Neue Wege, undurchschaubare Wildnis oder ausgetrampelte Pfade - Welche Pläne und tatsächlichen Wege verfolgen Jugendliche nach dem Verlassen der ...

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Neue Wege, undurchschaubare Wildnis oder ausgetrampelte Pfade - Welche Pläne und tatsächlichen Wege verfolgen Jugendliche nach dem Verlassen der ...
Neue Wege,
 undurchschaubare Wildnis
 oder ausgetrampelte Pfade
    Welche Pläne und tatsächlichen Wege
verfolgen Jugendliche nach dem Verlassen der
                   Schule?

     Matthias Müller | 21. November 2017 in Hettstedt (Walbeck)
Neue Wege, undurchschaubare Wildnis oder ausgetrampelte Pfade - Welche Pläne und tatsächlichen Wege verfolgen Jugendliche nach dem Verlassen der ...
Inhalt
 Ausgangssituation: Lebensphase Jugend
 Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem
 Demographische Entwicklungen
 Strukturelle Rahmenbedingungen
   Angebots-Nachfrage-Relation
   Vertragslösungen
 Regionale Daten zum Übergangsgeschehen von
  Leipziger Schulabsolventen (2009)
 Daten zur Voraussetzung von Schulabgängern mit
  Haupt- und Realschulbildung (2016)
 Fazit

    Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Neue Wege, undurchschaubare Wildnis oder ausgetrampelte Pfade - Welche Pläne und tatsächlichen Wege verfolgen Jugendliche nach dem Verlassen der ...
Ausgangssituation: Lebensphase Jugend

Lebensphase Jugend
 „Jugendliche wünschen sich die Vereinbarkeit von Arbeit, Freizeit und
   Familie. Dabei geht es vor allem um planbare und verlässliche
   Gestaltungsmöglichkeiten und weniger um »entgrenzte Welten«. Der
   Beruf soll sicher sein und ein auskömmliches Leben ermöglichen, aber
   auch als eine selbstbestimmte, sinnvolle und gesellschaftlich nützliche
   Tätigkeit erlebbar sein.“                     Quelle: Shell Jugendstudie 2015

 Phase des Aufwachsens immer mit Herausforderungen für junge
   Menschen verbunden.
 Lebensphase Jugend ist von einer Vielzahl von Übergängen geprägt.

 Seit den 80er-Jahren wird ein verändertes Bild sichtbar:
         Übergänge im Jugendalter geprägt von Prozessen der
            Destandardisierung (Olk 1985), Entgrenzung (Schröer 2004;
            Lenz u.a. 2004) und Individualisierung (Fuchs 1983).

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Ausgangssituation: Lebensphase Jugend

Lebensphase Jugend

 Späteres Erreichen des Erwachsenenstatus:
    Verlängerte Bildungs- und Ausbildungsphasen
    Verzögerte und z.T. prekäre Einstiege in die Erwerbsarbeit
    Phänomen der „Nesthocker“

 Veränderte Lebensformen und Werte:
    Aufschub von Elternschaft und Familiengründung
    Wachsender Wunsch nach Kindern und Familie
    Öffnung von Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatheit
    Leistungsorientierung und Verwertbarkeitsanforderung
    Aufwachsen und Zusammenleben in einer
      Einwanderungsgesellschaft

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Ausgangssituation: Lebensphase Jugend

Lebensphase Jugend

 Herausbildung einer eigenständigen Lebensphase des jungen
  Erwachsenenalters.

 Prozesse der Entstandardisierung in unterschiedlichen
  Lebensbereichen sind vor allem auf Auswirkungen
  veränderter Bedingungen im Bereich Bildung, Ausbildung und
  Erwerbsarbeit zurückzuführen.

 Übergangshandeln von Individuen aber auch von Institutionen
  ist nach wie vor an Normalitätsvorstellungen ausgerichtet.

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Ausgangssituation: Lebensphase Jugend

Lebensphase Jugend – Bedeutung von Übergängen
 Bereits die Übergänge im Kindesalter können Benachteiligungen und
   Chancenungleichheiten reduzieren oder verstärken
 Übergänge im Schulbereich besitzen hohe Pfadabhängigkeiten für
   das gesamte weitere Leben
 Übergänge im Jugendalter, die insbesondere Übergänge in
   Ausbildung und Arbeit darstellen, besitzen besonders hohes
   Risikopotential:
      dieses ergibt sich aus wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und
       Bildungsvoraussetzungen
      und wird zusätzlich durch den sozialen, ökonomischen sowie
       bildungsbezogenen Status der Eltern verstärkt
      über diese Variablen wirkt auch ein Migrationshintergrund immer noch
       risikoverstärkend und benachteiligend

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Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem

   Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem
   Einmündung ins Berufsbildungssystem Sachsen-Anhalts 2013,
      nach Geschlecht und schulischer Vorbildung

                                                                              Quelle: Ländermonitor berufliche Bildung 2015
                                                                                                                      7
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Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem

   Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem
   Einmündungen ins Berufsausbildungssystem Sachsen-Anhalts
      2005 bis 2013 nach Geschlecht und Sektoren

                                                                             Quelle: Ländermonitor berufliche Bildung 2015
                                                                                                                     8
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Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem

Übergänge in duale Ausbildung
 Übergänge in duale Ausbildung, betriebliche Ausbildung und
  Übergangssystem sind in absoluten Zahlen zurückgegangen,
  die anteilige Verteilung, bleibt jedoch stark hinter den
  (optimistischen) Erwartungen aufgrund des demographischen
  Wandels zurück:
    zum Einen haben (insbesondere kleine) Betriebe das Angebot an
      Ausbildungsplätzen zurückgefahren bzw. ist dieses wenig
      kontinuierlich (eine sehr gute ANR in einem Jahr kann im
      nächsten Jahr wieder deutlich schlechter ausfallen)
    zum anderen ergeben sich Passungsprobleme zwischen Angebot
      und Nachfragern (in homogenen Wirtschaftsregionen entspricht
      das Angebot nicht den Interessen der Nachfrager, in anderen
      entspricht das Qualifikationsniveau der Nachfrager nicht den
      Anforderungen der Ausbildungsbetriebe)

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Demographische Entwicklungen

                                                          Demographische Entwicklung
                                                           Vielerorts zu erwartender
                                                                 Bevölkerungsrückgang:
                                                                   mit regional unterschiedlicher
                                                                         Dynamik
                                                                   und einigen Wachstumszonen.
                                                           Insbesondere in ländlichen
                                                                 Regionen, fern von
                                                                 wirtschaftsstarken Kernen,
                                                                 „werden wir weniger…

                                                                                               10
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Demographische Entwicklungen

                                                          Demographische Entwicklung
                                                           … und älter“.
                                                                   wobei die Alterung
                                                                         (wachsender Anteil älterer
                                                                         Menschen im Verhältnis zu
                                                                         jüngeren) regional
                                                                         unterschiedlich stark ausfällt
                                                                         und wenige Regionen „jünger“
                                                                         werden
                                                                   was auch Auswirkungen auf
                                                                         Übergänge und deren
                                                                         Bedeutung hat.
                                                                                                    11
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Demographische Entwicklungen

         Bevölkerungsentwicklung und demografische Alterung

          Quelle: Vortrag Dr. Steffen Maretzke (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Bonn)
                                                                                                 12
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Demographische Entwicklungen

                                                     Demographische Entwicklung
                                                      Wanderung 18 bis unter 25-
                                                           Jähriger: vom Land in die
                                                           Städte/ in verdichtete
                                                           wirtschaftsstarke Räume
                                                           (Bildungswanderung):
                                                              Bei den 18 bis unter 25-
                                                                    Jährigen geht man davon aus,
                                                                    dass diese Mobilität vor allem
                                                                    der Aufnahme von Aus- und
                                                                    Weiterbildung dient und somit
                                                                    primär Bildungswanderung
                                                                                                   13
                                                                    darstellt.
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Strukturelle Rahmenbedingungen – Angebots-Nachfrage-Relation
    Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem – Angebot und Nachfrage

 Quelle: BIBB Datenreport 2017; Internettabellen                                14
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Strukturelle Rahmenbedingungen – Angebots-Nachfrage-Relation

Übergänge in duale Ausbildung
 Übergänge in duale Ausbildung, betriebliche Ausbildung und
  Übergangssystem sind in absoluten Zahlen zurückgegangen,
  die anteilige Verteilung, bleibt jedoch stark hinter den
  (optimistischen) Erwartungen aufgrund des demographischen
  Wandels zurück:
    zum Einen haben (insbesondere kleine) Betriebe das Angebot an
      Ausbildungsplätzen zurückgefahren bzw. ist dieses wenig
      kontinuierlich (eine sehr gute ANR in einem Jahr kann im
      nächsten Jahr wieder deutlich schlechter ausfallen)
    zum anderen ergeben sich Passungsprobleme zwischen Angebot
      und Nachfragern (in homogenen Wirtschaftsregionen entspricht
      das Angebot nicht den Interessen der Nachfrager, in anderen
      entspricht das Qualifikationsniveau der Nachfrager nicht den
      Anforderungen der Ausbildungsbetriebe)

                                                                               15
         Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Strukturelle Rahmenbedingungen – Angebots-Nachfrage-Relation
    Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem – Angebot und Nachfrage

 Quelle: BIBB Datenreport 2017; Internettabellen                                16
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Strukturelle Rahmenbedingungen – Angebots-Nachfrage-Relation

Übergänge in duale Ausbildung - ANR
 Aus der Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) können nur
  begrenzt Aussagen zu Übergangsprognosen in Ausbildung und
  Arbeit abgeleitet werden:
    Bei homogenen Wirtschaftsstrukturen führt eine vermeintlich
      positive ANR >120 zu einer Fehlinterpretation, da die Berufswahl
      der Jugendlichen dennoch stark eingeschränkt ist und der
      größte Teil des Ausbildungsangebots eine Branche abdeckt,
      während um die Vielzahl der anderen Berufe starke Konkurrenz
      unter den Bewerbern herrscht
    und das Angebot an Ausbildungsplätzen zum
      Qualifikationsniveau der Jugendlichen passen muss.
    Wenn diese und weitere Faktoren zusammenkommen, wird der
      zu erwartende Zusammenhang zwischen guter ANR und geringer
      Jugendarbeitslosigkeit geringer, bzw. die Einmündung ins
      Übergangssystem, sowie Ausbildungsabbrüche wieder stärker.
                                                                               17
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Strukturelle Rahmenbedingungen – Angebots-Nachfrage-Relation
           Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem – Angebot und Nachfrage

Angebots-Nachfrage-
   Relation in dualen
  Ausbildungsberufe
  n in verschiedenen
   Berufsgruppen im
            Jahr 2015

                                                                                      Quelle: Bildung in Deutschland 2016
                                                                                                                     18
                Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Strukturelle Rahmenbedingungen – Angebots-Nachfrage-Relation
   Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem – Angebot und Nachfrage

                                                                             Quelle: BIBB Datenreport zum
                                                                               Berufsbildungsbericht 2017

                                                                                                   19
       Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Strukturelle Rahmenbedingungen – Vertragslösungen
        Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem – Vertragslösungen

                                                                             Lösungsquoten (LQ) sind in
                                                                             Ostdeutschland höher als in
                                                                             Westdeutschland, aber auch
                                                                             HH, S-H und Saarland weisen
                                                                             hohe LQ auf.
                                                                             Ursachen werden meist als
                                                                             Scheitern des Auszubildenden
                                                                             interpretiert.
                                                                             Daten zeigen aber, dass
                                                                             berufliche und betriebliche
                                                                             Merkmale systematisch hohe
                                                                             Lösungsquoten erklären.
                                                                             Es zeigt sich auch ein
                                                                             signifikanter Effekt der
                                                                             Ausbildungsvergütung sowie
                                                                             verstärkt angebotenen
                                                                             Berufen.

                                                                                                            20
                                                                             Quelle: BIBB Datenreport zum
       Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
                                                                               Berufsbildungsbericht 2017
Strukturelle Rahmenbedingungen – Vertragslösungen
        Übergänge in Ausbildung und ins Übergangssystem – Vertragslösungen

                                                                                  Zusammenhang zwischen
                                                                                  Berufen, die derzeit
                                                                                  verstärkt angeboten und
                                                                                  Jugendlichen auch
                                                                                  angeraten werden und
                                                                                  Ausbildungsabbruch.

                                                                                  Frage, für die
                                                                                  Jugendlichen, den
                                                                                  Ausbildungsbetrieb und
                                                                                  die BA, ob es sinnvoll ist,
                                                                                  eine Ausbildung aufgrund
                                                                                  ihres verstärkten
                                                                                  Angebots zu wählen.

                                                                                                            21
                                                                             Quelle: BIBB Datenreport zum
       Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
                                                                               Berufsbildungsbericht 2015
Strukturelle Rahmenbedingungen – Vertragslösungen

Vertragslösung – erweiterte Problemwahrnehmung
 Einflussfaktoren auf Vertragslösungen und Ausbildungsabbruch:
       Betriebsgröße
       Geschlecht in Abhängigkeit der Repräsentanz im Beruf (aber nicht
        durchgehend, sondern nur in einigen Berufen).
       Schulabschluss, je geringer umso höhere Abbruchquoten
       Vergütung, Angebotsstruktur, Auswahlmöglichkeiten, Attraktivität des
        Berufs
 Dies sind keine kausalen Effekte (also nicht die Ursachen), sondern
   Korrelationen mit ursächlichen Variablen:
       Schüler mit geringen Bildungsabschlüssen münden seltener in ihren
        Wunschberuf ein, befinden sich in Berufen mit instabileren
        Ausbildungsverhältnissen, sind schlechter vergütet und oft mit geringerer
        Betriebsgröße. Daraus erwachsen die Ursachen, wie strukturell bedingter
        Abbruch (Auftragslage) oder geringeren Konfliktlösungs- sowie
        Unterstützungsressourcen des Arbeitgebers.

                                                                                 22
           Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Strukturelle Rahmenbedingungen – Vertragslösungen

Vertragslösung – erweiterte Problemwahrnehmung
   Der Ausbildungsqualität kommt somit eine tragende Rolle bei der Vermeidung
    von Ausbildungsabbrüchen zu
   Verbesserung der Berufsorientierung (Verringerung der Fehlentscheidungen
    aufgrund unrealistischer Vorstellungen)
   Begleitung der Jugendlichen (und der Betriebe) von der Schule in die
    Ausbildung
 Insgesamt: Maßnahmen zur Vermeidung von Abbrüchen, die sich allein
    auf den Auszubildenden konzentrieren, erreichen nicht das Ziel,
    Vertragslösungen signifikant zu senken.
 Maßnahmen müssen auch bei der Attraktivität und vor allem Qualität
    der Ausbildung, der Betriebe und dem Umgang mit Konflikten
    ansetzen
        Unterstützungsangebote wie die assistierte Ausbildung (§ 130, SGBIII) nutzen, die
         sowohl dem Auszubildenden als auch dem Betrieb Hilfe bieten.

                                                                                             23
             Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen
          Übergänge von Haupt- und Realschülern
             Schulabgangsjahr 2007 (Leipzig, 2007-2010)

          2                                             2                      2
100%                                                              100%                     2        3
                       8               12                                      2           3        4           6
                       4                                12                     8                                7
                                       2                2                                                       1
         33            8               4                                                           18
                                       6                                                  24                   10
75%                                                     19         75%        28                    2
                                                                                           2
                                                                                                               23
         12                                                                    2
50%                                                                50%

                      80              76                                                           73
                                                       65                                 68
25%      53                                                        25%       58                               53

 0%                                                                 0%
         2007         2008             2009            2010                   2007        2008     2009        2010

              Hauptschulbildungsgang                                                 Realschulbildungsgang
                      Ausbildung                              Berufsvorbereitung
                      Schule                                  ohne Ausbildung/Arbeit
                      Arbeit                                  Sonstiges

                                                                                                 Quelle: DJI kommunale Panel
                                                                                                                      24
                 Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen
  Pläne und Übergänge von Hauptschülern an 3 Schulen
     (Leipzig 2007), Angaben in Prozent
 100%
            6                                                                  11
                                            17
                                                                               6

  75%
                                                                               22
                                            35

  50%
           94

                                                                               61
  25%                                       48

  0%
        Schule 1 -       Schule 1 -    Schule 2 -       Schule 2 -      Schule 3 -   Schule 3 -
         Pläne            Stand         Pläne            Stand           Pläne        Stand

                Ausbildung                            Berufsvorbereitung
                Schule                                ohne Ausbildung/Arbeit
                Arbeit                                Sonstiges

                                                                                            Quelle: DJI kommunale Panel
                                                                                                                25
         Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen
  Pläne und Übergänge von Hauptschülern an 3 Schulen
     (Leipzig 2007), Angaben in Prozent
 100%
            6                7                                                 11       11
                             6              17
                             6                                                 6         6
                                                             39                          6
  75%
                                                                               22
                                            35
                                                                                        44
  50%
           94
                            81
                                                            61                 61
  25%                                       48
                                                                                        33

  0%
        Schule 1 -       Schule 1 -    Schule 2 -       Schule 2 -      Schule 3 -   Schule 3 -
          Pläne           Stand          Pläne           Stand            Pläne       Stand

                Ausbildung                            Berufsvorbereitung
                Schule                                ohne Ausbildung/Arbeit
                Arbeit                                Sonstiges

                                                                                             Quelle: DJI kommunale Panel
                                                                                                                 26
         Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen
          Wichtigste Ratgeber für die berufliche Zukunftsplanung
             (Mehrfachnennungen möglich) Angaben in Prozent

             Familie                                                                                     87

            Freunde                                                                            72

           Lehrer/in                                                                      62

Berufsberater/in von
                                                                         43
        AA

     Sozialpädagoge                               20

                            0                  20                  40                60             80          100

                                                                                                Quelle: DJI kommunale Panel
                                                                                                                      27
               Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen
     Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche
         (Mehrfachnennungen möglich) Angaben in Prozent

     Arbeitsagentur                                                              58

             Familie                                                            55

 Freunde/Bekannte                                                  30

       Lehrer/innen                         9

Sozialarbeiter/innen                3

           Sonstige                     6

                              0                     20                     40   60              80
                                                                                 Quelle: DJI kommunale Panel
                                                                                                     28
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen
       Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche nach Geschlecht
           (Mehrfachnennungen möglich) Angaben in Prozent

            Familie                                                               40
                                                                                                      67

     Arbeitsagentur                                                                                         73
                                                                                       44
 Freunde/Bekannte                                                27
                                                                        33

       Lehrer/innen                    7
                                             11

Sozialarbeiter/innen                   7
                                0                                                                 weiblich
           Sonstige                            13                                                 männlich
                                0

                            0           10          20           30          40         50   60       70         80
                                                                                             Quelle: DJI kommunale Panel
                                                                                                                  29
            Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen – Zwischenfazit

Zentrale Ergebnisse der Untersuchung von Übergangs-wegen auf
  Schulebene
 Es zeigen sich sehr deutliche strukturelle Benachteiligungen von
   Mädchen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund beim Zugang
   zur Berufsausbildung.
 Es werden starke Effekte auf Schulebene deutlich. Schulen haben
   einen wesentlichen Einfluss darauf, welche Pläne die Schüler/innen
   für das Ende der Pflichtschulzeit entwickeln. Auffällig ist, dass die
   Zusammensetzung der Schülerschaft der Schulen diese Unterschiede
   nicht erklärt.
 Als Kriterium für das Gelingen des Übergangs nach Ende der
   Pflichtschulzeit wird in der Regel die Einmündung in eine betriebliche
   Berufsausbildung herangezogen. Tatsächlich plant die größte Gruppe
   der Hauptschüler/innen als nächsten Schritt den weiteren
   Schulbesuch.

                                                                                30
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen – Zwischenfazit

Zwischenfazit
 Schulisches Vorbildungsniveau und Schulabschluss beeinflussen nach
   wie vor wesentlich die Einmündungschancen in die Berufsausbildung.
 Jugendliche mit Hauptschulabschluss münden ungeachtet hoher
   Angebots-Nachfrage-Relationen sehr häufig im Überganssystem.
 Die ANR allein löst weder die Probleme beim Übergang.
 Trotz demografischen Wandels und Verdichtungen in der
   Jugendphase sind keine schnelleren Übergänge in (Aus)Bildung zu
   beobachten.

                                                                                31
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Regionale Daten zum Übergangsgeschehen – Zwischenfazit

Zwischenfazit
 Die demografische Entwicklung hat Einfluss auf die Wege von der
   Schule in Ausbildung und Arbeit – allerdings zeigen sich regional
   unterschiedliche Auswirkungen.
 Der Blick muss weiterhin auf das Übergangssystem und dessen
   Auswirkungen gerichtet werden.
 Eine Ausbildung, auch für benachteiligte Jugendliche in den
   Mittelpunkt rücken – mit Unterstützung für Jugendliche und für
   ausbildende Betriebe.

                                                                                32
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Quelle: DJI Übergangspanel II; 2017
           Voraussetzung von Schulabgängern
                Aktuelle Daten (Dez. 2016)
                    zum Übergangsgeschehen                                                         Schulform, N=1238 in Prozent
                                                                                    60

                                                                                    50
Notendurchschnitt Deutsch und Mathematik;                                           40
N=1099, Angaben in Prozent                                                          30
                                                                                                 57,1
30                                                                                  20
25                                                                                  10                             22,5              17,5
20                                                                                   0
15                                                                                         Hauptschule           Schule mit  Gesamtschule
10                                                                                                               mehreren
 5
                                                                                                              Bildungsgängen
 0
  1,00       1,50   2,00     2,50     3,00     3,50     4,00     4,50     5,00
                                                                                                              Schulfehltage in den letzten
                                                                                                             2 Wochen, N=1105, in Prozent
        Im Vergleich zu 2004 (Übergangspanel I, 2004-2009)
                                                                                                        70
         ist der Notendurchschnitt in Mathematik und Deutsch
                                                                                                        60
         im Mittelwert erheblich schlechter geworden:
                                                                                                        50
               2004: 2,2
                                                                                                        40
               2016: 3,4                                                                               30                          65,1
                                                                                                        20
                                                                                                                 34,9                       33
                                                                                                        10
                           Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
                                                                                                         0
                                                                                                                   ja                nein
Quelle: DJI Übergangspanel II; 2017
            Voraussetzung von Schulabgängern
              Aktuelle Daten (Dez. 2016)
                 zum Übergangsgeschehen                                                    Weißt du schon, welchen Beruf du lernen
                                                                                               möchtest?, N=1163, in Prozent
     Was machst du nach diesem Schuljahr?
                                                                                    50
     N=1117, in Prozent                                                             45
60                                                                                  40
50                                                                                  35
                                                                                                                             43,9
40                                                                                  30                       38,5
30                                                                                  25
20
     52,7                                                                           20
             30,0      5,6                                     8,4                  15
10                                  1,2           2,1                               10      17,5
0                                                                                    5
                                                                                     0
                                                                                             Nein        Ja, aber unsicher   Ja, sicher

                                                             Welche Schulangebote zum Thema Ausbildung und Beruf genutzt?
                                                                                   N=1169, in Prozent
                                                   80
                                                   70
                                                   60
                                                   50
                                                   40
                                                   30
                                                   20
                                                   10
                                                    0

                                                                                                                                     34
                     Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Quelle: DJI Übergangspanel II; 2017
         Voraussetzung von Schulabgängern
            Aktuelle Daten (Dez. 2016)
                 zum Übergangsgeschehen
Wie wichtig sind die folgenden Informationsquellen für deine Berufswahl?
    Antworten “sehr wichtig” und “wichtig” zusammengefasst, Mehrfachnennungen mgl.
    N=1110, in Prozent

                          Eltern                                                                                                88,4

              Praktika oder Jobs                                                                                                88,2

Berufsvorbereitung in der Schule                                                                                         82,6

                  Lehrer_innen                                                                                    76,3

                     Verwandte                                                                               72,9

                            BIZ                                                                           68,0

                       Freunde                                                                     62,6

                        Medien                                                              57,6

                                   0       10        20        30       40        50        60        70           80           90     100

                                                                                                                                             35
                      Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Quelle: DJI Übergangspanel II; 2017
        Voraussetzung von Schulabgängern
           Aktuelle Daten (Dez. 2016)
                zum Übergangsgeschehen
Wie wichtig sind die folgenden Aspekte für deinen zukünftigen Beruf?
   Antworten “sehr wichtig” und “wichtig” zusammengefasst, Mehrfachnennungen mgl.
   N=1148, in Prozent

           Interessante Tätigkeit                                                                        96,8

meinen Fähigkeiten entsprechend                                                                          96,6

            sicherer Arbeitsplatz                                                                       94,7

         Umgang mit Menschen                                                                     84,2

    dass Eltern stolz sein können                                                                84,2

              hohes Einkommen                                                                    83,1

           mit Familie vereinbar                                                             79,7

                 hohes Ansehen                                                54,2

            Umgang mit Technik                                         45,5

                                    0            20             40             60           80          100         120

                                                                                                                                   36
                      Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Fazit

Fazit
 Übergangsgestaltung und Übergangsmanagement erfordert
         ein Zusammenwirken der jeweils beteiligten Akteure vor Ort

 Um eine entsprechende Koordination des Zusammenwirkens zu
  gewährleisten, bedarf es
         dem Aufbau von Strukturen und Verfahren zur Verbesserung der
          Abstimmung zwischen den Akteuren des Übergangssystems
         der Herstellung der für ein abgestimmtes Vorgehen notwendigen
          Transparenz im Übergangssystem
         einer Verbesserung der Angebotsstruktur des Übergangssystems
         der Verstetigung der geschaffenen Strukturen und Prozesse des
          Übergangsmanagements

 Ziel: gelingende Übergänge bzw. die Minimierung von
  Übergangsrisiken oder negativen Übergangsverläufen

                                                                                   37
             Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Fazit

Fazit
 Voraussetzung gelingenden Übergangsmanagements:

  1) Daten über die regionale Situation erheben
 Für (kommunalpolitisches) Handeln sind Daten über die
  konkrete Situation vor Ort notwendig.
         Schulabgangsdaten
         Transparenz des regionalen Ausbildungsstellenmarktes (vor allem
          qualitativer Art)
         Berufsbildungsberichte
         Übergangsdaten
         aber auch Transparenz der Angebote und Maßnahmen

 Ziel: Die Einbeziehung der Daten in zukünftige politische
  Entscheidungen  Bildungsmonitoring
                                                                                   38
             Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Fazit

Fazit
 Voraussetzung gelingenden Übergangsmanagements:

   2) Abgestimmte Berufsorientierung
 Um Jugendlichen mehr Berufswahlfreiheit zu gewähren bedürfen sie
   praktischer und realistischer Informationen über Berufe und deren
   Voraussetzungen
 In Zeiten (wahrgenommenen) Fachkräftemangels besteht die Gefahr,
   einer Überforderung der Schulen durch private Akteure
   (Unternehmen, Bildungsträger etc.) die entsprechend ihrer Interessen
   in Schulen hineinwirken wollen.
 Kooperation zwischen Unternehmen (praktische und realistische BO)
   und Schulen muss koordiniert und für alle Schulen gleichermaßen
   geschehen.
 Standards der Berufsorientierung entwickeln.

                                                                                39
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Fazit

Fazit
 Voraussetzung gelingenden Übergangsmanagements:

   3) Aufeinander aufbauendes Übergangssystem
 Neben der Berufsorientierung ist auch eine Abstimmung alternativer
   Übergangsarrangements erforderlich.
 Dabei hat sich ein neutraler Akteur als geeignet erwiesen, da die
   direkten Akteure des Übergangssystems Eigeninteressen verfolgen,
   die sie als Abstimmungsinstanz vor anderen Akteuren disqualifizieren.
 Zwischen den Organisationen besteht oft (ungenügende)
   Kommunikation und Kooperation, die ein Schnittstellenakteur
   überwinden muss.
 An dieser Stelle erweist sich die kommunale Ebene als neutrale und
   geeignete Schnittstelle.

                                                                                40
          Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Fazit

Fazit
 Voraussetzung gelingenden Übergangsmanagements:

  3 Handlungsfelder:
   1) Herstellung von Transparenz:
              Daten der Übergangswege von Jugendlichen
              Daten über vorhandene Angebote und Maßnahmen
   2) Einberufung und Vorbereitung von Gremien und Arbeitskreisen
   3) Interventionen zur Verbesserung der Angebotsstruktur

 Dies erfordert die Koordination und zielgerichtete
  Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteure mit jeweils
  eigenen Sichtweisen auf den betreffenden Übergang.

                                                                                    41
              Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Transferagentur Mitteldeutschland für
Kommunales Bildungsmanagement – TransMit

Matthias Müller | 21. November 2017

Telefon: 0341 993923-12 I E-Mail: mmueller@dji.de

www.transferagentur-mitteldeutschland.de
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