N'STEE DE LUXE - MCR Stein
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STEINE BEARBEITEN Der Küchenblock Aristokrat stammt aus der Designlinie n’Stee. und wurde aus „Invi- sible Grey“ gefertigt. Dank der eingerückten Metallfüße scheint der Monolith trotz seiner Größe und seines Gewichts zu schweben N’STEE DE LUXE 14 S04 | 2020
STEINE BEARBEITEN Küchenmöbel aus Naturstein Ihr Können und ihre Kreativität stellte die Natursteinmanufaktur MCR letztes Jahr mit der Präsentation der ersten beiden Küchenmonolithe aus ihrer Designlinie n’Stee unter Beweis. Ihr Kon- zept basiert auf der Idee, jedes Steinmöbel individuell nach den Vorstel- lungen der Kunden zu entwickeln und im eigenen Werk zu fertigen. So ent- Foto:MCR stehen einzigartige Steinunikate der gehobenen Preisklasse. Von Tanja Slasten S04 | 2020 15
STEINE BEARBEITEN HANDWERK UND TECHNIK druckt durch seine Vielzahl an Farben, Einschlüssen und Strukturen. „Dem Den Wunsch, eigene Ideen aus Natur- Patagonia entsprechend gewürdigt, stein zu verwirklichen, hatte der Grün- haben wir versucht, das Maximum aus der von MCR, Steffen Würstl, schon dem Material herauszuholen“, betont vor 27 Jahren. Seinen ersten Auftrag, Rusch und fügt hinzu: „Er ist hart, teil- eine Fensterbank aus Marmor zu ferti- weise weich in der Haptik, hat ganz gen, erhielt er von einem ehemaligen glatte Feldspateinschlüsse, sowie Klassenkameraden. Heute erstreckt transluzente Quarzanteile.“ sich sein anspruchsvoller Kundenkreis Neben dem ausdrucksstarken Natur- über ganz Deutschland, Österreich, stein fällt das außergewöhnliche Design die Schweiz und Luxemburg, denen er des dreiteiligen Steinmöbels auf: Auf der ein breites Spektrum an hochwertigen Arbeitsplatte des über vier Meter langen Arbeitsplatten und exklusiven Natur- Küchenblocks befinden sich ein steiner- steinmöbeln für Küche und Bad anbie- nes Spülbecken und eine versetzt aufge- tet. Hergestellt werden die Steinuni- brachte Kochebene aus Quarzit. Der kate de Luxe mittlerweile von einem Spülenstein wurde aus ökologischen, über 50-köpfigen Team. Sämtliche Ar- nachhaltigen Gründen nicht aus einem beitsschritte, von den kreativen Ent- Block, sondern aus einzelnen, zwei Zen- Der weißgraue Marmor Invisible Grey aus der Türkei verleiht dem Küchenblock würfen bis hin zur Produktion der timeter dicken Natursteinplatten gefer- Aristokrat seine Einzigartigkeit hochwertigen Möbel, erfolgen im süd- tigt. Um dennoch die gewünschte mono- thüringischen Römhild. In der Werk- lithische Blockoptik zu erhalten, wurde W ir leben Stein“ – ist das Motto statt setzt das Team laut MCR auf an den Gehrungskanten mit verschie- der Natursteinmanufaktur „echtes Handwerk und modernste denfarbigen Klebern gearbeitet und MCR. Was das genau bedeu- Technik“. Würstl erklärt: „Einerseits somit eine Anpassung an die vielfältigen tet, zeigte das Team aus dem thürin- können unsere Steinmetze noch hän- Farbschattierungen erreicht. gischen Römhild letztes Jahr auf der in- disch eine bossierte Kante herstellen. Doch vor allem die ebenfalls aus ternationalen Einrichtungs- und Möbel- Andererseits haben wir in unserer Quarzit bestehende hinterleuchtete messe (IMM) in Köln: Aristokrat und Werkstatt das Neuste, was Steinbear- Kochebene ist ein Blickfang. Um ein Patagonia Masterpiece heißen die bei- beitungsmaschinen bieten.“ So stehen homogenes Leuchten der Platte zu er- den präsentierten Küchenmonolithe. den Steinmetzen insgesamt neun Ma- möglichen, hat man ein Acrylglas-Ske- Die außergewöhnlichen Steinmöbel schinen der Firma CMS Brembana zur lett mit OLEDs bespannt. Mittels Ab- stammen aus der ersten eigenen Desi- Verfügung: zwei CNC-Brückensägen, standshaltern haben die Steinmetze gnlinie für Küchen namens n’Stee (ein drei CNC-Bearbeitungszentren sowie anschließend alle sechs Seiten der Stein). Was verbirgt sich genau hinter drei Wasserstrahl-Schneidmaschinen. Kochebene mit zwei Zentimetern di- dem Konzept? Stan Rusch ist zuständig Letztes Jahr erweiterte MCR seinen cken Quarzitplatten umschlossen. Doch für die Produktentwicklung und das Maschinenpark um eine weitere CNC- wie tauscht man defekte Leuchtdio- Marketing beim Marmor-Center Römhild Bearbeitungsmaschine: Die Brembana den aus? „Das integrierte Kochfeld (MCR) und erklärt: „N’Stee ist eine mo- Speed mit Drehtisch in der sogenann- kann man herausnehmen und hat so dulare Raumlösung aus Naturstein. Die ten „Open Frame“ Bauweise hat auf- Zugang zu der gesamten Technik“, ant- Idee ist, individuell nach Kundenwunsch grund ihrer Größe und ihrer Produkti- wortet Rusch. „Dieser Block beschreibt zu arbeiten.“ Über ein Jahr haben die vität intern den Spitznamen „Monster“ sehr genau, was unsere Kunden von Mitarbeiter an dem „Zauberwürfel“, wie erhalten. uns erwarten können. Sie haben eine Rusch die Designlinie n’Stee auch be- Idee, und wir setzen sie in allen Be- zeichnet, getüftelt. „Es geht darum, De- DAS PATAGONIA MASTERPIECE reichen, bis hin zu Elektrik, um“, er- signschranken im Kopf zu überwinden“, gänzt Rusch. verdeutlicht er. Laut MCR hat der Kunde Eines der eindrucksvollen Küchenmöbel „grenzenlose“ Möglichkeiten, sämtliche aus der thüringischen Werkstatt ist der DER ARISTOKRAT Komponenten nach seinem Geschmack rund 800 Kilogramm schwere Küchen- und seinen Ansprüchen zu konfigurie- monolith „Patagonia Masterpiece“ mit „Auch beim Küchenblock Aristokrat ren: das Material, die Veredelungstech- hinterleuchteter Kochebene. Das Stein- haben wir ein Highlight ins Programm Fotos: MCR niken, die Maße, die Schubladenfronten unikat besteht aus Quarzit. Der aus Bra- aufgenommen“, freut sich Rusch. Den und auch das Interieur. silien stammende Naturstein beein- fast zweieinhalb Meter langen und 75 16 S04 | 2020
STEINE BEARBEITEN MCR hat den Küchenmonolithen Aristokrat erstmals auf der Möbelmesse imm in Köln vorgestellt Die Schubladenfront besteht aus kanadischem Cambrian Black. Einen Blickfang und einen schönen Kontrast bilden die eingesetzten Die sehr raue Oberfläche ist mittels Waterjettechnik entstanden Blütenblätter aus weißgrauem Marmor mit polierter Oberfläche S04 | 2020 17
STEINE BEARBEITEN Rund 800 Kilogramm wiegt der Monolith Patagonia Master- piece. Beeindruckend: der brasilianische Quarzit und die hinter- leuchtete Kochebene Zentimeter tiefen Küchenmonolith DER SPIDERMAN haben die Steinmetze aus weißgrauem Marmor gefertigt. Der Invisible Grey Ein weiterer Hingucker ist der Spiderman- stammt aus der Türkei. Die helle mar- Küchenblock. Die beigefarbene Arbeits- morierte Oberfläche ist poliert und platte aus Quarzit ist von einem wilden steht in starkem Kontrast zu den Muster aus rotbraunen Adern durchzo- Schubladenfronten aus dem anthrazit- gen. „Hierbei handelt es sich geologisch farbenen „Cambrian Black“. Die Ober- um einen Trachyt. Und diesen Trachyt fläche des aus Kanada stammenden gibt es nur in Brasilien“, betont Rusch. Gabbro hat man mit der sogenannten Die knapp drei Quadratmeter große Waterjettechnik bearbeitet, um eine Oberfläche ist geledert. „Das ist eine Zwi- sehr raue Haptik zu erhalten. Anschlie- schenstufe zwischen matt geschliffen Die mit OLEDs ausgestattete Kochebene hat ßend haben die Steinmetze mecha- und gebürstet. Der Vorteil ist, dass man MCR aus einzelnen Quarzitplatten gefertigt nisch und händisch aus den dunklen die Struktur des Steines spürt“, erläutert Schubladenfronten einzelne große Blü- er. Während bei einer gebürsteten Ober- tenblätter herausgeschnitten und in fläche der Naturstein samt Adern eine die Fehlstellen passgenau weißgraue nahezu ähnliche Rauheit aufweist, ist die polierte Marmorblüten eingesetzt. Haptik einer gelederten Oberfläche un- „Diese Kombination gefällt mir wahn- terschiedlich. „Fährt man mit der Hand sinnig gut: die extrem raue Oberfläche über die gelederte Steinoberfläche des des schwarzen, homogenen „Cambri- Spidermans, spürt man die Struktur des an Black“ mit den polierten, eingesetz- Steins. Denn die weicheren Schichten ten Blütenformen aus hellem Marmor“, sind etwas stärker weg, und die härteren gesteht Rusch. Wie viel handwerk- Stellen, die Adern, bleiben mehr vorhan- liches Können noch in dem edlen den“, beschreibt Rusch die taktile Wahr- Steinmöbel steckt, zeigen auch die nehmung der Platte. Griffleisten in den beiden Seitenwan- Die knapp zweieinhalb Meter lange Ein wildes Muster aus rotbraunen Adern: gen des Invisible Grey. „Die Grifflei- und über einen Meter breite Arbeits- der Quarzit der Spiderman-Arbeitsplatte sten sind jeweils auf drei Seiten auf platte zu bearbeiten, war „eine echte Gehrung gearbeitet; also ganz hohe Herausforderung“ für das Team, verrät Schule“, lobt Rusch die Arbeit der Rusch. „Der Spiderman ist ein Quarzit, Steinmetze. Und damit der rund 600 also ein härteres Gestein. Das ist ein Kilogramm schwere Monolith einen Vorteil bei der Benutzung, aber nicht leichten, schwebenden Charakter er- bei der Verarbeitung. Denn je härter ein hält, steht er auf filigranen Metallfü- Gestein ist, desto brüchiger kann es ßen. „Auch hier steckt sehr viel Wissen sein“, so Rusch und erklärt weiter: „Man und Handwerk drin“, so Rusch. Letztes muss darauf achten, dass die Maschi- Jahr hat MCR zwölf Luxusküchen ver- nen immer in der exakten Geschwindig- kauft. Auch ein Aristokrat war dabei. keit laufen, passend zur Gesteinsart.“ Und was kostet ein solches Stein- Eine weitere Herausforderung stell- kunstwerk? „Aufgebaut, denn auch ten die Gehrungskanten der acht Zen- das machen wir selbst, kostet dieser timeter dicken, aufgedoppelten Natur- Fotos:MCR Der Küchenblock Atlantis ist aus Atlantic- Küchenblock den Endkunden ungefähr steinplatte dar. Denn um einen mono- Stone mit gelederter Oberfläche gefertigt 27.000 Euro“, verrät Rusch. lithischen Eindruck zu erhalten, passten 18 S04 | 2020
STEINE BEARBEITEN die Steinmetze die Kleber den ver- schiedenen Farbverläufen innerhalb STEINPLUS des Natursteins an. „Wir arbeiten an Laut MCR ist die CNC-Bearbeitungsmaschine Speed von CMS Brembana „die der Gehrungskante mit verschiedenen erste ihrer Art“ in Deutschland, weil es die erste Speed mit Drehtisch in der so- Klebern. Das heißt, wir mischen Zenti- genannten Open Frame-Bauweise, also mit offenem Rahmen, ist. Bisherige meter für Zentimeter die entspre- Drehtischmaschinen waren immer in Monoblockbauweise mit einer kleinen chende Farbe an“, beschreibt Rusch Brücke mit 3.800 Millimeter- X-Achsen-Verfahrweg. Somit konnte nur ein klei- die präzise ausgeführten Arbeitsschritte ner ovaler beziehungsweise abgerundeter Arbeitstisch mit 3.600 x 900 Milli- und verdeutlicht: „Auf diese Weise metern gedreht werden. wird die Gehrungskante nahezu un- Mit der Open-Frame-Bauweise ist es möglich, eine größere Maschinenbrücke sichtbar.“ Ungefähr zwei bis drei Tage mit 4.250 Millimetern X-Achsen Verfahrweg zu nutzen und somit einen großen, haben die Steinmetze für die Geh- eckigen Arbeitstisch mit zwei Arbeitsbereichen von 2 x 3.800 x 1.600 Millime- rungskanten des Spiderman benötigt. tern zu drehen, ohne am Maschinenrahmen anzustoßen. Somit kann man meh- „Intern ist das fast ein Wettkampf, wer rere und größere Werkstücke positionieren und bearbeiten. die bessere Gehrungskante hinbe- Die Drehzeit des Tisches beträgt weniger als zehn Sekunden. Die Fixierung er- folgt mit hydraulischen Stoppern und garantiert somit eine 100-prozentige prä- kommt“, lacht Rusch und betont: „Na- zise und exakte Fixierung. Ein Laser über dem Tisch erlaubt die exakte Positio- türlich muss man die Kanten nicht so nierung aller Vakuumsauger auf dem einen Tisch, während auf dem anderen ausführen. Aber die Küchenblöcke sind Tisch ein Werkstück bearbeitet wird. Höchste Produktivität! Unikate, und die müssen einfach per- Auf der neuen Speed wurden alle Achsen mit Absolut-Encoder ausgestattet, fekt sein. Das ist der Anspruch un- was eine Referenzfahrt (Nullstellung) der Achsen überflüssig macht. seres gesamten Teams, und wir haben Quelle: MCR das Beste.“ n
STEINE BEARBEITEN Interview mit Steffen Würstl und Stan Rusch Der Wunsch zum Unikat Steffen Würstl ist Inhaber von MCR. Aus seinem Einmannbetrieb hat er in 27 Jahren ein Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern geschaffen. Im STEIN-Interview spricht er mit Stan Rusch, dem Leiter für Produktentwicklung und Marketing, über hoch wertige Steinunikate, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Branche. das Robustere. Aber eine gelederte Bearbeitung steht dem nicht wahnsinnig weit nach, denn wir haben noch nicht die große Struktur, dass et-was in nicht verspachtelten Rissen hängen bleibt, oder gar Flüssigkeiten eintreten können. Es kommt jedoch nicht nur auf die Oberfläche an, sondern auch auf die Gesteinsart. Wenn ich einen bestimmten Mar- Inhaber Steffen Würstl (links) und sein Mitarbeiter Stan Rusch geben mor ledere, oder matt schleife, dann kann ich davon interessante Einblicke in die (Team-)Arbeit von MCR ausgehen, dass er wahrscheinlich schneller Flecken bekommt. Dafür ist er poliert anfälliger für Säure. Bei einem Quarzit oder einem Granit gestalten sich STEIN: Herr Würstl, wie kam es zu dem Namen diese Eigenschaften wieder ganz anders. der Designlinie: n`Stee? Steffen Würstl: Wir wollten es einfach halten, per- Welche Trends können Sie bei den hochpreisigen sönlich und emotional. So tickt das gesamte Unter- Küchen erkennen? nehmen und n´Stee heißt regional einfach, ein Stein. Rusch: Ganz klar der Wunsch zum Unikat, zu einer persönlichen Küche, seinem Möbel. Es soll das Pro- Die Küchenmöbel n´Stee gibt es jetzt seit einem dukt sein, das der Kunde sich wünscht. Aus einer Jahr. Wie kommt das Konzept bei Ihren Kunden an? angebotenen Auswahl zu entscheiden, ist überholt. Stan Rusch: Sie sind begeistert. Die Vielfalt und Das Bild im Kopf des Einzelnen ist das Besondere, Möglichkeiten sind für alle Seiten spannend. Wir das was der Käufer will. Eine geht nicht, gibt’s nicht- hören nicht bei Küche auf, oder fangen im Bad an. Phrase ist wichtiger denn je. Wir denken gesamtheitlich. Da fühlen sich unser Ein weiterer Trend ist die Vielfalt der Stilrichtungen, Partner und seine Kunden aufgehoben. pompös, klassisch, modern um nur ein paar zu nennen. Das I-Tüpflchen ist unser durchdachter Service. Wir Auch die Mischung von Stilen spielt eine wichtige Rolle. sind immer persönlich greifbar, begleiten den Kun- Der Kunde ist emanzipiert und lässt sich nicht mehr auf den durch den gesamten Prozess und über Jahre da- kuratierte Dinge ein, er bestimmt und fordert. rüber hinaus. Die polierte Marmoroberfläche des Aristokraten- Der Spiderman hat eine gelederte Oberfläche. Küchenblocks ist mit Azerocare behandelt worden. Unter dem Aspekt der Hygiene und der Sauberkeit, Was genau ist Azerocare? ist die gelederte Oberfläche beim Kunden gefragt? Würstl: Azerocare ist ein einzigartiges Verfahren, Rusch: Geledert ist wirklich perfekt! Und ist in ex- das der exklusive Steinimporteur Antolini entwickelt klusiven Küchenhäusern, da spreche ich aus Erfah- hat. Das genaue Prozedere ist ein Geheimnis. Aber rung, schon länger en vogue. so viel ist bekannt: Die Behandlung wird unter Vaku- Fotos: MCR Hinsichtlich der Pflege und dem Entstehen von Fle- um am Steinmaterial vollzogen. Und durch diese cken ist beim Stein meist eine polierte Oberfläche Tiefenimprägnierung sollen empfindliche Steine all- 20 S04 | 2020
STEINE BEARBEITEN tagstauglicher gemacht werden. Auf der IMM in Köln, letztes Jahr, hat Antolini diese Oberfläche erstmalig vorgestellt. Wir durf- ten unter anderen das Material bei uns be- reits verarbeiten. Das war eine Weltneuheit, die wir am Aristokraten präsentiert haben. Inwiefern spielt das Thema Nachhaltigkeit bei MCR und seinen Kunden eine Rolle? Würstl: Das Thema spielt schon lang eine Rolle. Sei es bei der Wasseraufbereitung, der Stromversorgung, der Logistik und bei der bestmöglichen Verwendung der Rohstoffe. Aber natürlich ist es auch bei unseren Kunden ein Thema. Wir beschäftigen uns sehr stark mit regionalen Gesteinen, sprich Deutschland und ebenfalls angrenzende Länder. Hier kön- nen wir eine große Vielfalt bieten. Nachhaltig an sich ist Naturstein eh. Er wird den Einsatz im Wohnbereich überdauern. Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Branche? Rusch: Gerade den Bereich Naturstein sehe ich sehr positiv. Natürliches Material und Herkunft stehen schon heute manch- mal mehr im Vordergrund, als absolute Unemp-findlichkeit oder Homogenität…. Anfassen, Spüren, Einzigartigkeit….das alles hat Naturstein anderen Materialien voraus. Viele Betriebe klagen über Nachwuchs- mangel – wie sieht es bei Ihnen aus? Würstl: Das Handwerk hat aktuell nicht den Status, den es haben sollte. Eine Ar- beit, die täglich Neues bereithält, nicht langweilig ist und vor allem fordert. Uns ge- lingt es gut, durch unseren Auftritt und unser Engagement in der Region, einen ge- wissen „wollen haben“-Effekt auszulösen. Jedoch müssen wir ständig proaktiv prä- sent sein, damit unser Handwerk in den Köpfen des Nachwuchses einen Platz be- kommt. Hierbei hilft uns auch unser Team, da sind wir verdammt stolz drauf. Das Gespräch führte Tanja Slasten S04 | 2020
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