Niedrigzinsen, japanische Analogien und Szenarien für die deutschen Regionalbanken
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Perspektiven und Positionen 10/2019 Niedrigzinsen, japanische Analogien und Szenarien für die deutschen Regionalbanken CONFIDUM Financial Management Consultants AG Bahnhofplatz 4 9430 St. Margrethen (SG) Schweiz Dr. Christof Grabher Hans-Joachim Schettler Mag. Stefan Obermayr St. Margrethen (SG), im Oktober 2019
Perspektiven und Positionen 10/2019 Nachdem die von den Banken herbeigesehnte und vielfach prognosti‐ Keine Zinswende in zierte Zinswende ausgeblieben ist, setzt sich die Erkenntnis durch, dass Sicht – weiterhin an- auch in Europa langfristig „japanische Verhältnisse“ vorherrschen wer‐ haltende Niedrigzins- den. Die jüngsten Entscheidungen der EZB, aber auch der amerikani‐ phase schen Notenbank bringen wohl auf Dauer einen negativen Leitzins. In Japan bewegen sich die Zinssätze seit dem Ende der 1990er Jahre in der Nähe der Null‐Linie, nachdem die Bank of Japan schon 1990 als Antwort auf den Aktiencrash und die Immobilienkrise begonnen hatte, die Zinsen zur Konjunkturstützung innerhalb von 5 Jahren von ca. 6 % auf 0,5 % zu senken. Um die Auswirkungen der Niedrigzinsen auf die deutschen Re‐ Japan als Lehrbei- gionalbanken abzuschätzen, ist ein Blick auf die japanische Bankenland‐ spiel für die Auswir- schaft ein hilfreiches Beispiel, wirksame Strategien zu entwickeln. Dabei kungen der Niedrig- sind allerdings auch einige Unterschiede zu berücksichtigen. Das betrifft zinsen zum einen das ökonomische Umfeld, das in Japan schon stark von einem Bevölkerungsrückgang betroffen ist und einer schwachen Kreditnach‐ frage, die wenig Wachstum im inländischen Markt erlaubt. Zusätzlich kommt die japanische Kreditwirtschaft aus einem sehr protektionisti‐ schen Umfeld, das erst in den letzten 10 Jahren liberalisiert worden ist. Das japanische Bankensystem weist einige Ähnlichkeiten mit dem deut‐ schen Bankensystem auf: In beiden Ländern gibt es Großbanken, die Regionalbanken auch weitreichende internationale Geschäftsaktivitäten umfassen. Diese in Japan von hoher werden durch mehrere Gruppen von Regionalbanken ergänzt, die in Bedeutung Kombination mit dem Privatkundengeschäft vor allem die regionale und mittelständische Wirtschaft finanzieren und stark öffentlich und genos‐ senschaftlich geprägt sind. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Auswirkungen und Reaktionen der Bankengruppen auf die anhaltenden Tiefzinsen ausgefallen: Aufgrund der Fristentransformation und der deutlich längeren Zinsbin‐ dung auf der Aktivseite sind in den ersten Jahren der Tiefzinsphase die Nettozinsspannen angestiegen und haben die Profitabilität der japani‐ Steigende Zinsspan- schen Banken erhöht – dasselbe kann man auch in Deutschland be‐ nen und Rekordge- obachten. Die zurückliegenden Rekordergebnisse der deutschen Regio‐ winne in der ersten nalbanken sind vor allem ein Resultat der europäischen Zinspolitik in Jahren Kombination mit der typischen, von einer langen Aktivseite geprägten Bilanzstruktur – mit überlegenen Geschäftsmodellen hat das wenig zu tun. Damit wurde aber die Basis geschaffen, das Kernkapital auszubauen und eine expansive Kreditstrategie zu verfolgen. Nach ca. 10 Jahren sind dann die japanischen Zinsspannen immer stär‐ ker abgesunken und auch der absolute Zinsüberschuss hat, bedingt durch die geringe Kreditnachfrage, stagniert. Das ist in der Folge weiter verstärkt worden: Der intensive Wettbewerb hat zusätzlich zum sinken‐ 2
Perspektiven und Positionen 10/2019 den Basiszins die Margen stark beeinträchtigt. Aktuell liegen die Netto‐ Stark sinkende Zins- zinsspannen der Regionalbanken bei 90 BP der Bilanzsumme und haben margen nach 10 Jah- sich auf diesem Niveau stabilisiert. In Deutschland hat die Erosion der ren – ähnliche Ent- Zinsspanne auch schon sichtbar begonnen, aufgrund des Wirtschafts‐ wicklung in Deutsch- wachstums und den steigenden Immobilienpreisen und Investitionen land konnte das absolute Zinsergebnis der VR‐Banken und der Sparkassen zu‐ letzt aber durch eine expansive Kreditstrategie gehalten werden. ‐ Die Provisionseinnahmen konnten aufgrund des intensiven Wettbe‐ werbs von den japanischen Banken nicht gesteigert werden – ihre Bedeutung hat zwar prozentuell zugenommen, das ist aber eine Fol‐ ge der Erosion des Zinsergebnisses. Hier konnten die deutschen In‐ Stagnierende Provisi- stitute aufgrund flächendeckender Preiserhöhungen im Zahlungs‐ onen in Japan – deut- verkehr doch spürbare Steigerungen verzeichnen; ob dies angesichts liche Steigerung in der im Vormarsch befindlichen Direktbanken und Neo‐Banken ein Deutschland Pyrrhus‐Sieg war, werden die nächsten Jahre zeigen. Aktuell wech‐ seln aber immer mehr Kunden zu Anbietern, die gebührenfreie Kon‐ tomodelle auf digitaler Basis anbieten. Sollte sich dies weiter be‐ schleunigen, so werden die Provisionserträge wieder erodieren. ‐ Die fehlende Kreditnachfrage wurde zunächst mit Investitionen in japanische Staatsanleihen kompensiert und die A‐Depots wurden Depot-A Investitionen kräftig ausgeweitet. Aufgrund der aktuellen Verzinsung ist diese immer riskanter – Strategie nicht mehr rentabel und risikoadäquate Alternativen im Kundenkreditgeschäft Kreditgeschäft sind außerhalb der Ballungsräume Tokio, Kanagawa als zentrale Ertrags- und Osaka nicht in Sicht. Ähnlich die Situation in Deutschland – Ban‐ säule ken in den prosperierenden Ballungsräumen wie München oder Regional unterschied- Stuttgart profitieren von der regionalen Kreditnachfrage aus dem liche Entwicklungen Immobilienbereich und der Realwirtschaft, in ländlichen Räumen und vor allem in den neuen Bundesländern leiden die Banken unter schlechten Loan/Deposit Ratios, die durch Anleihen im Depot A nicht mehr risikoadäquat auszugleichen sind. An dieser Stelle spielen die Plattformen schaffen Finanzierungsplattformen – derzeit noch vor allem in der Hypothe‐ Ausgleich, reduzieren karfinanzierung – eine immer wichtigere Rolle zur Generierung von aber die Margen Zinserträgen. In Summe führt diese Entwicklung aber zu einem Mar‐ genverfall, der sämtliche Regionen trifft und das Zinsergebnis aller Banken beeinträchtigt. ‐ Die japanischen Großbanken und auch die großen Regionalbanken Diversifikation für sind ins Ausland expandiert und haben damit das Geschäft stark Regionalbanken nur diversifiziert. Diese Möglichkeiten stehen aber den meisten Regio‐ beschränkt möglich nalbanken und Genossenschaftsbanken nicht zur Verfügung. Diese haben im Geschäftsmodell nur die Möglichkeit im Verdrängungs‐ 3
Perspektiven und Positionen 10/2019 wettbewerb. ‐ Die japanischen Regionalbanken und die Genossenschaftsbanken haben in den letzten Jahren in der Folge auch ihre Kosten angepasst und die Mitarbeiterzahl um ca. 25 % reduziert. Der japanischen Tra‐ dition entsprechend ist das „sozialverträglich“ erfolgt. Im Wesentli‐ Sozialverträgliche chen wurden keine neuen Mitarbeiter mehr angestellt und ein Pen‐ Kostenanpassung sionierungsschub hat die Kapazitäten automatisch angepasst. Diese Möglichkeiten sind aber weitgehend ausgeschöpft und bei vielen Japanische Regio- Banken ist das operative Geschäft in der Verlustzone gelandet. Nach nalbanken mehrheit- Berechnungen der Bankenaufsicht FSA und der Bank of Japan befin‐ lich operativ in der den sich derzeit mehr als die Hälfte der Regionalbanken im Kunden‐ Verlustzone geschäft in der Verlustzone, davon wieder die Hälfte seit mehr als 5 Jahren. Anstatt aber die Kostenbasis weiter anzupassen und auch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung in effiziente Geschäfts‐ Massive Auflösung modelle umzusetzen, wurden in den letzten Jahren massiv stille Re‐ stiller Reserven als serven vor allem in den Wertpapierbeständen aufgelöst, um die Ka‐ Ausgleich pitalbasis in den Vorgaben zu halten und positive Ergebnisse auszu‐ weisen. Nach Angaben der Bank of Japan sind diese stillen Reserven nun aber weitgehend aufgebraucht und es werden zusätzliche Maß‐ nahmen vor allem im Kostenbereich und in der Konsolidierung ge‐ fordert. ‐ Fusionen haben auch in Japan stattgefunden, wenn man aber von den kleinen und genossenschaftlich organisierten Shinkin Banken Fusionen hinken der absieht, hinkt die Konsolidierung weit den Erfordernissen nach. Viele Entwicklung nach Fusionen vor allem bei den Regionalbanken 2. Ordnung wurden we‐ niger aus betriebswirtschaftlichen Motiven durchgeführt, sondern mehr aus der Logik einer besseren Positionierung in Erwartung einer regionalen Bereinigung. Um diese Entwicklung zu beschleunigen, wurde von der Bank of Japan in Zusammenarbeit mit der Regierung Regierung schafft in 2017 ein Paket geschnürt, das es erleichtern soll, die zersplitterte Maßnahmen Paket Bankenlandschaft zu konzentrieren und damit weitere Kostenanpas‐ zur Beschleunigung sungen möglich zu machen. Das Kartellrecht wurde derart ange‐ der Konsolidierung passt, dass nun auch regional über die Sektorengrenzen fusioniert werden kann. Zusätzlich gibt es Steuererleichterungen bei Fusionen und die Aufsicht forciert aktiv Zusammenschlüsse. In Deutschland hat die Fusionswelle vor allem die genossenschaftlichen Banken er‐ fasst, die daraus zu erzielenden Effizienzgewinne wurden aber bisher noch wenig gehoben. Auch hierzulande steckt hinter vielen Fusionen die Absicht, sich für eine weitere Konsolidierung eine bessere Ver‐ handlungsposition zu schaffen. 4
Perspektiven und Positionen 10/2019 ‐ Die Sparkassen und VR‐Banken haben in den letzten Jahren auch an Sparkassen und VR- ihrer Kostenposition gearbeitet, im Vordergrund standen aber wie in Banken: Kostenposi- Japan die leicht zu erntenden Früchte. Starke Einschnitte und nach‐ tion verbessert, aber haltige Anpassungen des Geschäftsmodells, die ein profitables wirt‐ unzureichend schaften auch mit deutlich niedrigere Zinsspannen ermöglichen, sind nur punktuell erfolgt. Ähnlich wie in Japan scheuen sich die großen Verbundorganisationen, ihre Kostenstrukturen den absehbaren Er‐ tragsstrukturen anzupassen. Die Grundlage dafür ist eine Gemenge‐ lage unterschiedlichster Faktoren: Der „genetische Code“ der Spar‐ kassen, aber auch der Genossenschaftsorganisationen, ist in Verbin‐ dung mit der Stakeholder geprägten Corporate Governance nicht auf Corporate Gover- deutliche Einschnitte in die Geschäftsmodelle und die Kostenstruk‐ nance erschwert Ein- tur geeignet. Das wird noch verstärkt durch die Rekordergebnisse schnitte im Ge- der letzten Jahre und die daraus resultierende Kommunikation – schäftsmodell Stichwort: Überlegenes Geschäftsmodell ‐ an die Stakeholder. Zu‐ sätzlich erschwert wird die Situation auch durch die Tatsache, dass viele Vorstandsvorsitzende nur noch wenige Jahre vor der Pensio‐ nierung stehen und diese Aufgaben mitunter ihren Nachfolgern überlassen. Demgegenüber stehen oft Aufsichtsgremien, die in den wenigsten Fällen über die erforderlichen Experten verfügen und de‐ ren politische Interessen oft im Gegensatz zu den erforderlichen Maßnahmen stehen. Das Beispiel Japan zeigt, dass gerade Regionalbanken schlecht in der La‐ ge sind, sich nachhaltig auf verschlechterte Rahmenbedingungen einzu‐ stellen. Niedrigere Erträge bedingen – branchenunabhängig – niedrigere Kosten. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn gleichzeitig neue Kon‐ kurrenten auftreten, die aufgrund von innovativen Geschäftsmodellen über ein deutlich besseres Produktivitätsniveau verfügen als die traditi‐ onellen Marktteilnehmer. Gerade das spielt sich in der Bankenbranche Direktbanken und ab – die schon etablierten Direktbanken, aber am langen Ende auch die Neo-Banken ver- Neo‐Banken wie N26 oder Revolut, verfügen über Kostenstrukturen, die schärfen den Anpas- auch in einem Niedrigzinsumfeld ausreichende Profite erlauben. Ob die sungsdruck Sparkassen und VR‐Banken als Marktführer von heute auch die Markt‐ führer von morgen sein werden, hängt davon ab, wie rasch sie ihre Ge‐ schäftsmodelle und Kostenstrukturen an die künftigen Erfordernisse an‐ passen. Eine von CONFIDUM durchgeführte Hochrechnung zeigt, dass sich bei Zinsspanne reduziert anhaltenden Niedrigzinsen die Zinsspanne in den nächsten 5 Jahren um sich in 5 Jahren um 50 bis 60 BP reduzieren wird. Auch bei einem anhaltenden Kreditwachs‐ 50 – 60 BP tum von 5 % p.a. müssen die Sparkassen und VR‐Banken ihre gesamte Kostenbasis um 30 % senken, um ein Betriebsergebnis von 70 BP zur Bi‐ 5
Perspektiven und Positionen 10/2019 lanzsumme zu halten. Bei ansteigenden Risikokosten wird aber auch das nicht ausreichen, um das künftige Wachstum mit Eigenkapital zu unter‐ Personal im Mittel- legen. Nachdem die Sachkosten nur begrenzt gesenkt werden können, punkt des Kostenma- kann dieses Ziel nur mit einer massiven Reduktion des Personalstandes nagements erreicht werden. Je länger man damit zuwartet, desto prekärer wird die Situation werden. Gleichzeitig zeigen die Untersuchungen von CONFIDUM, dass ca. 15 % der Sparkassen und VR‐Banken schon heute 15 % der Regional- Kostenstrukturen aufweisen, die robust genug sind, auch in einer langen banken besitzen Niedrigzinsphase profitabel wirtschaften zu können. Diese Banken ver‐ schon robuste Kos- einen ca. 30 % des Geschäftsvolumens auf sich und verfügen über ein tenstrukturen – Ma- Management, das die Produktivität mindestens gleich gewichtet wie das nagement als ent- Wachstum. Eine nähere Analyse macht auch sichtbar, dass es keine exo‐ scheidender Erfolgs- genen Faktoren – wirtschaftliches Umfeld, Größe, Stadt oder Land etc. – faktor gibt, die für den Unterschied verantwortlich sind. Letztendlich liegt es am Management, ob man sich der Aufgabe stellt, oder diese immer wei‐ ter in die Zukunft verlagert und hofft, dass sich die Zinslandschaft doch noch zum Guten kehren wird. Der gerade veröffentlichte Stresstest für LSI des BAFIN und der Bundes‐ LSI Stresstest des bank bestätigt dieses Bild. Die Planungen der Banken bringen nur gerin‐ BAFIN bestätigt den ge Verminderungen der Profitabilität mit sich, während das vorgegebe‐ Ausblick ne Szenario „unveränderte Zinsen“ einen Einbruch der Profitabilität von ca. 20 % ergibt. Allerdings verfügen auch die deutschen Regionalbanken über beachtliche stille Reserven, die analog zu den japanischen Banken zur Verbesserung der ausgewiesenen Ergebnisse herangezogen werden können. So weist die deutsche Genossenschaftsorganisation (konsoli‐ Erhebliche stille Re- diert) für das Jahr 2018 über 12 Mrd. EUR an Reserven nach 340 f HGB serven bei den deut- aus. Nachdem aber die DZ‐Gruppe nach IFRS berichtet, ist anzunehmen, schen Regionalban- dass der größte Teil der Reserven auf die Primärstufe entfällt – damit ken entspricht das mehr als zweieinhalb Jahresgewinnen. Für die Sparkassen stehen entsprechende Zahlen leider nicht zur Verfügung, die Situation dürfte aber nicht sehr verschieden sein. Damit besteht durchaus die Op‐ tion, die bevorstehende „Durststrecke“ mit dem Auflösen von stillen Re‐ serven überstehen zu wollen. Die Aufsichtsbehörden – ob BAFIN, EBA, Bundesbank oder EZB – haben Aufsichtsbehörden den Ernst der Lage erkannt und treten mit immer deutlicheren Forde‐ sind alarmiert rungen an die Banken, die Geschäftsmodelle nachhaltig zu verändern und eine robuste Kostenbasis zu schaffen. Es ist zu hoffen, dass auch die Verantwortlichen in den Banken – Management, Eigentümervertreter, Verbände ‐ aber auch Betriebsräte und Gewerkschaften erkennen, dass nur ein rascher und entschiedener Change‐Prozess in eine sichere Zu‐ kunft führen kann. Nur so können die japanischen Verhältnisse vermie‐ den werden. 6
Perspektiven und Positionen 10/2019 Die CONFIDUM Financial Management Consultants AG ist ein auf den Finanzdienstleistungsbe‐ reich spezialisiertes Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Strategie, Restrukturierung, Fusi‐ onen und M&A. Wir sind Partner des Top Managements in allen wichtigen Themen und Ent‐ scheidungen zu Neupositionierung, Adaption und Optimierung von Geschäftsmodell, Geschäfts‐ strategie, Unternehmensstruktur und Geschäftsprozessgestaltung. Die Autoren: Christof Grabher, lic.oec.HSG, Dr.jur., Managing Director, Verwaltungsratspräsident Studium der Betriebswirtschaft und der Rechtswissenschaften; an‐ schließend Tätigkeit während mehrerer Jahre in verschiedenen Berei‐ chen einer international tätigen Großbank. Von 1988 bis 1996 war Dr. Grabher als Unternehmensberater einer renommierten St. Galler Ma‐ nagement Beratung tätig und maßgeblich am Aufbau des Bankberei‐ ches beteiligt. Seit 1996 selbständige Führung von Consulting‐ Unternehmen mit klarem Fokus auf den Financial Services Bereich Hans‐Joachim Schettler, Dipl. Bankbetriebswirt ADG, Managing Director, Verwaltungsratsmitglied Bankausbildung und Absolvent der Führungsakademie ADG. Führungs‐ und Leitungserfahrung in verschiedenen VR Banken und Sparkassen. Seit 1994 Consulting für Finanzdienstleistungsunternehmen, ab 1999 Geschäftsführer und Gesellschafter von Beratungsunternehmen mit dem Fokus auf den Financial Services Bereich. Langjährige erfolgreiche Begleitung des Top‐Managements in Strategie, Marketing und Ver‐ trieb mit umfangreichen Projekten. Referenz an der Sparkassen Hoch‐ schule in Bonn (D) und Akademie Deutscher Genossenschaften ADG Montabaur (D) Stefan Obermayr, Mag.rer.soc.oec.; Manager Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Linz (Spezialisie‐ rung auf Finanzwirtschaft) mit Aufenthalten an der CBS Kopenhagen so‐ wie der LSE London. Über 6 Jahre Erfahrung in der Beratung sowie im Audit von Finanzdienstleistern und Industrie. Projektschwerpunkte in den Themenstellungen Ergebnis‐ und Vertriebsoptimierung sowie Restruktu‐ rierung 7
Niedrigzinsen, japanische Analogien und Szenarien für die deutschen Regionalbanken Inhalt Teil 1: Zeitreihen zum japanischen Bankenmarkt Teil 2: Szenarien für deutsche Regionalbanken 2
Erosion des Zinsergebnisses – Halbierung seit Beginn Niedrigzinsphase Entwicklung der Zinsmargen japanischer Banken in % (1999 – 2018) Die Zinsspanne aller japanischen 3,00% Banken hat sich seit dem Beginn der Niedrigzinsphase halbiert und 2,47% 2,52% liegt seit 2014 deutlich unter 100 2,50% BP; während sich die 2,27% 2,32% Einlagenzinsen immer mehr der 0- 2,13% 2,13% 2,15% Linie angenähert haben, sind die 2,01% 1,95%1,94% 1,91% Zinssätze für Ausleihungen dem 2,00% allgemeinen Zinsniveau folgend 1,74% 1,64% immer mehr gesunken. In den 1,54% letzten Jahren haben die 1,44%1,41% 1,49% 1,50% 1,32% 1,35%1,32%1,38% internationalen Großbanken 1,30%1,28% 1,18% 1,22% 1,16%1,15%1,16%1,14%1,12% vermehrt Risiken gezeichnet und 1,09% damit die Aktivzinsen verbessert – in 1,01% 0,96% der Folge mussten diese auch bei 1,00% 0,89%0,90%0,86% 0,79% 0,73%0,69% der Refinanzierung nachziehen. 0,71% 0,65% 0,60% 0,53% 0,41% 0,41% 0,41% 0,50% 0,24% 0,23% 0,23% 0,19% 0,16%0,13%0,11% 0,16% 0,13%0,15% 0,11%0,12%0,12%0,12% 0,00% Zinssatz Ausleihungen1) Zinssatz Einlagen 2) erweiterter Zinsüberschuss 3) 1) Interest on loans and discounts in % Loans and bills discounted 2) Interest on Deposits in % Deposits 3) Interest Income minus Interest Expenses in % Total Assets Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 3 Steigende Refinanzierungskosten der City Banks durch internationale Expansion Entwicklung der Zinsmargen japanischer Banken in % (1999 – 2018) Die primäre Strategie der 3,00% japanischen Banken war es, die 2,61% rückläufigen Zinsergebnisse über 2,49% 2,48% eine Ausdehnung des Depot A – in 2,50% erster Linie japanische 2,30% 2,28% 2,20% Staatsanleihen – zu kompensieren. 2,12% Die als zusätzliche Diversifikation 1,93%1,90%1,95% eingeleitete Internationalisierung der 2,00% 1,86% 1,81% japanischen Grossbanken wie 1,68% 1,61% 1,61% Mitsubishi (Nr. 5 World Ranking), 1,54% Sumitomo (Nr. 14 World Ranking) 1,46%1,48%1,43%1,46% 1,50% oder Mizuho (Nr. 17 World Ranking) 1,17% 1,20% zeigt seit 2014 deutlich positive 1,12% Auswirkungen in den Zinssätzen der 1,03% 1,02% 0,95%0,95%0,99%0,96%0,94%0,92% Ausleihungen. Zur Refinanzierung 1,00% 0,84%0,80% 0,77% 0,75%0,79%0,77%0,71% der Expansion liegen aber die 0,99% 0,71% 0,61% 0,64%0,60% Zinssätze für Einlagen deutlich über 0,53% 0,56% 0,47% jenen des regionalen Wettbewerbs 0,50% 0,36% 0,34% – mit entsprechenden Auswirkungen 0,26% 0,24% 0,16%0,20% 0,20% auf die Zinsspanne. Das zeigt auch, 0,14%0,13%0,12%0,12%0,15%0,15%0,17% dass in einem Bankenmarkt mit 0,00% internationalen Playern die Einlagezinsen flächig nicht negativ werden können. Zinssatz Ausleihungen1) Zinssatz Einlagen 2) erweiterter Zinsüberschuss 3) 1) Interest on loans and discounts in % Loans and bills discounted 2) Interest on Deposits in % Deposits 3) Interest Income minus Interest Expenses in % Total Assets Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 4
Regionalbanken können den Zinsrückgang der Aktivseite nicht kompensieren Entwicklung der Zinsmargen japanischer Regional-Banken in % (1999 – 2018) Die japanischen Regionalbanken 3,00% sind mangels internationaler Expansionsmöglichkeiten dem Verdrängungswettbewerb 2,42% ausgeliefert. Die Folge sind stark 2,50% 2,36% 2,23% erodierende Ausleihungszinsen und 2,14%2,11% 2,14% 2,04% 2,07% Einlagenzinsen an der 0-Linie. Die 1,96%1,98% 1,93% Zinsspanne liegt damit nun auf 2,00% 1,79% einem historischen Tiefpunkt und 1,68% hat die operative Profitabilität dieser 1,56% 1,75% Banken hinweggefegt. Ohne 1,45% 1,50% 1,64%1,62%1,60% 1,58% 1,36% massive Restrukturierungen ist eine 1,52%1,49% 1,28% 1,48%1,48%1,47% 1,18% Rückkehr in die Gewinnzone nicht 1,38% 1,12%1,09% 1,33% möglich. In der Zwischenzeit steigt 1,25% 1,17% der Druck der Aufsicht stark an, 1,00% 1,11% 1,04%1,02% diese Restrukturierung einzuleiten. 0,93%0,90% 0,86% 0,50% 0,32%0,30% 0,30%0,28% 0,18% 0,16% 0,18% 0,08%0,06%0,06%0,08% 0,12%0,09% 0,07%0,06%0,05%0,05%0,04%0,03%0,04% 0,00% Zinssatz Ausleihungen1) Zinssatz Einlagen 2) erweiterter Zinsüberschuss 3) 1) Interest on loans and discounts in % Loans and bills discounted 2) Interest on Deposits in % Deposits 3) Interest Income minus Interest Expenses in % Total Assets Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 5 Niedrigzinsphase halbiert operatives Ergebnis der Regional- und Genossenschaftsbanken Entwicklung des operativen Ergebnisses1) japanischer Bankengruppen in Bio. Yen (2006 – 2017) Die Niedrigzinsphase hat sich auch 5,0 in das operative Ergebnis vor Risiko 4,6 niedergeschlagen. Den Großbanken 4,5 4,3 ist es gelungen durch ihre enorme Expansion das Ergebnisniveau auf 4,0 3,9 3,9 dem Stand von 2007 zu halten. 4,0 3,8 3,8 3,7 3,8 3,7 Derzeit laufen umfassende 3,6 3,4 Kostenrestrukturierungen die in den 3,5 nächsten Jahren wieder ein Ansteigen des Ergebnisses 3,0 erwarten lassen. Die Regionalbanken und die 2,5 Genossenschaftsbanken (Shinkin) haben ihr Ergebnis bis 2017 in etwa 2,0 1,9 halbiert – 2019 vermeldete die 2,0 1,7 Japanische Bankenaufsicht FSA 1,6 1,6 1,5 1,5 dass mehr als die Hälfte der 1,4 1,4 1,4 1,5 1,2 1,2 Regional- und Genossenschaftsbanken operativ in 1,0 der Verlustzone liegen 0,6 0,5 0,5 0,5 0,5 0,4 0,4 0,4 0,5 0,3 0,3 0,3 0,3 0,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Major financial groups Regional Banks Shinkin Banks 1) Pre-provision net revenue excluding trading income Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 6
Puffer für Risikoabdeckung bei Regionalbanken und Genossenschaftsbanken (Shinkin) schwindet Risikopuffer aus dem EGT japanischer Bankengruppen in BP (2002 – 2018) Major Banks Regional Banks Shinkin Banks Das Betriebsergebnis vor Risiko gemessen an der Bilanzsumme hat 200 200 200 ein Niveau erreicht, das bei den Regionalbanken und Shinkin 180 180 180 Banken auf ein existenzbedrohendes Niveau zu 160 160 160 steuert. Zur Bildung von neuem Kapital bleiben aus dem operativen 140 140 140 Geschäft immer weniger Spielräume. Bei den Großbanken 120 120 120 scheint der Trend durch die eingeleiteten Restrukturierungen 100 100 100 nun gebrochen. 80 67 80 80 60 60 46 60 40 40 40 40 20,0 26,2 20 7,5 20 20 0 0 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Break-even Credit Cost Ratio (Ratio, bei der Kreditrisikokosten und EGT gleich hoch sind) Credit Cost Ratio Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 7 Auflösung von stillen Reserven bilden wesentliche Ergebniskomponente Entwicklung der Ergebnisbeiträge aus dem Depot A am Ergebnis vor Steuern1) japanischer Bankengruppen in % (2009 – 2017) Das Ergebnis vor Steuern wird bei 50% den Regionalbanken und Genossenschaftsbanken seit Jahren 45% 43% 43% stark durch die Auflösung stiller 42% Reserven in den Wertpapier- 41% beständen des Depot A 40% 37% „subventioniert“. Ohne diese 36% 34% Auflösungen wären Short-Falls in 35% 33% den Kapitalausstattungen die Folge gewesen. Allerdings sind die 30% Reserven laut Angaben der Bank of 25% Japan weitgehend aufgebraucht. 24% 24% Nachdem eine Zinswende auch in 25% 23% 21% 21% Japan nicht in Sicht ist, wird ein 19% Strategiewechsel 20% 17% 18% überlebensnotwendig. 15% 10% 10% 5% 0% 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Regional Banks Shinkin Banks 1) Net income before taxes Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 8
Unternehmenswert der Regionalbanken sinkt dramatisch ab – aber kein Grund zum Gegensteuern Entwicklung der Price/Book-Ratio japanischer Regionalbanken Median der Bewertungen (1990 – 2018) Teile der japanischen Regionalbanken haben auch an der 3,0 Börse Kapital aufgenommen und verfügen damit über Bewertungen, die die Geschäftsaussichten zumindest im Trend repräsentieren. 2,5 Während die Price/Book Ratio bei den europäischen Regionalbanken sich bei 0,8 bis 1,0 bewegt, liegen 2,0 die japanischen Regionalbanken unter 0,5 – Tendenz sinkend. Damit sind die Vermögenswerte der Eigentümer dramatisch gesunken – 1,5 allerdings hat das bisher aufgrund des Corporate Governance Modells keine Auswirkungen auf das Management der Banken. Es zeigt 1,0 sich, dass ähnlich wie in Deutschland der Impuls zur Restrukturierung mehr von der Aufsicht und weniger von den 0,5 Eigentümern kommt. 0,0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Quelle: Bank of Japan; CONFIDUM-Berechnungen 9 Inhalt Teil 1: Auswertungen zum japanischen Bankenmarkt Teil 2: Szenarien für deutsche Regionalbanken 10
Vorbemerkungen / Management Summary • Die Planungen der meisten Regionalbanken sind davon ausgegangen, dass ab 2018 die Zinsen wieder signifikant steigen werden; das Resultat waren steigende Ergebniszahlen und eine „Erholung“ von der Niedrigzinsphase • Diese konnte bisher durch einen starken Ausbau des Kreditgeschäftes, ein Absenken der Einlagenverzinsung und gesteigerten Provisionserträgen gut gemeistert werden • Die jüngsten Zinsentscheidungen der EZB bestärken nun aber ein noch längeres Anhalten der Niedrigzinsphase; aktuell gibt es keine Indizien einer Trendwende • Damit wird sich vor allem bei den deutschen Sparkassen und VR-Banken ein zunehmender Druck auf die Zinsspanne ergeben; in Österreich trifft das vor allem Regionalbanken, die über ein größeres Depot A verfügen • Die Hebel der Zinsabsenkung auf der Passivseite und auch die Erhöhung der Provisionen sind schon stark ausgereizt; neben weiter dynamischem Kreditwachstum – soweit dies möglich und vertretbar ist – bleibt vor allem eine Steigerung der Produktivität / Erhöhung der Kosteneffizienz • Das wird in den nächsten drei Jahren der entscheidende Erfolgsfaktor für Regionalbanken; im Folgenden ist die unterschiedliche Ausgangslage der deutschen und österreichischen Regionalbanken dargestellt Quelle: CONFIDUM 11 Fünf wesentliche ergebnisrelevante Stoß- richtungen – Regionalbanken können nur die Kosten aktiv beeinflussen Entwicklung Entwicklung Stoßrichtungen letzte Jahre perspektivisch Erläuterungen • Regionalbanken konnten in den letzten Jahren ihr Geschäftsvolumen getrieben durch Kundenkredite überdurchschnittlich ausbauen – begünstigt durch das Wirtschaftswachstum Geschäfts- volumen und den RWA-Reduktionsprogrammen der Großbanken. Auf Basis der Konjunkturaussichten und des Wettbewerbs wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren voraussichtlich deutlich abschwächen • Die Zinsspanne ist bereits seit einigen Jahren rückläufig. Während die Erosion der Aktivspanne durch Absinken des Zinsaufwandes zuletzt entschärft werden konnte, lässt das Zinsspanne Niveau nahe der 0-linie nun kaum mehr Spielraum nach unten. Die weiterhin anhaltende Substitution von hochverzinsten Krediten durch deutlich tiefer verzinstes Neugeschäft beschleunigt die Zinsspannenerosion nun dramatisch • Regionalbanken haben in den vergangenen Jahren flächendeckend an der Provisions- schraube gedreht und vor allem im Zahlungsverkehr spürbare Preiserhöhungen durchsetzen Provisions- ergebnis können. Vor dem Hintergrund zunehmender Preistransparenz und disruptiver neuer Wettbewerber ist dieses Potenzial nach vorne hin limitiert. Gleiches gilt auch für die meisten weiteren Provisionen aus Produktvermittlungen. • Die Kostenseite ist bei Regionalbanken in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt – zumeist überstieg die Produktivitätssteigerung aber kaum die allgemeine Teuerung. Kosten Durch die stagnierenden Erträge, ist den Kosten höchste Aufmerksamkeit zu widmen – zumal das der einzige Hebel ist, denn das Bank Management eigenständig gestalten kann. • Durch das niedrige Zinsumfeld und die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind die Risikokosten in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Diese Entwicklung kann sich bei Risiko verschlechtertem Umfeld jedoch sehr rasch umkehren und das Ergebnis belasten Quelle: CONFIDUM 12
CONFIDUM-Modell zur Volumen- und Ertragsentwicklung VR-Banken (> 300 M€ bKV) SZENARIO Sparkassen SZENARIO 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 Blanzsumme Mrd. EUR 635 679 713 749 787 826 867 911 956 Blanzsumme Mrd. EUR 1183 1242 1304 1369 1438 1481 1511 1541 1572 Wachstum % 7% 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% Wachstum % 5% 5% 5% 5% 3% 2% 2% 2% 2% Kundenkredite Mrd. EUR 398 426 447 470 493 518 544 571 599 Kundenkredite Mrd. EUR 779 818 859 902 947 975 995 1015 1035 Zins Kundenkredite % 2,97% 2,71% 2,40% 2,14% 1,98% 1,84% 1,74% 1,70% 1,67% Zins Kundenkredite % 3,00% 2,71% 2,40% 2,14% 1,98% 1,84% 1,74% 1,70% 1,67% Wachstum % 7% 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% Wachstum % 5% 5% 5% 5% 3% 2% 2% 2% 2% Zinsertrag Mrd. EUR 11,8 11,5 10,7 10,1 9,8 9,5 9,5 9,7 10,0 Zinsertrag Mrd. EUR 23,4 22,2 20,6 19,3 18,7 18,0 17,4 17,2 17,2 davon Struktureffekt % 1,62% 1,31% 1,00% 0,74% 0,58% 0,44% 0,34% 0,30% 0,27% davon Struktureffekt % 1,62% 1,31% 1,00% 0,74% 0,58% 0,44% 0,34% 0,30% 0,27% davon Kundenmarge % 1,35% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% davon Kundenmarge % 1,38% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% 1,40% Depot A Mrd. EUR 154 162 170 178 187 197 206 217 228 Depot A Mrd. EUR 270 284 298 313 328 338 345 352 359 Zins Marge % 1,79% 1,61% 1,30% 1,04% 0,88% 0,74% 0,64% 0,60% 0,57% Zins Marge % 1,97% 1,66% 1,35% 1,09% 0,93% 0,79% 0,69% 0,65% 0,61% Veränderung Depot A % 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% 5% Veränderung Depot A % 5% 5% 5% 5% 3% 2% 2% 2% 2% Zinsertrag Depot A Mrd. EUR 2,8 2,6 2,2 1,9 1,6 1,5 1,3 1,3 1,3 Zinsertrag Depot A Mrd. EUR 5,3 4,7 4,0 3,4 3,0 2,7 2,4 2,3 2,2 davon Struktureffekt % 1,62% 1,31% 1,00% 0,74% 0,58% 0,44% 0,34% 0,30% 0,27% davon Struktureffekt % 1,62% 1,31% 1,00% 0,74% 0,58% 0,44% 0,34% 0,30% 0,27% davon Credit Spread % 0,17% 0,30% 0,30% 0,30% 0,30% 0,30% 0,30% 0,30% 0,30% davon Credit Spread % 0,35% 0,35% 0,35% 0,35% 0,35% 0,35% 0,35% 0,35% 0,35% Refinanzierung (Kunden + Banken) Mrd. EUR 564 592 622 653 686 720 756 794 833 Refinanzierung (Kunden + Banken) Mrd. EUR 1047 1099 1154 1212 1272 1310 1337 1363 1391 Einlagen und verb. Verbindlichkeiten 483 507 533 559 587 616 647 680 714 Einlagen und verb. Verbindlichkeiten Mrd. EUR 917 963 1011 1061 1114 1148 1171 1194 1218 Refinanzierung Bank Zins Kundeneinlagen Wachstum Zinsaufwand % % Mrd. EUR 5% 81 -0,40% -2,3 5% 85 -0,33% -2,0 • 5% 89 -0,23% -1,5 Auf Grundlage der Bilanz- und G&V-Daten der 5% 94 -0,23% -1,5 5% 98 -0,23% -1,6 5% 103 -0,23% -1,7 5% 109 -0,23% -1,8 5% 114 -0,23% -1,9 5% 120 -0,23% -1,9 Refinanzierung Bank Zins Kundeneinlagen Wachstum Zinsaufwand Mrd. EUR % % Mrd. EUR 5% 130 -0,63% -6,6 5% 136 -0,48% -5,3 5% 143 -0,43% -5,0 5% 150 -0,43% -5,3 3% 158 -0,38% -4,9 2% 163 -0,33% -4,4 2% 166 -0,28% -3,8 2% 169 -0,28% -3,9 173 -0,28% 2% -3,9 davon Struktureffekt davon Kundenmarge % % -0,26% -0,66% -0,27% -0,60% -0,27% -0,50% VR-Banken und Sparkassen mit bilanziellem -0,27% -0,50% -0,27% -0,50% -0,27% -0,50% -0,27% -0,50% -0,27% -0,50% -0,27% -0,50% davon Struktureffekt davon Kundenmarge % % -0,26% -0,89% -0,27% -0,75% -0,27% -0,70% -0,27% -0,70% -0,27% -0,65% -0,27% -0,60% -0,27% -0,55% -0,27% -0,55% -0,27% -0,55% Kundenvolumen über 300 Mio. EUR aus den Nettozinsertrag Mrd. EUR 12,3 12,2 11,5 10,4 9,8 9,3 9,0 9,1 9,3 Nettozinsertrag Mrd. EUR 22,1 21,6 19,6 17,5 16,9 16,3 15,9 15,7 15,5 Nettozinsertrag in % BS % 1,94% 1,79% 1,61% 1,39% 1,24% 1,13% 1,04% 1,00% 0,98% Nettozinsertrag in % BS % 1,87% 1,74% 1,50% 1,28% 1,17% 1,10% 1,06% 1,02% 0,99% Provisionsergebnis Mrd. EUR 4,4 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 5,0 5,1 Provisionsergebnis Mrd. EUR 7,6 7,8 7,9 8,1 8,2 8,4 8,6 8,7 8,9 Einzelabschlüssen 2017 hat CONFIDUM ein Wachstum % 2% 2% 2% 2% 2% 2% 2% 2% 2% Wachstum % 2% 2% 2% 2% 2% 2% 2% 2% 2% Ergebnis Warengeschäft Mrd. EUR 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 Ergebnis Warengeschäft Mrd. EUR 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 sonstige betr. Erträge Mrd. EUR 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 sonstige betr. Erträge Mrd. EUR 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 1,7 Simulationsmodell entwickelt, mit dem das sonstige betr. Aufwendungen Mrd. EUR 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 sonstige betr. Aufwendungen Mrd. EUR 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 1,5 Ergebnis Mrd. EUR 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 Ergebnis Mrd. EUR 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 Betriebsertrag Mrd. EUR 17,1 17,0 16,4 15,5 14,9 14,6 14,4 14,6 14,9 Betriebsertrag Mrd. EUR 29,9 29,5 27,7 25,8 25,3 24,9 24,7 24,6 24,6 Personalkosten Wachstum Sachkosten inkl. AfA Mrd. EUR % Mrd. EUR 2% 7,0 4,3 2% 7,1 4,3 2% 7,3 4,4 Ergebnis der Banken in den kommenden Jahren 2% 7,4 4,4 2% 7,6 4,4 2% 7,7 4,5 2% 7,9 4,5 2% 8,0 4,6 2% 8,2 4,6 Personalkosten Wachstum Sachkosten inkl. AfA Mrd. EUR % Mrd. EUR 2% 12,6 7,3 2% 12,1 7,4 2% 12,3 7,4 2% 12,6 7,5 2% 12,8 7,6 2% 13,1 7,7 2% 13,4 7,7 2% 13,6 7,8 2% 13,9 7,9 simuliert wird Wachstum % 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% Wachstum % 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% 1% Betriebskosten Mrd. EUR 11,3 11,4 11,6 11,8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 Betriebskosten Mrd. EUR 19,9 19,5 19,8 20,1 20,4 20,8 21,1 21,5 21,8 Betriebsergebnis vor Bewertung Mrd. EUR 5,8 5,6 4,8 3,6 2,9 2,4 2,0 2,0 2,0 Betriebsergebnis vor Bewertung Mrd. EUR 10,0 10,0 7,9 5,6 4,9 4,1 3,6 3,1 2,8 kalkulatorische Risikokosten in % Kundenkredite kalkulatorische Risikokosten % Mrd. EUR 0,15% 0,6 0,15% 0,6 • 0,15% 0,7 Wesentliche Parameter sind ein weiterhin 0,15% 0,7 0,15% 0,7 0,15% 0,8 0,15% 0,8 0,15% 0,9 0,15% 0,9 kalkulatorische Risikokosten in % Kundenkredite kalkulatorische Risikokosten % Mrd. EUR 0,15% 1,2 0,15% 1,2 0,15% 1,3 0,15% 1,4 0,15% 1,4 0,15% 1,5 0,15% 1,5 0,15% 1,5 0,15% 1,6 ambitionierter Anstieg des Kundevolumens, ein Betriebsergebnis nach Bewertung Mrd. EUR 5,2 5,0 4,1 2,9 2,2 1,6 1,2 1,1 1,1 Betriebsergebnis nach Bewertung Mrd. EUR 8,8 8,8 6,6 4,3 3,4 2,6 2,1 1,6 1,3 Steuersatz % 30% 30% 30% 30% 30% 30% 30% 30% 30% Steuersatz % 30% 30% 30% 30% 30% 30% 30% 30% 30% Anteil Zuweisung Fonds f. allg. Bankrisiken % 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% Anteil Zuweisung Fonds f. allg. Bankrisiken % 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% Steuern Mrd. EUR 0,8 0,7 0,6 Verharren des Zinsniveaus auf aktuellen Werten 0,4 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 Steuern Mrd. EUR 1,3 1,3 1,0 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,2 Betriebsergebnis nach Bewertung und Steuer Mrd. EUR 4,5 4,2 3,5 2,5 1,9 1,3 1,0 0,9 1,0 Betriebsergebnis nach Bewertung und Steuer Mrd. EUR 7,5 7,5 5,7 3,7 2,9 2,3 1,8 1,4 1,1 Betriebsergebnis nach Bewertung und Steuer in % BS % 0,70% 0,62% 0,49% 0,33% 0,24% 0,16% 0,11% 0,10% 0,10% Betriebsergebnis nach Bewertung und Steuer in % BS % 0,63% 0,60% 0,43% 0,27% 0,20% 0,15% 0,12% 0,09% 0,07% Ausschüttung % 10% 10% 10% 10% 10% 10% 10% 10% 10% Ausschüttung % 10% 10% 10% 10% 10% 10% 10% 10% 10% Thesaurierung Dotierung Eigenkapital aus Fonds f. allg. Bankrisiken Dotierung Eigenkapital aus versteuertem Gewinn % Mrd. EUR Mrd. EUR 90% 2,6 1,7 90% 2,5 1,6 90% 2,1 1,3 sowie ein moderater Anstieg der Kosten 90% 1,5 0,9 90% 1,1 0,7 90% 0,8 0,5 90% 0,6 0,4 90% 0,6 0,4 90% 0,6 0,4 Thesaurierung Dotierung Eigenkapital aus Fonds f. allg. Bankrisiken Dotierung Eigenkapital aus versteuertem Gewinn % Mrd. EUR Mrd. EUR 90% 4,4 2,8 90% 4,4 2,8 90% 3,3 2,1 90% 2,1 1,4 90% 1,7 1,1 90% 1,3 0,8 90% 1,1 0,7 90% 0,8 0,5 90% 0,6 0,4 Wachstum Kundenkredit Mrd. EUR 28 21 22 23 25 26 27 29 29 Wachstum Kundenkredit Mrd. EUR 39 41 43 45 28 20 20 20 20 RWA zu Kundenkredit % 70% 70% 70% 70% 70% 70% 70% 70% 70% RWA zu Kundenkredit % 70% 70% 70% 70% 70% 70% 70% 70% 70% Ziel KK-Quote % 13% 13% 13% 13% 13% 13% 13% 13% 13% Ziel EK-Quote % 13% 13% 13% 13% 13% 13% 13% 13% 13% Eigenkapitalbedarf für RWA-Wachstum Mrd. EUR 2,5 1,9 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5 2,6 2,6 Eigenkapitalbedarf für RWA-Wachstum Mrd. EUR 3,5 3,7 3,9 4,1 2,6 1,8 1,8 1,8 1,8 Über/Unterdeckung EK-Zuführung (auf Jahresbasis) Mrd. EUR 1,7 2,1 1,3 0,3 -0,5 -1,1 -1,5 -1,7 -1,7 Über/Unterdeckung EK-Zuführung (auf Jahresbasis) Mrd. EUR 3,6 3,5 1,5 -0,6 0,2 0,4 -0,1 -0,5 -0,8 CIR % 66% 67% 71% 76% 80% 84% 86% 86% 86% CIR % 67% 66% 71% 78% 81% 83% 85% 87% 89% bKER BP 117 112 109 105 102 99 95 92 89 bKER BP 109 102 98 95 92 91 91 90 90 Betriebsergebnis vor Bewertung in % BS % 0,92% 0,82% 0,68% 0,49% 0,37% 0,29% 0,23% 0,22% 0,21% Betriebsergebnis vor Bewertung in % BS % 0,84% 0,81% 0,61% 0,41% 0,34% 0,28% 0,24% 0,20% 0,18% Betriebsergebnis nach Bewertung in % BS % 0,82% 0,73% 0,58% 0,39% 0,28% 0,19% 0,13% 0,12% 0,12% Betriebsergebnis nach Bewertung in % BS % 0,75% 0,71% 0,51% 0,31% 0,24% 0,18% 0,14% 0,10% 0,08% Ziel BE vor Bewertung % 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% Ziel BE vor Bewertung % 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% Ziel BE vor Bewertung Mrd. EUR 4,4 4,8 5,0 5,2 5,5 5,8 6,1 6,4 6,7 Ziel BE vor Bewertung Mrd. EUR 8,3 8,7 9,1 9,6 10,1 10,4 10,6 10,8 11,0 Delta zu Ziel BE vor Bewertung Mrd. EUR 1,4 0,8 -0,2 -1,6 -2,6 -3,4 -4,1 -4,4 -4,6 Delta zu Ziel BE vor Bewertung Mrd. EUR 1,7 1,3 -1,2 -3,9 -5,2 -6,3 -7,0 -7,7 -8,2 -2% -14% -21% -28% -33% -35% -36% -6% -20% -25% -30% -33% -36% -38% Ziel-Kosten Mrd. EUR 11,3 11,4 11,5 10,2 9,4 8,8 8,3 8,2 8,2 Ziel-Kosten Mrd. EUR 19,9 19,5 18,6 16,2 15,2 14,5 14,1 13,8 13,6 IST-Kosten Mrd. EUR 11,3 11,4 11,6 11,8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 IST-Kosten Mrd. EUR 19,9 19,5 19,8 20,1 20,4 20,8 21,1 21,5 21,8 Ziel bKER BP 117 112 107 91 80 71 64 60 57 Ziel bKER BP 109 102 92 77 69 64 61 58 56 Ziel CIR % 66% 67% 70% 66% 63% 60% 58% 56% 55% Ziel CIR % 67% 66% 67% 63% 60% 58% 57% 56% 55% Notwendige Optimierung interne Produktivität BP 0 0 -2 -14 -22 -28 -32 -32 -32 Notwendige Optimierung interne Produktivität BP 0 0 -6 -19 -23 -27 -30 -32 -34 bKV Mrd. EUR 881 933 980 1.029 1.080 1.134 1.191 1.250 1.313 bKV Mrd. EUR 1.696 1.780 1.870 1.963 2.061 2.123 2.165 2.209 2.253 Betriebsaufwand Mrd. EUR 11,3 11,4 11,6 11,8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 Betriebsaufwand Mrd. EUR 19,9 19,5 19,8 20,1 20,4 20,8 21,1 21,5 21,8 Quelle: CONFIDUM Eckpunkte des CONFIDUM-Szenarios Eckpunkte CONFIDUM-Szenario für das Betriebsergebnis vor Bewertung Wachstum (Kundenforderungen / Depot A / Kundeneinlagen / Bilanzsumme) 5% p.a. 7 Jahre Ø-Laufzeit, nach vorne Zinsentwicklung (EURIBOR- / SWAP-Sätze) Fortschreibung Ø 2019 konstant geringe Abschmelzung, dann konstant 140 Kundenmargen aktiv BP Credit Spread Depot A konstant geringe Abschmelzung, dann konstant -55 Kundenmarge passiv BP Sonstiges betriebliches Ergebnis und Ergebnis aus dem Warengeschäft konstant Personalkosten Indexierung 2% p.a. Sachkosten (inkl. AfA) Indexierung 1% p.a. Kalkulatorische Risikokosten 15 BP Quelle: CONFIDUM 14
Trotz signifikantem Ausbau des Geschäfts- volumens erodiert die Ertragslage der Sparkassen und VR-Banken 1) 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 Zinsspanne 1,94% 1,79% 1,61% 1,39% 1,24% 1,13% 1,04% 1,00% 0,98% CIR 66% 67% 71% 76% 80% 84% 86% 86% 86% bKER2) 117 112 109 105 102 99 95 92 89 3) bKV (Mrd. EUR) 881 933 980 1.029 1.080 1.134 1.191 1.250 1.313 Erträge (Mrd. EUR) 17,1 17,0 16,4 15,5 14,9 14,6 14,4 14,6 14,9 Kosten4) (Mrd. EUR) 11,3 11,4 11,6 11,8 12 12,2 12,4 12,6 12,8 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 Zinsspanne 1,87% 1,74% 1,50% 1,28% 1,17% 1,10% 1,06% 1,02% 0,99% CIR 67% 66% 71% 78% 81% 83% 85% 87% 89% 2) bKER 109 102 98 95 92 91 91 90 90 bKV3) (Mrd. EUR) 1.696 1.780 1.870 1.963 2.061 2.123 2.165 2.209 2.253 Erträge (Mrd. EUR) 29,9 29,5 27,7 25,8 25,3 24,9 24,7 24,6 24,6 4) Kosten (Mrd. EUR) 19,9 19,5 19,8 20,1 20,4 20,8 21,1 21,5 21,8 1) Volks- und Raiffeisenbanken mit bilanziellem Kundenvolumen über 300 Mio. EUR, ohne Sonderbanken (Sozial- und Kirchenbanken, Sparda, PSD, APO etc.) 2) Bilanzielle Kosteneffizienz-Ratio: Betriebsaufwendungen (4)) (Personalaufwand, andere Verwaltungsaufwendungen, Abschreibungen Immaterielle- und Sachanlagen) zu bilanziellem Kundenvolumen (3)) (Forderungen an Kunden, Verbindlichkeiten ggü. Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten) Quelle: CONFIDUM-Research 15 Eine unveränderte Zinskonstellation bewirkt ohne Gegensteuerung eine dramatische Ergebnisentwicklung 0,92% 0,82% CONFIDUM-Szenario 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% für das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,70% 0,49% 0,70% 0,68% Delta zu Ziel BE vor 0,37% 0,29% Bewertung (Mrd. EUR) 0,23% 0,22% 0,21% 1,4 0,8 1) Ziel BE vor Bewertung -0,2 -1,6 -2,6 BE vor Bewertung in -3,4 % BS -4,1 -4,4 -4,6 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 0,84% 0,81% CONFIDUM-Szenario 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% 0,70% für das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,70% 0,70% 0,41% Delta zu Ziel BE vor 0,61% 0,34% Bewertung (Mrd. EUR) 0,28% 0,24% 0,20% 0,18% 1,7 1,3 Ziel BE vor Bewertung -1,2 BE vor Bewertung in -3,9 % BS -5,2 -6,3 -7,0 -7,7 -8,2 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 1) Volks- und Raiffeisenbanken mit bilanziellem Kundenvolumen über 300 Mio. EUR, ohne Sonderbanken (Sozial- und Kirchenbanken, Sparda, PSD, APO etc.) Quelle: CONFIDUM-Research 16
Optimierungs-Erfordernisse können primär im Personalaufwand gehoben werden, Optimierung des Sachaufwands erfolgt deutlich träger Kostenoptimierung Indikative Optimierung Indikative Optimierung • Das Verhältnis der Personalkosten zu den in % Personalkosten1) Sachkosten1) Sachkosten (ohne Abschreibungen) beträgt bei den deutschen Regionalbanken durchschnittlich 67 % zu 33 %. Der größte Teil der Sachkosten -30% -43,5% -4,0% sind IT-Kosten, die durch die Digitalisierungsoffensiven in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden -25% -35,9% -3,3% • Damit sind nur geringe Teile der Sachkosten einer Senkung zugänglich und der entscheidende Hebel sind die Personalkosten; in vergangenen Zeiten konnten die hohen -20% -28,9% -2,6% Zinsmargen die ungenügende Produktivität der Regionalbanken noch überdecken – in der anhaltenden Niedrigzinsphase wird das mehr -15% -22,1% -2,0% und mehr unmöglich • Eine aufgezeigte Optimierung der Kostenbasis um ca. 30 % bedeutet daher eine -10% -14,3% -1,3% Personalkostenoptimierung im Ausmaß von über 40 %; das ist die größte Managementaufgabe, der sich die Regionalbanken jemals zu stellen -5% -6,9% -0,6% hatten 0,0% 0,0% 0,0% Lesebeispiel Effizienzsteigerung von 15% der Betriebsaufwendungen: Diese Effekte werden realistischerweise im Wesentlichen aus Optimierungen der Personalaufwendungen zu lukrieren sein – CONFIDUM unterstellt hier ein Verhältnis von 67% Personal- zu 33% Sachkosten-Effekt um den nötigen Kostensenkungs-Zielwert zu erreichen, sind daher die Personalkosten im Ausmass von rd: 22% zu optimieren 1) Annahme: Verhältnis Personalkosten zu Sachkosten 60:40; Realisierungspotenzial 33% in den Sachkosten und 67% in den Personalkosten Quelle: CONFIDUM 17 Kosteneffizienzratio als Messgröße der unter- schiedlichen Produktivitätslevel deutscher Banken Bilanzielle Kosteneffizienz-Ratio1) ausgewählter Banken und Bankengruppen in BP (2017 bzw. 2018) 136 135 128 118 117 116 100 56 47 38 Sparkassen VR-Banken2) Raiffeisen Sparkassen Volksbanken DKB ING-DiBa Sparda BW BAWAG Commerzbank DE2) AT2) AT2) AT2) P.S.K. 1) Bilanzielle Kosteneffizienz-Ratio: Betriebsaufwendungen (Personalaufwand, andere Verwaltungsaufwendungen, Abschreibungen Immaterielle- und Sachanlagen) zu bilanziellem Kundenvolumen (Forderungen an Kunden, Verbindlichkeiten ggü. Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten). Einzelabschlüsse (ausg. ING-DiBa: Konzern) 2) 2017, nur Banken mit mehr als 300 Mio. EUR bilanziellem Kundenvolumen Quelle: Bundesanzeiger, BVR, DSGV; CONFIDUM-KER-Studie 18
Größte Managementaufgabe der Regionalbanken • Der künftige Erfolg einer Regionalbank wirD wesentlich durch eine Anpassung des Geschäftsmodells im Retailgeschäft (Restrukturierung), durch economies of scale in den Overheads (Fusionen) und durch eine Steigerung der Produktionseffizienz (Standardisierung und Digitalisierung) determiniert • Im Retailgeschäft zeigt ein Vergleich mit Direktbanken – ein altmodisches Wort für Digitalbanken – die Kostenprobleme der traditionellen Geschäftsmodelle schonungslos auf; während die Kunden zu einem hohen und stark steigenden Anteil die Convenience Vorteile der Digitalisierung (App-Banking, Internet-Banking) in Anspruch nehmen, stellen die traditionellen Regionalbanken immer noch überbordende Infrastrukturen für personalisierte Kundenbetreuung zur Verfügung, die immer weniger genutzt wird und deren Produktivität sich immer weiter verschlechtert • Die Anzahl der Fusionen hat zwar zugenommen, aber nur wenige Banken schaffen es, die dadurch entstehenden Kostenpotenziale entschieden und rasch auszunützen; die sonst eher nützliche „Stakeholder“ Corporate Governance wirkt sich an dieser Stelle als Hemmschuh aus • Die Produktionseffizienz ist als wichtiger Hebel erkannt und die Themen Standardisierung und Digitalisierung werden durch die Verbände und Zentralbanken adressiert. Eine effiziente Umsetzung dieser Ziele scheitert aber derzeit an der Autonomie der dezentralen Bankensektoren, die diesen Bemühungen den „AGABU“-Effekt („Alles Ganz Anders Bei Uns“) entgegenstellen • So liegt die Hoffnung dahingehend, dass eine neue Generation von Bankvorständen diese Herausforderungen auch als Chancen begreifen und ihre Häuser zukunftssicher restrukturieren – ein Jammern über die Gegebenheiten und eine nostalgische Sehnsucht an vergangene Zeiten führt jedenfalls nicht in eine erfolgreiche Richtung. Immer mehr Regionalbanken zeigen es auf, dass dieser Weg möglich ist und verfolgen gleichzeitig eine Wachstums- und Produktivitätsstrategie Quelle: CONFIDUM 19 Ihr Kontakt: CONFIDUM Financial Management Consultants AG Dr. Christof Grabher, Managing Director Hans-Joachim Schettler, Managing Director Stefan Obermayr, Manager Bahnhofplatz 4 CH-9430 St. Margrethen (SG) Tel.: +41 (0) 71 858 28 90 christof.grabher@confidum.com hans-joachim.schettler@confidum.com stefan.obermayr@confidum.com www.confidum.com 20
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