TÄTIGKEITSBERICHT 2017 - Kaleido Ostbelgien
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TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 INHALTSVERZEICHNIS 3 KOORDINATIONSBEREICHE 3.1 Psychologie 19 »» 3.1.1 Gutachten zum sonderpädagogischen Förderbedarf (SPFB) 19 1 EINLEITUNG 3.1.1.1 Allgemein 19 3.1.1.2 Zahl der Anträge 19 3.1.1.3 Weiteres statistisches Material 19 2 KALEIDO ALLGEMEIN 3.2 Frühkindliche Entwicklung 20 2.1 Geschichte 7 »» 3.2.1 Allgemein 20 »» 2.1.1 Gründung 7 »» 3.2.2 Begleitung und Beratung 20 »» 2.1.2 Gesetzestexte 7 3.2.2.1 Aufsuchende Familienarbeit 20 2.2 Auftrag 8 3.2.2.2 Begleitung von Familien mit erhöhtem Hilfebedarf 21 »» 2.2.1 Allgemein 8 3.2.2.3 Tägliche Erreichbarkeit für alle Eltern 22 »» 2.2.2 Spezifisch 8 »» 3.2.3 Gesundheitsvorsorge 22 2.2.2.1 Arbeitsformen 8 3.2.3.1 Vorsorgen in den Vorsorgestellen von Kaleido Ostbelgien 22 2.2.2.2 Spezifische Themenfelder 8 3.2.3.2 Impfungen 23 2.3 Entwicklungen 10 3.2.3.3 BMI (Body Mass Index) 23 »» 2.3.1 Rücktritt der Direktorin 10 »» 3.2.4 Kooperation mit den Krankenhäusern der DG 26 »» 2.3.2 Sondierung 10 »» 3.2.5 Begleitung von Schwangeren in Notlagen und in prekären Situationen 27 »» 2.3.3 Neuer Direktor 10 »» 3.2.6 Die Begleitung und Beratung von selbstständigen Tagesmüttern (STM) 28 »» 2.3.4 Namensänderung 10 sowie das Erstellen von Gutachten zu den selbstständigen Tages- »» 2.3.5 Strategieplan 11 müttern in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. 2.4 Kommunikation 11 »» 3.2.7 Weiteres statistisches Material 28 »» 2.4.1 Öffentlichkeitsarbeit 11 »» 3.2.8 Jugendferienlager 28 »» 2.4.2 Webseite 11 3.3 Soziales 29 »» 2.4.3 Facebook 11 »» 3.3.1 Sozialarbeit 29 »» 2.4.4 Infomaterial 11 3.3.1.1 Allgemein 29 2.5 Anfragen Beratungsprozesse 12 3.3.1.2 Berufsgruppen-Versammlung 30 »» 2.5.1 Allgemein 12 3.3.1.3 Weitere Tätigkeiten 30 »» 2.5.2 Themenschwerpunkte 15 »» 3.3.2 Berufsberatung 30 »» 2.5.3 Altersbereiche 16 3.3.2.1 Allgemein 30 »» 2.5.4 Weiteres statistisches Material 18 3.3.2.2 Was ist Berufsberatung? 30 »» 2.5.5 Ausblick 18 3.3.2.3 Aufgaben & Ziele 31
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 3.3.2.4 Angebote in der Primar- und Sekundarschule 31 4.2 Papilio 47 3.3.2.5 Netzwerke & Weiterbildung 31 »» 4.2.1 Was ist Papilio? 48 3.3.2.6 Entwicklung Neukonzept 32 »» 4.2.2 Implementierung von Papilio in Ostbelgien 49 3.3.2.7 Angebote 32 »» 4.2.3 Stand der Dinge 49 3.3.2.8 Netzwerk 32 4.3 Eltern-Kind-Bildung (EKB) 50 3.3.2.9 Implementierung eines spezialisierten Berufsberatungsteams 32 »» 4.3.1 EKB in Feldbach, Österreich 51 3.3.2.10 Stand der Dinge 32 3.4 Gesundheit 33 5 WEGWEISER OSTBELGIEN - Prävention gegen gewaltbereiten Radikalismus »» 3.4.1 Allgemein 33 5.1 Das Wegweiser-Programm 54 »» 3.4.2 Medizinische und paramedizinische Aufgaben 33 5.2 Die Wegweiser-Anlaufstelle Ostbelgien 54 3.4.2.1 Die medizinischen Gesundheitsuntersuchungen 33 5.3 Aufgaben der Anlaufstelle 54 3.4.2.1.1 Body Mass Index (BMI) 34 5.4 Stand der Dinge 55 3.4.2.1.2 Weitere statistische Analysen zu Problemkategorien 34 »» 5.4.1 Einzel- und Gruppenberatung 55 3.4.2.2 Das Impfangebot 35 »» 5.4.2 Fortbildungen und Konferenzen 56 3.4.2.3 Maßnahmen bei ansteckenden Krankheiten 37 »» 5.4.3 Netzwerkarbeit 57 »» 3.4.3 Maßnahmen im Bereich Gesundheitsförderung 37 »» 5.4.4 Strukturierte Zusammenarbeit 57 3.4.3.1 Das Schulzahnpflegeprogramm 37 5.4.4.1 Zusammenarbeit innerhalb Ostbelgiens 57 3.4.3.2 AG Förderung der sexuellen Gesundheit 39 Zusammenarbeit mit der Wegweiser-Anlaufstelle Aachen und dem 5.4.4.2 57 Innenministerium NRW 3.4.3.3 Obstprojekt „Tutti Frutti“ 40 5.4.4.3 Innerbelgische Zusammenarbeit 57 3.4.3.4 Weiteres statistisches Material 41 5.4.4.4 Internationale Arbeitsgruppen und Gremien 57 3.5 AG 0-6 41 »» 5.4.5 Öffentlichkeitsarbeit 57 4 PRÄVENTIONSPROGRAMME »» 5.4.6 Ausblick 58 4.1 Wir gegen Mobbing 43 5.4.6.1 Durchführung von Fortbildungen 58 »» 4.1.1 Definition 43 5.4.6.2 Organisation von Fachtagungen und Kongresse 59 »» 4.1.2 Hintergrund 43 6 JUGENDFERIENLAGER 60 »» 4.1.3 Roter Faden 43 »» 4.1.4 Bündnis „Wir gegen Mobbing“ 43 7 INFRASTRUKTUR 62 »» 4.1.5 Prävention 44 8 ORGANISATION 4.1.5.1 Programme 44 8.1 Verwaltungsrat 63 4.1.5.2 Kommunikation 46 »» 8.1.1 Aufgabe 63 4.1.5.2.1 Veranstaltungen 46 4.1.5.2.2 Eigene Website 46 »» 8.1.2 Zusammensetzung 63 4.1.5.3 Stand der Dinge 46 8.2 Personal 63 4.1.5.4 Ausblick 46 8.3 Struktur 63 »» 4.1.6 Intervention 46 8.4 Rechtsnatur 63
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 1 EINLEITUNG 2 KALEIDO ALLGEMEIN Nach einer langen Durststrecke hat Kaleido im Im Bereich Infrastruktur kann ebenfalls eine positive 2.1 Geschichte 4. Jahr seines Bestehens zu einer erfreulichen Sta- Entwicklung verzeichnet werden. Die Servicestelle bilität gefunden. Bütgenbach ist Ende des Jahres in neue komforta- 2.1.1 Gründung 2.1.2 Gesetzestexte ble Räumlichkeiten in Büllingen umgezogen und in Das Wirken des neuen Interimsdirektors hat sich Kelmis sind die Planungen für die Unterbringung der Kaleido Ostbelgien vereint seit September 2014 die Kaleido Ostbelgien wird in erster Linie durch die zwei als klar strukturiert und zielführend erwiesen. Der Kaleido-Servicestelle Kelmis im Gebäudekomplex früheren PMS-Zentren, den Dienst für Kind und Fa- nachfolgenden Dekrete geregelt: Verwaltungsrat hat daher im Februar 2017 die Re- des neuen Seniorenheims in der Umsetzungsphase. milie, die Schulzahnpflege sowie die Gesundheits- gierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft ge- zentren Eupen und St. Vith unter einem Dach. Der 1. Sonderdekret vom 20. Januar 2014 zur Gründung beten, die aktuell bis zum 30. Juni 2017 gewährte Für den Verwaltungsrat war 2017 ein Jahr voller He- multidisziplinäre und sektorenübergreifende Dienst eines Zentrums für die gesunde Entwicklung von Entsendung von Herrn Kohnen um ein weiteres Jahr rausforderungen und anspruchsvoller Weichenstel- besteht aus einer zentralen Leitstelle in Eupen und Kindern und Jugendlichen; zu verlängern und sie auf eine Vollzeitbeschäftigung lungen. Im Ergebnis dominiert die Überzeugung, auf vier lokalen Servicestellen: Eupen, St. Vith, Kelmis auszudehnen. dem richtigen Weg zu sein. Die Fundamente für ein und Büllingen. Die Einrichtung hat die Aufgabe, die 2. Dekret vom 31. März 2014 über das Zentrum stabiles Funktionieren von Kaleido sind nun gelegt. gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, für die gesunde Entwicklung von Kindern und Besonders beim Thema Prävention hat es im Jahr Für die kommenden Jahre bleibt nun die nicht min- die in der DG wohnen oder eine hiesige Unterrichts- Jugendlichen. 2017 sichtbare Fortschritte gegeben. Projekte wie der herausfordernde Aufgabe, Prozesse und Abläufe einrichtung besuchen, in der Altersspanne von -9 „Fit mit Kalli“ im Bereich Gesundheitsprävention und innerhalb der Einrichtung so zu gestalten, dass die Monaten bis zu 20 Jahren zu fördern. Zielpublikum Papilio, bei dem es um die Persönlichkeitsstärkung bei der Zusammenlegung der bis dahin bestehenden sind daher insbesondere Schwangere, Babys, Kinder von Kindern geht, sind überaus erfolgreich angelau- sechs Dienste im Gründungsdokument von Kaleido und Jugendliche, Eltern, Familien, selbstständige Ta- fen. Des Weiteren ist der Einstieg in das Thema El- formulierten Ziele weitestgehend erreicht werden gesmütter, Schulen mit Schulleitung und Lehrkräfte. tern-Kind-Bildung, zu dem sich ein Kaleido-Team in können. Feldberg (Österreich) ein Projekt angeschaut hatte, anlässlich eines Forums mit allen infrage kommen- den Akteuren auf sehr großes Interesse gestoßen. Das Gleiche gilt für die Mobbing-Präventionsange- Hans Niessen bote Fairplayer, Medienhelden und MEGA+. Des Präsident des Verwaltungsrates Weiteren hat Kaleido die Aufgabe übernommen, im Rahmen des Projektes Wegweiser die Arbeit rund um das Thema Radikalismus-Prävention zu koordi- nieren. Alle diese Projekte sind im neugestalteten Internet- auftritt anschaulich und ausführlich dargestellt. Das Jahr 2017 war auch das Jahr der internen Um- strukturierungen. So wird die Leitung der beiden Ser- vicestellen Büllingen und St.Vith von einer Service- stellenleiterin wahrgenommen. Die Grundlage für diese Vorgehensweise wurde zuvor unter dem Stich- wort „flexible Leitungsregelung“ im Strategieplan festgelegt. Auf derselben Grundlage sind die Koor- dinationsbereiche Soziales und Psychologie zusam- mengelegt worden. Die Führungsebene umfasst da- durch nun sieben statt bisher neun Personen. 6 7
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 2.2 Auftrag 2.2.1 Allgemein 2.2.2 Spezifisch • Die Begleitung: In besonderen Situationen be- ge und Berufe, Betriebs- und Berufserkundungen gleiten die Kaleido-Mitarbeiter, z. B. bei der Orien- und Praktika usw. sowie die Auseinandersetzung Kaleido hat das Ziel, die gesunde Entwicklung von 2.2.2.1 Arbeitsformen tierung zu einem anderen Dienst. Die Begleitung mit den persönlichen Interessen, Fähigkeiten, Kindern und Jugendlichen von -9 Monaten bis 20 umfasst darüber hinaus Schwangerenbegleitung Werten, Zielen und Leistungen Jahren zu fördern. Von der Betreuung von schwan- Im Bereich seiner Tätigkeitsfelder bietet Kaleido ver- oder themenspezifische Klassen-Animationen. geren Frauen bis zur Beratung bzw. Begleitung von schiedene Arbeitsformen: • Die berufliche Beratung: Sie besteht aus Einzelbe- jungen Erwachsenen bis 20 Jahre gewährleisten ratungen multidisziplinäre Teams die Erfüllung dieses Auf- • Die „aufsuchende“ Arbeit: Kaleido intensiviert 2.2.2.2 Spezifische Themenfelder trags. Die Teams setzen sich aus Sozialassistenten, Kontakte mit dem jeweiligen Partner, um sich so Psychologen, Krankenpflegern, Ärzten und Assisten- frühzeitig über Beobachtungen und Fragen aus- Gesundheit tinnen für Gesundheitsförderung zusammen. zutauschen und Ressourcen zu aktivieren. Diese Gutachten Art von Arbeit besteht ebenso darin, Mütter bzw. Kaleido führt die gesetzlich vorgeschriebenen Ge- Kaleido ist eine präventive und keine therapeutische Eltern von den frühkindlichen Beraterinnen von Es werden seitens Kaleido Gutachten in den Be- sundheitsuntersuchungen durch und bietet Präven- reichen „Sonderpädagogischer Förderbedarf“ und Einrichtung. Der Dienst bietet in diesem Rahmen In- der Entbindungsstation bis zum Alter des Kindes tionsmaßnahmen an. formationen, Aufklärung, Gesundheitsvorsorge, Ent- von 3 Jahren auf Wunsch zu begleiten, als auch in „Nachteilsausgleich und Notenschutz“ erstellt. wicklungsförderung durch Beobachtung, Beratung der regelmäßigen Sozialarbeit in der Familie, im • Im Kleinkindbereich (0-3 Jahre): Angebot von und Begleitung, Elternunterstützung und Schulbe- sozialen Umfeld, aber auch in Kindergärten und Hörtests der Säuglinge in den Geburtsstationen; ratung. Im Rahmen der Tätigkeiten werden wissen- Schulen mit den Ansprechpartnern Lehrer, Kinder- medizinische Vorsorgeuntersuchungen finden Allgemeine Entwicklung schaftlich bewährte Instrumente (Testverfahren, gärtner, Erzieher, Schulleiter, … regelmäßig statt. Auch die Möglichkeit, die vorge- Beobachtungsskalen, …) genutzt. Es werden keine schriebenen Impfungen vorzunehmen, ist gegeben. Beobachtung bzw. Unterstützung bei folgenden Diagnosen erstellt. Mittels Netzwerkbildung und • Die Orientierung: Dazu zählen Informationen zu Themen: Case-Management wird die enge Zusammenarbeit Diensten, außerschulischen Aktivitäten sowie die • Zwischen 3-18 Jahren: Die vollständigen schu- mit Therapeuten und verschiedenen Partnern ge- Schullaufbahngestaltung und Berufswahlvorbe- lischen Vorsorgeuntersuchungen finden in die- • Kognitive Entwicklung: Entwicklungsstand, Fragen währleistet. Die Dienstleistungen von Kaleido sind reitung. ser Alterspanne insgesamt fünf Mal statt. In der der hohen oder schwachen Begabung, Teilleis- kostenlos. Kindergartenzeit werden Teiluntersuchungen der tungsstörungen (Lese-Rechtschreibschwierigkei- • Die Beratung: Kaleido ist zu Fragen der psychi- Wahrnehmung durchgeführt. ten, Dyskalkulie), Schulreife schen, der gesundheitlichen und der sozialen Ent- wicklung und zu Fragen der Erziehung beratend Präventionsangebote finden in Absprache mit den • Verhaltensauffälligkeiten: soziale Kontakte, Auf- tätig. Dies beinhaltet z. B. die Beantwortung von Schulleitungen statt: merksamkeitsstörungen oder -defizite… allen Fragen von Müttern bzw. Eltern rund um Pflege, Gesundheit und Erziehung der Säuglinge • Zahn- und Gesundheitspflege • Emotionale Entwicklung: Ängste, Stimmungs- und Kleinkinder. Darüber hinaus ist Kaleido auch fragen, persönliche „seelische“ Nöte zu Themen des emotionalen und sozialen Be- • Aids-Vorbeugung und die Sexualität betreffende findens der jungen Mütter bzw. Eltern beratend Informationen tätig. Desweiteren berät Kaleido auf Anfrage zu spezifischen Themen wie die gesundheitliche, psychosoziale und kognitive Entwicklung der Kin- der und Jugendlichen in Kindergarten bzw. Pri- Berufsberatung mar-Sekundarschule – auch im Hinblick auf die Berufsorientierung. Persönliche Gespräche mit In Anlehnung an die Definition des für die Koordina- dem Lehrpersonal, den Eltern oder den Kindern tion der Berufsberatung in der DG zuständigen Ar- bzw. Jugendlichen finden regelmäßig statt. Durch beitsamtes der DG werden die Tätigkeiten Kaleidos weitergehende Untersuchungen können Entwick- zur Berufsberatung in drei Bereiche unterteilt: lungen der Kinder bzw. Jugendliche eingeschätzt und Unterstützungsmöglichkeiten gefunden wer- • Die Berufswahlvorbereitung den – entweder durch Kaleido selbst oder durch Weiterleitung an Fachspezialisten und Therapeu- • Die Berufsorientierung: Zu ihren Zielen gehören ten. die Informationsvermittlung über Ausbildungswe- 9
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 2.3 Entwicklungen Das Jahr 2017 stand im Zeichen einer fundamenta- halbzeitig mit der Leitung von Kaleido zu betrauen. 2.3.5 Strategieplan und -maßnahmen. Dies umfasste ebenso die Weiter- len Reorganisation der Einrichtung Kaleido. Dieser Im Zeitrahmen von vier Monaten waren es seine Auf- entwicklung des Logos als auch die grafische wie Prozess wurde durch den 2016 erfolgten, vorzeitigen gaben, einen Strategieplan auszuarbeiten und die Ende August 2016 wurde ein von Herrn Kohnen vor- inhaltliche Konzeptionierung und Umsetzung neuer Rücktritt der damaligen Direktorin, Frau Kant-Schaps, wesentlichen Strukturveränderungen in die Wege zu gelegter Strategieplan einstimmig vom Verwaltungs- bzw. die Überarbeitung vorhandener Infomateriali- ausgelöst und in die Wege geleitet. leiten bzw. durchzuführen. rat verabschiedet. Er umfasste grundlegende Um- en. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde ein strukturierungsmaßnahmen vor allem innerhalb der kooperatives Netz an Journalisten aufgebaut und Parallel wurde ein offizielles Rekrutierungsverfahren Führungsebene als Bereich mit dem wesentlichsten kontinuierlich mit Informationen bezüglich der Kal- 2.3.1 Rücktritt der Direktorin zur Besetzung des Direktorenpostens in die Wege Handlungsbedarf und gilt als Grundlage für die Aus- eido Aktivitäten bedient. Auch wurden mithilfe der geleitet. Da kein Bewerber das Verfahren erfolgreich richtung von Kaleido der nächsten Jahre. Pressearbeit Messen, Aktionen und Projekte redakti- Als erste Direktorin bezeichneten die Gründungspart- absolvierte, wurde das Mandat von Herrn Kohnen onell begleitet. Umfangreichere Maßnahmen wie die ner Frau Marianne Kant-Schaps. Sie war Vorsitzende um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2017 verlän- Einführung von Präventionsprogrammen in Schulen des Europäischen Netzwerkes der Schulpsycholo- Die Hauptmaßnahmen: gert. Verbunden mit einer hohen Zufriedenheit des wurden durch Radiospots, Webseite, Facebook und gen und hatte den Gründungsprozess als externe Verwaltungsrates und dem Wunsch, Herrn Kohnen weitere öffentlichkeitswirksame Tätigkeiten flanki- Beraterin maßgeblich unterstützt. Im Frühjahr 2016 • Verschmelzung der beiden Koordinationsbereiche langfristig an Kaleido zu binden, wurde das Mandat ert. Die Ergebnisse sind als sehr positiv einzuschät- legte Frau Marianne Kant-Schaps das Amt der Direk- „Psychologie“ und „Soziales“ zu einem neuen im Anschluss bis zum 31. August 2018 um ein wei- zen. torin mit Wirkung zum 31. August 2016 nieder. Bereich „psychosoziale Entwicklung“ teres Jahr verlängert. Daran anschließend verständigten sich der Verwal- 2.4.2 Website • Leitung mehrerer lokalen Zweigstellen (Service- tungsrat und die Regierung darauf, die Situation bei 2.3.4 Namensänderung stellen) unter einer Person Kaleido kurzfristig analysieren zu lassen. Betraut mit Weitere Aktivitäten lagen in der Erstellung einer um- dieser Aufgabe wurde Herr Manfred Kohnen, Leiter Die Gründungspartner des neuen Zentrums für die ge- fangreichen Website, die im März 2017 online ging. • Stärkere Standardisierung der Dienstleistungsan- des Fachbereichs Unterrichtspersonal im Ministe- sunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einig- So wurde im Frühjahr 2017 nach intensiver Vorarbeit gebote rium der Deutschsprachigen Gemeinschaft (MDG). ten sich im Jahr 2014 auf den Namen „Kaleido-DG“. Der eine umfassende Website freigeschaltet. Unterteilt Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass Name sollte die Vielfalt der ehemaligen Dienste und des nach den Zielgruppen Schwangerschaft, 0-3 Jahre, • Implementierung einer Öffentlichkeitsarbeit, u.a. Herr Kohnen als Leiter des Projekts zur Gründung aktuellen Dienstleistungsangebots widerspiegeln. 3-6 Jahre, 6-12 Jahre, Jugendliche, Schulpersonal, durch eine Website, eine Präsenz in sozialen von Kaleido und aufgrund seiner Funktion im MDG Gemeinden sowie in eine Rubrik “Über uns” werden Netzwerken (Facebook) uvm. mit der Einrichtung sehr gut vertraut und somit in der Im Rahmen der von der Regierung lancierten Stand- den Besuchern alle Informationen rund um Kaleido Lage war, diese Sondierungsmission ohne Einarbei- ortmarketing-Kampagne, die zum Ziel hatte, die geboten. Neben einer umfassenden Darstellung • Realisierung eines Supervisions-Angebots für die tungszeit ausführen zu können. „Deutschsprachige Gemeinschaft“ künftig in „Ost- über die Zentrale, die Servicestellen und der Tätig- Mitarbeiter belgien“ umzubenennen, verständigte sich der keitsfelder profitiert der Besucher von zahlreichen Verwaltungsrat Ende 2016 auf den neuen Namen Angeboten, Informationen, Projekten und Tipps in- 2.3.2 Sondierung “Kaleido Ostbelgien”. nerhalb seiner Zielgruppe. Die Webseite umfasst Im Juni 2016 führte Herr Kohnen zahlreiche Gesprä- 2.4 Kommunikation ca. 130 Seiten und wird kontinuierlich inhaltlich wie auch strukturell aktualisiert. che mit allen relevanten Akteuren innerhalb und außerhalb der Einrichtung Kaleidos. Seine Erkennt- 2.4.1 Öffentlichkeitsarbeit nisse und Empfehlungen formulierte er in einem 2.4.3 Facebook Bericht an den Verwaltungsrat und die Regierung. Bei einem Dienst wie Kaleido, der sich ebenso durch Aus diesem Bericht ging hervor, dass bei Kaleido ein umfassendes Dienstleistungsangebot als auch Der Anspruch nach Nähe zu Zielgruppen vollzieht tiefgreifende Veränderungen notwendig sein würden. durch einen hohen Informationsbedarf des Zielpub- sich nach Auffassung von Kaleido nicht nur im rea- likums auszeichnet, nimmt die Öffentlichkeitsarbeit len Leben, sondern umfasst auch virtuelle Ansätze, einen hohen Stellenwert ein. wie zum Beispiel die sozialen Medien. Daher wurde 2.3.3 Neuer Direktor im Frühjahr eine Facebook-Seite für Kaleido erstellt, Um diesem Auftrag gerecht zu werden, nahm Kalei- die bereits rund 950 „Freunde“ zählt. Da eine Neubesetzung der Direktorenstelle im Rah- men eines offiziellen Anwerbungsverfahrens aus do von der Möglichkeit des Kaleido-Dekrets, einen zeitlichen und inhaltlichen Gründen de facto nicht geringen Teil des Stellenkapitals in finanzielle Mittel 2.4.4 Infomaterial möglich war, entschloss sich der Verwaltungsrat, umzuwandeln und mit diesen Mitteln Honorarkräfte auf die dekretal vorgesehene Möglichkeit der Ein- zu beschäftigen, Gebrauch und beauftragte nach Neben dem Internet ist auch das Informationsma- setzung eines Interimdirektors zurückzugreifen und Ausschreibung die in Aachen ansässige Agentur terial auf Printbasis wesentlicher Bestandteil der bat Herrn Kohnen, die Aufgabe des Direktors wahr- ka:en mit der Ausführung der Öffentlichkeitsarbeit. Öffentlichkeitsarbeit. Im Schuljahr 2016-17 wurde zunehmen. Herr Kohnen leitete zu diesem Zeitpunkt daher mit Hilfe von ka:en begonnen, das komplette den o.e. Fachbereich im MDG, daher einigten sich Die Hauptaufgaben der Agentur lagen in der Erar- Infomaterial (Flyer, Plakate, Broschüren, Arbeitsma- Regierung und Verwaltungsrat darauf, Herrn Koh- beitung eines Corporate Designs für Kaleido sowie terialien...) inhaltlich und grafisch zu modernisieren. nen vom 1. September bis zum 31. Dezember 2016 in der Realisierung von erforderlichen Werbemitteln Kaleido Führungsteam 10
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 2.5 Anfragen Beratungsprozesse Streuung der Anfragen nach Regelsekundarschulklassen allgemeinbildender Unterricht 2.5.1 Allgemein berufsbildender Unterricht technischer Unterricht Psychologen, Sozialassistenten und Krankenpfleger den Pädagogen und den Psychologen, Sozialassis- arbeiten in interdisziplinär aufgestellten Kleinteams, tenten und Krankenpflegerinnen seitens Kaleido be- 60 nach Altersbereichen aufgeteilt. Die Teams 3+ betreu- darf. en die Grundschulen, die Teams 12+ die Sekundar- 50 schulen und die Zentren für Aus- und Weiterbildung Die folgenden Bildtafeln geben einen Überblick über des Mittelstandes (ZAWM) in Eupen und Sankt Vith. die Anfragen, die durch die Teams 3+ und 12+ aufge- 40 nommen werden, um sie dann, in unterschiedlichen Ein wichtiger Auftrag ist, unter anderem, die Aufnah- Beratungsprozessen, mit den Kindern/Jugendlichen 30 me und Bearbeitung der Einzelanfragen für Kinder/ und/oder ihren Eltern und/oder ihren Schulen zu be- Jugendliche, die durch sie selbst, ihre Eltern oder gleiten. 20 auch durch die Schule an die Teams herangetragen werden. 10 Die folgende Übersichtstafel stellt die Anzahl Schü- 0 Ostbelgien 2016-17 ler pro Schulebene der Anzahl Einzelanfragen, zu 1. Sek 2. Sek 3. Sek 4. Sek 5. Sek 6. Sek 7. Sek Schülerzahlen in Kindern und Jugendlichen, die die jeweilige Schule- bene besuchen, gegenüber. Der Prozentsatz macht die Relation deutlich. Anfragen Kaleido Für 15 % der Kindergartenkinder in Ostbelgien gab es individuelle Anfragen bei Kaleido, darüber hinaus Anfragen nach Klassen Anfragen nach Klassen % für 12 % der Primarschüler und für 7 % der Sekun- allgemeinbildende Sekundarschule Technische Befähigung darschüler. Der hohe Prozentsatz (56 %) Schüler des KINDERGARTEN 2367 352 15 % Förderschulwesens, für die bei Kaleido eine Anfrage gestellt wurde, steht in Verbindung mit der multifak- PRIMARSCHULE 4812 554 12 % toriellen Herausforderung der Beeinträchtigungen, die einer engen, interdisziplinären Arbeit zwischen SEKUNDARSCHULE 4841 336 7% FÖRDERSCHULE 261 147 56 % 12 % 24,88 % 18,54 % Streuung der Anfragen TEILZEITUNTERRICHT 41 5 12 % 27 % nach Regelgrundschulwesen 19 % 8,78 % 22,44 % 203 6,83 % 42 % 18,54 % 127 101 101 101 96 74 1. Sek 4. Sek 3. Sek 5. Sek 48 55 2. Sek 5. Sek 4. Sek 6. Sek 3. Sek 6. Sek 1. Kiga 2. Kiga 3. Kiga 1. Prim 2. Prim 3. Prim 4. Prim 5. Prim 6. Prim 12 13
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 Es wird deutlich, dass die Anfragen für Kinder, die Anfragen nach Klassen 2.5.2 Themenschwerpunkte die Regelgrundschule besuchen, verstärkt zum Zeit- berufsbildende Sekundarschule punkt des Übergangs vom Kindergarten in die Pri- Oftmals ist es eine Kombination verschiedener Pro- marschule (3. Kindergartenjahr) und im Laufe des blemlagen, die zu einer Anfrage führt. Für diese Er- ersten Schuljahres gestellt werden. hebung wurden die im Vordergrund stehenden An- 4% fragen registriert: Im Bereich der Anfragen für Jugendliche, die ab circa 7% 11 % 12 Jahren die Regelsekundarschulen besuchen, sind die Anfragen im Laufe des ersten Sekundarschuljah- 7% res die höchsten. Aufmerksamkeit 20 % Da das Regelsekundarschulwesen verschiedene 15 % ohne Formen (allgemeinbildend, technische Befähigung Berufswahlvorbereitung und berufsbildend) beinhaltet, ist es interessant, die Verteilung der Anfragen auch nach Regelsekundar- Überforderung schulform zu betrachten. 36 % Emotionalität Es wird ersichtlich, dass die Anfragen im allgemein- bildenden Sekundarschulbereich verstärkt während der ersten 3 Sekundarschuljahre auftreten. Sonstiges Im Bereich der technischen Befähigung (die ab dem 1. Sek 5. Sek 3. Sekundarschuljahr gewählt werden kann) ist die 2. Sek 6. Sek Anfragenlage im 4. Sekundarschuljahr am höchsten. 3. Sek 7. Sek 4. Sek Im Bereich des berufsbildenden Unterrichts (ab dem 1. Sekundarschuljahr) ist die Anfragenlage im 3. Se- kundarschuljahr am höchsten. Gesundheit Sozialverhalten Neben den „klassischen“ Grundschul- und Sekundar- Anfragen andere Schulformen schulformen gibt es andere Schulformen: die För- derprimarschulen, die Fördersekundarschulen, die Hochbegabung Klassen für Erstankömmlinge (Zuwanderung), der Teilzeitunterricht (TZU: von 15-18 Jahren) und die Berufsschulklassen der ZAWM (Eupen und Sankt 13,81 % Vith). 6,19 % 4,29 % 47,14 % Lernen 2,38 % Aus den Erhebungen kann geschlussfolgert werden, dass die Anfragen im Regelschulwesen vorwiegend 3,33 % hoch sind in den Schuljahren rund um die Übergän- ge: Kindergarten-Primarschule; Eintritt in die Sekun- 22,86 % darschule; Sekundarschule und Übergang in die be- Anfragen in Bezug zum Lernen stehen eindeutig im rufsspezifische Bildung (von Lehre und Studium bis Vordergrund, aber auch Themen rund um das Sozial- bedarfsangepasste Einführung in das Arbeitsleben). verhalten, allgemeine Überforderung und Emotiona- Insgesamt sind, in Relation zur Anzahl Schüler, die lität zeugen von Relevanz. Anfragen im Förderprimarschulwesen prävalent. FöPrim TZU FöSek ZAWM EAK/SFÖ externe verschiedene 14 15
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 2.5.3 Altersbereiche Themen Einzelanfragen Regelsekundarschule und Duale Ausbildung Die Thematik, die zu Anfragen führt, sollte auch nach Altersbereichen differenziert werden: 60 Aufmerksamkeit Emotionalität Hochbegabung Sozialverhalten Berufswahlvorbereitung Gesundheit 1. Kiga 50 Lernen Sonstiges Themen Einzelanfragen Kindergarten 2. Kiga Überforderung 3. Kiga 40 140 120 30 100 80 20 60 10 40 20 0 0 1. Sek 2. Sek 3. Sek 4. Sek 5. Sek 6. Sek 1. B 2. B 3. B 3. TB 4. B 4. TB 5. B 5. TB 6. B 6. TB 7. B TZU EAK/SFÖ ZAWM Berufswahlvorbereitung Emotionalität Gesundheit Lernen Sozialverhalten Überforderung Sonstiges Hochbegabung ohne Aufmerksamkeit Im Bereich der Regelsekundarschule bleibt das The- ma des Lernens das Wichtigste, das Thema der Auf- merksamkeit entwickelt sich zum zweitwichtigsten, gefolgt vom Thema des Sozialverhaltens. Im Kindergarten (stärkste Anfragenlage war im 3. Kin- dergartenjahr) sind es die Anfragen rund um das Lernen Auffällig ist die Relevanz der Berufsberatung im Lau- oder auch die allgemeine Überforderung, die deutlich im Aufmerksamkeit Emotionalität fe des 6. Sekundarschuljahres - allgemeinbildender Aufmerksamkeit Emotionalität Vordergrund stehen. Hochbegabung Sozialverhalten Unterricht und des 3. Jahres berufsbildender Unter- Hochbegabung Sozialverhalten Berufswahlvorbereitung Gesundheit richt. Berufswahlvorbereitung Gesundheit Lernen Sonstiges Lernen Sonstiges Überforderung Überforderung Themen Einzelanfragen Primarschule 140 Themen Einzelanfragen Förderschule 120 120 100 100 Im Förderprimarschulwesen betreffen die Anfragen 80 vor allem die Themen Aufmerksamkeit, Emotionali- 80 tät, Lernen und Gesundheit. 60 60 Im Fördersekundarschulbereich steht neben dem 40 40 Thema Emotionalität vor allem das Thema der Be- rufsorientierung im Vordergrund. 20 20 0 0 1. Prim 2. Prim 3. Prim 4. Prim 5. Prim 6. Prim FS-Prim FS-Sek 16 17
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 3 KOORDINATIONS- BEREICHE 2.5.4 Weiteres statistisches Material 3.1 Psychologie Die gesammelten Daten ermöglichen weitere Analy- 3.1.1 Gutachten zum sonderpädagogischen die Bilanzierung mit Eltern/Kind/Jugendlichen und sen, die auf Wunsch erstellt werden können. Mögli- Förderbedarf (SPFB) den Lehrern (im Schnitt 14-16 Arbeitsstunden). che Fragestellungen können bearbeitet werden: Konkret bedeutete dies für die 17 Psychologen • Verteilung des Ursprungs der Anfrage: Eltern, Leh- 3.1.1.1 Allgemein (2016-17: 12,5 VZÄ), dass sie insgesamt 105 Gut- rer, Schüler, Erzieher, Direktoren, sonstige achten erarbeitet haben. • Verteilung der Situationen, die eine „multiple He- Das Thema „Gutachten zur Feststellung des SPFB“ ist eine der Aufgaben der multidisziplinären Teams Die Aufgabe von Kaleido ist es nicht nur, Gutachten rausforderung“ darstellen, in die verschiedene 3+ und 12+ bei Kaleido Ostbelgien in ihrer Arbeit an zur erstmaligen Feststellung des SPFB zu erstellen, Dienste involviert sind. Dies ermöglicht ggf. einen der Schnittstelle zum Schulwesen. sondern auch zur Erneuerung der Gutachten nach 6 Ausblick auf die Notwendigkeit von strukturier- Jahren, zu Wechseln innerhalb des Unterrichtswe- tem „Case-Management“ Die Erstellung dieser Gutachten liegt maßgeblich in sens (vor allem Wechsel von der Primarstufe in die den Händen der Psychologen, die den gesamten Sekundarstufe) und zur Beendigung oder dem Ab- • Dauer der Begleitung (von wenigen Monaten bis Prozessablauf bearbeiten und darin durch Kranken- bruch des SPFB. zu mehreren Jahren) pflegerinnen (zu Fragen der Gesundheit) und Sozial- • Anfragenzahl/Anfragenthemen in verschiedenen assistenten (zu sozialen Fragen) unterstützt werden. 3.1.1.2 Zahl der Anträge Regionen/Schulen/Schulformen Die Gutachten beinhalten die Beschreibung der kog- In den ersten drei Jahren des Bestehens von Kalei- nitiven und sozio-emotionalen Entwicklung der Kin- do hat sich die Zahl der Anträge zur Erstellung von 2.5.5 Ausblick der bzw. Jugendlichen sowie die Einschätzung des „Erst“-Gutachten unwesentlich verändert: 2014-15 SPFB. Dies dient zum einen als „Türöffner“ für die waren es 111, 2015-16 waren es 90 und 2016-17 wa- Diese Form der rein quantitativen Erhebung könnte notwendigen Mittel zur hochschwelligen Förderung ren es 105 Anträge. Im Jahr 2015-16 wurde erstma- durch eine (anonyme) qualitative Beschreibung ei- (Integration im Regelschulwesen oder Förderschul- lig die niederschwellige Förderung eingesetzt, diese ner festzulegenden repräsentativen Anzahl von Ein- wesen), vor allem aber als Grundlage für die Pädago- konnte aber aufgrund einer unzureichenden Anzahl zelanfragen vervollständigt werden und so das Bild gen, sich auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder verfügbarer Förderpädagogen nicht flächendeckend der Kaleido Arbeit im Bereich der sekundären Prä- bzw. Jugendlichen einzustellen und ihnen die Teilha- in Ostbelgien umgesetzt werden. Wenngleich der vention vervollständigen. be am Unterrichtsgeschehen zu ermöglichen. Zeitraum zu kurz ist, um die Auswirkung der Präsenz von Förderpädagogen im Rahmen der niederschwel- Die standardisierte Vorlage und Erläuterung zu den ligen Förderung auf die Entwicklung des sonderpä- zu erstellenden Gutachten sieht für die Psychologen dagogischen Förderbedarfs zu beeinflussen, so ist vor: Anamnesegespräche mit den Eltern und Leh- im zweiten Jahr der niederschwelligen Förderung zu rern, Beobachtung und testpsychologische Analyse unterstreichen, dass dieser Bedarf wieder unverän- der Funktionsweisen des Kindes bzw. Jugendlichen dert hoch geblieben ist. unter Hervorhebung seiner Stärken und Schwächen, Analyse der vorhandenen Fachberichte im gesund- heitlichen, sozialen und psychologischen Bereich, 3.1.1.3 Weiteres statistisches Material die gemeinsame Team-Auswertung der Ergebnisse, die interdisziplinäre Schlussfolgerung und Festle- Die erhobenen Daten ermöglichen weitere Formen gung des sonderpädagogischen Förderbedarfs, die der quantitativen Analyse. Auf Nachfrage können Verschriftlichung des Gutachtens und nicht zuletzt diese selbstverständlich erstellt werden. 18 19
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 3.2. Frühkindliche Entwicklung (FKE) Dies ist die von Kaleido erfasste Zahl der Gebur- ständigt (durch Impferklärungen, Erziehungsfragen, 3.2.2.2 Begleitung von Familien mit erhöhtem ten, d.h. die Anzahl Kleinkinder, die Kaleido über Vorsorgeuntersuchungen mit dem Arzt) und in der Hilfebedarf 3.2.1 Allgemein Geburtsbescheide erfasst. Die Zahl unterscheidet Regel nach den ersten Wochen ersetzt. sich von der Geburtenzahl, die bei den 9 Gemeinden Die Frühkindliche Entwicklung arbeitet mit einem Ri- registriert werden (756 in 2017). In der von Kaleido Die Kooperation mit den selbstständigen Hebam- sikomanagement, welches auf der Grundidee beruht Der Bereich der frühkindlichen Entwicklung beinhal- registrierten Geburtenzahl sind auch die Kinder aus men gelingt nicht immer. Kaleido bemüht sich um „Kein Kind zurück lassen“, die auch in der UN-Kin- tet die Beratung und Begleitung von Schwangeren in Familien aus dem Asylbewerberheim, die nicht im eine Kooperation und nimmt immer wieder Kontakt Notlagen, von Familien mit Kindern von 0 - 3 Jahren, derrechtskonvention verankert ist. Ausgehend von Geburtsregister der Gemeinde eingetragen werden mit den selbstständigen Hebammen auf. Kaleido die Gesundheitsvorsorge von 0 - 3 Jahren und die dieser Prämisse ist das Wohlverhalten von Eltern und aus Familien mit (mehreren) kleinen Kindern, die sieht das Angebot der Hebamme als Ergänzung; die Begleitung von selbstständigen Tagesmüttern. ihren Kindern gegenüber hier als Grundlage für eine papierlos in Ostbelgien leben. Da alle von Kaleido Hebammen betreuen oft lieber alleine die Familien betreut werden, zählen sie selbstverständlich zu un- und orientieren danach die Familie zur Vorsorge zum gesunde Entwicklung des Kindes zu sehen. Im Jahr 2017 waren bis zum 31.08.2017 10 Berate- Wissenschaftler sind sich heute einig, dass die Ent- seren Betreuungen und werden von uns als Geburt Kinderarzt. rinnen (Krankenpflegerinnen, Sozialkrankenpflege- wicklung des Kindes in den ersten drei Lebensjahren aufgeführt. Kaleido arbeitet an Handlungslösungen zur optima- rinnen und eine Hebamme) zu 7,26 VZÄ im FKE-Be- len Betreuung der Familien, durch die Hebammen bedeutend von der Eltern-Kind-Beziehung und Bin- reich tätig. Seit dem 1.09.2017 vervollständigt eine 593 Geburten aus 2017 wurden von den Beraterin- und durch Kaleido. dung beeinflusst wird, mehr als jede Frühförderung. weitere Hebamme das Team. Somit sind es 11 Beraterinnen mit 7,39 VZÄ. Inzwischen arbeiten 14 nen für frühkindliche Entwicklung von Kaleido Ost- Somit legen wir ein besonderes Augenmerk auf das belgien betreut, entweder durch Hausbesuche und In der Regel kann die Beraterin während des ersten Wohlverhalten der Eltern und den Ressourcen in den Ärztinnen und Ärzte auf Honorarbasis im frühkind- Vorsorge, nur Hausbesuche oder nur Vorsorge. Der Hausbesuches erfassen, ob mehrere Besuche erfor- Familien, die vorhanden und eventuell noch entwi- lichen Bereich. Nutzungsgrad liegt somit bei 81,6%. Im Vergleich derlich sind (z.B. bei Stillschwierigkeiten, bei Unsi- ckelt werden müssen. zum Vorjahr macht das einen Rückgang von 6,11% cherheiten der Mutter, …). Über die Anzahl der weiteren Das Modell der Frühen Hilfen aus Deutschland ist Im Rahmen des Gesamtkonzeptes von Kaleido Ost- Nutzungsgrad aus. Hausbesuche entscheidet die Beraterin entsprechend belgien ermöglicht der Kontakt mit den Beraterinnen hier komplementär zu dem bereits bei Kaleido be- Am deutlichsten zeigt sich der Rückgang in Eupen mit des Risikoscreenings. der FKE den ersten Kontakt mit Kaleido Ostbelgien. stehenden Modell der engen Verbindung zwischen Für die medizinische Vorsorge arbeiten die Berate- einem Verlust von 13%. Die meisten anderen Ge- meinden verlieren ein paar Prozent, andere gewin- Nicht immer lassen sich alle Fragen der Eltern wäh- Gesundheitsvorsorge und aufsuchender sozia- rinnen der FKE eng mit den Ärzten in den verschiede- len Arbeit. Die Gesundheitsvorsorge bietet einen nen ein wenig hinzu. rend der geplanten Hausbesuche klären. Denn mit nen Servicestellen zusammen. nicht-stigmatisierenden Zugang zu den Familien und einem Säugling gehören Überraschungen zum All- Insgesamt wurden in 2017 739 Familien betreut. tag. Deshalb bietet jede Beraterin täglich zu festge- zu den werdenden Eltern. Die Beraterinnen der FKE kooperieren mit den mul- Darin enthalten sind die Geburten von 2017 und die legten Zeiten eine telefonische Beratung an. tidisziplinären Teams der Servicestellen, um die Kon- tinuität der Begleitung der Familien zu sichern. Zum Familien, die einen hohen Betreuungsbedarf haben Das Risikomanagement hilft, die Ressourcen und und über mehrere Jahre begleitet werden bzw. die Das Angebot der Hausbesuche ist unabhängig von die Bedürftigkeit der Familien zu eruieren. Anhand Ende der Betreuung der FKE weisen die Beraterinnen Familien, deren Kinder am Ende des Jahres 2016 ge- der Tatsache, ob die ärztliche Betreuung in der Vor- des Riskmanagements evaluieren wir das Risiko/ auf das Angebot von Kaleido Ostbelgien für das Alter boren wurden. sorgestelle von Kaleido Ostbelgien oder privat bei die Kindeswohlgefährdung in einer Familie. Die El- 3+ hin. Bei Notwendigkeit findet ein Gespräch mit Somit erhielten in 2017 insgesamt die Familien einem Haus- oder Kinderarzt geschieht. Mit dem ternkompetenzen in einer Familie werden anhand den Mitarbeitern aus dem 3+ Bereich statt, um den 2.851 Hausbesuche in 29,1% der Arbeitszeit der Hausbesuch strebt Kaleido Ostbelgien eine medizi- von verschiedenen Werkzeugen erfasst. Von diesen Zugang zu den Hilfsangeboten für diese Zeitspanne FKE. Das macht bei 739 betreuten Familien einen nisch-soziale Beratung der Familien an. Das Haupt- zu erleichtern. Resultaten ausgehend, legen wir den Betreuungs- Durchschnitt von 3,8 Hausbesuchen. In den vergan- ziel besteht jedoch immer darin, die Eigenkompe- genen 10 Jahren lag der Durchschnitt der Hausbe- tenz der Familie zu fördern. modus fest. Die Begleitung der Familien durch die FKE kennzeich- Nach bestimmten Kriterien erfolgt die Meldung an net sich durch die aufsuchende Arbeit. Der zweit- suche immer mindestens bei vier oder gar darüber hinaus, nur in 2016 nicht (3,5 HB/Familie). Mit durch- Schwerpunktmäßig werden die meisten Hausbesu- den Jugendhilfedienst. Die Arbeit im Netzwerk ist größte Arbeitsbereich ist die Gesundheitsvorsorge. hier von hoher Bedeutung. schnittlich 3,8 Hausbesuchen/Familie kommen wir che bei Familien mit Kindern von 0 bis 1 Jahr geleistet. Zwischen 0 und 3 Jahren bietet Kaleido Ostbelgien 14 Vorsorgeuntersuchungen inklusive Sehtest an. wieder dahin. Das bedeutet auch, dass die Familien, die eine Betreuung wünschen, diese auch ausrei- Ausgehend von der Tatsache, dass die gesamte Das Berichtswesen der Beraterinnen ermöglicht ei- chend nutzen. Mit 29,1% der Arbeitszeit bleibt die in- Dienstleistung der FKE auf Freiwilligkeit seitens der nen guten Überblick über die Auffälligkeiten, die in Die Zahlen im Bericht beziehen sich immer auf ein vestierte Zeit weiterhin in Vergleich zu den Vorjahren Eltern beruht, ist das Resultat mit einem Nutzungs- Familien beobachtet und bearbeitet werden. Ziviljahr. stabil. Das bedeutet, dass die Hausbesuche oft län- grad von 81,6% weiterhin zufriedenstellend. ger dauern. Dies ist zum Teil bedingt durch sprach- Gerade bei den Hausbesuchen gewinnen die Mitar- Das Risikoscreening fußt auf einem Ampelsystem. liche Barrieren (Hausbesuche finden manchmal mit beiterinnen des Dienstes Einblick in die Privatsphä- Grüne Familien erhalten von der FKE eine Standard- 3.2.2 Begleitung und Beratung Übersetzern statt) und durch Informationsarbeit, die re der Eltern. Das Angebot wird in erster Linie als unterstützung, orange Familien und rote Familien geleistet wird. Eltern benötigen Erklärungen, wel- Hilfe angesehen und selten als Kontrolle. Der meist 3.2.2.1 Aufsuchende Familienarbeit erhalten eine erhöhte oder intensive Unterstützung. chen Mehrwert die Kooperation mit Kaleido bringt. unbefangene Zugang zur Familie geschieht in den Die Betreuung der Familien durch die selbstständi- ersten Lebenswochen des Säuglings über die The- Die Zuordnung zu einem Hilfsprogramm erfolgt an- Die Begleitung und Beratung beinhaltet die Beobach- gen Hebammen nimmt stetig zu und ist für die Fa- men Gesundheit und Ernährung. Somit entsteht eine hand eines Punktesystems. tung/Überprüfung der Entwicklung des Säuglings milien von Bedeutung, da sie ab dem dritten oder Bindung zwischen Beraterin und Familie. Die Betreu- In 2017 wurde das Risikoscreening überarbeitet und und Kleinkindes, die Still- und Ernährungsberatung, vierten Geburtstag des Kindes alleine zuhause sind ung in den ersten Lebenswochen ist dazu die ideale angepasst. Neben den Risikofaktoren werden jetzt die Impfberatung und die Beratung zu allen familien- und die Hebamme in der Regel ab dem Tag nach der Basis. strukturell auch die Ressourcen in dem Screening relevanten Themen. Das Erfassen der Ressourcen in Entlassung zuerst täglich, dann in größer werdenden Ein später Erstkontakt (z.B. durch Zuzug der Familie) mit erfasst. Die unterschiedlichen Bereiche Grund- den Familien beeinflusst dann das Angebot an die Zeitabständen aufsucht. Diese tägliche Begleitung ist manchmal komplexer und benötigt seitens der versorgung, Gesundheit von Eltern und Kind, Interak- Familie und dessen Intensität. Das Wohlverhalten ist für Kaleido nicht möglich. Für die Familien ist es Beraterin ein gutes Geschick, wie sie die Themen in tion zwischen den Bezugspersonen und dem Kind, von Eltern ihren Kindern gegenüber wird bestärkt. dann nicht immer einfach, sich auf einen zweiten die Familien einbringt. Die neue Zeit mit dem Säug- wirtschaftliche Lage, familiäre Situation, Belastbar- Partner in der Betreuung einzulassen, auch wenn ling ist meist überstanden und die Eltern haben ihre keit und Veränderungsbereitschaft werden eruiert. In 2016 wurden in Ostbelgien 761 Kinder geboren. Kaleido das Angebot der Hebamme zuerst vervoll- eigenen, anderen Bezugspersonen gefunden. 21
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 Der Betreuungsbedarf der in 2017 begleiteten Fami- 16,2% der Arbeitszeit fließt in diese Telefonperma- zur Vorsorge in der Praxis des Kinderarztes steigt. Die • Mitteilung an die Gemeindeverwaltung der Angaben lien teilt sich wie folgt auf: nenz. Wenn während dieser Zeit keine Telefonate Gemeinde Büllingen ragt in dieser Entwicklung heraus der Kinder, die gegen Poliomyelitis geimpft sind eingehen oder geführt werden, dann leistet die Bera- (von 8,6% in 2016 auf 25% in 2017). terin administrative Arbeit oder schreibt Berichte, ak- • Erstellung der Impfstatistiken Betreuungsbedarf der Familien 2017 tualisiert Akten … Durch die Arbeit mit einem Mobil- Das Kaleido Ostbelgien-Vorsorgekonzept beinhaltet telefon, über das jede Beraterin seit einigen Jahren 14 Untersuchungen, die in verschiedenen Entwick- Die Statistik im frühkindlichen Bereich bezieht sich verfügt, hat sich auch die telefonische Erreichbarkeit lungsstadien in den Vorsorgestellen durchgeführt auf die Kinder geboren in 2014 N=769), inklusive 3,8 verändert sowie die Kommunikation zu den Eltern. werden. Hauptziel ist es, über den Gesundheitszu- zugezogener Kinder (N=21). Somit ist die Gesamt- % Beratung und Kontaktaufnahme erfolgt demnach stand des Kindes seine Entwicklung nachzuvollziehen anzahl Kinder in der Zielgruppe (N= 790 Kinder) hö- 11,5 % nicht nur zu Zeiten der Telefonpermanenz. und dementsprechend die Beratung und Unterstüt- her als ausschließlich die Geburtenzahl des Jahres zung der Eltern in Erziehungs- und Gesundheitsfragen 2014. Die Statistik wurde im Alter von 2,5 Jahren anzupassen. Dies erfolgt gemeinsam mit dem Vor- erhoben. 3.2.3 Gesundheitsvorsorge sorgearzt. Die Beraterin und der Arzt führen die Vor- sorge in partnerschaftlicher Zusammenarbeit durch. Die frühkindlichen Beraterinnen registrieren die von 3.2.3.1 Vorsorgen in den Vorsorgestellen Kaleido durchgeführten Impfungen, sowie Impfun- von Kaleido Ostbelgien Der Sehtest mit ungefähr 27 Monaten findet in Koope- gen, die beim Haus- oder Kinderarzt durchgeführt 84,7 % ration mit Orthoptisten statt. Zu dem Zeitpunkt wer- wurden, insofern die Eltern uns diese Information In allen neun Gemeinden haben wir im Jahr 2017 Vor- den auch die BMI der Kinder berechnet. mitgeteilt haben. sorgen angeboten. In den vier Servicestellen sowie in Lontzen (bis Mai Die Resultate der Vorsorge (Entwicklung, medizini- Die Statistiken basieren auf dem Impfschema, das 2017 noch in Welkenraedt, dann Umzug nach Lont- sche Informationen, Beobachtungen der Beraterin vom Hohen Rat für Gesundheit empfohlen wird und Standardunterstützung FKE zen), Raeren, Grüfflingen (Gemeinde Reuland), Amel FE und des Arztes) werden in die medizinische Akte als Impfungen von Kaleido kostenlos angeboten Erhöhte Unterstützung FKE und teilweise in Manderfeld im Asylbewerberheim eingetragen. Diese Akte wird an die Krankenpflegerin werden. Im frühkindlichen Bereich wird zusätzlich Intensive Unterstützung FKE (für die Gemeinde Büllingen). Ein Großteil der Büllin- der Kaleido-Schulgesundheitsvorsorge weitergeleitet. die Impfung gegen Rotavirus erfasst. ger Familien nutzt die Vorsorge in Bütgenbach. Die Verteilung im Hilfebedarf ist relativ stabil und Die von Kaleido erfasste Impfrate liegt zwischen zeigt in den letzten zehn Jahren unregelmäßige Ver- Dieser Bereich nimmt 17% der Arbeitszeit in An- 3.2.3.2 Impfungen 54,7% (Impfung gegen Rotavirus) und 63,8% (Imp- änderungen, die sich jedoch von Jahr zu Jahr wieder spruch. 369 Vorsorgesitzungen mit insgesamt 5.266 fung gegen Polio). auf ähnliche Anteile einpendeln. Untersuchungen sind erfolgt. Weiterhin ist ein leich- Die Untersuchungen in den Vorsorgestellen sind prä- ter Rückgang zu vermerken. Durch den Rückgang der ventiver Art. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit Der Prozentsatz der Impfverweigerer liegt je nach Anzahl Betreuungen nutzen auch weniger Eltern die der Mediziner in den Vorsorgestellen sind die Imp- Impfung zwischen 1% (Impfung gegen Tetanus und 3.2.2.3 Tägliche Erreichbarkeit für alle Eltern Vorsorge. Der Proporz ist jedoch geringer. 2,9% der fungen, die nach dem Schema des Hohen Gesund- Diphtherie, Impfung gegen Pertussis, Impfung gegen Eltern nutzen die Vorsorge alleine, ohne das Hausbe- heitsrats verabreicht werden. H Influenza B, und Impfung gegen Hepatitis B) und Die Beraterinnen der frühkindlichen Entwicklung suchsprogramm. 2,9% (Impfung gegen Mumps, Masern und Röteln). stehen mehrmals in der Woche zur Telefonberatung Wir stellen fest, dass in Bezug auf 2016 die Anzahl Kaleido Ostbelgien fördert das Impfen und informiert Polio und Rotavirus wurden nicht mitberücksich- zur Verfügung. In jeder Servicestelle wird täglich zwi- der Eltern, die nur das Hausbesuchsprogramm nut- alle Eltern, die unsere Vorsorgestelle besuchen, um- tigt, da die Impfung gegen Polio Pflicht ist und die schen 1h und 1h45 eine telefonische Erreichbarkeit zen OHNE Vorsorge um 3% angestiegen ist. Der Trend fassend zu den Impfungen. Bei noch verbleibenden Impfung gegen Rotaviren nicht im Impfschema des garantiert. Unsicherheiten raten wir den Eltern, sich mit ihrem Hohen Rates für Gesundheit einbegriffen ist. Kinderarzt oder Hausarzt zu beraten. Festzustellen ist, dass die uns bekannte Anzahl Ver- Die Beraterin für frühkindliche Entwicklung nimmt weigerer im Vergleich zu 2015 (Jahrgang 2012) und Reuland Lontzen Bütgen- St. Vith Raeren Kelmis Eupen 2017 folgende Aufgaben in Bezug auf die Impfungen wahr: den letzten Jahren stabil geblieben ist. Je nach Imp- Burg- Amel Total bach fung befindet sich die Anzahl Verweigerer bei den • Impfinformation beim Hausbesuch und in der ersten Kindern, die Jahrgang 2014 geboren sind zwischen Anzahl Vorsorgen 103 34 36 45 43 21 66 21 369 Vorsorgeuntersuchung 1%-2,9%. Anzahl Untersuchungen 1354 366 515 696 691 333 1058 253 5266 • Einholung des Einverständnisses der Erziehungs- Die Analyse der Impfzahlen wird erschwert durch die Kinder geboren in 2017 450 92 173 257 207 75 300 81 1635 berechtigten für das Impfprogramm (Unterschrift hohe Anzahl an Unbekannten. Je nach Impfung liegt Kinder geboren in 2016 597 180 216 259 328 171 473 122 2346 in der medizinischen Akte) die Anzahl fehlender Angaben zwischen 24,9% und 32,4%. Das bedeutet, dass bei 1/4 bis 1/3 der Kinder Kinder geboren in 2015 247 69 76 132 121 61 199 41 946 • Eintrag der Impfungen in die medizinische Akte bei Kaleido zu diesem Zeitpunkt keine Information Kinder geboren in 2014 55 25 50 38 34 26 84 9 321 des Kindes sowie in die E-Vax Datenbank. Damit zum Impfstatus der Kinder vorliegt. gehen die Impfbestellungen einher. Kinder geboren in 2013 5 0 0 10 1 0 2 0 18 • Eintrag der Impfungen in das Gesundheitsbuch, in Dieser Bereich nimmt 17% der Arbeitszeit in Anspruch. 369 Vorsorgesitzungen den Impfpass und in das Register der Vorsorge- mit insgesamt 5.266 Untersuchungen sind erfolgt. stelle 22 23
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 Bütgenbach Bütgenbach Impfstatistik der Kinder Impfstatistik der Kinder B-Reuland B-Reuland Büllingen Büllingen geboren in 2014 geboren in 2014 Lontzen Lontzen Gesamt Gesamt St. Vith St. Vith Raeren Raeren Kelmis Kelmis Eupen Eupen Amel Amel Anzahl registrierter Kinder 227 93 56 100 47 55 57 104 51 790 100 % Anzahl registrierter Kinder 227 93 56 100 47 55 57 104 51 790 100 % POLIO MENINGOKOKKEN C geimpft Kaleido 124 33 39 49 34 36 54 93 42 504 63,80 % 63,8 % geimpft Kaleido 123 24 39 48 32 35 50 89 42 482 61,01 % 61,0 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 7 3 89 11,27 % 11,3 % unvollständig 0 23 6 0 0 0 0 0 2 31 3,92 % 3,9 % verweigert 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0% 0% verweigert 4 1 0 1 0 1 3 4 2 16 2,03 % 2,0 % unbekannt 60 45 11 43 9 17 2 4 6 197 24,94 % 24,9 % unbekannt 100 45 11 51 15 19 4 11 5 261 33,04 % 33,0 % TETANUS/DIPHTHERIE MMR geimpft Kaleido 121 33 39 49 34 35 51 92 42 496 62,78 % 62,8 % geimpft Kaleido 130 28 39 47 29 34 49 85 44 485 61,39 % 61,4 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 6 3 88 11,14 % 11,1 % unvollständig 0 19 6 0 0 0 0 0 1 26 3,29 % 3,3 % verweigert 3 0 0 0 0 0 3 2 0 8 1,01 % 1,0 % verweigert 3 1 0 2 3 1 5 7 1 23 2,91 % 2,9 % unbekannt 60 45 11 43 9 18 2 4 6 198 25,06 % 25,1 % unbekannt 94 45 11 51 15 20 3 12 5 256 32,41 % 32,4 % PERTUSSIS PNEUMOKOKKEN geimpft Kaleido 121 33 39 49 34 35 51 92 42 496 62,78 % 62,8 % geimpft Kaleido 126 33 39 48 36 35 49 91 43 500 63,29 % 63,3 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 6 3 88 11,14 % 11,1 % unvollständig 34 15 6 8 0 2 1 5 1 72 9,11 % 9,1 % verweigert 3 0 0 0 0 0 3 2 0 8 1,01 % 1,0 % verweigert 3 0 0 1 0 1 3 4 2 14 1,77 % 1,8 % unbekannt 60 45 11 43 9 18 2 4 6 198 25,06 % 25,1 % unbekannt 64 45 11 43 11 11 17 4 4 204 25,82 % 25,8 % H INFLUENZA B ROTAVIREN geimpft Kaleido 121 33 39 49 34 35 51 92 41 495 62,66 % 62,7 % geimpft Kaleido 105 34 38 42 20 27 41 86 39 432 54,68 % 54,7 % unvollständig 43 15 6 8 4 2 1 6 3 88 11,14 % 11,1 % unvollständig 20 9 6 5 0 4 1 7 1 53 6,71 % 6,7 % verweigert 3 0 0 0 0 0 3 2 0 8 1,01 % 1,0 % verweigert 22 5 1 5 18 5 12 7 6 81 10,25 % 10,3 % unbekannt 60 45 11 43 9 18 2 4 7 199 25,19 % 25,2 % unbekannt 80 45 11 48 9 19 3 4 5 224 28,35 % 28,4 % 24 25
TÄTIGKEITSBERICHT TÄTIGKEITSBERICHT 2017 2017 Wenn nach Abzug der monatlichen Ausgaben weni- Diese Aufgabe erfordern eine intensive Netzwerkar- ger bleibt als: beit mit allen Sozialdiensten und dem medizinischen Bereich. Partner sind insbesondere die ÖSHZ’s, 1. 220 Euro/Monat bei einer alleinstehenden Frau Schuldnerberatung, Gynäkologen, Krankenhäuser, 2. 185 Euro/Person bei zwei oder drei Personen im Krankenkassen und auch der Vinzenzverein, das rote Haushalt Kreuz und Serviceclubs. 3. 175 Euro/Person bei vier und mehr Personen im In 2017 wurden 48 Schwangere begleitet. Bei 761 Haushalt Geburten macht das 6,3% der Schwangeren aus Ost- belgien. In 2016 waren es 8,2% der Schwangeren, interveniert Kaleido finanziell. 2015 waren es 11%, in 2014 8% und in 2013 waren Beispiel:. eine Familie mit 5 Personen (das noch un- es 11% der Schwangeren. Die Zahlen verhalten sich geborenen Baby zählt noch NICHT): 175 € X 5 = 875€. schwankend. In den letzten beiden Jahren ist ein Rückgang der Anfragen erkennbar. Die finanzielle Intervention fußt auf Absprachen mit mehreren ÖSHZ’s und ist ein Durchschnitt der Sätze Der Hauptgrund für die Anfrage ist in der Regel die der befragten ÖSHZ’s. finanzielle Unterstützung. Damit einher geht jedoch Die finanzielle Unterstützung erfolgt in Form von dann eine soziale Begleitung. Übernahme der Kosten der Schwangerenvorsorge, Die geographische Verteilung der Schwangeren in Windeln und Pudermilch bis zu sechs Monaten nach Notlage: 27% in Eupen, 52% in Kelmis, 11% in Raeren, der Entbindung und Übernahme der Kosten für die 6% in Lontzen und 4% in Süden der DG. Verhütung. In Ausnahmefällen, d.h. wenn die Familie keine Geburtsprämie oder Kindergeld erhält, sorgt 85% der Schwangeren leben in einer prekären Ein- Kaleido für eine Erstausstattung (in der Regel aus kommenssituation (Eingliederungseinkommen, Ar- zweiter Hand). beitslosengeld, 8,3% sind sogar ohne Einkommen). 15% sind in einem Arbeitsverhältnis, haben jedoch Ziele meist Schulden abzubezahlen. 68% der Schwangeren leben in stabilen Beziehun- • Das oberste Ziel ist die Sicherung der Schwan- gen, 19% in gar keiner oder unstabilen Beziehung. gerschaftsvorsorge und der medizinischen Be- Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund ist treuung der Mutter, unabhängig von jeder mora- weiterhin steigend. Mit 71% der Familien (58% noch lischen Wertung. Auch hier basiert Kaleido auf in 2016) ist es der höchste Anteil seit der Einführung 3.2.4. Kooperation mit den Krankenhäusern 3.2.5 Begleitung von Schwangeren in Notlagen die UN-Kinderrechtskonvention, die jedem noch der Schwangerenbegleitung. Mangelnder bezahlba- der DG und in prekären Situationen ungeborenem Säugling das Recht auf Gesund- ren Wohnraum für diese Familien, ein geregeltes und heitsvorsorge zuspricht. Es geht immer um die sicheres Einkommen durch Arbeit und ein unklares Die Beraterinnen für frühkindliche Entwicklung suchen Die Schwangerenbegleitung von Kaleido Ostbelgien Gesundheit von Mutter und Kind. Aufenthaltsstatut sind die Ursachen für die prekären dreimal wöchentlich die Entbindungsstationen der ist eine Beratungsarbeit für Frauen/Paare, die während Lebenssituationen. beiden Krankenhäuser auf. Dort stellen sie den Müttern/ der Schwangerschaft in Schwierigkeiten sind. Sie • Ein zweites Ziel während der Betreuung ist es, Eltern die Dienstleistung von Kaleido Ostbelgien vor. umfasst eine medizinische und psychosoziale Bera- dass die Schwangerschaft akzeptiert wird und Der Rang des Kindes in der Familie Die Mütter/Eltern teilen mit, ob sie Hausbesuche tung, Hilfe und Unterstützung. Eine finanzielle Inter- dem noch ungeborenen Baby ein Platz einge- wünschen. vention bei Schwangeren und Familien mit Kindern bis räumt wird. 17% erwarteten ihr erstes Kind, 17% das zweite und zu sechs Monaten kann Kaleido Ostbelgien unter be- 25% das dritte Kind. Bei 33% der Schwangeren war • Bei Familien mit multiplen Problemlagen ist es Die Mütter, die nicht in Belgien entbunden haben, stimmten Kriterien gewähren und somit einen Beitrag es mindestens das vierte Kind der Familie. wichtig, die Schwangerschaft und das Ungebo- erhalten einen Brief von Kaleido Ostbelgien oder die zur Herstellung eines angemessenen Lebensstan- rene in den Mittelpunkt zu rücken. Zukunftsper- Mitarbeiterinnen statten den Müttern einen persönli- dards als Grundlage einer gesunden Entwicklung Ein Teil der Beratung umfasst die Familienplanung. spektiven aus Sicht der Eltern und aus Sicht des chen Besuch ab. leisten. Es geht auch um Bewusstseinsbildung, dass die Kin- Dienstes werden bearbeitet. der, die die Eltern erwarten, auch versorgt (finanziell Auch arbeiten wir verstärkt mit dem Krankenhaus Kriterien zur Berechnung der finanziellen Intervention • Ein viertes Ziel ist das frühzeitige Eruieren der El- sowie emotional) werden können. Eupen im Bereich der Schwangerenvorsorge zu- ternkompetenzen der werdenden Eltern. Neben sammen. Im Krankenhaus Eupen finden Hebam- Als Ausgabe werden berücksichtigt: Miete, Versiche- der Beratung und Begleitung der Frauen/Paare Der Anteil der Frauen, die durch die Gynäkologen zu mensprechstunden statt, in die Kaleido bei Bedarf rungen (Krankenhausversicherung und Haftpflicht, wird durch die Beraterin ermittelt, inwiefern die Kaleido vermittelt werden, sinkt weiterhin. Die meis- Schwangere orientieren kann. Feuerversicherung), Fixe Nebenkosten (Strom, Was- werdende Mutter/Eltern ausreichend Kompeten- ten Schwangeren kennen die Dienstleistung durch ser, Heizung), Auto (fixe Pauschale von 100 €/Monat) zen hat/haben, um das kommende Baby/Kind zu die Kaleido-Mitarbeiter, Bekannte oder eine frühere Die Kooperation mit der Klinik St. Josef in St. Vith oder Fahrkosten, Telefon (maximale Pauschale von versorgen und zu fördern. Die wichtigen Säulen Betreuung. ist weiterhin sehr positiv. Im Rahmen des Qualitäts- 25€/Person/Monat + 40 € Internetzugang), Schul- der Elternkompetenzen – Aufmerksamkeit dem sicherungsprojektes Transmurale Pflege findet ein den, insofern sich offiziell abgezahlt werden, Unter- noch Ungeborenen gegenüber, Anpassung und Die 48 Schwangeren erhielten insgesamt 89 Haus- regelmäßiger Austausch statt. haltszahlungen. Antizipation – werden beleuchtet. besuche. 26 27
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