NACHHALTIGKEITS-BERICHT 2013 - STROM BEWEGT - APG

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NACHHALTIGKEITS-BERICHT 2013 - STROM BEWEGT - APG
AUSTRIAN POWER GRID AG

NACHHALTIGKEITS-
BERICHT 2013
STROM BEWEGT
NACHHALTIGKEITS-BERICHT 2013 - STROM BEWEGT - APG
NACHHALTIGKEITS-BERICHT 2013 - STROM BEWEGT - APG
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

INHALT

Vorwort des Vorstands                                                2   SOZIALES                                        32
                                                                         Versorgungssicherheit – die gesellschaftliche   32
Thema Energiewende                                                   4   Verantwortung der APG
Netzentwicklungsplan (NEP) 2013/ 2014                                5   Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der APG        34
Vision, Mission und Strategie der APG                                7   Arbeitssicherheit                               38
Organigramm                                                          8   Notfall- und Krisenmanagement                   39
Standorte und Anlagen 2013                                          10   Stakeholdermanagement                           40
Integriertes Managementsystem – IMS                                 11   Soziales Engagement                             41

ÖKONOMIE                                                            12   FORSCHUNG                                       42
Wirtschaftliche Situation der APG                                   12   Forschungsschwerpunkte und -projekte            42
Ereignisse im APG-Geschäftsjahr 2013                                14
Projekthighlights                                                   15   ANHANG                                          43
                                                                         Anmerkungen zum Bericht                         43
UMWELT                                                              16   Zieletabelle Wirtschaft                         44
Umweltaspekte der APG                                               16   Zieletabelle Umwelt & Soziales                  46
Kernindikatoren Umwelt                                              16   Rückschau Ziele                                 48
Umweltauswirkungen im Detail                                        18   Erklärung des Umweltgutachters nach EMAS        51
Energieverbrauch                                                    18
Wasserverbrauch                                                     19
Abfallentstehung                                                    19
Materialeinsatz                                                     20
Emissionen in die Luft                                              21
Emissionen ins Wasser                                               23
Schallemissionen                                                    23

UMWELTPROJEKTE                                                      25
Neuerrichtung der Netzschaltanlage                                  25
Kronstorf & ökologische Begleitmaßnahmen
380-kV-Salzburgleitung im UVP-Verfahren                             26
Nachhaltiges Trassenmanagement                                      28

Rundungshinweis: Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und
Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen
rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
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VORWORT
DES VORSTANDS

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NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

VORWORT
DES VORSTANDS

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die europäische Stromwirtschaft steht ganz im Zeichen          Am Strommarkt kommen aber genau diese Erzeuger
der Energiewende. Es ist vor allem eine deutsche Energie-      immer mehr unter Druck und gehen langfristig als wichtige
wende, die durch den Atomausstiegsbeschluss der deut-          Ausgleichsenergielieferanten verloren.
schen Bundesregierung in den vergangenen Jahren enorm
an Fahrt aufgenommen hat. Die Auswirkungen auf das             Trotz der derzeitigen Verwerfungen am europäischen
gesamteuropäische Stromversorgungssystem sind gravie-          Strommarkt ist die APG davon überzeugt, dass das Ziel
rend. Der Ruf nach einer besseren europäischen Koordinie-      einer nachhaltigen europäischen Stromversorgung erreicht
rung in den Energiepolitiken der EU-Staaten wird deshalb       werden kann. Dazu sind gemeinsame Anstrengungen aller
immer lauter.                                                  beteiligten Akteure nötig, die sich darauf richten, einen
                                                               gemeinsame Energiezukunft zu entwerfen, die einen aus-
Die Frage, die gestellt werden muss, ist die Frage nach        gewogenen Blick auf ein stabiles physikalisches System
der Umsetzbarkeit globaler politischer Zielsetzungen. Eine     und einen intakten Wettbewerb zulässt.
nachhaltige Umstellung eines Energieversorgungssystems
kann nur dann gelingen, wenn es auch die Wettbewerbs-          Die APG verfolgt eine Unternehmenspolitik, die neben den
fähigkeit von Wirtschaftsstandorten und das Wohlstands-        wirtschaftlichen Anforderungen auch ökologische Grenzen
niveau der Menschen im Auge behält.                            anerkennt und auf soziale Ausgewogenheit achtet. Der
                                                               Ihnen vorliegende Bericht soll Ihnen einen Überblick über
Nachhaltigkeit ist im Bereich der Stromversorgung beson-       unsere diesbezüglichen Ziele und daran ausgerichtete
ders entscheidend. Elektrizität ist die Grundlage jeder mo-    Konzepte und Maßnahmen geben. Wir wünschen viel
dernen Volkswirtschaft und jeder Gesellschaft. Daher muss      Vergnügen bei der Lektüre!
es das Ziel einer europaweit koordinierten Energiepolitik
sein, den Blick auf das Ganze nicht zu verlieren und ein auf
Wettbewerb basierendes, für jeden leistbares und sicheres
Stromversorgungssystem von morgen zu schaffen.

Die derzeitige Schieflage der Entwicklungen bekommen wir       Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer e.h. Mag. Thomas Karall e.h. DI Mag.(FH) Gerhard Christiner e.h.
als österreichischer Übertragungsnetzbetreiber täglich
zu spüren. Mit dem deutschen Atomkraft-Moratorium hat          Der APG-Vorstand
sich das Ausbau-Tempo in den Bereichen Windkraft und
Fotovoltaik enorm erhöht. Notwendige Anpassungen und
Verstärkungen in der Netzinfrastruktur konnten nicht in
ausreichendem Maße erzielt werden. Als Folge dieser Ent-
wicklung der zwei Geschwindigkeiten sind wir zur Aufrecht-
erhaltung der Versorgungssicherheit immer häufiger dazu
gezwungen, stabilisierend in den Strommarkt einzugreifen.
Hinzu kommen paradoxe Entwicklungen am europäischen
Strommarkt. Die Bedeutung flexibler Kraftwerke (z. B.
Gaskraftwerke) nimmt angesichts des immer größer
werdenden, stark schwankenden Stromaufkommens aus
Windkraft und Fotovoltaik zu.

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THEMA
ENERGIEWENDE

Die Austrian Power Grid AG (APG) ist der unabhängige        Um den grenzüberschreitenden Stromhandel zu ermögli-
Übertragungsnetzbetreiber Österreichs. Sie ist für das      chen, ist die APG außerdem Dienstleister am Strommarkt.
heimische Übertragungsnetz auf der Höchstspannungs-         Eine zentrale Aufgabe in diesem Zusammenhang ist zum
ebene verantwortlich.                                       Beispiel die tägliche Prognose der Windstrom- und Foto-
                                                            voltaikerzeugung in Österreich, welche die Grundlage der
Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von      Ökostromvermarktung liefert. Eine weitere wichtige
derzeit etwa 3.500 Kilometern und ist Teil des gesamt-      Funktion ist die zentrale Beschaffung von Regel- und
europäischen Übertragungsnetzes der Regional Group          Ausgleichsenergie, die die APG für die österreichischen
Continental Europe von ENTSO-E (European Network of         Netzbetreiber durchführt.
Transmission System Operators for Electricity). In enger
Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern der europäischen      Das europäische Stromsystem steht seit einigen Jahren
Nachbarn überwacht, koordiniert und steuert die APG den     im Zeichen der Energiewende. Diese Energiewende ist vor
grenzüberschreitenden Stromfluss und stellt im Rahmen       allem durch den massiven Ausbau der Windkraft und Foto-
der ENTSO-E gemeinsam mit den Netzbetreibern der            voltaik in Deutschland geprägt. Der Umbau des deutschen
europäischen Partnerländer die Stromversorgung Europas      Kraftwerksparks zugunsten der sogenannten „neuen
langfristig und nachhaltig sicher.                          Erneuerbaren” wirkt sich auf das gesamte europäische
                                                            Stromversorgungssystem gravierend aus.
Zu den zentralen Unternehmensaufgaben zählen der siche-
re Betrieb und die laufende Instandhaltung ihrer Anlagen.   Es sind vornehmlich zwei Aspekte, die auch die APG inzwi-
Durch sorgsame und langfristige Netzplanung gewährleis-     schen sehr stark zu spüren bekommt. Zum einen verändern
tet die APG, dass Österreichs Stromversorgungssystem        sich die Anforderungen an das APG-Netz im alltäglichen
auch in Zukunft den stetig wachsenden Anforderungen         Betrieb sehr stark. Die enorme Zunahme des Anteils stark
gerecht wird.                                               schwankender Stromeinspeiser (große Windkraft und Foto-
                                                            voltaikkraftwerke) im deutschen Kraftwerkspark führt zu
Das Übertragungsnetz der APG liegt im Herzen Europas.       immer stärkeren Netzbelastungen. Es wird immer heraus-
Es spielt dementsprechend auch eine wichtige Rolle im       fordernder, die starken Erzeugungsschwankungen im Netz
Rahmen der Energiewende. Der massive Ausbau von Wind-       auszugleichen.
kraft und Fotovoltaik hat in den letzten Jahren zu immer
stärker werdenden Belastungen auch im Netz der APG          Zum anderen ist der Strommarkt derzeit dadurch beein-
geführt. Österreich übernimmt – mit seinen Pumpspei-        trächtigt, dass flexible Kraftwerke (wie etwa Gaskraftwer-
cherkraftwerken in den Alpen – eine wesentliche Aus-        ke) immer stärker unter wirtschaftlichen Druck geraten.
gleichsfunktion auch für die Stromversorgung der europä-    Die Gefahr ist groß, dass diese wichtigen Regelenergielie-
ischen Nachbarstaaten. Aufgabe der APG ist es, in diesem    feranten mehr und mehr verloren gehen.
Zusammenhang die physische Grundlage dafür zu schaf-
fen, dass in Zeiten hohen Wind- und Solarstromaufkom-
mens die überschüssige Energie von den Pumpspeichern
aufgenommen und im Bedarfsfall wieder zur Verfügung
gestellt werden kann.

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NACHHALTIGKEITS-BERICHT 2013 - STROM BEWEGT - APG
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

DAS NETZ DER
ZUKUNFT
   Konventionelle Kraftwerke
   Windkraftwerk
   Wasserkraftwerk
   Solarkraftwerk

                               EUROPA 2050

                               EUROPA 2013
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THEMA
ENERGIEWENDE

NETZENTWICKLUNGSPLAN (NEP) 2013/2014                          Die Europäische Union hat sich ambitionierte Ziele ge-
                                                              setzt, um den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft
Um die sichere Stromversorgung Österreichs angesichts         einzuschlagen (EU Energy Roadmap 2050, Integration des
der schnell wachsenden Herausforderungen auch in Zu-          EU-Strommarkts etc.) und so langfristig die Versorgungs-
kunft sicherstellen zu können, ist für die APG eine voraus-   sicherheit, die Lebensqualität und einen funktionstüch-
schauende Planung unerlässlich. Die APG ist gesetzlich        tigen Wirtschaftsstandort Europa zu gewährleisten. In
dazu verpflichtet, jährlich ihre Netzausbauprojekte mit       dem Bewusstsein, dass die Übertragungsnetze für diesen
den Verteilnetzbetreibern und allen relevanten Marktteil-     tiefgreifenden Wandel in der Energieproduktion noch nicht
nehmern abzustimmen. Zu diesem Zweck werden in einem          ausreichend dimensioniert sind, hat die EU mit dem nun
Netzentwicklungsplan (NEP) alle wichtigen Übertragungs-       vorliegenden Energieinfrastrukturpaket ein umfassendes
infrastrukturen dargestellt, die in den kommenden zehn        Förderprogramm für den Netzausbau erstellt.
Jahren ausgebaut werden müssen. Basis des NEP ist der
APG-Masterplan 2030, der den Planungszeitraum 2013 bis        Kern dieses Programms ist die Definition und Förderung
2030 betrachtet. Aufbauend auf zukünftigen energiewirt-       von rd. 100 Projekten „gemeinsamen Interesses“ (PCI –
schaftlichen Szenarien, werden darin die erforderlichen       Projects of Common Interest), welche für die Erreichung
Ausbauschritte für das APG-Zielnetz 2030 definiert und ein    der europäischen Klimaziele (v. a. Integration der Erneu-
Ausblick auf weitere mögliche Entwicklungen im Strom-         erbaren), die Versorgungssicherheit und die Integration
sektor bis 2050 gegeben.                                      des Strombinnenmarkts von vorrangiger Bedeutung sind.
                                                              Durch gezielte Fördermaßnahmen – wie z. B. die Verbes-
Der NEP 2013 umfasst im Planungszeitraum 2014 bis             serung und Harmonisierung der Genehmigungsverfahren,
2023 in Summe 46 Netzausbauprojekte und wurde am              die Ermöglichung alternativer Finanzierungsinstrumente
2. Dezember 2013 per Bescheid von der E-Control               etc. – soll die beschleunigte Umsetzung dieser wichtigen
Austria genehmigt. Im Vergleich zum NEP 2012 wurden           Netzausbauvorhaben sichergestellt werden.
zehn neue Projekte zur Genehmigung eingereicht. Die           Im Oktober 2013 wurden sieben Projekte des APG-
Projekte gliedern sich in rd. 260 km neue Leitungen und       Masterplans 2030 als PCI (Projects of Common Interest)
rd. 330 km Upgrades von bestehenden Leitungen (z. B.          anerkannt und erhielten den entsprechend vorrangigen
Auflage zusätzlicher Systeme auf bestehende Gestänge,         Status.
Spannungsumstellungen). Darüber hinaus ist der Neubau
bzw. die Erweiterung von zahlreichen Umspannwerken mit        Details siehe
ca. 190 neuen Schaltfeldern und rd. 50 neuen Transfor-        Netzentwicklungsplan 2013:
matoren geplant. Im Rahmen von Großprojekten erfol-           http://www.apg.at/de/netz/netzausbau/Netzentwicklungsplan13
gen zudem umfangreiche Leitungskoordinierungen und
Optimierungen der Leitungstrassen, wobei rd. 256 km alte,     APG-Masterplan 2030:
kapazitätsschwache Leitungen demontiert werden können.        http://www.apg.at/de/netz/netzausbau/masterplan

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NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

APG-VISION

WIR TRANSPORTIEREN
DEN STROM DER ZUKUNFT

APG-MISSION

STROM IST ZUKUNFT.                                           STROM IST NACHHALTIGKEIT.
Wir ermöglichen mit dem Betrieb und Ausbau unseres Net-      Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Partnerinnen und
zes die Integration erneuerbarer Energien und unterstützen   Partner, Kundinnen und Kunden sowie die Umwelt stehen im
damit die Erreichung der Klimaziele.                         Zentrum unseres Handelns.

STROM IST LEBEN.                                             STROM IST FORTSCHRITT.
Mit unserem sicheren und leistungsfähigen Übertragungs-      Wir stehen für Innovation, Qualität und Effizienz.
netz bilden wir das Rückgrat der österreichischen Strom-
versorgung.

STROM IST WIRTSCHAFT.
Wir unterstützen aktiv die Entwicklung des europäischen
Strommarkts und stellen unser Netz allen Marktteilneh-
mern zu gleichen Bedingungen zur Verfügung.

APG-STRATEGIE

Die APG trägt als Betreiber des österreichischen Höchst-     Dialog mit der Öffentlichkeit, den Partnern und Stakehol-
spannungsnetzes große ökonomische, ökologische und           dern. Die APG gewährleistet den sicheren und effizienten
soziale Verantwortung. Die Vision, Mission und Unterneh-     Betrieb des österreichischen Höchstspannungsnetzes. Ihr
mensziele beinhalten daher auch die Grundsätze der APG       Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung durch innovatives und
im Bereich Nachhaltigkeit. Die Unternehmensziele der APG     umweltbewusstes Handeln. Die APG fördert das persönli-
wurden im Rahmen des Strategieprozesses festgelegt.          che Engagement und die fachliche Kompetenz ihrer Mitar-
Dazu zählen der bedarfsgerechte Ausbau und die Instand-      beiterinnen und Mitarbeiter. Effizientes und wirtschaftlich
haltung des Übertragungsnetzes zur Entwicklung eines         nachhaltiges Agieren sind die Basis für die Wertsteigerung
angemessenen integrierten Netzes. Die Rolle der APG als      und eine stabile Ergebnisentwicklung.
wichtiger Partner im europäischen Höchstspannungsnetz
wird durch das aktive Betreiben und die Weiterentwicklung
des europäischen Strommarkts unterstrichen. Das Unter-
nehmen pflegt einen kontinuierlichen und transparenten
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APG-ORGANIGRAMM
STAND MÄRZ 2014

                                         AUSTRIAN POWER GRID AG
                                                           ÜBERTRAGUNG
                                                             VORSTAND
                                                    Ulrike Baumgartner-Gabitzer
                                                            Thomas Karall
                                                          Gerhard Christiner

                                                                                       VORSTANDS-
                              KOMMUNIKATION                                          SEKRETARIAT UND
                                Fritz Wöber                                       GESELLSCHAFTSSERVICES
                                                                                     Thomas Dolleschal

                                PERSONAL                                                    RECHT
                               Wolfgang Motz                                             Ines Micheler

             BETRIEB                       ASSET                        KAUFMÄNNISCHE                         MARKT UND
                                                                           SERVICES                          REGULIERUNG
          Wolfgang Haimbl              Franz Hofbauer
                                                                           Marcus Karger                       Manfred Pils

           STABSSTELLE                    ANLAGEN-                           CONTROLLING                 EUROP. ANGELEGENHEITEN U.
          NETZSICHERHEIT                 MANAGEMENT                          Gustav Krempl               REGULIERUNGSMANAGEMENT
             Kurt Misak                 Herbert Popelka                                                       Marion Medlitsch

       BETRIEBSMANAGEMENT                   WERKE                         BUCHHALTUNG UND                   MARKTMANAGEMENT
          UND ÖKOSTROM                    Peter Reichel                     FINANZIERUNG                      Christian Todem
          Klaus Kaschnitz                                                    Herwig Mindl

        HAUPTSCHALTLEITUNG       LEITUNGEN - INSTANDHALTUNG                 BESCHAFFUNG
          Tahir Kapetanovic            UND UMBAUTEN                        Norbert Hiesleitner
                                        Dietmar Helmel

         BETRIEBSREGIONEN                LEITUNGEN -
            Thomas Blaha               GROSSPROJEKTE
                                        Wolfgang Hafner

                                              IT UND
                                     TELEKOMMUNIKATION
                                     Christian Pennerstorfer
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

          APG-Netz
          INTEGRIERTES
          MANAGEMENTSYSTEM

          Alle Anlagen im APG-Netz sind nach
          EMAS, ISO 9001, ISO 14001, ISO 27001
          und OHSAS 18001 zertifiziert.

                                                                                          APG-Umspannwerk

                                                                                                                                                                       380-kV-Leitung

                                                                                                                                                                                      CZ
                                                                                                                                                                      Slavetice            Sokolnice

                                                                      Pleinting                                                                                                       BISAM-
                               220-kV-Leitung                          Pirach                                                                                                         BERG
                                                          Altheim                                                                                                                                         SK
                                                         Simbach
                                                                                                                                                  DÜRNROHR
                                                          ST. PETER
                                                                                                                                                                                             SARAS-
                                                                                                                                                                                              DORF
                                                                                  Wagenham                                                                             WIEN
                                                          Ranshofen                                                                               Ybbsfeld                                                 Györ
                                                                                                    Hausruck                                                          SÜDOST
                                                                                  Salzburg                                   ERNSTHOFEN                                                                    Györ

                   Memmingen
                                                 D               Salzach
                                                                                                                                                                                               Neusiedl

                     Leupolz
                                                                                                                                 Stromnetz               Stromnetz
                                                                                                                                 Steiermark
                                                                                   Oberösterreich    Weißenbach                  GmbH
                                                                                                                                                         Steiermark         Ternitz
                                                                                                                                                         GmbH
                                                                                   Netz GmbH

                                                      TAUERN
                                                                                                                                                                                                       H
                                            Zell am                                                                       Hessenberg
                                             Ziller                                 Pongau
 Bürs
                                                                                                                                                                         Südburgenland
                                                                                                                                                   Oststeiermark
                           WESTTIROL                                                                                Stromnetz
                                                                                                                    Steiermark
                                                                                                                    GmbH
                                                                                   Malta                                                                       KAINACHTAL
CH                                                                                                                 OBER-
        Pradella                    I                    LIENZ                                                    SIELACH

                                                                                                                                                               Maribor
                                                         Soverzene

                                                                                                                                              Podlog     SLO
                                   110-kV-Leitung

                                                                                                                                                                                  APG-Netzknoten

                                                                     380-kV-Salzburgleitung
AUSTRIAN POWER GRID AG

STANDORTE UND
ANLAGEN 2013

                                                                                                                    STAND        STAND              STAND
    STANDORTE UND ANLAGEN DER APG                                                                               31.12.2011   31.12.2012         31.12.2013

    Hauptverwaltung APG, IZD-Tower, Wien ¹                                                                              1            1                  1
    Power Grid Control ²                                                                                                1            1                  1
    Umspannwerke/Netzschaltanlagen gesamt                                                                              59           61                 62

    TRANSFORMATOREN-LEISTUNG [MVA]                                                                                22.080       23.080              25.130

    HOCHSPANNUNGSLEITUNGEN IM EIGENTUM DER APG                                                     NETZEBENE                          TRASSENLÄNGE [KM]

    Freileitungen                                                                                      380 kV       1.150        1.150              1.150
    Freileitungen                                                                                      220 kV       1.614        1.614              1.614
    Freileitungen                                                                                      110 kV         655          656                656
    Kabel                                                                                              110 kV           4            4                  4
    TRASSENLÄNGE GESAMT                                                                                             3.423        3.424              3.424

    HOCHSPANNUNGSLEITUNGEN IM EIGENTUM DER APG                                                     NETZEBENE                              SYSTEMLÄNGE [KM]

    Freileitungen                                                                                      380 kV       2.373        2.373              2.374
    Freileitungen                                                                                      220 kV       3.220        3.219              3.219
    Freileitungen                                                                                      110 kV       1.175        1.178              1.178
    Kabel                                                                                              110 kV           6            6                  6
    SYSTEMLÄNGE GESAMT                                                                                              6.774        6.776              6.777

1
    Nicht im Eigentum der APG (Mietobjekt)
2
    Die Power Grid Control (zentrale Steuerstelle) befindet sich am Gelände des Umspannwerks Wien Südost

Änderungen im Jahr 2013                                                                    Für die Werte der Trassen- und Systemlängen der Hoch-
Die Gesamtanzahl der Umspannwerke und Netzschalt-                                          spannungsleitungen wurden nur geringfügige Datenkorrek-
anlagen der APG hat sich – mit der Fertigstellung der Netz-                                turen vorgenommen.
schaltanlage Kronstorf – von 61 auf 62 erhöht.

Die Anzahl der Trafos ist auf insgesamt 77 gestiegen.
Installiert wurden im Berichtsjahr Trafos mit 300 MVA im
UW Oststeiermark, 550 MVA im UW St. Peter und 1200 MVA
im UW Zell am Ziller.

                                                                                              10
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

DAS INTEGRIERTE
MANAGEMENTSYSTEM – IMS

Alle Standorte und Leitungen der APG sind nach EMAS-          Rechtskonformität
Verordnung (Europäisches Umweltmanagementsystem),             Um die Einhaltung der aktuellen rechtlichen Vorgaben
ISO 14001 (Internationales Umweltmanagementsystem),           für die APG sicherzustellen, werden vielfältige Maßnahmen
ISO 9001 (Internationales Qualitätsmanagementsystem),         gesetzt.
OHSAS 18001 (Sicherheits- und Gesundheitsmanage-
mentsystem) und ISO 27001 (Informationssicherheits-           Allgemeine Änderungen im Bundes-, Landes- und EU-Recht
management) zertifiziert.                                     werden mittels quartalsweiser Newsletter an alle Bereiche
                                                              kommuniziert und auf Handlungsbedarf überprüft. Zumin-
Die Vorteile der Anwendung und der jährlichen externen        dest einmal jährlich findet ein fachbereichsübergreifender
Beurteilung des integrierten Managementsystems in             Workshop statt, bei dem externe Experten Änderungen der
Audits sind die kontinuierliche Verbesserung in allen         relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich
Bereichen, Leistungs- und Effizienzsteigerung, erhöhte        Umwelt und Arbeitnehmerschutz präsentieren. Weitere
Rechtssicherheit, die Überprüfung der Anwendung der           Spezialthemen wie das Arbeitsrecht werden direkt von den
festgelegten Regelungen und eine Optimierung durch die        betroffenen Abteilungen beobachtet.
externe Sicht der Auditoren. Bei internen und externen
Audits werden die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des      Die Verwaltung von Bescheiden mit der Zuteilung der ein-
Managementsystems regelmäßig begutachtet. Verbesse-           maligen, ständig einzuhaltenden und wiederkehrenden Auf-
rungspotenziale werden ermittelt sowie etwaige system-        lagen sichert die Einhaltung von behördlichen Vorschriften.
relevante Abweichungen festgestellt.
                                                              Interne Vorgaben werden durch APG-Regelungen und
Für die unternehmensweite Organisation der IMS-Agenden        die Darstellung von Prozessen und Abläufen festgelegt.
ist das Team „Managementsysteme“ als zentrale Koordi-         Diese Dokumente stehen allen Mitarbeitern im Intranet zur
nierungsstelle zuständig. Für die Aufrechterhaltung und die   Verfügung und werden regelmäßig auf Aktualität überprüft
Weiterentwicklung des Managementsystems in der Zen-           und bei Bedarf angepasst.
trale, der Power Grid Control und in den Betriebsregionen
sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der APG in ihrem   Jede Abteilung überprüft jährlich im Zuge eines eigenen
Tätigkeitsbereich zuständig.                                  Abteilungs-Managementreviews die Einhaltung der sie
                                                              betreffenden internen und externen Vorgaben. Die Bewer-
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)                   tungen werden im APG-Managementreview für die oberste
Nach der erfolgreichen Implementierung eines integrierten     Leitung zusammengeführt.
Managementsystems ist das Hauptaugenmerk auf die
Umsetzung der Vorgaben und die kontinuierliche Verbesse-
rung in allen Bereichen gerichtet. Dies ist ein umfassender
Prozess, in dem auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
die Möglichkeit haben, Verbesserungspotenzial aufzuzei-
gen und somit einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten.

Die Behandlung und Bewertung der eingehenden Vorschlä-
ge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die Analyse
von Störungsmeldungen werden von KVP-Arbeitsteams
oder einzelnen Fachabteilungen vorgenommen. Erkannte
Fehler werden behoben und ähnliche Vorfälle in Zukunft
durch Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen vermieden.

                                                     11
AUSTRIAN POWER GRID AG

ÖKONOMIE

WIRTSCHAFTLICHE SITUATION DER APG                                 Da bei APG-Projekten die österreichische Wertschöpfung
                                                                  laut Studien der Technischen Universität Graz und des
Die Umsatzerlöse der APG stiegen im Vergleich zum ver-            Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) bis zu 70 %
gangenen Jahr um 37,3 Mio. € auf 573,7 Mio. €. Die im Jahr        beträgt, wirkt die Umsetzung der APG-Projekte nicht nur
2012 gebildete Rückstellung für die mögliche Aufhebung            als wesentliche konjunkturbelebende Maßnahme, sondern
der Systemnutzungsentgelte-Verordnung (SNE-VO) 2012               sichert auch nachhaltig den österreichischen Wirtschafts-
wurde neu bewertet und zum Großteil aufgelöst. Aufgrund           standort. Je investierter Milliarde Euro werden laut er-
der vergangenen, bestätigenden VfGH-Erkenntnisse sowie            wähnten Studien rund 13.000 Arbeitsplätze in Österreich
aufgrund der Bestätigung des Systemdienstleistungs-               generiert.
entgelts bedarf es keiner weiteren Vorsorgen. Die zuvor
genannte Rückstellungsauflösung sowie die gestiegenen             Die langfristige und nachhaltige Umstellung des europäi-
Systemdienstleistungserlöse aufgrund eines höheren Tari-          schen Stromversorgungssystems auf erneuerbare Ener-
fes waren die Hauptgründe für die Umsatzerlössteigerung.          gieträger wird auch 2014 und darüber hinaus der bestim-
                                                                  mende Faktor in der europäischen Stromwirtschaft und
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)            somit für die APG bleiben. Ohne weitere Belastungen durch
stieg um 30,6 Mio. € auf 50,3 Mio. €. Der Betriebserfolg          Rechtsfälle zeichnet sich für die APG 2014 eine stabile
beläuft sich auf 64,8 Mio. € und liegt damit um 26,5 Mio. €       Umsatz- und Ergebnissituation ab.
über dem des vergangenen Jahres.
                                                                  Die Darstellung aller aktuellen wirtschaftlichen Aspekte
Detaillierte Angaben zu den Investitionen in immaterielle         und Erläuterungen zu weiteren Kennzahlen und Projekten
Vermögensgegenstände und Sachanlagen können dem                   sind im aktuellen APG-Geschäftsbericht 2013 auf
aktuellen Netzentwicklungsplan entnommen werden. Das              www.apg.at zu finden.
gesamte von APG geplante Investitionsvolumen inklusive
Umspannwerke und Betriebsinvestitionen laut NEP 2013
beträgt für die nächsten zehn Jahre rund 2,6 Mrd. €.

KENNZAHLEN WIRTSCHAFT 2011–2013

 KENNZAHL                                         EINHEIT           2011         2012         2013                      KOMMENTAR 2013

 Umsatzerlöse                                      Tsd. €     466.353,90   536.430,14   573.713,60   Wesentlicher Effekt: Die im Jahr
                                                                                                     2012 gebildete Rückstellung für die
 Betriebserfolg                                    Tsd. €      17.519,40    38.325,38    64.847,62   mögliche Aufhebung der System-
                                                                                                     nutzungsentgelte-Verordnung
 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit      Tsd. €       2.257,20    19.683,00    50.272,25   (SNE-VO) 2012 wurde neu bewertet
 der APG                                                                                             und zum Großteil aufgelöst.

 Aufgrund vertraglicher Verpflichtung              Tsd. €             0        471,8            0    Der Ergebnisabführungsvertrag
 abgeführter Gewinn (EGT)                                                                            wurde per 31.12.2013 gekündigt.

 Gearing                                               %        264,70 %    295,80 %     220,10 %    Der Rückgang des Gearing resultiert
                                                                                                     aus der Auflösung der Vorsorge für
                                                                                                     die SNE-VO 2012 sowie aus dem ge-
                                                                                                     änderten Bilanzierungsansatz für im
                                                                                                     Bescheid der E-Control festgestell-
                                                                                                     ten Tarifvorsorgen als Verbindlichkeit.

 Zugang Sachanlagen                                Tsd. €     120.002,90   136.109,55   102.080,20   Details zu Investitionen siehe
                                                                                                     Netzentwicklungsplan

                                                                     12
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

 „Eine sichere, saubere und nachhaltige Stromversorgung ist die
unabdingbare Existenzgrundlage jeder modernen Volkswirtschaft und
Wohlstandsgesellschaft. Die APG spielt in diesem Zusammenhang eine
wichtige Rolle. Mit Netz-Investitionen in der Höhe von über 2,5 Mrd. Euro
im kommenden Jahrzehnt leistet das Unternehmen nicht nur einen
wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Energiewende, sondern setzt
damit auch wichtige Impulse für die heimische Wirtschaft.“
MAG. MARCUS KARGER
Bereichsleiter,
Kaufmännische Services
APG

                                13
AUSTRIAN POWER GRID AG

ÖKONOMIE

Öffnung des Regelenergiemarkts                               Verlustenergiebeschaffung
Die APG arbeitet derzeit intensiv an regelzonenüberschrei-   Beim Transport von elektrischer Energie über ein Strom-
tenden Kooperationen zur Vergrößerung des Regelenergie-      netz kommt es physikalisch bedingt zu Verlusten, d. h. es
markts und zur Nutzung von Synergieeffekten bei Regel-       kann weniger Energie entnommen werden, als eingespeist
energieabrufen. Die erste Kooperation wurde 2013 durch       wird. Diese Differenz nennt man Verlustenergie oder auch
die sogenannte Imbalance Netting Cooperation (INC)           Netzverlust. Die APG beschafft als zentraler Einkäufer die
mit dem slowenischen Übertragungsnetzbetreiber ELES          benötigte Verlustenergie für einen Großteil der Netzbe-
gestartet. Diese Optimierung soll zu einer Reduzierung       treiber in Österreich. Damit tritt die APG als Großeinkäufer
der Kostenbasis führen. Weiters wurde die gemeinsame         auf dem europäischen Strommarkt auf und führt eigene
Ausschreibung für Primärregelung mit dem Schweizer           marktbasierte Beschaffungsvorgänge zur Abdeckung der
Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid gestartet. Im Zuge       Netzverluste durch. Verbleibende Fehlmengen werden täg-
dieser regelzonenübergreifenden Kooperationen konnten        lich durch die APG auf Basis von Spothandelsgeschäften an
2013 bereits rund 8 Mio. € Einsparungen realisiert werden.   den Strombörsen ausgeglichen. Im Jahr 2013 war die APG
                                                             mit rund 2,85 TWh für die Beschaffung von rund 82 % der
Umsetzung des Intraday-Markts                                gesamten in Österreich benötigen Netzverlustenergie
Der Intraday-Markt dient der kurzfristigen Stromvermark-     (3,5 TWh) verantwortlich.
tung. Nach der Einrichtung des mit Deutschland implizit
gekoppelten österreichischen Intraday-Markts im Oktober      Engpassmanagement
2012 hat sich die APG dem Projekt zur Umsetzung des          Im zweiten Halbjahr 2013 mussten umfangreiche und
europäischen Zielmodells für Intraday angeschlossen. An      kostenintensive kraftwerksseitige Maßnahmen ge-
diesem Projekt sind die Übertragungsnetzbetreiber (TSOs)     setzt werden, um den unzulässig hohen Belastungen der
und Strombörsen Nordwesteuropas sowie die Schweiz und        380-kV-Leitung Slavetice (CZ)–Dürnrohr entgegenzuwir-
Österreich beteiligt. Die Entwicklung der gemeinsamen        ken. Ursachen dieser Überbelastung waren hohe Ökostrom-
Funktionalitäten ist für Ende 2014 geplant und soll die      exporte aus Deutschland sowie hohe Stromimporte in Ös-
Basis für einen europaweit harmonisierten Intradayhandel     terreich aufgrund geringer thermischer und hydraulischer
schaffen.                                                    Erzeugung.

Die APG kommt damit nicht nur den zukünftigen rechtli-       Ereignisse im APG-Geschäftsjahr 2013
chen und regulatorischen Anforderungen nach, sondern         Im Mai 2013 kam es im Umspannwerk St. Peter in Oberös-
schafft auch die Voraussetzungen dafür, dass Österreich      terreich zu einem Brand aufgrund eines Konstruktionsfeh-
direkt von der Liquidität der Intraday-Märkte in Nordwest-   lers in der Schaltanlage des neuen 380-/220-kV-Trans-
europa profitieren kann.                                     formators. Die Netzsicherheit konnte jedoch durch
                                                             umfangreiche netztechnische Maßnahmen und den
                                                             raschen Bau eines Provisoriums gewährleistet werden.

                                                             Im Juni 2013 beschädigte ein Murenabgang fünf Maste der
                                                             380-kV-Leitung Tauern–Lienz. Auch bei diesem Ereignis
                                                             konnte die Stromversorgung durch Umsetzung netz-
                                                             technischer Maßnahmen und die rasche Errichtung eines
                                                             Leitungsprovisoriums sichergestellt werden. Details dazu
                                                             sind im Bericht im Teil Soziales – Krisen- und Notfallma-
                                                             nagement zu finden.

                                                               14
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

ÖKONOMIE

PROJEKTHIGHLIGHTS                                             Montage des 3./4. Systems auf der 380-kV-Leitung
                                                              Dürnrohr–Wien Südost
Umspannwerk Zurndorf zentraler Einspeisepunkt für             Die im Osten Österreichs erzeugte Windenergie wird über
Wind aus dem Burgenland                                       die Umspannwerke Sarasdorf und Zurndorf in das Übertra-
Bis 2015 werden im Burgenland Windkraftwerke mit              gungsnetz der APG eingebunden. Mithilfe des 380-kV-
rund 1.000 MW Leistung installiert sein, dies entspricht      Sicherheitsrings der APG wird die im Osten erzeugte Wind-
der Leistung von fünf Donaukraftwerken. Aufgrund der          energie zu großen Verbrauchszentren und zu den Pump-
daraus resultierenden Belastung des APG-Netzes sind           speicherkraftwerken in den Alpen transportiert.
umfassende Maßnahmen im Bereich der Netzinfrastruktur         Die bereits als Vierfachleitung genehmigte 380-kV-
notwendig. Die Errichtung des Umspannwerks Zurndorf           Leitung Dürnrohr–Wien Südost ging 1984 in Betrieb. Zum
durch die APG mit einer 380-/110-kV-Netzabstützung für        damaligen Zeitpunkt wurden aufgrund der netztechnischen
den burgenländischen Verteilnetzbetreiber BEWAG war           und betrieblichen Erfordernisse nur zwei 380-kV-Systeme
ein wesentlicher Schritt in diese Richtung: Es ist der neue   aufgelegt. Die Veränderung der Energieflüsse in den letzten
zentrale Einspeisepunkt für die burgenländische Windkraft,    Jahrzehnten und die absehbaren Zusatzbelastungen durch
der das große Windkraftpotenzial der Region für ganz          die zunehmende Integration Erneuerbarer Energien erfor-
Österreich nutzbar macht.                                     dern mittlerweile die Auflage der fehlenden zwei Systeme
                                                              im Bereich Dürnrohr–Sarasdorf. Innerhalb der Bauzeit von
                                                              circa zehn Monaten im Zeitraum 2013–2014 muss jeweils
                                                              eines der beiden bestehenden Systeme abgeschaltet
                                                              werden. Die Koordination derartiger Abschaltzeiträume auf
                                                              internationaler Ebene wird jedoch immer schwieriger.

                                                     15
AUSTRIAN POWER GRID AG

UMWELT

In Österreich und der EU ist aufgrund der Klimaziele mit      Die auf den folgenden Seiten beschriebenen Umweltaus-
einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu rech-      wirkungen wurden durch die Bewertung als wesentlich
nen. Mit der Verstärkung der Übertragungsleitungen und        eingestuft. Wesentliche Umweltauswirkungen sind Ener-
dem Ausbau der Umspannwerke trägt die APG zur Errei-          gieverbrauch, Materialbedarf, Flächenverbrauch, Mobili-
chung von übergeordneten Klimazielen bei.                     tät, Abfall, Emissionen in die Luft, Schallemissionen und
                                                              Emissionen ins Wasser. In diesen Bereichen wird in der APG
Die APG achtet beim Bau und Betrieb ihres Hochspan-           ein jährliches Monitoring der Daten durchgeführt, die im
nungsnetzes auf eine möglichst schonende und nach-            Bericht für die letzten drei Jahre dargestellt werden.
haltige Vorgehensweise. Dies wird durch das Umwelt-
managementsystem, das seit 2008 für alle Standorte
und Leitungen der APG angewandt wird, unterstützt. Das        KERNINDIKATOREN UMWELT
Hauptaugenmerk liegt darauf, eine kontinuierliche Verbes-
serung und für die Öffentlichkeit transparente Darstellung    Die Kernindikatoren gemäß EMAS III-VO beziehen sich
der Umweltleistung zu erreichen. Das umfassende Monito-       auf die Auswirkungen der direkten Umweltaspekte, die als
ring der umweltrelevanten Kennzahlen gibt einen Überblick     wesentlich eingestuft wurden.
über die Umweltaktivitäten der APG. Zu den APG-Umwelt-
zielen zählen die Reduktion des Energieverbrauchs und die     Für den Energieverbrauch wird als Kennzahl der Anteil
Verringerung von CO 2 -Emissionen sowie die Förderung der     der Netzverluste, bezogen auf die transportierte Menge in
Biodiversität.                                                Netzebene 1, verwendet. Der Flächenverbrauch wird an-
                                                              hand zweier Kernindikatoren dargestellt: der biologischen
Beim Leitungsneubau sichert die Durchführung einer            Vielfalt durch den Anteil der Flächen entlang der von der
umfangreichen Umweltverträglichkeitsprüfung den scho-         APG betreuten Trassen in besonders geschützten Gebieten
nenden Umgang mit der Natur. Die Vermeidung von Um-           und als Anteil der versiegelten Flächen an der Gesamt-
weltbeeinträchtigungen und die Einhaltung der Rechtsvor-      fläche der Umspannwerke im Eigentum der APG. Bei den
schriften hat bei der APG oberste Priorität. Für den Schutz   Schallemissionen kann keine aussagekräftige Kennzahl
der Umwelt sorgen regelmäßige Schulungen der Mitarbei-        erhoben werden. Die APG setzt in diesem Bereich vielfälti-
terinnen und Mitarbeiter in sensiblen Bereichen, interne      ge Maßnahmen und hält die geforderten Lärmgrenzwerte
Regelungen sowie eine klar definierte Notfallvorsorge.        ein. Die Abfallentstehung wird durch die anfallende Menge
                                                              dargestellt, eine Kennzahl mit Bezugsgröße ist in diesem
                                                              Bereich nicht sinnvoll. Die verwendeten Hilfs- und Be-
UMWELTASPEKTE DER APG                                         triebsstoffe bilden den Indikator Materialbedarf. Im Bereich
                                                              Emissionen in die Luft wird die direkt und indirekt emit-
Eine Analyse möglicher Umweltauswirkungen wird im             tierte Menge an CO 2 und SF 6 in CO 2 - Äquivalent angeführt.
Abstand von drei Jahren für jeden Tätigkeitsbereich jeweils   Die Kennzahlen pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter werden
im Normalbetrieb und im Notfall vorgenommen. Durch die        jährlich durch generelle Verwendung des arbeitsrechtlichen
Bewertung der Beeinflussbarkeit und des Verbesserungs-        Personalstands geändert. Diese sind im Umweltbereich
potenzials ergibt sich der Handlungsbedarf im jeweiligen      durch die technischen oder projektbezogenen Schwankun-
Bereich.                                                      gen für die APG nur bedingt aussagekräftig. Alle Kern-
                                                              indikatoren gemäß EMAS III-VO wurden in den folgenden
                                                              Tabellen mit * gekennzeichnet.

                                                                16
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

„Eine sichere Stromversorgung ist für uns alle selbstverständlich.
Strom kommt jederzeit aus der Steckdose – wann immer man ihn
braucht. Für die dazu notwendige Infrastruktur fehlt bei vielen
Menschen das Verständnis. Gerade im Rahmen der Energiewende ist
aber ein leistungsfähiges Stromnetz ein ganz zentraler Faktor.
Wir in der APG versuchen unsere Anlagen so zu planen und zu
betreiben, dass der Einfluss auf die Menschen und ihre Lebensumwelt
so gering wie möglich ist. Dafür setze ich mich gemeinsam mit
meinen Kollegen ein.“
ING. RAINER WAGENHOFER B.A.
Anlagenbetrieb
APG

                              17
AUSTRIAN POWER GRID AG

UMWELT

UMWELTAUSWIRKUNGEN IM DETAIL                                              Die über das 220-/380-kV-Netz (Netzebene 1) der APG
                                                                          transportierte Energiemenge in der Höhe von 43.137 GWh
ENERGIEVERBRAUCH                                                          ist im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,4 %
                                                                          gestiegen. Die verrechnungsrelevante abgegebene Ener-
Der größte Teil der von der APG benötigten Energiemenge                   giemenge (ohne Pumpen) im Inland stieg um 19 % auf
wird beim Betrieb des Netzes verbraucht. Beim Transport                   22.654 GWh. Hauptursache für die deutliche Erhöhung ist
elektrischer Energie über ein Stromnetz kommt es – physi-                 die gegenüber dem Vorjahr wesentlich geringere Erzeugung
kalisch bedingt – zu Verlusten. Diese Übertragungsverluste                aus kalorischen Anlagen und Wasserkraftwerken.
sind die Differenz der eingespeisten zur transportierten
Menge und werden auch als Verlustenergie oder Netz-                       Der Anteil an erneuerbaren Energien ist im Transportnetz
verlust bezeichnet.                                                       und beim Betrieb der Netzanlagen nicht beeinflussbar und
                                                                          daher mit dem ENTSO-E-Mix gleichzusetzen. Der Energie-
                                                                          bedarf der Hauptverwaltung wird mit Strom aus 100 %
                              APG-NETZ
                                                                          Wasserkraft gedeckt.
  IMPORT                                         EXPORT
  21.238 GWh                                     15.397 GWh
                                                                          Energie in Form von Treibstoffen wird für den APG-eigenen
 EINSPEISUNG                                    TRANSPORTMENGE            Fuhrpark eingesetzt. Die Steigerung in der Summe der
                                                                          verbrauchten Liter ergibt sich aufgrund der Einbeziehung
  Inlandsbezug                                   Inlandsabgabe
  22.494 GWh                                     27.740 GWh               des Fuhrparks der Hauptverwaltung ab 2011 und einem
                              Verluste                                    Anstieg der Fahrleistung aufgrund von Projekttätigkeiten.
                              595 GWh

 EINSPEISUNG                                     TRANSPORTMENGE

 43.732                                                       43.137

 RESSOURCENVERBRAUCH                                          EINHEIT       2011       2012        2013                          KOMMENTAR

 ELEKTRISCHE ENERGIE
    Transportmenge der Netzebene 1                               GWh      39.830     42.144      43.137   Steigerung um 2,4 %

    Verlustmenge der Netzebene 1                                 GWh        518         615         595   Generell nicht lineare Abhängigkeit.
                                                                                                          Rückgang nach Anstieg durch Ausfall
    Anteil der Verlustmenge bezogen auf die                         %     1,30%       1,46%       1,38%   von Leitungen 2012. Die Verlustmen-
    Transportmenge Netzebene 1*                                                                           ge setzt sich aus den Netzverlusten
                                                                                                          und Eigenbedarf (ca. 4 %) zusammen.

    Verlustmenge der Netzebene 2 und 3                           GWh        136         153         201   Inlandsabgabe Netzebene 1 ist
                                                                                                          gestiegen, daher stärkere Bean-
                                                                                                          spruchung Ebenen 2 und 3 und somit
 VERLUSTMENGE APG GESAMT                                         GWh        654        768          796   gestiegene Verluste.

 EINSATZ VON TREIBSTOFFEN
    Treibstoffverbrauch des Fuhrparks der APG                    Liter   205.273    215.607     242.594   Anstieg aufgrund vermehrter
                                                                                                          Projekttätigkeit

    Durchschnittlicher Treibstoffverbrauch pro 100 km   Liter/100 km        8,79        8,5        8,65   gleichbleibender Verbrauch

 WASSERVERBRAUCH
 WASSERVERBRAUCH GESAMT                                           m³      9.599      10.862       7.304   Verringerung aufgrund Behebung
                                                                                                          eines Schadens an einer Hydranten-
                                                                                                          leitung im UW Wien Südost.

                                                                             18
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

UMWELT

WASSERVERBRAUCH                                               In der APG steht die Abfallvermeidung an erster Stelle.
                                                              Ist eine solche nicht möglich, wird auf eine geordnete,
Der Wasserverbrauch in den APG-Werken und an den Ver-         getrennte Sammlung geachtet. Die Vorschriften des
waltungsstandorten ist relativ gering und wird größtenteils   Abfallwirtschaftsgesetzes werden selbstverständlich
aus dem öffentlichen Netz der Anrainergemeinden oder aus      eingehalten. Die Auswahl der Entsorgungsunternehmen hat
Brunnen gedeckt. 2013 konnte eine Reduktion um 2.000 m³       hierbei hohe Priorität. Die APG hat einen zentralen Abfall-
durch die Behebung eines größeren Lecks im Hydranten-         beauftragten in Wien und jeweils einen Stellvertreter in den
system im UW Wien Südost erreicht werden.                     vier Betriebsregionen.

                                                              Ab 2013 werden Projektabfälle aus dem Leitungs- und
ABFALLENTSTEHUNG                                              Werksbau getrennt von den betrieblichen Abfällen ausge-
                                                              wiesen, die den einzelnen Werken zugeteilt wurden. Den
Das Entstehen von Abfällen ist beim Bau von Leitungen und     Projektabfällen wurden im Jahr 2013 nur nicht gefährliche
Werken sowie beim Betrieb der Werke von Relevanz. Das         Abfälle zugeordnet.
Abfallaufkommen ist nicht abhängig von der transportier-
ten Energiemenge oder der Zahl der Mitarbeiterinnen und       Bodenaushub ist beispielsweise bei den Baustellen
Mitarbeiter, sondern von der Anzahl und Größe der durch-      Sarasdorf und Kronstorf sowie aufgrund Arbeiten an der
geführten Projekte. Die größten Schwankungen sind auf         Leitung Malta–Lienz angefallen, Aluminium, Eisen- und
Neu- oder Umbauten der Netzanlagen oder Demontagen            Stahlabfälle, Metallschrott und Bauschutt bei Arbeiten in
von Leitungen und Trafoentsorgungen zurückzuführen.           den Umspannwerken Kronstorf, St. Peter, Ernsthofen und
                                                              Schwarzenbach sowie der Demontage im Felbertal nach
                                                              einem Murenschaden. Glas- und Keramikabfälle entstan-
                                                              den bei Arbeiten in den Umspannwerken St. Peter und der
                                                              Netzschaltanlage Kronstorf.

 ABFALLMENGEN 2011–2013                            EINHEIT     2011         2012        2013                           KOMMENTAR

 Nicht gefährlicher Abfall aus laufendem Betrieb         t    389,4      1.283,4       337,2    Trennung in Abfälle aus laufendem
                                                                                                Betrieb und Projekten ab 2013
 Nicht gefährlicher Abfall aus Bauprojekten              t                            1.247,6
 Gefährlicher Abfall aus laufendem Betrieb               t    520,4        182,5       252,9    Entsorgung von Lastschaltern und
                                                                                                Abfällen aus Revisionen, Öl-Wasser-
                                                                                                Gemischen nach Trafobrand

 Gefährlicher Abfall aus Bauprojekten                    t                                 0    Wurde bisher nicht extra ausge-
                                                                                                wiesen. 2013 gab es keine Projekte,
                                                                                                denen gefährlicher Abfall zugewiesen
                                                                                                wurde.
 GESAMTSUMME ABFÄLLE*                                    t    909,8      1.465,9      1.837,7   Die Abfallmenge ist projektabhän-
                                                                                                gig. Leitungs-Demontage nach
                                                                                                Murenschaden sowie Arbeiten in den
                                                                                                Umspannwerken Kronstorf, Schwar-
                                                                                                zenbach, St. Peter und Ernsthofen
                                                                                                haben die Abfallmenge erhöht.

                                                        19
AUSTRIAN POWER GRID AG

UMWELT

MATERIALEINSATZ                                                Eine Eingrenzung der Effekte auf bestimmte Gerätebau-
                                                               jahre ist meist nicht möglich, da oft auch im Zuge von
Der Großteil der in der APG eingesetzten Stoffe dient dem      Nachfüllungen verunreinigte Öle eingebracht wurden.
Bau und der Instandhaltung der Werke und Leitungen. Zur
besseren Darstellung der wichtigsten Gruppen wurde die         Abhilfe gegen diese Problematik schaffen Zusatzstoffe,
Einteilung der Hilfs- und Betriebsstoffe in der APG überar-    sogenannte Passivatoren, die der vorhandenen Ölfüllung
beitet. Ab 2014 werden Werte für die bedeutendsten Kate-       beigemengt werden und den Prozess der Korrosion aufhal-
gorien Brenn- und Kraftstoffe, Öle und Fette, Anstrichmit-     ten. Diese erhalten die Betriebssicherheit, jedoch bauen
tel und Kopierpapier berichtet. Hilfs- und Betriebsstoffe      sie sich im Laufe der Zeit ab und müssen somit regelmäßig
untergeordneter Gruppen wurden in der Darstellung nicht        überprüft und ergänzt werden. Das Problem wird so nicht
berücksichtigt, da diese nur einen Bruchteil der eingesetz-    auf Dauer gelöst.
ten Menge bilden. Die Werte der Vorjahre wurden entspre-
chend den neuen Vorgaben neu berechnet.                        Die APG hat sich daher für die nachhaltige Variante der
                                                               Regeneration der Ölfüllung mit Entfernung des korrosiven
                                                               Schwefels entschieden. Mittels mobiler Ölregenerations-
REDUKTION DES MATERIALEINSATZES DURCH                          anlage wurden im Umspannwerk Kaprun in weniger als drei
ISOLIERÖL-REGENERATION                                         Wochen 52,6 Tonnen Öl eines Trafos aufbereitet, wobei
                                                               der DBDS-Gehalt von 54 mg/kg (potenziell korrosiv) auf
Isolieröle spielen für den Betrieb von Transformatoren eine    1,1 mg/kg (nicht korrosiv) gesenkt werden konnte. Da sich
entscheidende Rolle. Die wesentlichsten Anforderungen an       der Umspanner während des Vorganges in Betrieb befand,
diese Flüssigkeiten sind die Erhöhung der Isolationsfestig-    wurden die schädlichen Substanzen regelrecht aus dem
keit im Geräteinneren, der Abtransport der Verlustwärme        Kern „gewaschen“.
zu den Kühlern und hohe Alterungsbeständigkeit.
                                                               Durch die Wahl dieses Verfahrens wurde ein wesentlicher
In den Jahren 2003–2007 traten in den Isolierölen ver-         Beitrag zum Erhalt der Betriebssicherheit und zur Verlän-
mehrt sogenannte „korrosive Schwefelverbindungen“ wie          gerung der Lebensdauer geleistet. Gleichzeitig wurde die
z. B. Dibenzyldisulfid (DBDS) auf. DBDS-kontaminierte Öle      Entsorgung und der Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen
können die im Gerät vorhandenen Kupferwicklungen und           vermieden.
andere Kupferteile oberflächlich angreifen, in weiterer Fol-
ge Kupfersulfidablagerungen (Cu2 S) an inneren Bauteilen
wie zum Beispiel der Papierisolation verursachen und das
gesamte Isolationssystem somit nachhaltig, sogar bis
zum Totalverlust der Geräte, schädigen.

 MATERIALEINSATZ                                  EINHEIT       2011        2012        2013                          KOMMENTAR

 Verbrauch von SF 6 -Gas                              kg        23,7        19,7       13,75   Kontinuierlicher Rückgang,
 (in Anlagen nachgefüllte Menge)                                                               Nachfüllung geringer Mengen,
                                                                                               keine Großrevisionen
     Verhältnis von nachgefüllter Menge zum            %        0,20        0,16        0,10
     Gesamtbestand
 Anstrichmittel                                         t        83           74          64   Projektbedingte Schwankungen

 Öle und Fette                                          t         5            6           9   Trafoöle und diverse Schmiermittel

 Brenn- und Kraftstoffe                                 t         6           11          20   Befüllung von Notstromdiesel-
                                                                                               aggregaten und Tankstellen

 Kopierpapier                                           t                     15          11   Erhebung ab 2012

 SUMME HILFS- UND BETRIEBSSTOFFE *                      t        94          106         104   Hilfs- und Betriebstoffe
                                                                                               untergeordneter Gruppen wurden
                                                                                               nicht berücksichtigt

                                                                 20
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

UMWELT

EMISSIONEN IN DIE LUFT                                        Schwefelhexafluorid-(SF 6 -)Emissionen
                                                              Schwefelhexafluorid (SF 6) wird in Anlagen und Leistungs-
Die Grundlage für die Erfassung der Treibhausgasemissi-       schaltern der APG als Isolier- und Lichtbogenlöschgas in
onen der APG bilden die Reporting-Standards des Green-        geschlossenen Systemen eingesetzt. Es gehört zur Gruppe
House-Gas-Protokolls (GHG-Protocol). Es wird dabei eine       der fluorierten Gase. Vorteile der SF 6 -Anlagen sind die ge-
Zuordnung der Emissionen zu drei Bereichen vorgenom-          ringe Störanfälligkeit und Ausfallswahrscheinlichkeit sowie
men:                                                          eine lange Nutzungsdauer.

Scope 1 umfasst die direkten Emissionen eines Unter-          SF 6 führt nicht zum Abbau der Ozonschicht, hat jedoch
nehmens. Bei der APG findet keine Vor-Ort-Produktion von      ein hohes Treibhausgaspotenzial, das mit Faktor 23.900
Wärme oder Elektrizität statt. Es werden daher Emissionen     in CO 2 -Äquivalent berechnet wird. Die gemäß Verordnung
des APG-eigenen Fuhrparks und jene aus SF 6 -Anlagen auf      305/2008/EG verpflichtende Rückgewinnung von SF 6 bei
der Grundlage der nachgefüllten Mengen berichtet.             der Wartung oder Instandhaltung sowie vor der Entsorgung
                                                              aus stationären Hochspannungsschaltanlagen wird in der
Unter Scope 2 fallen sogenannte indirekte Emissionen          APG durch zertifiziertes Personal externer Firmen vorge-
durch die Produktion von extern erzeugtem, von der APG        nommen.
verbrauchtem Strom. Der Wert ergibt sich aus der Jahres-
verlustmenge der Netzebenen 1 bis 3.                          Emissionen elektrischer und magnetischer Felder
                                                              Bei der Erzeugung, Übertragung und dem Verbrauch von
Scope 3 deckt alle weiteren indirekten Emissionen ab, die     elektrischer Energie entstehen elektrische und magneti-
aus den Aktivitäten des Unternehmens resultieren. In der      sche Felder, die im Nahbereich von Leitungen und Anlagen
APG handelt es sich dabei um Emissionen durch den Abruf       mit einer Frequenz von 50 Hertz (Hz) auftreten.
von thermischen Kraftwerken für Engpassmanagement
und Dienstreisen mit Flugzeugen.                              Die Ursache für elektrische Felder ist die elektrische Span-
Die Energiemengen für das Engpassmanagement aus ther-         nung, die zwischen unterschiedlich geladenen Körpern
mischen Kraftwerken müssen aus betrieblichen Gründen          auftritt. Die Intensität der elektrischen Feldstärke (Einheit
von der APG angefordert werden, sie werden dabei jedoch       V/m, Volt pro Meter) nimmt mit zunehmender Entfernung
nicht von der APG verbraucht, sondern dienen dazu, hohen      von der Quelle rasch ab. Das elektrische Feld wird durch
Belastungen im Übertragungsnetz entgegenzuwirken.             leitfähige Gegenstände (z. B. Bäume, Sträucher, Gebäude
                                                              usw.) abgeschirmt.
Die Treibhausgasemissionen werden in Tonnen CO 2 e
(CO 2 -Äquivalent) angegeben und, falls nötig, entsprechend   Ein magnetisches Feld bildet sich um den stromdurchflos-
ihrer Klimawirksamkeit in CO 2 -Emissionen umgerechnet.       senen Leiter aus und kann über die magnetische Feldstärke
                                                              oder die magnetische Flussdichte beschrieben werden.
Emissionen aus dem Fuhrpark                                   Die magnetische Flussdichte (Einheit Tesla) ist von der
Bezogen auf die Kilometerleistung, ist der durchschnitt-      Stromstärke sowie vom Abstand zum Leiter abhängig und
liche Treibstoffverbrauch gleichbleibend. Die Steigerung      nimmt mit zunehmendem Abstand von der Quelle ebenfalls
des Werts für den CO 2 -Ausstoß im Jahr 2012 ist durch        rasch ab.
den höheren Umrechnungsfaktor bei Berechnung anhand
des Treibstoffverbrauchs über die Homepage des Umwelt-        Diese Emissionen bewegen sich in einem Bereich, der nicht
bundesamtes entstanden und zeigt 2013 gleichbleibende         gesundheitsgefährdend ist. Die elektrischen Anlagen der
Tendenz.                                                      APG werden so betrieben, dass die geltenden Grenzwerte
                                                              eingehalten werden.

                                                      21
AUSTRIAN POWER GRID AG

UMWELT

 CO 2 -EMISSIONEN DIREKT – SCOPE 1                                          2011             2012           2013                                          KOMMENTAR

 Berechnete CO 2 -Emissionen aus Treibstoffverbrauch
 des APG-Fuhrparks und aus SF 6 -Nachfüllungen
     Fuhrpark der APG                                    CO 2 e [t]         504              656             671     Erhöhung mit 2012 aufgrund Berechnung mit
                                                                                                                     neuen Faktoren; 2013 leichte Steigerung

     Berechnete SF 6 -Emissionen aufgrund von            CO 2 e [t]         566              470             329     Rückgang bedingt durch wenige
     Nachfüllungen in CO 2 -Äquivalent                                                                               Nachfüllungen pro Jahr

 SUMME SCOPE 1 (FUHRPARK UND SF 6)                      CO 2 e [t]         1.070            1.126          1.000     Anteil von 0,2 % an der CO 2 e-Gesamtmenge

 CO 2 -EMISSIONEN INDIREKT – SCOPE 2

 Berechnete CO 2 -Emissionen aus Verbrauch von
 elektrischer Energie
     CO 2 -Emissionen der Verlustmenge für den           CO 2 e [t]      214.431        253.999         230.604      Wert vermindert aufgrund Berechnung mit Faktor
     Stromtransport Netzebene 1                                                                                      des ENTSO-E-Mix 2012

     CO 2 -Emissionen Verlustmenge für den Strom-       CO2 e [t]/           5,4              6,0             5,3    Wert vermindert aufgrund Berechnung mit
     transport Netzebene 1 pro GWh Transportmenge           GWh                                                      Faktor des ENTSO-E-Mix 2012; die Verlustmenge
                                                                                                                     setzt sich aus den Netzverlusten und Eigenbedarf
     Netzebene 1 *
                                                                                                                     (ca. 4 %) zusammen.

 SUMME SCOPE 2 (CO 2 -EMISSIONEN VERLUSTMENGE GESAMT) CO2 e [t]          270.521        317.038         308.506      CO 2 -Emissionen berechnet für die Netzebenen 1, 2
                                                                                                                     und 3. Anteil von 74 % an der CO 2 e-Gesamtmenge

 WEITERE CO 2 -EMISSIONEN – SCOPE 3

     CO 2 -Emissionen aus Abruf von thermischem          CO 2 e [t]        7.745               0        108.510      Sprunghafter Anstieg 2013 bedingt durch für den
     Engpassmanagement                                                                                               Netzbetrieb (in Österreich und auf den Grenzleitun-
                                                                                                                     gen) notwendige Abrufe von Energie aus thermischen
                                                                                                                     Kraftwerken (2013 ca. 26 % der CO2e-Gesamtmenge)

     CO 2 -Emissionen aus Flugmeilen                     CO 2 e [t]         118              144             174     Steigerung der internationalen Reisen, Anteil
                                                                                                                     mit unter 0,1% an der CO 2 e-Gesamtmenge sehr
                                                                                                                     gering
 SUMME SCOPE 3 (CO 2 -EMISSIONEN THERMISCHES             CO 2 e [t]        7.863             144        108.684
 EPM UND FLUGMEILEN GESAMT)
 SUMME CO 2 -EMISSIONEN SCOPE 1–3                       CO 2 e [t]       279.454       318.308         418.189       Summe der Emissionen stieg von 2012 auf 2013
                                                                                                                     um ca. 30 % aufgrund des thermischen Engpass-
                                                                                                                     managements

 CO 2 -UMRECHNUNGSFAKTOREN                                                                                                                                KOMMENTAR

     Treibstoffe                                       Diesel bis 2011              2,464           kg CO 2 /Liter   Werte bis 2011 gemäß österr. Luftschadstoff-
                                                                                                                     inventur 2007 (UBA), seit 2012 werden die Werte
                                                                                                                     über den Rechner des Umweltbundesamtes
                                                       Benzin bis 2011              2,315           kg CO 2 /Liter   http://www5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/
                                                                                                                     co2mon.htm berechnet

     Elektrische Energie [g CO 2 /kWh]                 ENTSO-E-Mix 2010            413,64             g CO2 /kWh     Werte gemäß Stromkennzeichnungsberichten
                                                                                                                     (ECA)
                                                       ENTSO-E-Mix 2011            412,81             g CO2 /kWh
                                                       ENTSO-E-Mix 2012            387,57             g CO2 /kWh
     SF 6                                                                          23.900             kg CO 2 /kg    Wert gemäß Kyoto-Protokoll 1995 (IPPC)

     Flugmeilen                                                                    0,2142      kg CO 2 /Flugmeile    Durchschnittswert für Kurz-, Mittel- und
                                                                                                                     Langstrecke gemäß Angabe Austrian Airlines

                                                                             22
NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

UMWELT

EMISSIONEN INS WASSER                                        Die Hochspannungsfreileitungen der APG werden so
                                                             gebaut, dass sogenannte Koronaeffekte weitestgehend
Eine Umweltgefährdung durch Emissionen, die ins Grund-       vermieden werden. Es können jedoch bei ungünstiger
wasser oder über die öffentliche Kanalisation ins Wasser     Witterung Koronaerscheinungen auftreten, die unter
gelangen könnten, ist im Normalbetrieb nicht gegeben.        Umständen ein Prasseln oder Brummen hervorrufen. Dies
                                                             wird durch Teilentladungen an der Oberfläche der Lei-
Bei Notfällen in den Umspannwerken sind als potenzielle      terseile verursacht. Ihre Intensität hängt von der Umge-
Quellen für Emissionen insbesondere ölgefüllte Betriebs-     bungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit, der Anordnung
mittel wie Wandler und Transformatoren zu berücksich-        der Bündelleiter sowie vom Grad der Verschmutzung und
tigen bzw. Lagerräume für gefährliche Arbeitsstoffe und      Feuchtezustand der Isolatoroberflächen ab. Um diesen
Abfälle. Im Notfallhandbuch sind pro Werk entsprechende      Effekt so gering wie möglich zu halten, werden bei neuen
Maßnahmen vorgesehen, um rasch eingreifen zu können          380-kV-Leitungen generell Dreifach-Bündelleiter einge-
und die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten.     setzt.

Niederschlagswässer aus den Ölauffangwannen der Trans-
formatoren werden nur nach vorhergehender Reinigung          BEISPIEL: LÄRMREDUKTION AUF DER 380-KV-LEITUNG
über Ölabscheider eingeleitet. Die Gesamtkohlenwasser-       SÜDBURGENLAND–WIEN SÜDOST
stoffe im Abwasser der Mineralölabscheider werden
überprüft. Es wurden dabei keine Überschreitungen der        Die 380-kV-Leitung Südburgenland–Wien Südost ist seit
Grenzwerte gemeldet. Die aktuellen Werte werden auf der      1999 in Betrieb. Die bereits ursprünglich für drei Teilleiter
APG-Homepage unter http://www.apg.at/de/news/downloads       (3er-Bündel) pro Phase/System dimensionierte Leitung
veröffentlicht.                                              wurde nun vervollständigt. Erwartet wurde eine generelle
                                                             Reduktion der durch die Leitung emittierten Geräusche.
Die Abwassermenge kann nur geschätzt werden                  Es wurden daher Geräuschmessungen vor und nach der
und wird der Inputmenge an Trink- und Nutzwasser gleich-     Montage des 3. Teilleiters durchgeführt.
gesetzt.                                                     Die Messung ergab deutlich, dass sowohl das „Koronage-
                                                             räusch“ als auch das „Brummen“ bei 100 und 200 Hz stark
                                                             reduziert wurden. Der Basispegel unter der Leitung konnte
SCHALLEMISSIONEN                                             in Summe um 13 bis 18 dB(A) verringert werden. In den
                                                             tiefen Frequenzen beträgt an diesen Punkten die Reduktion
Der Betrieb der Werke und Leitungen verursacht im            der Messwerte bei 10 bis 23 dB(A).
Normalbetrieb Geräusche unterschiedlicher Art.               Durch die Montage der 3. Teilleiters ist es zu einer Reduk-
                                                             tion des Lärmpegels von mindestens 10 dB(A), was einer
Das Betriebsgeräusch der Transformatoren wird im             Halbierung des Geräusches entspricht, gekommen. Somit
Wesentlichen durch den Ummagnetisierungsvorgang im           wurde die Belastung der Umwelt durch Lärm im Bereich der
Eisenkern verursacht. Durch den Einsatz von hochqualita-     380-kV-Leitung Südburgenland–Wien Südost wesentlich
tiv gefertigten Trafoblechen, welche sehr geringe Magneti-   reduziert.
sierungsverluste aufweisen, und ein optimiertes Trafode-
sign kann dieses Betriebsgeräusch stark reduziert werden.
Weiters kann das Betriebsgeräusch eines Transformators
vermindert werden, indem im Schwachlastbereich auf den
Einsatz der für die Kühlung des Umspanners erforderlichen
Pumpen und Lüfter verzichtet wird. Die neuesten Transfor-
matoren der APG werden bis zu circa 70 % der Nennleistung
durch natürliche Konvektion gekühlt.

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