Nordwind - Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow
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Nordwind Nachrichten der Evangelischen Kirchengemeinden Alt-Pankow | Martin-Luther | Niederschönhausen | Nordend März | April | Mai 2022 und Termine Gottesdienste men zum Herausneh Hingehen Jahreslosung Karsten Minkner | Pilgern – Geht mit Gott Kathrin Herrmann Vom Ende her Eike Thies
2 3 Editorial Jesus weist diejenigen Sie haben Zutrauen zu dem nicht ab, die zu ihm kom- regionalen Projekt der vier men. Losgehen aber, das Gemeinden, dem der Nord- Zunächst aber wollen wir Inhalt müssen wir schon selbst, uns bei Ihnen bedanken – wind Impuls und Organisa- jede und jeder für sich. Die tion verdankt. Abgestimmt für die Reaktionen, die vie- zweite Ausgabe unseres re- mit den beteiligten Ge- len Hinweise auf das, was 4 Angedacht gionalen Gemeindebriefes meindekirchenräten wer- verbessert werden sollte: will Sie mitnehmen. den wir die Entwicklung zu damit wir unsere Wurzeln der Leporello so gedruckt 6 Thema ›Hingehen‹ Wir erzählen davon, was einer Region des Glaubens nicht vergessen und aus Er- wie gefaltet, die Farben Menschen auf ihren Wegen im Berliner Norden weiter- fahrungen lernen. Hier sind nicht so zart, die Schrift erlebt haben. Begleiten Sie hin öffentlich begleiten. auch wir als Redaktion un- 12 Gespräch zu dünn, hier und da der uns, erfahren Sie, was sich Aus dem Brief ist ein terwegs. Haben Sie Geduld Fehlerteufel. zwischen Impuls und Idee, Magazin geworden. Viele mit uns! 16 Fastenaktion Besonders danken wir Entschluss und Aufbruch, von Ihnen vermissen die Und lassen Sie von sich den vielen Simmen aus den Einkehr und Ankommen er- Rückschau, die immer auch hören, bringen Sie sich ein 20 Ostern bei uns Gemeinden, die uns Mut eignet hat! Und wie die ihren Platz haben muss, – die Türen stehen offen! gemacht haben. Sie haben Autorinnen und Autoren im 22 Berichte aus den GKRs signalisiert: die Richtung Ihre Redaktion Nachhinein darüber den- stimmt, die Zeit ist reif für ken. etwas Neues. 29 Abkündigungen 30 Musik 32 Mein Lieblingslied 34 Pfingsten 35 Vom Ende her 38 Amt & Ehrenamt 40 Plan / Impressum
4 5 Angedacht Jahreslosung 2022 Jesus Christus spricht: »Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.« Joh. 6,37 »Ach, komm doch mit!« sagte ihre Freun- din. »Da kenne ich doch niemanden. Als ›Neue‹ wird man immer gleich beäugt und taxiert. Ob ich mich da wohl fühlen werde? willkommen? So zweifelnd und ungläubig, Unsichtbare Schwellen in Gottes Welt? Ob das wirklich etwas für mich ist?« wie ich manchmal bin? Bin ich – mit mei- Gibt es nicht! Alle diese Schwellen sind Er- Wenn wir Neuland betreten, stehen wir ner Vergangenheit, mit meinem Lebensstil findungen selbsternannter Türsteher. Gott an einer unsichtbaren Schwelle zu etwas, – überhaupt gut genug? Muss ich irgend- hingegen ist ›barrierefrei‹ erreichbar. Zu- das wir weder überblicken noch kontrollie- welche Voraussetzungen erfüllen? Etwas gangsfreiheit ist ein Kennzeichen von Kir- Karsten Minkner, ren können. Es gehört Mut dazu, solch eine mitbringen, vorweisen? che, das wir Christinnen und Christen von Pfarrer der Jesus lernen können. Jede, jeder kann zu Kirchengemeinde Schwelle auch wirklich zu überschreiten. Der Losungstext des Jahres 2022 zeigt, Niederschön- Die meisten Zweifel kommen aus dem wie Jesus im Namen Gottes aktiv wird. Gott kommen. Oder besser gesagt: Er ist hausen Intellekt. Unser Verstand versucht, das Un- Zahllose Menschen sind zu ihm gekom- schon da. Eine alte Erzählung weist uns bekannte zu greifen. Aber dieses Begrei- men. Sie möchten sich auf Gott einlassen. darauf hin: fen, dieses Verstehen haben ihre Grenzen. Es ist ihr Hunger nach Sinn, der die Men- Zwei Mönche hörten, es gäbe einen Sie standen vor einer niedrigen Holz- Das Neue kann man nicht gänzlich von au- schen umtreibt. Neugierig kommen sie zu Ort, wo Gott sich finden lässt. Wer an tür, neigten ihre Köpfe und traten erwar- ßen analysieren. Man kann etwa einen Ap- Jesus. Bei ihm wollen sie satt werden. Bei diesen Ort gelange, finde alles Glück des tungsvoll ein. Als sie aufschauten, fanden fel betrachten und dabei seine Farbe, Rei- ihm werden sie satt. 5.000 Menschen wer- Himmels und der Erde. Er brauche nur die sie sich in der Klosterzelle wieder, die sie fe und Größe erfassen. Man kann andere den satt – von zwei Fischen und fünf Bro- Tür zu öff nen, die an diesem Orte stehe. vor Jahren verlassen hatten. zu ihren Erfahrungen befragen. Ihren Rat, ten. Und auch ihr Hunger nach Sinn wird So machten sie sich auf den Weg, die- Wo wir auch hingehen, Gott ist schon ihre Meinung einholen. Aber wie der Apfel gestillt. »Wer zu mir kommt, den werde ich sen Ort zu suchen. Sie wanderten durch da. Wir sind willkommen. Das möchte ich schmeckt, erfahren wir erst, wenn wir hin- nicht abweisen.« sagt Jesus, und er tut, Schluchten, über Berge, durchquerten andere erleben lassen. einbeißen. Es braucht immer auch etwas was er sagt. Er verkörpert die Willkom- Wüsten und durchschwammen Flüsse. Ihr Pfarrer Karsten Minkner Mut, um sich auf Neues, Unbekanntes oder menskultur seines Vaters. Er setzt sich mit Sie kamen durch Steppen und wanderten Fremdes einzulassen. – für so manche, so manchen – ›unmög- durch riesige Wälder. Sie wanderten wo- Wer sich auf Gott einlassen möchte, lichen‹ Menschen zusammen. Er durch- chen-, monate-, jahrelang, und endlich dem geht es nicht anders. Die unsichtba- kreuzt und untergräbt Ausgrenzungen. schienen sie gefunden zu haben, was sie re Schwelle sind dann Fragen wie: Bin ich Jesus lässt Menschen Gottes Nähe spüren. suchten.
6 7 Thema Gehet hin im Frieden des Herrn! ›Beim Weben flitzt das Hingehen – Hinein – Fernerhin – Schiffchen durch die Fä- Hin und Her – Im Wald so für mich hin gehen – den hin und her: dann er- wir sagen, ›etwas ist hin‹ gänzen sich ›hin‹ und ›her‹. oder auch ›das ist hinüber‹. Die Ruhe ist hin – Hinnehmen Tatsächlich aber drückt die Was von der zunächst er- Kombination ›hin und her‹ mittelten Semantik: das un- Das ›hier‹ ist ein Ort, auch ›hinauf‹, ›hinein‹, ›hin- geht in Stiefeln, ›blindhin‹, nicht die Richtungsände- Ähnlich unentschieden, sichere und unvermeidbare das ›da‹ ist einer, und Orte durch‹. Das Unbekannte er- ›schwachhin‹ – die Brüder rung aus, sondern den stän- aber von deutlich mehr Ruhe Gelände, das wir auf ein Ziel sind Punkte. Auch wenn ich hält ein wenig Struktur, und Grimm verweisen in ihrem digen Perspektivenwech- geprägt sind die Fügungen hin durchschreiten müssen, ›hier in Berlin‹ oder ›hier ist wenn der Sprecher nicht Wörterbuch der deutschen sel. Was gerade noch vor- ›vor sich hin gehen‹ und ›vor findet sich noch darin? zu sagen, dass…‹ sage, es sichtbar ist, bekommt die Sprache auf Heinrich von wärts schien, weist schon sich hin reden‹. Gemeint ist ›Hinüber‹ trägt das Jen- sind Punkte. Hier, jetzt, ich, oder der Angesprochene ei- Kleist. Sturm und Drang: wieder zurück, was in die damit ein Streben ohne Ziel. seits in sich, eine Schwel- dies und das – diese Worte nen Hinweis darauf, ob er Wer sich im Gelände aus- Ferne zeigt, ruft im nächs- Wer, wie Goethe zu Ostern, le wurde überschritten. Im zeigen immer auf Punkte. rauf oder runter gehen soll. toben will, dem leistet das ten Moment doch wieder den ersten Gang durch die Jenseits verengen sich die Wenn wir ›hingehen‹, Nachgestellt verraten Zeigen mittels ›hin‹ gute den Sprecher auf. Unent- Natur nach dem Ende des Optionen zu Himmel oder durchschreiten wir hinge- die Adverbfügungen mit Dienste. schiedenheit, Unklarheit, Winters unternimmt, der Hölle. Die Offenheit, die wir gen ein Gelände, wenn wir ›hin‹ noch weiteres. ›Fer- Viel gebräuchlicher für Verwirrung kommen zum ist im Geiste sehr bei sich, im ›hingehen‹, ›hinschau- ›hinhören‹ sind wir beim nerhin‹ nimmt uns mit auf uns Heutige ist das Reden Ausdruck. Da geht eine die Ausrichtung auf ein Ziel en‹, ›hinhören‹ ermittelt Hörerlebnis, nicht beim ein- die Reise; ›frischhin‹ be- vom ständigen ›Hin und im Gelände oder zwischen wird suspendiert. Nicht haben, sie ist verloren. Das zelnen Ton. Das ›Hinschau- wegt sich, wie ›leichthin‹, Her‹. Was denn nun, möchte ihren Handlungsoptionen das äußere Gelände wird Gelände liegt hinter uns, en‹ schickt auf die Suche. auf Sandalen, ›grobhin‹ man fragen, hin oder her? verloren. erforscht, sondern das in- die Gelegenheiten, die es ›Hin‹ zeigt also, aber es nere. ›Vor sich hin reden‹ vielleicht geboten hat, sind ist eine Fläche, auf die es lässt mitunter auf menta- verpasst, die Möglichkei- zeigt. ›Hin‹ ist heikel. Wir le Belastungen schließen, ten schon fast vergessen. wissen nie, worauf wir uns wer ›vor sich hinsingt‹ oder Der Aufruf, sich aufmerk- einlassen, wenn wir irgend- ›-summt‹, möchte dabei sam, achtsam und beson- wo ›hin‹ gehen. ›So ging es nicht überrascht werden. nen auf den Weg zu ma- über das Eis hin …‹. ›Durch Das Element der Verwirrung chen, er ist verhallt, Resig- die Jahre hin habe ich ge- oder Verirrung kommt auch nation macht sich breit. lernt …‹, ›Nach Norden hin hier zum Ausdruck. Wie wunderbar, wenn wir sehen Sie …‹. Endlich verwenden wir – etwas später – doch noch Wenn etwas über die To- das Adverb ›hin‹ ohne Bewe- sagen können: »wir haben pografie des Geländes ge- gungsverb, ohne Richtung unseren Frieden damit ge- sagt werden soll, hängen oder Ziel, wir beschreiben macht«. wir eine Präposition an: damit einen Zustand, wenn Claus Knapheide
8 9 Thema Pilgern Geht mit Gott kennenlernen als zu Fuß? jagd für Erwachsene … Auch Der Weg, das sind steile Pfa- wenn man stundenlang nie- de, wackelige Brücken, end- manden trifft: Da laufen lose Wälder. Tiere und Men- Weg geschieht, ist die ei- Einzelne oder Familien, jun- schen. Die Erfahrung nach gentliche Magie: Das, was ge Alte und alte Junge. Alle einer langen Asphaltstraße: wirklich wichtig ist, erfüllend Kennen Sie Neufrankenro- gleich, keiner besser, nur Mutter Erde ist weich. Gott und beglückend: Unterwegs da? Es liegt 15 km westlich schlauer ausgerüstet. ist überall. Und für viele sein im Dazwischen. Ankom- von Gotha – man kann dort Wer einmal in einem al- auch nirgends. Ankommen men, um wieder aufzubre- in der Familienkommunität ten sorbischen Dorf ganz tun alle in der Kathedrale. chen. Wirklich: Der Weg ist SILOAH e.V. übernachten. allein in einer historischen Stolz, glücklich, wehmütig. das Ziel. Das zu begreifen, Oder kennen Sie das Muse- Pilgerherberge übernach- 2014 von Pisa nach Rom macht glücklich: Nicht sich um der alten Pfefferküchle- tet hat, nur mit Katzen und auf der alten ›Via Francige- einrichten, sondern sich be- rei in Weißenberg, den Dom Hühnern auf dem Hof, unter na‹, die in Lausanne beginnt. wegen, mit leichter Last. Und St. Petri in Bautzen, den knarrenden Balken, was soll Auch die Freundin war Feuer miteinander. Wenn wir unse- Turm der Schlosskirche St. die noch ängstigen? und Flamme. Wir trafen Leu- ren Alltag aus dieser Pers- Ulrich in Mücheln? Nein? Al- Bei Riesa mit der Fähre te, die schon ein Jahr unter- pektive sehen lernen, ist er le diese Kleinode liegen auf sein Aussteigen auf dem Ja- hin? Erstmal bis Leipzig. Da über die Elbe und dann we- wegs waren. Südamerikaner, anders. dem ›Ökumenischen Pilger- kobsweg beschrieb und Mil- wohnte ein Freund. Bis dort- gen der schmerzenden Knö- Skandinavier, Polen, Russen, Das teuerste waren die weg‹ zwischen Görlitz und lionen von Deutschen zum hin waren es ›nur‹ 12 Tage und chel irgendwo ein Fahrrad Chinesen. Abends heiß oder Flugtickets und die Schuhe. Vacha, der als ›Via Regia‹, Laufen animierte, gab es 210 km auf alten Pfaden und für 50 Euro erworben; die kalt duschen, in der Her- Die habe ich immer noch. vormals ›strata regia‹ (›unter auch für mich kein Halten neuen Straßen von Görlitz letzten Kilometer bis Leipzig. berge zusammen kochen. 1.000 km bin ich in ihnen ge- königlichem Recht stehen- mehr: Los, mit Rucksack Richtung Westen. Am ers- Ankommen beim Freund; der Sich voneinander erzählen, laufen. In Zeiten des Klima- de Straße‹), erstmal 1252 und einem schmalen Pilger- ten Tag nur kleine Kirchen, hat eine Badewanne, ein Tipps geben, miteinander wandels könnte man raten: erwähnt wurde. Als Pilger- führer. Nur ich, mit mir. Der Felder und Wiesen. Die Lau- weiches Bett und viel zu es- singen. Erkenntnis: Music Sparen Sie sich alle Ziele, zu weg durch Sachsen, Sach- Rucksack – am Anfang noch sitz: Sorbenland. Die Pil- sen. Selig. Das war 2011. travels, jokes don´t. Wenn wir denen man nicht theoretisch sen-Anhalt und Thüringen viel zu schwer – kam letzt- gerin wird am Abend meist Pilgern macht süchtig: scheiterten, dann an Worten. laufen kann. Egal wie lange führt er nach Santiago de lich halb so voll mit zurück. freundlich aufgenommen 2013 mit einer Freundin von Aber wir konnten mit Pflas- es dauert. Compostela. Bereits im 10. Erste Erkenntnis (, die spä- (Man lernt sehr unterschied- Porto in Portugal auf dem tern aushelfen. Adressen Ich will wieder los. Irgend- Jahrhundert genutzt, wurde ter meist verloren geht): man liche Herbergseltern ken- ›Caminho portugues‹ nach austauschen. Weggemein- wann. Wohin? Mal sehen. er 2003 wiederentdeckt und braucht sehr, sehr wenig! nen.), zeigt ihren Pilgeraus- Santiago de Compostela, 235 schaften fürs Leben. Manche Allen, die losgehen: Buen neu eröffnet. Das Aufbrechen war auf- weis, bekommt einen neu- km. Besser zu zweit, als Frau schreiben noch heute. Camino! Geht mit Gott. Aber Als Hape Kerkeling mit regend, ein bisschen furcht- en Stempel. Weiter geht es: allemal … Traumhaft an der Das Ziel, das Wohin, ist geht! seinem Buch ›Ich bin dann sam die ersten Schritte, Wo ist die nächste Muschel? Atlantikküste entlang. Wie eine Erleichterung: es führt Pfarrerin Kathrin Herrmann mal weg‹ humorvoll und klug dann immer beherzter. Wo- Ein bisschen wie Schnitzel- kann man ein Land besser uns. Aber das, was auf dem
10 11 Thema Wenn wir gingen Wenn Sie das unregelmä- Hingehen. Auf neuen We- ßige Verb ›hingehen‹ hö- gen gehen, unbekannte ren, an was denken Sie Menschen treffen, Gewohn- dann zuerst: an einen be- Hingehen. Manchmal muss heiten infrage stellen und Unterton, sondern mit Neu- Bleiben Sie neugierig und sonderen Ort oder an ei- Hingehen. Das ist für mich es gar nicht weit sein. Wie dabei neues entdecken. gier und Aufgeschlossen- gehen Sie – wo auch im- nen Menschen, zu dem eng verbunden mit einem bereichernd waren die Ge- Ich habe mich in den letz- heit und dem Gedanken da- mer, zu wem auch immer man gern hingeht? An die Ankommen. Egal, ob an spräche mit den Kindern ten Wochen aufgemacht, ran, welche Chancen und – hin! ersten Wochen des Jahres, einem Ort oder bei einem der Christenlehre unserer um meinen Gemeindeho- Möglichkeiten uns entge- Juliane Ostrop die viel zu schnell (da)hin- Menschen. Unabhängig Gemeinde Niederschön- rizont zu erweitern. War hen, wenn wir uns nicht » gegangen sind? Das wun- davon, ob der Weg kurz ist hausen zur Jahreslosung. beim Orgelkonzert in Nor- ab und zu aufmachen, um derbare Bergpanorama, oder Jahre dauert. Wunder- Ich bin einfach hingegan- dend, einem Bibelgespräch zu neuen Orten oder Men- über das unser Blick sehn- bar ist es, irgendwo hinzu- gen und durfte mitmachen. in Alt-Pankow, beim Work- schen hinzugehen: « süchtig hin(weg)geht? Die- gehen, wo man willkom- Wir haben verschiedene shop zu den Gottesdiens- se Gedankensprünge mö- men ist, wo man nicht ab- Willkommensszenarien ge- telementen im Lutherhaus gen gerade noch hingehen, gewiesen wird. Und ganz spielt und uns darüber aus- und in den Gottesdiensten Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, werden Sie jetzt vielleicht besonders wird es, wenn getauscht. Und anschlie- unserer vier Gemeinden. wo kämen wir hin, und keiner ginge, denken. man sich traut und sich ßend gemeinsam ein Pla- Hingehen. Wo kämen wir um zu sehen, wohin wir kämen, auf den Weg macht, oh- kat für die Kirche gestaltet. hin, wenn wir gingen? Was ne zu wissen, wo oder bei für ein wunderbares dop- wenn wir gingen. wem man ankommen und peldeutiges Wortspiel von wie man dort erwartet wer- Kurt Marti. Ich lese sein Ge- den wird. dicht ohne den entrüsteten
12 13 » Gespräch »Ich bin für große Ziele, « aber kleine Schritte!« Wenn wir alle immer gehetzt unterwegs sind wie getriebene Atome, dann können wir uns nicht gegenseitig wahrnehmen. Wenn die Umgebung aber Anlass gibt innezuhalten, kommt man wieder ins Astrid Maier gehört zu den Menschen in unserem Gespräch. Ich sehe das z.B. in der Breiten Straße bei den Bäckern, Stadtteil, die etwas bewegen wollen. Sie lebt seit 2016 wie viele ältere Leute dort sitzen und sich treffen. in Pankow und hat hier ihren zweiten Lebensabschnitt begonnen, wie sie sagt. Sie engagiert sich für eine fußgänger- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik. Schließlich habe ich mich Ich habe gemerkt, ich Ordnungsamt-App aufs Wir treffen uns in ihrer Wohnung mit Blick auf die mit Anwohnern zusam- kann auch andere moti- Handy laden, hinschrei- Dietzgenstraße mit dem Straßenbahndepot gegenüber, mengetan und Tempo 30 vieren. Was ich nicht weiß, ben, wenn der Radweg frei- wo sie mir erzählt, was sie antreibt. und eine Mittelinsel zur kann ich nachlesen. Jetzt geschnitten werden muss Astrid Maier, Foto: privat Querung für unseren Ab- kann ich den anderen An- oder irgendwo Müll rum- schnitt der Dietzgenstraße wohnern schon Tipps ge- liegt. Das wird in kurzer Zeit Ich komme ja aus dem Plat- noch geguckt, mit der M1 der Ecke Birkenallee auch. beantragt. Tempo 30 wur- ben. beseitigt! tenbau. Über 30 Jahre ha- komme ich bis zum Hacke- Da war ich angezündet. Es de sehr schnell umgesetzt, Ich bin für große Ziele, Auch das Straßenbahn- be ich an der Landsberger schen Markt, die Versor- gab Demonstrationen, der weil es hier eine Kita gibt aber kleine Schritte! Ich depot liegt mir sehr am Allee gewohnt, direkt an gung ist gesichert und ha- RBB war dabei. Ich habe und der Abschnitt als Ge- muss mich nicht den gan- Herzen. Von hier aus konn- einer Kreuzung. Und dann be unterschrieben. mich zwar noch nicht ge- fahrenzone eingestuft wur- zen Tag mit Verkehrspolitik te ich zusehen, wie sich in- kam ich hierher, und es hat Ich bin jeden Tag dank- traut, richtig mitzumachen, de. An der Mittelinsel sind beschäftigen, dafür habe nen an den Decken des Ver- mich eingefangen! bar, wenn ich auf dem Fahr- ich hatte ja die Argumente wir noch dran. ich gar nicht die Kraft. Aber waltungsgebäudes Wasser- Ich kannte die Gegend rad sitze, das Gewachsene, nicht parat. Aber ich dachte, Ich bin Mitglied im Ver- man kann auch mit wenig flecken bildeten, weil das gar nicht. Beim Blick auf die die alten Häuser und Stra- wenn die Bevölkerung da et- ein ›Verkehr in Pankow‹ ge- Aufwand etwas erreichen. Dach undicht ist. Karte dachte ich, das ist ja ßen zu sehen. Das man Men- was entgegensetzen kann, worden, der sich für eine am Ende der Welt! Dann kam schen trifft, die man kennt. will ich dabei sein. Begrenzung des Schwer- ich an einem wunderschö- Jeden Tag habe ich eine Als ich hier einzog, habe lastverkehrs und die Ent- nen Vorfrühlingstag um die schöne Begegnung. Die Blu- ich im Sommer noch drau- wicklung eines nachhalti- Kurve an der Friedenskir- menfrau auf der Ecke grüßt, ßen auf meinem Balkon ge- gen Verkehrskonzepts für che und die Dietzgenstra- man geht strahlend weiter. frühstückt, ich war Lärm Pankow einsetzt. Ich habe ße hinauf, es waren frische Mit Politik hatte ich ei- ja von der sechsspurigen voriges Jahr auch bei vielen Knospen an den Straßen- gentlich nichts am Hut. 2017 Landsberger Allee gewohnt. Fahrraddemos mitgemacht, bäumen. Das Grundstück hatte ich dann einen Flyer Das geht heute nicht mehr! habe mich in die Vorschrif- war noch eine Brache ich zu den Umbauplänen für die Besonders der Schwerlast- ten und Gesetze eingearbei- hab‘ die Entscheidung aus Kastanienallee im Briefkas- verkehr hat zugenommen, tet und einen viel wacheren dem Bauch getroffen: hier ten. Die Bäume sollten fal- es wird immer lauter, auch Blick auf den Verkehr be- will ich wohnen! Ich habe len, das schöne Rondell an nachts ... kommen. Der Straßenbahnhof Niederschönhausen in den 1920er Jahren
14 15 Da habe ich alle ange- waltungsgebäude am Her- Für die Dietzgenstraße schrieben, Sören Benn, Ra- zen. Auf historischen Auf- wünsche ich mir, dass es mona Popp, Klaus Lederer, nahmen sieht man, dass mehr kleine Läden gibt, Journalisten. Was mein Ein- es zusammen mit dem Aus- Fußgänger unterwegs sind, fluss war, weiß ich nicht, flugslokal Sanssouci, das dass man Lust hat, hier mal aber nun wurde wenigs- auf der Wiese gegenüber 3 Euro auszugeben, oder tens das Schutzdach und stand, eine Art Tor bildete. dort im Café zu sitzen. das Gerüst aufgestellt. Am Ich wünsche mir sehr, dass Am Ossietzkyplatz soll meisten liegt mir das Ver- es saniert wird! es jetzt wieder regelmä- ßig Markt geben, das fin- de ich toll! Man darf bei al- Der Straßenbahnhof Niederschönhausen gehört der ler Moderne die Wurzeln BVG und steht als Gesamtensemble unter Denkmal- nicht vergessen. Dass Plät- schutz. Dennoch verfällt er seit Jahren. Die Untere ze eben dazu da sind, sich Denkmalschutzbehörde des Bezirks Pankow hat 2020 zu treffen, auf der Bank um ein förmliches Sicherungsverfahren eingeleitet. Seit die Eiche zu sitzen, ins Ge- Mai 2021 wurde das Verwaltungsgebäude mit einem spräch miteinander zu kom- men. Schutzdach und Einhausung, vor allem gegen Regen, Am liebsten zu Fuß un- versehen. Pläne für eine Sanierung und neue Nutzung terwegs bin ich übrigens gibt es nach wie vor nicht. die Nordendstraße entlang und in den Zingerwiesen, da kann ich richtig durch- atmen. Und wenn ich mich freilaufen will, gehe ich noch bis zum Wilhelmsru- her See und am Sowjeti- schen Ehrenmal zurück. Aufgezeichnet von Betriebshof Niederschönhausen 2017 , Foto: A.Savin (WikiCommons) Anna Peters Der ›Verein für nachhaltige Verkehrsentwicklung e.V.‹ ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Bürger- initiativen zur Verkehrspolitik in Niederschönhausen, Rosenthal und Wilhelmsruh. Newsletter abonnieren unter: www.verkehr-pankow.de/newsletter-service
16 17 Fastenaktion ›So viel du brauchst‹ – Klimafasten 2022 Landwirtschaft und Ernährung sind Schlüs- werden sie dort produziert? Wie sind die selfaktoren auf dem Weg zu mehr Klima- Lebensmittel verpackt, und was passiert schutz und Biodiversität – für ein gutes mit der Verpackung, die nicht mehr benö- Leben für alle im Jetzt und in der Zukunft. tigt wird? Wie bereiten wir unsere Mahl- Auch wir in Pankow können unseren Bei- zeiten zu – energiesparend? Essen wir trag leisten, in Aktion treten und unseren fleischarm, vegetarisch oder vegan? Es Alltag bewusster gestalten – nicht zuletzt gibt viel zu entdecken. aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Die Fastenzeit bietet eine Ideen zum Nachmachen gute Gelegenheit dazu. Eine Klimafastenbroschüre begleitet durch Fasten für Klimaschutz und die eigene Fastenzeit und gibt praktische Klimagerechtigkeit Anregungen für den Alltag. Das kostenlo- se Heft ist im Gemeindebüro Niederschön- In den knapp sieben Wochen vor Ostern, hausen erhältlich oder kann im Internet zwischen Aschermittwoch und Ostersams- unter www.klimafasten.de heruntergela- tag, – vom 2. März bis 14. April – besinnen den und/oder bestellt werden. Darüber hi- wir uns der christlichen Tradition und üben naus finden im Rahmen der Klimafastenak- Achtsamkeit: Die Fastenzeit lädt dazu ein, tion an vielen Orten Veranstaltungsreihen Gewohnheiten zu hinterfragen, achtsam mit Workshops, Vorträgen und Aktionen mit uns und unserem Umfeld umzugehen statt. und alltägliche Dinge anders zu machen. Mehr Informationen zur Klimafasten- Klimafasten geht dieser Tradition nach und Aktion gibt es unter www.klimafasten.de. ruft dazu auf, mit kleinen Schritten einen Klimafasten ist eine ökumenische Initiative Anfang für mehr Klimagerechtigkeit zu ent- von 17 evangelischen Landeskirchen und decken. In diesem Jahr geht es um eines katholischen Bistümern sowie MISEREOR unserer Grundbedürfnisse – die Nahrung. und ›Brot für die Welt‹. Woher kommen die Lebensmittel, und wie
18 19 Thema Nicht bei Schmidt klingeln Ich blicke in meinen Terminkalender und den Gemeindemitgliedern. Wussten Sie, in die Badewanne, hat sein krankes Kind Auf der anderen Straßenseite stellt ge- in den Wetterbericht: Es sieht gut aus! dass unsere Nordend-Kirchengemeinde in den Schlaf gewiegt oder entspannt bei rade eine Frau Weihnachtsschmuck, den Und so radele ich los zum Gemeindehaus 419 Mitglieder hat? einer Yoga-Übung …? Aber wenn ich in den sie wohl nicht mehr braucht, vor die Haus- nach Nordend und schaue neugierig in Herr Huth und Herr Machner, die ich Hausflur möchte, muss es jetzt sein. tür zum Mitnehmen. Ich erkläre, warum die gelieferten Kartons: Der neue Gemein- hiermit herzlich grüße, sind auch unter- Die meisten Häuser haben Gegensprech- ich an die Briefkästen im Haus möchte, debrief ist da, und ich darf ihn verteilen! wegs und verteilen die Briefe in den ande- anlagen, und oft höre ich »Ja bitte?«. In die- und biete ihr einen Gemeindebrief an. Aber Seit Herbst 2020 trage ich ihn aus, und ren Straßen in Nordend. Nicht jeder möch- se zwei Wörter kann man viele Emotionen sie runzelt die Stirn und fragt, ob das was wenn Sie im Bereich Nordendstraße und te in den Gottesdienst gehen, doch wir fin- legen, und ich spüre, ob ich gerade stö- mit der Kirche zu tun habe. »Ja«, antworte Kastanienallee wohnen, ist es sehr wahr- den, dass Sie unbedingt wissen sollten, re, jemand müde oder neugierig ist. Ich ich wahrheitsgemäß, »genauso wie Weih- scheinlich, dass ich Ihnen das Exemplar, was alles in den Gemeinden passiert und sage, was ich möchte, und sehr oft wer- nachten!« das Sie gerade in den Händen halten, in was es für großartige Veranstaltungen, de ich belohnt: »Oh, vielen Dank, das ist Ich frage mich oft, ob die Gemeindemit- den Briefkasten geworfen habe. Konzerte und Lesungen gibt. ja nett!«. Angemeckert wurde ich nur ein glieder in einem Haus voneinander wissen, Für meine Tour habe ich rund 100 Hefte Bei meinen ersten ›Touren‹ habe ich einziges Mal. Schmidts wollen keinen Ge- dass sie nicht nur unter einem Dach woh- dabei, meine geräumige Umhängetasche, mich über jeden außenliegenden Brief- meindebrief! nen, sondern auch eine weitere Schnitt- Rucksack, Maske, Desinfektionsfläsch- kasten gefreut, denn klingeln war mir un- Manchmal öffnet sich nicht nur die menge haben, in der sie sich zuhause füh- chen und – ganz wichtig: meine Liste mit angenehm: Vielleicht steigt gerade jemand Haustür, sondern auch die Wohnung, len können. Falls ich mal nicht in ein Haus und ich kann den Gemeindebrief persön- komme, dürfte ich die Hefte mit Namen lich abgeben. Dann ist Zeit für ein kleines versehen und vor die Haustür legen? Wä- Pläuschchen und für Fragen, zum Beispiel re es in Ordnung, wenn die Mitmenschen zum Sprengel Niederschönhausen-Nord- im Haus wissen, dass man Mitglied einer end, oder etwa, ob es einen Chor in der evangelischen Kirchengemeinde ist? Gemeinde gibt. Einer der Gemeindebriefe fällt in einen Inzwischen ist es fast dunkel geworden. sehr speziellen metallenen Briefkasten, Ich wandere zum nächsten Haus, öffne das der handgeschweißt aussieht und einzig- Tor und suche die Briefkästen. Sie liegen artig ist. Ich bin jedes Mal begeistert: Wer im Dunkeln, die Namen sind nicht zu erken- hat wohl diesen Kasten gebaut? Haben Sie nen, aber im Garten spielen ein paar Kin- schon das Leporello auseinandergefaltet der, die eine Taschenlampe dabeihaben. und eine Veranstaltung gefunden, die Sie »Hallo Jungs, könnt ihr mir mal leuchten?«, interessiert? Vielleicht werde ich ja auch rufe ich ihnen zu, und schon kommen sie da sein. Falls Sie der Besitzer des ›span- angerannt, wollen unbedingt beim Ein- nenden‹ Briefkastens sind, dann möchte werfen helfen. »Wenn du wiederkommst, ich unbedingt die Geschichte dazu hören! schenken wir dir eine Taschenlampe!« ver- Herzlich, sprechen sie, und setze ich meinen Weg Frauke Aden mit einem warmen Gefühl ums Herz fort.
» 20 21 Passion & Ostern Tischabendmahl, « Wir werden die Botschaft von der Auferstehung Christi zuerst mit dem kräftigen Läuten unserer drei Glocken ertönen lassen. Am Altar Osterfeuer wird uns zum Osterfest unser Batikbehang mit dem Auferstandenen grüßen und sicherlich wird die Organistin oder der Organist unsere und frohe Botschaft » Dinse-Orgel jubilieren lassen. Eine zum Osterfest erst recht froh- machende Predigt wird uns ein Zuspruch sein, und zum Abschluss singen wir am Glockenturm ›Christ ist erstanden …‹ Dr. Albrecht Kinze, Nordend « Wie eindrücklich das Hineintragen des Osterlichtes in die dunkle Kirche: »Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!« Mit Glück möglich: unser Osterfrühstück im Gemeindehaus. Danach der Gottesdienste und Veranstaltungen Familiengottesdienst. Ostern zeigt uns: wir bleiben als Gemeinde mit zu Passion & Ostern » Gott in Verbindung, feiern gemeinsam, dürfen Osterbotschaft und Gnadenzusage annehmen, auf Gott vertrauen. Freitag, 8. April 10.30 Uhr Martin-Luther 10.00 Uhr Alt-Pankow Anke Friedenstab, Niederschönhausen Pfarrer Thies Regionaler Gottesdienst 22.00 Uhr Martin-Luther mit Abendmahl Jugendkreuzweg 11.00 Uhr Junge Gemeinde 11.00 Uhr Niederschön- Niederschönhausen hausen, Pfarrer Minkner Familiengottesdienst « Seit 2009 veranstalten wir zusammen mit dem Franziskanerkloster Pfarrerin Herrmann Pankow am Ostersonntag, morgens um 5.00 Uhr, ein Osterfeuer. Donnerstag, 14. April 15.00 Uhr Alt-Pankow Gründonnerstag Musik zur Sterbestunde Im Jahre 2012 kam die Martin-Luther-Gemeinde dazu. Jesu: ›Matthäus-Passion‹ Montag, 18. April Ursprünglich haben wir das Osterfeuer im Bürgerpark Pankow 18.00 Uhr von Heinrich Schütz Ostermontag entzündet, in diesem Jahr feiern wir auf dem Pankower Anger Niederschönhausen » Kirchenchor Alt-Pankow an der Breiten Straße. Pfarrerin Herrmann 9.30 Uhr Nordend Leitung: Rudite Livmane mit Abendmahl Familiengottesdienst Wolfgang Wendt, Alt-Pankow mit Pfarrerin Herrmann 18.00 Uhr Martin-Luther Samstag, 16. April mit Abendmahl « Regionaler Gottesdienst Osternacht 10.00 Uhr Alt-Pankow mit Tischabendmahl N.N. 23.00 Uhr Aus der Kälte und dem Dunkel der Nacht entsteht beim gemeinsamen Pfarrer Thies Niederschön-hausen Beten und Singen, beim Sich Wärmen am Feuer und dem Licht der 10.30 Uhr Martin-Luther Pfarrer Minkner Familiengottesdienst mit Kerzen das Gefühl, dass tatsächlich etwas Neues beginnt. Freitag, 15. April Pfarrer Thies und Team Gemeinsame Vesper, nette Gespräche und dann, etwas müde, aber Karfreitag Sonntag, 17. April beseelt und glücklich zurück nach Hause. Das ist für mich Ostern. 11.00 Uhr 9.30 Uhr Nordend Ostersonntag Niederschönhausen Detlev Wilke, Martin-Luther Pfarrer Minkner 5.00 Uhr Martin-Luther Pfarrer Minkner 10.00 Uhr Alt-Pankow Pfarrer Thies + Region N.N. Ökumenische Osternacht
22 23 GKR-Berichte Aus dem Sprengel Auf gaben Wahlen Niederschönhausen Ressourcen AG Klima und Kirche GKR-Rüste und Nordend Visitation Im GKR Nordend haben wir uns zudem im Februar zu In den vergangenen Mona- einer eigenen Rüste getrof- setzen wird! Viel Erfolg und ten haben wir in den bei- fen, um nach der Trennung Gottes Segen! den Gemeindekirchenräten Insgesamt hat sich ei- von der Kirchengemein- Leider hat der Leiter un- des Sprengels Niederschön- ne vertrauensvolle und de Martin-Luther und vor seres Kindergartens ge- hausen und Nordend die freundschaftliche Zusam- der weiteren intensiveren kündigt. Das trifft uns alle gemeinsame Arbeit weiter menarbeit zwischen allen Zusammenarbeit mit Nie- schwer, hat Kai Walz doch strukturiert. Alle sechs bis Beteiligten entwickelt, und derschönhausen konkret Großes in schwieriger Zeit acht Wochen trifft sich eine das gemeinsame Tun und zu beschreiben, welche geleistet. Wir danken ihm kleine AG – bestehend aus wir uns als Gemeindekir- Entstanden ist – mit Mühen ist von einem sehr Schwerpunkte in Nordend herzlich für seine enga- den Pfarrpersonen, den bei- chenräte befassen dürfen, den beiden anderen Ge- konstruktiven Miteinander liegen, und wie wir diese gierte Arbeit, wünschen den Vorsitzenden und drei aber auch diejenigen der meinden Martin-Luther geprägt. auch in Zukunft erhalten ihm für die Zukunft Got- Ältesten –, um die nächs- Pfarrpersonen, besser auf und Alt-Pankow zusam- Weitere große Themen bzw. weiterentwickeln kön- tes Segen. Und sind dank- ten Schritte zu besprechen. einander abzustimmen, da- men – die Arbeitsgemein- stehen an; die gemeinsa- nen. Eine Rolle spielte da- bar, dass wir in Christina Zusätzlich haben beide Ge- mit es möglichst wenig Dop- schaft ›Klima und Kirche‹, me Visitation durch den bei auch die Frage, wie wir Ludwig eine kompetente meindekirchenräte verein- pelungen gibt und insgesamt die Pfarrerin Herrmann lei- Kirchenkreis im Mai und Menschen in unserer Nach- und engagierte Nachfolge- bart, drei- bis viermal im Ressourcen auch für neue tet. Hier wird dieses wich- die GKR-Wahlen in unserer barschaft auf uns aufmerk- rin gefunden haben. Jahr jeweils zu einer gemein- Herausforderungen geschaf- tige Zukunft sthema sehr Landeskirche im Novem- sam machen und einladen, Wir freuen uns, Sie alle in samen Sitzung zusammen- fen werden können. Oft geht konkret auf unsere Arbeit ber. Dazu planen wir für An- sich bei und mit uns ehren- Nordend und Niederschön- zukommen, um anstehende es um sehr praktische Ange- und die Anforderungen der fang Mai eine gemeinsame amtlich zu engagieren. hausen bei Gottesdiensten Themen zu beraten und zu legenheiten, wie die Gottes- beiden Sprengelgemein- GKR-Rüste. Ein Wochenen- Aus Niederschönhausen hier wie dort und bei unse- beschließen. dienstplanungen, gemein- den heruntergebrochen. de lang wollen wir ausloten, ist schließlich noch zu ver- ren zahlreichen Veranstal- In den ersten gemeinsa- same Veranstaltungen, wie Insbesondere unsere wie unsere konkreten Ziele melden, dass die Stelle für tungen wiederzusehen. men Sitzungen ging es haupt- etwa Konfirmationen, Feste, Immobilien und Kirchen- für die weitere Zusammen- Kinder- und Jugendarbeit Seien Sie behütet! sächlich darum, die – zahlrei- Ehrenamtsdank, der hoffent- räume sind nur schwer- arbeit aussehen, und was wieder besetzt ist. Wir freu- lich in diesem Jahr wieder lich klimaneutral zu be- wir miteinander umsetzen Stefan Hoff mann / chen und ganz unterschiedli- en uns auf die vielen Impul- chen – Aufgaben, mit denen gefeiert werden kann. wirtschaften. können. se, die Vivian Osemwegie Wolfgang Jakob
24 25 GKR-Berichte Aus Alt-Pankow Gesellschaftliche Pfarr stelle Präsenz Dialog Entscheidungen Weihnachten & Neujahr Herausforderungen Gesellschaftliche Präsenz Die auch vor unserer Kir- In den vergangenen Mo- Weihnachten und Neujahr eine Herausforderung, chentür sichtbare gesell- naten bestimmten zwei unter Corona aber eine begrüßenswerte schaftliche Lagerbildung Schwerpunkte die Arbeit Am 1. Advent fand eine Ge- Präsenz auf dem ›Markt- angesichts der Coronamaß- des Gemeindekirchen- Außerdem beantwortet- meindefeier – vor allem für platz‹. In der Kirche durften nahmen hat Aktivisten un- rates: die Besetzung der en sie Fragen des GKR und Familien mit Kindern – im wir nicht singen, aber der serer Gemeinde bewogen, Pfarrstelle und die Vorbe- des Gemeindebeirates. Gemeindegarten statt. An Gesang des kleinen Chors Das neue Jahr wurde zu einer Dialog-Andacht in reitung und Durchführung Am 15. Februar fand die Heiligabend gab es 4 Got- und die Instrumentalmusik traditionell am letzten Tag die Kirche einzuladen, da- der Weihnachtszeit. Wahl durch den GKR statt. tesdienste; um 14.30 Uhr boten mehr als Trost. des alten Jahres mit der mit Menschen miteinan- Wenn mit dem 06.03. die mit einem Krippenspiel, in Bemerkenswert war die Musikalischen Neujahrs- der reden, statt sich unver- Pfarrstelle Einspruchsfrist endet, wird dem unsere Christenlehre- Altjahresandacht, bei der andacht und einem Sekt- söhnlich zu beschimpfen. Beworben hatten sich Pfar- endlich die Zeit der Unge- kinder, angeleitet von Frau eine ›Fridays-for-Future‹- empfang begrüßt. Am 27. Januar beteilig- rerin M. Möbius und Pfar- wissheit, wie es mit un- Wagner-Schill und Lilli Aktivistin, die Schülerin E. Wir waren glücklich, ten wir uns am Gedenken rer M. Hufen. Beide stell- serer Gemeinde weiterge- Mutzke, mit ansteckender Müller-Herlin, sprach. Sie dass das große Abschluss- an den Holocaust mit der ten sich der Gemeinde hen soll, vorbei sein. Auch Spielfreude die alte Ge- rief die Zuhörer engagiert konzert des Orgeljahres Szenischen Lesung »Der durch die Leitung eines manches organisatorische schichte darboten. Der Got- und mit glaubwürdiger Sor- 2021 am 18. Dezember in Koffer« in unserer Kirche. Gottesdienstes und einer Improvisieren wird dann tesdienst auf dem Anger ge zu klimagerechtem Ver- unserer Kirche stattfinden Edith Boldt Konfirmandenstunde vor. ein Ende haben. war, da wieder bei Regen, halten auf. konnte.
26 27 GKR-Berichte Aus Martin-Luther Gottesdienst- Ideen Zusammenarbeit Labor Pfarrgarten Möglichkeiten Baumaßnahmen Dialog www.lutherhaus-pankow.de Die Veränderungen, die sich in den letzten Monaten für unsere Gemeinde ergeben Aber ist das wirklich al- haben (z. B. die Trennung In den nächsten Wochen Nun schon zwei Sommer, les? Nein, denn trotz aller von der Gemeinde Nord- Bei der Gestaltung der können im Lutherhaus neue zwei Weihnachts- und wohl Widrigkeiten ist im Großen und neue Angebote kreie- end), wollen wir nutzen, um Gottesdienste wollen wir Angebote ausprobiert wer- bald zwei Osterfeste lang wie im Kleinen das Leben ren kann. den ›Pfarrgarten‹, der bis- Neues ausprobieren und den. Beachten Sie hierzu verlangt uns das Corona- nicht einfach stehen geblie- Konkret bedeutet das lang unserem Kindergarten haben ein ›Gottesdienstla- die Aushänge, oder schau- Virus ganz schön was ab. ben. In unserer und in den für Martin-Luther, dass wir zur Verfügung stand, wieder bor‹ etabliert. Es bietet die en Sie sich einmal auf der Testen, Impfen, Lockdown, Nachbargemeinden stellen auch in diesem Jahr die Zu- als Gemeindefläche herzu- Möglichkeit, Gedanken zur neuen Internetseite www. Zoom-Konferenzen, 2G, 3G, sich die Verantwortlichen sammenarbeit mit unseren stellen. Für Treffen und Ver- Gottesdienstgestaltung zu lutherhaus-pankow.de um. 2G+ usw. Unser tägliches den Problemen und Her- Nachbargemeinden aus- anstaltungen im Freien wird diskutieren, neue Formen zu Abschließend noch ein Leben, unsere Nachrich- ausforderungen. Es werden loten wollen. In der Steu- der Garten für Jung und Alt durchdenken und umzuset- Wort zu den notwendigen ten, Gespräche und Treffen, Ideen entwickelt und umge- erungsgruppe, die diesen zu einer Bereicherung des zen. Bereits im Februar ha- Baumaßnahmen am Luther- die Kinder in den Kitas und setzt, wie wir das christliche Prozess organisiert, wollen Gemeindelebens beitragen. ben wir mit dem ersten Got- haus. Die Beleuchtung im Schulen, Studenten an den Leben in Pankow gestalten wir gemeinsam mit den Ge- Wer sich in die Gestaltung tesdienst zum Thema ›Na- Treppenhaus zum Pfarrbü- Universitäten, Arbeitende und vielleicht auch attrak- meinden Niederschönhau- einbringen möchte, ist auf- menlose Frauen in der Bibel‹ ro ist nicht mehr funktions- und Rentner – einfach ALLE tiver machen können. Wie sen, Nordend und Alt-Pan- gerufen, sich bei unserem eine für 2022 geplante Rei- tüchtig und muss vollstän- sind von den Auswirkungen die Gemeinde die gegebe- kow den eingeschlagenen Pfarrer oder im Gemeinde- he von vier Themengottes- dig erneuert werden. Der betroffen. nen Möglichkeiten nutzen Weg weitergehen. büro zu melden. diensten begonnen. GKR ist derzeit auf der Suche
28 29 Abkündigungen nach geeigneten Unterneh- sehen wir es als unsere Auf- men. In Abhängigkeit von gabe, trotz der notwendigen den Kosten ist die vollstän- Maßnahmen zum Schutz dige Erneuerung der Be- der Gesundheit unserer Ge- leuchtungsanlage in beiden meindemitglieder, ein ge- Treppenhäusern und auch meindliches Programm an- im Vestibül vorgesehen. zubieten, in dem jede und Lassen Sie uns alle die jeder eine Möglichkeit hat, Aus datenschutzrechtlichen Gründen anstehenden Monate mit Gemeinschaft zu erfahren wird der Inhalt dieser Rubrik nicht angezeigt. Bedacht angehen und dabei und Nähe zu erleben. nicht vergessen, dass wir Detlev Wilke uns in allem bei Gott gebor- gen fühlen dürfen. Als GKR
30 31 Kirchenmusik Mein Lieblingslied? Was für eine Frage – gera- de jetzt, wo nur mit Maske oder gar nicht gesungen werden darf. Und: Gibt es das überhaupt? Das eine Lied, das einem unter allen jubel, den es verkündet, das liebste ist? Sind nicht förmlich mit den Händen viele Lieder ›Lieblingslieder zu greifen: auf Zeit‹? Das Abendlied, welches »Christ ist erstanden mich besonders gut zur Ru- von der Marter alle; he kommen lässt, oder das Des solln wir alle froh sein, Dankeslied, das bei einer Christ will unser Trost sein. er die Grundlage für seine banden‹ (EG 101), ohne derten mit neuen Versen er- Taufe der Freude über das Kyrieleis.« (EG 99) Josefine Horn, Foto: Peter Müller weitere Verbreitung und deshalb das ältere Lied zu weitert oder dem Zeitgeist neu geschenkte Leben Aus- Überlieferung bis in unse- verwerfen oder aus seinen angepasst. Keine dieser druck verleiht. Die zahlrei- Dabei kommt die Melodie Der Verfasser des Liedes ist re Tage. Gesangbuchausgaben zu Modernisierungen hat sich chen Advents- und Weih- nicht so leichtfüßig und unbekannt. Text und Melo- Und auch für Luther streichen. durchgesetzt. nachtslieder, die alle Jahre heiter daher, wie in vie- die nehmen aber Bezug auf scheint es ein ›Lieblings- Hunderte von Kantaten, Wir singen es heute noch wieder Licht in die dunkel- len anderen Osterliedern. die ebenfalls bis heute ge- lied‹ gewesen zu sein, denn Choralbearbeitungen und immer in der Fassung, die ste Zeit des Jahres bringen? Streng wirkt sie, wuch- sungene, lateinische Oster- er schreibt dazu: »Aller Lie- Liedsätzen wurden seit- Luther vor fast 500 Jahren Wir gehen auf die Oster- tig und klar, wie die zeit- sequenz ›Victimae paschali der singt man sich mit der her zu diesem Lied kom- festgeschrieben hat. feiertage zu, und diese gleich entstandenen ro- laudes‹ des Dichters Wipo Zeit müde, aber das ›Christ poniert. Erinnert sei auch Und in diesem Jahr viel- kann ich mir nicht ohne manischen Kirchbauten. von Burgund (vor 1050). ist erstanden‹ muss man al- an Goethes ›Osterspazier- leicht – Hoffentlich! – wie- mein Lieblingslied vor- Sie ist sich selbst genug, In den folgenden Jahr- le Jahre wieder singen«. gang‹ im ›Faust‹, als das der aus vollem Herzen. stellen. Es ist das älteste sie braucht keine Orgel, hunderten wurde das Später schuf Luther dar- vom Engelschor gesunge- deutschsprachige Kirchen- um ihre Wirkung zu entfal- Lied um zwei weitere Stro- auf aufbauend ein eigenes, ne »Christ ist erstanden« Josefine Horn lied in unserem Gesang- ten. Nur den singenden, die phen ergänzt und 1529 deutlich umfangreicheres Faust davon abhält, seinen Kirchenmusikerin der buch, und auch 900 Jahre Oster botschaft staunend durch Martin Luther erst- Lied mit klaren textlichen Giftbecher zu trinken. Kirchengemeinde Niederschönhausen nach seiner Entstehung ist und freudig in die Welt tra- mals in ein Gesangbuch und melodischen Bezü- Immer wieder wurde das der überbordende Oster- genden Menschen. aufgenommen. Damit legte gen, ›Christ lag in Todes- Lied in den letzten Jahrhun-
32 33 Musik Konzerte in Nordend – Wir erheben zu den Kon- zerten keinen Eintritt, sind Das Programm 2022 aber auf Ihre großzügigen Spenden angewiesen, um die Künstler angemessen zu Auf der Internetseite des honorieren und die Konzert- Fördervereins Jugendstil- reihe fortführen zu können. Gemeindehaus und Kirch- Kirchsaal Nordend finden Gerne können Sie auch garten in Nordend haben Sie alle aktuellen Informa- eine Spende unter dem sich in den letzten Jahren tionen zu unserem Konzert- Kennwort ›Konzerte in Nord- Anregungen an: konzerte@ als kleines Kulturzentrum Das Programm 2022 setzt programm sowie zu den an- end‹ auf das Konto der Ge- gemeinde-nordend.de oder im Norden von Pankow eta- diese Traditionen fort und deren Veranstaltungsrei- meinde oder des Förderver- mündlich an uns. bliert. bietet neue Höhepunkte hen. Der nebenstehende eins überweisen. Die Konto- Ihr Organisationsteam Die Veranstaltungsrei- für einen facettenreichen QR-Code führt Sie direkt daten finden Sie hinten im Anne-Christin Schwarz hen sind zu regelmäßigen Musikgenuss: dorthin. Gemeindebrief. Fragen und und Dr. Bodo Machner Treff punkten für die Men- schen im Kiez geworden: Autorenlesungen und Li- 15. Mai: Berliner Trio teraturabende, Plauderei- (mit Katharina Glös – Blockflöte) mit Perpetuum Mobile en ›Am Rande mittendrin‹, Konzerte im Kirchsaal und 19. Juni: Deep Strings im Garten. (Anne-Christin Schwarz, Stephan Braun – Cello) Sechs Konzerte begeis- mit Kammer-Jazz terten 2021 die Besucher: 3. Juli: Prag (Trio) Der kubanische Cellist Dou- mit Liedern unter dem Glockenturm glas Vistel mit seiner Frau Almuth Kraußer-Vistel am 4. September: Aulos-Streichquartett Flügel, das Blockflötenkon- mit Werken u. a. von Mozart, Mendelssohn, Dvořák zert mit Simon Borutzki, 9. Oktober: Hauptstadtblech Händels ›Messiah‹ mit dem aus der vorletzten Reihe des sinfonischen Orchesters Konzertchor Niederschön- ins Rampenlicht hausen, Jazz mit Alphör- nern und Bläsern am Glo- 4. Dezember: Orgelkonzert auf der Dinse-Orgel ckenturm und die Konzer- mit Musik zur Advents- und Weihnachtszeit te auf unserer Dinse-Orgel.
34 35 Vom Ende her Der letzte Gang Wenn sich die Türen öffnen und die Musik nach drau- ßen dringt, ist Dietmar Elias an der Reihe. Lang- sam geht er auf die Urne in der Mitte der Kapelle zu. angekommen ist. Vorsichtig Bevor er sie anhebt, sagt zieht er zwei feine Schnüre er laut und deutlich: »In rechts und links aus der Ur- Gottes Namen«. Draußen ne, wickelt sie einmal um angekommen, schaut er seine Hand und hebt die Ur- noch einmal prüfend über ne an. »Ruhe sanft in Gottes die Schulter und versichert Hand«, sagt er, bevor er sie sich, ob die Teilnehmenden in das kleine Loch hinunter- der Trauerfeier ihm auch lässt. Er muss dabei in die Friedhofsmitarbeiter Dietmar Elias folgen. Dieses Mal muss Knie gehen. Elias lässt sich er warten. Ein Angehöri- Zeit. Der Moment ist ihm Dietmar Elias ist einer der ger braucht Hilfe beim Ab- wichtig. Die Toten behalten Friedhofsmitarbeiter auf stieg der Kapellenstufen. ihre Menschenwürde bis dem Friedhof Pankow III Er sitzt in einem Rollstuhl. zum Schluss. Jetzt hält er am Bürgerpark. Nach der Neben der Kapelle steht ei- noch einmal inne und ver- Schule hat er eine Ausbil- ne Gruppe Sargträger. Zu beugt sich sichtbar vor dem dung zum Kfz-Lackierer ge- dritt tragen sie ihn die Trep- kleinen Loch, dann tritt er macht. Aber nach kurzer pen hinunter. zur Seite. Seine Arbeit ist Zeit haben die Lackdämpfe Währenddessen steht erst einmal getan. Wenn seine Lunge angegriffen. Dietmar Elias still da. Sein die Angehörigen sich lang- Dietmar Elias hat sich dann Blick ruht auf der Urne in sam verstreuen und auch auf die Suche nach einer Ar- seinen Händen. Er ist jetzt der letzte das Grab verlas- beit an der frischen Luft ge- ganz bei dem Toten. Die Ur- sen hat, schließt er das klei- macht. Ein Freund hat ihm ne stellt er erst ab, als die ne Loch mit wenigen Schau- vom Friedhof erzählt. Das Gruppe am offenen Grab feln Sand. war vor 41 Jahren. Seitdem
36 37 » zweit. Dann überlegen sie « sich auf dem Weg, wel- chen Spruch sie beim Ab- kümmert er sich um die To- senken sagen wollen. Ist Wo sie hingehen, die Toten? Ruhe sanft Als seine Tochter starb, hat ten. Außerhalb der Bestat- ein Verstorbener gläubig Das weiß er nicht. Er ist ge- er ihre Urne ins Grab ge- tungszeit betreut er mit sei- gewesen, kommt Gott im tauft, aber seine Eltern ha- in Gottes Hand. legt. Wie immer. Langsam nen Kollegen den Friedhof. Spruch vor. Wenn nicht, ben ihm den Glauben nicht und mit seinem Spruch. Sie pflegen die Grabstätten oder wenn sie es nicht weitergegeben. Er denkt es Ihr Grab liegt am Rand des und Parkanlagen oder he- wissen, sagen sie »Ruhe sich so: Ein Teil ist weg. Und dann ging es plötzlich ganz Friedhofs, wo früher die ben neue Gräber aus. in Frieden.« Dietmar Eli- ein Teil der Toten ist noch schnell. Ihre eigene Toch- Berliner Mauer entlang- Manchmal kommen so as sagt seinen Spruch je- da. In der Erinnerung. Seine ter war da gerade vier Jah- ging. Hier ist es heller als viele Leute zu einer Bestat- des Mal. Auch, wenn er der Eltern liegen auch auf dem re alt. »Meine Enkelin ist anderswo auf dem Fried- tung, dass die Tür der Ka- Einzige ist, der ihn hört. Friedhof. Zusammen mit meiner Tochter wie aus hof. Es stehen hier weniger pelle offen bleiben muss. Er spricht dann besonders seiner Tochter. Sie starb dem Gesicht geschnitten.«, Bäume. Manchmal aber kommt langsam und macht be- 2015 an Krebs. Die Krank- sagt Elias und zeigt ein Nach dem Tod seiner niemand, um Abschied zu wusste Pausen zwischen heit blieb lange unerkannt, Foto. Wenn sie zu Besuch Tochter musste Dietmar nehmen. Für Dietmar Elias den wenigen Worten. Da- ist, läuft ihm eine Träne die Elias eine Pause machen macht es keinen Unter- mit es nicht zu schnell Wange runter. »Was hast vom Friedhof. Ein halbes schied, ob ihm jemand bei geht. Elias schenkt den du, Opa?«, fragt sie dann. Jahr konnte er ihn nicht be- seinem Weg zum Grab zu- Toten seine Zeit. »Das muss auch mal sein«, treten. Seitdem er wieder schaut oder nicht. Er ist für antwortet er. Bald wird sei- da ist, besucht er ihr Grab die Toten da. ne Enkelin zwölf. regelmäßig nach der Ar- In der Kapelle beginnt beit. Er will das nicht ver- deshalb jeder Gang zum mischen: seine Tochter und Grab. Immer wieder tau- die Arbeit auf dem Friedhof. chen plötzlich Gäste auf Ob er die Toten nach Fei- und wollen Abschied neh- erabend auch hier lassen men. Pflegerinnen und kann? »Ja«, sagt er. Sobald Pfleger, die die Toten zu- er das Tor hinter sich zu- letzt gekannt haben, oder zieht, ist er nicht mehr auf eine Nachbarin aus dem dem Friedhof. Dann steigt Haus. Manchmal spenden er in sein Auto. Schwarzer sie auch eine Schmuckurne. Lack. Nur wenige Kilometer Deshalb wartet Elias min- gelaufen. Er hat es von sei- destens fünf Minuten, ehe ner Tochter geerbt. er die Urne zum Grab trägt. Eike Thies Wenn einer seiner Kollegen Friedhof Pankow III am Bürgerpark, Zeit hat, gehen sie auch zu Foto: Eike Thies
38 39 Amt & Ehrenamt Ev. Kirchengemeinde Ev. Kindergarten Ev. Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde Mitarbeiterin für die Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow Leitung i. V.: Susanna Martin-Luther Niederschönhausen Arbeit mit Kindern und Nordend Engelhardt / Frauke Maaß Familien www.alt-pankow.de T 030 47 53 49 63 www.luther-nordend.de www.friedenskirche- Vivian Osemwegie www.luther-nordend.de F 030 49 40 06 27 niederschoenhausen.de T 030 49 85 27 83, kinder- Gemeindebüro Gemeindebüro und-familien@friedenskirche- Gemeindebüro Ulrike Queißner Arbeit mit Kindern Mario Bach Gemeindebüro niederschoenhausen.de Johannes Schramm Breite Str. 38, 13187 Berlin Renate Wagner-Schill Pradelstraße 11, 13187 Berlin Nina Dohle Dietzgenstr. 23, 13156 Berlin Di 10–14 Uhr | Do 14–18 Uhr T 0177 7131965 T 030 485 68 74 Dietzgenstr. 23, 13156 Berlin Mitarbeiter für die T 030 476 29 00 T 030 47 53 42 53 Di 16–18 Uhr | Do 11–13 Uhr T 030 476 29 00 F 030 47 48 96 72 Arbeit mit Jungen F 030 47 47 16 32 Jugendwart buero@lutherhaus-pankow.de F 030 47 48 96 72 Jan-Vincent Barentin Mi 10–13 Uhr buero@alt-pankow.de Markus Maaß, T 0172 397 28 56 Di 15–18 Uhr I Do 10–13 Uhr buero@gemeinde-nordend.de T 030 91 42 21 21 Pfarrer buero@friedenskirche- Gemeindekirchenrat j.barentin@friendeskirche- Pfarrer in Vertretung Eike Thies niederschoenhausen.de Pfarrerin Bernhard Forck (Vorsitz) niederschoenhausen.de Eike Thies T 030 485 68 74 Kathrin Herrmann T 0151 11 13 52 65 be.forck@gmail.com oder 0151 11 13 52 65 Pfarrer T 030 49 85 24 36 e.thies@lutherhaus- Do 15–17 Uhr Kirchenmusikerin Karsten Minkner Mi 14.30–16 Uhr pankow.de Förderverein e.thies@lutherhaus-pankow.de Josefine Horn T privat 030 34 66 03 59 k.herrmann@friedenskirche- Alte Pfarrkirche e.V. T 030 47 49 72 76 Mo 15–16.30 Uhr im j.horn@friedenskirche- niederschoenhausen.de Kirchwartin Robert Dietrich (Vorsitz) Gemeindepädagogin Gemeindebüro (außer in niederschoenhausen.de Christine Iwen T 030 47 48 17 17 Annika Rinn verein@alt-pankow.de den Ferien) und n.V. Gemeindekirchenrat T 030 47 53 42 53 a.rinn@lutherhaus-pankow.de k.minkner@friedenskirche- Gemeindekirchenrat Stefan Hoffmann (Vorsitz) Kirchenmusikerin Bankverbindung niederschoenhausen.de stefanalexander.hoffmann@ Ev. Kindergarten Dr. Wolfgang Jakob (Vorsitz) Rudite Livmane Ev. Kirchengemeinde Alt- gkr@friedenskirche-nieder- gmail.com Martin-Luther Pfarrerin T 0157 38 78 09 26 Pankow, IBAN: DE70 1005 schoenhausen.de Leitung: Martina Kauffmann Kathrin Herrmann Förderverein kirchenmusik@ 0000 4955 1926 75 T 030 485 79 73 T Büro 030 49 85 24 36 Jugendstil-Kirchsaal e.V. alt-pankow.de BIC: BELADEBEXXX Konzertchor martin-luther-kita@ Mo 15–17 Uhr und nach Dr.Ing. Albrecht Kinze (Vorsitz) evkvbmn.de Leitung: Babette Neumann Vereinbarung chor.babette.neumann@ T 030 47 00 94 08 k.herrmann@friedenskirche- web.de albrecht.kinze@t-online.de Kirchgeld & Spenden Gemeindekirchenrat niederschoenhausen.de www.jugendstil-kirchsaal- Detlev Wilke (Vorsitz) nordend.de Wir danken allen Gemeindegliedern und Freunden der Gemein- gkr@lutherhaus-pankow.de Hausmeister den, die uns durch Kirchensteuer, Kirchgeld oder Spenden finan- Ev. Kindergarten Hendryk Kowitzke (über Leitung: Christina Ludwig Gemeindebüro erreichbar) Bankverbindung ziell unterstützen. Sie helfen, kirchliche, kulturelle und soziale Bankverbindung Aktivitäten durchzuführen. Wir sind auf Ihre finanzielle Mithilfe T 030 26 58 22 88 T 030 476 29 00 Ev. Kirchengemeinde Ev. Martin-Luther- angewiesen. Herzlichen Dank dafür! Die Höhe des Kirchgeldes kita@friedenskirche- Nordend Kirchengemeinde Pankow niederschoenhausen.de IBAN: DE08 1005 0000 wird wie folgt empfohlen: 5% einer Monatsrente als Jahresbei- IBAN: DE17 1005 0000 Bankverbindung 4955 1929 18 trag. Sie können direkt in den jeweiligen Gemeindebüros einzah- 4955 1927 56 Ev. Kirchengemeinde Jugendmitarbeiter BIC: BELADEBEXXX len oder auf das Konto der betreffenden Gemeinde überweisen. BIC: BELADEBEXXX Niederschönhausen Bitte im Feld ›Verwendungszweck‹ Ihren Namen und Anschrift Marcel Gundermann IBAN: DE92 1005 0000 angeben, dann senden wir Ihnen eine Spendenbescheinigung m.gundermann@ 4955 192764 zu. Wenn Sie für einen bestimmten Bereich der Gemeindearbeit friedenskirche- BIC: BELADEBEXXX niederschoenhausen.de spenden wollen (z. B. Arbeit mit Kindern, Kirchenmusik o.ä.), ver- merken Sie dies bitte zusätzlich im Feld ›Verwendungszweck‹.
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