NÖKU-Gruppe 2019 Rück- und Ausblick - WIR. HIER. KULTUR - NÖKU

 
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WIR. HIER. KULTUR.

            NÖKU-
       Gruppe 2019
         Rück- und
          Ausblick

NÖKU    WIR. HIER. JETZT.
NÖKU-Gruppe 2019 Rück- und Ausblick - WIR. HIER. KULTUR - NÖKU
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                 Ein Virus, das im Jahr 2019 seinen Ausgang
            nahm, hält die Welt auch im Mai 2020 noch in
            Atem – und ein Ende ist nicht absehbar. Auch der
            NÖKU-Gruppe mit ihren mehr als 30 künstleri-
            schen und wissenschaftlichen Institutionen hat
            die Corona-Pandemie einen gehörigen Strich
            durch die Rechnung gemacht. Vieles, was Nieder-
            österreichs Kulturleben prägen und überregional
            hätte ausstrahlen sollen, musste abgesagt oder
            verschoben werden. Auch das für dieses Frühjahr
            geplante Symposium anlässlich des 20-jährigen
            Bestehens der NÖKU-Gruppe kann erst stattfinden,
            wenn sich Menschen wieder wie gewohnt ver­
            sammeln dürfen. Auf die Keynote der Philosophin
            und Autorin Ariadne von Schirach müssen wir
            also noch warten. Ein aktueller und exklusiver Essay,
            den sie für diesen Rück- und Ausblick geschrieben
            hat, weckt aber bereits jetzt Vorfreude darauf.
            Flankiert wird er von Bildern des Künstlers Robin
            Rhode, dem ab 1. Juli eine ursprünglich schon
            ab März geplante Ausstellung in der KUNSTHALLE
            KREMS gewidmet ist. Ihm verdanken wir auch
            das Cover.
                 Die allgemeine Krise hat nicht nur das aktuelle
            Kulturgeschehen empfindlich ausgebremst, sie
            überlagert in der Wahrnehmung auch das, was 2019
            stattfand. Die Eröffnung der Landesgalerie Nieder-
            österreich mit zahlreichen Ausstellungen zählte
            zu den großen Ereignissen des vergangenen Jahres.
            Im besten Sinne hoch her ging es auch bei den
            Jubiläen des Weinviertler Museumsdorfs Niedersulz
            (40 Jahre) und des Arnulf Rainer Museums (10
            Jahre). Ein Rückschlag war zweifelsohne der ne­
            gative Ausgang der Bewerbung St. Pöltens als
            Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2024. Welche

Editorial
            positiven Impulse daraus dennoch entstanden
            sind, lesen Sie auf Seite 8.
                 Die Donau ist ein Thema, das die NÖKU-Gruppe
            derzeit in unterschiedlicher Weise beschäftigt –
            von der Schallaburg über die Landesgalerie Nieder­
            österreich in Krems bis zur Römerstadt Carnuntum.
            Sie steht für die Vielfalt des europäischen Konti-
            nents mit seiner wechselvollen Geschichte und ist
            auch für Niederösterreich prägend. Ein kurzer
            Essay des serbischen Autors Dragan Velikić erweist
            ihr und ihrem „Gedächtnis“ Reverenz und lädt
            ein, sich auf ihre vielen Facetten einzulassen.

                Paul Gessl & Albrecht Grossberger
                Geschäftsführung
                NÖ Kulturwirtschaft GesmbH.
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    Wer braucht                                                                                                                                                            3

    die Kunst in der
    Corona-Krise?
                     Von Ariadne von Schirach

    Soziale Distanz. Maskenpflicht. Volkswirtschaftlicher Notbetrieb.     kommt das Geld an Institutionen, Bühnen und vor
    Während der Corona-Pandemie machen viele Menschen überall             allem an die Künstlerinnen und Künstler? Und
    auf der Welt ebenso beängstigende wie verbindende Erfahrungen.        vor allem – was hat uns die Kunst in und nach der
    In einer solch existenziellen Situation stellt sich mit neuer         Krise noch zu sagen?
    Dringlichkeit die Frage, was wir Menschen wirklich brauchen. Die             Kunst hat die Bedeutung und deshalb auch
    Antwort ist schlicht: Nahrung, Obdach, Medikamente. Anschei-          den Wert, die bzw. den wir ihr geben. Sie ist
    nend auch Klopapier. Doch was ist mit der geistigen Nahrung,          ein Ort, an dem wir unser eigenes Menschsein
    mit Büchern und Theaterstücken, mit Bildern, Filmen und Musik?        reflektieren und dabei die lebendige Frage, wer
    Ist Kunst systemrelevant, oder kann das weg?                          wir sind, immer wieder neu in den Blick nehmen.
           Gerade sind die Antworten mehrdeutig. Viele Kunstwerke         Wie leben wir und wie sollten wir leben? Was ist
    leben von ihrer Materialität, müssen sichtbar, fühlbar, greifbar      wichtig und brauchbar, und wo haben wir uns mit
    sein. Genau diese physische Zugänglichkeit jedoch gilt es unter       unserer profit- und leistungsorientierten Lebens-
    Corona zu vermeiden, von Menschenansammlungen ganz                    weise verzettelt und verrannt, gar verraten?
    ab­­gesehen. Als Reaktion darauf haben viele Künstlerinnen und               In den letzten Jahren war es zunehmend
    Künstler sowie Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler auf           Aufgabe der Kunst, gesellschaftliche Schieflagen
    Digitalbetrieb umgestellt: Opern, Theaterstücke und Filme werden      sichtbar zu machen. Doch gerade konfrontiert
    im Netz veröffentlicht, Musikerinnen und Musiker geben Wohn­          uns die Pandemie selbst mit gern verdrängten
    zimmerkonzerte, Autorinnen und Autoren lesen im Live-Stream.          Realitäten unseres Daseins wie der krassen sozialen
           Auch diese Erfahrungen sind ambivalent. Einerseits ermög­      Ungerechtigkeit in unserer Welt oder der un­-
    licht es diese entschlossene Digitalisierung, manche Inhalte          fairen Bezahlung derer, die den Betrieb am Laufen
    neu und anders an das Publikum zu bringen – eine Oper ins Wohn­       halten. Hinter allem steht die gerade ebenso
    zimmer, eine Dichterin an den Schreibtisch. Dieses Erschließen        individuell wie kollektiv gemachte Erfahrung, dass
    neuer künstlerischer Resonanzräume geht mit neuen kollektiven         es möglich ist, unsere Lebensweise radikal
    Erfahrungen einher, und wir wissen jetzt, dass es möglich ist,        zu ändern, und dass die Zukunft ungewiss ist, und
    sich online zum Theaterbesuch zu verabreden, Austausch und            deshalb offen.
    Getränke inklusive.                                                          Genau in dieses Offene haben sich schon
           Allerdings zeigen sich sofort gewisse Qualitätsunterschiede,   seit Jahrtausenden die Künstlerinnen und Künstler
    denn das, was auch digital den Unterschied macht, ist das             begeben. Kunst ist nicht nur Spiegel, sondern
    Synchrone, die gemeinsam jetzt und hier verbrachte Zeit. Das          auch Schöpfung, sie bringt uns nicht nur zusammen,
    betrifft auch die Kunstereignisse selbst – ein Theaterstück           sondern geht auch voraus. Dazu schreibt Wassili
    funktioniert live besser als aufgezeichnet, ein Musiker beim Üben     Kandinsky: Jedes Kunstwerk ist das Kind seiner Zeit,
    oder Gemälde beim Entstehen beobachtet, ist interessanter,            oft ist es Mutter unserer Gefühle.
    als das Resultat im Netz zu sehen.                                           Das, was in jeder Krise geboren wird, ist unsere
           In dieser neuen Hierarchie des Temporalen gibt es also neue    gemeinsame Zukunft und mit ihr die Hoffnung
    Gewinner und Verlierer, verbunden mit Formen der Teilhabe,            auf einen anderen Umgang mit dem Leben und mit
    die überdauern werden. Dessen ungeachtet stellt sich, auch            unserer eigenen Lebendigkeit. Wir brauchen die
    im Hinblick auf finanzielle Förderung, die Frage nach dem Wert        Kunst, um uns daran zu erinnern, dass Kreativität         Robin Rhode: „Stone Flag“ (2004)
    dessen, was sich der digitalen Zugänglichkeit verweigert –            zum Menschsein gehört und dass wir uns vor                Aus der Ausstellung „Robin Rhode:
    das betrifft das Überleben kleiner Bühnen oder Museen ebenso          dem Unbekannten nicht fürchten müssen. Und wir            Memory Is The Weapon“, KUNSTHALLE
    wie andere eben nicht übersetzbare Praktiken gemeinsamer              brauchen die Künstlerinnen und Künstler, damit            KREMS (1. Juli  –  1. November 2020)
    Kunsterfahrung.                                                       sie uns, wie einst Joseph Beuys, daran erinnern,
           Doch nicht nur die offensichtlichen Verlierer wie Nischen-     dass in Wahrheit jeder Mensch ein Künstler ist.
    kunst, sondern auch die scheinbaren Gewinner sind in und vor
    allem nach der Krise von Prekarisierung und Bedeutungsverlust
    bedroht. Gerade verdienen, wenn überhaupt, vor allem die
    großen Streaming-Anbieter. Deshalb geht die Frage nach der
    Systemrelevanz tiefer und wird sich, wenn sich die ersten
    Restriktionen wieder lockern, als ebenso politische wie technische
    Frage erweisen: Wer wird mit welchen Mitteln gefördert?
    Wie können digitale Inhalte angemessen bezahlt werden und wie
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NÖKU-GRUPPE
Gesellschafter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                WIR. HIER. KULTUR.
HBV Beteiligungs GmbH                    40,52 %
FM-Plus Facility Management GmbH
für Wissenschaft + Kultur in NOE         12,00 %
Niederösterreichische Versicherung AG     6,78 %
Rhenus Donauhafen Krems GmbH & Co KG 6,78 %
Niederösterreich-Werbung GmbH             6,78 %
                                                                                                      Klangkunst
Prefa Aluminiumprodukte GmbH              6,78 %                                                      N.N.
Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien  6,78 %
KAE Kunst Holding GmbH                    6,78 %
Wittmann Möbelwerkstätten GmbH            6,78 %
Aufsichtsrat                                                                                          Kino im Kesselhaus
                                                                                                      Mag.a Paula Pöll
DI Wolfgang Viehauser, M.Sc., (Vorsitz)                                                               Kuratorin: Katharina Kreutzer
Dr.in Petra Bohuslav (Stv. Vorsitz)
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Landesgalerie
Mag. Hermann Dikowitsch (Stv. Vorsitz)                                                                                                                                                                                                                                                  Niederösterreich
Mag. Michael Duscher                                                                                                                                                                                                                                                                    Dr. Christian Bauer
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kurator: Mag. Günther
Dr.in Henrietta Egerth-Stadlhuber                                                                                                                                                                                                                                                       Oberhollenzer, MA
Dr.in Sabine Haag                                                                                     Osterfestival Imago Dei
Dr. Martin Hauer                                                                                      N.N.                                                                                   Wachau in Echtzeit
                                                                                                                                                                                             Ursula Strauss
Mag.a Martina Höllbacher                                                                                                                                                                     Künstlerischer
Hermann Muhr                                                                                                                                                                                 Koordinator:
Ewald Sacher                                                                                                                                                                                 Alexander Hauer                                                                            Forum Frohner
                                                                                                      ELiT Literaturhaus Europa                                                                                                                           Weinviertler
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dr.in Elisabeth Voggeneder
Dr. Hubert Schultes                                                                                   Walter Grond                                                                                                                                        Museumsdorf Niedersulz
                                                                                                                                                                                                                                                          Dr.in Veronika Plöckinger-
Mag.a Ulrike Sych                                                                                                                                                                                                                                         Walenta                                                       museum gugging
Dr. Gerhard Tretzmüller                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Dr. Johann Feilacher
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kunsthalle Krems
Mag.a Elizabeth Umdasch                                                                                                                                                                                                                                                                 Mag. Florian Steininger
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kurator: Andreas Hoffer
                                                                                                                                                                                             Tischlerei Melk
                                                                                                      Festival Glatt&Verkehrt                                                                Kulturwerkstatt
                                                                                                      Albert Hosp                                                                            Alexander Hauer                                              nitsch museum
                                                                                                      Kurator: Johann Kneihs                                                                 Kurator: Matthias Dallinger                                  Mag. Michael Karrer, MBA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Museum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Niederösterreich
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Karikaturmuseum Krems           Mag. Christian Rapp
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ing. Gottfried Gusenbauer       Mag. Ronald Lintner

                     Grafenegg Festival                                                                                                                           Bühne Baden                Internationale
                                                                           Festspielhaus              donaufestival                                               Sommerarena                Barocktage Stift Melk
                     Rudolf Buchbinder                                                                                                                                                                                                                    MAMUZ Museum Mistelbach                                                                   Niederösterreichische
                                                                           St. Pölten                 Mag. Thomas Edlinger                                        Dr. Michael Lakner         KS Michael Schade                                                                                                                                      Landesausstellung
                                                                                                                                                                                                                                                          Mag. Dr. Franz Pieler
                     Sommerkonzerte                                        Dr.in Brigitte Fürle       Kuratorin im Bereich                                                                   Künstlerischer                                                                             AIR – Artist in Residence                                   (Geschäftsbesorgung für
                     Rudolf Buchbinder                                     Kuratorin Musik:           Performance:                                                                           Koordinator:                                                                               Sabine Güldenfuß, MAS                                       das Land Niederösterreich)                              KinderKunstLabor
                                                                           Mag.a Constanze Eiselt     Dr.in Astrid Peterle                                                                   Alexander Hauer                                                                                                            Egon Schiele Museum         Kurt Farasin                                            (Arbeitstitel)
                     Grafenegger Advent                                                                                                                                                                                                                                                                                 Dr. Christian Bauer                                                                 Andreas Hoffer (interim.)
                     Grafenegger Frühling
                                                                                                                                                                                                                           Freilichtmuseen                                                                              Ehemalige Synagoge                                                                  Kunst- und Kultur­
                     Campus Grafenegg           Landestheater                                         Kunstraum                       Tonkünstler-Orchester       Bühne Baden                                              Carnuntum & Museum             MAMUZ                                                         St. Pölten (Betriebs­                                                               schwerpunkt St. Pölten
                                                Niederösterreich           Bühne im Hof               Niederösterreich                Niederösterreich            Stadttheater               Sommerspiele Melk             Carnuntinum                    Schloss Asparn                                                vorbereitung)               Schallaburg                  Arnulf Rainer Museum       2024 (Arbeitstitel)
                     Schlossklänge              Mag.a Marie Rötzer         Mag.a Daniela Wandl        Mag.a Katharina Brandl          Yutaka Sado                 Dr. Michael Lakner         Alexander Hauer               Dr. Eduard Pollhammer          Mag. Dr. Franz Pieler                                         Dr.in Martha Keil           Kurt Farasin                 N.N.                       N.N.

                     Grafenegg                  Landestheater              Niederösterreichische      NÖ Festival und Kino GmbH       Niederösterreichische       Theater Baden              Wachau Kultur Melk GmbH       Archäologischer                WMB Weinviertel Museum        Kunstmeile Krems                Niederösterreichische       Schallaburg                  Badener Kulturbetriebs     NÖ Kulturlandeshaupt-
                     Kulturbetriebs GmbH        Niederösterreich           Kulturszene Betriebs       MMag. Klaus Moser               Tonkünstler Betriebs GmbH   Betriebs GmbH              Mag.a Wiebke Leithner         Kulturpark Niederöster-        Betriebs GmbH                 Betriebs GmbH                   Museum Betriebs GmbH        Kulturbetriebs GmbH          GmbH                       stadt St. Pölten GmbH
                     Dr. Philipp Stein          Betriebs GmbH              GmbH                       Matthias Mitterbauer, MA        Frank Druschel              Mag.a Martina Malzer       Matthias Mitterbauer, MA      reich Betriebs GmbH            Mag. Peter Fritz              Mag.a (FH) Julia Flunger-       Mag. Matthias Pacher        Guido Wirth                  DI Paul Gessl (interim.)   Mag. Albrecht Grossberger
                     MMag. Johannes Sterkl      Mag.a Olivia Khalil        Mag. Thomas Gludovatz                                      MMag. Johannes Sterkl       Mag. Michael Reisenhofer                                 Dr. Markus Wachter             Mag.a Gabriele Langer         Schulz                          Mag. (FH) Stefan Mitterer   DI Paul Gessl (Interim)      Mag.a Gabriele Langer      (interim.)
                                                Mag. Michael Reisenhofer   MMag. Johannes Sterkl      Gesellschafter:                                                                        Gesellschafter:               Mag. (FH) Stefan Mitterer                                    Mag. (FH) Stefan Mitterer                                   Mag.a Gabriele Langer                                   Mag. (FH) Stefan Mitterer
                     Gesellschafter:                                                                  NÖ Kulturwirtschaft             Gesellschafter:             Gesellschafter:            NÖ Kulturwirtschaft                                          Gesellschafter:                                               Gesellschafter:                                          Gesellschafter:            (interim.)
                     NÖ Kulturwirtschaft        Gesellschafter:            Gesellschafter:            GesmbH. 95 %                    NÖ Kulturwirtschaft         NÖ Kulturwirtschaft        GesmbH. 51 %                  Gesellschafter:                NÖ Kulturwirtschaft           Gesellschafter:                 NÖ Kulturwirtschaft         Gesellschafter:              NÖ Kulturwirtschaft
                     GesmbH. 60 %               NÖ Kulturwirtschaft        NÖ Kulturwirtschaft        FM-Plus Facility Management     GesmbH. 100 %               GesmbH. 74 %               Verein der Freunde der        NÖ Kulturwirtschaft            GesmbH. 51 %                  NÖ Kulturwirtschaft             GesmbH. 95 %                NÖ Kulturwirtschaft          GesmbH. 74 %               Gesellschafter:
                     Tassilo Metternich 26 %    GesmbH. 100 %              GesmbH. 71 %               GmbH für Wissenschaft +                                     Stadt Baden 26 %           Festspiele Melk 23 %          GesmbH. 80 %                   Stadt Mistelbach 26 %         GesmbH. 52 %                    KWI Consultants &           GesmbH. 100 %                Stadt Baden 26 %           Landeshauptstadt
                     Niederösterreichische                                 KAE Kunst Holding GmbH     Kultur in NOE 5 %                                                                      Welterbegemeinden Wachau      Gesellschaft der Freunde       Verein der Freunde des        Wittmann Möbelwerkstätten       Engineers AG 5 %                                                                    St. Pölten 50%
                     Hypo Beteiligungsholding                              13 %                                                                                                              26 %                          Carnuntums 10 %                MAMUZ 5 %                     GmbH 19 %                                                                                                           NÖ Kulturwirtschaft
                     GmbH 10 %                                             Prefa Aluminium-Produkte                                                                                                                        HBV Beteiligungs GmbH 10 %     Marktgemeinde Sulz im         Niederösterreichische                                                                                               GesmbH. 35%
                     Gemeinde Grafenegg 2 %                                GmbH 8 %                                                                                                                                                                       Weinviertel 13 %              Versicherung AG 9,5 %                                                                                               Niederösterreich-Werbung
                     Gemeinde Grafenwörth 2 %                              Salzer Papier GmbH 4 %                                                                                                                                                         Verein Freunde des            Rhenus Donauhafen Krems                                                                                             GmbH 15%
                                                                           Auto Schirak KG 4 %                                                                                                                                                            Museumsdorfs Niedersulz 5 %   GmbH & Co KG 9,5 %
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Stadt Krems a. d. Donau 9,5 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Geschäftsführung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   DI Paul A. Gessl
   Stand: 01.06.20

                                                                                                                                                                                                                                                        NÖ Kulturwirtschaft GesmbH.                                                                                Mag. Albrecht Grossberger

                              WIR. HIER. ORGANISATION.
NÖKU-Gruppe 2019 Rück- und Ausblick - WIR. HIER. KULTUR - NÖKU
6   Die Donau                                                                                                                                                                                                                            7
                                                                                                                                 Schließlich muss ja eine Grenze festgelegt werden.
                                                                                                                           Am Boden, in der Luft, im Wasser. In den Menschen.
                                                                                                                                 Die Donau mäandert. Das Leben ebenso.
                                                                                                                                 Ein Mäander – beliebtes dekoratives Motiv in der griechi-
                                                                                                                           schen Kunst – ist eigentlich ein stilisiertes Symbol für ein

    und ich
                                                                                                                           Labyrinth. Derjenige, der einen Ausweg aus dem Labyrinth
                                                                                                                           findet, hat sich selbst erkannt. Angeblich lautete so in etwa die
                                                                                                                           Inschrift am Eingang des Tempels in Delphi, in dem Pythia
                                                                                                                           saß und das Schicksal prophezeite.
                                                                                                                                 Die Donau ist ein Weg ohne Staub, sagt man auf dem Balkan.
                                                                                                                           In Serbien bildete die Donau jahrhundertelang einen Begeg-           FOKUS DONAU
                                                                                                                           nungsort zweier Zivilisationen: der Habsburger Monarchie und
    Ausschnitt aus einem Essay                                                                                             des Osmanischen Reiches. Aber auch einen Berührungspunkt
                                                                                                                           zweier Religionen: der christlichen und der muslimischen. Jahr-
                                                                                                                                                                                                aus Anlass des
    von Dragan Velikić                                                                                                     hunderte des Lebens im Habsburger Reich sowie im Osmani-
                                                                                                                           schen Reich hinterließen unauslöschliche Spuren in den Gebräu-
                                                                                                                                                                                                Jubiläums 20 Jahre
                                                                                                                                                                                                Weltkulturerbe Wachau
                                                                                                                           chen und Alltagsgewohnheiten der Bewohner Serbiens. Die
                                                                                                                           Donau war sowohl eine Brücke als auch eine Grenze. Dieser Weg
                                                                                                                           ohne Staub durchquert Serbien in der Mitte und teilt es auch           Schallaburg:
                                                                                                                           noch heute in zwei Welten. Und es teilt nicht nur Serbien, sondern     Ausstellung „Donau – Menschen,
                                                                                                                           auch die serbische Hauptstadt Belgrad.                                 Schätze & Kulturen.
                                                                                                                                 In der multiethnischen Region Vojvodina gibt es Orte, in         Vom Schwarzen Meer
                                                                                                                           denen Angehörige vieler unterschiedlicher Nationen neben­              bis zur Schallaburg“
                                                                                                                           einander leben. Das beste Beispiel dafür ist die Stadt Zrenjanin,      (1. Juni – 8. November 2020)
                                                                                                                           in der 20 Volksgruppen leben und vier Amtssprachen ver­
                                                                                                                           wendet werden. Zwar liegt Zrenjanin nicht direkt an der Donau,        Landesgalerie Niederösterreich:
                                                                                                                           sondern am Fluss Tamiš, der in die Donau fließt, dennoch              Ausstellung „Wachau –
                                                                                                                           ist Zrenjanin eine Stadt der Donau, seit Jahrhunderten eine           die Entdeckung eines Welterbes“
                                                                                                                           Grenzstadt.                                                           (1. Juli 2020 – 6. März 2022)
                                                                                                                                 Für mich steht die Donau für einen Traum vom gegenüber­
                                                                                                                           liegenden Ufer. Wie oft habe ich Geschichten gehört über              Landestheater Niederösterreich:
                                                                                                                           Rumänen, die zur Zeit des Eisernen Vorhangs auf alle möglichen        „Die Nibelungen“
                                                                                                                           Arten und Weisen versucht haben, über die Donau zu schwim-            (Jänner/Februar 2020)
                                                                                                                           men, weil sie auf der damals jugoslawischen Seite auf Rettung
           Es gibt so etwas wie ein Gedächtnis des Wassers. Eine          Als ich in meiner Jugend stundenlang am          hofften. Manche sollen sogar Gasflaschen als Antrieb benützt
    Unzerstörbarkeit des unendlichen Wasserarchivs. Eine            Donau-Kai gegenüber der Großen Kriegsinsel             haben, um sich zum gegenüberliegenden Ufer torpe­dieren               Karikaturmuseum Krems:
    ­Überlegenheit der Struktur. Der menschliche Körper ist ein     fischte, starrte ich auf die Zeichen der nicht         zu lassen.                                                            „Angerer´s Nibelungenlied“
     Aquarium. Alles, was irgendwo irgendwann war, bleibt für       entzifferten Schrift, die weißlichen, schäumenden                                                                            (16. Februar – 4. Oktober 2020)
     immer eingeschrieben. Das Wasser absorbiert Informationen.     Arabesken – in der Geometrie gänzlich unbe­
     Es verfügt über ein Gedächtnis und merkt sich alles, das es    kannt, auf die Welt der Wassergestalten, und in             Aus dem Serbischen von Mascha Dabić                               DonauCartoons – internationale
     umgibt: Betonsiedlungen, Wälder, Felder, Autobahnen, Höhlen,   meinen Gedanken reiste ich mit ihnen flussab-                                                                                 Wanderausstellung
     Fußballstadien voller Lärm, die lauten Rufe der Markt­         wärts in Richtung Schwarzes Meer. Ich stellte mir
     verkäufer, Straßenmusiker, die eisige Ruhe des Gletschers.     unterwegs Städte vor, horchte auf die Geräusch-                                                                               „Tu felix Austria… zeichne!“
                                                                    kulisse unbekannter Sprachen, träumte davon,                                                                                  (16. Februar 2020 – 31. Jänner 2021)
                                                                    eines Tages auf einem Schiff zu leben und Tag und
                                                                    Nacht endlos lange Ufer anzuschauen, auf denen                                                                               Römerstadt Carnuntum:
                                                                    sich Donaugeschichten zutrugen. Die Donau                                                                                    Einrichtung eines Infozentrums
                                                                    bedeutete für mich eine Reise. Manchmal suchte                                                                               zum Thema Donaulimes.
                                                                    ich beim Fischen mit dem Blick nach der Stelle,                                                                              Eine Aufnahme des Donaulimes
                                                                    wo an einem Septembertag im Jahr 1952 das Schiff                                                                             ins UNESCO Weltkulturerbe
                                                                     „Niš“ untergegangen war (dessen Abfahrt meine                                                                               ist in Vorbereitung.
                                                                    Mutter nur knapp verpasst hatte, Anm. d. Red.).
                                                                    Ich war der Vorsehung dankbar, die bestimmt hatte,
                                                                    dass ich eben doch auf diese Welt kommen
                                                                    sollte, obwohl die Umstände für mich vorgesehen
                                                                    hatten, für immer Gefangener im unendlich
                                                                    großen Königreich der Ungeborenen zu bleiben.
                                                                          Die stille und passive Macht des Wassers
                                                                    ist möglicherweise die stärkste uns bekannte
                                                                    Macht, denn sie vermag es, noch den allerhärtes-
                                                                    ten Stein zu erweichen, und Wasser findet immer
                                                                    den Weg zu seinem Delta. Wenn das Wasser
                                                                    unterirdisch fließen muss, wie dies in Karst-­
                                                                    Gegenden der Fall ist, verwandelt es sich in einen
                                                                    unterirdischen Fluss. Aber auch dann bewahrt
                                                                    sich das Wasser sein Gedächtnis. Das ist die Lehre
                                                                    der Natur. Die Donau – ein Fluss, der in der Ebene
                                                                    nicht geradlinig verläuft, sondern Kurven macht
                                                                    und sich in Flussarme ergießt, könnte man auch als
                                                                    einen klugen Fluss des Pluralismus bezeichnen –
                                                                    ein Begriff, der entlang der Ufer mitunter auf wenig
                                                                    Gegenliebe stößt.
NÖKU-Gruppe 2019 Rück- und Ausblick - WIR. HIER. KULTUR - NÖKU
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     Neuer Impuls
     für St. Pölten
     2024
           Mit einem klaren gemeinsamen Bekenntnis         St. Pölten sowie Instandhaltungsmaß-
     reagierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner       nahmen im Klangturm, im Festspielhaus
     und Bürgermeister Matthias Stadler im November        St. Pölten und in den Vereinsgebäuden
     2019 auf die äußerst knappe Entscheidung der          im Sonnenpark. Außerdem sollen die
     EU-Jury, dass St. Pölten im Jahr 2024 nicht Europas   Verbindungswege zwischen Innenstadt,
     Kulturhauptstadt wird. Der allgemeine Tenor:          Kulturbezirk/Regierungsviertel und
     Auch ohne Titel der EU soll 2024 in St. Pölten ein    Traisen gestaltet werden.
     Kunst- und Kulturschwerpunkt von europäischem              Das Ziel ist die Entwicklung eines
     Format ausgetragen werden. Im Fokus steht dabei       noch nicht da gewesenen Formats in der
     die Umsetzung der wichtigsten Kernprojekte            Hauptstadt des Landes. St. Pölten soll
     der Kulturhauptstadt-Bewerbung – mit der Absicht,     durch ein spannendes Programm und
     die Profilierung und Positionierung von St. Pölten    vielfältige Kooperationen mit bestehen-
     als Kunst-, Kultur- und Bildungsstadt nachhaltig      den Kulturinstitutionen und -vereinen,
     voranzutreiben. Das bisherige Bewerbungsbüro,         mit Künstlerinnen und Künstlern, mit den

                                                                                                      Redaktion: Albrecht Grossberger, Jakob Redl, Markus Siber Design: studio VIE. Druck: Gugler GmbH, Melk/Donau
     die „NÖ Kulturlandeshauptstadt St. Pölten GmbH“,      Schulen und Hochschulen, der Wirt-
     wurde umgehend mit den entsprechenden Vor­            schaft, dem Tourismus und selbstver-
     bereitungen beauftragt.                               ständlich unter Einbindung der Bevölke-
           So konnte nicht nur die Enttäuschung und der    rung als modellhafte und lebenswerte
     Groll über bestimmte Aspekte des Auswahlpro­          europäische Mittelstadt der Zukunft ins
     zesses überwunden werden. Mit der schnellen und

                                                                                                      Eigentümer und Herausgeber für die NÖKU-Gruppe: NÖ Kulturwirtschaft GesmbH.
                                                           nationale und zentraleuropäische Ram-
     kraftvollen politischen Entscheidung ist auch         penlicht rücken.
     gewährleistet, dass viele der zahlreichen während

                                                                                                      NÖ Kulturwirtschaft GesmbH. Neue Herrengasse 10, 3100 St. Pölten
     der Bewerbung entwickelten Strategien, Projekte

                                                                                                      Tel.: +43 2742 90 80 40, E-Mail: office@noeku.at, www.noeku.at
     und Ideen trotzdem umgesetzt werden. Das Spekt-
     rum reicht von der Kulturstrategie St. Pölten 2030
     über die Leitkonzeption „Öffentlicher Raum“ bis hin
     zu den Kulturinfrastrukturprojekten wie dem Haus
     für die Vermittlung von Kunst und kulturellen
     Kompetenzen an bzw. für Kinder unter dem Arbeits­
     titel „KinderKunstLabor“.
           Wichtige Projekte sind außerdem die Adaptie-

                                                                                                      IMPRESSUM.
     rung und Renovierung der Ehemaligen Synagoge
     St. Pölten mit der Entwicklung eines neuen, erwei-
     terten Kulturbetriebs unter dem Dach der NÖ
     Museums Betriebs GmbH, die Neugestaltung des
     Domplatzes und von Teilen des Stadtmuseums
NÖKU-Gruppe 2019 Rück- und Ausblick - WIR. HIER. KULTUR - NÖKU
NÖKU-
                    Institutionen
              AIR artist-in-residence                Kunstraum
                                                Niederösterreich
                       Arnulf Rainer
                           Museum                 Landesgalerie
                                                Niederösterreich
                          Artothek
                   Niederösterreich               Landestheater
                                                Niederösterreich
                       Bühne Baden
                                                MAMUZ Museum
                       Bühne im Hof                 Mistelbach

                       donaufestival            MAMUZ Schloss
                                                      Asparn
              Egon Schiele Museum
                             Tulln              museum gugging

                  ELit Literaturhaus    Museum Niederösterreich
                              Europa      – Haus der Geschichte
                                             und Haus für Natur
            Festspielhaus St. Pölten
                                           Niederösterreichische
                     Forum Frohner            Landesausstellung

                            Festival              nitsch museum
                     Glatt&Verkehrt
                                          Osterfestival Imago Dei
                          Grafenegg
                                             Renaissanceschloss
          Internationale Barocktage                 Schallaburg
                          Stift Melk
                                          Römerstadt Carnuntum
           Karikaturmuseum Krems
                                             Sommerspiele Melk
                  KinderKunstLabor
                       (Arbeitstitel)       Ehemalige Synagoge
                                                       St. Pölten
                 Kino im Kesselhaus       (Betriebsvorbereitung)

                  Klangraum Krems                Tischlerei Melk
                    Minoritenkirche              Kulturwerkstatt

                Kunst- und Kultur­        Tonkünstler-Orchester
        schwerpunkt St. Pölten 2024            Niederösterreich
                      (Arbeitstitel)
                                              Wachau in Echtzeit
                   Kunsthalle Krems
                                                  Weinviertler
                                        Museumsdorf Niedersulz

HAUPTSPONSOREN.
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