News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat

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News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat
News
SeniorinnenSenioren                                                                    Nummer 40              Frühling 2020

«Wir sind eine Stadt, und jetzt ist der Moment,
wo wir das beweisen können … »

Mit dieser Ausgabe erscheinen die         nen Haushalt ausdehnen, respektive           wir anerkanntermassen umfassend
­ ltner Senior/innenNews zum 40. Mal.
O                                         den Heimeintritt hinausschieben hilft.       ver­sorgt und die Zahnmedizin ist in
Das ist ein Grund zur Freude, aber                                                     unserer Stadt ebenfalls kompetent
auch ein Anlass, um sich ein paar Ge­     Wie aber sind wir in Olten für die           vertreten. Das Kantonsspital Olten
danken zu machen über das Altern im       ­Bereiche Gesundheit und medizi­             führt ein alters­medizinisches Zentrum
Allgemeinen wie auch darüber, wel­         nischer Betreuung, Pflege und Nach­         mit Akut­geriatrie und Memory Clinic.
che Rahmenbedingungen die Dreitan­         sorge ausgestattet? Als erste Anlauf­
nenstadt für die Lebensqualität ihrer      stellen stehen die hausärztlichen           Und für die spitalexterne Pflege steht
Seniorinnen und Senioren zu bieten         Praxen und die Notfallstation im Kan­       die Spitex Region Olten im Einsatz.
hat. Da denken wir vorab an eine be­       tonsspital Olten bereit. Mit Augen­         Indem die gemeinnützige Non-Profit
sondere Gunst, welche unserer Stadt        kliniken und Optikergeschäften sind         Organisation ihre Dienstleistungen im
sozusagen von Natur aus zugefallen
ist: Die zentrale Lage und die maleri­
sche Einbettung in Hügel und Wälder,
welche uns rundherum ein vorzüg­
liches Naherholungsgebiet bescheren,
und der Weg dorthin erfordert von
keinem Punkt der Stadt aus mehr Zeit
als eine gute Viertelstunde. Den Kul­
turinteressierten stehen in den Spar­
ten Museen, Theater, Konzerte, Kinos,
Buchhandlungen und Galerien vielfäl­
tige Möglichkeiten zur Verfügung.

Beim täglichen Bedarf fällt die Ein­
schätzung etwas durchzogener aus:
Der Angebotsmix präsentiert sich im
Grossen und Ganzen recht umfas­
send, doch um die Erreichbarkeit der
Verkaufsgeschäfte ist es aus Senioren­
sicht nicht optimal bestellt: Die Quar­
tierläden sind, bis auf wenige löbliche
Ausnahmen, leider verschwunden,
und in der Nähe einer Bushaltestelle
zu wohnen, gilt fast als Privileg.

Hauslieferdienste, welche erfreulicher-
weise im Ausbau begriffen sind, und
«fahrende Läden» helfen, solche
Lücken zu schliessen. Was nicht zu­
letzt deshalb Sinn macht, weil eine
gewährleistete Versorgung mit Le­
bensmitteln die Verweilzeit im eige­                                                          Zeichnung: Christine Hunziker

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020      Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                                       1
News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat
privaten Wohnbereich erbringt, unter­     keiten, wie aus dem Interview mit                  und uns unvorbereitet treffen kön­
stützt sie die Eigenständigkeit betrof­   Marion Rauber, Chefin Direktion Sozi­              nen. Was damit konkret gemeint ist,
fener Menschen und trägt wesent­lich      ales, hervorgeht. Die mit Pro Senectu­             lässt uns die vom neuen Corona-Virus
zu ihrer Lebensqualität und zur Ver­      te abgeschlossene Leistungsvereinba­               verursachte Pandemie mit der Kraft
längerung der Verweildauer im eige­       rung bündelt die Leistungen, welche                einer Naturkatastrophe spüren. Und
nen Haushalt bei.                         im Alter bedeutsam werden können.                  wenn der förmlich explodierende Be­
                                          Konkret eröffnet sie allen Seniorinnen             darf an medizinischer Hilfe und mit­
In der Seelsorge sind die Angebote        und Senioren die Möglichkeit, sich bei             menschlicher Betreuung die verfüg­
jüngst noch zielgerichteter auf die       der Oltner Fach- und Anlaufstelle von              baren Kapazitäten in einem extremen
Bedürfnisse der Bewohnerinnen und         Pro Senectute Solothurn zu informie­               Ausmass zu überfordern droht, sind
Bewohner in den Alters- und Pflege­       ren und ihre Anliegen und Bedürfnis­               zusätzliche Ressourcen und kreati­
heimen abgestimmt worden. Die drei        se vorzubringen.                                   ve Massnahmen gefragt. Solidarität,
Landeskirchen haben ein Konzept ge­                                                          Mitgefühl, Freiwilligeneinsatz und
schaffen, welches eine interdisziplinä­   Insgesamt betrachtet, sind wir in Ol­              gegenseitige Rücksichtnahme sind
re Zusammenarbeit mit der palliativen     ten gut organisiert und aufgestellt,               gleichsam von heute auf morgen un­
Betreuung (Palliative Care) miteinbe­     um den Bedürfnissen des älteren Be­                verzichtbar.
zieht, und seit Januar des laufenden      völkerungsteils gerecht zu werden,
Jahres besteht auch ein ökumenisches      zumal die Zusammenarbeit mit Pro                   «Wir sind ein Land und jetzt ist der
Seelsorgeangebot für die Demenzab­        Senectute auch den demografischen                  Moment, wo wir das beweisen kön­
teilungen in den Oltner Altersheimen.     Wandel und dessen Folgewirkungen                   nen und müssen», rief Bundesrat
Generell steht die Seelsorge auch den     mitberücksichtigt (mehr darüber auf                Alain Berset am 21. März 2020 der
Angehörigen der Heimbewohner/in­          den Seiten 4 und 5).                               Schweizer Bevölkerung zu. Wir brau­
nen zur Verfügung.                                                                           chen lediglich «ein Land» durch «eine
                                          Das Pflege- und Betreuungsnetzwerk                 Stadt» zu ersetzen, um vollends zu
Welchen Stellenwert aber nimmt der        kann aber noch so professionell und                begreifen, dass wir alle miteinander
ältere Teil der Einwohnerschaft aus       umfassend ausgestaltet sein – es ist               direkt und persönlich angesprochen
der Sicht unserer Stadtverwaltung         immer mit Einflussfaktoren zu rech­                sind. Dass wir letztlich aufeinander an­
ein? Dazu gibt es erfreuliche Neuig­      nen, welche nicht vorhersehbar sind                gewiesen sind, sind wir uns irgendwie
                                                                                             schon länger bewusst, doch so ein­
                                                                                             drücklich und unausweichlich erfahren
                                                                                             haben wir es vielleicht noch nie.

                                                                                             Und in der Tat: Zahlreiche Initiativen,
                                                                                             um Hilfsbedürftige zu unterstützen,
                                                                                             sind über die sozialen Medien und pri­
                                                                                             vate Telefonanrufe spontan gestartet
                                                                                             worden, und die Zeichen, dass auch
                                                                                             die nachbarschaftliche Solidarität am
                                                                                             Wirken ist, mehren sich von Tag zu
                                                                                             Tag. Bei Drucklegung dieser Ausgabe
                                                                                             Anfang April ist noch kein Ende der
                                                                                             heimtückischen Pandemie in Sicht.
                                                                                             Umso eindringlicher ergeht der Ap­
                                                                                             pell an unsere Leserinnen und Leser,
                                                                                             die von unserer Landesregierung er­
                                                                                             lassenen Verhaltensregeln zu befol­
                                                                                             gen, um sich und die Mitmenschen
                                                                                             vor einer Ansteckung durch den­
                                                                                             Covid 19-Erreger so wirkungsvoll wie
                                                                                             möglich zu schützen. Das Redak­
                                                                                             tionsteam der Oltner Senior/innen­
                                                                                             News wünscht Ihnen alles Gute und
                                                                                             dass Sie von diesem schlimmen Virus
                                                                                             verschont bleiben mögen.
Die Stadt Olten, (fast) in ihrer ganzen Ausdehnung.                              Bild: ksr                            Kurt Schibler

2                                         IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020               Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
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Olten ist (fast) rundherum von Hügeln und Wäldern umgeben; von nirgendwo in der Stadt braucht
man länger als etwa eine Viertelstunde, um an den nächsten Waldrand zu gelangen.                Bild: ksr

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020   Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                      3
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«Ich wünsche mir ein aktives Mitgestalten
der Seniorinnen und Senioren»
Wie lässt sich als Seniorin oder Senior
in Olten leben? Stadträtin Marion
Rauber beantwortet unsere einschlä­
gigen Fragen und informiert über die
neue Leistungsvereinbarung, welche
die Stadt mit Pro Senectute abge­
schlossen hat.

Marion Rauber, wenn Sie voraus­
schauend darüber nachsinnen,
wie es sein wird, in Olten alt zu
werden, was geht Ihnen dann
durch den Kopf?
Alt werden ist so individuell wie unse­
re gesamte Gesellschaft. Wir müssen
gut beachten, dass das hilfsbedürfti­
ge Alter nicht so angenehm ist. Hier
müssen zwingend Dienstleistungen
bereitgestellt werden. Im Alter kön­
nen sich aber auch Chancen und Frei­
heiten für ältere Menschen ergeben.
Das Wissen und Können der älteren
Generation ist enorm.

Was spricht dafür, dass Olten             Stadträtin Marion Rauber, Chefin Direktion Soziales                      Bild: ksr
ein attraktiver Lebensort für
Menschen im fortgeschrittenen
Alter ist?                                Wie schätzen Sie die Erschliessung      den Kanton reguliert. Unsere Alters-
Wir als Stadt Olten haben dafür zu        der Quartiere im Hinblick auf die       und Pflegeheime bieten einen her­
sorgen, dass eine gute Infrastruk­        Bedürfnisse älterer Menschen mit        vorragenden Standard und passen
tur, genügend Dienstleistungen und        eingeschränkter Mobilität ein?          sich laufend neuen Bedürfnissen und
Angebote eingerichtet sind und der        Unser Busnetz wird laufend ausgebaut    Begebenheiten an. Mit der Spitex
Dialog zwischen den verschiedenen         und den Bedürfnissen bestehender        Olten haben wir einen seit Jahren
Anbietern gut läuft. Aufgrund der         und neuer Wohngebiete angepasst.        verlässlichen Partner.
zentralen Lage sind wir mit dem öf­       Der Stadtrat denkt als Ergänzung
fentlichen Verkehr perfekt erschlos­      über das Aufstellen von sogenannten     Ein Oltner Heimleiter hat
sen. Unser Olten ist eine liebliche       «Mitfahrbänkli» in den Quartieren       angemerkt, in Olten vermisse
Kleinstadt mit einer guten Infrastruk­    nach. Das SRK bietet zudem einen        er eine eigentliche Alterspolitik
tur und freundlichen Menschen, wo         sehr bewährten Fahrdienst an. Wich­     (Seite 11). Was sagen Sie dazu?
es sich gut älter werden lässt.           tig finde ich zudem auch, dass Se­      Die demografische Entwicklung ver­
                                          niorinnen und Senioren bestehende       langt zwingend eine aktive und agile
Wo sehen Sie Verbesserungs­               tolle Angebote wie zum Beispiel die     Alterspolitik. Diese habe ich seit mei­
potential, respektive Handlungs­          «Collectors» kennen und nutzen,         nem Amtsantritt in Angriff genom­
bedarf?                                   welche die getätigten Einkäufe per      men. Die Alterspolitik in unserer Stadt
Die Bemessung der Altersfreund­           Fahrrad nach Hause transportieren.      soll breit aufgestellt sein. Information,
lichkeit, die von Pro Senectute in                                                Beratung, ambulante und stationäre
unserem Auftrag durchgeführt wird,        Wie gedenkt die Stadtverwal­            Hilfe. Viele der älteren Menschen
wird uns aufzeigen, wo Handlungs­         tung auf die absehbare Heraus­          wollen sich selber helfen können,
bedarf besteht. Ich würde mir ein         forderung des stark wachsenden          aber bei einem konkreten Hilfebe­
aktives Mitgestalten der Zukunft          Betreuungs- und Pflegebedarfs           darf schnell auf Organisationen der
durch unsere Seniorinnen und Senio­       im Alter zu reagieren?                  Alters­arbeit zugreifen können.
ren wünschen. Wenn wir die ältere         Das ist eine gesamtgesellschaftliche
Generation mitwirken lassen, ist es       Fragestellung die sich nicht nur in     Die Stadt Olten hat ein Altersleitbild,
ein Gewinn für die ganze Gesell­          Olten stellt. Die meisten Betreuungs-   welches auf den heutigen Bedarf
schaft.                                   und Pflegeangebote werden über          angepasst werden muss. Hier zählen

4                                         IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020    Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
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wir auf die Zusammenarbeit und den       Dieses Gespräch erscheint in der             ten und Veränderungen wären
Austausch mit den Organisationen         40. Ausgabe der Oltner Senior/               Ihnen am wichtigsten?
der Altersarbeit.                        innenNews. Wie schätzen Sie die              1 In gemeinsamer Verantwortung
                                         Qualität und den gesellschaft­                 eine aktive Gestaltung optimaler
Die Stadt hat aktuell eine Leis­         lichen Stellenwert des zweimal                 Rahmenbedingungen für gutes
tungsvereinbarung mit Pro                jährlich erscheinenden Perio­di­               Altern in unserer Stadt.
Senectute abgeschlossen. Was             kums ein?                                    2 Ein gelebtes respektvolles genera­
beinhaltet sie und was bringt die        Aufgrund von Rückmeldungen wer­                tionenübergreifendes Miteinander
neu definierte Zusammenarbeit            den Senior/innen-News sehr ge­                 in unserer Stadt. Solidarität zwi­
den älteren Generationen in              schätzt und auch gerne gelesen.                schen und in den Generationen.
Olten?                                   Die Information im Altersbereich               Entwicklung neuer innovativer Ge­
Die Stadt Olten, Sozialdirektion, hat    läuft heute analog wie auch zuneh­             nerationenprojekte.
die Leistungen von Pro Senectute         mend digital. Die Senior/innen-News          3 Jeder Mensch soll seinen Visionen
Solothurn mit den Leistungen des         sind diesem Wandel ebenfalls unter­            entsprechend alt werden können,
Bundes, des Kantons Solothurn sowie      worfen. Die News sind auch online              ein breites Spektrum an Lebens-
die Aufgaben der IG Aktives Alter ver­   auf der Website der Stadt Olten                und Wohnformen gelten als selbst­
knüpft. Die rund 3’400 über 65-jähri­    www.olten.ch abrufbar.                         verständlich.
gen Seniorinnen und Senioren sollen
gut versorgt sein und jederzeit An­      Falls Sie drei Wünsche frei hätten           Marion Rauber, wir danken
liegen und Wünsche deponieren so-        zur Verbesserung der Lebensqua­              Ihnen herzlich für ihre aufschluss­
wie Informationen, Beratungen und        lität für Oltens Seniorinnen und             reichen Aussagen.
Dienstleistungen abholen können.         Senioren, welche Errungenschaf­                                     Kurt Schibler

Stadt Olten und Pro Senectute

 1. Die Seniorinnen und Senioren in       2. In den Jahren 2020 und 2022              4. Um die Koordination und Ak­
    Olten erhalten die Möglichkeit,          wird je ein Informationsanlass für          tionen der Organisationen der
    bei der Koordinations- und An­           Seniorinnen und Senioren, mit               Altersarbeit zu sichern, wird ein
    laufstelle der Pro Senectute ihre        Fachreferaten zu den Themen                 jährliches Treffen Alter-Olten,
    Anliegen, Sorgen und Wünsche             Gesundheit, Finanzen, Recht und             für die Vernetzung und den
    zuhanden der Direktion Soziales          Sicherheit in der Schützi Olten             fach­lichen Austausch organi­
    zu deponieren.                           organisiert. Dazu werden alle               siert.
                                             über 65-jährigen Oltnerinnen und
    	-	 Telefondienst & Anlaufstelle         Oltner eingeladen. Integriert im         5. Die «gefühlte» Altersfreundlich­
        Alter MO-FR; Empfang                 Leistungsvertrag ist der gemein­            keit der Stadt Olten wird mit­
        morgens in der Fachstelle            same Versand IG Aktives Alter               tels einer Befragung der über
    	-	 Vermittlung zu anderen               News Olten, mit der Einladung               65-jährigen Oltnerinnen und
        Altersorganisationen und             zum Informationsanlass (9. De­              Oltner bewertet. Fragestellun­
        Dienstleistungen (Triage)            zember 2020, nachmittags).                  gen zu: Öffentlichem Raum,
                                                                                         Öffentlichem Verkehr, Wohnen,
    	-	 Alters-Angebote onlineplatt­
                                          3. Pro Senectute erstellt einen                Integration und Mitwirkung,
        form www.infosenior.ch
                                             Netzwerkplan Alter für die Stadt            Information und Kommunika­
        (für jede Altersorganisation
                                             Olten, um die Angebote und                  tion, Dienstleistungen sowie die
        offen)
                                             Funktionen der im Altersbereich             zwei Fragen «Was gefällt mir in
    	-	 Neuigkeiten über Facebook            tätigen Organisationen für alle             der Stadt Olten» und «Hand­
    	-	 Fachinformationen über               sichtbar zu machen. Die Publi­              lungsbedarf in der Stadt Olten».
        den Newsletter Info-Alter,           kation erfolgt sowohl über die              Die Einschätzung soll der Stadt
        telefonisch unter                    Organisationen der Altersarbeit             Hinweise geben, wo im Alters­
        062 287 10 20, per Mail:             wie auch auf der Webseite der               bereich Handlungsbedarf be­
        olten@so.prosenectute.ch             Stadt Olten.                                steht.

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020     Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                                          5
News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat
Da, wo der Mensch
                                                                                    im Mittelpunkt steht.
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                                                 Das Kinovergnügen für Junggebliebene
                                                 Jeden 1. Mittwoch zeigt youcinema Filme, die
                                                 den Geschmack der goldenen Generation treffen.
                                                 Für eine Prise Nostalgie sorgen der feine
                                                 Kaffee und der Kuchen in der Pause, die im
                                                 Eintrittspreis von CHF 17.00 inbegriffen sind.

                                                 Nächste Cineor-Termine:
                                                 Mi,     01.    April 2020                Mi,   05.   August 2020
                                                 Mi,     06.    Mai 2020                  Mi,   02.   September 2020
                                                 Mi,     03.    Juni 2020                 Mi,   07.   Oktober 2020
                                                 Mi,     01.    Juli 2020                 Mi,   04.   November 2020

                                                 jeweils 14.00 Uhr • Kino Palace • AarauerstrASSE 75, Olten
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                                                                       CAFÉ

6                                              IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020         Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat
Wo Oltens Seniorinnen und Senioren
der Schuh drückt
Täglich kommen Leute vorbei, um
sich in Fragen rund ums Alter bera­
ten zu lassen, sagt Roger Schürch,
Leiter der Fachstelle Olten von Pro
Senectute. Die Einwohnerinnen und
Einwohner der Aarestadt wissen, wo
sie Unterstützung erhalten.

Fragen um die Finanzen stehen oft
im Zentrum, wenn sich Oltnerinnen
und Oltner an die Fachstelle der Pro
Senectute wenden. «85 Prozent der
Anfragen fallen in die Sozialbera­
tung», erklärt Roger Schürch, «im
Vordergrund stehen die Finanzierung
des Heims, Hilfsmittel oder Hilfen zu
Hause. Viele wissen nicht, welche
Ansprüche sie bei den Sozialversi­
cherungen geltend machen können.
Wir klären mit ihnen, ob sie allenfalls
Ergänzungsleistungen zu gute haben
und unterstützen beim Einreichen
der Anmeldung für den Bezug von           Roger Schürch, Jahrgang 1960, wohnt in Burgdorf. Er war zunächst als
Ergänzungsleistungen.» Die Anschaf­       Bauingenieur tätig, bildete sich zum Sozialarbeiter weiter und leitet
fung von Brillen und anderen Hilfsge­     seit Dezember 2013 die Pro Senectute Fachstelle Olten. Die Leitungstätigkeit
räten kann die Pro Senectute unter        beansprucht nur einen geringen Teil der Arbeitszeit, im Vordergrund
gewissen Bedingungen mitfinanzie­         steht auch bei ihm die Beratung von Ratsuchenden.                     Bild: ksr
ren. «Wenn der Bedarf gegeben ist,
können wir hier auf den Hilfsfonds
zurückgreifen, der uns dank unserem       Speziell für Seniorinnen und Senioren        fitierten oft auch von der Unterstüt­
Leistungsvertrag mit dem Bund zur         stehe auch eine reichhaltige Auswahl         zung ihrer Angehörigen, wenn es
Verfügung steht.»                         an Treffpunkten und Anlässen zur             gelte, Probleme des Alters anzuge­
                                          Verfügung. Vieles sei sehr nieder­           hen. Manche Ausländergruppen sind
Oft gibt es Anfragen für Hilfestel­       schwellig erreichbar, das heisst die         zudem unter sich stark verbunden,
lungen zu Hause, sei es, dass je­         Interessierten finden die Angebote           so ist etwa «UNITRE» für die Itali­
mand eine Haushalthilfe benötigt,         leicht, ohne bürokratische und ad­           enerinnen und Italiener ein starkes
dass jemand einen Vorsorgeauftrag         ministrative Hindernisse, was für die        Netzwerk für das Bedürfnis nach kul­
erstellen möchte oder Unterstützung       Fachstelle der Pro Senectute ebenfalls       tureller Ausbildung und Integration.
benötigt beim Ausfüllen der Steuer­       gelte. «Jede Woche sind es etwa
erklärung. – Schliesslich fehlt es in     zehn Personen, die einfach anklopfen         Regelmässig veranstaltet Pro Senec­
Olten an günstigem altersgerechtem        und sogleich Auskunft erhalten», be­         tute in den Gemeinden Informati­
Wohnraum.                                 tont Roger Schürch.                          onsanlässe. Diese werden jeweils von
                                                                                       zehn bis zwanzig Prozent aller Seni­
Zwischen den Oltner Altersorganisa­       Zahlreiche Personen finden zur Fach­         orinnen und Seniorinnen des Ortes
tionen besteht eine gute Zusammen­        stelle, weil sie in einem der vielen         besucht. «Die Besucher dieser Veran­
arbeit, stellt Roger Schürch fest. «Wir   Kurse, welche die Pro Senectute an­          staltungen sind wichtige Türöffner»,
stehen in Kontakt mit den Altershei­      bietet, darauf aufmerksam gemacht            weiss Roger Schürch, «was sie er­
men, der Spitex, der AHV-Zweigstelle      worden sind. Andere kommen dank              fahren haben, geben sie in ihrem Be­
und weiteren Institutionen. Auch zur      Hinweisen ihrer Angehörigen, Be­             kanntenkreis weiter.» Die Stadt Olten
Stadt besteht ein guter Draht. Die        kannten, Arbeitgeber, der Spitex oder        wird ihre älteren Einwohnerinnen
Zusammenarbeit mit den Behörden           der AHV-Zweigstelle. Davon profitie­         und Einwohner im Dezember 2020
läuft gut.» Punkto Dienstleistungen       ren vor allem auch Leute mit Migra­          zu einem solchen Informationsanlass
für die ältere Generation sei Olten       tionshintergrund, also Menschen, die         einladen.
gut aufgestellt, es gebe ein vielfäl­     mit den schweizerischen Verhältnis­
tiges Angebot an Beratungsstellen.        sen nicht vertraut sind. Letztere pro­                              Eugen Kiener

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020      Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                                      7
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Das Alter hat viele Gesichter

Dass mich dieses Thema einmal be­        backen und andere Teilnehmerinnen          sens, der Kunst und der Unterhaltung
schäftigen würde, ahnte ich nicht, als   zu Kaffee und Kuchen nach Hause            offensteht, für die man nach der
mich der Zufall vor über dreissig Jah­   eingeladen. Und sie strahlte förm­         Pensionierung Musse hat. Und ob
ren in die Region Olten führte. Nach     lich, als sie mir dies erzählte. Eine      man nach Venedig, Paris oder Inns­
vielen Umzügen seit meiner Kindheit      andere Frau beeindruckte mich durch        bruck verreisen möchte, fast immer
war es einfach ein weiterer Wohnort      ihren unglaublichen Lerneifer. Dem         gibt es einen direkten Zug ab Olten,
für meine grosse Familie. Und nun        wenigen, das sie von sich persön­          oder man muss höchstens einmal
wohne ich seit über zwanzig Jahren       lich erzählte, entnahm ich, dass sie       umsteigen. Aber es muss nicht immer
im Schöngrundquartier in Olten, bin      in jungen Jahren arbeiten musste           eine Reise sein – in Olten selbst
66 Jahre alt, und hier älter zu wer­     und keine Möglichkeit hatte, sich          trifft man Seniorinnen und Senioren
den – alt zu sein – ist eine Realität    nach ihrem Wunsch zu bilden. Und           im Stadttheater, im Kino, auf dem
geworden.                                nun, da sie eigentlich müde war von        Ilde­fonsplatz zu einem sommerlichen
                                         einem harten Arbeitsleben, setzte sie      Konzert, beim Jassen in der Badi oder
Ob Olten ein guter Ort ist, um alt       alles daran, möglichst viel von dem        bei einem interessanten Vortrag, um
zu werden, fragten mein Mann und         nachzuholen, was sie schmerzlich           nur einige Beispiele zu nennen.
ich uns gelegentlich schon vor der       vermisst hatte.
Pensionierung. Der Nebel, die weite                                                 So komfortabel die Lage in Olten
Entfernung von den Bergen, von           Ich erteilte bei Pro Senectute Englisch­   bahntechnisch ist, so unzureichend ist
einem See – diese Nachteile liessen      unterricht an Gruppen von mehrheit­        sie allerdings in gewissen Quartieren
uns überlegen, ob wir uns einen          lich Frauen. Was für eine Quelle der       wie zum Beispiel dem Schöngrund für
neuen Wohnort suchen sollten. Da­        Freude und der Inspiration waren für       ältere Menschen, die nicht mehr gut
gegen sprach vor allem, dass wir hier    mich diese Begegnungen! Obwohl             zu Fuss sind. Die Zeit, als eine Buslinie
heimisch geworden sind. Ich geniesse     die Teilnehmenden an den Kursen            in dieses Quartier fuhr, war leider nur
es, durch die Stadt zu gehen und         für meine Dienstleistung bezahlten,        gerade so kurz bemessen, dass man
überall Menschen anzutreffen, die        dachte ich oft, dass sie mir mehr          bei den Fahrten, die bereits kurz nach
ich kenne, mit denen ich ein paar        gaben als ich ihnen. Vor allem in der      drei Uhr nachmittags endeten, davon
Worte wechsle, die mir vielleicht auch   Gruppe der Fortgeschrittenen erga­         träumen konnte, wie es wäre, wenn
nur kurz zunicken beim Vorbeifahren      ben sich immer wieder Gelegenhei­          man nun nicht immer das teure Taxi
auf dem Velo. Olten ist klein genug,     ten für die Frauen, aus ihrem langen       nehmen, bei Bekannten um Hilfe
dass sich auch Unbekannte grüssen,       Leben zu erzählen. Mit Begeisterung        betteln oder daheim bleiben müsste.
sobald man eine unsichtbare Grenze       verfassten sie jeweils daheim Texte        Oft habe ich erlebt, wie ältere Nach­
zum Stadtkern überquert hat – also       zu ausgewählten Themen, die sie            barn sich im Zeitlupentempo und mit
auf der Bleichmattstrasse, auf dem       dann im Unterricht vortrugen. Dabei        vielen Verschnaufpausen den Hügel
Friedhofweg, beim Römerpark zum          erfuhr ich viel darüber, wie oft ge­       hinauf schleppen oder bei eisigen
Beispiel.                                rade Frauen in früheren Jahren be­         Verhältnissen gar nicht mehr wag­
                                         nachteiligt wurden, indem ihnen eine       ten, in die Stadt zu gehen. Natürlich
Dass persönliche Kontakte im Alter       gewünschte Ausbildung oder eine            könnte man umziehen, wenn die Zeit
wichtig sind, erfuhr ich schon lange     Berufstätigkeit verweigert wurde, nur      gekommen ist, aber viele hängen
vor meiner Pensionierung, durch          weil sie Frauen waren und Männer           an der alten Umgebung und haben
meine über zehnjährige Anstellung        über sie bestimmten. Und nun waren         jahrzehntelang hier gewohnt. Auch
bei der Pro Senectute Fachstelle für     sie im Alter angekommen, viele ver­        ich frage mich, bis zu welchem Alter
Altersfragen in Olten. Die Kurse, die    witwet und freier von Fremdbestim­         es wohl für mich zu bewältigen sein
ich zuerst leitete und später orga­      mung, und zeichneten sich aus durch        wird.
nisierte, wurden von älteren Men­        eine Gelassenheit, Grosszügigkeit,
schen, vor allem von Frauen, vor         Lebensweisheit und Humor, die mich         Da ich mich bei Pro Senectute nicht
allem besucht, um aus dem Haus zu        immer wieder tief beeindruckten. Sie       nur um Kurse kümmerte, sondern
kommen, andere Menschen zu tref­         alterten mit einer Würde, die mir          auch mit der Sozialberatung zu tun
fen, sich auszutauschen, das Gehirn      Hoffnung und Zuversicht gab für die­       hatte, indem ich Anrufe entgegen­
fitzuhalten und etwas zu erleben.        sen Lebensabschnitt.                       nahm, Informationen weitergab und
Eine Frau schilderte mir einmal, wie                                                Buchhaltungen führte, kam ich auch
vereinsamt sie gewesen sei, bevor sie    Ein grosser Vorteil der Lage von Olten     mit einem ganz anderen Altersthema
sich zu einem Kursbesuch entschloss.     ist natürlich, dass man in einer guten     in Berührung: der Armut. Glückli­
Aber nun fühle sie sich dank dem         halben Stunde nach Basel, Bern, Lu­        cherweise sind wir weit entfernt von
Kurs wieder lebendig, habe neue          zern oder Zürich gelangt, wo einem         der Situation in anderen Ländern,
Kontakte geknüpft, habe wieder ge­       eine Welt der Kultur und des Wis­          wo Neunzigjährige noch vor dem

8                                        IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020       Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat
Hause Gemüse anpflanzen müssen,
um etwas zu essen zu haben. Unsere
Sozialversicherungen funktionieren,
und die Beratung ist kostenlos. Und
doch bekam ich Einblick in Situatio­
nen, die einen traurig stimmen. Ich
erinnere mich zum Beispiel an eine
Frau, die öfters am Monatsanfang
kam, um sich etwas Geld auszulei­
hen, damit sie bis zur Auszahlung
der AHV über die Runden kam. Denn
ihr Wohnungsvermieter bestand da­
rauf, dass sie die Miete am ersten
Tag des Monats beglich, obwohl die
Rente manchmal erst am sechsten
oder siebten Tag kam. Eine andere
Frau lebte im Altersheim, war aber
noch ziemlich gesund und in der
Lage, die viele freie Zeit mit kleineren
Unternehmungen auszufüllen. Sie
bezog Ergänzungsleistungen, womit
ein Dach über dem Kopf, Nahrung
und Gesundheitsvorsorge gesichert
waren, aber das Budget für Persön­
liches war sehr klein. Sie erzählte mir
einmal traurig, dass sie eine Einladung
einer Bekannten im Heim zu einem
Geburtstagsfest habe ablehnen müs­
sen, da sie kein Geld gehabt habe,         Lisbeth Sutter wohnt, zusammen mit ihrer Familie, seit 1998 in Olten.
um ihr ein kleines Geschenk zu brin­       Beruflich wirkte sie unter anderem als Erwachsenenbildnerin und
gen, was doch unumgänglich sei. Sie        Englischlehrerin, sie stand auch in den Diensten von Pro Senectute und
habe doch als Verkäuferin ihr ganzes       arbeitete während dreier Jahre im Redaktionsteam der Oltner Senior/
Leben hart gearbeitet, und nun dies.       innenNews mit.                                                       Bild: ksr
Gerade in Olten, wo viele ein Leben
lang in schlecht bezahlten Berufen
gearbeitet haben, kann das Alter also      da sie ihr zu viel wurden, merkte ich,
ein dunkles Gesicht zeigen.                dass sie eigentlich genug finanzielle        fanden wir unzählige Briefumschläge
                                           Mittel hatte, um sich etwas mehr             mit Bündeln von Hunderternoten, die
Und doch ist eine meiner amüsan­           zu leisten. Sie liess nie jemanden in        zum Teil so alt waren, dass sie nicht
testen Erinnerungen die an eine äl­        ihre Wohnung, und den Grund ver­             einmal mehr umgetauscht werden
tere Frau, die ich viele Jahre lang        stand ich erst nach ihrem Tod. Da            konnten. Meine liebe Bekannte hatte
gekannt hatte. Sie schien mausarm          sie mittlerweile ziemlich geschwächt         all die Jahre eisern gespart, dies vor
zu sein, lief auch im tiefsten Winter      war, empfahlen wir ihr dringend, ihre        allen versteckt und bedauerlicherwei­
mit schlechten Schuhen und einem           Wohnung zu kündigen und sich in              se nie etwas davon gehabt! An ihrer
unzureichenden Mantel herum und            einem Altersheim anzumelden. Am              Abdankung nahmen viele Leute teil
leistete sich kaum etwas. Sie war          Tag, als sie die Kündigungsbestäti­          und der Pfarrer, der sie gut gekannt
jedoch immer von verschmitzter             gung erhielt, erlitt sie einen Herz­         hatte, erzählte Anekdoten aus ihrem
Fröhlichkeit. Oft sah ich sie an der       infarkt und starb kurz darauf im             Leben und erinnerte an ihre Sprüche,
Bushaltestelle oder auf einer Bank         Spital. Da sich niemand sonst darum          die offenbar alle Anwesenden kann­
an der Strasse sitzen, wo sie sich         kümmern wollte, räumte ich zusam­            ten. Selten haben wir in einer Kirche
ausruhte auf dem langen Weg nach           men mit anderen Bekannten von ihr            so viel gelacht.
Hause, den sie zu Fuss ging, um das        die Wohnung. Was wir da fanden,
Geld für das Busbillet zu sparen. Als      war verblüffend: In vielen verpackten        Auch für Olten gilt also:
sie mir schliesslich ihre administra­      Kisten, die zum Teil jahrzehntelang          Das Alter hat viele Gesichter.
tiven Angelegenheiten anvertraute,         nicht mehr geöffnet worden waren,                                    Lisbeth Sutter

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020       Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                                       9
News SeniorinnenSenioren Nummer 40 - Haus zur Heimat
Wenn das Altersheim zum neuen Zuhause wird

Der Entscheid, Wohnung und Haus­         müssen Betroffene ihre persönlichen                Geschäftsführerin im Altersheim- und
halt zu verlassen und in ein Alters-     Wünsche und Bedürfnisse definieren.                Pflegeheim Stadtpark, Red’ und Ant­
und Pflegeheim umzuziehen, fällt         Dabei stellen sich vielerlei Fragen:               wort gestanden.
nicht leicht. Doch plötzlich ist man     Was bietet mir mein neues Zuhause?
allein, der Ehepartner ist vielleicht    Ist eine Alterswohnung mit Anbin­                  Wann erfolgt heute in der Regel
verstorben, Verwandte und Bekannte       dung an ein Altersheim oder der                    der Umzug in ein Alters- und
befinden sich nicht in der Nähe. Die     direkte Umzug in ein Pflegeheim das                Pflegeheim? Früher oder später
Einsamkeit schleicht sich langsam in     Richtige für mich? Kann ich an mei­                als noch vor ein paar Jahren?
den Alltag. Die Wohnung ist auf ein­     nem neuen Zuhause weiterhin meine                  Sandra Zimmerli (S. Z.): Im «Stadt­
mal zu gross und dann lassen auch        gewohnten Kontakte pflegen, spa­                   park» liegt das Durchschnittsalter
noch die Kräfte nach, die Führung        zieren gehen oder einen Stadtbum­                  Anfang 2020 bei 84 Jahren, Tendenz
eines Haushaltes wird immer müh­         mel unternehmen? Solche Fragen                     steigend.
samer. Und unausweichlich stellt sich    lassen sich im persönlichen Gespräch               Marco Petruzzi (M. P.): Ich bin seit
die Frage, ob nicht ein Umzug in ein     mit den Heimverantwortlichen klä­                  30 Jahren Heimleiter. 1990 waren
Altersheim das Richtige wäre. Doch       ren. In Olten stehen sechs Alters- und             die Menschen im Eintritt noch
der entsprechende Entschluss fällt       Pflegeheime zur Wahl. Stellvertretend              wesentlich jünger. Heute kommen
schwer, man möchte die «eigenen          für die sechs Institutionen sind uns               sie, wenn es zu Hause nicht mehr
vier Wände» und die damit verbun­        Marco Petruzzi, seit 2013 Geschäfts­               geht und die Heimaufenthalte wer­
dene Eigenständigkeit nicht verlieren.   führer des Altersheims Haus zur Hei­               den kürzer.
Für die Wahl des passenden Ortes         mat, und Sandra Zimmerli, seit 2011
                                                                                            Gibt es vor einem Umzug aus
                                                                                            der eigenen Wohnung in ein Heim
                                                                                            noch sinnvolle Zwischenschritte
                                                                                            oder alternative Möglichkeiten,
                                                                                            zum Beispiel Alterswohnungen
                                                                                            oder individuelle Dienstleistun­
                                                                                            gen, die den Alltag im ange­
                                                                                            stammten Daheim erleichtern
                                                                                            können?
                                                                                            S. Z.: Ja sicher! Nur schon den Le­
                                                                                            bensraum zu verkleinern, kann eine
                                                                                            grosse Erleichterung bringen. Auch
                                                                                            das betreute Wohnen mit individu­
                                                                                            ellen Dienstleistungen ist ein sehr
                                                                                            gutes Angebot, wie auch vermehrt
                                                                                            altersgerechte Kleinwohnungen.
                                                                                            M. P.: Das herkömmliche Altersheim
                                                                                            gehört der Vergangenheit an. Zu­
                                                                                            künftig braucht es Pflegezentren,
                                                                                            welche auf die Herausforderungen
                                                                                            infrastrukturmässig ausgerichtet sind.
                                                                                            Dazu kommen neue Wohnformen,
                                                                                            wie betreutes Wohnen oder Wohnen
                                                                                            mit Serviceleistungen. Wichtig wäre
                                                                                            es, dass solche Angebote nicht nur
                                                                                            im Hochpreis-Segment angeboten
                                                                                            werden.

                                                                                            Welches sind die wichtigsten
                                                                                            Kriterien für die Wahl des Heims?
                                                                                            S. Z.: Das ist individuell unterschied­
                                                                                            lich. Für den «Stadtpark» spricht
                                                                                            sicher die attraktive Lage, gefolgt
                                                                                            zum letzten Wohnort und dem sozi­
Sandra Zimmerli, Leiterin des Alters- und Pflegeheims Stadtpark                 Bild: ksr   alen Umfeld.

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M. P.: Das Angebot muss persönlich
passen, das heisst vor allem, Zimmer­
grösse und Dienstleistungen müssen
bedarfsgerecht sein. Von Vorteil ist
es, wenn sich die Einrichtung in der
Nähe des aktuellen Wohnortes be­
findet.

Was empfehlen Sie einer betrof­
fenen Person, vor dem Entscheid
über den Umzug in ein Alters­
heim vorzukehren? Was ist kon­
kret zu tun?
S. Z.: Sich selbstbestimmend über
eine solche Möglichkeit Gedanken            Marco Petruzzi, Leiter des Alters- und Pflegeheims Haus zur Heimat          Bild: ksr
zu machen und sich unverbindlich
über die zur Wahl stehenden Pfle­
geheime informieren zu lassen. Oft          zung durch andere Wohnformen                 das Alter und Altern wahrgenommen
erlebe ich, dass das «Altern» nicht         im Alter abgelöst?                           werden und da erlebe ich eine positi­
wahrgenommen wird «mich betrifft            S. Z.: Ich kann mir nicht vorstellen,        ve Zusammenarbeit.
das ja nicht».                              dass Pflegeheime in Zukunft nicht            M. P.: Seit sieben Jahren leite ich das
M. P.: Ein persönliches Gespräch mit        mehr bestehen könnten. Die grösste           Haus zur Heimat. Die Politik überlässt
dem Heimleiter ist von Vorteil, damit       Herausforderung in Zukunft wird si­          «die Kreativität des Wandels» eher
alle Herausforderungen angespro­            cher sein, dass wir als professionelle       den Institutionen. Eine eigentliche
chen werden. Die Finanzierung ist           Dienstleister wahrgenommen wer­              Alterspolitik existiert aus meiner Sicht
ein wichtiges Gesprächsthema, da            den und Lebensräume für spezifische          in Olten nicht.
dies für viele Interessierte eine Schlüs­   Bedürfnisse schaffen (Palliative Care,
selfrage darstellt. Auch für mich als       Menschen mit Demenz)                         Zum Abschluss: Sie begleiten die
Heimleiter ist dies ein zentraler Punkt,    M. P.: Ich gehe davon aus, dass sich         Menschen in einem wichtigen
den es zu klären gilt.                      die Institutionen der Langzeitpfle­          Abschnitt ihres Lebens und fun­
                                            ge zu reinen Pflegezentren wandeln.          gieren in ihrem Alltag als eine
Stehen in Olten, gemessen an der            Dies bedingt jedoch, dass es zusätzli­       wichtige Bezugsperson. Was sind
Einwohnerzahl, genügend Plätze              che Alternativen im «Betreuten Woh­          die besonders erfreulichen und
in Alters- und Pflegeheimen zur             nen» gibt. Hier sind die Institutionen       schönen Begebenheiten im Rah­
Verfügung? In welchen Bereichen             und noch mehr die Politik gefordert.         men Ihrer Tätigkeit?
besteht zusätzlicher Bedarf?                                                             S. Z.: Da gäbe es über viele schöne
S. Z.: Meiner Meinung sind in Olten         Ist die Alterspolitik in Olten               Begegnungen zu berichten. Persön­
genügend Pflegeheimplätze vorhan­           genügend ausgeprägt? Fühlen                  lich bin ich immer wieder beein­
den. Auch das Angebot an ambulan­           Sie sich als Leiter eines Alters-            druckt, wie sich Bewohner/innen auf
ten Dienstleistungen ist vielseitig.        und Pflegeheims durch die Politik            ihr neues Lebensumfeld «Heimalltag»
M. P.: Aus heutiger Sicht gesehen,          und die Stadt genügend verstan­              einlassen und die Neugierde auf das,
kann man von einem guten Angebot            den und unterstützt oder müsste              was da kommt erhalten bleibt.
an Pflegeplätzen ausgehen. Die Her­         mehr oder anderes gemacht                    M.P.: Seit 30 Jahren begleite ich
ausforderung besteht darin, dass die        werden?                                      Menschen in dieser Situation und
heutigen Plätze in Zukunft nur noch         S. Z.: Es ist immer wieder frustrierend,     schätze die persönlichen Gespräche.
als «Pflegeheimplätze ab Pflegestufe        die politischen Diskussionen über die        Die Betroffenen sind dafür sehr dank­
3 gelten» dann braucht es ein kos­          Kostenverteilung in den Pflegehei­           bar. Deshalb gefällt mir meine Tätig­
tengünstiges Angebot im «Betreuten          men zu erleben. Fakt ist: Das fragile        keit und erfüllt mich mit Freude.
Wohnen».                                    Alter ist nicht rentabel. Ich finde es
                                            eine Verpflichtung der Gesellschaft,         Sandra Zimmerli und Marco
Wie sieht die Zukunft der Alters-           verletzliche Gruppen zu unterstüt­           Petruzzi, ich danke Ihnen herz-
und Pflegeheime aus? Wird                   zen, da deren Leistungen in der Ver­         lich für das aufschlussreiche
diese Art von Institution auch in           gangenheit anzusiedeln sind. Für die         Gespräch.
20 Jahren noch bestehen oder                Zusammenarbeit mit der Stadt ist
werden diese nach Ihrer Einschät­           mir wichtig, dass Themen rund um                                    Susanne Liniger

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                    Hörprobleme?
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                      BETROFFENE                                          «Mit dem Rotkreuz-Notruf
                      BETROFFENE
                                                                          fühle ich mich sicher –
                Beratungsstützpunkt
                Beratungsstützpunkt
          für Menschen mit Hörproblemen.                                  und meine Familie auch.»
          für Menschen mit Hörproblemen.
                                                                                                                                   n:
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     rund ums Hören
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                                                                          Was auch passiert: nur ein
     persönlichen
     audito         Beratungsstützpunkt von pro
            region olten.                                                 Knopfdruck und Ihr Notruf kommt an.
     audito region olten.
                                                                          Begleiten. Unterstützen. Stärken.
                                                                          Wir sind da. Ganz in Ihrer Nähe,
               Wer gut hört, bleibt integriert!                           für Sie und Ihre Familie für ein
               Wer gut hört, bleibt integriert!                           ganzes Leben.

                                                                                
                                                                               
                                                                           
                                                                                   
                                                                                                
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       schaftliche Leistungen seit 1903
       • freundlich                                                               #'"#($$
                                                                           &            
                                                                                                     
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                                        Spitex Region Olten AG             ,- 
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       www.spitexregionolten.ch         062 212 24 50

12                                            IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020            Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
«Jeder Mensch trägt die Lösungen und
Ressourcen in sich»
Hat ein Mensch im Laufe seines Le­        bevolle und ehrliche Menschen, die           Verstehe ich das richtig:
bens mit einer degenerativen Augen­       im Umfeld der betroffenen Person             Ihr begebt Euch auf Spuren­
erkrankung zu kämpfen, so ist dies        leben, unterstützend einwirken.              suche?
ein tief einschneidendes Erlebnis,                                                     Ja, genau. Denn jeder Mensch trägt
stellt doch eine Einschränkung beim       In einem nächsten Schritt suchen             die Lösungen und Ressourcen in sich!
Sehen, die bis zur Blindheit gehen        wir gemeinsam nach vorhandenen               Manchmal sind sie verborgen und wir
kann, für den betroffenen Menschen        Fähigkeiten und Fertigkeiten. Jeder          müssen sie wieder ausgraben. Doch
und sein Umfeld den Lebensplan            Mensch hat in seinem Leben schon             die persönliche Lebenserfahrung kann
völlig auf den Kopf. Nichts ist mehr      Krisen erlebt und einen Weg daraus           helfen, in der akuten Krisensituation
so, wie es vorher war, sei es der täg­    gefunden. Ich interessiere mich dafür,       positive Aspekte und Ansätze zu fin­
liche Spaziergang, das Erledigen der      wie frühere Krisen oder Herausforde­         den, um sich auf den neuen Weg zu
Post oder die Begegnung mit Freun­        rungen verarbeitet und überstanden           begeben. Dabei scheint mir wichtig,
den. Betroffene stehen gleichsam vor      worden sind. Fragen wie: Was war             und dies spreche ich auch so an, dass
einem Neuanfang, und dass jeder An­       damals hilfreich und was weniger?            jede Person ihre eigene Expertin für
fang schwierig und herausfordernd         Woher kam Unterstützung? Was half,           ihre Angelegenheiten ist. Nur sie hat
ist, gilt hier ganz besonders. «Denken    um trotz Schmerz den Weg in die Zu­          die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und
Sie nur an das erste Mal, als Sie auf     kunft unter die Füsse zu nehmen?             Ressourcen zu wecken und einzuset­
dem Fahrrad sassen!» Natürlich will
Domenica Griesser, Sozialarbeiterin
bei Fokus-plus, dies nicht eins zu eins
vergleichen, aber es gilt, in diesem
Sinne einen zukunftsweisenden Weg
zu finden. Claudia Graf, Leiterin von
Fokus-plus, Fachstelle Sehbehinde­
rung in Olten, hat mit ihr das an­
schliessende Gespräch geführt.

Domenica, Du bietest an der
Fachstelle Sehbehinderung –
Fokus-plus psychosoziale Bera­
tungen an. Wie wirkt sich eine
solche Unterstützung auf die
Ratsuchenden aus?
Zu Beginn einer Beratung ist mir
wichtig, eine tragende Beziehung
zur ratsuchenden Person aufzubau­
en. Dabei interessiert mich, wie es
der hilfesuchenden Person aktuell
geht, wo der «Schuh drückt», was
sie beschäftigt. Es ist mir wichtig
zu signalisieren, dass ich ihr Leiden
wahrnehme und ein Stück weit auch
verstehen kann. Der Verlust der Seh­
kraft und der damit verbundenen
lieb gewordenen Gewohnheiten löst
Verzweiflung, Wut und Trauer aus.
Die Gefühle können so stark sein, als
hätte man einen geliebten Menschen
verloren.

Wie gehst Du vor?                         Domenica Griesser ist als 15-Jährige erblindet. Sie hat zuerst eine Bürolehre
Jeder Mensch benötigt Zeit, um in         mit Weiterbildung zur Telefonistin absolviert und in der Folge berufsbe­
seinem individuellen Tempo den Ver­       gleitend ein Fachhochschulstudium in Sozialarbeit erfolgreich abgeschlossen.
lust zu bedauern, zu betrauern und        Domenica Griesser, die auf ihren Wegen von ihrem Blindenführhund
zu verarbeiten. Dabei können lie­         Qiu begleitet wird, arbeitet bei Fokus-plus als Sozialarbeiterin.      Bild: ksr

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020      Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                                     13
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              Gültig bis 31. Dezember 2020                              mit Pro Senectute und der Herzstiftung Olten.
                                                                        Zwei Nachmittage im Monat fahren wir gemein-
                                                                        sam auf verkehrsarmen Wegen in die Natur.
                                                                        Steigen Sie mit uns auf’s E-Bike und trainieren
                                                                        Sie sanft Ihr Herz- und Kreislaufsystem.
                                                                        Auch geeignet bei Rekonvaleszenz oder als
                                                                        Wiedereinstieg.

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               Aarauerstrasse   114
                Aarauerstrasse 114
                   4600  Olten
                    4600 Olten                                          Pro Senectute Kanton Solothurn
                                                                        Fachstelle für Altersfragen Olten-Gösgen
                                                                        Jurastrasse 20
             born-bestattungen.ch
                   062 287 41 11
                                                                        4600 Olten
                Tel. 062/287 41 11
            info@born-bestattungen.ch                                   Tel 062 287 10 20       www.so.prosenectute.ch
            www.born-bestattungen.ch

       RUHE | KOMFORT | FREIE ARZTWAHL

          BEISPIEL:                                                     BEISPIEL:

          50 –64 jährig, Privat im Einbettzimmer und                    50 –64 jährig, Halbprivat im Zweibettzimmer und
          freier Arztwahl für nur Fr. 160.– / Monat                     freier Arztwahl für nur Fr. 80.– / Monat

       Zudem überzeugen auch unsere Zusatzleistungen wie z.B. Beiträge an Dentalhygiene, Fusspflege,
       Übernahme der Impfkosten usw.
       Wir beraten Sie gerne!

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14                                        IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020          Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
zen. Ich traue den Menschen zu, sich
wieder in eine angenehmere und
qualitativ reichere Welt zu begeben.
Mit diesem Ansatz suchen wir nach
guten Lösungen für sie oder ihn.
Hierbei behält die betroffene Person
die Führung im Dschungel der Mög­
lichkeiten. Ich bin lediglich diejenige,
die von aussen genau hinschaut und
hinhört, klare Fragen stellt und ab
und zu Impulse setzt.

Was hilft in diesem Prozess?
Es ist äusserst wichtig, dass wir uns
selbst als fähige, kompetente und
starke Persönlichkeiten erleben dür­
fen und in der Lage sind, unsere
Herausforderungen anzupacken und
einen für uns guten Umgang damit
finden. Dabei geht es nicht darum,
was ich als Beraterin als richtig erach­
te, sondern den von der betroffenen
Person gewählten Weg wertschätze
und sie darin bestärke. Ich muss je­
doch nicht alles gutheissen und bin        Mit dem Scanner erfasst Domenica Griesser Dokumente, die nicht digital
auch offen und ehrlich in meinen           vorhanden sind.
Rückmeldungen.

Welche Werte liegen deinem
Beratungsverständnis zu Grunde?
Die Menschen liegen mir am Herzen
und dies ist meine Motivation, sie auf
ihrem persönlichen Weg zu unter­
stützen. Hierbei sind mir Werte wie
Wertschätzung, Offenheit, Ehrlich­
keit, Transparenz und Achtsamkeit
wichtig.

Liebe Domenica, ich danke Dir
herzlich für das eindrückliche
Gespräch.
                       Claudia Graf

    Fokus-plus –
    Fachstelle Sehbehinderung
    Baslerstrasse 66
    4600 Olten
    Tel. 062 212 77 20

    Internet:
    www.fokus-plus.ch                      Mittels der Braillezeile und Sprachausgabe hat Domenica Griesser
                                           die Bearbeitung der Daten unserer Klientinnen und Klienten im wahrsten
                                           Sinne des Wortes im Griff.                                       Bilder: ksr

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020       Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                               15
Präsent in den Altersheimen und in der Altstadt

Der Gemeinnützige Frauenverein          schen im Altersheim gerne besucht                  gar keinen Besuch. Das Projekt ist
Olten GFVO trägt den Bedürfnissen       werden möchten. Um diesem Be­                      eigentlich nicht so recht in Fahrt ge­
der Seniorinnen und Senioren mit        dürfnis Rechnung zu tragen, haben                  kommen.
geeigneten Projekten in den Alters­     wir das Projekt gestartet. Der Be­
heimen und im Vereinslokal in der       darf hat sich allerdings nicht in dem              Was sind die Konsequenzen?
Altstadt Rechnung. Mehr erfahren        Umfang bestätigt, wie wir vermutet                 Wir warten erst einmal ab, wie sich
wir im Gespräch mit Nathalie Mühle­     haben.                                             das entwickelt. Vielleicht ergeben
mann.                                                                                      sich Synergien mit dem Projekt «Buch
                                        Wie kam es zur Zusammenarbeit                      zu Besuch». Wir stellen fest, dass
Welche Projekte führt der GFVO          mit dem Stadtpark?                                 eher das Bedürfnis besteht, privat
für Seniorinnen und Senioren            Wir haben mit der Aktivierungsthe­                 zu Menschen nach Hause zu gehen.
durch?                                  rapeutin im Altersheim Stadtpark                   Das können wir aber so nicht leisten,
Wir haben mehrere aktuelle Pro­jekte:   gestartet und von daher kam der                    zudem bestehen andere Möglich­
Die Seniorenbetreuung im Alters­        Bedarf. Aufgrund der Erfahrungen                   keiten dafür. Wir haben das Projekt
heim, das «Buch zu Besuch» und          haben wir das Projekt nicht, wie                   etwas zurückgestellt, vor allem auch,
als neuste Beschäftigungsmöglichkeit    ursprünglich geplant, mit weiteren                 weil wir zwei andere Projekte für
die Nesteldecken. Zudem führt der       Altersheimen ausprobiert.                          Seniorinnen und Senioren gestartet
GFVO das Vereinslokal am Kaplanei­                                                         haben und diese viel Zeit beanspru­
platz in Olten, wo wir verschiedene     Wie wird das Projekt umgesetzt?                    chen.
Angebote auch für ältere Menschen       Im Moment betreuen wir nur eine
haben.                                  Person, das heisst ein Ehepaar, wel­               Melden sich genügend Freiwillige
                                        ches wir zu zweit besuchen. Das                    dafür?
Ein Projekt ist die Seniorenbe­         ist recht aufwendig und braucht                    Es ist schwierig, Freiwillige für dieses
treuung im Altersheim Stadtpark.        Zeit. Sonst haben wir zurzeit keine                Projekt zu finden. Es melden sich nur
Wie kam es zu dieser Idee?              Nachfrage. Viele ältere Personen im                wenige und es sind auch nicht alle
Auf entsprechende Andeutungen hin       Altersheim haben Angehörige, die                   dafür geeignet. So haben wir kaum
haben wir bedacht, dass ältere Men­     sie besuchen, oder sie wünschen                    Freiwillige, die wir einsetzen könnten
                                                                                           und es bleibt am Schluss an uns hän­
                                                                                           gen. Wir Frauen vom Vorstand über­
                                                                                           nehmen dann die Betreuung, aber
                                                                                           das ist nicht das Ziel. Wir machen
                                                                                           die Erfahrung, dass viele Pensionierte
                                                                                           anders aktiv sein wollen als freiwillig
                                                                                           ins Altersheim zu gehen. Das ist ein
                                                                                           anspruchsvoller und teilweise auch
                                                                                           anstrengender Einsatz, der viel Zeit
                                                                                           erfordert. Einfacher wäre es vielleicht,
                                                                                           wenn der Einsatz mit einem konkre­
                                                                                           teren Auftrag verbunden wäre. Das
                                                                                           war mit ein Grund, weshalb wir das
                                                                                           Projekt «Buch zu Besuch» gestartet
                                                                                           haben, da ist der Bedarf grösser.

                                                                                           Das tönt spannend. Wie sieht
                                                                                           dieses Projekt aus.
                                                                                           Wir sind mit einer kleinen mobilen Bi­
                                                                                           bliothek in Altersheimen unterwegs.
                                                                                           Wir liessen dafür spezielle Bücherwa­
                                                                                           gen anfertigen und haben diese mit
                                                                                           Medien bestückt, Lesebücher, Bilder­
                                                                                           bücher und Hörbücher. Dazu haben
                                                                                           wir zuerst eine Bestandsaufnahme
                                                                                           gemacht und den Bedarf erhoben.
Nathalie Mühlemann betreut als Vorstandsmitglied des Gemein-                               In einem Turnus werden die Bücher
nützigen Frauenvereins Olten mehrere Projekte.                                 Bild: ksr   in der Regel alle drei bis vier Monate

16                                      IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020               Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20
neu bestückt und die Bewohner kön­
nen sich Bücher ausleihen. Wir arbei­
ten mit den Altersheimen in Olten,
Stadtpark, St. Martin, Weingarten,
Ruttigen und Bornblick wie auch mit
dem Marienheim in Wangen zusam­
men. Der Bücherwagen bleibt im
Altersheim und die Aktivierungsper­
sonen kümmern sich darum. Inzwi­
schen läuft das Projekt selbständig.

Im Januar haben wir neu mit Vor­
lesefrauen und -männern gestartet.
Das sind Freiwillige, welche im Rah­
men des Projekts «Buch zu Besuch»
regelmässig im Altersheim vorlesen.
Auch das läuft bereits selbständig,
wir nehmen nur noch die Freiwilligen
auf und verteilen sie. Wir sind in der
glücklichen Lage, dass wir für diese
Einsätze mehr als genügend Freiwil­
lige haben.

Das zweite Seniorenprojekt, welches
wir neu gestartet haben sind die
Nesteldecken. Das sind Patchwork­
decken, worauf verschiedene Dinge        Die Beschäftigung mit einer Nesteldecke hat auf Menschen, die an einer
zum «nesteln» genäht werden. Zum         Demenz erkrankt sind, eine beruhigende und wohltuende Wirkung. Bild: ksr
Beispiel Reissverschlüsse, Hemdärmel
oder Taschen zum reinfassen. Sie sind    auch Personen direkt an. So kommen           Wir streben eine möglichst intensive
vor allem für Menschen mit Demenz        wir eigentlich zu unseren Freiwilligen.      Nutzung an und möchten das Lokal
gedacht, um sie zu beruhigen. Die        Wichtig sind attraktive Angebote wie         auch vermieten, um die Ausgaben
Idee mit den Nesteldecken stammt         zum Beispiel das Vorlesen. Das ist           decken zu können.
aus dem Spital Uster. Wir haben in       beliebt, weil man eine klare Aufgabe
einem ersten Schritt Nähmaschinen        und auch einen begrenzten Zeitrah­           Wer frequentiert das Lokal und
gekauft und Stoff gesammelt. Zu          men hat.                                     wie hoch ist die Auslastung?
Beginn waren es zwei Frauen, die                                                      Das hängt von der Art der Anlässe
das Projekt gestartet haben, inzwi­      Seit März 2019 führt ihr in der              und von der Tageszeit ab. Beim Eng­
schen helfen 13 Frauen freiwillig mit,   Altstadt ein Vereinslokal.                   lisch sind es vorwiegend Seniorinnen
die Decken zusammenzunähen. Wir          Ja, das Vereinslokal wird rege fre­          und Senioren, beim Französisch ist
werden im April eine Ausstellung         quentiert. Es finden regelmässig             die Gruppe altersmässig gemischt;
in unserem Lokal organisieren, an­       Konversationskurse in Englisch und           mit dem «Kafi» möchten wir vor
schliessend wollen wir die Decken in     Französisch statt und das Nähen der          allem ältere Personen ansprechen.
Altersheimen und Spitälern vorstel­      Nesteldecken. Zudem organisieren             Das Lokal ist gut besucht, respektive
len. Wir werden die Decken kostenlos     wir Spielabende für Erwachsene in            vermietet, aber es bestehen noch
abgeben und hoffen auf möglichst         Zusammenarbeit mit der Ludothek.             freie Termine, falls es jemand mieten
viele Abnehmer. Wir sind auf der         Ende März organisierten wir eine             will. Für das laufende Jahr streben wir
Suche nach Sponsoren, um die Mate­       Kleidertauschbörse; ein regelmässi­          eine höhere Auslastung an.
rialkosten decken zu können.             ges «Kafi» ist in Planung.

Wie melden sich die Freiwilligen?        Wir vermieten das Lokal auch, das            Vielen Dank, Nathalie Mühle­
Wir haben auf unserer Homepage die       Haus zur Heimat beispielsweise be­           mann, für den spannenden Ein­
Möglichkeiten aufgeschaltet und wei­     nützt es regelmässig. Die Lokalität ist      blick in die Arbeit des GFVO.
sen vor allem an unserer Generalver­     gut ausgerüstet, verfügt über sämt­
sammlung darauf hin, sprechen aber       liche Medien und eine kleine Küche.                                   Luzia Stocker

IG aktives alter olten Nr. 40 / 2020     Kontakttelefon Pro Senectute 062 287 10 20                                       17
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