Nutzung der Bioenergie in Deutschland heute und morgen
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Fachgespräch Bioenergie in Deutschland, Chancen und Perspektiven, CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag, 20.11.2006 Nutzung der Bioenergie in Deutschland heute und morgen presented by: Prof. Dr. rer. nat. habil. Birgit Kamm Forschungsinstitut biopos, Teltow-Seehof und Brandenburgische Technische Universität Cottbus 1
Nutzung der Bioenergie in Deutschland heute und morgen Inhalt: 1 Einleitung (Background) 1.1 Ziele Biomasse-Technologien in den USA 1.2 Ziele der EU und Deutschland bei Nutzung der Bioenergie 2 Was ist eine Bioraffinerie ? 3 Kurzer Überblick über internationale Bioraffinerie-Systeme 4 Bioraffinerie Anlagen und Produkte (Beispiele) 4.1 PLA-Anlagen und Produkte in den USA und Japan 4.2 Ethanol-oriented LCF-Biorefinery in Island 5 Zusammenfassung und Ausblick in Deutschland presented by: Prof. Dr. rer. nat. habil. Birgit Kamm biopos, Teltow-Seehof und Brandenburgische Technische Universität Cottbus 2
1. Einleitung / Background Vision 2030 Etablierung einer Nachhaltigen Biobasierten Industrie als Grundlage moderner und stabiler Lebens- und Erwerbsmöglichkeiten Land- und Forstwirtschaft Industrie Produkte und Markt AgroIndustrie 3
Nationale Ziele bei Biomasse Technologien in den USA Biomass Technical Advisory Committee (U.S.A.)*, [ ] Jahr 2002 2010 2020 2030 Bioenergie aus Biomasse 5% 2.8 % 4% 5% Biomasse Anteil bei Elektrizität & (5.0 (2.7 quads) (3.2 quads) (4.0 quads) Wärme quads) 0.5 % 20 % Biokraftstoffe 4% 10 % (0.15 (9.5 Biomasse Anteil bei Kraftstoffen (1.3 quads) (4.0 quads) quads) quads) Biobasierte Produkte Anteil an biobasierten Chemikalien 5% 12 % 18 % 25 % und Materialien quads: 1 quad = 1 quadrillion BTU = 1 german billiarde BTU (BTU = British Thermal Unit ; 1 BTU = 0,252 kcal, 1KW = 3413 BTU, 1kcal = 4,186 kJ) * A group from industry, academia, non-profits, the agriculture and forestry sectors: (among other things) Dow Chemical; E.I. du Pont; Cargill Dow; Cargill, Genencor Inc.; National Corn Growers Assoc.; Natural Resources Defense Council .. (oct. 2002) 4
Ziele der EU und Deutschland beim Einsatz von erneuerbaren Rohstoffen und Energien [ ] Jahr 2002 2005 2010 2020 - 2050 Bioenergie [2] Anteil von Windkraft, Fotovoltaik, 26% (2030) [3] 7,5 % - 12,5 % Biomasse und Geothermie bei Elektrizität 58% (2050) & Wärme Biokraftstoffe [1] 20% Biomasse Anteil bei Kraftstoffen 1,4 % 2,8 % 5,75% (Otto- und Dieselkraftstoffe) (2020) [4] Biologisch (bio)basierte Produkte 7 -9% ? ? ? Anteil an biobasierten Chemikalien Im Bereich der „Biologisch Basierte Produkte“ (Biobasierte Produkte) Dritte Säule gibt es in der Europäischen Union derzeit noch keine Richtlinie. Nach den Direktiven für Bioenergie und Biokraftstoffe steht eine solche Richtlinie politisch auf der Tagesordnung. In Deutschland: Deutscher Bundestag, Drucksache 154943, 23.02.2005 [ 1] European Parliament and the Council; On the promotion of the use of biofuels, Directive 2003/30/EC, 08 May 2003 . [ 2] Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien [Erneuerbare Energiegesetz (EEG)], EEG/EnWGuaÄndG. (29. März 2000), BGBl I 2000, 305 [ 3] Nitsch u.a.: Klimaschutz durch Nutzung erneuerbarer Energien, UBA-Berichte 2/2000 [ 4] The European Parliament and Council; Green Paper "Towards a European strategy for the security 5 of energy supply" KOM2002/321 26.06.2002
1. Einleitung /Background Bioraffinerien und Biobasierte Industrielle Produkte Erdöl Ausgangssituation Ausgangssituation Erdgas ••Der DerErhalt Erhaltund unddie dieBewirtschaftung Bewirtschaftung 27% der der Ressourcen ist wesentlichfür Ressourcen ist wesentlich für → Nachhaltige Entwicklung. → Nachhaltige Entwicklung. 55% 10% ••Ein Einnachhaltiges nachhaltigesWachstum Wachstumerfordert erfordert Kohle sichere Rohstoffressourcen für sichere Rohstoffressourcen für 8% →→Industrielle IndustrielleProduktion. Produktion. ••Es Nachwachsende Esmüssen müssenLösungen Lösungengesucht gesuchtwerden, werden, den Verbrauch an fossilen Ressourcen Rohstoffe den Verbrauch an fossilen Ressourcen (Erdöl, (Erdöl,Erdgas ErdgasKohle, Kohle,Mineralien) Mineralien)zu zu Rohstoffeinsatz in der → Reduzieren. → Reduzieren. Chemischen Industrie (Gesamtweltverbrauch: 245 Mill. t, 2000) 6
1. Einleitung / Background Bioraffinerien und Biobasierte Industrielle Produkte Lösungsansätze Umsetzung, eines → Drei-Säulen-Konzeptes aus: • BioEnergie • BioKraftstoffe • Biobasierte Produkte unter dem Dach einer → Biobasierten Wirtschaft Für die Stoffwirtschaft (Materialien und Produkte ) gibt es nur die Alternative der → Substitution fossiler Rohstoffe durch → biologische Rohstoffe. Drei-Säulenmodell einer zukünftigen Biobasierten Wirtschaft 7
Nutzung der Bioenergie heute und morgen Biorefining oder Bioraffination ist letztendlich nicht anderes als die Übertragung von Effizienz und Logik der fossil-basierten Chemischen und Stoffwandelnden Industrie und Produktion von Energie auf die Biomasse. Kamm, B.; Gruber, P. R.; Kamm, M.; Biorefineries- Industrial Processes and Products: Ullmann’s Encyclopädia of Industrial Chemistry, Wiley-VCH, 2006 8
2. Was ist eine Bioraffinerie? Eine EineBioraffinerie Bioraffinerieist istein einkomplexes komplexesundund Kraftstoffe Kraftstoffe und und integriertes System von Prozessen und integriertes System von Prozessen und Energie Energie Anlagen Anlagenininwelchem welchemBiomasse Biomasseinineine eine - Bioethanol - Biodiesel Vielzahl Vielzahl von Produkten umgewandeltwird. von Produkten umgewandelt wird. - Biogas Bioraffinerie Bioraffinerieist istdem demKonzept Konzept einer einer → petrochemischenRaffinerie → petrochemischen Raffinerie Erdöl Biomasse angelehnt. angelehnt. Bioraffinerien Bioraffinerienvereinen vereinendie dieTechnologien Technologien Stoffliche Verwertung, zwischen zwischen den biogenen Rohstoffenund den biogenen Rohstoffen und Chemie Chemie - Basis- und Feinchemikalien industriellen Zwischen- und Finalprodukten. industriellen Zwischen- und Finalprodukten. - Biopolymere/Kunststoffe Raffinerie Bioraffinerie 9
Technologie und Produkte (Beispiele) Gehäusekunststoffe LCF-Bioraffinerie Lignin auf Basis von Lignin Nylon Furfural Bekleidung Lävulinsäure Kraftstoffe und Additive Ethanol SP-Bioraffinerie Zucker Ethylen Chemie Stärke Milchsäure Superabsorber Verpackungen Grüne Bioraffinerie auf Stärkebasis Folien Lysin Proteine Klebstoffe Schaumstoffe Polyurethane SP - Stärkepflanzen 10 LCF - Lignocellulose Feedstock
3. Internationale Bioraffinerie-Systeme Gegenwärtig werden in Forschung, Entwicklung und Praxis vier Systeme stark forciert: 1) Die LCF-BIORAFFINERIE – Lignocellulose Feedstock Biorefinery (Rohstoffe: „naturtrockene“ Biomasse, cellulosehaltige Biomassen und Abfälle). 2) Die GETREIDE-BIORAFFINERIE – Cereale-Biorefinery /Corn-Refinery (Rohstoffe: Getreide-Ganzpflanzen, z.B. Triticeen; Stärkepflanzen, z.B. Mais). Auch: Ganzpflanzen Raffinerie, Trocken- und Nassverfahren 3) Die GRÜNE BIORAFFINERIE – Green Biorefinery (Rohstoffe: „naturfeuchte“ Biomassen, grünes Gras, Luzerne, Klee, unreifes Getreide). 4) Das Zwei-Plattform Konzept - Biorefinery two platforms concept 11
Lignocellulose Feedstock Bioraffinerie Die LCF-BIORAFFINERIE – Lignocellulose Feedstock Biorefinery Rohstoffe: „naturtrockene“ Biomasse, Holz, Stroh, cellulose- und ligno-cellulosehaltige Biomassen und Abfälle. Die Generalgleichung der LCF-Biorefinery lautet wie folgt: Lignocellulose + H2O → Lignin + Cellulose + Hemicellulose Hemicellulose + H2O → Xylose Xylose (C5H10O5) + saurer Katalysator → Furfural (C5H4O2) +3H20 Cellulose (C6H10O5) +H2O → Glucose (C6H12O6) 12
Lignocellulose Feedstock Bioraffinerie Zucker Cellulose Rohstoff “biotech-chemisch” Rückstände Lignocellulose Hemicellulose Kraftstoffe, Biomasse “biotech-chemisch” Chemikalien, (LCF) Materialien Kraft-Wärme- Kopplung Lignin Lignin “chemisch” Rohstoff Vorteile: berücksichtigt den Erhalt von der Natur vorgeprägten Strukturen und Strukturelementen, Erhalt der Heteroatome, billiger Rohsstoff, große Produktvielfalt, ausgeprägt stammbaumfähige Raffinerie Nachteile: noch Entwicklungsbedarf: z.B. Ligninverwertung, “saubere” PrimärRaffination zu Cellulose, Hemicellulose, Lignin 13
Lignocellulose Feedstock Bioraffinerie Lignocellulose Feedstock Bioraffinerie (LCF-Bioraffinerie) Zusammensetzung Lignocellulose Feedstock (LCF, LC-Rohstoff) z.B. Getreide (Stroh, Spreu); Lignocellulose Biomasse (Gräser, Schilf, Schilfgras u.a.); Getreidestroh % Forst-Biomasse (Unterholz, Holz); Papier- und Cellulosehaltige Kommunale Abfälle Cellulose 38-40 Lignocellulose (LC) Hexosen 2-5 Pentosen 17-25 Lignin Hemicellulose Cellulose Lignin 6-21 „Phenol-Polymer“ Pentosane, Hexosane „Glucose-Polymer“ Hydrolyse „Natur“ Kleber Pflanzengummi Cellulose- Hydrolyse Xylose Verdickungsmittel, Klebstoffe, (E/C) & Bindemittel Applikationen (Pentose) Schutzkolloide und Zusammensetzung Emulgatoren, Stabilisatoren Sub-bituminöse Xylit Glucose Laubholz % Kohle Zuckeraustauschstoff HMF (Hexose) Cellulose 30-43 (5-Hydroxymethyl-furfural) Schwefelfreier Furfural Lävulinsäure Hexosen 2-5 Festbrennstoff Fermentations- Weichmacher & Produkte Pentosen 17-25 Chemieprodukte Furanharze Lösungsmittel • Brennstoffe Phenole u.a. z.B. Ethanol, Lignin 20-25 Chemieprodukte Schmierstoffe • Organ. Säuren z.B. Milchsäure, Nylon 6 Chemieprodukte & • Lösungsmittel Nylon 6,6 Polymere Aceton, Butanol Beispiel - Anlagenkapazität: RM/Lignocellulosehaltiger Rohstoffmix, Optimum: 4.360 t/day Hauptprodukte: 47.5 Mio gallons Ethanol ($1.25) und 323 Tt Furfural ($0.32/pound) im Jahr; Jobs: 6.095 (ohne Bau); Erstellungskosten (Bau): $ 455 Mio, 14 van Dyne et al., Perspectives of new crops and uses. ASHS Press, 1999, USA
Getreide-/Ganzpflanzen Bioraffinerie Die GETREIDE-BIORAFFINERIE Cereale-Biorefinery, Corn-Refinery Rohstoffe: Getreide-Ganzpflanzen, Stärkepflanzen z.B. Triticeen-Gruppe, Mais 15
Getreide-/Ganzpflanzen Bioraffinerie Korn Stärkelinie “biotech-chemisch” Zucker „physiko-chemisch“ Rohstoff Ganzpflanze Mehl Kraftstoffe, Getreide „physiko-chemisch“ Chemikalien, Trockenmühle Rückstände Materialien Kraft-Wärme- Kopplung Stroh Lignocellulose „biotech.-chemisch“ Rohstoff Vorteile: berücksichtigt den Erhalt von der Natur vorgeprägten Strukturen und Strukturelementen (Stärke, Cellulose), Erhalt der Heteroatome, eingefahrene Basistechnologie und Verarbeitungslinien. Nachteile: basiert im Wesentlichen auf “Ackerfrüchte”, d.h. hohe Rohstoffkosten. 16
Getreide-Bioraffinerie (Trockenmühle) Verbrennung Energie GETREIDE Acker Verstromung STROH KORN Mahlung MEHL Aufschluss- Druck- STÄRKE Extrusion Direktverwertung verfahren vergasung Coextrusion Verkleisterung Biotechnol. Chem. Copolymeris. Aufschluss Konversion Konversion / enzym. Hydrolyse Modifizierung Plastifizierung saure Hydrolyse GLUCOSE HEMICELLULOSE Red. Aminierung Hydr. Spaltung Veretherung Veresterung Fermentation CELLULOSE LIGNIN Ethanol Milchsäure Kleber, Füllstoff Thermoplaste Propylenglycol Polyhydroxybuttersäure Acetat- Glucoamine Bioplaste Methanol Glycerin, stärken Sorbitol, Syngas Bindemittel PHB (Brikettierung) Co-/Misch- Carboxy- Polymerisate methylstärke PE/PP/PS/Stärke Zement Bauindustrie 17
Die Grüne Bioraffinerie Die GRÜNE BIORAFFINERIE – Green Biorefinery Rohstoffe: „naturfeuchte“ Biomassen, grünes Gras, Luzerne, Klee, unreifes Getreide, wässrige Biomasseabfälle 18
Die Grüne Bioraffinerie Press-Saft Proteine “biochemisch” Lösl. Zucker „biotech-physikalisch“ Rückstände Futter, Grüne Biogas Kraft-Wärme- Kraftstoffe, Biomasse Kopplung Chemikalien, Presse Materialien Rückstände Aktivitäten: Press-Kuchen z.B. in Deutschland, „hydrothermisch“ Cellulose Dänemark, Österreich, „enzymatisch“ Lignocellulose Frankreich “thermochemisch” Vorteile: großer Biomasse-Ertrag/ha, gute Kopplung mit Agroproduktion, gutes biotech-chemisches Potential, „simple“ Basistechnologien Nachteile: schnelle Primärverarbeitung oder zu kontrollierende, da rohstoffverändernde Lagerung (Silage), 19
Die Grüne Bioraffinerie Ein System „Grüne Bioraffinerie“ gekoppelt an ein Grüngut-Trockenwerk. Konzept der Havelland-Bioaffinerie, Selbelang, Brandenburg. Füll- & Dämmstoffe Grüne Pellets, Futter Press-Kuchen Cellulose-Rohstoff Gras, Luzerne, Blattwerk, Kraut u.a. Grüngut -Trockenwerk Festbrennstoffe Naßfraktionierung/ Presse Chemie-Rohstoffe ( Lävulinsäure u.a.) SAFT Press-Saft Wärme, Strom Proteine, Feststoffe Enzyme Separator Trenn- Kohlenhydrate verfahren Stroh, Weidenholz, Biogas Geschmacksstoffe Biomasse- Grüngut-Trockenwerk Heiz- & Kraftwerk Energie Farbstoffe Selbelang (Havelland) Fasern, Cellulose Stroh Biogas Milchsäure, Lactate Getreide, Ganzpfl. Aminosäuren Vorhaben: Bau eines Prototyps Korn u./o. Stroh Proteine (SCP) Vor- „PrimärBioRaffinerie Selbelang“ Kartoffeln u./o. Saft behandlung Fermentation Enzyme Anlagenkapazität: 1 .Stufe: Melasse 8.000 t TM (8 M/J), Organische Säuren Grüngut: Luzerne, WM-Gras Dünger Ethanol PrimärRaffineriestufen: Pellets, Chlorophyll, Prenacell®-Faser, Milchsäure (Andocklinie), Proteine, Biogas-KWK-Kopplung; 20 Invest-Kosten: Euro 5 Mio Kamm, Kiel et al., 1996-2001
Bioraffinerie Zwei-Plattform-Konzept Das Zwei-Plattform Konzept - Biorefinery two platforms concept z.B. NREL, Zucker National Renewable Research Zucker Plattform Rohstoff Energy Laboratory, USA “biochemisch” Rückstände Kraftstoffe, Kraft-Wärme- Biomasse Kopplung Chemikalien, Materialien Reines Gas Syngas Plattform “thermochemisch” konditioniertes Gas Vorteile: berücksichtigt Energie, Kraftstoffe und biobasierte Produkte, wenige großtechnische Basistechnologien nötig Nachteile: Sieht die Präkursoren Lignin (z.T. 30%), Proteine (z.T. 20%) und Öle nur als thermische/ thermochemische Ressource, Hochtemperaturtechnologie (Bestimmte Basischemikalien wie Furfural, Lävulinsäure, HMF u.a. haben nur indirekt Zugang im Konzept ) 21
Internationale Bioraffinerie-Systeme 4. Bioraffinerie Anlagen und Produkte (Beispiele) presented by: Prof. Dr. rer. nat. habil. Birgit Kamm biopos, Teltow-Seehof und Brandenburgische Technische Universität Cottbus 22
Example for an existing Industrial Biorefinery NatureWorks LLC (former Cargill Dow) Polylactide Polymer (PLA) Plant Chemistry Biotechnology PLA & Lactide Plant; Blair, NE Lactic Acid Plant; Blair, NE, USA RTO: November 2001 RTO: January 2003 300 MM Lbs. PLA Capacity 400 MM Lbs. Lactic Acid Capacity Agriculture Material processing PLA (biobased Polymer) for Materials Maize (Corn) as Raw Material - Packaging, Foils, Fibers and PLA Plant is combined wit a others Cargill Starch Plant 23 MM Lbs = Million Metric Pounds Pictures: by courtesy of NatureWorks LLC
Polymer Volume Increases as Price is Reduced Low PLA prices are required to achieve large volume Volume-Price Curve for Various Plastics 16,000 PVC 14,000 PP Volume (million lbs) 12,000 HDPE 10,000 LDPE 8,000 6,000 PS 4,000 PET 2,000 Nylon 66 PC ABS Nylon 6 0 $0.25 $0.45 $0.65 $0.85 $1.05 $1.25 $1.45 $1.65 Price Source: SRI Chemical Economics Handbook for the U.S. Market 2000/2001 volumes, 2003 pricing NatureWorks PLA, 2003 24
Fossil Energy Use in Common Plastics 160 142 140 120 100 92 91 87 MJ / kg 77 76 80 60 31 40 7 20 0 . S e* S PP PL ph 66 re ow IP PP an tu or on H N fu G am ph A yl A lo N T PL el PE C Sources: Glassner, D.; NatureWorks LLC, 2005 25
PLA-based Products - some Examples from USA • NatureWorks® PLA – brand name for packaging made from PLA resin • Ingeo™ fiber – brand name given to fiber made from NatureWorks PLA Sources: Glassner, D.; NatureWorks LLC, 2005 26
PLA-based Products - some Examples from USA Fortei 27 Prof. B. Kamm, 605. DECHEMA-Kolloquium
PLA-based Products - some Examples from Japan 28
Future Vision for PLA production Types of Feedstocks • Grains (such as corn) • LC-Biomass (Lignocelluloses) Softwoods Hardwoods Grasses Crop residues (e.g., corn stover, cereal straw, sugar cane bagasse, etc.) Sources: Glassner, D.; NatureWorks LLC, 2005 29
Future Vision for PLA production Biomass Composition Cellulose (Chains of sugar) Other 5% 45% 25% 25% Lignin (Young clean coal) Hemicellulose (Chains of sugar) The whole plant-based (botanical) biomass consists of approx. 70% carbohydrates! Biobased Carbohydrates Economy 30
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung LCF Bioraffinerie Pilotanlage Die ‘Icelandic ethanol-oriented biorefinery’ Rohstoff: Isländische lignocellulosehaltige Biomasse Modellprojekt - Pilotanlage – 20.000 t Lignocellulose/Jahr 31
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Hemicellulosen (HCl 32%ig) Lignocellulose Cellulose Kraftstoffe, Biomasse (HCl 42%ig) Chemikalien, (LCF) Materialien Kraft-Wärme- Kopplung Lignin (fester Reststoff) Abbildung: Grobschema einer Lignocellulose Bioraffinerie (Salzsäure-Hydrolyse) 32
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Die ‘Icelandic ethanol-oriented biorefinery’ auf Lignocellulosebasis Isländische Bioraffinerie Region I: Süd-Island, Selfoss-Skálholt-Flúdir 33
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Isländische lignocellulosehaltige Biomasse - Region Südisland Nootka Lupine (Stroh) y aus Landschaftspflege y 3-5 t/ha (TS) y Potenzial: 100.000 ha in Südisland Heu y aus Landschaftspflege and Landwirtschaft y 8-10 t /ha (TS) in S-Island Gerste (Stroh) y aus der Landwirtschaft y 6-10 t/ha (TS) Ganzpflanze y ~ 50% Stroh 34 RALA, The Agricultural Research Institute, Keldnaholti, Reykjavík, Iceland
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Model of the ‘Icelandic ethanol-oriented biorefinery’ based on lignocelluloses Tourism Inhabitants Educational Leave Regional Jobs Hotel Sector Regional Farmers • Biomass Producer Icelandic Biorefinery Barley, Hey, Lupine Biomass Conversion Mill • Vegetables Producer Biobased Products Factory Salad, Tomato, a.o. Biomass Chemical/Enzymatic Hydrolysis • Animal husbandry Conversion, Fermentation, Distillation Sheep, Cattle Separation, Packaging, Storage Energy Regional Sources Carbon dioxide Geothermal Heat Carbon dioxide Proteins Proteins, Yeast Carbon dioxide Fertilizer Proteins Fertilizer Ethanol Lignin Fuel Industry Chemical and Producing Industry 35
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Die ‘Icelandic ethanol-oriented biorefinery’ (Pilotanlage) - Eckdaten Menge / Preis Bemerkungen Rohstoff Lignocellulose Biomasse (Mix) 20.000 t/Jahr Lupine Stroh, Gerstenstroh, Heu Haupttechnologie Saure Hydrolyse zu Zucker, modifizierter “Bergius/Rheinau” Prozess Fermentation zu Ethanol biorefinery.de GmbH Technologien Hauptprozessenergie Geo-thermischer Dampf 1,25 €/t Dampf: 170°C /7 bar Standort der Anlage Greenhouse Region, Nähe Flúdir Süd-Island Hauptprodukte (Phase I) Ethanol für E10 Kraftstoff 7 Mio l/Jahr 0,46 €/l Betreiber Icelandic Biomass Company Sitz : Reykjavik, IS Kosten 12 Mio € Inkl. F&E 14 Mio € 36
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Die ‘Icelandic ethanol-oriented biorefinery’ – Hauptprozessmodule 37
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Vorteile einer Ethanolproduktion Ethanol ist nicht nur ein Kraftstoff, sondern auch eine Basischemikalie für eine Vielzahl von Lösungsmitteln, Produkten und Materialien. Diethyl ether Fuels Ether formation Fuel additive Acetone Solvents Ethanol Keton synthesis Esterification Lebedew Oxidation Dehydrating Mobile Process Process Ethyl lactate Acetaldehyde Ethene Synthetic Naphtha Ethyl Butadiene Acetic acid Vinyl acetate Steam cracker levulinate Acetic y Ethene anhydride y Propylene other y C4-cut y Benzine y Crack gas Rubber Polymers y Aromatics 38
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Die ‘Icelandic Ethanol-oriented biorefinery’ – Zusammenfassung Die ‘Icelandic Ethanol-oriented Biorefinery‘ (Pilot Anlage) wird 7 Mio. Liter Ethanol/Jahr effizient produzieren. 7 Mio. l Ethanol (100%) entsprechen 70 Mio. l E10 Kraftstoff. E10 Kraftstoff ist ein Ottokraftstoff mit 10% Ethanol. Jeder Isländer könnte also 233 Liter E10 Kraftstoff im Jahr tanken. 39
Die ‘Icelandic Ethanol-oriented biorefinery’ – Zusammenfassung Warum ist eine solche (small scale) ethanolorientierte LCF- Bioraffinerie profitabel? - Forschung und Entwicklung wurde gefördert durch die European Commission (BESUB project) und der Isländischen Regierung. - Island hat einen effizienten und ‘low price non-fossil’ Energiemarkt (geo-thermische Energie). Dadurch werden auch energieintensivere Prozesses (z.B. Säurerückgewinnung) ökonomisch und umweltfreundlich. - Private Betreiber, Finanzwesen and Regierung arbeiten zusammen. - Ein wirtschaftlicher Rohstoff- and Produktmarkt konnte organisiert werden (ohne Subvention). 40
Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Lignocellulose basierte Ethanol-Bioraffinerie – Technologieentwicklung und Umsetzung Zusammenfassung Regionale kleine und mittlere Bioraffinerien können auch in Regionen ohne geo-thermische Energie profitabel sein. Für die notwendige Prozessenergie kann genutzt werden: y Die Lignin Fraktion, ca. 30% in Lignocelluose Die Heizwerte von Lignin‘en liegen zwischen 13 MJ/kg und 19 MJ/kg (TS) (Holz: 18 MJ/kg, Heizöl: 30-35 MJ/kg). y Biogas und effiziente Kraft-Wärme-Kopplung: Wärme and Elektrizität. 41
Nutzung der Bioenergie in Deutschland heute und morgen Internationale Bioraffinerie-Systeme 5. Zusammenfassung und Ausblick in Deutschland und EU Potenziale/Akteure - BioVision 2030 Group (Dow, FHG-ICT, biorefinery.de, biopos u.a.), - Bioraffinierie-Verbund Mitte-Ost (Inno Regio, Innovative Wachstumskerne des BMBF), - DECHEMA- Arbeitskreis „LCF-Bioraffinerie“, - „Osnabrücker Gesprächskreis“ der DBU zwischen Forschung und Industrie presented by: Prof. Dr. rer. nat. habil. Birgit Kamm biopos, Teltow-Seehof und Brandenburgische Technische Universität Cottbus 42
Outlook: Biobased Economy in Germany (one Example only by Straw) German fossil-based Biobased German Agriculture Chemical Industry Economy produced approx. 50 Mio tons produced 5 Mio tons Cereals (Grain for Food) per year 8,5 Mio tons Ethylene per year Basic Chemical for Polymers Ethanol for Ethylene equivalent to ~ 50 Mio tons on available Straw per year 1 ton Straw is equivalent Fossil-based 5,5 Mio tons to 280 kg Ethanol Fuel Industry in Germany Ethanol 6,97 Mio m3 14 Mio tons Ethanol for Fuels a.o. marketed 25 Mio tons Gasoline per year ~ 33.8 Mio m3 for E10 Gasoline Spill-over Ethanol (based on 25 Mio tons) ~ 3,59 Mio m3 needed ~ 3,38 Mio m3 for other Applications E85 Gasoline, Chemistry E10 Gasoline is normal Gasoline (Otto Petrol) with 10% Ethanol 43
Nutzung der Bioenergie in Deutschland heute und morgen Kontakt: Prof. Dr. Birgit Kamm FI biopos e.V. und BTU Cottbus Forschungsstandort Teltow-Seehof Kantstraße 55, D-14513 Teltow Fon: 03328-3322-10 Fax: 03328-3322-11 Email: kamm@biopos.de Web: www.biopos.de, www.biorefinica.de 44
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Potsdam Schloss Babelsberg 45
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