NACHWUCHSSTUDIE - ZAHLEN, FAKTEN, AUSBLICK - Produzentenverband eV
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NACHWUCHSSTUDIE - ZAHLEN, FAKTEN, AUSBLICK - STAND: MAI 2021 EINE STUDIE DES DURCHGEFÜHRT VON GOLDMEDIA GEFÖRDERT DURCH DIE UNTERSTÜTZT DURCH DIE GOLDMEDIA
ZUSAMMENFASSUNG FRAGESTELLUNGEN & ZIELE DER NACHWUCHSSTUDIE /01 /02 ÜBERBLICK ZUR FÖRDERUNG DES E R F A S S U N G D E R A K T U E L L E N S I T U AT I O N D E S NACHWUCHSES IN DEUTSCHLAND 2010 – 2020 FILMISCHEN NACHWUCHSES Innovativ, kreativ, radikal – bietet Deutschland seinem Film- In einer bundesweiten Befragung der Nachwuchsfilmschaffenden nachwuchs ausreichend Möglichkeiten, in diesen Kategorien der Bereiche Regie, Drehbuch, Produktion wird der berufliche Filme zu machen? Um diese Frage zu beantworten, schafft die Werdegang mit Fokus auf den ersten Langfilm untersucht. Es Studie erstmalig eine faktenbasierte Übersicht zur Zahl der wurden sowohl Absolvent:innen der Filmhochschulen als auch Nachwuchsfilmschaffenden und ihrer Projekte, zur Höhe der zur Quereinsteiger:innen befragt. Wie gestaltet sich die ökonomische Verfügung stehenden Budgets und zu den Auswertungs- Perspektive für den deutschen Filmnachwuchs? Welche möglichkeiten ihrer Filme. Befragt wurden Filmschaffende sowie Verbesserungsimpulse kommen von den Befragten? Zudem nachwuchsfördernde Brancheninstitutionen wie Bundes- und werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Regionalfilmförderungen, Filmhochschulen, TV-Sender, Filmnachwuchs in Deutschland erfasst. Streaming-Anbieter und Filmverleiher. /03 /04 E V A L U AT I O N D E R V O R H A N D E N E N R E F O R M I M P U L S E F Ü R E I N E Z U K U N F T S FÄ H I G E NACHWUCHS-DEFINITIONEN U N D N A C H H A LT I G E N A C H W U C H S F Ö R D E R U N G Im Rahmen der Studie werden die unterschiedlichen Definitions- Die Auswertung der Studienergebnisse weist auf Problemfelder ansätze für die Begriffe Nachwuchs, Debütfilm und Erstlingsfilm in der Nachwuchsförderung hin. Daraus können erste Reform- erhoben und der Stellenwert der Nachwuchsproduktionsfirmen impulse abgeleitet und der Branchendialog zur Stabilisierung untersucht. einer effektiven, zukunftsfähigen und nachhaltigen Nachwuchs- förderung angestoßen werden. Ziel ist es, unter Einbeziehung der Erfahrungen anderer Länder, Nachwuchsfilmschaffende optimal zu fördern, kreative Freiräume zu schaffen und Erfolge zu verstetigen. Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021 4
ZUSAMMENFASSUNG KEY FACTS: /01 ZAHL DER NACHWUCHSFILM - /02 ANZAHL ABSCHLUSSFILME BZW. INSTITUTIONEN SCHAFFENDEN ABSCHLUSSPROJEKTE 2019 schlossen an den großen deutschen Filmhoch- In den Jahren 2017 bis 2019 lag die Zahl der schulen insgesamt 220 Filmschaffende ihr Studium ab*, audiovisuellen Abschlussarbeiten an den sechs davon 115 in den Bereichen Regie, Drehbuch und befragten Filmhochschulen zwischen 115 und 132 Produktion. Hinzu kommen Absolvent:innen kleinerer Projekten. Filmschulen sowie mindestens 50 Quereinsteiger:innen. /03 /04 FÖRDERVOLUMEN NACHWUCHS- DEFINITION NACHWUCHS & DEBÜT FILM UND SENDERBETEILIGUNG 2019 betrug das Fördervolumen für Nachwuchsfilme Die Begriffe Nachwuchs und Debüt werden in den rund 50 Mio. EUR. Das entspricht ca. 8 % des Gesamt- Institutionen teilweise unterschiedlich definiert. volumens. Davon entfielen 25,8 Mio. EUR auf die Überwiegend erfolgt die Zuordnung über die Regie. Regional- und 23,9 Mio. EUR auf Bundesförderungen, Infolgedessen werden auch Filme von etablierten inklusive 11,1 Mio. EUR von DFFF und FFA-Referenz- Firmen und Tochterfirmen international agierender förderung. Der Senderanteil am Gesamtbudget des Konzerne als Nachwuchs eingeordnet. ersten Langfilms lag im Schnitt bei 221.000 EUR bzw. 27 %. Wurde der erste Langfilm von einer bereits etablierten Firma produziert, lag diese finanzielle Beteiligung im Schnitt um rund 100.000 EUR höher. /05 /06 KINO-AUSWERTUNG H I L F S F O N D S C O V I D - 1 9 - PA N D E M I E Der Umsatz der deutschen (bzw. deutsch-ausländischen) Die meisten Filmförderungen stellen einen Hilfsfonds für Nachwuchsproduktionen im Kino betrug 2019 in Dtl. die pandemiebedingten Produktionsmehrkosten bereit. rund 35,8 Mio. EUR. Insgesamt wurden 4,8 Mio. Tickets Insgesamt lag das Budget hierfür 2020 bei rund 29 Mio. für diese 164 deutschen Nachwuchsproduktionen an EUR. Nachwuchsfilme wurden mit 722.000 EUR (2,5% der den Kinokassen verkauft, dies waren 19 % aller Gesamtsumme) unterstützt. 21,5 % der im Erhebungs- verkauften Tickets für deutsche Kinofilme in 2019. zeitraum unterstützten Projekte waren Nachwuchsfilme. *Abgefragte Studienfächer: Dokumentarfilm, Ton, Regie, Montage, Produktion, Drehbuch, Bildgestaltung/Kamera, Animation 5 Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021
ZUSAMMENFASSUNG KEY FACTS: /01 ÖKONOMISCHE SITUATION /02 REALISIERUNG DES 1. LANGFILMS NACHWUCHS- Die befragten Nachwuchsfilmschaffenden sind 52 % der befragten Filmschaffenden (Regie & FILMSCHAFFENDE überwiegend freiberuflich oder selbständig tätig. Frauen können dabei deutlich seltener allein mit Produktion) haben bereits einen ersten Langfilm verantwortet, davon 71 % einen Spielfilm, 25 % UND DER 1. LANGFILM dieser hauptberuflichen Tätigkeit ihren Lebens- einen Dokumentarfilm und 2 % einen unterhalt verdienen als Männer. Besonders Animationsfilm. Entstand dieser erste Film nicht gravierend zeigt sich der Gender-GAP im Bereich im Rahmen des Studiums, vergingen nach dem Produktion. Hier sind es nur 38 % der Frauen, Abschluss durchschnittlich 5 Jahre bis zur aber 71 % der Männer, die davon leben können. Realisierung. /03 /04 BUDGETS PRODUKTION: BETEILIGUNG & FÖRDERUNG Das Produktionsbudget des ersten Langfilms Die befragten Produzent:innen gaben an, dass an liegt im Schnitt bei 752.500 EUR (Median: 27 % der Filme die Hochschule finanziell beteiligt 400.000 EUR). Wurde der erste Langfilm durch war. 63 % erhielten Produktionsförderung durch ein bereits in der Branche etabliertes Unter- regionale Filmförderer. nehmen produziert, lag das durchschnittliche Die BKM förderte 4,6 %, das Kuratorium junger Budget rund 500.000 EUR über dem Budget deutscher Film und die FFA jeweils 3,1 % der Filme. eines von einer Nachwuchsfirma produzierten Bei 52 % war mindestens ein TV-Sender an der Langfilms. Finanzierung beteiligt. /05 /06 PRODUKTION: REGIE & DREHBUCH VERLEIH & WELT VERTRIEB 62 % der Produzent:innen gaben an, dass ihr 64 % der Regisseur:innen haben bei ihrem ersten erster Langfilm durch einen Verleih und 41 % Langfilm eine Regie-Gage erhalten bzw. zurück- durch einen Weltvertrieb lizenziert wurde. gestellt. Im Schnitt lag diese Gage bei 25.000 EUR. Die Lizenz wurde überwiegend während oder 41 % der Drehbuch-Autor:innen gaben an, dass nach der Fertigstellung bzw. der Festivalpremiere ihre Abschluss-Drehbücher optiert wurden. Davon erworben. wurden 33 % auch verfilmt. Das entspricht 13,8 % der langen Abschluss-Drehbücher. Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021 6
ZUSAMMENFASSUNG GRUNDLAGEN DER Der Fokus der Nachwuchsstudie liegt auf Produzent:innen, Regisseur:innen und Drehbuch- autor:innen, die in den Jahren 2010 - 2020 ihren ersten Langfilm realisiert haben und/oder das STUDIE Studium beendet haben. Darüber hinaus betrachtet die Studie den ersten bis dritten Langfilm dieser Berufsgruppen als Nachwuchsfilm, unabhängig davon, ob dieser im Studium oder auf anderem Weg entstanden ist. Absolvent:innen und Quereinsteiger:innen haben die Möglichkeit, für ihre Filmprojekte bundes- weite und regionale Filmförderung zu beantragen. Zusätzlich findet Nachwuchsförderung z. T. auch bei öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sendern, Streaming-Anbietern, Festivals und Verleihern statt. Hinzu kommen in der Branche etablierte Filmproduktionen, die vor allem für Nachwuchsregisseur:innen eine hebelnde Wirkung haben können, um in der Branche nachhaltig Fuß zu fassen. ÜBERSICHT DER FÜR DIE NACHWUCHSSTUDIE BEFRAGTEN GRUPPEN UND INST ITUTIONEN FILMNACHWUCHS FÖRDERUNG DES AUSBILDUNG IN DEUTSCHLAND NACHWUCHSES FILMHOCHSCHUL- BUNDESWEITE FÖRDERUNG STAATLICHE UND PRIVATE ABSOLVENT:INNEN UND FFA, BKM, Kuratorium junger deutscher Film, DFFF FILMHOCHSCHULEN QUEREINSTEIGER:INNEN REGIONALE FÖRDERUNG DER FILMISCHE - Fokus: Produzent:innen, Regisseur:innen und BUNDESLÄNDER AUSBILDUNGSBERUFE Drehbuchautor:innen ÖFFENTLICH-RECHTLICHE TV-SENDER/ SONSTIGE - Zeitraum: Beendigung Studium und/oder PRIVATE TV-SENDER AUSBILDUNGSBERUFE Veröffentlichung erster Langfilm zwischen 2010 STREAMING-ANBIETER und 2020 - als Nachwuchsfilm im Rahmen der Studie FILMFESTIVALS definiert: erster bis dritter Langfilm der FILMVERLEIHER Regisseur:in oder der Produktionsfirma Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021 7
ZUSAMMENFASSUNG METHODIK & Für die Nachwuchsstudie wurden von August bis November 2020 verschiedene Online- Befragungen durchgeführt. Es wurden Nachwuchsfilmschaffende/Absolvent:innen mit film- BETEILIGUNG spezifischer Ausbildung sowie Quereinsteiger:innen der Bereiche Regie, Drehbuch, Produktion zu ihrer Situation und ihren ersten Langfilmen befragt. Einzelheiten zur Zusammensetzung der Stichprobe ab Seite 90. Zur Erfassung der historischen Entwicklung sowie der aktuellen Situation vorhandener Nachwuchsförderstrukturen wurden bei den relevanten Institutionen (Film- förderungen, Filmhochschulen, Fernsehsender, Streaming-Anbieter und Filmverleiher) Daten mittels Online-Erhebung abgefragt. Zusätzlich wurden fünf Hintergrundgespräche mit nationalen und internationalen Vertreter:innen verschiedener Bereiche der Branche durchgeführt. Die Primärdatenerhebung wurde durch die Sekundärdatenanalyse ergänzt. AUFSCHLÜSSELUNG DER METHODISCHEN SCHRIT TE FELDZEIT ZIELGRUPPE BETEILIGUNG 1. ONLINE-BEFRAGUNG 10.08.2020 – 04.10.2020 Absolvent:innen mit filmspezifischer 488 Befragungsteilnehmer:innen, die ihren ersten Lang- FILMNACHWUCHS Ausbildung, Quereinsteiger:innen film innerhalb der letzten 10 Jahren realisiert und/oder ihr Studium im gleichen Zeitraum beendet haben 2. ONLINE-BEFRAGUNG 19.08.2020 – 20.11.2020 Bundesweite und regionale 17 von 18 angefragten Filmförderungen haben den FILMFÖRDERUNGEN Filmförderungen Onlinefragebogen ausgefüllt bzw. Daten geliefert 3. ONLINE-BEFRAGUNG 19.08.2020 – 20.11.2020 Größte/wichtigste Filmhochschulen in 6 von 7 angefragten Filmhochschulen haben den FILMHOCHSCHULEN Deutschland Onlinefragebogen ausgefüllt 4. ONLINE-BEFRAGUNG 19.08.2020 – 20.11.2020 Öffentlich-rechtliche und private TV- 14 TV-Sender haben den Onlinefragebogen teilweise TV-SENDER & Sender sowie die in Deutschland ausgefüllt. Ein Streaming-Anbieter hat außerhalb des STREAMING-ANBIETER beauftragenden Streaming-Anbieter Fragebogens Auskunft gegeben. 5. ONLINE-BEFRAGUNG 19.08.2020 – 27.10.2020 Alle Filmverleiher in Deutschland 5 Filmverleiher haben den Onlinefragebogen vollständig VERLEIHER ausgefüllt, 14 gaben teilweise Antworten 6. EXPERTENGESPRÄCHE 08.10.2020 – 27.10.2020 Stakeholder, Expert:innen verschiedener 5 Gespräche mit (Nachwuchs-)Produzent:innen sowie Branchenbereiche Expert:innen der Bereiche Redaktion, Filmförderung international , Filmfestival und Intersektionalität 7. SEKUNDÄRDATENANALYSE Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021 8
ZUSAMMENFASSUNG DER PRODUZENTENVERBAND DANKT allen Filmschaffenden, Expert:innen, Filmhochschulen, Filmförderungen, TV-Sendern, Streaming-Anbietern und Verleihern für die Teilnahme an der Befragung, an Interviews im Rahmen der Studie und für die Verbreitung des Teilnahmeaufrufes in ihren Netzwerken, Laura von Portatius und Lea Gamula für die Mitarbeit am Konzept der Studie, Prof. Dr. Karola Wille und Joachim A. Birr für ihre Unterstützung sowie Wilfried Berauer für die Zurverfügungstellung der SPIO-Statistiken. Weiterhin danken wir für die Verbreitung des Teilnahmeaufrufes: Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021 9
DEFINITION NACHWUCHS-DEFINITION Filmförderungen und TV-Sender ordnen Filmschaffende und ihre Projekte unter teilweise sehr unterschiedlichen Voraussetzungen der Kategorie Nachwuchs zu: DER FILMFÖRDERUNGEN Überwiegende Einigkeit besteht darin, dass als Nachwuchs sowohl Absolvent:innen UND TV-SENDER wie auch Quereinsteiger:innen gefördert werden können. Vor allem die TV-Sender beziehen bei der Einordnung auch die Anzahl bereits realisierter Langfilme sowie das Vorhandensein kürzerer Filme ein. Einige Nachwuchsförderprogramme werden von TV-Sendern und Regionalförderungen gemeinsam verantwortet. ZUGANG FÜR QUEREINSTEIGER:INNEN MÖGLICH 78,6% 66,7% B E S C HR Ä N K U N G A U F M A X . A N Z A HL A U S G E W E R T E T E R 42,9% P R O G R A M M F Ü L L E N D E R F I L M E D E R F I L M S C HA F F E N D E N 77,8% FILM IST TEIL EINES GEMEINSAMEN FÖRDERPROGRAMMS 28,6% VON TV-SENDER UND REGIONALFÖRDERUNG 22,2% A L T E R S B E S C HR Ä N K U N G 21,4% 11,1% FILMFÖRDERUNGEN N I C HT K O M M E R Z I E L L A U S GE WE R T E T E , S T U D E N T I S C HE TV-SENDER 21,4% L A N G F I L M E W E R D E N B E I E I N S T U F U N G N I C HT G E W E R T E T 44,4% K O M M E R Z I E L L A U S G E W E R T E T E , S T U D E N T I S C HE L A N G F I L M E 14,3% W E R D E N B E I N A C HW U C HS E I N S T U F U N G N I C HT G E W E R T E T 33,3% F I L M S C H A F F E N D E : R I S T I N F I L M S P E Z I F I S C HE R A U S B I L D U N G / S T U D I U M 14,3% 22,2% F I L M S P E Z I F I S C H E A U S B I L D U N G / S T U D I U M M U S S A B G E S C HL O S S E N S E I N 14,3% 11,1% ANTRAGSTELLER:IN MUSS/SOLLTE KURZ - 6,3% ODER MITTELLANGE FILME VORWEISEN KÖNNEN 55,6% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=9 TV-Sender bzw. n=16 Filmförderungen, Frage: „Bitte geben Sie an, welche der folgenden Aussagen auf Ihre Unternehmens-Definition von "Nachwuchs" in der Filmbranche zutreffen.“ bzw. „Unter welchen Voraussetzungen rechnet Ihre Förderinstitution Antragsteller:innen dem 11 Bereich Nachwuchs zu?“
DEFINITION NACHWUCHS-DEFINITION POSITION, ÜBER DIE BEI FILMFÖRDERUNGEN UND T V-SENDERN NACHWUCHS DEFINIERT WIRD, ÜBER KREATIVE POSITION IN % Sowohl Filmförderungen (93,8 %) als auch TV-Sender (100 %) FILMFÖRDERUNGEN definieren nach eigener Auskunft Nachwuchs vor allem über den/die Regisseur:in. Dieses Bild bestätigt sich bei der TV-SENDER Auswertung der Förderrichtlinien, der Merkblätter einzelner Förderbereiche und der Ausschreibungen der einzelnen 93,8% Filmförder- und Sendeanstalten. Nachwuchsredaktionen der REGISSEUR:INNEN 100,0% öffentlich-rechtlichen Sender nehmen vor allem Nachwuchs- regisseur:innen, in Ausnahmefällen auch Nachwuchsautor:innen, in den Fokus, bezeichnen sich als „Entwicklungswerkstatt für 68,8% junge Autor:innen und Regisseur:innen“. D R E HB U C HA U T O R : I N N E N 88,9% Nachwuchsproduzent:innen werden nicht direkt angesprochen oder am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn gezielt unterstützt. 75,0% PRODUZENT:INNEN 66,7% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=9 TV-Sender bzw. n=16 Filmförderungen, Frage: „Über welche kreative Position wird "Nachwuchs" bei Ihnen definiert?“; Mehrfachnennungen möglich; Quellenangabe zu den Richtlinien der einzelnen Förderanstalten siehe Studienanhang 12
DEFINITION DEFINITIONEN Die Befragung der Institutionen und die Untersuchung der veröffentlichten Förderrichtlinien und Ausschreibungen zeigen, dass im Bereich der Nachwuchsförderung NACHWUCHS, 1. unterschiedliche Begriffe (Nachwuchs, Erstlingsfilm und Debüt) verwendet werden; DEBÜT UND 2. diese bei den einzelnen fördernden Institutionen unterschiedlich definiert werden und ERSTLINGSFILM 3. dabei auf unterschiedliche Positionen (Regie, Produktion und Drehbuch) fokussiert wird. Förderanstalten auf Bundes- und Länderebene ordnen antragstellende Projekte überwiegend aufgrund der Regie der Nachwuchs- oder Debütförderung zu. Auf Bundesebene (FFA, BKM, KjdF) erwähnt keine Förderinstitution Nachwuchsproduzent:innen oder -firmen im direkten Zusammen- hang mit der Debüt- oder Nachwuchsförderung. Auf Länderebene erwähnen die Richtlinien von fünf Filmförderungen Nachwuchsfirmen im Zusammenhang mit Nachwuchsförderung. Der Begriff Debüt oder Erstlingsfilm wird dabei nicht wie in anderen Bereichen der Kunst oder Kultur definiert. Dort gilt als Debüt das erste (öffentliche) Auftreten. Im Bereich Film werden Langfilme, die bereits während des Studiums entstanden, ganz unabhängig von deren Erfolg bei der Einordnung eines neuen Projektes als Debüt meist nicht in Betracht gezogen. Auch hat nur im Ausnahmefall eine bereits vorhandene Laufbahn in anderen Berufen Einfluss auf die Einordnung als Nachwuchs. Nachwuchsdrehbuchautor:innen können Drehbuchförderung bei FFA und BKM, und damit unabhängig von einem etwaigen Regionalbezug, nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen beantragen: bereits realisierte Langfilmdrehbücher, Nominierung für eine Auszeichnung mit dem Deutschen Drehbuchpreis oder dem Kurzfilm-Oscar®, längere literarische Veröffentlichungen oder Theaterstücke und/oder die Zusammenarbeit mit einer Firma, die mindestens einen abendfüllenden Film produziert hat. Voraussetzungen, die für viele Autor:innen am Anfang der Karriere hohe Hürden darstellen, die sie von dieser Förderung ausschließen könnten. Die Institutionen fördern im Bereich Nachwuchs in Verbindung mit der Nachwuchs-Regie nicht nur Nachwuchsfirmen, sondern auch in der Branche bereits etablierte Produktionsfirmen. Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; Quellenangabe zu den Richtlinien der einzelnen Förderanstalten siehe Studienanhang 13
SITUATION DER NACHWUCHS- FILMSCHAFFENDEN IN DEUTSCHLAND
SITUATION FILMNACHWUCHS HEUTIGES TÄTIGKEITSFELD HEUTIGES TÄTIGKEITSFELD DER BEFRAGTEN NACHWUCHSFILMSCH AFFENDEN Die Stichprobe der Nachwuchsfilmschaffenden setzt sich aus 76 REGIE 152 FILMPRODUKTION SPIELFILM/TV-FILM/SERIE insgesamt 488 Personen zusammen. Sie umfasst Absolvent:innen mit filmspezifischem Studium bzw. Quereinsteiger:innen, die entweder in den Bereichen Filmproduktion, Drehbuch oder Regie in den letzten zehn Jahren ihr Studium an einer Filmhochschule (oder vergleich- 1 9 N I C HT 5 4 D R E HB U C H bare Ausbildung) abgeschlossen haben oder deren erster M E HR I N Langfilm als Regisseur:in, Drehbuchautor:in oder Produzent:in FILM- NACHWUCHS- B R A N C HE FILMSCHAFFENDE: innerhalb der letzten zehn Jahre auf relevanten Festivals, im TÄTIG n=488 Kino, TV oder auf Streamingplattformen ausgewertet wurde. Den größten Anteil bilden 152 Filmproduzent:innen. Sie machen knapp ein Drittel der Befragten aus (31%). Hinzu 37 REGIE kommen 135 Regisseur:innen der Bereiche Spielfilm, TV-Film, DOKUMENTARFILM 128 TÄTIGKEIT IN Serie, Dokumentar- und Animationsfilm (28 %), 54 Drehbuch- SONSTIGEN autor:innen (11 %), 128 Personen, die in sonstigen Film- F I LM GE WE R K E N 22 REGIE ANIMATION gewerken tätig sind (26 %) sowie 19 Personen, die heute nicht mehr in der Filmbranche tätig sind (4 %) Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=488, Frage: „In welchem Bereich sind Sie heute hauptberuflich tätig?“ 15
SITUATION FILMNACHWUCHS ÖKONOMISCHE SITUATION ANTEIL DER SELBSTÄNDIGEN/FREIBERUFLICHEN NACHWUCHS - FILMSCHAFFENDEN , DIE MIT DEM AUSGEÜBTEN BERUF IHREN Von den befragten Filmschaffenden gingen zum LEBENSUNTERHALT BESTREITEN KÖNNEN, IN % Erhebungszeitpunkt mehr als 96 % einer beruflichen Tätigkeit nach. Während bei den Produzent:innen knapp 71,1% PRODUKTION die Hälfte des Nachwuchses selbständig (45,4 %) und 37,5% mehr als ein Drittel fest angestellt ist (38,2 %), verdienen Regisseur:innen und Drehbuchautor:innen ihr Einkommen 55,4% MÄNNER REGIE vor allem als Freiberufler:innen (91,9 % bzw. 88,9 %). 49,1% FRAUEN Unter den Selbständigen und Freiberufler:innen können Frauen deutlich seltener mit der hauptberuflichen D R E HB U C H 65,0% 55,6% Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienen. Vor allem im Bereich Produktion ist der Unterschied gravierend: dort n=341 Nachwuchsfilmschaffende. Frage: „ Können Sie mit dieser hauptberuflichen sind es 71,1 % der Männer und nur 37,5 % der Frauen. In Tätigkeit Ihren Lebensunterhalt vollständig bestreiten?“ der Befragung gaben Filmschaffende wiederholt an, parallel verschiedene Tätigkeiten ausüben zu müssen. AKTUELLE BESCHÄFTIGUNGSFORMEN DER NACHWUCHSFILMSCH AFFENDEN NACH GRUPPEN, IN % S E L B S T S T Ä N D I G ( M I T E I GE N E R F I R M A ) A N GE S T E L L T F R E I B E R UF LE R :I N A R B E I T S S UC HE ND S O NS T I GE S PRODUKTION 45,4% 38,2% 11,8% 3,9% 0,7% REGIE 3,0% 91,9% 3,7% 1,5% DREHBUCH 7,4% 88,9% 3,7% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=341 Nachwuchsfilmschaffende. Frage: „Welches Beschäftigungsverhältnis trifft auf Sie in Bezug auf ihre hauptberufliche Tätigkeit aktuell zu? “ 16
SITUATION FILMNACHWUCHS STRUKTUR DER Nur ein geringer Teil der Nachwuchsfilmschaffenden deren Projekte von TV-Sendern redaktionell betreut und ganz oder teilweise finanziert wurden, GEFÖRDERTEN sind Quereinsteiger:innen (16,4 %). Bei Förderinstitutionen liegt der Anteil NACHWUCHS- der unterstützten Quereinsteiger:innen im Schnitt mehr als doppelt so FILMSCHAFFENDEN hoch (37,8 %). STRUKTUR DER GEFÖRDERTEN ABSOLVENT:INNEN UND QUEREINSTEIGER:INNEN , IN % ( ∅) F I L M HO C HS C HU L A B S O L V E N T * I N N E N QUEREINSTEIGER*INNEN FILMFÖRDERUNGEN 62,2% 37,8% TV-SENDER 83,6% 16,4% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=7 TV-Sender bzw. 10 Filmförderungen. Frage: „Wie hoch schätzen Sie das Verhältnis von Quereinsteiger:innen zu Filmhochschul-Absolvent:innen innerhalb der Nachwuchsförderung Ihres Senders [Ihrer Förderinstitution] ein?“ 17
SITUATION DER NACHWUCHS- FILMSCHAFFENDEN IN DEUTSCHLAND 1. LANGFILM
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE FERTIGSTELLUNG ANTEIL FILMSCHAFFENDE MIT 1. L ANGFILM UND GAT TUNG DES 1. L ANGFILMS, IN % 1. LANGFILM SONSTIGES 1,3% ANIMATIONS- Etwas mehr als die Hälfte der befragten Nachwuchs- FILM DOKUMENTAR- filmschaffenden (52,3 %) konnte bereits ihren ersten NEIN 2 ,0 % FILM 47,7% Langfilm realisieren. Von ihnen haben 71,3 % einen 25,3% Spielfilm, 25,3 % einen Dokumentarfilm und 2 % einen n=150 Film- „Konnten Sie JA 52,3% schaffende, Animationsfilm verantwortet. bereits einen die einen Langfilm Im Schnitt waren sie bei Fertigstellung ihres ersten Langfilm realisieren?“ realisieren Langfilms 32,4 Jahre alt. Frauen sind beim ersten n=287 konnten Langfilm im Durchschnitt älter als Männer. Während rund ein Drittel der Frauen beim ersten Langfilm über 35 Jahre alt sind, sind dies bei den Männer nur 22,4 %. SPIELFILM 71,3% Auch bezüglich der Gattungen zeigen sich Alters- unterschiede. Im Bereich Dokumentarfilm war die ALTER BEI FERTIGSTELLUNG DES 1. L ANGFILMS, IN % Mehrheit der befragten Filmschaffenden zwischen 31 ∅ - A L T E R : 3 2 , 4 J A HR E und 35 Jahre alt, im Bereich Spielfilm zwischen 26 und MÄNNER FRAUEN 30 und im Bereich Animationsfilm über 35 Jahre alt, als 37,9% 34,5% 34,5% 29,3% 31,0% sie ihren ersten Langfilm fertiggestellt haben. 22,4% 5,2% 5,2% BIS 25 J. 26-30 J. 31-35 J. ÜBER 35 J. Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=287 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion, Regie). Frage: „Konnten Sie bereits einen Langfilm realisieren?“ bzw. n=150 Frage: „Um welche Form handelt es sich bei diesem 1. Langfilm?“; n=149; Frage: „Wie alt waren Sie, als Sie Ihren 1. Langfilm (der öffentlich ausgewertet wurde bzw. dafür vorgesehen ist/war, unabhängig davon, ob dieser im Studium oder ohne Beteiligung einer Filmhochschule realisiert wurde) fertiggestellt haben?“ 19
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE ENTSTEHUNGSZEIT- 38,5 % der befragten Nachwuchsfilmschaffenden stellte den ersten Langfilm am Ende ihres Studiums oder ihrer Ausbildung fertig. 32,5 % der Kreativen realisierten den Film PUNKT 1. LANGFILM nach der Ausbildung bzw. dem Studium. Bei rund 7 % war der erste Langfilm bereits ein Übungsfilm während des Studiums. 22,2 % der ersten Langfilme entstanden unabhängig von Ausbildung oder Studium. Entstand der erste Langfilm nicht bereits als Bestandteil oder zum Abschluss des Studiums, vergingen nach dem Studium im Durchschnitt fast 5 Jahre bis zum ersten Langfilm. FERTIGSTELLUNGSZEITPUNKT DES 1. L ANGFILMS, ANTEIL IN % 38,5% 32,5% 22,2% 6,8% ÜBUNGSFILM A B S C HL U S S F I L M NACH U N A B HÄ N G I G W Ä HR E N D D E R AM ENDE DER AUSBILDUNG/ VON AUSBILDUNG/ AUSBILDUNG/DES AUSBILDUNG/DES STUDIUM STUDIUM STUDIUMS STUDIUMS Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=117 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion, Regie). 20 Frage: „In welchem Rahmen entstand dieser 1. Langfilm?“
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE PRODUKTIONSFIRMA DES 52,6 % der Nachwuchs-Produzent:innen haben ihren ersten Langfilm mit der eigenen Firma umgesetzt, bei 31,6 % war eine etablierte Produktions- 1. LANGFILMS firma verantwortlich. Bei 6,6 % war die Hochschule als (Ko-) Produzentin beteiligt und 5,3 % entstanden in Koproduktion mit einer etablierten Firma. Bei rund 40 % der Nachwuchs-Regisseur:innen wurde der erste Langfilm von einer externen etablierten Firma, bei 26 % durch eine Nachwuchs- Firma produziert. PRODUKTIONSFIRMA DES 1. L ANGFILMS DER NACHWUCHS-PRODUZENT:INNEN UND –REGISSEUR:INNEN , IN % PRODUZENT:INNEN REGISSEUR:INNEN EXTERNE ETABLIERTE FIRMA 39,7% E I GE N E F I R M A 52,6% E X T E R N E N A C HW U C HS - F I R M A 26,0% ETABLIERTE FIRMA 31,6% HO C HS C HU L E A L S K O - 13,7% P R O DUZ E NT HOCHSCHULE ALS STUDIERENDE:R EINER 6,6% 11,0% (KO-)PRODUZENT HO C HS C HU L E INTERNATIONALE 8,2% KOPRODUKTION MIT KOPRODUKTION 5,3% ETABLIERTER FIRMA HO C HS C HU L E A L S A L L E I N I G E R 5,5% PRODUZENT SONSTIGES 3,9% KEIN:E PRODUZENT:IN / 17,8% EIGENPRODUKTION Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=76 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „Haben Sie diesen 1. Langfilm mit der eigenen Firma produziert oder mit einer bereits am Markt etablierten Firma?“; n=74 Nachwuchsfilmschaffende (Regie). Frage: „Wer hat diesen 1. Langfilm produziert?“; Mehrfachnennungen möglich 21
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE 1. LANGFILM IM Die Mehrheit der realisierten ersten Langfilme der an der Studie teilnehmenden Filmschaffenden entstand außerhalb eines Nachwuchsprogramms. Wurden sie in RAHMEN VON Zusammenarbeit mit einer Sendeanstalt realisiert, entstanden sie am häufigsten im NACHWUCHS- Rahmen der ZDF-Nachwuchsredaktion Das kleine Fernsehspiel (10,7 %), der SWR- PROGRAMMEN Nachwuchsreihe Debüt im Dritten (10 %) sowie der Nachwuchsinitiative Leuchtstoff (8 %) von DFFB, Filmuniversität Babelsberg, rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg. ANTEIL DER REALISIERTEN 1. L ANGFILME, DIE IM RAHMEN EINES NACHWUCHSPROGRAMMES ENTSTANDEN SIND, IN % Z D F - D A S K L E I N E F E R N S E HS P I E L 10,7% DEBÜT IM DRITTEN 10,0% L E U C HT S T O F F 8,0% DEBÜT IM ERSTEN 2,7% FIRST MOVIE PROGRAM/ 2,7% FIRST MOVIE PLUS SWR JUNGER DOKUMENTARFILM 2,0% N O R D L I C HT E R 1,3% P R O S I E B E NS A T .1 0,7% S O NS T I GE S 3,9% K E I N N A C HW U C HS P R O G R A M M 60,0% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=150 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion, Regie). Frage: „Ist dieser 1. Langfilm im Rahmen eines der folgenden Nachwuchsprogramme entstanden?“ 22
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE BUDGET 1. LANGFILM Das durchschnittliche Produktionsbudget des ersten Langfilms liegt bei 752.500 EUR. Dabei hat die Befragung einen deutlich darunter liegenden Medianwert von 400.000 EUR ergeben. Das ist der Wert, bei dem genau die Hälfte aller Angaben darunter und die andere Hälfte darüber liegt. Ganz selten werden erste Langfilme mit deutlich höheren Budgets über 2 Mio. EUR produziert (= 5 % aller Angaben). Die Herstellungskosten eines deutschen Kinofilms außerhalb des Nachwuchsbereiches lagen im Vergleich dazu 2017 bei durchschnittlich 2,2 Mio. EUR. Ein FFA-geförderter Film hatte im gleichen Jahr ein durchschnittliches Budget von 5,22 Mio. EUR. Die Budgets der Fernsehfilme von ARD und ZDF liegen aktuell zwischen 1,54 Mio. EUR und 1,9 Mio. EUR. VERTEILUNG PRODUKTIONSBUDGET DES 1. L ANGFILMS NACH GRÖSSENKL ASSEN , IN % MEDIAN: 16,3% 400.000€ 14,9% 14,9% 13,5% ∅-BUDGET: 752.500€ 9,9% 8,5% 8,5% 5,7% 5,0% 1,4% 1,4% 2.000.000€ 100.000€ 250.000€ 500.000€ 750.000€ 1.000.000€ 1.250.000€ 1.500.000€ 1.750.000€ 2.000.000€ Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=141 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion, Regie). Frage: „Welches Budget (inkl. aller Rück- und Beistellungen) hatte dieser 1. Langfilm?“; weitere Quellen: Produzentenstudie 2018; FFA-Förderbroschüre 2019; ZDF, online unter: www.zdf.de/zdfunternehmen/zdf-programmprofile- 23 und-kosten-genre-filme-102.html; ARD, online unter: www.daserste.de/specials/ueber-uns/ueber-uns-sendeplatzprofile102.html
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE DURCHSCHNITTSBUDGET ∅-PRODUKTIONSBUDGET DES 1. L ANGFILMS NACH GESCHLECHT, GAT TUNG, PRODUKTIONSFIRMA 1. LANGFILM UND FERTIGSTELLUNGSJAHR Das durchschnittliche Produktionsbudget des ersten Langfilms P R O DUZ E NT I NNE N ∅ 544.382 € von Produzentinnen liegt rund 350.000 EUR unter dem Budget der männlichen Kollegen. Während rund 20 % der Nachwuchs- PRODUZENTEN ∅ 895.763 € Produzenten mit Budgets über 1,25 Mio. EUR arbeiten konnten, standen nur 7 % der weiblichen Kolleginnen Budgets in dieser Höhe zur Verfügung. DOKUMENTARFILM ∅ 146.324 € Betrachtet man zum Vergleich die Mittelwerte der Budgets der Kinospielfilme außerhalb des Nachwuchsbereiches, arbeiten SPIELFILM ∅ 797.229 € Produzenten (ca. 5,1 Mio. EUR) im Durchschnitt mit einem fast doppelt so hohen Budget wie Produzentinnen (ca. 2,6 Mio. EUR).* Nachwuchsfilmen stand im Bereich Spielfilm im Durchschnitt ein N A C HW U C HS - Budget von 797.229 EUR und im Bereich Dokumentarfilm von FIRMA ∅ 615.777 € 146.324 EUR zur Verfügung. ETABLIERTE ∅ 1.101.820 € FIRMA Wurde der erste Langfilm eines Regisseurs/einer Regisseurin durch eine etablierte Produktionsfirma produziert, lag das durch- schnittliche Budget um rund 500.000 EUR über dem Budget von Langfilmen, die von Nachwuchsfirmen produziert wurden. FERTIGSTELLUNG ∅ 632.811 € BIS 2015 Das Durchschnittsbudget des ersten Langfilms liegt in den Fertig- FERTIGSTELLUNG ∅ 826.742 € stellungsjahren 2016 bis 2020 rund 200.000 EUR über dem Durch- 2016-2020 schnittsbudget der ersten Langfilme, die vor 2015 realisiert wurden. *FFA (2017): Studie „Gender und Film“, Seite 16, Stand: Februar 2017 Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=141 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion, Regie). Frage: „Welches Budget (inkl. aller Rück- und Beistellungen) 24 hatte dieser 1. Langfilm?“
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION FINANZIERUNG 1. LANGFILM FINANZIERUNG DES 1. L ANGFILMS DURCH HOCHSCHULE, REGIONALE FILMFÖ RDERUNG, T V -SENDER, BUNDESFÖRDERUNG & WEITERE QUELLEN, ANTEIL DER NENNUNGEN IN % BETEILIGUNG MIT BARMITTELN 27,0% DFFF 15,4% HO C HS C HU L - BETEILIGUNG BUNDESFÖRDERUNG BETEILIGUNG NICHT (NUR) MIT F F A - R E F E R E NZ F Ö R DE R U NG 7,7% 36,5% BARMITTELN, AUCH IN ANDERER FORM BKM - PRODUKTIONSFÖRDERUNG 4,6% KEINE HOCHSCHULBETEILIGUNG 55,4% K U R A T O R I U M J U N G E R D E U T S C HE R 3,1% FILM - PRODUKTIONSFÖRDERUNG FFA - PRODUKTIONSFÖRDERUNG 3,1% PRODUKTIONSFÖRDERUNG 62,7% FILMFÖRDERUNG REGIONALE STOFFENTWICKLUNGS -/ 5,3% D R E H B U C HF Ö R D E R U N G INVESTOREN (PRIVATE EQUITY) 27,7% KEINE REGIONALE WEITERE (KO-) PRODUZENTEN 18,5% FINANZIERUNGSQUELLEN 36,0% FILMFÖRDERUNG VERLEIH 16,9% WEITERE CROWDFUNDING 10,8% SENDERBETEILIGUNG MIT 31,6% LIZENZANTEIL WELTVERTRIEB 10,8% TV-SENDER SENDERBETEILIGUNG MIT SONSTIGE FÖRDERUNG (STIFTUNGEN, 43,4% 7,7% KOPRODUKTIONSANTEIL STIPENDIEN, BÜRO ETC.) SONSTIGE INTERNATIONALE 4,6% FÖRDERUNGEN KEINE SENDERBETEILIGUNG 48,7% SONSTIGES 10,8% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=76 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „War eine Filmhochschule [ein Sender] an der Finanzierung dieses 1. Langfilms beteiligt?“ bzw. „Haben Sie eine regionale Filmförderung für diesen 1. Langfilm erhalten?“; n=65 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „Welche 25 weiteren Finanzierungsquellen [inkl. Bundesförderung] haben Sie für diesen 1. Langfilm genutzt?“; Mehrfachnennungen möglich
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION FINANZIERUNG 1. LANGFILM Die Mehrheit der ersten Langfilme wurde ohne Hochschul- Bei der Förderung aus Bundesmitteln nannten die Befragten vor Beteiligung produziert (55,4 %). Bei Beteiligung einer Hochschule allem die Förderung durch den Deutschen Filmförderfonds – DFFF erhielten 27 % der Nachwuchsfilmschaffenden Barmittel von ihren (15,4 %) sowie die Referenzförderung der FFA (7,7 %). Nur selten Filmhochschulen, 36,5 % erhielten neben Barmitteln weitere erhielten die Projekte Produktionsförderung durch BKM (4,6 %), Unterstützung, z. B. durch Beistellungen. Im Schnitt lag die FFA oder Kuratorium junger deutscher Film (je 3,1 %). Hochschul-Barmittelbeteiligung bei 17.000 EUR, Beistellungen Als weitere Finanzierungsquellen des ersten Langfilms nannten die wurden im Schnitt mit 140.000 EUR angegeben. 62,7 % der ersten befragten Produzent:innen private Investoren (27,7 %), Kopro- Langfilme erhielten Produktionsförderung einer regionalen duzenten (18,5 %) und den Verleih (16,9 %). Filmförderung. Im Durchschnitt in einer Höhe von 194.000 EUR. Im Schnitt lag der Barmittel-Eigenanteil der Produktionsfirmen bei An 31,6 % der ersten Langfilme waren TV-Sender mit einem rund 8 %, für Rückstellungen bei 17,5 % und für Beistellungen bei Lizenzanteil beteiligt und/oder bei 43,4 % mit einem Kopro- rund 5 % der Herstellungskosten. duktionsanteil. Bei den befragten Produzent:innen, die Angaben zur finanziellen Beteiligung der TV-Sender gemacht haben (n=17), DURCHSCHNIT TLICHER EIGENANTEIL AM BUDGET lag der TV-Anteil am Gesamtbudget im Schnitt bei 27 % (Spanne: DES 1. L ANGFILMS, IN % 4 % bis 50 %). Die TV-Sender stellten dabei im Durchschnitt 221.000 EUR durch einen Koproduktions- oder Lizenzanteil zur ∅ 17,5% Verfügung (Dokumentarfilm ø 36.000 EUR; Spielfilm ø 260.850 ∅ 81.900 € EUR). Die höchste Beteiligung lag bei 630.000 EUR. Wurde der erste Langfilm von einer etablierten Firma produziert, lag die ∅ 8,4% finanzielle TV-Beteiligung im Schnitt ca. 100.000 EUR über der ∅ 43.200 € ∅ 5,1% Beteiligung an Filmen, die eine Nachwuchsfirma produzierte oder ∅ 18.100 € an der die Hochschule beteiligt war. Am häufigsten waren der SWR (28 %), das ZDF (21 %) sowie arte (15 %) an Nachwuchsfilmen EIGENANTEIL EIGENANTEIL EIGENANTEIL finanziell beteiligt. Streaming-Dienste beteiligten sich in keinem BARMITTEL RÜCKSTELLUNGEN BEISTELLUNGEN Fall an der Finanzierung. 26 Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=55 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „Wie hoch war Ihr Eigenanteil am Budget dieses 1. Langfilms?“
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION BEZAHLUNG CREW & Nachwuchsproduzent:innen konnten beim ersten Langfilm ihre Crew lediglich zu 11,8 % und die Schauspieler:innen zu rund 4 % branchenüblich bzw. nach SCHAUSPIELER:INNEN Tarif bezahlen. Häufig konnte nur anteilig nach Tarif oder mittels (Teil-) Rückstellungen entlohnt werden. Bei 31,1 % erfolgte die Bezahlung nach Mindestlohngesetz, bei 20 % durch Mindestlohn und Teilgagenrückstellung. BEZAHLUNG DER FILMCRE W BEIM 1. L ANGFILM, ANTEIL DER NENNUNGEN IN % VOLLE BEZAHLUNG, CREW 11,8% BRANCHENÜBLICH B Z W. T A R I F GA GE N S C HA U S P I E L E R : I N N E N 3,9% ANTEILIGE BEZAHLUNG CREW 23,7% S C HA U S P I E L E R : I N N E N 17,1% RÜCKSTELLUNG KOMPLETTRÜCKSTELLUNG 14,5% TEILRÜCKSTELLUNG 6,6% EHRENAMTLICH/ MINDESTLOHN E HR E N A M T L I C H ( C R E W / S C HA U S P I E L E R : I N N E N ) 14,5% M I N D E S T L O HN ( C R E W / S C HA U S P I E L E R : I N N E N ) 31,1% M I N D E S T L O HN U N D T E I L G A G E N R Ü C K S T E L L U N G 20,0% ( C R E W / S C HA U S P I E L E R : I N N E N ) Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=76 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion) bzw. 45 Nachwuchsfilmschaffende (Mindestlohn bei Produktion ab 2015). Frage: „Konnten Sie in der Produktion dieses 1. Langfilms mindestens Tarifgagen bzw. die branchenüblichen Tagesgagen an Crew und Schauspieler:innen zahlen?“; 27 Mehrfachnennungen möglich
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION & REGIE AUSWERTUNG 1. LANGFILM VERTEILUNG DER NACHWUCHSFILME AUF DIE WICHTIGSTEN FILMFESTIVALS FÜR NACHWUCHS IN DTL. 2019, IN %, & FESTIVALS Festivals sind mit 84,2 % essentieller Bestandteil der F I L M F E S T HA M B U R G BERLINALE Auswertungskette erster Langfilme. 2019 wurden auf den sechs 3,4% PERSPEKTIVE wichtigsten deutschen Filmfestivals für Nachwuchsfilmschaffende D E U T S C HE S K I N O 12,7% insgesamt 118 Nachwuchsfilme* aufgeführt. Dabei wurden die M A X O P HÜ L S BASIS 2019: meisten Filme auf den Festivals Max Ophüls Festival (33,1 %) A C HT U N G B E R L I N 118 FESTIVAL 12,7% 33,1% sowie Hofer Filmtage (22 %) gezeigt. Das ausschließlich auf NACHWUCHS- FILME Nachwuchstalente ausgerichtete Max Ophüls Festival und die Berlinale zeigen sich als Festivals, die für die Uraufführung der F I L M F E S T M Ü N C HE N Filme sehr wichtig sind. 16,9 % bzw. 15,4 % der befragten 16,1% HO F E R F I LM T A GE 22,0% Filmschaffenden feierten dort die Premiere ihres ersten Langfilms. AUSWERTUNGSWEGE DES 1. L ANGFILMS, IN % ANTEIL DER URAUFFÜHRUNGEN NACH FILMFESTIVAL, IN % (PRODUKTION) (PRODUKTION, REGIE) AUF FESTIVALS 84,2% M A X O P HÜ L S P R E I S 16,9% BERLINALE 15,4% IM KINO 71,1% HO F E R F I LM T A GE 11,0% I M F E R N S E HE N 55,3% F I L M F E S T M Ü N C HE N 8,8% F I L M F E S T HA M B U R G 0,7% AUF STREAMING-PLATTFORMEN 31,6% SONSTIGES NAT. FESTIVAL 14,7% SONSTIGES 6,6% INTERNAT. FESTIVAL 22,1% BISHER KEINE VERWERTUNG 6,6% K E I N E U R A U F F Ü HR U N G 10,3% * inkl. Dopplungen durch Aufführung auf mehreren Festivals; Kurzfilme sind hier nicht enthalten Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=76 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „Wo wurde dieser 1. Langfilm aufgeführt bzw. ausgestrahlt?“; 28 n=136 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion, Regie). Frage: „Auf welchem Festival wurde dieser 1. Langfilm uraufgeführt?“; Mehrfachnennungen möglich
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION ZEITPUNKT DER LIZENZIERUNG ZEITPUNKT DER LIZENZIERUNG, IN % 1. LANGFILM DURCH VERLEIH/ NACH FESTIVALPREMIERE VERTRIEB 34,1% DUR C H VERLEIH- VORABLIZENZ LIZENZ DURCH VERLEIH LIZENZIERT 62,0% 38,6% W Ä HR E N D / N A C H POSTPRODUKTION 27,3% DURCH WELTVERTRIEB LIZENZIERT 40,8% NACH DER FESTIVALPREMIERE DURCH EINE 21,4% VORABLIZENZ SELBST VERTRIEBEN 22,5% 28,6% VERTRIEBS- LIZENZ W Ä HR E N D / N A C H BISHER KEINE AUSWERTUNG P O S T P R O DUK T I O N 7,0% 50,0% 62 % der befragten Nachwuchs-Produzent:innen gaben an, dass Sowohl Filmverleiher wie auch Weltvertriebe bevorzugen im ihr erster Langfilm durch Verleiher lizenziert wurde, bei 40,8 % Nachwuchsbereich die Lizenzierung der Filme zu einem erfolgte eine Lizensierung durch einen Weltvertrieb. Minimum- Zeitpunkt, an dem bereits gedrehtes Material vorhanden ist und garantien konnten über 50 % der befragten Produzent:innen Auswertungschancen ggf. besser eingeschätzt werden können. vereinbaren. Bei 34 % der Projekte zahlten Verleiher eine Nur 38,6 % der befragten Produzent:innen konnten Rechte Minimumgarantie, bei 23 % der Weltvertrieb. Die Höhe der vorab an einen Verleih und 28,6 % an einen Weltvertrieb Garantie konnte diese Befragung nicht verlässlich ermitteln. lizenzieren. Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=71 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „Haben Sie für diesen 1. Langfilm einen Lizenzvertrag mit einem Verleih/Vertrieb geschlossen?“; n=47 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). Frage: „Hat der 29 Verleih/Vertrieb eine Minimumgarantie gezahlt?“; Mehrfachnennungen möglich
SITUATION FILMNACHWUCHS – PRODUKTION NACHFOLGE- 77,6 % der befragten Nachwuchs-Produzent:innen haben nach dem ersten Langfilm weitere Filme produziert: Dabei handelte es sich bei 67,8 % der Befragten um Kinospielfilme. Knapp 49,2 % PROJEKTE DER gaben an, in der Folge Dokumentarfilme produziert zu haben. (Befragt wurden Produzent:innen PRODUZENT:INNEN/ mit eigener Firma, freiberuflich für Auftraggeber Tätige und Angestellte) REGISSEUR:INNEN Die befragten Regisseur:innen beantworteten Fragen zu Folgeprojekten zu selten, um verlässliche Entwicklungen abbilden zu können. Wiederholt betont wurde, dass der erste Film noch einfach zu realisieren sei. Ein zweiter Film lässt sich danach viel schwieriger finanzieren. Wurde ein Folge- projekt realisiert, wurde dieses bei 82,5 % der Regisseur:innen von einer anderen Firma als der erste Langfilm produziert. 55 % realisierten das Folgeprojekt mit einer etablierten Firma. ANTEIL NACHWUCHS-PRODUZENT:INNEN MIT REALISIERUNG WEITERER FILME NACH KATEGORIE, IN % NEIN KINOSPIELFILME 67,8% 22,4% DOKUMENTARFILME 49,2% KURZFILME 39,0% WERBUNG 33,9% „Haben Sie nach TV-FILME (EINZELSTÜCKE) 22,0% diesem 1. Langfilm MUSIKVIDEOS 15,3% noch weitere Filme realisiert?“ T V - F I L M E ( F O L G E N E I N E R R E I HE ) 13,6% DOKUMENTATIONEN 13,6% MITTELLANGE FILME 8,5% JA FOLGE(N) SERIE TV 8,5% 77,6% ABENDFÜLLENDE ANIMATIONSFILME 5,1% F O L GE ( N) S E R I E S T R E A M I NG 5,1% REPORTAGEN 3,4% SONSTIGES 11,9% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=76 Nachwuchsfilmschaffende (Produktion). 30 Frage: „Welche Filme haben Sie seither als Produzent:in realisiert?“; Mehrfachnennungen möglich
SITUATION FILMNACHWUCHS – REGIE DREHBUCHFÖRDERUNG & DREHBUCH -URHEBER:IN DES 1. L ANGFILMS EINES/ EINER REGISSEUR:IN, IN % REGIE-GAGE K O - A U T O R E N S C HA F T MIT AUTOR:IN EIGENES 17,6% D R E HB U C H Der Großteil der befragten Nachwuchs-Regisseur:innen hat das 64,9% Drehbuch zum ersten Langfilm selbst geschrieben (64,9 %), EXTERNE:R BEREITS weitere 17,6 % verfassten das Drehbuch in Ko-Autorenschaft. ETABLIERTE:R AUTOR:IN In 62,5 % der Fälle wurden die Drehbücher ohne die finanzielle 9 ,5 % Unterstützung einer Förderung entwickelt. Nur bei rund 28 % der Befragten wurde die Drehbuchentwicklung durch eine oder KOMMILITON:IN mehrere Filmförderungen unterstützt. 6,9 % wurden durch ein 8,1% Stipendium und 2,8 % durch einen Förderpreis in der Phase der Stoffentwicklung finanziell unterstützt. ANTEIL DREHBUCHFÖRDERUNGEN DES 64 % der befragten Nachwuchs-Regisseur:innen (n=74) haben 1. L ANGFILMS, IN % bei ihrem ersten Langfilm eine Regie-Gage erhalten. Im Schnitt lag diese Gage bei 25.000 EUR (n=44). Bei 30 % der befragten FILMFÖRDERUNG 27,8% Nachwuchs-Regisseur:innen, die Angaben zur Höhe der Regie- Gage gemacht haben, wurde die Gage ganz oder teilweise STIPENDIUM 6,9% zurückgestellt. Im Schnitt lag die zurückgestellte Gage bei 13.600 EUR (n=13). FÖRDERPREIS 2,8% SONSTIGES 2,8% KEINE FÖRDERUNG 62,5% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=73 Nachwuchsfilmschaffende (Regie). Frage: „Wer hat das Drehbuch für diesen Film verfasst?“; n=72 Nachwuchsfilmschaffende (Regie). Frage: „Haben Sie dafür eine Drehbuch- oder Stoffentwicklungsförderung erhalten?“; Mehrfachnennungen möglich 31
SITUATION FILMNACHWUCHS – REGIE AUSWERTUNG Der erste Langfilm der befragten Nachwuchs-Regisseur:innen wurde am häufigsten im Kino ausgewertet (71,2 %). 53,4 % der Befragten gaben an, dass der erste Langfilm im Fernsehen 1. LANGFILM gezeigt wurde. Auf Streaming-Plattformen erfolgte eine Auswertung des ersten Langfilms bei 50,7 %. ANTEIL REGISSEUR:INNEN MIT AUSWERTUNG DES 1. L ANGFILMS IM KINO, FERNSEHEN UND/ODER AUF STREAMING-PL AT TFORM EN, IN % JA JA JA 71,2% 53,4% 50,7% KINO FERNSEHEN STREAMING Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=73 Nachwuchsfilmschaffende (Regie). Frage: „Wurde dieser Film im Kino [Fernsehen] aufgeführt?“ bzw. „Wird der Film bei einer Streaming-Plattform gezeigt?“ 32
SITUATION FILMNACHWUCHS – DREHBUCH ABSOLVENT:INNEN 63 % der befragten Drehbuch-Absolvent:innen machten ihren Abschluss mit einem Langfilmdrehbuch (inkl. Spielfilm, Dokumentarfilm). Davon DREHBUCH wurden bei 41,4 % das Drehbuch optiert und wiederum davon bei 33,3 % das Drehbuch auch verfilmt. Von 29 Abschlussdrehbüchern wurden somit 4 Drehbücher (13,8 %) verfilmt. VERTEILUNG DER DREHBUCH -ABSOLVENT:INNEN NACH ABSCHLUSSDREH BUCH, OPTIERUNG & DREHBUCHVERFILMUNG, IN % 63,0% 41,3% 33,3% ABSCHLUSS DREHBUCH DREHBUCH LANGFILM- OPTIERT VERFILMT DREHBUCH n=12 n=4 n=29 A B S C HL U S S M I T … OPTIERT DURCH… VERFILMT DURCH… 56,5% 20,7% 16,7% SPIELFILM ETABLIERTE FIRMA ETABLIERTE FIRMA 4,3% 17,2% 8,3% L A N GF I L M S O N S T I GE N A C HWUC HS F I R M A NA C HWUC HS F I R M A 2,2% 3,4% 8,3% DOKUMENTARFILM KOMMILITON:INNEN KOMMILITON:INNEN Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=46 Nachwuchsfilmschaffende (Drehbuch). Frage: „Haben Sie Ihr Drehbuchstudium mit einem Langfilmdrehbuch abgeschlossen?“ 33
SITUATION FILMNACHWUCHS – DREHBUCH KARRIEREENTWICKLUNG Nach dem ersten Langfilmdrehbuch haben 66 % der befragten Drehbuch- autor:innen an mindestens einer TV-Serie und 25,5 % an einer TV-Reihe DREHBUCHAUTOR:INNEN mitgewirkt. Für einen Fernsehfilm (Einzelstück) haben 19,1 % und für einen NACH DEM ABSCHLUSS Kinofilm 44,7 % der Befragten nach ihrem ersten Langfilmdrehbuch mindestens ein weiteres Drehbuch geschrieben. Von den Projekten, an denen die Drehbuchautor:innen mitgewirkt haben, wurden 61 % der TV-Serien und 67 % der Folgen für eine TV-Reihe auch produziert. Von den Drehbüchern für einen TV-Film sind 67 % und von den Drehbüchern für einen Kinofilm 41 % in Produktion gegangen. VERTEILUNG AUTOR:INNEN MIT MIT WIRKUNG AN T V -SERIE, T V -REIHE, T V -MOVIE, KINOFILM, IN % JA JA JA JA 66,0% 25,5% 19,1% 44,7% TV-SERIE TV-REIHE TV-MOVIE KINOFILM ∅ - GAGE / F O L GE : ∅ - GA GE / F O L GE : ∅ - GA GE : ∅ - GA GE : 11.700 EUR 22. 00 0 E U R 25. 40 0 E U R 20. 50 0 E U R (N=18) (N=12) ( N = 9) ( N = 6) Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=47 Nachwuchsfilmschaffende (Drehbuch). Frage: „Haben Sie bislang als Autor:in an der Entwicklung mindestens einer Serie, TV-Reihe mitgewirkt bzw. mindestens ein TV-Movie oder nach Ihrem ersten verfilmten Langfilmdrehbuch bzw. Ihrem Abschluss mindestens ein Drehbuch für 34 einen Kinofilm geschrieben?“
SITUATION FILMNACHWUCHS – DREHBUCH PROJEKTAKQUISE WEGE ZUR GENERIERUNG VON AUFTRÄGEN NACH WICHTIGKEIT DREHBUCHAUTOR:INNEN A M W I C HT I G S T E N Um neue Aufträge zu erhalten, müssen Nachwuchs-Drehbuch- 1. AKTIVE EIGENAKQUISE autoren:innen vor allem aktive Eigenakquise betreiben. Im Schnitt wählen die befragten Kreativen diese Option nach 2. WAR KOMMILITON:IN IM STUDIUM Wichtigkeit auf den höchsten Rang, also als oberste Priorität. 3. WAR DOZENT:IN IM STUDIUM Aber auch im Studium aufgebaute Netzwerke mit A B N E H M E N D E W I C H T I GK E I T Kommiliton:innen und Dozent:innen sowie persönliche 4 . E M P F E HL U N G E N Empfehlungen sind weitere wichtige Punkte, um Auftraggeber auf die Autor:innen und ihre Stoffe aufmerksam zu 5. AKTIVE AKQUISE DER AGENTUR machen. Pitching- und andere Branchenveranstaltungen sowie 6. ÜBER DIE AGENTURWEBSITE die Listung in Autorendatenbanken führen seltener zu neuen Entwicklungsaufträgen. 7. PREISE/KRITIKEN FÜR VORGÄNGERFILME 8 . B R A N C HE N P I T C HI N G S 9. NETWORKINGVERANSTALTUNGEN 10. AUTORENDATENBANK Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=47 Nachwuchsfilmschaffende (Drehbuch). Frage: „Wie werden Ihre Auftraggeber:innen auf Sie und Ihre Stoffe aufmerksam? Bitte sortieren Sie nach Wichtigkeit.“; Mehrfachnennungen möglich 35
SITUATION DER NACHWUCHS- FILMSCHAFFENDEN IN DEUTSCHLAND PROBLEMFELDER UND WÜNSCHE DER NACHWUCHSFILMSCHAFFENDEN
SITUATION FILMNACHWUCHS ENTWICKLUNGSCHANCEN FEHLENDE RISIKOBEREITSCHAFT DER BRANCHE 78,6% & PROBLEMFELDER AUS LANGE ENTSCHEIDUNGSZEITRÄUME BEI SENDERN 68,3% SICHT DES NACHWUCHSES LANGE FINANZIERUNGSZEITRÄUME 64,5% MANGELNDE OFFENHEIT FÜR INNOVATIONEN, 69 % der befragten Filmschaffenden schätzen die ANDERE ERZÄHLFORMATE USW. 64,0% allgemeinen Entwicklungschancen innerhalb der FEHLENDE KREATIVE FREIRÄUME 54,0% Filmbranche in Deutschland als eher schwierig oder MANGELNDE TRANSPARENZ DER 53,5% sehr schwierig ein. Nur knapp 4 % betrachten die ENTSCHEIDUNGSWEGE UND ENTSCHEIDUNGEN Entwicklungschancen als sehr gut, 24,9 % als eher gut. HOHE EINTRITTSBARRIEREN IN DIE FILMBRANCHE 49,5% Als Problem benannten die Befragten am häufigsten MANGELNDE AUFMERKSAMKEIT FÜR 48,2% NACHWUCHS IN DER BRANCHE die fehlende Risikobereitschaft in der Branche (78,6 %), KOMPLIZIERTES VERFAHREN ZUR 46,3% lange Entscheidungszeiträume der Sender (68,3 %) BEANTRAGUNG VON FÖRDERUNGEN sowie lange Finanzierungszeiträume (64,5 %). MANGELNDES ÖFFENTLICHES BEWUSSTSEIN 45,2% FÜR DEN BEDARF AN UNTERSTÜTZUNG 49,5 % benennen hohe Eintrittsbarrieren als Problem, MANGELNDE DIVERSITÄT 43,5% unabhängig davon, ob sie männlich, weiblich, UNZUREICHENDE FINANZIELLE FÖRDERUNG 43,0% Absolvent:in oder Quereinsteiger:in sind. Auch haben VON SEITEN DES BUNDES sie das Gefühl, dass die Aufmerksamkeit für den FEHLENDE CHANCENGLEICHHEIT DER 40,7% GESCHLECHTER (FRAU/MANN/DIVERS) Nachwuchs in der Branche insgesamt ungenügend ist. LANGE ENTSCHEIDUNGSZEITRÄUME BEI 38,5% Eine fehlende Nachwuchsförderung des Bundes FÖRDERERN benannten 43 % der Befragten. UNZUREICHENDE FINANZIELLE FÖRDERUNG 34,3% VON SEITEN DER BUNDESLÄNDER Die fehlende Chancengleichheit der Geschlechter wird UNZUREICHENDE KOMMUNIKATIONSKULTUR 33,6% von 56 % der befragten Frauen bzw. von insg. 40,7 % FEHLENDE SICHTBARKEIT 29,6% der Befragungsteilnehmer:innen benannt. 43,5 % thematisieren die mangelnde Diversität. SONSTIGES 15,6% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=467 Nachwuchsfilmschaffende. Frage: „Wo sehen Sie die Herausforderungen bzw. Probleme in der Nachwuchsförderung in Deutschland?“; Mehrfachnennungen möglich; n=469 Nachwuchsfilmschaffende. Frage: „Wie schätzen Sie allgemein die Entwicklungschancen in 37 der Branche ein?“
SITUATION FILMNACHWUCHS VERBESSERUNG DER WÜNSCHE DER NACHWUCHSFILMSCH AFFENDEN AN DIE NACHWUCHSFÖRDERUNG IN DTL., IN % NACHWUCHSFÖRDERUNG ALTERNATIVE FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN 62,3% Zur Verbesserung der Nachwuchsförderung wünschen sich die befragten Nachwuchsfilmschaffenden vor allem alternative und SCHNELLERE 62,1% FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN schnellere Finanzierungsmöglichkeiten (je ca. 62 %), mehr kreative Freiräume (57,8 %), mehr Transparenz im Fördersystem (56,5 %) MEHR KREATIVE FREIRÄUME 57,8% sowie insgesamt eine Erhöhung der finanziellen Mittel (56,1 %). MEHR TRANSPARENZ IM Wiederholt thematisiert in der Befragung wurde das Fehlen einer FÖRDERSYSTEM 56,5% gezielten Nachwuchsförderung im Bereich Animation. ERHÖHUNG DER FINANZIELLEN MITTEL 56,1% 68,4 % der befragten Nachwuchsfilmschaffenden wünschen sich WACHSENDES BEWUSSTSEIN FÜR DIE eine Verstärkung der Drehbuch- und Stoffentwicklungsförderung BELANGE DES NACHWUCHSES 53,1% im Nachwuchsbereich. INTERNATIONALISIERUNG DER BRANCHE 47,1% BEREICHE FÜR MEHR NACHWUCHSPROGRAMME/ NACHWUCHSINITIATIVEN , IN % MEHR GLEICHSTELLUNG 46,7% DREHBUCH/STOFFENTWICKLUNG/ TREATMENT 68,4% MEHR DIVERSITÄT 46,5% PROJEKTENTWICKLUNG 63,6% STÄRKERE INITIVATIVBEREITSCHAFT PRODUKTION 44,6% VON BUND UND LÄNDERN 44,1% GRÜNDUNGSFÖRDERUNG 41,3% GRÖSSERE PRAXISNÄHE IN DER AUSBILDUNG/IM STUDIUM 33,0% MENTORINGPROGRAMME 32,5% GRÖSSERE OFFENHEIT DER BRANCHE FÜR QUEREINSTEIGER:INNEN 28,5% FORTBILDUNGSFÖRDERUNG 27,1% SLATE-FÖRDERUNG 16,0% SONSTIGES 15,6% SONSTIGES 14,5% Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=467 bzw. 462 Nachwuchsfilmschaffende. Frage: „Was wünschen Sie sich von einer Nachwuchsförderung in der 38 Zukunft?“ bzw. „In welchen Bereichen würden Sie sich mehr Programme/Initiativen zur Förderung des filmischen Nachwuchses wünschen?“; Mehrfachnennungen möglich
NACHWUCHSFÖRDERUNG – FOKUS FILMHOCHSCHULEN
FILMHOCHSCHULEN ZAHL DER FILMHOCHSCHUL- An zwei der befragten deutschen Filmhochschulen werden nur alle zwei Jahre Absolvent:innen aus den im Rahmen der Nachwuchsstudie erfassten ABSOLVENT:INNEN Studiengängen verabschiedet. Aus diesem Grund variieren die Zahlen alle zwei Jahre: 2019 schlossen insgesamt 220 Filmschaffende ihr Studium ab. 2020 waren es wahrscheinlich wieder rund 75 Student:innen mehr. Die hier erfasste Zahl der Absolvent:innen dieser Filmhochschulen wird ergänzt durch Absolvent:innen vieler anderer Universitäten und Kunsthochschulen in Deutschland sowie durch Quereinsteiger:innen aus anderen Berufen und Studienrichtungen, die jährlich in der Filmbranche Fuß fassen wollen. ANZAHL DER ABSOLVENT:INNEN AN DEN TEILNEHMENDEN DEUTSCHEN FILMHOCHSCHULEN 2010-2019 DOKUMENTARFILM An der Befragung im Rahmen der Nachwuchsstudie nahmen 305 TON die folgenden sechs Filmhochschulen teil: 293 20 Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, Filmakademie 13 19 19 R E GI E Baden-Württemberg, Filmuniversität Babelsberg KONRAD 237 223 58 227 220 WOLF, Hochschule für Fernsehen und Film München, Ham- 25 57 29 21 19 M O N T A GE 18 22 11 burg Media School und ifs internationale filmschule köln. 14 18 15 37 47 27 Zu den an diesen Filmhochschulen für diese Studie erfassten 41 74 PRODUKTION 11 9 59 17 Studiengängen zählen: 18 48 51 57 D R E H B U CH Animation, Cinematografie/Bildgestaltung/Kamera, Ton, 48 41 37 Drehbuch/Dramaturgie, Film- und Fernsehproduktion, 35 33 42 31 26 23 40 B I L D GE S T A L T U N G / Montage, Regie, Dokumentarfilm 26 26 27 KAMERA 40 37 29 42 27 21 ANIMATION 2010 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: Nachwuchsstudie Produzentenverband, 2021; n=6 Filmhochschulen. Frage: „Wie viele Absolvent:innen zählten Sie in den Jahren 2010 und 2015-2019 in den folgenden Studiengängen?“ 40
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