Nordkorea vor dem Zusammenbruch? - Bachelorarbeit - Eine Analyse des politischen Systems Nordkoreas

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Bachelorarbeit

                         Oliver Stroh

            Nordkorea vor
     dem Zusammenbruch?

                      Eine Analyse
des politischen Systems Nordkoreas

                       Bachelor + Master
                              Publishing
Oliver Stroh
Nordkorea vor dem Zusammenbruch? Eine Analyse des politischen Systems
Nordkoreas
Originaltitel der Abschlussarbeit: Wie lange leben Totgesagte? Eine Analyse über die
Stabilität und Überlebenschancen des gegenwärtigen politischen Systems Nordkoreas

ISBN: 978-3-86341-672-0
Herstellung Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica® Verlag GmbH,
Hamburg, 2012

Zugl. Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland, Bachelorarbeit, September 2011

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© Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica® Verlag GmbH,
Hamburg, 2012

http://www.diplom.de, Hamburg 2012
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung .................................................................................................................... 1

2. Die „Juche-Ideologie“ ................................................................................................ 4

   2.1. Die Funktion der „Juche-Ideologie“...................................................................... 5

   2.2. Die „Songun-Ideolgie“ .......................................................................................... 6

   2.3. Die Funktion der „Songun-Ideologie“................................................................... 7

   2.4. Der Beitrag der „Juche-“ und „Songun-Ideologie“ zur weiteren Systemstabilität 8

3. Die Machtstellung der Kommunistischen Partei innerhalb des politischen

Systems in Nordkorea .................................................................................................. 10

   3.1. Das Machtverhältnis zwischen der Kommunistischen Partei und dem Militär....11

   3.2. Beitrag des veränderten Machtverhältnisses zwischen Partei und Militär zur

   weiteren Systemstabilität............................................................................................ 13

4. Die außenwirtschaftliche Entwicklung Nordkoreas seit 1998.............................. 16

   4.1. Die binnenwirtschaftliche Entwicklung Nordkoreas seit 1998 ........................... 16

   4.2. Die Frage nach Wirtschaftsreformen in Nordkorea............................................. 17

   4.3. Die Resultate der Wirtschaftsreformen................................................................ 18

   4.4. Der Beitrag der Wirtschaftsreformen zur weiteren Systemstabilität ................... 19

5. Nordkoreas Beziehungen zu den USA .................................................................... 21

6. Nordkoreas Beziehungen zu der VR China ........................................................... 25

7. Nordkoreas Beziehungen zu Südkorea................................................................... 28

8. Fazit: Die zukünftigen Überlebenschancen Nordkoreas ...................................... 32

9. Literaturverzeichnis ................................................................................................. 36
1. Einleitung
„North Korea will collapse soon.“ Dieser Satz stammt von Kim Jong-Nam, dem ältesten
Sohn des derzeitigen nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-Il.
Zumindest behauptete dies 2010 der Vorsitzende des südkoreanischen Rates zur
Wiedervereinigung, Lee Gi-Taek. Genauer gesagt, soll Kim Jong-Nam dies einem
Vertrauten Gi-Taeks gegenüber erwähnt haben, welcher die brisante Aussage wiederum
an den südkoreanischen Ratsvorsitzenden weitergab.1
Dabei ist nicht der Inhalt dieser Äußerung das Bemerkenswerte, sondern vielmehr die
Tatsache, dass der Satz aus einer nordkoreanischen Quelle stammt. Westliche Beobach-
ter hingegen sagen seit Längerem die Implosion dieses politisch oftmals ebenso
rätselhaft wie unberechenbar agierenden Staates voraus. Beispielhaft hierfür können die
Äußerungen des deutschen Politikwissenschaftlers Hanns W. Maull angeführt werden,
der 2009 wiederholt auf den akuten politischen sowie wirtschaftlichen Reformbedarf
Nordkoreas hinwies, da andernfalls der nordkoreanische Staat, laut Maull, nicht länger
überlebensfähig sei.2
Fakt ist, dass beide Zitate zwei Gemeinsamkeiten aufweisen: So sind sie erstens
inhaltlich weder neu3 noch sind sie zweitens bisher Realität geworden. Dennoch drängt
sich in diesem Zusammenhang die Frage auf, wie stabil dieses totalitäre politische
System tatsächlich noch ist.
Aus diesem Grund beschäftigt sich die vorliegende Bachelorarbeit mit der Thematik der
Systemstabilität sowie den sich daraus ergebenden zukünftigen Überlebenschancen des
Staates Nordkorea. Der Fokus der Arbeit liegt hierbei jedoch eindeutig auf der Analyse
der gegenwärtigen Systemstabilität.
Zwecks dieser Untersuchung wird sich einer zweigleisigen Analyseebene bedient. Die
erste, umfassendere Ebene beschäftigt sich ausschließlich mit innenpolitischen Einfluss-
faktoren, um somit festzustellen, welche Faktoren in welchem Maße ursächlich zur
gegenwärtigen Systemstabilität beitragen.

1
  vgl. Jackson, Andy: Kim Jong-Nam:North Korea will collapse soon, in: Asien correspondent,
26.10.2010,http://asiancorrespondent.com/41920/kim-jong-nam-north-korea-will-collapse-soon/,
abgerufen am 26.09.2011
2
  vgl. Maull, Hanns W.: Nordkorea am Ende?, in: Moeskes, Christoph (Hrsg.), Nordkorea – Einblicke in
ein rätselhaftes Land, 1. Auflage, Bonn, Christoph Links Verlag, 2009, S.213,214
3
  Bereits zu Beginn der 90iger Jahre, sowohl bedingt durch die akuten ökonomischen Probleme des
Landes, als auch durch die zu klärende politische Nachfolgeregelung des Staatsgründers Kim Il-Sung
prophezeite der Großteil der ausländischen Beobachter ein rasches Kollabieren des nordkoreanischen
Systems. Stellvertretend für diese weitverbreitete Expertenmeinung kann sich auf die Aussage des
ehemaligen CIA-Chefs, John Dutch, von 1996 bezogen werden, der ein Zusammenbrechen Nordkoreas
innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre vorhersagte.
vgl. Noland, Marcus: Korea after Kim Jong-Il, 1. Auflage, Washington, Institute for International
Economics, 2004, S.14,15
                                                                                                       1
Hierbei geht es vor Allem um die Ursachenforschung, wieso die Ideologie nach wie vor
eine solch übergeordnete Rolle in Nordkorea spielt. Mit dem ideologischen Ansatz
einhergehend wird sowohl die Rolle der allgegenwärtigen Herrscherfamilie Kim als
auch die innenpolitische Rolle des Militärs hinsichtlich des Einflusses auf die System-
stabilität untersucht.
Darauf aufbauend setzt sich die Arbeit mit dem Machtverhältnis zwischen dem einfluss-
reichen Militärapparat und der alleinherrschenden „Partei der Arbeit Nordkoreas“
(PdAK)4 auseinander. In diesem Kontext steht die Frage im Mittelpunkt, warum sich in
der jüngeren Vergangenheit der politische Einfluss zunehmend zu Gunsten des Militärs
verlagerte und welche Ursachen hinter dieser innenpolitischen Machtverschiebung
stecken.
Des Weiteren soll mit Hilfe dieser Analyseebene geklärt werden, wieso bis zum heuti-
gen Tage - der enormen ökonomischen Probleme und großen Hungersnöte zum Trotz -
keinerlei langfristige wirtschaftliche Liberalisierungen und Reformen in Nordkorea
durchgeführt wurden.
Folglich soll die beschriebe innenpolitische Ebene nicht nur einen ideologischen,
sondern ebenso einen politischen sowie wirtschaftlichen Untersuchungsansatz im
Hinblick auf mögliche Ursachen für eine Systeminstabilität Nordkoreas darstellen.
Die zweite, kürzer gefasste Analyseebene, wiederum beschäftigt sich mit den außenpo-
litischen Einflussfaktoren auf die Stabilität des Systems.
Einerseits geht es in diesem Punkt um die Beziehungen zwischen Nordkorea und seinen
drei wichtigsten internationalen Partnern. So liegt der Schwerpunkt vor Allem auf den
Kontakten zwischen Nordkorea und China sowie auf dem traditionell angespannten
Verhältnis Nordkoreas zu Südkorea und den USA.
Andererseits untersucht der Abschnitt die unterschiedlichen Motive der genannten
Nationen an einem weiteren Überleben dieses häufig scheinbar irrational handelnden
und zugleich außenpolitisch aggressiven sowie wirtschaftlich stark angeschlagenen
Staates.
Mit Hilfe der beschriebenen zweigleisigen Analyse sollen somit die Ursachenkomplexe
ausgearbeitet und untersucht werden, welche eine destabilisierende Wirkung auf das
derzeitige politische System haben könnten.
Dementsprechend ist das Ziel dieser Arbeit, auf Grundlage der Untersuchung möglicher
interner beziehungsweise externer Veränderungspotentiale das gegenwärtige politische
System Nordkoreas auf seine Stabilität hin zu untersuchen, um dadurch abschließend im
4
 Im Folgenden auch die „Kommunistische Partei“, „Partei der Arbeit“ oder die „Kommunistische Partei
Nordkoreas“ genannt.
2
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