    den – und sie ist eine der ersten
                                                                                    Seniorinnen, die durch LichtBlick
                                                                                    Unterstützung erfahren haben.
                                                                                    Seither steht sie immer wieder

     Geburtstags-Überraschungen
                                                                                    auf, um ihre Stimme für die-
                                                                                    jenigen zu erheben, die nicht
                                                                                    zu hören sind. Da scheut sie
     für LichtBlick-Rentner                                                         keinesfalls die Öffentlichkeit, um
                                                                                    auf die Altersarmut in unserem
     Jedes Mal schreibt Marion Greger, ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Licht-       Land hinzuweisen. Das Gespräch
     Blick Seniorenhilfe, eine kleine Erinnerungsgeschichte an ihren Besuch –       mit ihr war besonders: Aufgrund
     und zwar dann, wenn sie zurückkommt von einem „runden“ Geburtstag              körperlicher Einschränkungen
     eines LichtBlick-Rentners. „Für mich persönlich“, sagt sie, „bedeuten          muss sich Maria M. nun in einem
     diese Besuche einen tiefen Einblick in das Leben der Betroffenen.“ Und         Rollstuhl fortbewegen. Eine neue
     für die Betroffenen ist es eine große Wertschätzung, wenn jemand zum           Herausforderung wird es sein,
     Gratulieren vorbeikommt, ein kleines Geschenk mitbringt – und ein              sich mit dem modernen Stick
     bisschen Zeit zum Zuhören.                                                     zum Bedienen des Rollstuhls
                                                                                    anzufreunden. Doch sie ist zu-
                                                                                    versichtlich. Ihr Ziel ist es, damit
              „Für mich persönlich bedeuten diese                                   bald wieder in ihr geliebtes
           Geburtstagsbesuche, dass ich einen tiefen                                Alten-Service-Zentrum fahren
        Einblick in die Lebensgeschichten der betreuten                             zu können.

        Senioren erhalte und stets berührt bin, wie diese
            Menschen mit ihrer Situation umgehen.“

     „Eines haben all diese Menschen gemeinsam“, erzählt Greger: „Die
     Dankbarkeit, dass sie von LichtBlick nicht vergessen und immer wieder
     unterstützt werden.“ Denn eines ist klar: Diese Menschen können aus
     eigener Kraft nicht mehr aus ihrer Not kommen; ihre Renten sind viel
     zu schmal, um überleben zu können – sie sind bis ans Lebensende auf
     Hilfe angewiesen.
     „Ich bin stets davon berührt, wie unsere Rentner damit umgehen“,
     sagt Greger. Wie tapfer sie nach vorne blicken, wie sie stets aufs Neue
     versuchen, positiv zu bleiben – und sich über die kleinen Dinge des
     Lebens freuen. Das zeigen auch die Erinnerungsgeschichten von
     Greger immer wieder.

22     LichtBlick
Elfriede H.,
                                                                                                           die Stille
                                                                                                           Hier trifft Armut auf Einsamkeit.
                                                                                                           Doch zum Glück wird Elfriede H.,
                                                                                                           die 85 geworden ist, von einer
                                                                                                           sehr netten Caritas-Mitarbeiterin
                                                                                                           betreut, die zweimal pro Woche
                                                                                                           zu ihr kommt. Zu ihrer Tochter
                                                                                                           hat Elfriede H. kaum Kontakt –
                                                                                                           die Tochter hat ihre Mutter zum
                                                                                                           Geburtstag auch nur angerufen.
                                                                                                           Sonst war niemand da. Elfriede
                                                                                                           H. vermutet, dass ihre Tochter
                                                                                                           als Kind zu viel allein gewesen
                                                                                                           sei, weil sie, die Mutter, arbeiten
                                                                                                           musste: in einer Boutique, in
                                                                                                           einem Büro, in einer kleinen Bä-
                                                                                                           ckerei. Über den Blumenstrauß
                                                                                                           hat sie sich sehr gefreut. In ihrer
                                                                                                           Vase standen nur noch ein paar
                                                                                                           vertrocknete Rosen.

                                                                      Magdalena W.,                                                              Elfriede L.,
                                                                      die Heitere                                                                die Genießerin
                                                                      Es war heiter an Magdalena W.s                                             Die „schönen“ Männer waren das
                                                                      105. Geburtstag. Sie kann auf                                              Schicksal von Elfriede L. – und
                                                                      ein langes, wenn auch nicht nur                                            sie konnte sich für keinen ent-
                                                                      heiteres Leben zurückblicken.                                              scheiden. Heute lebt sie allein.
                                                                      Gäste an diesem Tag waren                                                  Zu ihrem 80. Geburtstag gingen
                                                                      die Tochter, Großtochter und                                               wir zum Metzgerwirt. Und diesen
                                                                      Nichte ihrer bereits vor 20 Jahren                                         kleinen Ausflug – mit einem klei-
                                                                      verstorbenen Freundin. Die                                                 nen Mittagessen – hat Elfriede
                                                                      Großtochter dieser Freundin                                                L. sehr genossen. Sie stammt
                                                                      kümmert sich rührend um die                                                eigentlich aus dem schönen
                                                                      Seniorin, die nach wie vor in                                              Altmühltal und ist nach einer
                                                                      ihrer kleinen Wohnung lebt und                                             Ausbildung als Kinderpflegerin
Astrid Schmidthuber, privat, LichtBlick Seniorenhilfe e. V., privat

                                                                      dort dreimal täglich vom Pflege-                                           mit 18 Jahren nach München ge-
                                                                      dienst betreut und versorgt wird.                                          kommen. Sie war nie verheiratet,
                                                                      Sie hört nicht mehr gut und auch                                           hat keine Kinder. Aber: Ihre
                                                                      die Beine wollen nicht mehr,                                               Cousinen, zu denen sie einen
                                                                      aber der Geist ist hellwach. So                                            guten Kontakt hat, leben im
                                                                      hat sie sich gefreut über Ziga-                                            Altmühltal und besuchen sie hin
                                                                      retten, eine Flasche Lugana und                                            und wieder.
                                                                      Sonnenblumen. Die Geburtstags-
                                                                      grüße von LichtBlick konnte sie
                                                                      problemlos ohne Brille entziffern
                                                                      und vorlesen! Zum Abschied
                                                                      sagte sie: „Komm doch wieder
                                                                      einmal vorbei …“

                                                                                                                                                                   LichtBlick    23
EINBLICK
                                                                                                     Ein Blick über die
                                                                                                     Schulter bei Licht-
                                                                                                     Blick-Mitarbeite-
                                                                                                     rin Patricia Kokot
                                                                                                     (v.l.): MAC-Chefin
                                                                                                     Eveline Schönleber,
                                                                                                     Bayerns Sozial-
                                                                                                     ministerin Carolina
                                                                                                     Trautner (CSU),
                                                                                                     Vereinschefin
                                                                                                     Lydia Staltner.

                                                                                                       Maskenspende
                                                                                                       (v. l.): Rechtsanwalt
                                                                                                       und Netzwerker
                                                                                                       Stavros Kostanti-
                                                                                                       nidis (er hatte die
                                                                                                       Idee zu der Aktion),
                                                                                                       Lydia Staltner,
                                                                                                       MAC-Chefin Eveline
                                                                                                       Schönleber und
                                                                                                       Bayerns Sozial-
                                                                                                       ministerin Carolina
                                                                                                       Trautner.

     EINE SPENDE
     FÜR MEHR TEILHABE
     AM LEBEN

     Sie schützen jene, die in besonderem Maße durch das         den bedürftigen Senioren und Seniorinnen geholfen
     Coronavirus bedroht sind: ältere Menschen. 5000             wird. Und wir hoffen, mit unserer Spende nicht nur
     Schutzmasken hat die oberpfälzische Modemarke MAC           ein wenig Schutz und finanzielle Entlastung für diese
     dem Verein LichtBlick Seniorenhilfe gespendet, der sich     Anschaffung zu schenken, sondern auch eine Freude zu
     für Rentner in Not einsetzt. Schutzausrüstung, die Ver-     machen.“
     einsgründerin Lydia Staltner und ihr Team an bedürftige        Wie wichtig ein Mund-Nasen-Schutz ist, belegen

                                                                                                                               Foto: Marcus Schlaf, Steffen Horak, LichtBlick Seniorenhilfe e. V.,
     Senioren verteilen konnten.                                 inzwischen mehrere Studien: So kann das Risiko einer
        Der Verein konnte damit sein ureigenstes Anliegen        Corona-Infektion um rund ein Drittel damit gesenkt
     befördern: Von finanzieller Not betroffenen Älteren die     werden, das hat unter anderem eine Untersuchung aus
     Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.        Kanada ergeben. Forscher der Simon Fraser University
     Eine Teilhabe, die in der Pandemie ohne Schutzmaske         in Burnaby bei Vancouver hatten dazu Infektionsdaten
     kaum möglich ist. Zur Übergabe kam auch Bayerns             aus der Provinz Ontario untersucht. Dort galt ab Juni
     Sozialministerin Carolina Trautner, um sich über die        eine Maskenpflicht in Innenräumen. Masken reduzierten
     Arbeit des Vereins zu informieren: „In diesen Zeiten        die Zahl der Infektionen demnach in den ersten Wochen
     müssen wir ganz besonders für unsere Senioren da            um 25 bis 31 Prozent, also um knapp ein Drittel. Im
     sein“, sagte sie.                                           August sank die Infektionsrate in einigen Regionen
        Eingefädelt hatte das Ganze der Münchner Netzwer-        sogar um 36 bis 46 Prozent.
     ker und Rechtsanwalt Stavros Kostantinidis. MAC-Chefin         Eine solche Spende ist in der Pandemie also Gold
     Eveline Schönleber erklärte: „Ich finde es toll, wie hier   wert – denn sie kann auch Leben retten.

24     LichtBlick
EINBLICK

     Per Rikscha durch Münster:
              Die „Leezen Heroes“ –
        Münsters Rikscha-Helden –
      laden jeweils zwei LichtBlick-
       Senioren zu einem Rikscha-
      Ausflug durch ihre Stadt ein.
    Auf unserem Foto sind Ilse und
     Matthias zu sehen, die diesen
    Ausflug richtig genossen haben.
                 Welch eine Freude!

                                             AUF GEHT‘S NACH DER
                                             „CORONA-PAUSE“
                                             Der Lockdown war vor allem für ältere Menschen eine große
                                             Herausforderung – insbesondere für bedürftige Rentner, die
                                             oft sehr einsam sind. Zwar hält die Pandemie uns alle weiter-
                                             hin in Schach, aber inzwischen ist es möglich, den einen oder
                                             anderen Ausflug coronakonform zu organisieren und so
                                             unseren Senioren einen echten Lichtblick zu schenken.

                                                                                     Auf zum Spitzingsee ging es für
                                                                                     LichtBlick-Senioren aus München.
Das Weinfurtner Glasdorf – ein Highlight für                                         Nach einem kleinen Spaziergang
unsere Senioren aus Niederbayern! Für 16 Ausflugs-                                   zur Albert-Link-Hütte gab es dort
teilnehmer ging es mit dem Bus nach Arnbruck.                                        ein Mittagessen – und danach
Dort gab es eine beeindruckende Vorführung vom                                       natürlich noch einen Rundgang
Glasbläser zu sehen, später das eine oder andere                                     um den See. Bei strahlendem
zu essen. Und – natürlich – ein glasiges Andenken.                                   Sonnenschein! Unvergesslich...

                                                                                                   LichtBlick      25
EINBLICK
                                                                                                               Das schmeckt!
                                                                                                               Denis Leoncelli
                                                                                                               und Marie Schultz
                                                                                                               präsentieren
                                                                                                               stolz die Zutaten
                                                                                                               für den „Coucou
                                                                                                               Plautz Salade“. Pro
                                                                                                               verkauftem Salat
                                                                                                               ging ein Euro an
                                                                                                               LichtBlick.

     GESUNDES ESSEN
     FÜR DEN GUTEN ZWECK
     Für Denis Leoncelli, Gastronom aus München, gibt es ein           Dingen wie einer kleinen Boule-Bahn, draußen vor der
     echtes Horrorszenario: „Ein Leben lang hart zu arbeiten –         Türe“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Und weil die
     und im Alter trotzdem nicht genug Rente zu bekommen,              Menschen dort gern Zeit verbringen, dachten Leoncelli
     um sich das Nötigste leisten zu können“, das sei eine             und Schultz, dass sie mit dem Verkauf ihrer Speisen
     schlimme Vorstellung für ihn. Sehr schlimm sogar. Und             auch etwas Gutes tun könnten. Konkret: Sie kreierten,
     weil Leoncelli weiß, dass immer mehr ältere Menschen              zusammen mit den Gastronomie-Kollegen von Caspar
     von Armut bedroht sind, hat er sich an den Verein Licht-          Plautz am Münchner Viktualienmarkt, einen Salat, den

                                                                                                                                     Foto: Coucou Food Market, LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Alexander Stingl, Agentur Dietrich, Eva-Maria Hamperl
     Blick Seniorenhilfe gewandt – um zu helfen.                       „Coucou Plautz Salade“, von dem pro Verkauf ein Euro an
        Aber von Anfang an: Denis Leoncelli betreibt zusam-            LichtBlick Seniorenhilfe ging. Am Ende kamen jedenfalls
     men mit Marie Schultz den „Coucou Food Market“ in                 mehr als 500 Euro zusammen – und die Gastronomen
     München-Neuhausen, „eine wahre Promenadenmischung                 legten jeweils noch einen guten Hunderter drauf. Essen
     – aus einer Markthalle, einer Salatbar, einem Pizzastand,         für den guten Zweck liegt damit nicht nur im Trend – es
     einem französischen Straßencafé und weiteren schönen              schmeckt auch richtig gut und ist ausgesprochen gesund!

                                                                 Raiffeisenbank fördert Engagement
                                                                 Eine Spende über 2500 Euro für bedürftige Rentner. Damit
                                                                 fördert die Raiffeisenbank eG Deggendorf-Plattling-Sonnen-
                                                                 wald die Arbeit des Vereins LichtBlick in Niederbayern. „Als
                                                                 genossenschaftliche Bank übernehmen wir Verantwortung in
                                                                 unserem Geschäftsgebiet“, heißt es. Den Scheck übergaben
                                                                 die Vorstandsmitglieder der Bank Johann Freund und Rupert
                                                                 Winter. „Altersarmut und Einsamkeit – das sind nur zwei von
                                                                 zahlreichen Herausforderungen, denen sich viele Rentner
                                                                 auch in unserem näheren Umfeld tagtäglich stellen müssen“,
                                                                 erklärt Angelika Färber vom Verein LichtBlick Seniorenhilfe
                                                                 in Deggendorf, die den Scheck entgegennahm. Eine Spende
                                                                 macht ihnen allen das Leben ein Stück weit leichter.

26     LichtBlick
EDITORIAL
                                                                                 EINBLICK

    MITEINANDER FÜREINANDER:
                 Das sind unsere neuen
              LichtBlick-Botschafterinnen

Andrea Kathrin Loewig                               Monika Baumgartner
(„In aller Freundschaft“-Star):                     (Volksschauspielerin und
                                                    Theaterregisseurin):

„Seniorinnen und Senioren in schweren               „Täglich wird man mit Schlagzeilen konfrontiert,
Lebenssituationen zu helfen, mache ich von          was alles in der Welt passiert und wie unein-
Herzen gern. Als Mutter einer zwölfjährigen         sichtig manche Menschen mit der Corona-Krise
Tochter sehe ich heute mit großem Respekt,          umgehen. Umso wichtiger ist es in diesen
was meine Eltern für meine Schwester und            schwierigen Zeiten, die vor allem auch die
mich geleistet haben. Meine Mama ist noch           ältere Generation betreffen, eine Anlauf-
heute eine große Stütze für mich und hilft mir      station zu haben, in der man sich der Nöte
in meinem stressigen Alltag. Dass Menschen im       und Probleme annimmt, die einen im Moment
Alter in Armut leben müssen, macht mich sehr        beschäftigen. Der Verein LichtBlick Seniorenhilfe
traurig. Ich unterstütze LichtBlick Seniorenhilfe   ist seit vielen Jahren unermüdlich dabei, älteren
sehr gern – auch mit einem Benefizkonzert,          Menschen in Not zu helfen. Dieses Engagement
sobald es die Corona-Krise wieder zulässt.          kann ich nur aus ganzem Herzen unterstützen
Mein ganz großes Dankeschön geht an alle            und auch weiterhin darum bitten, dem Verein
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie frei-        mit Spenden zur Seite zu stehen, damit auch
willig Engagierten des Vereins. Wir können          weiterhin Hilfe geleistet werden kann.
am Guten in der Welt mitarbeiten. Das erfüllt       Danke schön an alle Mitarbeiter für ihren
mein Herz.“                                         großartigen Einsatz.“

                                                                                        LichtBlick      27
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