Natura-2000-Gebieten Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer - van Eijden

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Natura-2000-Gebieten Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer - van Eijden
Zeitschrift für Naturschutz und Landschaftspflege

 Heiko Brunken, Matthias Hein und Henrich Klugkist

 Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische
 und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer
 Natura-2000-Gebieten
 Impacts of ecological ditch maintenance on fishes and the
 dragonfly Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Natura 2000
 sites in the German state of Bremen

 Seiten 370-375

 Die Gräben der Natura-2000-Gebiete im Bremer                 The agricultural ditches of the Natura 2000 sites in the
 Feuchtgrünlandgürtel stellen bedeutende Sekundärhabitate     Weser river lowlands around Bremen, Germany, are known
 für typische Auenarten dar. Hier leben u. a. Arten der       as important secondary habitats for typical floodplain
 Anhänge II und IV der FFH-RL wie Schlammpeitzger,            species (e. g. Mud Loach Misgurnus fossilis, Spined Loach
 Steinbeißer oder Grüne Mosaikjungfer. In einem               Cobitis taenia, Green Hawker Aeshna viridis) listed in
 DBU-geförderten Forschungs- und Kooperationsvorhaben         Annexes II and IV of the Habitats Directive. Different
 zur Erprobung von Grabenmanagementmaßnahmen zum              methods of ditch maintenance, evaluated in a research and
 Erhalt der Krebsschere wurden die Auswirkungen               development project focussing on Water Soldier populations
 unterschiedlicher Grabenräumvarianten auf die Fisch- und     (Stratiotes aloides), revealed no impairments of the
 Libellenfauna untersucht. Beeinträchtigungen der Bestände    above-mentioned target species. Different maintenance
 der genannten Zielarten konnten nicht festgestellt werden.   schemes were found to be favourable for fish and for
 Für die Fisch- und Libellenfauna sind jeweils                dragonflies respectively. Ditch maintenance approaches
 unterschiedliche Räumvarianten vorteilhaft.                  should be modelled on natural floodplain dynamics to
 Grabenmanagementkonzepte sollten sich an der                 provide a habitat mosaic in terms of water level, intensity
 natürlichen Auendynamik orientieren. Über die Steuerung      and time of ditch cleaning, ensuring a connected drainage
 von Wasserständen, Räumungsintensität und -zeitpunkt         system composed of different succession levels.
 können sie gewährleisten, dass verschiedene
 Sukzessionsstadien mosaikartig über das Gebiet verteilt
 und untereinander vernetzt vorliegen.

                                                                            Verlag W. Kohlhammer
                                                                            87. Jahrgang 2012 Heft 8
Natura-2000-Gebieten Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer - van Eijden
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                Auswirkungen ökologischer Grabenräumung
          auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis)
                     in Bremer Natura-2000-Gebieten
                   Impacts of ecological ditch maintenance on fishes and the dragonfly
          Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Natura 2000 sites in the German state of Bremen

                                          Heiko Brunken, Matthias Hein und Henrich Klugkist

             Zusammenfassung                          Schutzgebiete ausgewiesen werden müs-              Die Stadt Bremen wird von einer von
                                                      sen (Anhang-II-Arten), heute verbreitet         der Weser und ihren Nebenflüssen ge-
             Die Gräben der Natura-2000-Gebiete       oder sogar schwerpunktmäßig in Gra-             prägten, offenen Grünland- und Gra-
             im Bremer Feuchtgrünlandgürtel stel-     benökosystemen vor (Brunken 1984;               benlandschaft umgeben. Dieser durch
             len bedeutende Sekundärhabitate für      Klugkist 2000; Scholle et al. 2003; Birn-       Fluss- und Moormarschen gekenn-
             typische Auenarten dar. Hier leben       bacher u. Hein 2005; Finch et al. 2010;         zeichnete Feuchtgrünlandgürtel wird
             u. a. Arten der Anhänge II und IV der    Kiel et al. 2012). Gräben können somit          durch ein System aus hunderten Kilo-
             FFH-RL wie Schlammpeitzger, Stein-       bei Wegfall oder Beeinträchtigung von           metern an Gräben entwässert und geht
             beißer oder Grüne Mosaikjungfer. In      Primärlebensräumen wichtige Ersatzle-           auf Kultivierungsmaßnahmen zurück,
             einem DBU-geförderten Forschungs-        bensräume darstellen, beispielsweise für        die bereits zu Beginn des 12. Jahrhun-
             und Kooperationsvorhaben zur Er-         Arten der Auenökosysteme oder natür-            derts stattfanden (Nagler u. Müller
             probung von Grabenmanagement-            lichen Stillgewässer (Diederich et al.          2012). Hier wurden zahlreiche Untersu-
             maßnahmen zum Erhalt der Krebs-          1995). In Nordwestdeutschland trifft dies       chungen zu Flora und Fauna der Gra-
             schere wurden die Auswirkungen un-       insbesondere für die Fischarten Bitter-         bensysteme durchgeführt. Anlass war
             terschiedlicher Grabenräumvarianten      ling (Rhodeus amarus), Karausche (Caras-        die Aufstellung des Landschaftspro-
             auf die Fisch- und Libellenfauna un-     sius carassius), Steinbeißer (Cobitis taenia)   gramms Bremen von 1991. Diese Daten
             tersucht. Beeinträchtigungen der Be-     und Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)        bildeten später die Grundlage für die
             stände der genannten Zielarten konn-     zu sowie für den Moorfrosch (Rana               Identifizierung von FFH-Schutzgebie-
             ten nicht festgestellt werden. Für die   arvalis), den Schmalbindigen Breitflügel-       ten und das anschließende Monitoring
             Fisch- und Libellenfauna sind jeweils    Tauchkäfer (Graphoderus bilineatus), die        (SUBVE 2011). Hierbei wurde auch die
             unterschiedliche Räumvarianten vor-      Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticu-       überregionale Bedeutung der Gräben
             teilhaft. Grabenmanagementkonzep-        lus) sowie die Grüne Mosaikjungfer              für die Fischfauna (Scholle 2001;
             te sollten sich an der natürlichen       (Aeshna viridis).                               Scholle et al. 2003; Reitemeyer et al.
             Auendynamik orientieren. Über die
             Steuerung von Wasserständen, Räu-
             mungsintensität und -zeitpunkt kön-
             nen sie gewährleisten, dass verschie-
             dene Sukzessionsstadien mosaikartig
             über das Gebiet verteilt und unterein-
             ander vernetzt vorliegen.

          1 Einleitung
          Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-
          RL) hat zum Ziel, alle für Europa typi-
          schen wild lebenden Arten und natürli-
          chen Lebensräume in einen günstigen Er-
          haltungszustand zu bringen. Dieses soll
          unter anderem über das Natura-2000-
          Netzwerk von zusammenhängenden
          Schutzgebieten für bestimmte Lebens-
          räume und Arten (Anhänge I und II FFH-
          RL) erreicht werden. Hinzu kommen
                                                                                                                                                      © 2012 W. Kohlhammer, Stuttgart

          Regelungen für andere Arten auch au-
          ßerhalb der Natura-2000-Schutzgebiete
          („streng zu schützende Arten“ gemäß
          Anhang-IV FFH-RL). Gräben sind als an-      Abb. 1:    Der Steinbeißer (Cobitis taenia) ist eine für die FFH-Gebiete im Bremer
          thropogene Lebensräume nicht im An-                    Feuchtgrünlandgürtel wertgebende Art. Die Aufnahme zeigt Exemplare
          hang I gelistet. Jedoch kommen zahlrei-                aus dem Bremer Blockland. (Foto: Armin Maywald)
          che Tierarten von gemeinschaftlichem        Fig. 1:    The spined loach (Cobitis taenia) is one of the species of European interest. The
          Interesse, für deren Erhaltung besondere               picture shows individuals in the Blockland lowlands on the Weser river.

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Natura-2000-Gebieten Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer - van Eijden
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       Abb. 2:   Grabenaushubkontrollen (Fotos: Maraike Willsch/links, Karin Hobrecht/Mitte u. rechts)
       Fig. 2:   Faunistic examination of excavated material during ditch maintenance

       2010) und die Libellenfauna (Hellberg         2 Fischfauna                                   FFH-Arten Schlammpeitzger und Stein-
       et al. 2000; Adena u. Handke 2001) so-                                                       beißer zeigten zwar relativ hohe Präsen-
       wie für weitere Artengruppen (Witt u.                                                        zen (Vorkommen an 19,4 % bzw. 20,4 %
       Haesloop 2001) deutlich. Über die Ein-        2.1 Fischfauna im Grabensystem                 der 98 Beprobungen), die Individuen-
       richtung des „Ökologischen Graben-                NSG „Westliches Hollerland                 zahlen waren jedoch gering. So betru-
       räumprogramms“ im Land Bremen seit                (Leherfeld)“                               gen die Abundanzen beim Schlamm-
       den 1980er-Jahren gelang es, diese hohe                                                      peitzger lediglich 7,6 Ind./ha (Sommer)
       Bedeutung der Gräben für Flora und            Die Erfassung der Fischfauna im Teilge-        bzw. 14,4 Ind./ha (Herbst). Blohm et al.
       Fauna zu erhalten und zu optimieren           biet NSG „Westliches Hollerland (Le-           (1994) geben dahingegen für Nieder-
       (Handke et al. 1999; Hellberg et al.          herfeld)“ erfolgte im Sommer und im            sachsen Besiedlungsdichten von bis zu
       2000; Nagler u. Müller 2012). Jedoch          Herbst 2008 mittels Elektrobefischun-          178 Ind./ha an (bezogen auf 75 % der
       wurde im Jahr 2004 ein auffälliger Be-        gen (Grassl IG 200-2 ®, watend oder vom        Meldungen). Die Fangzahlen für die Ka-
       standsrückgang der für die Grabensys-         Ufer aus an 61 Probestrecken à 100 m;          rausche (Carassius carassius), die eben-
       teme typischen Krebsscherenbestände           22. 7.– 21. 8. und 17. 10.– 14. 11.) sowie     falls typisch für Auengewässer bzw. de-
       (Stratiotes aloides) beobachtet, was An-      durch Grabenaushubkontrollen (Abb. 2)          ren Sekundärbiotope ist (Brunken u.
       lass für ein von der Deutschen Bun-           an 37 Gräben (Gesamtstreckenlänge von          Meyer 2005), lagen in ähnlicher Größen-
       desstiftung Umwelt (DBU) gefördertes,         13,3 km; Datenaufnahme getrennt für            ordnung. Die Karausche wird inzwi-
       umfangreiches Forschungs- und Ent-            100-m-Abschnitte; 9.– 10. 9. und vom           schen als „stark gefährdet“ eingestuft
       wicklungsvorhaben war (Jordan et al.          27. 10. – 3. 11.). Die so nachgewiesenen       und zählt zu den in Deutschland und
       2010; Kunze et al. 2012). In diesem Rah-      Individuenzahlen waren mit durch-              europaweit überproportional bedrohten
       men wurden auch Untersuchungen zur            schnittlich 3,4 Fischen pro 100 m Gra-         Arten (Freyhof 2009; Reitemeyer et al.
       Fisch- und Libellenfauna durchgeführt,        benstrecke (Gesamtbetrachtung Som-             2010).
       da die zu erprobenden Maßnahmen               mer und Herbst) sehr gering, was sich             Ein Vergleich der beiden Untersu-
       auch Varianten des Grabenräumpro-             nur zum Teil aus dem starken Verlan-           chungsmethoden zeigte, dass die Nach-
       gramms beinhalteten. Grabenräumun-            dungsgrad der Gräben erklären lässt.           weishäufigkeiten der Schleie pro 1 km
       gen bedeuten kurzfristig gesehen im-          Charakteristisch für die Zusammenset-          Grabenlänge bei den Grabenaushubkon-
       mer einen starken Eingriff in die Habi-       zung der Fauna war das regelmäßige             trollen weitaus höher waren als bei
       tate der aquatischen Biozönosen (Hin-         Vorkommen von Schleie (Tinca tinca)            den Elektrobefischungen (Abb. 4, S. 372).
       richs 1998; Meyer u. Hinrichs 2000).          und Hecht (Esox lucius) (Abb. 3). Die          Tendenziell gilt dies auch für die
       Langfristig sind Grabenräumungen je-
       doch auch aus dieser Sicht unerlässlich,
       da es ohne diese Maßnahmen zu einer
       Verlandung der Gräben kommen wür-
       de. Um zu vermeiden, dass von den zu
       erprobenden Maßnahmen im Projekt
       (z. B. unterschiedliche Grabenräumme-
       thoden und -zeitpunkte) negative Aus-
       wirkungen auf die Fischfauna, speziell
       auf die Bestände der für die Gebiete
       wertgebenden „FFH-Grabenfischarten“
       Schlammpeitzger und Steinbeißer (Abb. 1)
       ausgehen, wurden begleitende Fischbe-
       standserfassungen durchgeführt. Im
                                                                                                                                                    © 2012 W. Kohlhammer, Stuttgart

       Mittelpunkt der Libellenuntersuchun-
       gen standen die Populationen der Grü-
       nen Mosaikjungfer, die ihre Eier aus-
                                                     Abb. 3:    Fischartenverteilung im Naturschutzgebiet „Westliches Hollerland (Leher-
       schließlich in dichte Krebsscherenbe-                    feld)“, ermittelt durch Befischungen und Aushubkontrollen im Sommer
       stände legt und deren Larven obligato-                   und Herbst 2008 (Quelle: FREY u. SEITZ 2009)
       risch auf das Vorkommen der Krebs-
                                                     Fig. 3:    Fish species composition in the Westliches Hollerland (Leherfeld) nature reserve,
       schere angewiesen sind (Münchberg                        based on electrofishing and examination of excavated material in summer and
       1956; Schorr 1990).                                      autumn 2008 (Source: FREY and SEITZ 2009)

                          — 87. Jahrgang (2012) — Heft 8                                                                                    371
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          Wirkung ökologischer Grabenräumung auf Fische

          sedimentorientierten Arten Karausche,
          Schlammpeitzger und Steinbeißer. Im
          Umkehrschluss bedeutet dies, dass die
          Bestände dieser Arten durch reine Elek-
          trobefischungen mitunter stark unter-
          schätzt werden können.

          2.2 Auswirkungen
              unterschiedlicher
              Grabenräummethoden
              auf die Fischfauna
          Die Auswirkungen der Räummaßnah-
          men auf die Fischfauna wurden in
          den beiden Untersuchungskampagnen
          Sommer/Herbst 2008 und Sommer/
          Herbst 2009 durch einen Vorher-Nach-                 Abb. 4:    Abundanzen bei Aushubkontrollen und E-Befischungen in Gräben des
          her-Vergleich in den Teilgebieten Holler-                       NSG „Westliches Hollerland (Leherfeld)“ (Bremen). Datenbasis zur Abun-
          land, Niedervieland und Werderland                              danzberechnung: Untersuchungen aus dem Jahr 2008 (FREY u. SEITZ
          mittels Elektrobefischungen (insgesamt                          2009); Aushubkontrollen: 804 Ind., 13 323 m Grabenstrecke; E-Befischun-
          73 100-m-Probestrecken, Grassl IG 200-2 ®,                      gen: 192 Ind., 5 600 m Grabenstrecke.
          watend oder vom Ufer) überprüft (aus-                Fig. 4:    Abundances through examination of excavated material versus electrofishing re-
          führliche Darstellung von Methodik, Un-                         sults in the ditches of the Westliches Hollerland (Leherfeld) nature reserve, Bremen.
          tersuchungsdesign und Untersuchungs-                            Abundance calculation based on 2008 surveys (FREY u. SEITZ 2009); examination of
          gebiet in Jordan et al. 2010; Kunze et al.                      excavated material: 804 individuals, 13,323 m ditch length; electrofishing: 192 indi-
                                                                          viduals, 5,600 m ditch length.
          2012). Eine erste Befischungskampagne
          erfolgte im Sommer 2008 an insgesamt
          33 Gräben. Im Anschluss wurden 16 die-               mer 2009 wurden alle 33 Gräben mit glei-        beißer mit 4,6 %. Schlammpeitzger konn-
          ser Gräben mit vier unterschiedlichen                cher Methodik erneut befischt.                  ten dagegen nur im Hollerland und im
          Varianten geräumt: „Normalräumung                       Die Fischbesiedlung in den Gräben            Niedervieland und mit nur 1,3 % an der
          Sommer“, „Intensivräumung Sommer“,                   der drei Teilgebiete unterschied sich nur       Gesamtfangzahl nachgewiesen werden.
          „Normalräumung Herbst“ sowie „Inten-                 geringfügig. In allen Untersuchungsge-             Die Fischfauna der geräumten Gräben
          sivräumung Herbst“ (zur Methodik sie-                bieten wurde eine insgesamt individuen-         zeigte im Vorher-Nachher-Vergleich ge-
          he Kunze et al. 2012 und Nagler u. Mül-              arme Fischfauna festgestellt (Tab. 1). Die      messen an den Kriterien „Gesamtindi-
          ler 2012). Die übrigen 17 Gräben (Kon-               gefährdete Karausche kam mit 5,4 % An-          viduenzahl“ und „Artenzahl“ keine be-
          trolle) wurden nicht geräumt. Im Som-                teil an der Gesamtindividuenzahl in al-         merkenswerten Abweichungen von der
                                                               len Gebieten vor, ebenso wie der Stein-         (allgemein positiven) Entwicklung in

          Tabelle 1:       Fischarten und Fangzahlen in den Gräben von Hollerland, Werderland und Niedervieland in den Jahren 2008 und 2009
                           (JORDAN et al. 2010)
          Table 1:         Fish species composition and numbers of individuals caught in the ditches of the 3 study areas Hollerland, Werderland and
                           Niedervieland in 2008 and 2009 (JORDAN et al. 2010)

                                                                      Hollerland                     Werderland                       Niedervieland
                                                                Anzahl Individuen [N]            Anzahl Individuen [N]             Anzahl Individuen [N]
          Art                                                  an 34/35 Probestrecken            an 24 Probestrecken               an 14 Probestrecken
                                                               HL 2008        HL 2009          WL 2008          WL 2009          NV 2008          NV 2009
          Aal                            Anguilla anguilla         0              1                0                 0                0               1
          Brasse/Güster     Abramis brama/Blicca bjoerkna          5              2                0                 1                4               0
          Dreistachliger Stichling Gasterosteus aculeatus          0              0                3              104                 0               2
          Flussbarsch                      Perca fluviatilis      24             21                0                 0                1               0
          Hecht                                Esox lucius        20             45                1                 4                4              11
          Karausche                   Carassius carassius          4             25               14                 4              25                5
          Karpfen                         Cyprinus carpio          0              0                0                 0              13                5
          Moderlieschen             Leucaspius delineatus         97             48                0                 1              15                0
          Zwergstichling               Pungitius pungitius         0              0               61              248              172               48
          Rotauge                           Rutilus rutilus       36             54                0                 0                0               0
                                                                                                                                                                  © 2012 W. Kohlhammer, Stuttgart

          Rotfeder            Scardinius erythrophthalmus          0            126                0                 0                0               0
          Schlammpeitzger               Misgurnus fossilis         0              8                0                 0                3               8
          Schleie                              Tinca tinca        12             42                5                 8                7               2
          Steinbeißer                       Cobitis taenia         5             51                0                 4                5               0

          Summe Individuen [N]                                   203            423               84              374              249               82
          Artenzahl [S]                                            8             11                5                 8              10                8

          372                                                                                                                    — 87. Jahrgang (2012) — Heft 8
Natura-2000-Gebieten Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer - van Eijden
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                                                                                             Wirkung ökologischer Grabenräumung auf Fische

       den Kontrollgräben, d. h. die Fischfauna
       in den geräumten Gräben entwickelte
       sich nicht schlechter als in den in diesem
       Jahr nicht geräumten (Abb. 5). So war in
       der Gesamtbetrachtung der 16 geräum-
       ten Gräben die Anzahl der Gräben mit
       positiver Entwicklung gegenüber dem
       Ausgangszustand für beide Kriterien je-
       weils nahezu identisch zu der Anzahl der
       Kontrollgräben. Die Anzahl der Gräben
       mit einer Abnahme der Individuen- und
       Artenzahlen stimmte bei dieser Betrach-
       tung exakt überein (je 4 bzw. 3 Gräben).
       Auch bezüglich der Individuenzahlen
       der Arten Schlammpeitzger und Stein-
       beißer konnten weder in den geräumten
       Gräben noch in den Kontrollgräben Ver-
       schlechterungen festgestellt werden, wo-
       bei diese Aussage aber auf der Basis von
       relativ geringen Individuenzahlen (Stein-
       beißer n = 65, Schlammpeitzger n = 19)
       beruht. In der Einzelbetrachtung der ver-
       schiedenen Räumvarianten wurde nur                  Abb. 5:     Auswirkungen unterschiedlicher Grabenräummethoden (Sommer/Herbst,
       im Fall „Normalräumung Sommer“ eine                             normal/intensiv) auf die Fischfauna im Vorher-Nachher-Vergleich. N = Indi-
       Abnahme von Individuenzahlen an vier                            viduenzahl, S = Artenzahl, n = Anzahl der untersuchten Gräben, „kein
       Gräben und der Artenzahlen an drei Grä-                         Nachweis“ = Art wurde in diesen Gräben nicht nachgewiesen
       ben festgestellt.                                   Fig. 5:     Impacts of different ditch maintenance regimes (summer/autumn, normal/intensive)
                                                                       on the fish fauna, before and after. N = number of individuals, S = number of
                                                                       species, n = number of investigated ditches, kein Nachweis = species not found in
       3 Auswirkungen                                                  these ditches
         unterschiedlicher
         Grabenräummethoden                                Mosaikjungfer (Aeshna isoceles) und Grü-        sivräumung Sommer und Herbst) sowie
         auf die Libellenfauna                             ne Mosaikjungfer (Aeshna viridis). Letzte-      zwei Kontrollgräben ohne Räumung je-
                                                           re ist im Anhang IV der FFH-Richtlinie          weils an einem Termin Mitte Juli auf Exu-
       Die Libellenfauna der Grünlandgräben                gelistet und damit eine streng zu schüt-        vien und Anfang August auf Eier legen-
       im Bremer Raum ist aufgrund der engen               zende Art europäischen Interesses. Im           de Weibchen der Grünen Mosaikjungfer
       Verzahnung unterschiedlicher Struktu-               Hollerland wurden seit 1993 intensive           untersucht (Tab. 2) (Handke u. Lopau
       ren durch die Grabenräumung, des Al-                Untersuchungen der Vorkommen der                2009). Im Hollerland fanden ergänzende
       ters dieser Grabensysteme und der rela-             Grünen Mosaikjungfer durch Exuvien-             Exuvienaufsammlungen an unterschied-
       tiv extensiven Nutzung der angrenzen-               aufsammlungen durchgeführt und von              lich geräumten Gräben sowie Gräben mit
       den Grünländer sehr artenreich (Breuer              Castro u. Pohlmann (2009) ausgewer-             Krebsscherenbeimpfung statt (Jordan
       u. Ritzau 1983; Breuer et al. 1991; Ade-            tet. Im Rahmen des Forschungsvorha-             et al. 2010). Exuvien und Eier ablegende
       na u. Handke 2001). Besondere Bedeu-                bens wurden im Werderland je zwei Pro-          Weibchen wurden nur an den Gräben mit
       tung haben die reichhaltigen Krebssche-             begräben pro Räumungsvariante (Nor-             Normalräumung und den Kontrollen oh-
       rengräben für die beiden Arten Keilfleck-           malräumung Sommer und Herbst, Inten-            ne Räumung gefunden. Dabei waren die

       Tabelle 2:    Ergebnisse der Erfassung der Grünen Mosaikjungfer (Aeshna viridis) an 12 Probegräben im Werderland (WL) 2009
                     (JORDAN et al. 2010)
       Table 2:      Survey of the Green Hawker (Aeshna viridis) in 12 sampling ditches in the Werderland area (WL) in 2009 (JORDAN et al. 2010)

                                                                                                     Anzahl Exuvien           Anzahl Eier ablegender
       Probegraben                                    Art und Zeitpunkt der Räumung                  14.–17. 7. 2009           Weibchen 7. 8. 2009
       WL 1 (Hove Polder)                             Intensivräumung Herbst 2007                           0                            0

       WL 2 (Polder Lesumbrok)                        Intensivräumung Herbst 2007                           0                            0

       WL 3 (Hove Polder)                             Normalräumung Herbst 2007                            10                            1

       WL 4 (Polder Lesumbrok)                        Normalräumung Herbst 2007                             0                            2

       WL 5 (Hove Polder)                             Normalräumung Spätsommer 2008                         3                           21

       WL 6 (Hove Polder)                             Normalräumung Spätsommer 2008                         2                            3
                                                                                                                                                           © 2012 W. Kohlhammer, Stuttgart

       WL 7 (Hove Polder)                             Intensivräumung Herbst 2008                           0                            0

       WL 8 (Hove Polder)                             Intensivräumung Herbst 2008                           0                            0

       WL 9 (Flächen östl. Lesumbroker Sielgraben)    Normalräumung Herbst 2008                            28                            2

       WL 10 (Hove Polder)                            Normalräumung Herbst 2008                            21                            5

       WL 11 (Flächen östl. Lesumbroker Sielgraben)   Kontrollgraben (keine Räumung 2007/2008)             15                            3

       WL 12 (Hove Polder)                            Kontrollgraben (keine Räumung 2007/2008)             26                            2

                              — 87. Jahrgang (2012) — Heft 8                                                                                       373
Natura-2000-Gebieten Auswirkungen ökologischer Grabenräumung auf Fische und die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in Bremer - van Eijden
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          Wirkung ökologischer Grabenräumung auf Fische

          Individuenzahlen in den im Herbst ge-         keiten, um auch in Grabensystemen ohne      ●   Erhalt von submerser, weichblättriger
          räumten Gräben deutlich höher als in          eine natürliche Hochwasserdynamik die           Flachwasservegetation auch bei ge-
          den im Spätsommer geräumten. Die in-          Lebensbedingungen für Auenarten zu              räumten Gräben (evtl. durch die An-
          tensiver geräumten Gräben wiesen of-          optimieren. Im Forschungs- und Koope-           lage von sog. Grabentaschen);
          fenbar noch keine für die Grüne Mosaik-       rationsvorhaben zum Erhalt der Krebs-       ●   in Teilbereichen Erhalt von späten
          jungfer geeigneten Krebsscherendichten        schere wurde daher ein Leitfaden für ei-        Verlandungsphasen, auch in größe-
          auf. Gleiches gilt auch für die Strecken,     ne ökologisch verträgliche Grabenunter-         ren Grabenwasserkörpern (z. B. alt-
          die im Rahmen des Projekts mit Krebs-         haltung erarbeitet (haneg 2010). Dabei          armähnliche Aufweitungen);
          scheren beimpft wurden und die im             muss jedoch klar werden, dass nicht alle    ●   in Teilbereichen Zulassen von sich an
          ersten Jahr ebenfalls noch zu kleine          unterschiedlichen Biotopansprüche der           natürlicher Abflussdynamik orientie-
          Krebsscherencluster zeigten. Lediglich bei    verschiedenen Arten in einem einzigen           renden Wasserstandsschwankungen.
          dichten und ausgebreiteten Krebssche-         Gewässer(-system) gleichzeitig erfüllt
          renbeständen in benachbarten Gräben           werden können. So benötigen Schlamm-        Bei der Umsetzung der beiden letztge-
          konnten auch in beimpften Beständen Ei-       peitzger und Karausche eher pflanzen-       nannten Maßnahmen für den Schlamm-
          ablagen beobachtet werden.                    reiche Gräben in besonders späten Suk-      peitzger und anderen Arten des Palaeo-
                                                        zessionsstadien, Steinbeißer dagegen be-    potamons (ältere Verlandungsstadien
                                                        vorzugen vegetationsarme Gräben in          der Flussauen) ist eine Abwägung mit
          4 Resümee                                                                                 den zum Teil gegenläufigen Anforderun-
                                                        jüngeren Stadien (Scholle et al. 2003;
          Die Gräben im Bremer Feuchtgrünland-          LAVES 2010). Während für die Fische ei-     gen aus Sicht der Grabenvegetation und
          gürtel haben eine hohe Wertigkeit für         ne intensive Grabenräumung zu emp-          der Libellenfauna erforderlich.
          spezialisierte Auenarten, die hier vor al-    fehlen ist, lagen die Schlupfzahlen der
          lem auf Grund der Größe des Gebiets           Grünen Mosaikjungfer deutlich höher
          und des ökologischen Grabenräumpro-
                                                                                                    5 Summary
                                                        nach normalen Grabenräumungen, was
          gramms bedeutende Ersatzlebensräume           auf eine größere Anzahl von im Gewäs-       The agricultural ditches of the Natu-
          finden. Eine für natürliche Auen typische     ser zurückbleibenden Krebsscheren so-       ra 2000 sites in the Weser river lowlands
          Hochwasserdynamik mit ihren im Detail         wie einjährigen Libellenlarven zurück-      around Bremen, Germany, are known as
          nicht vorhersagbaren, für die Lebensge-       geführt werden kann. Speziell für den       important secondary habitats for typical
          meinschaften so wichtigen Teilprozessen       Schlammpeitzger gilt, dass er beim Vor-     floodplain species (e. g. Mud Loach Mis-
          wie Erosion und Sedimentation oder An-        handensein von stark verschlammten,         gurnus fossilis, Spined Loach Cobitis tae-
          bindung und Isolation von Seitengewäs-        sauerstoffarmen Gräben deutliche Selek-     nia, Green Hawker Aeshna viridis) listed
          sern, kann jedoch in anthropogen gesteu-      tionsvorteile gegenüber anderen Arten       in Annexes II and IV of the Habitats Di-
          erten Systemen nur bedingt nachemp-           hat und als erwachsenes Tier sogar kurz-    rective. Different methods of ditch main-
          funden werden (Brunken u. Meyer 2005).        zeitig in austrocknenden Gewässern          tenance, evaluated in a research and
          Als Indikatoren für diese einschränken-       überleben kann. Die Larven und die          development project focussing on Water
          den Effekte können bei den Fischen die        Jungfische sind im Gegensatz dazu sen-      Soldier populations (Stratiotes aloides),
          insgesamt niedrigen Arten- und Indivi-        sibler und benötigen einen gewissen         revealed no impairments of the above-
          duenzahlen gesehen werden. Ein we-            Sauerstoffgehalt, da bei Ihnen die Darm-    mentioned target species. Different main-
          sentliches Problem bei der Bewertung          atmung noch nicht richtig funktio-          tenance schemes were found to be favou-
          von Grabenräummaßnahmen bleiben               niert (Käfel 1991). Allgemein brauchen      rable for fish and for dragonflies respec-
          aber bislang die methodischen Schwie-         Schlammpeitzger Wasserkörper mit fein-      tively. Ditch maintenance approaches
          rigkeiten. Stark verschlammte und damit       blättrigen Unterwasserpflanzen zum Ab-      should be modelled on natural flood-
          räumungsbedürftige Gewässer können            laichen und ganz offensichtlich auch die    plain dynamics to provide a habitat mo-
          schon auf Grund ihres fehlenden Wasser-       Anbindung an andere, größere Gewäs-         saic in terms of water level, intensity and
          körpers keine arten- und individuen-          sersysteme, um einerseits diese extremen    time of ditch cleaning, ensuring a con-
          reiche Fischfauna beherbergen. Eine Gra-      Lebensräume am äußersten Ende der na-       nected drainage system composed of
          benräumung wird daher allein schon            türlichen Verlandungsreihe immer wie-       different succession levels.
          durch die Vergrößerung und bessere Be-        der neu besiedeln und andererseits Win-
          fischbarkeit des Wasserkörpers stets hö-      terquartiere aufsuchen zu können. Im
          here Nachweiszahlen liefern. Zur ab-          Gegensatz zu einer sehr stationären Le-
                                                                                                    6 Literatur
          schließenden Bewertung geeigneter Räu-        bensweise in der Vegetationsperiode         Adena, J. u. Handke, K. (2001): Die Libellenfau-
          mungsmethoden sind daher Langzeit-            (Meyer u. Hinrichs 2000) gibt es jedoch     na von Grünland-Grabensystemen im Bremer
          studien über mindestens fünf Jahre uner-      in der Praxis immer wieder auch deutli-     Raum. Bremer Beiträge für Naturkunde und Na-
          lässlich. Weiterhin ist in Gräben mit star-   che Hinweise auf sehr mobile Phasen im      turschutz 5: 91–103.
          ker Vegetationsentwicklung die Metho-         Frühjahr und im Herbst (z. B. durch er-     Birnbacher, O. u. Hein, M. (2005): Fischökolo-
          de der Elektrofischerei für den quantita-     höhte Fangzahlen in Reusen). Wesentli-      gische Bestandsaufnahmen zur Beurteilung der
                                                                                                    Kompensationsmaßnahme Polder Oberblock-
          tiven Nachweis der hier vorkommenden          che Anforderungen – speziell zum Erhalt     land im Bremer Grünlandgürtel. Diplomarbeit an
          Arten (speziell Schlammpeitzger) nur be-      des Schlammpeitzgers als FFH-Zielart        der Fakultät für Natur und Technik der Hoch-
          dingt geeignet. Daher sollten hier stets      und stellvertretend für die Artengemein-    schule Bremen. 159 S. + Anhang.
          auch Begleituntersuchungen des Gra-           schaften sehr später Verlandungssta-        Blohm, H.-P.; Gaumert, D. u. Kämmereit, M.
          benaushubs erfolgen. Auch der gezielte        dien – sind deshalb nach den Erkenntnis-    (1994): Leitfaden für die Wieder- und Neuansied-
                                                                                                                                                       © 2012 W. Kohlhammer, Stuttgart

          Einsatz von Reusen als Nachweismetho-         sen in Gräben Bremens im Einzelnen:         lung von Fischarten. Binnenfischerei in Nieder-
                                                                                                    sachsen, Hildesheim. Heft 3. 90 S.
          de hat anderenorts gute Ergebnisse er-
          zielt (Korte u. Hennings 2009) und soll-      ●   Kleinräumiges, vernetztes Mosaik        Breuer, M. u. Ritzau, C. (1983): Bestandsaufnah-
                                                                                                    me zur Odonatenfauna des Bremer Blocklandes
          te daher vermehrt eingesetzt werden.              aus kleineren und größeren Gräben       und Hollerlandes (Insecta: Odonata). Abhand-
             Ungeachtet der o. a. Einschränkungen           unterschiedlicher (!) Sukzessionssta-   lungen des Naturwissenschaftlichen Vereins zu
          gibt es jedoch im Rahmen eines öko-               dien in enger Nachbarschaft;            Bremen 40 (1): 1–14.
          logisch ausgerichteten Grabenmanage-          ●   durchgängige Anbindung an größere       Breuer, M.; Ritzau, C.; Ruddek, J. u. Vogt, W.
          ments zahlreiche Gestaltungsmöglich-              Vorflutsysteme;                         (1991): Die Libellen des Landes Bremen (Insec-

          374                                                                                                        — 87. Jahrgang (2012) — Heft 8
121094_NuL08_370_375.qxp:Layout 1              17.07.2012       10:05 Uhr        Seite 375

                                                                                               Wirkung ökologischer Grabenräumung auf Fische

       ta: Odonata). Abhandlungen des Naturwissen-         Klugkist, H. (2000): Problematik der Gebietsaus-      Witt, J. u. Haesloop, U. (2001): Das Makrozoo-
       schaftlichen Vereins zu Bremen 41 (3): 479 – 542.   wahl für Anhang-II-Arten in Bremen am Beispiel        benthos in den Grabensystemen des Großraumes
       Brunken, H. (1984): Die Fischfauna im Einzugs-      der Fische (wandernde Arten und Grabenfische).        Bremen. Bremer Beiträge für Naturkunde und
       bereich des Großen Grabens in Südostnieder-         Schriftenreihe für Landschaftspflege und Natur-       Naturschutz 5: 71– 90.
       sachsen. Braunschweiger Naturkundliche Schrif-      schutz 68: 79 – 90.
       ten 2 (1): 219 – 235.                               Korte, E. u. Hennings, R. (2009): Artensteckbrief
       Brunken, H. u. Meyer, L. (2005): Die Bedeutung      Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis). Gutachten
       der Durchgängigkeit von Auenlebensräumen für        erstellt im Auftrag von Hessen-Forst, Fachbereich
       die Fischfauna. NNA-Berichte 18/1: 105 –113.        Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA), Gie-           Prof. Dr. Heiko Brunken
                                                           ßen. 9 S.                                               • Korrespondierender Autor •
       Castro, J. F. u. Pohlmann, M. (2009): Analyse
       des Vorkommens der Grünen Mosaikjungfer             Kunze, K.; Jordan, R; Kesel, R.; Kundel, W.;            Hochschule Bremen
       (Aeshna viridis) im NSG Westliches Hollerland       Nagler, A.; Schirmer, M. u. Zacharias, D.               Falkultät 5/ISTAB
       (Leher Feld). Bachelorthesis an der Fakultät für    (2012): Erprobung von Managementmaßnahmen               Internationaler Studiengang
       Natur und Technik der Hochschule Bremen.            zum Erhalt der Krebsschere (Stratiotes aloides) als     Technische und Angewandte Biologie
       113 S.                                              Leitart für die ökologisch wertvollen Graben-           Arbeitsgruppe Fischökologie
                                                           Grünland-Gebiete der Kulturlandschaft Nord-             Neustadtswall 30
       Diederich, A.; Neumann, D. u. Borcherding, J.
                                                           westdeutschlands. Natur und Landschaft 87 (8):          28199 Bremen
       (1995): Flora und Fauna in Gräben einer nieder-
                                                           362 – 369.                                              Tel.: (04 21) 59 05-42 80
       rheinischen Auenlandschaft – Auswirkungen
       von Grabenräumungen. Natur und Landschaft           LAVES/Hrsg. (2010): Vollzugshinweise zum                E-Mail: heiko.brunken@hs-bremen.de
       70 (6): 263 –268.                                   Schutz von Fischarten in Niedersachsen. Teil 2:
                                                           Fischarten des Anhangs II der FFH-Richtlinie
       Finch, O.; Brandt, T. u. Schneider, J. (2010):                                                                                   Jahrgang 1955; Studium der
                                                           und weitere Fischarten mit höchster Priorität für
       Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) und Stein-                                                                                  Biologie an der TU Braun-
                                                           Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen –
       beißer (Cobitis taenia) in Fließ- und Kleingewäs-                                                                                schweig; Promotion 1988
                                                           Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis). Nieder-
       sern der westlichen Steinhuder Meer-Niederung,                                                                                   über Kleinfische in Bächen
                                                           sächsische Strategie zum Arten- und Biotop-
       Niedersachsen. RANA 11: 6 – 21.                                                                                                  der Agrarlandschaft. Danach
                                                           schutz. Hannover. 12 S. Unveröffentlicht.
       Frey, K. u. Seitz, N. (2009): Die Fischfauna des                                                                                 Wissenschaftlicher Mitar-
                                                           Meyer, L. u. Hinrichs, D. (2000): Microhabitat                               beiter am Forschungsinsti-
       Naturschutzgebietes Westliches Hollerland (Le-      Preferences and Movements of the Weatherfish,                                tut Senckenberg in Frank-
       herfeld) in Bremen. Bachelorthesis an der Fakul-    Misgurnus fossilis, in a Drainage Channel. Envi-                             furt a. M. (Fischartenschutz
       tät für Natur und Technik der Hochschule Bre-       ronmental Biology of Fishes 58 (3): 297 – 306.                               und Gewässerökologie) so-
       men. 80 S. + Anhang.                                                                                        wie Lehrbeauftragter an der TU Braunschweig
                                                           Münchberg, P. (1956): Zur Bindung der Libelle
       Freyhof, J. (2009): Rote Liste der im Süßwasser     Aeschna viridis Eversm. an die Pflanze Stratiotes       (Begründer der Arbeitsgruppe „Fischökologie“).
       reproduzierenden Neunaugen und Fische (Cyclo-       aloides L. (Odon.). Nachrichtenblatt der Bayeri-        Von 1989 bis 1995 Umweltschutzbeauftragter
       stomata u. Pisces). Naturschutz und Biologische                                                             der Stadt Königslutter am Elm, von 1995 bis
                                                           schen Entomologen 5 (12): 113 –118.
       Vielfalt 70 (1): 291– 316.                                                                                  2000 Umsetzung von Gewässerrenaturierungs-
                                                           Nagler, A. u. Müller, U. (2012): Das ökolo-             maßnahmen und wasserwirtschaftlichen Kon-
       Handke, U.; Köck, B.; Kundel, W.; Riesner-Ka-       gische Grabenräumprogramm des Landes Bre-               zepten bei F & N Umweltconsult, Hannover.
       bus, M. u. Schreiber, K.-F. (1999): Grabenräum-     men – 25 Jahre erfolgreicher Schutz artenreicher        Seit 2000 Professor für Ökologie und Natur-
       programm in der Bremer Flussmarsch – Ergeb-         Grünlandgräben. Natur und Landschaft 87 (8):            schutz mit dem Schwerpunkt aquatische Öko-
       nisse vegetationskundlicher und faunistischer       357– 361.                                               logie an der Hochschule Bremen. Wichtigste
       Begleituntersuchungen. Naturschutz und Land-                                                                Forschungsgebiete: Gewässerrenaturierung und
       schaftsplanung 31 (9): 267 – 274.                   Reitemeyer, A.; Birnbacher, O. u. Brunken, H.
                                                                                                                   Fischartenschutz, digitale Biodiversitätsatlan-
                                                           (2010): Quantitative Befischung eines NATURA            ten (u. a. „Fischartenatlas von Deutschland und
       Handke, K. u. Lopau, J. (2009): Grüne Mosaik-       2000 Marschengewässers im Bremer Feucht-
       jungfer und Grabenräumung im Werderland.                                                                    Österreich“) sowie aquatische Biodiversität
                                                           gründlandgürtel. Bulletin of Fish Biology 12:           von Nordostbrasilien (Pernambuco).
       Unveröffentlichtes Gutachten i. A. der Hanse-       49 – 64.
       atischen Naturentwicklung GmbH, Bremen.
       11 S. + Anhang.                                     Scholle, J. (2001): Die Bedeutung der Fleete und
                                                           Gräben des Bremer Feuchtgrünlandes für die              Dipl.-Umweltbiol. (FH) Matthias Hein
       haneg/Hanseatische Naturentwicklung GmbH/           Fischfauna. Bremer Beiträge für Naturkunde und          Hochschule Bremen
       Hrsg. (2010): Marschengräben ökologisch ver-        Naturschutz 5: 105 –116.                                Falkultät 5/ISTAB
       träglich unterhalten. Leitfaden zur ökologischen                                                            Arbeitsgruppe Fischökologie
       Grabenunterhaltung auf Grundlage der Ergeb-         Scholle, J.; Schuchardt, B.; Brandt, T. u. Klug-
                                                           kist, H. (2003): Schlammpeitzger und Steinbeißer        Neustadtswall 30
       nisse des Forschungs- und Kooperationsvorha-
                                                           im Grabensystem des Bremer Feuchtgrünland-              28199 Bremen
       bens der DBU zum Erhalt der Krebsschere in Bre-
       men. Bremen. 25 S.                                  ringes – Verbreitung und Ökologie zweier FFH-           E-Mail: matthias.hein@hs-bremen.de
                                                           Fischarten. Naturschutz und Landschaftspla-
       Hellberg, F.; Nagler, A.; Klugkist, H. u. Schop-    nung 35 (12): 364 – 372.
       penhorst, A. (2000): Pflege und Entwicklung                                                                 Dipl.-Biol. Henrich Klugkist
       einer Niederungslandschaft im Bremer Becken         Schorr, M. (1990): Grundlagen für ein Arten-
                                                           Hilfsprogramm Libellen der Bundesrepublik               Senator für Umwelt, Bau
       am Beispiel des Naturschutzgebietes „Westliches                                                             und Verkehr, Bremen
       Hollerland (Leher Feld)“. Natur und Landschaft      Deutschland. Societas Internationalis Odonatolo-
                                                           gica (S. I. O.). Bilthoven. 512 S.                      Ansgaritorstraße 2
       75 (1): 17 – 27.                                                                                            28195 Bremen
       Hinrichs, D. (1998): Einfluß der Gewässerunter-     SUBVE/Senator für Umwelt, Bau, Verkehr                  E-Mail:
       haltung auf die Fischfauna von Meliorationsgrä-     und Europa/Hrsg. (2011): Bericht zur Lage der           henrich.klugkist@umwelt.bremen.de
       ben. Wasser und Boden 50 (5): 22–25.                Natur in Bremen. Freie Hansestadt Bremen.
                                                           192 S.
       Jordan, R.; Kesel, R. u. Kundel, W. (2010):
       Erprobung von Managementmaßnahmen in
                                                                                                                                                   Anzeige
       Bremen zum Erhalt der Krebsschere als Leit-
       art für die ökologisch wertvollen Graben-
       Grünland-Gebiete der Kulturlandschaft Nord-
       westdeutschlands. Unveröffentlichter Endbe-
       richt zum gleichnamigen DBU-Vorhaben, im
       Auftrag der Hanseatischen Naturentwicklung
       GmbH, Projektträgerin, Bremen. 232 S. + An-
                                                                                                                                                                       © 2012 W. Kohlhammer, Stuttgart

       hang.
       Käfel, G. (1991): Autökologische Untersuchun-
       gen an Misgurnus fossilis im March-Thaya Mün-
       dungsgebiet. Dissertation. Universität Wien.
       109 S.
       Kiel, E.; Kastner, F.; Lühken, R. u. Schrö-
       der, M. (2012): Die Wirbellosenfauna in Gräben
       Norddeutschlands. Natur und Landschaft 87 (8):
       347– 350.

                              — 87. Jahrgang (2012) — Heft 8                                                                                                     375
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