Neues "KeyMotion"-Prinzip: Emotionaler präsentieren! - Andreas Bornhäußer

Die Seite wird erstellt Jule Heinrich
 
WEITER LESEN
Neues "KeyMotion"-Prinzip: Emotionaler präsentieren! - Andreas Bornhäußer
brennpunkte

                                                                                                       Wetten, dass ein Foto von Lena
                                                                                                    bald so manche Präsentation auf-
                                                                                                    peppen wird? Aus ihrer fröhlichen
                                                                                                      Persönlichkeit und ihrer starken
                                                                                                   Performance beim Eurovision Song
                                                                                                        Contest lässt sich so manche
                                                                                                     mitreißende Emotion ableiten ...

 Neues „KeyMotion“-Prinzip:
 Emotionaler präsentieren!
 PRÄSENTATIONS-SPECIAL. „Vielen Präsentationen fehlt die emotionale Dimension“,
 bedauert Andreas Bornhäußer, Chef der Präsentainment Group in Schwerte. Für
 Abhilfe will er mit seinem neu entwickelten „KeyMotion“-Prinzip sorgen. Zum
 Präsentationsinhalt passende Analogien, zum Beispiel aus der Welt des Sports, der
 Musik oder der Medien, sollen für Begeisterung sorgen.

 Der Kopf bekommt erstklassiges, infor-       Phase 1: Die inhaltliche Vorbereitung –      • Was werden die Empfänger davon
 matives Material, aber das Herz kriegt       wichtige Fragen stellen, damit richtige        haben?
 nichts! Diese Beschreibung trifft wohl auf   Antworten kommen.                            • Was will ich letztlich davon haben, dass
 die allermeisten der in Deutschland ge-      Professionelle Präsentatoren verwenden         ich es mitgeteilt habe?
 haltenen Präsentationen zu.                  viel Zeit darauf, ihren geplanten Auftritt   Wenn diese wirklich fundamentalen Fra-
 Das geht auch anders. Doch immer wenn        vorzubereiten. Die Grundlage für alle spä-   gen beantwortet sind, richtet sich der
 es einem Redner gelingt, Inhalte mit         teren Aktionen ist die inhaltliche Vorbe-    Blick auf die zusätzlichen Details. Dazu
 Emotionen aufzuladen, sieht es im Nach-      reitung. Sie beginnt damit, dass sich der    gibt es eine ganze Fragenbatterie (siehe
 hinein so aus, als ob es kinderleicht sei,   Präsentator mit den grundlegenden fünf       Checkliste 1 und Checkliste 2). Die Infor-
 die richtigen Gefühle anzusprechen. Aber     „Was“-Fragen auseinandersetzt.               mationen, die zu den Problemen der Zu-
 das Gegenteil ist der Fall. Um die pas-      • Was will ich sagen?                        hörer zusammengetragen werden, heißen
 sende Schlüsselemotion zu finden, muss       • Was sollen die Empfänger unbedingt         „externe Daten“ und werden über Fragen
 ein umfangreicher Suchprozess gestartet        verstehen?                                 eruiert wie sie in Checkliste 1 aufgelistet
 werden, der sich in sechs Phasen gliedern    • Was sollen die Empfänger emotional         sind („Was sind die Kernprobleme und
 lässt.                                         mit dem Verstandenen verbinden?            Kernaufgaben der Zuhörer? Könnte es

 38   wirtschaft + weiterbildung 07/08_2010
Neues "KeyMotion"-Prinzip: Emotionaler präsentieren! - Andreas Bornhäußer
einen gemeinsamen Nenner geben, der            einer Kurzversion unbedingt noch vor-       Phase 4: Enthält die „KeyMessage“ ein
                            alle Teilnehmer verbindet?). Wer die „ex-      kommen, damit ich die zentrale Bot-         überraschendes Moment oder einen
                            ternen Daten“ erforscht (die Probleme          schaft trotzdem noch verankern kann?        Neuigkeitswert?
                            der Zuhörer), kann sicher sein, während      • Was ist die zentrale Botschaft überhaupt    Ein gewisser Neuigkeitsgrad oder ein
                            der Präsentation eine hohe Rezipienten-        genau?                                      überraschendes Moment sind notwendig,
                            adäquanz zu erreichen. Er wird eine Prä-     • Welche Details kann ich weglassen,          um im positiven Sinne an- und aufzure-
                            sentation halten, in der sich die Teilneh-     ohne dass dadurch der Gehalt der zen-       gen. Selbsttest: Wenn Sie zwei Finger an
                            mer vielfältig wiederfinden und mit deren      tralen Botschaft beeinträchtigt würde?      Ihren Puls legen, muss dieser schneller
                            Inhalten sie sich identifizieren können.     • Und welcher zentrale Nutzen ist für die     werden, während Sie die „KeyMessage“
                            Sie werden sich in vielfältiger Weise an-      Teilnehmer mit der zentralen Botschaft      aussprechen. Ihr Herz muss einfach stär-
                            gesprochen fühlen.                             verbunden?                                  ker schlagen.
                            Wobei die letzten vier dieser Fragen in      Ein Marketingtrainer hatte einmal die         Die Zuhörer einer Präsentation sollten
                            „Checkliste 1“ tendenziell schon die „in-    Aufgabe, auf dem Forum einer Weiter-          durch die „KeyMessage“ wirklich in
                            ternen Daten“ tangieren. Das sind jene       bildungsmesse über das Thema „Erfolg-         vollem Umfang neugierig gemacht wer-
                            Aspekte, die aus der Perspektive des „Sen-   reiche Akquisition für Managementtrai-        den auf das, was noch folgt. Diese Form
                            ders“ oder des Präsentators zu betrachten    ner“ zu sprechen. Über das Thema lässt        von Spannung ist eine Grundvorausset-
                            sind. Dabei geht es um die Stärken und       sich viel sagen. Nachdem die gerade           zung für eine tragfähige und überzeu-
                            Schwächen eines Redners, denn auch sie       aufgeführten vier Fragen durchgearbeitet      gende „KeyMotion“.
Foto: Nigel Treblin / ddp

                            müssen analysiert und bearbeitet werden,     worden waren, lautete die „KeyMessage“:
                            wenn die Präsentation ein Erfolg werden      „Gute Trainer werden vom Markt geru-          Phase 5: Welches „KeyVisual“ lässt
                            soll. Um diese „internen Daten“ zu sam-      fen!“ Man muss sich in eine Position brin-    sich aus der „KeyMessage“ ableiten?
                            meln, empfehlen sich Fragen wie (siehe       gen, wo man selbst nicht mehr akquiriert,     Diese fünfte Phase ist eine besonders
                            auch „Checkliste 2“): Was sind meine         sondern wo die Interessenten auf einen        schwierige. Zugleich ist sie aber auch die
                            persönlichen Stärken als Redner, die ich     zukommen. „Vom Markt gerufen werden“          spannendste. Oft sind Anregungen zum
                            in die Waagschale werfen kann? Welche        ist noch keine „KeyMotion“, aber eine         „KeyVisual“ schon in den Unterlagen
                            Präsentationen habe ich in der Vergan-       zentrale Botschaft, eine „KeyMessage“ im      vorhanden (bestimmte Begriffe, die be-
                            genheit besonders erfolgreich gehalten?      Rahmen eines Marketingvortrags.               sonders häufig vorkommen, die nur noch
                            Was waren die Erfolgsursachen?                                                             nicht entdeckt wurden). Ein „KeyVisual“
                            Wie man an den Fragen sowohl zu den          Phase 3: Enthält die „KeyMessage“             muss nicht immer zwingend ein gegen-
                            externen wie auch zu den internen Daten      nicht nur die Fakten, sondern auch ein        ständliches Bild sein.
                            unschwer erkennen kann, befassen sich        „KeyBenefit?                                  Wichtig ist in erster Linie, dass die zen-
                            diese Fragen nicht nur mit inhaltlichen      Steckt in der zentralen Botschaft ein Nut-    trale Aussage ein bildhaftes Vokabular
                            und sachlichen Aspekten. Vieles dreht        zen, der für den zu erreichenden Perso-       ermöglicht. Ob also ein „KeyVisual“ ge-
                            sich in starkem Maße auch um die Per-        nenkreis von besonderem Interesse ist         eignet ist, können Sie sehr schnell und
                            sönlichkeit, um persönliche Einstellungen    und einen (Mehr-)Wert enthält? Bezogen        einfach dadurch überprüfen, dass Sie
                            und Verhaltensweisen der sich begeg-         auf die zuvor beschriebene Botschaft          versuchen, Begrifflichkeiten aus der Welt
                            nenden Personen. Denn so sehr es bei         „Vom Markt gerufen werden“ kann diese         des „KeyVisuals“ zusammenzutragen.
                            einer Präsentation um eine bestimmte         Frage mit einem eindeutigen „Ja“ beant-       Gelingt es nicht, in einem ersten Versuch
                            Sache geht, so sehr begegnen sich hierbei    wortet werden. Denn für einen selbst-         mindestens 30 Vokabeln spontan zu fin-
                            auch Menschen. Und ob eine von Person        ständigen Trainer gibt es bezogen auf         den, macht man sich am besten auf die
                            A vertretene Sache bei Person B ankommt      die Vermarktung seiner eigenen Dienst-        Suche nach einem neuen. Ein Beispiel
                            entscheidet in erster Linie die Wirkung      leistung wohl kaum etwas Erfreulicheres,      dazu. Bei der „KeyMessage“ „Wachstum“
                            von Person A auf Person B und erst in        als selbst der Akquirierte, anstatt der Ak-   fällt einem sofort eine ganze Reihe von
                            zweiter Linie die Sache selbst.              quirierende zu sein.                          Vokabeln ein: Saat, Boden, Acker, Frucht-
                                                                         Wenn sich aus der „KeyMessage“ kein           barkeit, Dünger, Ernte, Pflege, Kultivie-
                            Phase 2: Reduktion der Inhalte mit           zentraler Nutzen erschließt, bleibt nur die   ren, Aufblühen, Ausbringen, Einholen,
                            dem Ziel, eine „KeyMessage“ zu               Rückkehr zu „Phase 1“. Dort muss man          Anbauen, Abbauen, Beackern, das Feld
                            extrahieren.                                 sich dann nochmals mit Fragen beschäf-        bestellen, Pflanze, Frucht, Kern, Trieb,
                            Jetzt kann mit dem Prozess des Konden-       tigen wie: Woran haben die Empfänger          Keimling, Blüte, Wässern, Gießen, Licht,
                            sierens und Extrahierens begonnen wer-       vermutlich ein besonderes Interesse? In-      Sonne, Schatten, Art, Sorte, Nährstoffe,
                            den, um die zentrale Botschaft der Prä-      wieweit könnte ihnen ein spezieller Inhalt    Ruhephasen, Stamm, Zweig, Ast, Blatt,
                            sentation herauszufiltern. Jeder Präsenta-   helfen, diese Probleme und Aufgaben           Wurzeln, Krone ...!
                            tor sollte sich fragen:                      erfolgreich zu lösen? Es kann allerdings      Eine „KeyMotion“ wird erst zur „KeyMo-
                            • Wenn ich statt der geplanten 45 Minu-      vorkommen, dass die „KeyMessage“              tion“, wenn aus den zentralen Fakten ein
                              ten Zeit für meine Präsentation nur noch   noch einmal in Teilen umformuliert wer-       „KeyVisual“ abgeleitet werden kann, das
                              fünf Minuten Zeit hätte, was müsste in     den muss.                                     zu einigen Wortspielen einlädt.            R

                                                                                                                       07/08_2010 wirtschaft + weiterbildung   39
brennpunkte

R Phase 6: Das „KeyWording“ als                 Vokabeln einfallen (mindestens 30 Voka-       halt einer Präsentation häufig wiederholt
  Prüfstein für die Tragfähigkeit der           beln aus der bildhaften Welt des „KeyVi-      verwendet werden, waren schon oft der
  „KeyMotion“.                                  suals“), ist auch die, die sich schließlich   Schlüssel zu einer tragfähigen „KeyMo-
  Um nun feststellen zu können, welche          erfolgreich umsetzen lässt.                   tion“.
  der Ideen sich am besten als „KeyMotion“      Wo aber bekommt man ein passendes
  eignet, gilt es zunächst folgende Fragen      Vokabular am besten her? Der konven-          „KeyMotion“: AUDI gibt den
  zu beantworten: „Welche Idee regt in          tionelle Weg ist das Durchstöbern des         Ton an!
  einem positiven Sinne meine Zielgruppe        Duden für sinn- und sachverwandte Wör-
  und mich selbst am meisten auf, hat also      ter oder anderer Synonym-Wörterbücher.        Eine Münchener Marketingagentur wollte
  eine emotionalisierende Qualität und ist      Hilfreich können auch Fachzeitschriften       von der Audi AG den Auftrag bekommen,
  obendrein außergewöhnlich?                    der jeweiligen thematischen Welt sein.        den Messestand auf der nächsten Inter-
  Anschließend sind in einem ersten Durch-      Der schnellste und effizienteste Weg führt    nationalen Automobilausstellung IAA in
  gang zu den ausgewählten „KeyMotions“         aber erfahrungsgemäß über eine Internet-      Frankfurt entwickeln zu dürfen. Die Idee
  einige Vokabeln und Formulierungen            Recherche.                                    war, den Stand als eine Art Musiktheater
  zusammenzutragen. Die „KeyMotion“,            Am wichtigsten ist aber der Tipp: Begriffe,   zu bauen und dort in regelmäßigen Ab-
  zu der einem am leichtesten die meisten       die im Briefing eines Kunden oder im In-      ständen eine Art AUDI-Musical aufzufüh-

  „Externe Daten“ analysieren: Was brauchen die Zuhörer?

  Checkliste 1. Folgende Fragen, die aus der Perspektive der Teilnehmer formuliert sind,
  unterstützen den Präsentator dabei, eine Präsentation zu halten, in der sich die Zuhörer vielfältig
  wiederfinden und mit deren Inhalt sie sich identifizieren können. Erhellende Fragen sind.

  1. Woran haben die Empfänger vermutlich ein besonderes                   der Präsentator diesen gemeinsamen Nenner zum
     Interesse?                                                            Gegenstand seiner Betrachtung machen? (Ein kleiner
  2. Was sind deren Kernprobleme und Kernaufgaben?                         Hinweis dazu am Rande: Es muss irgendeine Gemein-
  3. Inwieweit könnte ihnen speziell der Inhalt des Vortrags               samkeit zwischen den Teilnehmern der Veranstaltung
      helfen, diese Probleme und Aufgaben erfolgreich zu                   und dem Präsentator sowie den vom Präsentator ver-
      lösen?                                                               tretenen Inhalten geben, sonst hätte man den Präsen-
  4. An welchen Stellen beziehungsweise in welchen The-                    tator nicht eingeladen oder die Teilnehmer hätten sich
      menfeldern haben die Empfänger möglicherweise                        nicht zur Veranstaltung angemeldet.)
      besondere Empfindlichkeiten, welche Abneigungen                   9. Welches Bedürfnis kann der Präsentator mit seinen
      liegen vor?                                                          Inhalten bei den Empfängern befriedigen?
  5. Wo ist mit Widerständen zu rechnen?                               10. Worin wird für die Teilnehmer in besonderem Maße
  6. Wie kann ich mit diesen Widerständen bestmöglich                      erkennbar, dass die vom Präsentator vertretenen
      umgehen?                                                             Ansichten für sie von besonderem Nutzen sind?
  7. Inwieweit könnte es einen gemeinsamen Nenner                      11. Mit welchen Gedanken sollen die Teilnehmer den Vor-
      geben, der alle Teilnehmer in irgendeiner Form mitei-                trag verlassen?
      nander verbindet, eine Art Commone Sense?                        12. Welches Gefühl will der Präsentator auslösen in Bezug
  8. Was ist der gemeinsame Nenner zwischen den Empfän-                    auf den von ihm vertretenen Inhalt?
      gern und dem Präsentator, und in welcher Form kann               13. Welches Gefühl will der Präsentator in den Zuhörern
                                                                           bezogen auf seine Person auslösen?
                                                                       14. Zu welchen Handlungen sollen seine Teilnehmer durch
                                                                           seinen Vortrag oder seine Veranstaltung veranlasst
                                                                           werden?
                                                                       15. Wen müssen die Teilnehmer der Veranstaltung noch
                                                                           gewinnen, damit die Anregungen des Präsentators
                                                                           auch erfolgreich umgesetzt oder angewendet werden?
                                                                       16. Wodurch kann der Präsentator die Teilnehmer unter-
                                                                           stützen, dass sie seine Anregungen „hindurchverkaufen“,
                                                                           um Dritte dafür zu gewinnen?

  40   wirtschaft + weiterbildung 07/08_2010
ren, in das alle neuen Exponate dramatur-    tungsdimensionen Technik, Komfort und       was halte ich hier in den Händen?“ Nach
gisch eingebettet werden sollten.            Design. Im dann folgenden Beratungs-        einigem Zögern antworteten die Teilneh-
Der Agenturchef brauchte eine hochwer-       prozess wurde eine „KeyMotion“ mit          mer „Na ja, das sieht man ja wohl. Eine
tige Präsentation, mit der er die Verant-    dem Slogan „Ton angeben“ entwickelt.        Stimmgabel“. Die Agenturleiterin weiter:
wortlichen bei AUDI überzeugen wollte.       Und da der Kammerton „A“ in der Musik       „Gut. War ja auch nicht so schwer das zu
Allerdings konnte der Agenturchef grund-     den Ton angibt, lag als „KeyVisual“ die     erkennen.“ Dann schlug sie die Stimm-
sätzliche Fragen nicht beantworten: „Was     Stimmgabel nahe. Daraus ergab sich kon-     gabel auf den Tisch ließ den Kammerton
sollen die Empfänger emotional mit dem       sequenterweise auch das „KeyWording“,       A erklingen und stellt dem Auditorium
Vorschlag verbinden?“ Interessant war,       nämlich ein Vokabular aus der Welt der      die Frage „Und was ist das?“ Wieder ant-
dass die Agentur eine Music Hall als Mes-    Musik.                                      wortete ein Teilnehmer „Ein Ton, was
sestand vorschlug. Die Idee dazu kam of-     Die Agenturleiterin begann ihre Präsen-     sonst!?“ Die Agenturchefin legte mit einer
fensichtlich aus dem AUDI-Briefing. Der      tation vor dem Einkaufsgremium damit,       weiteren Frage nach „Ja, aber welcher
Autobauer hatte schriftlich gefordert, es    dass sie vor der eigentlichen Begrüßung     Ton genau?“ Sofort antwortete ein ande-
müsse auf der IAA gelingen, dem Markt        eine Stimmgabel aus der Jackentasche        rer Teilnehmer „Na, der Kammerton A“.
unmissverständlich mitzuteilen, dass         zog, diese in die Höhe hielt und dem Au-    Sie fuhr fort mit den Worten „Stimmt.
AUDI tonangebend sei in den drei Leis-       ditorium die Frage stellte: „Was ist das,   Das ist der Kammerton A. A wie A 6. A R

       „Interne Daten“ analysieren: Stärken und Schwächen des Redners

       Checkliste 2. Fragen zu den „internen Daten“ tangieren jene Aspekte, die den „Senders“ –
       also den Präsentator – betreffen. Zur gründlichen und umfassenden Vorbereitung der „internen
       Daten“ (in Phase 1) empfiehlt Andreas Bornhäußer unter anderem die folgenden Fragen.

        1. Was unterscheidet den vorbereiteten Inhalt von dem                 einer insgesamt positiveren Haltung kommt?
           der anderen Anbieter oder Präsentatoren?                       12. Welche Präsentationen hat der Präsentator in der Ver-
        2. Wo liegen die fünf wichtigen Qualitäten der Aussagen               gangenheit besonders erfolgreich gehalten und was
           des Präsentators?                                                  waren die Erfolgsursachen?
        3. Welche überraschenden Momente beinhaltet der Vor-              13. Welche Widerstände haben ihm immer wieder zu schaf-
           trag?                                                              fen gemacht und wie ist er mit diesen Widerständen
        4. An welchen Stellen der Dramaturgie wird der Präsen-                umgegangen?
           tator diese überraschenden Momente am besten zum               14. Wann hatte er das letzte Mal eine schlechte Rede
           Besten geben?                                                      gehalten, was waren die Ursachen dafür und was hat
        5. Was sind die persönlichen Stärken des Präsentators,                er daraus gelernt?
           die er im Augenblick der Begegnung in die Waagschale           15. In welcher Form kann er die Erkenntnisse aus der
           werfen kann?                                                       Reflektion sowohl seiner guten wie auch seiner
        6. In welcher persönlichen Verfassung will er den Vortrag             schlechten Präsentationen für die bevorstehende Ver-
           halten?                                                            anstaltung nutzen?
        7. Was kann er tun, um diese persönliche Verfassung               16. Worauf ist er hinsichtlich seiner persönlichen Ausstrah-
           oder seine Gemütslage für die Teilnehmer deutlich zu               lung und Wirkung besonders stolz?
           machen?                                                        17. Was unterscheidet ihn als Person von den anderen
        8. Wie viel Spaß macht die Präsentation der vorbereiteten             Referenten?
           Inhalte, wie sehr mag der Präsentator die von ihm zu           18. In welchen Facetten seiner Persönlichkeit kann er
           präsentierenden Inhalte?                                           Dinge entdecken, die seiner Wirkung in der bevorste-
        9. Wie sympathisch sind ihm die Menschen, denen er                    henden Begegnung im Weg stehen?
           voraussichtlich begegnen wird?                                 19. Was kann er im Vorfeld noch tun, um diese Facetten
       10. Wie sehr freut er sich auf die bevorstehende Begeg-                seiner Persönlichkeit etwas in den Hintergrund treten
           nung mit den Menschen?                                             zu lassen?
       11. Falls die Beantwortung der letzten drei Fragen eher            20. Woran kann und wird er selbst erkennen können, dass
           negative Tendenzen aufweisen: Was kann der Präsen-                 er trotz aller Anpassung an die Erwartungen seiner
           tator entweder an den Rahmenbedingungen oder was                   Zielgruppe noch authentisch wirkt, und wie wird diese
           an seiner eigenen Einstellung verändern, damit er zu               Authentizität für andere erlebbar?

                                                                                          07/08_2010 wirtschaft + weiterbildung   41
brennpunkte

R wie A 4, A wie Avant. A wie Audi. Das ist     sich ein Akronym, nämlich Communni-          können Sie viel effizienter und effektiver
  der Ton, der den Ton angibt. An diesem        cation Leadership (durch) Individualised     entwickeln.“ Nach besonders wichtigen
  Ton richten sich in der Musik alle aus …“     Customer Know-how. So war es auch            inhaltlichen Aspekten seines Vortrags
  So war es nicht schwer, die Überleitung       auf dem ersten Chart zu lesen. Auf dem       fragte der Redner: „Meine Damen und
  so zu gestalten, dass sich die automobile     letzten Chart waren die Buchstaben noch      Herren: Macht es bei Ihnen Click?“. Als er
  Welt an AUDI ausrichtet.                      einmal anders aufgelöst: Customer Lea-       bei der sechsten und letzten Folie seines
  Die von der Agenturleiterin im Rahmen         dership (durch) Individualised Content       Vortrags angelangt war, sagte er schließ-
  der Präsentation verwendeten Aussagen         Know-how. Klick macht es im übertra-         lich: „Um bei Ihnen abschließend auch
  enthielten immer wieder musikalisches         genen Sinne im Kopf eines Menschen,          noch das Bild zu fixieren, dass die von
  Vokabular: „Der Kunde, der diesen Mes-        wenn er etwas verstanden hat.                mir in den vergangenen 45 Minuten vor-
  sestand betritt, spürt sofort, dass er hier   Als Bild, aus dem sich ein metaphorisches    gestellte Dienstleistung erstens leicht ein-
  die erste Geige spielt.“ „Die offene Anlage   Vokabular ableiten lässt, war dies jedoch    zuführen und zweitens ebenso leicht zu
  des Messestands wird die Frequenz er-         nicht geeignet. Nach einer Weile des         handhaben ist, habe ich Ihnen ein kleines
  höhen.“ „Die normalerweise als Solisten       Brainstormings ergab sich die Idee, die      Präsent mitgebracht. Sie finden dieses
  bezeichneten Vertriebsmitarbeiter werden      Welt der Fotografie zu bemühen. Denn         Präsent unter Ihrem Stuhl.“
  hier harmonisch zusammenspielen.“ De-         bei einer professionellen Kamera macht
  tailzeichnungen präsentierte die Rednerin     es ebenfalls Klick. Von hier aus ließ sich   Geschenk als Anker für eine
  auf Notenständern. Die an die Teilnehmer      auch mühelos eine Brücke zur Dienstleis-     einfache Problemlösung
  später überreichten Unterlagen waren auf      tung schlagen. Denn dank eines CRM-
  Notenpapier kopiert. Und den Schluss          Tools kann man sich schließlich auch ein     Nach einigem Zögern standen die 240
  ihrer Präsentation gestaltete sie so, dass    professionelles Bild von den Vorlieben       Teilnehmer auf, um unter ihrem Stuhl
  sie jedem Teilnehmer ihres Auditoriums        und Abneigungen seiner Kunden ma-            das kleine Geschenk hervorzuholen. Es
  eine Stimmgabel überreichte mit den Wor-      chen.                                        handelte sich dabei um eine Einwegka-
  ten: „Und sozusagen zum finalen Cres-         Angesichts des metaphorischen Vokabu-        mera, mit der man vollkommen mühelos
  cendo meiner Präsentation habe ich an         lars aus der Welt der Fotografie war es      recht ordentliche Bilder machen kann.
  Sie die Bitte, dass Sie nun alle gemeinsam    dem Verkaufsleiter leicht möglich, auf       Nachdem sich alle Teilnehmer wieder auf
  mit mir zur gleichen Zeit die Stimmgabel      unterschwellige Art und Weise auf diese      ihre Stühle gesetzt hatten, beschloss der
  erklingen lassen.“ Im Präsentationsraum       durchgängige Analogie einzuzahlen – mit      Vertriebsleiter seine Präsentation mit den
  ertönte ein deutlich wahrnehmbares A.         Sätzen wie: „Sie werden ein klares Bild      Worten: „So einfach, wie Sie mit dieser
                                                von den Gepflogenheiten der einzelnen        kleinen Kamera sehr vernünftige Bilder
  CRM-Anbieter: Hier macht es                   Kunden haben. Sie können den Fokus           machen können, so einfach ist die Dienst-
  „Klick“!                                      Ihrer kommunikativen Anstrengungen ge-       leistung, die ich Ihnen heute vorgestellt
                                                zielt auf bestimmte Kundengruppen ein-       habe, einzuführen, zu handhaben und
  Der Hersteller einer Customer-Relation-       stellen. Sie werden Ihre Wahrnehmungs-       zu pflegen. In diesem Sinne wünsche ich
  ship-Management-Software (CRM) ver-           fähigkeiten in Bezug auf die Empfindlich-    Ihnen, meine sehr geehrten Damen und
  suchte einmal in der Versicherungsbran-       keiten der Kunden schärfen. Bestimmte        Herren, und uns, am liebsten uns gemein-
  che Fuß zu fassen. Auf einer Tagung sollte    zum Beispiel lukrativere Geschäftsfelder     sam eine Zukunft voller erfolgreicher ...!“
  den dort versammelten Führungskräften                                                      Von den 240 im Saal versammelten Men-
  das CRM-Programm vorgestellt werden.                                                       schen haben mindestens 150 zum Schluss
  Der zuständige Verkaufsleiter hatte eine                             AUTOR                 der Präsentation das Wort CLICKS wie
  Powerpoint-Präsentation mit 68 Charts                                                      im Chor gerufen. Solche positiven Reso-
  ausgearbeitet. Tatsächlich hat er seine                             Andreas                nanzen sind beinahe vorprogrammiert,
  Präsentation später mit nur sechs Charts                            Bornhäußer,            wenn man sich im Vorfeld Gedanken über
  gestaltet.                                                            geschäftsführen-     eine „KeyMotion“ gemacht hat.
  Auf unsere Frage, was denn das zen-                                   der Gesellschafter
  trale Ziel und die zentrale Botschaft sei-                            der Präsentain-      Fazit: Wie man an diesen Beispielen er-
  nes geplanten Vortrags seien, lautete die        ment Group GmbH, hat das Unterneh-        kennen kann, funktioniert das Prinzip
  Antwort: „Ich möchte die Tagungsteil-            men 1982 gegründet. Er positionierte      „KeyMotion“ in erster Linie über die Spra-
  nehmer gerne für die Möglichkeiten des           sich frühzeitig als Experte für persön-   che. Um sich erfolgreich auf die Suche
  Offline- und Online-Advertising im Me-           liche Wirkung. Seine Maxime: „Men-        nach einer tragfähigen „KeyMotion“ be-
  dia-Mix sensibilisieren und ihnen deut-          schen gewinnen!“                          geben zu können, ist eine gewisse Liebe
  lich machen, dass wir der geeignete Part-        Präsentainment Group GmbH                 zur Sprache eine wichtige Grundvoraus-
  ner für die Versicherungsbranche sind.“          Hagener Str. 54, 58239 Schwerte           setzung. Ebenso wie die Bereitschaft,
  In diesem Fall wurde relativ schnell die         Tel. 092304 952930                        bereits existierende Präsentationsinhalte
  „KeyMotion“ für den Vortrag extrahiert:          www.praesentainment.de                    kritisch zu hinterfragen.
  CLICK! Hinter diesen Buchstaben verbarg                                                                        Andreas Bornhäußer

  42   wirtschaft + weiterbildung 07/08_2010                                                                                                w
Weiterbildner vereint bei
          Methoden-übergreifend + weiterführend
                                                                           GABAL e.V. vernetzt Weiterbildner
          Weiterbildner sind sich einig: „Zukunftsfähigkeit“ setzt         seit mehr als 30 Jahren
          voraus, sich weiterzubilden – ein Leben lang. Deshalb
          sind viele in einem Berufsverband Mitglied. GABAL als            … und bietet geldwerte Vorteile, z.B.:
          einer der führenden Verbände bietet allen Weiterbild-
          nern eine Heimat, bewusst Trainer, Berater, Personaler           • Bezug von Fachmedien: GABAL-impulse,
          „jeglicher Couleur“ unter einem Dach vereinend: So                 wirtschaft + weiterbildung
          nutzen Mitglieder die Chance für den berühmten „Blick            • Vorzugspreise bei GABAL-Veranstaltungen –
          über den Tellerrand“, kommen mit anderen Methoden                  und vielen Kooperations-Partnern
          in Berührung und mit vielen anderen Branchenteilneh-             • Zugang zum Fachprogramm des GABAL Verlags
          mern ins Gespräch: Sei es „ganz in Ihrer Nähe“ bei                 (www.gabal-verlag.de) – jährlicher Buchgutschein
          Regionalgruppen-Treffen, sei es beim jährlichen Sym-               über 40 €
          posium, das Teilnehmer aus ganz Deutschland zusam-               • Einkaufsrabatti bei relevanten Anbietern
          menführt oder sei es auf der neuen interaktiven Web-               (alles aktuell auf www.gabal.de).
          Plattform mit Web 2.0-Elementen.

          Mit GABAL sind Sie im …                                                             Zentrum der Weiterbildner
                                                                 DVWO-Verbände

                                       Koop-Partner                                       Trainer
                                    BDVT bdvb GfA

                                  GABAL Verlag                                                 Berater

                             STUFEN zum Erfolg                                                 Personalentwickler

                                             Hochschule                                Schule

          GABAL e.V. möchte seinen Frauenanteil erhöhen!                   GABAL (*) …                          zeitgemäß interpretiert:
          „Verehrte Kollegin, tragen Sie dazu bei, dass künftig deutlich   Ganzheitlich:                        Methoden-übergreifend
          mehr als derzeit 35% der Mitglieder weiblich sind – wie der      Authentizität:                       Persönliches Wachstum
          Anteil von Frauen in der Weiterbildung überhaupt! Wer sich       Best Practice:                       Innovations-Management
          bis 30.09.2010 für die Mitgliedschaft entscheidet, erhält        Anhaltend + nachhaltig:              Transfer durch Qualität
          als Dankeschön diesen Titel aus dem GABAL-Verlag: „Das           Lebenslanges Lernen:                 Zukunftsfähigkeit
          21. Jahrhundert ist weiblich“ (im Wert von € 29,90 – Näheres
          Mnden Sie auf www.gabal-verlag.de). Selbstverständlich gilt      (*) Gesellschaft zur Förderung anwendungsorientierter Betriebswirt-
                                                                           schaftslehre und aktiver Lehrmethoden in Hochschule und Praxis e.V.
          dieses Angebot auch für männliche Interessenten … “

                                                                           Gratis-Informationen auch per:
                                                                           Fon: 0 61 32 - 509-50 90
                                              Hanspeter Reiter             E-Mail: info@gabal.de
                                              Sprecher des Vorstandes      (Beziehen Sie sich auf „Anzeige w+w“)

                                                                           Am schnellsten via Internet: www.gabal.de

ww.gabal.de · www.symposium.gabal.de · www.kreativ.weiter.bilden.gabal.de · www.gabal.de · www.symposium.gabal.de · www.kreativ.weiter.
Sie können auch lesen