NATURSCHUTZ ALS PARTNER DER LANDWIRTSCHAFT? ZIELKONFLIKTE UND KOOPERATIONSCHANCEN - BFN
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19. Vilmer Sommerakademie Naturschutz als Partner der Landwirtschaft? Zielkonflikte und Kooperationschancen 17. bis 20. Mai 2021 am Bundesamt für Naturschutz - Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm in Kooperation mit: Professur für Ethik, Theorie und Professur für Geschichte der Biowissenschaften Philosophie und Ethik der Umwelt sowie Internationales Zentrum für am Philosophischen Seminar Ethik in den Wissenschaften der Universität Kiel der Universität Tübingen
Hintergrund und Ziel Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat einerseits zu enormen Produktivitätsfort- schritten, aber andererseits auch zu einem dramatischen Rückgang der agrarisch gebundenen Biodiversität geführt. In ihren Stellungnahmen vom April 2018 plädieren sowohl der „Wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und genetische Ressourcen" als auch der „Wissenschaftli- che Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz" beim BMEL für eine deutliche Hinwendung zu einer dem Biodiversitätsschutz för- derlichen landwirtschaftlichen Praxis. In seiner Ackerbaustrategie vom Mai 2018 erklärt zudem der Zentralausschuss der deutschen Landwirtschaft (ZDL) die För- derung der Biodiversität als wichtiges Anliegen der Landwirtschaft. Eine stärkere Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung gelingt nur durch Koope- ration zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Die Integration von Naturschutzmaßnahmen birgt zugleich ein großes Potential, zu positiver gesellschaftlicher Wertschätzung von Landwirtschaft und vor allem von denjenigen, die Land bewirtschaften, beizutragen. In der Öffentlichkeit und auch von Teilen des Naturschutzes und der Landwirt- schaft werden die beiden Handlungsfelder und ihre Akteure jedoch häufig als Kontrahenten wahrgenommen. Die 19. Vilmer Sommerakademie fragt nach Po- tenzialen, aber auch Schwierigkeiten sowie notwendigen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen einer Partnerschaft von Naturschutz und Landwirtschaft. Eine Frage ist dabei nicht zuletzt, welche Rolle Naturschutz im Berufsbild und Be- rufsethos bei Landwirt*innen und Vertreter*innen von Berufsverbänden spielt. Die Vilmer Sommerakademie nimmt das Verhältnis von Naturschutz und Land- wirtschaft als Grundsatzfrage in den Blick: Ebenso wie Produktionssysteme, Na- turschutzinstrumente und Regionalentwicklung werden agrarsoziologische, um- weltethische und politische Fragen Gegenstand von Vorträgen und Diskussionen sein. Diese Tagung wendet sich an Vertreter*innen von Behörden und Verbänden aus den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft, Umwelt- und Agrarpolitiker*innen, ehrenamtliche Natur- schützer*innen, Landwirt*innen, Personen, die an der Schnittstelle „Naturschutz und Landwirtschaft“ tätig sind, Natur-, Sozial und Geisteswissenschaftler*innen, alle anderen an der Thematik Interessierten.
Die Tagung wird organisiert von der Internationalen Naturschutzakademie Vilm (INA)/Bundesamt für Naturschutz (BfN), gemeinsam mit der Professur für Ethik, Theorie und Geschichte der Bio- wissenschaften sowie dem Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaf- ten (IZEW) der Universität Tübingen und der Professur für Philosophie und Ethik der Umwelt am Philosophischen Seminar der Universität Kiel. Konzeption und Leitung der Tagung: Prof. Dr. Thomas Potthast, Dr. Lieske Voget-Kleschin (Universität Tübingen) Prof. Dr. Konrad Ott (Universität Kiel) Dr. Simon Meisch (Universität Tübingen) Gisela Stolpe (BfN-INA) Kontaktadresse: Gisela Stolpe BfN-INA Insel Vilm 18581 Putbus/Rügen Tel.: 038301-86 113 Fax: 038301-86 117 gisela.stolpe@bfn.de Weitere Informationen unter: www.bfn.de/06_akademie_natursch.html
Montag, 17.05.2021 15:30 – 18:00 Begrüßung, GISELA STOLPE, BfN-INA Insel Vilm Einführung ins Thema durch das LEITUNGSTEAM Themenbezogene Vorstellungsrunde Technisches und Organisatorisches Dienstag, 18.05.2021 I Naturschutz als Partner der Landwirtschaft? 09:00 Einführungsvortrag: Naturschutz als Partner der Landwirtschaft? Zielkonflikte und Kooperationschancen ULRICH HAMPICKE, Universität Greifswald 09:50 Kaffeepause 10:00 Landwirtschafts- und Naturschutzpolitik: Erfahrungen der vergangenen 30 Jahre und ein Blick nach vorn LUTZ RIBBE, EuroNatur, Vorsitzender der Beobachtungsstelle für Nachhal- tige Entwicklung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses 10:50 Kaffeepause 11:00 Agrarsoziologischer Denkanstoß: Warum Naturschutz und Landwirtschaft bisher zumeist als Gegner wahrgenommen werden LUTZ LASCHEWSKI, Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Braunschweig 11:50 Mittagspause II Welche Produktionssysteme bieten Chancen für mehr Naturschutz in der Landwirtschaft? 13:00 Umweltstandards und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft HANS FOLDENAUER, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter 13:50 Kaffeepause 14:00 Ökolandbau als Chance für mehr Naturschutz in der Landwirtschaft? JÜRN SANDERS, Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Braunschweig
14:50 Kaffeepause 15:00 Precision farming - Digitalisierung in der Landwirtschaft und ihre Bedeutung für den Naturschutz SIMON WALTHER, Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Braunschweig (Online-Vortrag) 15:50 Kaffeepause 16:00 Die Gemeinwohlprämie als Chance der Landwirtschaft für mehr Naturschutz SÖNKE BECKMANN, Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL) 16:50 Kaffeepause 17:00- 17:20 kurze Gruppenarbeit zur Frage „Was waren meine wichtigsten Einsichten heute“ (wird zu Beginn des nächsten Tagungstages vorge- stellt) 17:20-17:30 Tagesabschluss (Leitungsteam) Mittwoch, 19.05.2021 08:50 Rückblick auf den ersten Tagungstag (Leitungsteam) 09:00 Nachhaltige Intensivierung – Chancen für den Schutz der Biodiversität? FRIEDHELM TAUBE, Universität Kiel 09:50 Kaffeepause 10:00 Landwirtschaft für Artenvielfalt – Ein neues Naturschutzmodul für ökologisch bewirtschaftete Betriebe zur Förderung der Artenvielfalt KARIN STEIN-BACHINGER, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg 10:50 Kaffeepause 11:00 1. Arbeitsphase zur Erarbeitung der Vilmer Thesen 12:00 Mittagspause
III Naturschutz als Anliegen und Aufgabe der Landwirt- schaft? Ethische Perspektiven 13:00 Ethische Denkanstöße: Zur normativen Basis von Naturschutz und Landwirtschaft LIESKE VOGET-KLESCHIN, Universität Tübingen 13:50 Kaffeepause 14:00 Das Modell der agrarischen Kollektive für Naturschutz aus den Niederlanden ALEX DATEMA, Vorsitzender von BoerenNatuur, Dachorganisation der agra- rischen Kollektiven in den Niederlanden (Online Vortrag) 14:50 Kaffeepause 15:00 Naturschutz und Landwirtschaft als Betätigungsfeld völkischer rechtsextremer Gruppen in peripheren ländlichen Räumen ANDREAS SPEIT, Journalist und freier Autor 15:50 Kaffeepause 16:00-16:20 kurze Gruppenarbeit zur Frage „Was waren meine wichtigsten Einsichten heute“ (wird zu Beginn des nächsten Tagungstages vorge- stellt) 16:20 – 16:30 Tagesabschluss (Leitungsteam) Donnerstag, 20.05.2021 08:50 Rückblick auf den zweiten Tagungstag (Leitungsteam) 09:00 Podiumsdiskussion Naturschutz als Anliegen und Aufgabe der Landwirt- schaft? Selbst- und Außenwahrnehmung und Berufsethos von Landwirt- schaft und Landwirt*innen HANS FOLDENAUER, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter ANNELI WEHLING, Landwirtin SEBASTIAAN HUISMANN, ökologisch wirtschaftender Landwirt TIMO KAPHENGST, RegionalwertAG Berlin-Brandenburg 10:05 Kaffeepause (mit Angebot virtueller Cafétische)
IV Naturschutz und Landwirtschaft in der/als Teil der Regionalentwicklung 10:20 Nachhaltigkeits-Transformation ländlicher Räume als Herausforderung für Naturschutz und Landwirtschaft TOBIAS PLIENINGER, Universität Kassel 11:10 Kaffeepause 11:20 Regionalentwicklung (sub)urbaner Räume: Das Projekt „Rural Urban Nexus – Globale Landnutzung und Urbanisierung“ STEPHANIE WUNDER, Ecologic Institut Berlin 12:10 Mittagspause 13:10 Regionalentwicklung in Brandenburg im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin MARTIN FLADE, Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin 14:00 Kaffeepause 14:10 2. Arbeitsphase zur Erarbeitung der Vilmer Thesen 15:40 Nächste Schritte und Evaluation 16:00 Tagungsabschluss
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