GEWERBLICHE WAREN-, DIENSTLEISTUNGS- UND PRODUKTIVGENOSSENSCHAFTEN - Volksbank ...

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GEWERBLICHE WAREN-, DIENSTLEISTUNGS- UND PRODUKTIVGENOSSENSCHAFTEN - Volksbank ...
G E W E R B L I C H E WA R E N - , D I E N S T L E I S T U N G S -
UND PRODUKTIVGENOSSENSCHAFTEN

Edifice Complex, Ausstellungsansicht Oldenburger Kunstverein 2007, Foto: Sven Adelaide
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GEWERBLICHE WAREN-,
DIENSTLEISTUNGS- UND
PRODUKTIVGENOSSENSCHAFTEN

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GUTE WIRTSCHAFTLICHE
ENTWICKLUNG
Umsatzplus von 3,9%                                   Anders als im Vorjahr, als in dieser Gruppe nur
                                                      fünf Genossenschaften ein Umsatzplus bzw.
im Jahr 2007                                          gleichbleibende Ergebnisse erzielten, verloren
                                                      2007 nur zwei Genossenschaften an Umsätzen.
                                                      Eine besonders gute Entwicklung war bei den
Obwohl die Dynamik des Wirtschafts-                   Großhändlern in den Branchen Elektro und Sport
wachstums in Österreich im Laufe des Jahrs            festzustellen. Es spiegeln sich hier die Ergebnisse
2007 nachließ, entwickelte sich die heimische         der Konjunkturbeobachtung des Einzelhandels
Wirtschaft bis Jahresende schwungvoll.                wider. Ebenfalls auf ein exzellentes Jahr blickt die
Laut Angaben des WIFO betrug der Anstieg des          Gruppe der Einkaufsgenossenschaften des
BIP 2007 real 3,4%. Über das gesamte Jahr 2007        Handwerks und des Gewerbes – mit Ausnahme
wird für den Einzelhandel zwar ein nominelles         der weiterhin krisengeschüttelten Branche der
Umsatzplus von 2,4% angegeben, da die Ver-            Fleischer – zurück. Die 16 Genossenschaften mit
kaufspreiserhöhungen im Einzelhandel im vergan-       über 3.100 Mitgliedern, die von rd. 340 Mitarbeitern
genen Jahr mit durchschnittlich 2,4% erstmals         serviciert wurden, erzielten einen Umsatz von
seit Jahren höher als die Inflationsrate ausfielen,   EUR 364 Mio., das bedeutet ein Plus von 9,9%.
kam es jedoch insgesamt real zu einer Umsatz-         Am wesentlichsten zu diesem Ergebnis beigetra-
stagnation, wobei starke Unterschiede in den ein-     gen haben die acht Gruppen des Bau- und
zelnen Branchen zu beobachten waren.                  Baunebengewerbes mit EUR 212,5 Mio., was
                                                      einem Plus von 21% entspricht.
        Eine generell gute Entwicklung verzeich-
neten Gewerbe und Handwerk, sowohl die kon-                   Bei den Erzeugergenossenschaften sind
sumnahen als auch die investionsgüternahen            Umsatzzuwächse u.a. auch von den Brauern zu
Branchen waren vom Aufschwung geprägt. Die            melden, deren Entwicklung gegenüber dem Vor-
Auswirkungen dieser Rahmenbedingungen zeigen          jahr noch dynamischer verlief und die ein Plus
sich auch im Ergebnis der Waren- und Dienst-          von 8,4% erzielten. Für die Leser vielleicht von
leistungsgenossenschaften, die mit EUR 1,9 Mrd.       Interesse: insgesamt konnte der Inlandsausstoß
Gesamtumsatz – im Wesentlichen auf Großhan-           von Bier im Jahr 2007 auf knapp 8,36 Mio. Hekto-
delsebene – ein Umsatzplus von 3,9% erzielten.        liter (+0,2%) gesteigert werden. Der Pro-Kopf-
Diese Leistung wurde von 5.200 Beschäftigten          Verbrauch betrug nach ersten Berechnungen vor-
für rd. 21.000 Mitglieder erbracht. Insgesamt         aussichtlich 108,2 Liter. Ebenfalls von der kon-
gehörten der Gruppe Ware und Dienstleistung           junkturellen Lage und der vermehrten Kauflust
zum 31.12.2007 97 ordentliche, 87 außerordent-        der Konsumenten profitierten die Verkaufsge-
liche und 10 korrespondierende Mitglieder an,         nossenschaften. Die fünf Genossenschaften
unter den außerordentlichen Mitgliedern finden        erwirtschafteten ein Plus von knapp 15%, was im
sich 15 Konsumgenossenschaften.                       Wesentlichen auf eine ausgezeichnete Firmen-
                                                      konjunktur einer Mitgliedsgenossenschaft, die ein
        Anders als in den Vorjahren war die Ent-      Plus von über 27% erzielte, zurückzuführen ist.
wicklung in den einzelnen Mitgliedergruppen           Die mit 28 Unternehmen starke Gruppe der Dienst-
weniger divergierend. Die mit rd. EUR 1,3 Mrd.        leistungsgenossenschaften erlaubt aufgrund ihrer
führende (wenn auch mit rd. 1.580 angeschlos-         differenzierten Struktur, Branchenzugehörigkeit
senen Betrieben nicht mitgliederstärkste Gruppe)      und Unternehmensvielfalt keine einheitliche Aus-
stellten weiterhin die Einkaufsvereinigungen des      sage. Um einen Überblick über die Mannigfaltigkeit
Handels dar, die in der Regel als Full-Service-       der Gruppe zu geben, seien nur einige Beispiele
Genossenschaften agieren. Die 13 dieser Gruppe        genannt: Frächter, Medienunternehmen, Funk-
zugeordneten Unternehmen erwirtschafteten über        zentralen in den Städten Linz und Graz sowie
65% des in der Statistik Ware erfassten Gesamt-       Beherbergungs- und Restaurantbetriebe, Bera-
umsatzes. Die Entwicklung im Jahr 2007 – wobei        tungsunternehmen und Messebetriebe sowie
die Zahlen jeweils auf den Bilanzstichtag im Wirt-    zwei Unternehmen der Behindertenbetreuung.
schaftsjahr 2007 abgestellt sind – war von einem      Maßgebend am Umsatz dieser Gruppe waren
Umsatzzuwachs in Höhe von 2,3% gekennzeichnet.        auch heuer die Verwertungsgenossenschaften
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Gute wirtschaftliche Entwicklung

beteiligt, die die Interessen der österreichischen   Unternehmen, Vereine und Gemeinden bei der
Künstler in den Bereichen Literatur, Musik und       Entwicklung kooperativer Vorhaben zu unterstützen,
Film vertreten. Insgesamt erwirtschafteten die 28    wobei Wert auf eine nachhaltige Entwicklung –
Unternehmen einen Umsatz von EUR 159,8 Mio.,         unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologi-
dies bedeutet einen Zuwachs gegenüber dem            scher, sozialer und kultureller Aspekte – gelegt
Vorjahr von 3,5%.                                    wird. Das Selbstverständnis der Verantwortlichen
                                                     ist es, als Plattform für Akteure des regionalen
Neue Genossenschaften                                und nachhaltigen Wirtschaftens zu fungieren.
entstehen
                                                     vknet.at e.Gen.
       Genossenschaften sind ein Kooperations-               Die Idee der Regionalentwicklung stand
modell, das durchaus im Trend der Zeit liegt. Das    ebenfalls bei der Gründung dieser Genossenschaft
wachsende Interesse an der Unternehmens- und         Pate, die sich als Netzwerk zur Stärkung der Ver-
Rechtsform Genossenschaft zeigt, dass Unter-         triebskompetenz der Netzwerkpartner, bei denen
nehmer/freiberuflich Tätige verstärkt die Chan-      es sich um Unternehmen in der Südweststeiermark
cen und den Charme dieser Rechtsform erken-          handelt, versteht. Diese sollen insbesondere
nen. So wurden auch im Jahr 2007 drei gewerb-        durch eine Vermarktungs-, Kooperations- und
liche Genossenschaften gegründet. Die folgen-        Kompetenzplattform Förderung erfahren.
den Beispiele verdeutlichen, dass die Genossen-
schaftsidee eine maßgeschneiderte Antwort auf                 Die Internetplattform wurde im Rahmen eines
spezielle Herausforderungen der Zeit liefert.        EU-Projekts der Wirtschaftsoffensive Voitsberg er-
                                                     stellt, wird nunmehr von der Genossenschaft weiter-
Realisierte                                          geführt und durch diverse Dienstleistungen ergänzt.
Gründungsprojekte
                                                     Cinema Circuit e.Gen.
Talent Dienstleistung                                       Unternehmenszweck ist der Einkauf von
und Handel e.Gen.                                    Filmwerken. Intention der Gründer war, eine ver-
       Die neu gegründete Genossenschaft ent-        besserte Verhandlungsposition gegenüber den
stand aus Aktivitäten und Projekten des Talente-     großen, internationalen Verleihfirmen zu erzielen.
tauschkreises Vorarlberg. Sie verfolgt das Ziel,     Ihren Sitz hat die Genossenschaft in Wien.

Prinzipien einer gewerblichen Genossenschaft
Dienstleistung - Handel - Handwerk
–   Existenzsicherung kleiner und mittlerer Betriebe
–   Genossenschaft ist Demokratie
–   Nutzenstiftung für Mitglieder
–   Differenzierte Leistungsbeziehungen steigern die Effektivität
    der Gemeinschaft und des einzelnen Mitgliedes
–   Auch die Leistung der Genossenschaft hat ihren Preis
–   Die Genossenschaft muss selbst ein erfolgreiches Unternehmen sein
–   Offen für neue Ideen – Franchise in Genossenschaften
–   Das Nichtmitgliedergeschäft hat seine Berechtigung
–   Die Genossenschaft als wirtschaftliches Unternehmen
    braucht langfristige Strategien und Führungsinstrumente
–   Professionelles Management für die Mitglieder
–   Kapitalaufbringung und -sicherung durch die Mitglieder
–   Flexibilität – Neue Wege – Unternehmensform der Zukunft

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BRANCHENSPLITTER 2007
Beispiele aus Mitgliedsgenossenschaften

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                                                    und Europa
                                                    INTERSPORT:
                                                    Exklusiver Verkauf von Fanartikeln
                                                    bei der Fußball-EM

                                                             In Österreich ist die genossenschaftliche
                                                    Unternehmensgruppe exklusiv für den Verkauf der
                                                    offiziellen Lizenzprodukte der UEFA EURO 2008
                                                    in den Fanzonen und Stadionbereichen zuständig.

                                                    INTERSPORT:
Genossenschaften                                    Expansion in Mittel- und Osteuropa
und Innovation                                             Neben den österreichischen Lizenzen für die
                                                    Marke INTERSPORT hat INTERSPORT Österreich
APA:                                                auch die Lizenzen für Tschechien, Slowakei und
1 Jahr Video-Dienst                                 Ungarn. Derzeit betreiben in diesen drei Ländern
                                                    25 Partner mehr als 45 Shops mit einer Gesamt-
        Bereits im ersten Jahr bewährte sich der    verkaufsfläche von 35.000 m2.
APA Video-Dienst, und das Ressort etablierte sich
zur fixen Größe im APA-Newsroom. Auf Presse-        Genossenschaften stärken
konferenzen zählen die APA-Kameras bereits zum      die Kompetenz ihrer Mitglieder
gewohnten Bild.
                                                    SBG:
         Die tagesaktuellen Video-Clips sind auf    Programm Personalentwicklung
vielen Internetportalen nicht mehr wegzudenken,             Mitarbeiter eines Betriebs sind maßgeblich
und internationale TV-Sender wie etwa CNN           am Erfolg ihres Unternehmens beteiligt. Damit diese
covern Österreich-Stories immer wieder mit APA      den künftigen Aufgaben in ihren Unternehmen noch
Video-Beiträgen. Es entstand ein völlig neuer und   besser gewachsen sind, hat die SBG – die
effizienter Workflow für Videojournalismus.         Genossenschaft der Salzburger Baumeister – be-
                                                    schlossen, ein Projekt zum Thema „Mitarbeiter-
Stubai Werkzeugindustrie:                           förderung“ innerhalb der Gruppe zu starten. Die
Produktneuheit                                      sogenannte Personalentwicklung soll im Wesent-
       Großen Anklang bei den Besuchern der         lichen ein eigenes, maßgeschneidertes Weiterbil-
practical world in Köln fand die Messeneuheit       dungsprogramm für alle Mitgliedsbetriebe abdek-
umweltschonende Zweikomponentenwerkzeuggriffe       ken. Auf Wunsch bzw. Anregung der Baufirmen
aus nachwachsenden Naturstoffen wie Kork bzw.       werden Kurse organisiert. Die Inhalte können indi-
Leder. PKA Prüfzeugnisse belegen, dass keinerlei    viduell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zuge-
krebserregende Stoffe enthalten sind.               schnitten werden. Bisher wurden ein Aufbaupro-
                                                    gramm für Bauleiter sowie ein eigener Lehrgang
        Wussten Sie übrigens, dass von den 24       für Poliere durchgeführt.
Mitgliedsbetrieben der Genossenschaft jährlich      Weitere Ausbildungen
mehrere Tonnen Stahl zu Werkzeugen, Gartenge-       sind aufgrund der
räten, Schneid- und Stahlwaren, Kunstschmied-,      positiven Resonanz
Berg- und Flugsportartikeln verarbeitet werden?     bereits in Planung.
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Branchensplitter

EXPERT:                                             Genossenschaften
Gründung der EXPERT Akademie                        bauen
                                                    Malag:
                                                    Neubau des Betriebsgebäudes

        Seit Anfang 2008 steht allen Mitgliedsbe-
trieben der EXPERT einer genossenschaftlichen
Großhandelsgruppe für den Elektro-, Radio-, Fern-
seh- und Telekommunikationsfachhandel eine
Akademie mit einem zielgruppen- und praxis-
orientierten Angebot an Weiterbildungsmöglich-
keiten zur Verfügung.                                      Am 06.08.2007 war es soweit und das neue
                                                    Betriebsgebäude konnte eröffnet werden. Die
      Die Akademie baut auf vier Säulen auf:        Gesamtfläche des Areals beträgt 1.400 m2.
den EXPERT Unternehmer Colleges, der Jung-
Unternehmer Akademie „Future Expert 2020“,                  Neben den notwendigen Büro- und Ver-
den Verkäufer und Lehrlings Colleges.               kaufsflächen konnte auch ein moderner Schulungs-
                                                    raum installiert werden. Die Investitionssumme
BÄKO-ÖSTERREICH:                                    betrug rd. EUR 600.000.
Finanzcontrolling für Mitglieder
        Die von Spezialisten entwickelte Finanz-    Genossenschaften –
steuerungssoftware ist auf mittelständische         Mitgestalter bei der Sozialpolitik
Unternehmen mit tiefem Branchen-Know-how
ausgerichtet. Betriebswirtschaftliche Fachkennt-    WAG Wiener Assistenzgenossenschaft:
nisse sind ebenso wenig notwendig wie großartige    erreicht Pflegegeldergänzungsleistung
Computerkenntnisse.

       Mit den komplizierten Formeln des Pro-
gramms kommt der Anwender nicht in Kontakt
und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren,
die Unternehmensergebnisse einzugeben und zu               Unermüdliche Lobbyarbeit der Vorstände
analysieren. Nach dem einmaligen Einpflegen aller   der WAG gegenüber Verantwortlichen aus Ver-
relevanten Unternehmenszahlen benötigt der          waltung und Politik führte dazu, dass es seit
Anwender nur mehr einen monatlichen Zeitauf-        01.04.2008 in Wien eine Pflegegeldergänzungs-
wand von ca. 20 Minuten für das Eingeben der        leistung gibt.
aktuellen Betriebszahlen aus der Summen- und
Saldenliste.                                               Dadurch können körperbehinderte Men-
                                                    schen in Wien persönliche Assistenz (fast)
Abweichungen der                                    bedarfsgerecht in Anspruch nehmen und so
eigenen Zahlen sind                                 selbstbestimmt leben und gleichberechtigt am
danach im Plan-/Ist-                                gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
vergleich sofort
erkennbar, sodass die
erforderlichen Korrek-
turmaßnahmen zeitnah
erfolgen können.

                                                                                                       219
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AKTIVE MITGLIEDER
der Gruppe „Ware und Dienstleistung“*

zum 31.12.2007                               Anzahl                                    Umsatz 2007    Funktionäre
                    Genossenschaften / Unternehmen         Mitglieder   Beschäftigte   in Tausend €   VSt.    AR

A Einkaufsgenossenschaften
   1.   Groß- und Einzelhandel
        1.1 Lebensmittel                              4       631          2.561         711.566      16      19

        1.2 Konsumgüter
        darunter Elektro, Sport, Apotheke, sonstige   9       946           826          556.822      21      39

   2.   Handwerk
        a) Bäcker                                     2      1.354          152           72.109      14      18
        b) Fleischer                                  3       706           51            7.246       13      17
        c) Bau- und Baunebengewerbe                   8       397           43           212.556      35      33
        d) Sonstiges                                  3       643           91            72.241      12      14
                                                      16     3.100          337          364.152      74      82

   3. Sonstige Einkaufsgenossenschaften               7      3.172          24            22.273      21      29

B Erzeugungsgenossenschaften
        a) Farben/Lacke/Malerbedarf                   3       434           47            5.533       12      11
        b) Getränke                                   4      1.111          267           38.152      16      29
        c) Metall                                     1       29            167           30.648       2      7
        d) Sonstige                                   4       175           40            6.576       17      14
                                                      12     1.749          521           80.909      47      61

C Verkaufsgenossenschaften
        a) Heimatwerke, Kunsthandwerke, Schmuck 4             253           46            5.018       13      10
        b) Sonstige                                   1       20             7            5.566        5      0
                                                      5       273           53            10.584      18      10

D Sonstige Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
        a) Transport/Verkehr/Nachrichten              7       525           373           53.056      33      37
        b) Beherbergungsbetriebe                      5      9.181          122           5.678       17      21
        c) Interessenvertretungen                     4       927           156           85.176      30      18
        d) Sonstige                                   12      423           79            15.877      31      40
                                                      28    11.056          730          159.787      111    116

E Produktivgenossenschaften
                                                      2       32            164           24.470       6      6

   GESAMT                                             83    20.959         5.216        1.930.563     314    362

*) ohne Neuzugliederung aus dem Bereich Kredit und „Konsum“, aber inklusive ADEG-AG
GEWERBLICHE WAREN-, DIENSTLEISTUNGS- UND PRODUKTIVGENOSSENSCHAFTEN - Volksbank ...
Beratung, Betreuung
                                                                                                              und Koordination

BERATUNG, BETREUUNG
UND KOORDINATION
Interessenvertretung
        In der Folge soll schwerpunktmäßig eine         1. Wenn Verbundgruppen
Kurzübersicht über für Waren- und Dienstleis-              gegenüber Großfilialisten
tungsgenossenschaften im abgelaufenen Jahr                 und vertikalen Vertriebs-
interessante bzw. derzeit aktuelle Themen gegeben          systemen benachteiligt
werden. Nicht zu unterschätzen war auch diesmal            werden, wird die Wett-
wieder die Zeit, die seitens der verschiedenen             bewerbsfunktion des
Abteilungen des Verbands aufwendet wurde, um               Markts eingeschränkt.
zu Gesetzesentwürfen und Richtlinien sowohl auf
nationaler als auch internationaler Ebene Stellung      2. Eine Verdrängung des
zu nehmen und auf diese Weise an der Rechtsge-             organisierten Mittelstands
staltung mitzuwirken.                                      gefährdet die Vielfalt
                                                           der Produkte, Preise und
        Im Rahmen der kooperationsspezifischen             Leistungen am Markt.
Interessenvertretung unterhält der ÖGV weiterhin
regen Kontakt zur UGAL (Union des Groupements
de détaillants indépendants de l´Europe), wo eine                In der Studie wurden vier
Mitgliedschaft besteht und die ihren Sitz in Brüssel,   Problembereiche, in denen drin-
also am Ort des Geschehens, hat. Laufende Kon-          gender Handlungsbedarf besteht,
sultationen ermöglichen es, über die wesentlichen       dargelegt. Es handelt sich dabei                      Dr. Renate Hinteregger
                                                                                                              BBK „Ware“
Geschehnisse informiert zu sein, um notwendige          um Ungleichbehandlung von
innerstaatliche Gespräche zu lancieren bzw. jene        vertikalen und horizontalen Ko-
Mitgliedsgenossenschaften, für die die Änderungen       operationen sowie unscharfe Re-
von Bedeutung sind, in direktem Kontakt über            gelungen der zulässigen Markt-
den Stand der Dinge zu unterrichten. Unabhängig         anteile, weiters um Preisgestal-
von dieser Kooperation sind Vertreter des Verbands      tung und Einkaufspolitik. Insbe-
in Arbeitskreisen bzw. Expertengruppen in Brüssel       sondere wird dargestellt, dass –
aktiv für die Belange der Mitglieder tätig. Seit        um sich gegen starke und aggres-
2007 gibt es zum neu installierten Brüssler Büro        sive Preiskampagnen von Großfi-
des Kooperationspartners ZGV (Zentralverband            lialisten zur Wehr setzen zu kön-
gewerblicher Verbundgruppen e.V.) Kontakte, um          nen – selbstständige Einzelhänd-
in einzelnen Fällen Stellungnahmen zu koordinieren.     ler in die Lage versetzt werden
                                                        müssen, auf gleicher Ebene zu
       Täglich werden von der Abteilung BBK auf         konkurrieren. Innerhalb derselben                     Alexandra Fischer
                                                                                                              Sekretariat BBK „Ware“
EU-Ebene das Amtsblatt und Österreich betreffend        Verbundgruppe müssen deshalb Fixpreise erlaubt
Bundesgesetzblätter auf Relevanz für Waren- und         sein, wenn diese Effizienzsteigerungen im Einkauf
Dienstleistungsgenossenschaften durchgesehen.           und Marketing bewirken, gerade wenn sie auf be-
                                                        stimmte Teile des Sortiments für Marketingaktivitä-
Studie weist Diskriminierung                            ten beschränkt bleiben. Bezüglich der zu restrikti-
des kooperierenden Mittelstands nach                    ven Einkaufspolitik wurde angemerkt, dass Ver-
       In allen Staaten Europas ist die Bedeutung       bundgruppen derzeit mit ihren Händlern nur Ver-
des Mittelstands für Wachstum und Wohlstand             pflichtungen zur Abnahme von maximal 80% der
unbestritten. Rechtliche Beschränkungen für über-       gemeinsam verkauften Waren und für eine Dauer
betriebliche Zusammenarbeit stellen deren Wett-         von maximal fünf Jahren eingehen können. Diese
bewerbskraft jedoch immer wieder infrage. Eine          Zeitbegrenzung ist insbesondere dort behindernd,
Studie, die im Auftrag der UGAL vom britischen          wo in einer Gruppe Eigenmarken entwickelt und
Wettbewerbsrechtler, Prof. Paul Dobson/ Lough-          vertrieben werden. Mindestens für Marketingkam-
borough University Business School, erstellt und        pagnen muss es einer Gruppe ermöglicht werden,
die u.a. vom ÖGV mitfinanziert wurde, kam zu            Händler zur Abnahme und Lagerung angemessener
zwei fundamentalen Ergebnissen.                         Mengen bestimmter Kernprodukte zu verpflichten.

                                                                                                              221
Es gilt nunmehr, die wettbewerbspolitischen Ent-       schaftlicher Vereinigungen zur Wettbewerbsfähigkeit
scheidungsträger in Europa aufzufordern, die Bar-      ihrer Mitglieder aus Handwerk und Kleingewerbe in
rieren zu eliminieren.                                 Auftrag gegeben. Das renommierte Forschungs-
                                                       institut London Economics war mit der Durchfüh-
Internationale Rechnungslegungsstandards               rung betraut.
        Seitens des IASB (International Accounting
Standard Board) wurde ein Entwurf für internatio-              Nachdem Zusatzevaluierungen erfolgten,
nale Rechnungslegungsstandards für Klein- und          wurden die Ergebnisse der Studie unter dem Titel
Mittelbetriebe veröffentlicht. Die gemeinsame          „Study on the Impact of co-operative Groups on
Arbeitsgruppe der europäischen Organisationen          the Competitiveness of their Craft and Small
FEE (Fédération des Experts Comptables Euro-           Enterprise Members“ Ende März dem Experten-
péens) und EFRAG (European Financial Repor-            team aus 27 EU Ländern – seitens der Republik
ting Advisory Group), welche sich aus Mitgliedern      Österreich war Frau Dr. Hinteregger vom ÖGV
der Standardsetter für Rechnungslegung von             nominiert – vorgestellt. Die umfangreichen Unter-
Deutschland, GB und Frankreich, einem Vertre-          suchungen unter Mitwirkung nationaler Organi-
ter aus dem Genossenschaftswesen, einem Mit-           sationen, wie auch des ÖGV, hatten die Erwar-
glied des Expertenbeirats beim IASB (Herausge-         tungen hoch gesteckt. Die unsichere Datenbasis,
ber der Standards) sowie Experten für Rech-            die daraus resultiert, dass nicht alle EU-Länder
nungslegung aus den o.a. Vereinigungen und             eine geeignete Statistik über Genossenschaften
zwei Vertretern der Kommission zusammensetzt,          oder sonstige Kooperationen des Mittelstands
hat diesen Entwurf kritisch durchgearbeitet. Vor       vorweisen – in einigen EU-Ländern existiert auch
allem wurde geprüft, inwieweit die Stellungnahmen      kein Genossenschaftsgesetz – führten jedoch nur
der EFRAG zu den vorangegangenen Umfragen des          zu tendenziellen Erkenntnissen. Einer der Kernsätze
IASB berücksichtigt wurden. Darüber hinaus lag der     hierzu lautet, dass kooperierende Unternehmen im
Schwerpunkt darauf, die Standards auf ihre Ver-        Vergleich zu Nichtkooperierenden zwar geringere
ständlichkeit, Anwendbarkeit, Einfachheit und Zweck-   Zuwächse beim Umsatz und in der Beschäftigten-
mäßigkeit hin zu betrachten. Sehr negativ von der      zahl, dafür aber eine bessere Ertragslage aufweisen.
Arbeitsgruppe beurteilt die weiterhin unveränderte
Definition von Eigen- und Fremdkapital, der zufolge            Zurückgeführt werden kann dies darauf,
z.B. Personengesellschaften und Genossenschaften       dass einzelne Unternehmen von ihren Zentralen
ihr Gesellschaftskapital als Fremdkapital ausweisen    mit Leistungen in den Bereichen Einkauf, Logistik
müssten. In der Stellungnahme gegenüber dem IASB       und Beratung versehen werden. Bessere Ein-
zu den IFRS für KMU wurden diese Punkte daher          kaufspreise, günstigere Logistiksysteme und bes-
kritisch hervorgehoben. Vor dem Hintergrund der        seres betriebswirtschaftliches Know-how sind
Einsparung von Verwaltungskosten im Bereich            Voraussetzungen für ein profitableres Wirtschaften.
des Rechnungswesens und der Diskussion um
die Definition von Eigen- und Fremdkapital dürfte              Der ÖGV forderte im Einklang mit den
die Kommission der Übernahme der IFRS für Klein-       Repräsentanten aus Deutschland und den Ver-
und Mittelbetriebe in europäisches Recht jedoch        tretern einiger anderer europäischer Länder die EU-
weiterhin grundsätzlich verhalten gegenüberstehen.     Kommission u.a. auf, die Erfahrungen der Studie zu
Die Vertreter der gemeinsamen Arbeitsgruppe FEE        nützen und eine Übersicht in Form einer elektro-
und EFRAG, der auch ein Mitarbeiter des ÖGV            nischen Datenbank zu schaffen, in der standar-
angehört, haben sich jedenfalls dafür ausgesprochen,   disiert die Leistungen von Genossenschaften für
dass die Anwendbarkeit dieser Rechnungslegungs-        deren Mitglieder aufgeführt werden.
standards wenn, dann nur auf freiwilliger Basis
möglich und in keinem Fall verpflichtend sein soll.    URÄG 2008
                                                              Auch wenn die letzten Änderungen im
Genossenschaften und ihr Beitrag                       österreichischen Genossenschaftsgesetz erst
zur Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder                2006 erfolgten, beschäftigt bereits die nächste
       2006 wurde seitens der Europäischen Kom-        „kleine Novelle“ im Rahmen des URÄG 2008.
mission eine Studie über den Beitrag genossen-         Wesentliche Elemente sind u.a. umfassende
Beratung, Betreuung
                                                                                                               und Koordination

Bestimmungen über die innere Ordnung des Auf-           genossenschaftlichen Instrumentarien im Sinne
sichtsrats sowie in Anlehnung an das GmbH-Gesetz        des Corporate Governance Kodex um. Ingesamt
ein Katalog zustimmungspflichtiger Geschäfte.           haben bislang vier Genossenschaften den Cor-
Dank intensiver Bemühungen des Verbands gilt            porate Governance Kodex unterschrieben, etliche
dieser allerdings nur bei aufsichtsratspflichtigen      andere Teile des Kodex in ihren Geschäftsord-
und in Analogie für mittelgroße und große Genos-        nungen oder Satzungen umgesetzt. Bedingt durch
senschaften. Ebenso nur für diese Genossenschafts-      die zuvor erläuterten Auswirkungen der neuen
kategorien Gültigkeit erlangen neue Bestimmungen        Bestimmungen des URÄG wird deren Umsetzung
über die Einführung eines adäquaten, internen           2009 wieder als ein Arbeitsschwerpunkt anzuse-
Kontrollsystems und verschärfte Berichtspflichten       hen sein.
des Vorstands an den Aufsichtsrat. Intention all
dieser Vorschriften ist eine Stärkung der Position               Auch 2007 musste die Erfahrung gemacht
des Aufsichtsrats. Mittelgroße und große sowie          werden, dass Firmenbucheingaben einer sehr
aufsichtsratspflichtige Genossenschaften werden         hohen Präzision bedürfen und sich die Zusammen-
entsprechend den neuen gesetzlichen Vorgaben            arbeit mit Firmenbuchrichtern teilweise äußerst
des § 237 UGB im Jahresabschluss ergänzende             schwierig gestaltet. Dies ist mit ein Grund, dass
Angaben zu treffen haben. Vereinzelte Genossen-         sehr viele Mitglieder das Service des Verbands
schaften (d.h. große Genossenschaften, die in           und vor allem dessen Erfahrung in Anspruch
einer der Größenmerkmalklassen eine Fünffach-           nehmen und Firmenbucheingaben vorbereiten
überschreitung aufweisen) trifft die Regelung des       lassen. Auch im abgelaufenen Jahr war dies 44-
§ 24 c Abs. 6 GenG, wonach dem Aufsichtsrat             mal der Fall. 60-mal erfuhren Mitglieder bereits
ein Finanzexperte angehören muss und ein Prü-           im Vorfeld Beratung bei der Einladung zu Gene-
fungsausschuss einzurichten ist.                        ralversammlungen, wurden Textbausteine für
                                                        Beschlussanträge und Formulierungen für Proto-
        In hohem Maße erfreulich und der inten-         kolle sowie – für die jeweilige Genossenschaft
siven, seit Jahren gepflegten Lobbyarbeit ist es        adaptiert – Sitzungsleitfäden für die Vorsitzenden
zu verdanken, dass § 1 GenG nicht nur die Förde-        erstellt. Verbandsvertreter haben in schwierigen
rung der Wirtschaft, sondern auch jene sozialer         Fällen den Vorsitz in Generalversammlungen und
Tätigkeiten gestattet. Es ist dies ein großer Schritt   insbesondere auch bei Gründungsversammlungen
in die richtige Richtung und erlaubt die Initiative     übernommen, um eine ordnungsgemäße Abwick-
für die Gründung sozialer Genossenschaften zu           lung zu garantieren oder waren für Auskünfte bei
verstärken, da nunmehr Rechtssicherheit gegeben         Veranstaltungen anwesend bzw. in telefonischer
ist. Durch die Notwendigkeit der Umsetzung der          Rufbereitschaft.
Abschlussprüfungsrichtlinie sind gleichzeitig
Adaptierungen im GenRevG vorgesehen.                           Die Problematik veralteter und nicht ge-
                                                        warteter Mitgliederregister war 2007 weiter im Fokus
                                                        der Betreuung. Bei Gesprächen wird verdeutlicht,
Beratung                                                dass Genossenschaften ein Privileg besitzen,
                                                        indem sie – anders als z.B. GmbHs – ihre Gesell-
und Betreuung                                           schafter nicht in mühevollem Prozedere dem Fir-
                                                        menbuch mitzuteilen haben. Umso höher die Ver-
Rechtsberatung                                          antwortung, Mitgliederregister auf aktuellem Stand
        Im abgelaufenen Jahr war ein Schwerpunkt        zu halten.
in der Betreuung der Waren- und Dienstleistungs-
genossenschaften die Neufassung von Satzungen                   Bei sechs Genossenschaften erstreckte sich
und Geschäftsordnungen, um diese den aktuellen,         die begleitende Betreuung bzgl. der Bereinigung
gesetzlichen Bestimmungen anzupassen.                   und Neuanlage von Mitgliederregistern über einen
                                                        längeren Zeitraum und erfuhren deren Mitarbeiter
      So wurden 2007 bei 20 Genossenschaften            eine Einschulung in die Agenden der Führung des
Satzungen bzw. Geschäftsordnungen umfassend             Mitgliederwesens. Richtlinien für Mitgliederauf-
abgeändert. Eine Genossenschaft stellte ihre            nahmen wurden entwickelt.

                                                                                                               223
STRUKTUR
der Gruppe „Ware und Dienstleistungen“*

                Union der Verbundgruppen                                                    Zentralverband
        von selbstständigen Einzelhändlern Europas                                    gewerblicher Verbundgruppen
                          Brüssel                                                                 Bonn

                           ÖSTERREICHISCHER GENOSSENSCHAFTSVERBAND
                                                            (Schulze-Delitzsch)

                       81                                         2                                       15
           Waren- und Dienstleistungs-                        Produktiv-                               Konsum-
               genossenschaften                            genossenschaften                        genossenschaften

                                               3                                       10
                                            sonstige                           korrespondierende
                                        Verbundgruppen                             Mitglieder

    640.000 Mitglieder ➜ davon 615.000 Konsum – 5.700 Mitarbeiter – 2,8 Mrd. Euro Umsatz

*Ohne ordentliche und außerordentliche Mitgliedschaften aus dem Bereich Volksbank.

         Neben genossenschaftsrechtlichen Themen                        einvernehmliche Lösung von Dienstverhältnissen,
erstellten insbesondere Mitarbeiter der Rechts-                         Entlassung oder Altersteilzeit. Die Ausarbeitung
abteilung unzählige Ausarbeitungen in anderen                           von (freien) Dienst- und Werkverträgen rundete
Rechtsgebieten. Berater des Verbands verfügen                           das Spektrum ab.
über ein hohes, insbesondere kooperationsspe-
zifisches Know-how und durch die Zusammen-                              Betriebswirtschaftliche Beratungen
arbeit der Beratungsabteilungen untereinander                                   Die Themenstellungen betrafen insbeson-
über ein profundes Wissen über die einzelnen                            dere Mitgliederbindung und Mitgliederstrategie.
Mitgliedsbetriebe. Auf diese Weise wird eine                            Ebenso Behandlung erfuhren Personalangelegen-
ganzheitliche Betrachtung von Sachverhalten                             heiten. Organisationsrichtlinien wie Stellenbeschrei-
gewährleistet und werden nicht nur einzelne                             bungen und Geschäftsanweisungen wurden erstellt.
Aspekte beleuchtet. Die Themenvielfalt, die es zu
behandeln galt, war beachtlich und erstreckte                           Bilanz- und Steuerberatung
sich u.a. auf die Begutachtung oder Erstellung                                  Über bilanz- und steuerrelevante Ände-
von Kooperations- und Gesellschaftsverträgen,                           rungen informierte die Steuerabteilung des ÖGV
Liefer-, Kauf- oder Geschäftsbesorgungsverträgen.                       ausführlich in Rundschreiben, die selbstverständlich
Kreditsicherungsverträge und Bankgarantien                              auf die Mitgliedergruppe Ware abgestimmt sind.
waren ebenso Thema wie gewerbe- oder miet-                              2007 erstreckte sich die Berichterstattung bei-
rechtliche Problematiken oder Themen des Daten-                         spielsweise auf Wartungserlässe sowie das Budget-
schutzes. Bei insolvenzrechtlichen Sachverhalten                        begleitgesetz oder die Reisekostennovelle.
wurde Hilfestellung geleistet, gleiches gilt für Marken-
rechtsprobleme oder die Erstellung von AGBs.                                   Bei der Erstellung von Steuererklärungen
                                                                        wurde assistiert, bei Bilanzierung Hilfestellung
       Einige Genossenschaften benötigten Be-                           geleistet sowie spezifische Anfragen – wie bei-
ratung bei arbeitsrechtlichen Problemstellungen,                        spielsweise zu Dreiecksgeschäften oder Gruppen-
insbesondere zu den Themenbereichen: Kündigung,                         besteuerung – beantwortet. Für einige Mitglieder
Beratung, Betreuung
                                                                                                                   und Koordination

wurden Rückstellungsberechnungen vorgenom-             Strom
men. Wie alljährlich gaben die Steuerarbeitsblätter             Auch für 2008 und 2009 wurde zeitgerecht
Hilfestellung bei den mühevollen Jahresabschluss-      ein neuer Pool abgeschlossen. Wie in den Jahren
arbeiten.                                              2006 und 2007 ist die KELAG-Kärntner Elektrizitäts-
                                                       Aktiengesellschaft Poollieferant. Die Preisvergleiche
Sitzungsbetreuungen / Beratungsgespräche               haben gezeigt, dass die ÖGV Poolpreise (Fixpreise)
       Die Themenbereiche umfassten ein weites         – bezogen auf die spezifischen, energetischen
Spektrum. Unverändert wurden Verbandsvertreter         Profile der Mitglieder – sehr gute sind. Wir sind
von Mitgliedern in strategischen und unternehmens-     daher der festen Überzeugung, dass durch diesen
sowie mitgliederpolitischen Fragen und Problem-        Pool, dem bislang ca. 45 Giga bzw. über 760 An-
stellungen um Input gebeten. Andere Gespräche          schlussstellen angehören, wirtschaftlicher Erfolg
dienten als Grundlage, um Satzungen, Geschäfts-        für alle Beteiligten garantiert ist. Bereits jetzt laufen
ordnungen oder unternehmensinterne Richtlinien         die Überlegungen für den Nachfolgepool 2010 und
zu erarbeiten.                                         2011. Strategien und Umsetzungsmöglichkeiten
                                                       werden mit Experten beraten und Vorkehrungen
       In einzelnen Fällen fungierten Mitarbeiter      getroffen.
des Verbands als Mediatoren, um Konflikte im
Funktionärskreis einer Lösung zuführen zu helfen.      Gas
                                                               Der vor Jahren in Zusammenarbeit mit
        Neugegründete Genossenschaften erhielten       dem ÖEKV geschaffene ÖGV Pool – die Rahmen-
individuelle Erstbetreuung, und jene Mitglieder, die   vereinbarung besteht mit MyElectric – wurde auch
ihre Geschäftstätigkeit aufgaben und die Liquidation   für die Heizperiode 2007/2008 verlängert. Dem
beschlossen, wurden bei ihren Abwicklungsagen-         Pool beitreten können abermals nur Teilnehmer
den entsprechend begleitet.                            aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich,
                                                       Oberösterreich, Burgenland, Kärnten und der
        Gerne stellte sich der Verband auch als        Steiermark. Wenn auch im Vergleich zum Strompool
Plattform für Kooperationsgespräche unter den          die Ersparnis bei Gas bedingt durch die Anbieter-
Mitgliedern zur Verfügung oder um Meinungsver-         situation weitaus geringer ist – dieser Sachverhalt
schiedenheiten mit Vertragspartnern zu besprechen.     besteht leider unverändert – war dennoch für einige
                                                       Mitglieder ein Beitritt von Interesse und ergaben
       Zahlreich war im Jahr 2007 die Teilnahme        sich entsprechende Einsparungen. Aufgrund des
von Mitarbeitern des Verbands bei Funktionärs-         derzeit bestehenden Rahmenvertrags ist eine
sitzungen, Tagungen oder Generalversammlungen.         Belieferung bis 31.12.2008 möglich.

                                                       Leasing
Verbundaktionen                                                Seit mehr als eineinhalb Jahren besteht
                                                       eine Kooperationsvereinbarung mit dem Sektor-
Strategische Partnerschaften                           partner VB Leasing Finanzierungsgesellschaft
                                                       m.b.H., der über eine 30-jährige Erfahrung im
Energieberatung                                        Bereich Mobilien- und KFZ-Leasing verfügt. Dieser
        Die Rahmenvereinbarung über Beratungs-         Kooperationsvertrag ermöglicht es Waren- und
leistungen mit dem ÖEKV (Österreichischer Energie-     Dienstleistungsgenossenschaften, von exklusiven
konsumenten-Verband) ist auf unbestimmte Zeit          Leasinganboten Gebrauch zu machen, diese aber
abgeschlossen.                                         auch ihren Mitarbeitern und insbesondere ihren
                                                       Mitgliedern anzubieten und so eine attraktive Leis-
       Im Rahmen dieser Vereinbarung können            tung für ihre Kunden zu erbringen. Neben Vor-
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften,            zugskonditionen und dem OK-Gütesiegel wird
aber auch deren Mitglieder Energieberatungen           u.a. die Möglichkeit der Nutzung einer Online Platt-
(Kostenreduktion/Verbrauchsreduktion/ Energie-         form, auf der Berechnungstools für verschiedene
überwachung/Maßnahmen der Energieplanung)              genossenschaftsindividuelle Leasingangebote
weiterhin zu Sektorkonditionen durchführen lassen.     implementiert werden können und die exklusiv

                                                                                                                   225
für Kooperationen – also Genossenschaften –           Das Lob für die Veranstaltung war bei den anwe-
entwickelt wurde, geboten. Die Erfahrung hat          senden Vertretern der Waren- und Dienstleis-
gezeigt, dass jene Genossenschaften, die ihre         tungsgenossenschaften groß.
Mitglieder aktiv mit der Möglichkeit des Leasing
bekannt machen und dies z.B. auch bei Messen,
in Kundenzeitungen, etc. bewerben bzw. publi-         Bildung und
zieren, eine hohe Akzeptanz ihres Anbots errei-
chen. Das in den letzten eineinhalb Jahren abge-      Kommunikation
schlossene Volumen beträgt EUR 550.000.
                                                      Kommunikationszentrale
Inkassoservice                                                Die Sitzungsräume des ÖGV Kommunika-
       Seit 1.04.2007 bietet eine Rahmenverein-       tionszentrums nutzten 2007 Waren- und Dienstleis-
barung mit der sektorinternen Eurincasso GmbH         tungsgenossenschaften für Generalversammlun-
den Genossenschaften und deren Mitgliedern die        gen, Seminare, ERFA-Gruppen oder Funktionärs-
Möglichkeit, Inkassoservice – zu ebenfalls inter-     sitzungen. Im Dezember wurde eine Weihnachts-
essanten Bedingungen – in Anspruch zu nehmen.         feier schwungvoll begangen. Das Buchungsverhal-
Die Vereinbarung ist zeitlich unbegrenzt.             ten einzelner Gruppen, die jährlich wiederkehrend
                                                      Räume reservieren lassen, zeigt einen hohen
Spezialstrafrechtsschutz                              Zufriedenheitsgrad. BBK Ware hat im Jahr 2007
        Mit der führenden Versicherungsgesell-        für die Mitglieder der Gruppe „Ware und Dienst-
schaft D.A.S. wurde 2007 ein Rahmenvertrag            leistung“ diverse Veranstaltungen durchgeführt.
abgeschlossen, der Genossenschaften sowie
deren Mitgliedern – sofern sie Unternehmer sind       Arbeitskreis Bilanz & Steuer
– die Möglichkeit eines Vertragsabschlusses für              Bereits fest institutionalisiert und in das
Spezialstrafrechtsschutz zu attraktiven Bedingungen   Bildungsprogramm integriert ist der Arbeitskreis
bietet. Erste Anbote für bzw. Vertragsabschlüsse      Bilanz und Steuer. Die erfreuliche Akzeptanz der
von Genossenschaften sind bereits erfolgt.            Veranstaltung wird durch die Reaktion und die
                                                      beachtliche Teilnehmerzahl bestätigt. Inhaltliche
Datenbeschaffung                                      Schwerpunkte der beiden Arbeitskreise im Jahr
für Marketingaktionen                                 2007 waren aktuelle Steuerthemen sowie Spezial-
       Mit 28.02.2008 wurde eine Rahmenver-           fragen zur Bilanzierung. Im Arbeitskreis im Oktober
einbarung mit HEROLD unterzeichnet, auf deren         2007 wurden am Vormittag schwerpunktmäßig
Basis Genossenschaften kostengünstig Netz-            Neuerungen im Arbeitsrecht, insbesondere Teil-
lizenzen beziehen können. Davon erfasst sind          zeitbeschäftigung und Elternteilzeit behandelt.
zwei unterschiedliche Produkte mit Daten von
Privatpersonen (Marketing CD private) bzw.            Geschäftsführerarbeitskreis
Unternehmen (Marketing CD business professio-                2007 fanden wiederum Geschäftsführer-
nal). Das Instrument eignet sich vorzüglich für       arbeitskreise statt, nachdem 2006 – aufgrund von
Genossenschaften mit Marketingaktivitäten.            Terminproblemen – ein Zusammentreffen der
                                                      Geschäftsführer nicht möglich war. Umso deutlicher
Fit for Business –                                    die Aufbruchstimmung beim ersten Termin 2007.
KMU Sommerakademie                                    Wichtige Themen wie betriebswirtschaftliche Service-
        Als Benefit der Mitgliedschaft im Sektor      und Dienstleistungen für Mitglieder standen am
wurde Vertretern der Waren- und Dienstleistungs-      Programm, Erfahrungsaustausch wurde gepflegt.
genossenschaften 2007 erstmals angeboten, zu          Im März 2007 referierte ein Mitarbeiter des Ver-
Vorzugskonditionen an der KMU Sommerakademie          bands über kartellrechtskonforme Verbandsarbeit.
teilzunehmen. Die Veranstaltung, die in der Türkei
stattfand und sieben Workshops zu unterschied-        Funktionärsinformation
lichsten Themen wie Strategieentwicklung und Mit-             Da nach Analyse der Wahlergebnisse 2006
arbeiterführung bot, wies namhafte, auf KMU spe-      festzustellen war, dass nur wenige Neuwahlen
zialisierte Wirtschaftstrainer als Referenten auf.    erfolgten und 2005 und 2006 mehrere Termine für
Beratung, Betreuung
                                                                                                               und Koordination

Funktionärsinformationen in Wien und Linz statt-        Information
gefunden hatten, fiel die Entscheidung, 2007
keine österreichweiten Schulungen anzubieten,           Rundschreiben
sondern eine spezielle Funktionärsveranstaltung                 Bereits 62% der Mitglieder nutzen den
für neu gegründete Genossenschaften in der              Rundschreibendienst in elektronischer Form, um
Steiermark abzuhalten. Darüber hinaus wurde             so auf die Rundschreibendatenbank zugreifen zu
eine firmeninterne Information abgewickelt.             können, die über Jahre eine leichte Auffindbarkeit
                                                        von Dokumenten ermöglicht und für Sachent-
Kamingespräche für ehrenamtliche Funktionäre            scheidungen nötige Hinweise bietet. Themenschwer-
       Beide im Jahr 2007 angebotenen Veran-            punkte waren in den Rundschreiben 2007 neben
staltungen in Wien und Linz waren jeweils gut           Erläuterungen zu Gesetzesänderungen vor allem
besucht und standen vor allem unter dem Motto           steuer- und sozialrechtliche Ausarbeitungen sowie
eines gemütlichen Beisammenseins mit gegen-             aktuelle Informationen aus dem Verbund.
seitigem Gedankenaustausch. Bei der Veranstal-
tung in Linz bestand als zusätzliches Benefit die       Leitfäden
Möglichkeit, das moderne Lager- und Logistik-                    Im Jahr 2007 wurden zwar keine neuen Leit-
center der BÄKO-ÖSTERREICH, Großeinkauf der             fäden erstellt, die Änderungen im Genossenschafts-
Bäcker und Konditoren e.Gen., zu besichtigen.           gesetz sowie im UGB bedingten jedoch eine Über-
                                                        arbeitung der meisten Dokumente. Der Beginn der
Sonstige Informationsveranstaltungen 2007               Arbeiten war bereits 2006, seit Februar 2007 sind
                                                        alle relevanten Leitfäden in Neuauflage erhältlich.
Genossenschaftstag
        Leider nicht so reges Interesse der Vertreter   Datenbanken
der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften                 Die Tätigkeit der Datenbankabfragen im
fand der im Oktober 2007 veranstaltete Genossen-        Auftrag der Mitglieder war 2007 stark ansteigend
schaftstag, der unter dem Motto „Regionen.              und nahm umfassend Zeit in Anspruch. Rd. 250
Förderung. Gewinnbringend. Genossenschaft“              betrafen die Datenbanken des Firmen- und
stand. Aspekte der Regionalförderung wurden             Grundbuchs bzw. des Gewerberegisters. Kredit-
von den einzelnen Referenten, darunter dem Prä-         auskünfte wurden eingeholt.
sidenten des Österreichischen Gemeindebunds,
Hr. Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer, oder dem          Geschäftsführerinformation
GD der Kommunalkredit AG, Herrn Dr. Reinhard                    Auch im vergangenen Jahr wurden Bran-
Platzer, beleuchtet. Reges Interesse der Teilnehmer     cheninformationen oder Informationen zu speziellen
fand der Vortrag von Bgm. Frank Friebe von Nörten-      betriebswirtschaftlichen Themenbereichen selektiert
Hardenberg (Niedersachsen), der über die Erfahrung      an Geschäftsführer weitergegeben. Seit Beginn des
der Ausgliederung eines gemeindeeigenen Hallen-         Jahres 2007 sind darüber hinaus einige Genossen-
bads in eine von einer Bürgerinitiative getragene       schaften in das „rapid alert system“ einbezogen, um
Genossenschaft berichtete.                              wöchentlich genaue Daten über in ihrer Branche
                                                        gefährliche Produkte zu erhalten, die EU-weit über
       Beeindruckend schilderte Fr. Mag. Dorothea       Informationssysteme kommuniziert werden.
Brozek, Obfrau der Wiener Assistenzgenossenschaft
gemeinnützige reg.Gen. m.b.H., was eine Genos-          Intranetplattform für Waren-
senschaft im Bereich Selbstbestimmt Leben für           und Dienstleistungsgenossenschaften
Menschen mit Behinderung zu tun vermag.                         Um eine leichtere Verfügbarkeit von relevan-
                                                        ten Informationen zu gewährleisten, wurde im Früh-
Frühlingsfest                                           jahr 2007 die Intranetplattform für Waren- und
       Unter dem Motto „Was Frauen verbindet“           Dienstleistungsgenossenschaften umgestaltet und
begrüßten zum zweiten Mal Mitarbeiterinnen des          erweitert. Aktuelle Informationen zu den Themen:
ÖGV Kolleginnen auch aus Waren- und Dienst-             Dokumente, Formulare, Kooperationspartner, Leit-
leistungsgenossenschaften zu einem Frühlings-           fäden, Perspektiven und ÖGV Infrastruktur können
fest über den Dächern von Wien.                         von den Mitgliedern im Intranet abgefragt werden.

                                                                                                               227
PRÜFUNG WARE
                               Aufgaben der genossenschaftlichen Revision

                                                      Umfang und Inhalt der         erstreckt. Eine Abgrenzung zwischen Abschluss-
                                               genossenschaftlichen Prüfung         prüfung im eigentlichen Sinn und Gebarungsprüfung
                                               sind im Genossenschaftsrevi-         ist nicht exakt möglich, der Übergang ist vielmehr
                                               sionsgesetz (GenRevG) geregelt.      fließend. Themen der Gebarungsprüfung wie z.B.
                                                                                    das interne Kontrollsystem (IKS) oder das Risiko-
                                                       Darüber hinaus sind ab-      management sind auch Gegenstand einer Ab-
                                               hängig von Größe und Gesell-         schlussprüfung, allerdings nur insoweit sich daraus
                                               schaftszweck das UGB für die         ein Einfluss auf rechnungsrelevante Prozesse ergibt.
                                               Prüfung mittelgroßer und großer
                                               Genossenschaften sowie das                  Die genossenschaftliche Revision geht
                                               BWG für die Prüfung von Kredit-      darüber hinaus, da auch auf Auswirkungen
                                               instituten zu beachten. Unsere       Bedacht genommen wird, die sich nicht oder nur
                                               Mitglieder im Waren- und Dienst-     mittelbar auf die Rechnungslegung auswirken
                                               leistungsbereich unterliegen je      können. Insgesamt ist aber in den letzten Jahren zu
                                               nach Größe und Mitarbeiterzahl       beobachten, dass die Verantwortlichkeit von Wirt-
                                               einem ein- oder zweijährigen         schaftsprüfern steigt und sich, auch aufgrund der
VDir. Mag. Margareta Steffel                   Prüfungsintervall.                   Erwartungshaltung der Öffentlichkeit, zunehmend
                                                                                    auch auf Fragen einer ordnungsgemäßen Ge-
                                                       Die Prüfung erstreckt sich   schäftsführung erstreckt.
                                               bei mittelgroßen und großen so-
                                               wie bei aufgrund der Arbeitneh-              Wenngleich die Zweckmäßigkeit einer
                                               merzahl aufsichtsratspflichtigen     externen Prüfung gelegentlich infrage gestellt
                                               Genossenschaften auf den Jah-        wird, insbesondere weil es sich primär um eine
                                               resabschluss einschließlich Lage-    ex-post-Betrachtung handelt, so ist die Erwar-
                                               bericht unter Anwendung der rele-    tungshaltung an die externe Prüfung oft extrem
                                               vanten unternehmensrechtlichen       groß. Aufgaben und Verantwortung insbesondere
                                               Vorschriften und auf die Gebarung    von Abschlussprüfern steigen ständig. Dabei darf
                                               und endet mit einem Bestäti-         nicht außer Acht gelassen werden, dass auch der
                                               gungsvermerk.                        externen Prüfung Grenzen gesetzt sind und aus
                                                                                    einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
Prüfungsbüro Ware                                       Die Revision kleiner        nicht abgeleitet werden darf, dass der geprüfte
                               Genossenschaften umfasst die Rechtmäßigkeit,         Abschluss frei von jeglichen Fehlern ist.
Isabella Szijarto
Sekretariat                    Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit ihrer
                               Einrichtungen, ihrer Rechnungslegung und Ge-                  Darum wird auch im Bericht testatspflich-
Mag. Veronika Dungler
Eva Krasnek                    schäftsführung, insbesondere auf die Erfüllung       tiger Genossenschafen darauf hingewiesen, dass
Prüfungsleitung Ware           des Förderungsauftrags und die Wirtschaftlich-       jedem Rechnungslegungs- und internen Kontroll-
                               keit sowie auf die Zweckmäßigkeit und Stand und      system die Möglichkeit von Fehlern immanent ist
                               Entwicklung ihrer Vermögens-, Finanz- und            und dass aufgrund der stichprobengestützten
                               Ertragslage. Im Fall von mehrheitlich im Eigentum    Prüfung ein unvermeidbares Risiko besteht, dass
                               der Genossenschaft stehenden Tochterunterneh-        falsche Aussagen im Jahresabschluss selbst bei
                               men umfasst die Revision auch diese Gesell-          sorgfältigster Prüfung unentdeckt bleiben können.
                               schaften.                                            Die Vorteile einer externen Prüfung liegen darin,
                                                                                    dass der Revisor als außenstehender Dritter die
                                       Im Vergleich zu einer Abschlussprüfung       bestehende Unternehmensorganisation, das Kon-
                               durch einen Wirtschaftsprüfer geht die genossen-     trollsystem sowie die Geschäftsfälle und deren
                               schaftliche Revision weiter, da sie sich auch auf    buchmäßige Erfassung, aber auch die Zweckmäßig-
                               die Gebarung und damit die Geschäftsführung          keit und Wirtschaftlichkeit der Einrichtungen einer
Prüfung Ware

Beurteilung und Kontrolle unterzieht und dabei             sich die durchzuführenden Prüfungen nicht gleich-
auf seine Erfahrungen und Kenntnisse bei ande-             mäßig auf die Jahre verteilen. Im vergangenen Jahr
ren Unternehmen zurückgreifen kann. Diese                  waren unverändert drei Mitarbeiter ständig in der
Erfahrungen und Kenntnisse ermöglichen es dem              Prüfung vor Ort tätig. Trotz dieser knappen per-
Revisor, Empfehlungen für Verbesserungsvor-                sonellen Ressourcen konnten alle notwendigen
schläge abzugeben oder Lösungsmöglichkeiten                Prüfungen im Wesentlichen rechtzeitig durchgeführt
aufzuzeigen, deren weitere Umsetzung jedoch                werden.
ausschließlich im Ermessen und der Entscheidung
von Vorstand und Geschäftsführung liegt. Diese                    Im Berichtsjahr wurden von den Revisoren
Beratungsaufgaben sind ein wesentlicher Aspekt             im Bereich der Waren- und Dienstleistungsgenos-
der genossenschaftlichen Revision und bedeu-               senschaften 36 Prüfungen durchgeführt und
ten keineswegs, dass der Prüfer selbst als De-             beendet. Bei 10 Genossenschaften wurde die
facto-Geschäftsführer tätig wird.                          Prüfung begonnen, konnte jedoch meist wegen der
                                                           noch offenen Berichtsausfertigung oder fehlender
         Je besser die Zusammenarbeit zwischen             Unterlagen nicht bis Jahresende abgeschlossen
Unternehmen und Prüfer ist, desto mehr profitieren         werden. Unter den durchgeführten Prüfungen
beide Teile davon: der Prüfer, weil er das Unter-          waren 16 Jahresabschlussprüfungen und 2 Konzern-
nehmen besser kennen lernen und die Geschäfts-             abschlussprüfungen.
tätigkeit und die damit verbundenen Risiken und
Probleme besser verstehen kann; der Geprüfte,                     Die 2003 mit dem Konsumverband, Revi-
weil ihm ein Fachmann mit breiter Erfahrung in             sionsverband der Österreichischen Konsumge-
anderen Unternehmen und Branchen gegenüber                 nossenschaften, abgeschlossene Kooperations-
sitzt, der ihn an seinen Erfahrungen partizipieren lässt   vereinbarung ist unverändert aufrecht. Auf Basis
und mögliche Verbesserungspotenziale aufzeigt.             dieser Vereinbarung wurden 2007 9 Prüfungen
Eine gute Zusammenarbeit zwischen geprüftem                von Konsumgenossenschaften im Auftrag des
Unternehmen und Revisoren ist Grundlage für                Konsumverbands abgeschlossen, davon eine
eine auf Vertrauen basierende und von Fachkom-             Jahresabschlussprüfung. Zwei Prüfungen wurden
petenz geprägte Kundenbeziehung. Dazu gehört               2007 begonnen, waren aber bis Jahresende noch
das Verständnis für die Aufgaben und Ziele des             nicht beendet.
jeweils anderen und die gegenseitige Unterstützung,
der aus Sicht der Revision allerdings gesetzliche                  Bei den von uns geprüften Genossen-
Grenzen gesetzt sind. Sinn und Zweck einer Prü-            schaften handelt es sich durchwegs um kleinere
fung ist es, wesentliche Fehler zu erkennen, aber          Unternehmen, von denen mehr als die Hälfte
auch durch Empfehlungen dazu beizutragen,                  ihren Sitz in Vorarlberg hat. Ein Großteil dieser
dass festgestellte Mängel bereinigt und in Hinkunft        Gesellschaften hat von der Möglichkeit Gebrauch
vermieden werden. Der berufliche Ehrgeiz des               gemacht, außerordentliches Mitglied des Öster-
Prüfers hat sich nicht darauf zu konzentrieren,            reichischen Genossenschaftsverbands zu werden
tadelnd den Finger zu erheben, sondern den Weg             und damit auch dessen Beratungs- und Betreu-
zu weisen und damit einen Beitrag zu einer posi-           ungseinrichtungen zu nutzen. Im ersten Halbjahr
tiven Unternehmensentwicklung zu leisten.                  konzentrieren wir uns auf die Prüfung der testats-
                                                           pflichtigen Gesellschaften, während das Haupt-
                                                           gewicht in der zweiten Jahreshälfte auf den kleinen
Durchgeführte                                              Genossenschaften, die im zweijährigen Rhythmus
                                                           geprüft werden, liegt. Inventurbeobachtungen fin-
Prüfungen                                                  den bei jenen Genossenschaften statt, bei denen
                                                           das Vorratsvermögen einen wesentlichen Bilanz-
       Die Zahl der 2007 für die ordentlichen Mit-         posten darstellt.
glieder des Österreichischen Genossenschafts-
verbands durchgeführten und auch abgeschlosse-                     Für Beratung und Prüfung sind 2007 insge-
nen Prüfungen ist mit 36 gegenüber dem Vorjahr             samt 812 Tage (2006: 769 Tage) im Innen- und Außen-
geringer, was vor allem dadurch bedingt ist, dass          dienst, ohne Berichtsausfertigung, angefallen.

                                                                                                                 229
Prüfungsorganisation                                  unterstützen, empfiehlt es sich jedenfalls, die vom
                                                      ÖGV übermittelte Checkliste zur Prüfungsvorbe-
       Die Abwicklung aller Prüfungen mit nur         reitung sorgfältig zu bearbeiten und die dort ange-
drei Revisoren machte eine umfassendere Prü-          führten Unterlagen, sei es im Original, sei es in
fungsvorbereitung im Innendienst erforderlich.        Kopie, bereits zu Prüfungsbeginn bereit zu halten.

        Dadurch können die Prüfungszeiten vor                 Jedenfalls sollte bei Prüfungsbeginn ein
Ort optimiert und die Revisoren bestmöglich           weitgehend fertiger Jahresabschluss mit allen
unterstützt werden. Diese Vorbereitung umfasst        Um- und Nachbuchungen vorliegen, für dessen
neben den Berichten vor allem das Anfordern von       Aufstellung Vorstand und Geschäftsführung der
Unterlagen, die Organisation von Saldenbestäti-       Genossenschaft verantwortlich sind. Auch wenn
gungsaktionen unter Einbindung der Prüfer und         es im Einzelfall zweckmäßig sein kann, bei Zwei-
deren Auswertung oder die EDV-mäßige Erfas-           felsfragen im Rahmen der Bilanzierung die Mei-
sung von Daten. In den letzten Jahren ist es zu-      nung des Prüfers bereits im Vorfeld einzuholen,
nehmend gelungen, die zur Prüfung der Personal-       die Entscheidung, welcher Bilanzansatz gewählt
rückstellungen erforderlichen Unterlagen bereits      wird, wie ein bestimmtes Risiko eingeschätzt und
im Vorfeld zu erhalten. Damit ist es möglich, den     bewertet wird, liegt letztendlich bei Vorstand und
Großteil der Prüfungshandlungen zu diesem Prüf-       Geschäftsführung.
feld bereits vorweg vorzunehmen und nur mehr
offene Fragen im Zuge der Prüfung vor Ort abzu-               Aufgabe des Prüfers ist es, den Jahresab-
klären.                                               schluss und den Lagebericht daraufhin zu prüfen,
                                                      ob sie frei von wesentlichen Fehlern sind und der
        Inwieweit Prüfungshandlungen bereits im       Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss
Vorfeld gesetzt werden können, hängt ganz ent-        steht. Diese Aufgabe darf keineswegs so verstanden
scheidend von der Kooperationsbereitschaft            werden, dass dadurch die Genossenschaft selbst,
unserer Mitglieder und deren steuerlichem Ver-        das heißt einerseits die Mitarbeiter und andererseits
treter ab, indem sie uns möglichst frühzeitig vor     der Aufsichtsrat, von ihren Kontrollpflichten bezüg-
Prüfungsbeginn die angeforderten Unterlagen zur       lich Jahresabschluss und Lagebericht entbunden
Verfügung stellen. Durch den Einsatz moderner         wird. Änderungen des Jahresabschlusses oder
Kommunikationsmittel werden uns zunehmend             Lageberichts aufgrund von Prüfungsfeststellungen
mehr Daten bereits vorweg in elektronischer Form      sind zwar immer möglich, beschränken sich in
zur Verfügung gestellt.                               der Regel allerdings auf materiell wesentliche
                                                      Ausweis- und Bewertungsfragen. Sie führen oft
         Der Bereitstellung von Daten in elektroni-   zu einem Mehraufwand an Prüfungszeit und belas-
scher Form kommt eine immer größere Bedeu-            ten auch die laufende Arbeit der Mitarbeiter in der
tung zu. Nur so ist der Einsatz EDV-gestützter        Genossenschaft selbst.
Stichprobenverfahren, wie sie im Fachgutachten
KFS PG1 gefordert werden, möglich und nur so                  Daher sind die im Rahmen der Bilanzie-
können große Datenvolumina in einem vertretbaren      rung erstellten Unterlagen bereits im Vorfeld von
Zeitaufwand bearbeitet und geprüft werden. Dies       Mitarbeitern der Genossenschaft selbst einer
betrifft vornehmlich Massentransaktionen wie sie      Kontrolle zu unterziehen, um allfällige Fehler früh-
in der Regel im Bereich der Umsatzerlöse und          zeitig erkennen und unplausible Entwicklungen
des Wareneinsatzes anzutreffen sind. Wesentlich       klären zu können. Ein Aspekt, der im Rahmen der
dabei ist, dass diese Daten in Dateiformaten zur      Revision immer wieder zu vermeidbarem Zeitauf-
Verfügung gestellt werden, die es den Prüfern ohne    wand bei der Prüfung führt, liegt darin, dass ins-
überdurchschnittlichen Aufwand ermöglichen, sie       besondere Anhänge und Lageberichte zu spät
zu verarbeiten.                                       übermittelt werden. Diese beiden Unterlagen soll-
                                                      ten so fristgerecht vorgelegt werden, dass sie
        Manche Buchhaltungsprogramme ermög-           noch vor Ort geprüft und bei Bedarf erforderliche
lichen auch den Export des gesamten Buchungs-         Korrekturen unverzüglich vorgenommen werden
journals. Um einen optimalen Prüfungsablauf zu        können.
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