Neues von den Märkten - Monatsbericht August 2021 - Union Investment Institutional
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Aktien sind derzeit zwar recht hoch bewertet, die Profitabilität der Unternehmen ist jedoch zugleich beeindruckend und rechtfertigt die hohen Kursniveaus. Die aktuelle Berichtssaison stellt dies noch zusätz- lich unter Beweis. Benjardin Gärtner, Leiter Aktienportfoliomanagement Neues von den Märkten Monatsbericht August 2021 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Wir haben die aktuelle Ausrichtung („RoRo“-Meter 3) Die Verbreitung der Delta-Variante zeigt, dass die Pandemie bestätigt und nehmen für den Moment eine eher neutrale noch nicht ausgestanden ist. Eine vierte Welle ist in vielen Risikoausrichtung ein, allerdings mit konstruktivem Grund- Regionen bereits zu beobachten beziehungsweise im Anrol- ton. Damit tragen wir dem anspruchsvoller gewordenen len. Allerdings bergen die Impffortschritte die Hoffnung, dass Kapitalmarktumfeld Rechnung. So ist die wirtschaftliche die medizinischen wie auch die wirtschaftlichen Folgen Erholung nach wie vor intakt und die ersten Quartals- und begrenzt werden können. Wichtig ist dabei die Frage, ob Halbjahresberichte unterstreichen die Gewinnstärke der Un- hohe Infektionszahlen wieder zu schweren Krankheitsverläu- ternehmen. Gleichzeitig schwächt sich in wichtigen Regionen fen führen. Bleibt es dabei, dass die Inzidenzen zwar steigen, – wie den USA – die Dynamik des Aufschwungs etwas ab. aber die Hospitalisierungen nicht anziehen, so ist die Basis Hinzu kommen die Unwägbarkeiten aus der Verbreitung für ein Offenhalten der Volkswirtschaften gegeben – ent- der Delta-Variante des Coronavirus. Daher rechnen unsere sprechend gering dürfte die Bremswirkung auf das Wachs- Volkswirte kurzfristig mit keiner Reduzierung der geldpoli- tum sein. Nach Einschätzung unserer Volkswirte stehen die tischen Hilfen. Allerdings dürften die Diskussionen um ein Chancen gut, dass die adversen Effekte der Delta-Variante bevorstehendes Zurückfahren der Anleihekäufe in den USA durch die Impfungen begrenzt bleiben. Wir rechnen also (Taper Talk) im zweiten Halbjahr zunehmen. In diesem Um- nicht mit staatlichen Eindämmungsmaßnahmen und subs- feld setzen wir auf Selektion und Aktivität. tanzieller Konsumzurückhaltung. Zeitliche Verschiebungen von geplanten Öffnungsschritten sind aber wahrscheinlich. Im Einzelnen hatten wir bereits Anfang Juli die zuvor beste- hende Position in hochverzinslichen Unternehmensanleihen Die aktuellen Konjunkturdaten zeigen vor diesem Hinter- (High Yield) neutralisiert und uns zu Staatsanleihen der grund weniger einen Einbruch als einen (erwarteten) Rück- Kernländer der Europäischen Währungsunion (EWU) zurück- gang der Wachstumsdynamik an, was unsere internen haltend geäußert. Diese Maßnahmen wurden nun ergänzt Frühindikatoren bestätigen. Die US-Volkswirtschaft hat den um eine weitere Reduzierung der Position in US-Staatsanlei- ersten Öffnungsschub bereits durchlaufen und die maximale hen. Deren Renditen sind zuletzt weiter gefallen und preisen Konjunkturdynamik im zweiten Quartal erreicht. In Europa auf diesem Niveau einen zu pessimistischen Wachstum- nähern wir uns gerade diesem Punkt. In China verläuft das Inflations-Mix ein. Ein Teil der frei gewordenen Mittel wird Wachstum nach dem schnellen und kräftigem Post-Corona- dabei dem Absolute-Return-Block zugewiesen. Nachdem Aufschwung wieder in geordneten Bahnen, unter anderem Mitte des Monats die Aktienposition zwischenzeitlich neutra- aufgrund der Normalisierung im Bausektor. Der private Kon- lisiert worden war, betrachten wir Werte aus den Industrie- sum und die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe legten ländern wieder positiv. Die jüngsten Daten (vor allem aus zuletzt zu und zeigen noch Potenzial für eine anhaltende Großbritannien) lassen darauf schließen, dass Konjunktur Erholung. Unsere Volkswirte haben daher ihre Wachstums- und Kapitalmärkte von der Delta-Variante weniger stark prognose für 2021 nur leicht von 9,1 auf 8,9 Prozent gesenkt. beeinträchtigt werden als bei früheren Wellen. Zudem stüt- zen die hohen Unternehmensgewinne. Erste Zinserhöhung in den USA für 2023 eingepreist Überrollende Frühindikatoren in China und den USA Implizierter Leitzins anhand der Fed Fund Futures, in Prozent Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe im Vergleich 1,5 70 1,0 60 0,5 50 0 40 – 0,5 30 April Juli Okt. Jan. April Juli Jan. Juli Jan. Juli Jan. Juli 2020 2020 2020 2021 2021 2021 2019 2019 2020 2020 2021 2021 Dezember 2022 Dezember 2023 USA Euroraum China Quelle: Bloomberg. Stand: 29. Juli 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 29. Juli 2021. 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: EZB mit neuer geldpolitischer Renten: Steigende Renditen bei US-Staats Strategie anleihen erwartet Die großen Notenbanken arbeiten sich an ihre Inflations Aufgrund der Mischung aus anziehenden Corona-Infek ziele heran. So erreicht die Fed voraussichtlich 2022 ihr Infla- tionszahlen, etwas schwächeren Konjunkturdaten und der tionsziel. Mit Blick auf die zweite Zielgröße ihres dualen Bekräftigung der Notenbanker, dass es sich um eine nur Mandats, der Vollbeschäftigung, gehen wir davon aus, dass temporär hohe Inflationsdynamik handelt, sind die Renditen das Arbeitskräfteangebot ab Spätsommer/Herbst 2021 in den sicheren Häfen weiter gesunken. Vor diesem Hinter- deutlich steigen wird und sich wichtige Beschäftigungs grund wurden die Renditeprognosen zum Jahresende maße spürbar verbessern werden. Damit dürften bis zum für zehnjährige deutsche (auf nun noch – 0,2 Prozent) und Jahresende sowohl beim Inflations- als auch beim Beschäf US-amerikanische Staatsanleihen (auf 1,6 Prozent) gesenkt. tigungsziel „substanzielle weitere Fortschritte“ erzielt wer- Wir sind gleichzeitig aber auch der Meinung, dass der jüngste den. Diese sind eine der Voraussetzungen für die Verringe- Rückgang die zugrunde liegenden Ursachen überzeichnet rung der Anleihekäufe (Tapering) und wären dann also und rechnen daher mit steigenden Renditen, insbesondere erfüllt. Wir erwarten daher den Beginn des Taperings für in den USA. Hier spielt die Erwartung einer aufziehenden Anfang 2022. Mit einem ersten Zinsschritt wird allerdings Tapering-Debatte eine wichtige Rolle. Die Attraktivität von frühestens in der ersten Jahreshälfte 2023 zu rechnen sein. US-Staatsanleihen hat somit nochmals abgenommen. Die eher chancenorientierten Segmente des Rentenmarkts Aufseiten der Europäischen Zentralbank (EZB) wird dies noch rechtfertigen angesichts der jetzigen Chance-Risiko-Bewer- später der Fall sein. Zunächst dürfte noch die Diskussion tung im Multi-Asset-Kontext keine aktive Position und sind über eine Verlängerung des Notfallankaufprogramms daher derzeit neutral gewichtet. (PEPP) über März 2022 hinaus anstehen, um sicherzustellen, dass die Wirtschaft (und die Inflation) ihr Vor-Corona-Niveau Die Inflationsdynamik bleibt hoch, getrieben von einer wieder erreichen. Wir gehen davon aus, dass die EZB auch Mischung aus Basiseffekten und den Folgen des Reopenings. nach dem Ende von PEPP Anleihen in umfangreichem Maße Wir haben daher unsere Prognosen für 2021 für nahezu kaufen und noch lange die Wirtschaft stützen wird. Den alle wichtigen Regionen angehoben. Wesentlich bleibt Rahmen dafür hat sie mit der Neuausrichtung ihrer geldpoli- das vorübergehende Ungleichgewicht zwischen Angebot tischen Strategie gesetzt. Damit verabschiedet sich die EZB und Nachfrage, das durch Engpässe in Lieferketten auf der von der Bundesbank-Tradition. Im Wesentlichen wird durch Produktionsseite und Anlaufschwierigkeiten auf dem US- die Überarbeitung die Geldpolitik der vergangenen Jahre in Arbeitsmarkt verstärkt wird. Wir gehen weiter von einer eine offizielle Form gegossen, sodass der Ausblick weitgehend abklingenden Inflation 2022 aus, da im nächsten Jahr viele unverändert bleibt. Ähnlich wie bei der US-Notenbank kann preistreibende Sonderfaktoren wegfallen sollten. es auch im Euroraum Phasen geben, in denen die EZB höhere Inflationsraten als 2 Prozent toleriert. Den aktuellen Anstieg • Veränderung: US-Staatsanleihen sind noch unattraktiver hält aber auch sie nicht von Dauer. geworden • Positionierung: Wir meiden Euro-Kernstaatsanleihen und US-Staatsanleihen. Die Positionierung in allen anderen Rentensegmenten ist jeweils neutral Inflation: Nur ein temporäres Phänomen Fallende Renditen trotz hohen Wachstums und Konsumentenpreisindizes, jährliche Veränderung, anziehender Inflation in Prozent Rendite von US-Staatsanleihen seit Anfang 2020, in Prozent 6,0 2,0 5,0 1,8 4,0 1,6 1,4 3,0 1,2 2,0 1,0 1,0 Prognose 0,8 0 Union Investment 0,6 –1,0 0,4 2018 2019 2020 2021 2022 Jan. April Juli Okt. Jan. April Juli USA Euroraum 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 28. Juli 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 29. Juli 2021. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Sehr gute Berichtssaison Rohstoffe: Weiter leicht favorisiert Die Berichtssaison für das zweite Quartal ist bislang beein- Die US-Realrenditen sind auf ein neues Tief gefallen, was druckend. Eine Vielzahl an Unternehmen konnte die hohen den Goldpreis stützt. Inflationsbereinigt sind viele Edel Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Ertrag übertref- metalle vergleichsweise günstig. Gleichzeitig lastet aber ein fen – obwohl die Schätzungen nach den guten Vorquartalen möglicherweise anstehendes Tapering in den USA auf dem nach oben revidiert worden waren. Dieser Trend zeigt: Die Subsektor. Steigende US-Renditen würden für viele Inves- Profitabilität des Unternehmenssektors ist ungebrochen toren Rentenpapiere im direkten Vergleich zu Gold wieder groß. Damit sind die Aktienmärkte gut unterstützt und die attraktiver aussehen lassen. erreichten (hohen) Bewertungsniveaus werden durch die gestiegenen Gewinne ein Stück weit relativiert. Allerdings Der Ölmarkt bleibt bis auf Weiteres von einer Unterversor- zeigen die verhaltenen Kursreaktionen auf oftmals gute gung gekennzeichnet, trotz der jüngsten Einigung der OPEC+ Ergebnisse auch, dass die Luft für weitere Anstiege dünner auf eine Angebotsausweitung. Auch in den kommenden wird. Perspektivisch könnte den Börsen ein verbessertes Wochen dürfte die Nachfrage nach dem schwarzen Gold Marktsentiment helfen. mit der wirtschaftlichen Erholung weiter deutlich zuneh- men. Die Preise könnten daher im dritten Quartal weiter Aktien aus den Schwellenländern haben im Zuge der jüngs- steigen. Unsere Rohstoffexperten haben ihre Zwölfmonats- ten Regulierungsaktivitäten in China im relativen Vergleich prognose für die Sorten Brent beziehungsweise WTI auf schwach abgeschnitten. Im direkten Vergleich zu Titeln aus 70,– beziehungsweise 69,– US-Dollar je Fass angehoben. den Industrieländern ist die Bewertung auf einem ausge- sprochen niedrigen Niveau. Wir erkennen hier durchaus Bei Industriemetallen wirkt sich die Straffung der chinesischen taktische Gelegenheiten und halten eine Korrektur für Geld- und Fiskalpolitik dämpfend auf die Nachfrage aus. möglich. Gleichzeitig bleibt der künftige Kurs der Pekinger Längerfristig profitiert die Subanlageklasse aber von den Führung nur sehr schwer kalkulierbar. Die negative Kurs Infrastrukturinvestitionen infolge der Dekarbonisierung. reaktion schien die politischen Entscheider überrascht zu Die USA arbeiten gerade an einem riesigen Programm, das haben. Man hat sich daher bemüht, die Gemüter zu beruhi- zu einem lang anhaltenden Treiber für den Sektor werden gen. Darüber hinaus erlaubte man den chinesischen Firmen könnte. noch einmal explizit, sich in den USA listen zu lassen. Vorerst ist daher wohl nicht mit weiteren Schritten im selben Umfang • Veränderung: Keine wie im Bildungssektor zu rechnen. • Positionierung: Energierohstoffe und Industriemetalle bleiben unsere Favoriten. Edelmetallen stehen wir unver- • Veränderung: Aktien aus den Industrieländern sind wieder ändert neutral gegenüber. Rohstoffe sehen wir damit in attraktiver Summe leicht positiv • Positionierung: Aktien gehören damit zu unseren Favoriten Schwellenländer-Aktien handeln mit größerem Negative US-Realrendite stützt den Goldpreis Bewertungsabschlag Entwicklung seit Anfang 2019 Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der geschätzten Gewinne seit Anfang 2018 im Vergleich 2.100 – 1,3 2.000 30 1.900 – 0,8 25 1.800 – 0,3 1.700 20 1.600 0,2 15 1.500 1.400 0,7 10 1.300 5 1.200 1,2 2018 2019 2020 2021 2019 2020 2021 MSCI Welt MSCI Emerging Markets Goldpreis in US-Dollar US-Realrendite in Prozent (rechte Achse) Quelle: Bloomberg. Stand 30. Juli 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 30. Juli 2021. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: Taper Talk stützt den US-Dollar Immobilien: Büromarkt Deutschland In den USA hat die Notenbank Fed auf ihrer Juli-Sitzung offi- Auch in der ersten Jahreshälfte 2021 blieb die Büroflächen- ziell die Debatte über die Reduzierung ihrer Anleiheankäufe nachfrage in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie begonnen. So weit ist die EZB noch lange nicht, wie jüngst verhalten. Die 12-Monats-Vermietungsleistung lag in den sowohl die Verkündung der neuen geldpolitischen Strategie fünf großen deutschen Büromärkten zum Ende des zweiten als auch das Treffen des Geldpolitischen Rates unterstrichen. Quartals 2021 mit rund 2,3 Millionen Quadratmetern um Es zeichnet sich also eine Divergenz zwischen den großen 20,0 Prozent unter derjenigen des zweiten Quartals 2020. Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks ab. Dies sollte Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen wurde zu- den US-Dollar unterstützen, da in den USA der geldpolitische letzt allerdings wieder eine Belebung am Vermietungsmarkt Impuls früher auslaufen dürfte als im Euroraum. Höhere registriert. So lag der Flächenumsatz im zweiten Quartal Inflations- und Wachstumsraten verstärken den Aufwertungs- 2021 um 2,1 Prozent über dem des Vorjahresquartals. druck noch zusätzlich. Insgesamt tendieren immer mehr Notenbanken im Vergleich zur EZB zu einer weniger expan Im Schnitt stieg die Leerstandsrate in den fünf Bürohoch siven Geldpolitik. Dieser Trend hilft auch den kleineren Wäh- burgen Berlin, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Hamburg und rungen wie der Tschechischen oder der Norwegischen Krone München zu Ende Juni 2021 im Jahresvergleich trotz der ins- gegenüber dem Euro. Hinzu kommt, dass dort schon vor gesamt schwächeren Nachfrage nur moderat um 110 Basis- der Corona-Krise ein enger Arbeitsmarkt für Inflationsdruck punkte auf 5,1 Prozent. Das Angebot an hochwertigen Büro sorgte. flächen in Bestlagen blieb weiterhin so begrenzt, dass der Wettbewerb um diese Flächen unter den Mietinteressenten Das Britische Pfund litt zuletzt nicht unter der steigenden den Boden für weiteres Mietpreiswachstum bereitete. Ins- Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Da zeit- besondere in Hamburg fiel das Mietpreiswachstum mit gleich alle Beschränkungen aufgehoben wurden, bewegte 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich aus, im sich der Kurs letztlich seitwärts. Schnitt der deutschen Top-5-Standorte wurde ein Wachstum von 1,2 Prozent verzeichnet. • Veränderung: Keine • Positionierung: Wir setzen weiterhin auf eine Aufwertung Auf Investorenseite nahm während der Pandemie der Wett- des US-Dollar gegenüber dem Euro bewerb um als besonders krisenresistent geltende, hoch- wertige Büroobjekte in den Top-Lagen sogar nochmals zu. Die Spitzenrenditen gingen daher an allen Standorten wei- ter zurück. Im Durchschnitt betrug die Renditekompression im Jahresvergleich 15 Basispunkte, sodass die Spitzenrendite im Mittel der fünf Top-Büromärkte auf 2,7 Prozent fiel. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich die Büroflächennach- frage weiter erholen. Sie sollte 2021 zwar noch unter dem Vorkrisenniveau bleiben. Da aber die Vorvermietungsstände der in diesem Jahr neu auf den Markt kommenden Büroflä- chen relativ hoch sind, ist kein gravierender Angebotsüber- hang zu erwarten. Bei den Mietpreisen ist daher voraussicht- lich mit einer stabilen Entwicklung zu rechnen. Osteuropa: Sonderkonjunktur dürfte Valuten weiter Quartalsweise Veränderung der Bürospitzenmiete in aufwerten lassen Deutschland Wechselkursveränderung seit Anfang 2019, Euro in Durchschnitt, in Prozent* Tschechische Kronen 4,0 28,0 3,0 27,0 2,0 26,0 1,0 0 25,0 – 1,0 24,0 Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Jan. Juli Jan. Juli Jan. Juli 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2019 2019 2020 2020 2021 2021 * Durchschnitt der fünf größten deutschen Büromärkte. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 30. Juli 2021. Quelle: Jones Lang LaSalle. Stand: 30. Juni 2021. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Die wirtschaftliche Erholung ist intakt, in den USA verliert sie etwas an Dynamik • Bislang ist die Berichtssaison sehr beeindruckend, die Ergebnisse liegen zum Teil deutlich über den schon hohen Erwartungen • Mit der Ausbreitung der Delta-Variante bleibt das Corona virus ein Unsicherheitsfaktor. Die Hospitalisierungen neh- men mit den Impfungen ab • Die Inflationsdynamik bleibt temporär hoch, angetrieben von Basiseffekten und der Knappheit bei einigen Vorpro- dukten • Geldpolitische Änderungen sind vorerst nicht zu erwarten Quelle: Union Investment. Stand: 29. Juli 2021. Letzte Änderung von 4 auf 3 am 6. Juli 2021. • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) ver- Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt bleibt auf Stufe 3 (neutral) umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät- zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on-/Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Der Renditerückgang bei US-Staatsanleihen Renten scheint überzeichnet, wir erwarten eine Gegenreaktion Staatsanleihen Kerneuropa und sind deshalb sehr zurückhaltend. Produkte mit einem Staatsanleihen USA Risikoaufschlag haben derzeit kaum noch Potenzial Staatsanleihen Euro-Peripherie • Aktien: Das generelle Umfeld für Aktien bleibt positiv, denn die Profitabilität der Unternehmen ist hoch. Die Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) Gewinne von Aktien aus den Industrieländern steigen Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) schneller als die Kurse Staatsanleihen Schwellenländer • Währungen: Das steigende Zinsdifferential zwischen Aktien den USA und dem Euroraum sollte perspektivisch den US-Dollar unterstützen Industrieländer • Rohstoffe: Das Angebot an Rohöl bleibt knapp und sollte Schwellenländer den Rohstoff weiter stützen. Industriemetalle profitieren Rohstoffe von umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen in vielen Währungen Ländern US-Dollar • Wir parken eine kleine Position kurzfristig in der Kasse, wollen diese Mittel aber zur Nutzung von Gelegenheiten Britisches Pfund bald wieder investieren Japanischer Yen • Absolute-Return-Strategien werden weiter positiv ein- Währungen Schwellenländer geschätzt Absolute Return • Bei Immobilien sind die Regionen derzeit gleichgewichtet Kasse Quelle: Union Investment. Stand: 29. Juli 2021. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An- lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Sie würde dann als weniger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Be- trachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 15. Juli 2021. Die Einschätzung ist bis zum 31. Dezember 2021 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
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