Vonovia Update Mehr Rendite durch die Fusion zum größten Vermieter Europas? - von Michael C. Jakob - AlleAktien
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Immobilien Vonovia Update Mehr Rendite durch die Fusion zum größten Vermieter Europas? von Michael C. Jakob 14. Oktober 2021
Hauptsitz Bochum, Deutschland ISIN DE000A1ML7J1 WKN A1ML7J Ticker-Symbol VNA.DE Sektor Immobilien Kurs 52 EUR Ausstehende Aktien 573 Mio. Marktkapitalisierung 29,8 Mrd. EUR Enterprise Value 53,2 Mrd. EUR Nettoverschuldung 23,4 Mrd. EUR EBIT-Marge 43,6 % FFO-Marge 30,8 % FFO-Rendite 4,8 % Dividendenrendite 3,4 % Datum 14.10.2021 2
Überblick: Vonovia Update • Wohnen ist neben Essen und Trinken das Wichtigste im Leben. Wohnen ist eines der wichtigsten Güter, das wir haben. Das hat schon der Psychologe Maslow gewusst. In Deutschland wohnen jedoch nicht mal die Hälfte der Deutschen in einer eigenen Im- mobilie. Wohnungen und Häuser werden immer teurer, denn Fläche ist knapp und die Menschen zieht es in die Städte. Deshalb ist es so wichtig, dass es Vermieter gibt, die Wohnungen kaufen und an andere Leute vermieten. • Vonovia ist Deutschlands größter Vermieter. Die Nummer 1 in diesem Geschäft ist die deutsche Vonovia aus Bochum mit über 400.000 Wohnungen in über 400 Städten. Das Unternehmen stellt preiswerten Wohnraum in Großstädten zur Verfügung. Weil Vo- novia so groß ist, können sie auf attraktive Skaleneffekte zurückgreifen. Sie bauen eigene Wohnungen, besitzen eigene Hausverwaltungen und Handwerkerservices. So können sie Geld einsparen, anders als private Vermieter. • Bald ist Vonovia Europas größter Vermieter. Vonovia wächst allerdings nicht nur durch Neubauprojekte, sondern auch über strategische Übernahmen. Die wichtigste Übernahme der Unternehmensgeschichte hat dieses Jahr stattgefunden. Vonovia kauft den Wettbewerber Deutsche Wohnen auf. Dadurch entsteht ein riesiger Immobilien- konzern mit noch größeren Synergieeffekten. Um die Übernahme durchzukriegen, hat sich Vonovia auch mit der Berliner Regierung gutgestellt. Eine Win-Win-Situation für Vo- novia und Berlin. • Die Vonovia-Aktie ist attraktiv bewertet. Vonovia hat in den letzten 12 Monaten mehr als 10 % vom Kurs verloren. Dabei ist das Geschäftsmodell sehr solide und das Unter- nehmen wirtschaftet nachhaltig. Wir haben uns deshalb die Aktie genauer angesehen und durchgerechnet: Lohnt sich die Übernahme der Deutsche Wohnen und ist die Vono- via-Aktie jetzt einen Kauf wert? Erfahre es jetzt in diesem Update. 3
1. Geschäftsmodell: Deutschlands größter Vermieter Geschäftsmodell von Vonovia Vonovia ist ein Immobilienkonzern und verdient seine Umsätze mit Verkauf und Vermietung von Wohnungen 9% Recurring Sales Vonovia verkauft regelmäßig einzelne Eigentumswohnungen an Privatanleger und generiert dadurch zusätzliche Umsätze. 14 % Development 52 % Vonovia übernimmt die gesamte Projekt- Rental entwicklung selbst. Bei Fertigstellung Den Großteil der Umsätze erzielt Vonovia werden die Wohnungen an das Rental- mit der Vermietung und Wertsteigerung in Segment oder Dritte verkauft. Deutschland, Österreich und Schweden. ! Dabei kauft das Segment die Wohnungen 25 % von Vonovias Development-Sparte zu Marktpreisen und hat lediglich Value-add Instandhaltungs- und operative Kosten. Vonovia bietet Instandhaltungs- und Vonovia ist in über 400 Städten aktiv und Modernisierungsdienstleistungen mithilfe vermietet mehr als 400.000 Wohnungen. einer eigenen Handwerkerorganisation an. Außerdem verkauft Vonovia Multimedia- Dienste, Home-Automation sowie Energieerzeugung und -versorgung. 4
Wer in Deutschland eine Wohnung mieten möchte, der trifft sehr wahrscheinlich auch auf das Angebot von Vonovia. Denn Vonovia ist Deutschlands größter Immobilienkonzern mit über 400.000 Wohnungen in 400 Städten. Kein anderer Konzern bietet Menschen so viel Wohn- raum an, wie es Vonovia tut. Das Unternehmen ist dabei in Deutschland, Österreich und Schwe- den aktiv. Das Geschäftsmodell von Wohnimmobilien ist vergleichsweise einfach. Vonovia kauft oder baut Wohnungen und sucht Mieter für diesen Wohnraum. Der Mieter schließt einen Vertrag ab und muss dafür jeden Monat seine Miete an Vonovia überweisen. Im Gegenzug muss Vonovia die Wohnungen instand halten und reparieren. Das Geschäftsmodell ist planbar, denn selbst in der schlimmsten Wirtschaftskrise bleiben Wohnungen zur selben Miete vermietet und das Geld fließt. Mit dem überschüssigen Cash Flow wird der Kredit bezahlt und neue Immobilien werden erworben. In Vonovias Fall wird ein Großteil der Wohnungen selbst gebaut. Vonovia ist nämlich ein Im- mobilienprojektentwickler, der Wohnungen baut und diese dann selbst behält oder weiter- verkauft. Dadurch ist Vonovia weniger abhängig von den Kaufpreisen für Immobilien in den Städten und kann sich günstigere Wohnungen sichern. Außerdem ist Vonovia sehr aktiv in der Modernisierung von Wohnungen. Das liegt besonders am deutschen Recht, wo Mieterhöhungen am besten möglich sind, wenn eine Wohnung modernisiert wird. Deshalb wertet Vonovia seine Wohnungen regelmäßig auf und erzeugt so Umsätze. Vonovias Stärke ist, dass sie nicht nur ein Vermieter sind wie viele private Immobilieninvestoren. Stattdessen betreibt Vonovia alles selbst. Sie bauen ihre eigenen Wohnungen, machen die Haus- verwaltung selbst und haben ein eigenes Team aus Handwerkern. Das spart Geld ein und sorgt so für höhere Gewinne. Denn normalerweise wollen alle Beteiligten eine Marge haben. Vono- via streicht diese Margen einfach selbst ein und ist dadurch von keinem Unternehmen mehr abhängig. Vonovia deckt die ganze Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft ab. Der profitabelste Bereich bleibt die Vermietung und Hausverwaltung Wertschöpfungskette Rental Value-add Development Recurring Sales Beitrag zum EBITDA (2020) 81 % 8% 6% 5% Vonovia kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette der Wohnimmobilien. Sie sind von keinem ande- ren Unternehmen abhängig und können so die Gewinne der Handwerker, Hausverwaltung und Projektent- wickler selbst einstreichen. Vonovia ist deshalb ein tolles Investment für Anleger, die selbst keine eigene Wohnung haben wollen. Man kann direkt in den effizientesten Vermieter Deutschlands investieren und hat auch kein Klumpenrisiko durch die breite Anzahl an Wohnungen. 5
2. Vonovia wird zum größten Wohnimmobilienkonzern Europas Vonovia sichert sich die Mehrheit an Deutsche Wohnen Die Stärke von Vonovias Geschäftsmodell ist die Anzahl an Wohnungen, die dem Unternehmen gehören. Denn durch die hohe Anzahl entstehen große Synergien. Man kann die Hausver- waltung selbst betreiben, ein eigenes Netzwerk aus Handwerkern aufbauen und so eine Menge Geld einsparen. Außerdem sinken die Risiken einzelner Mieter. Ein Mietnomade oder ein Ge- bäudebrand sind für private Vermieter eine Katastrophe, aber bei Vonovia nur ein kleiner Scha- den. Je mehr Wohnungen dazukommen, desto attraktiver wird das Geschäftsmodell. Genau deshalb baut und kauft Vonovia kontinuierlich neue Wohnungen. Zum Beispiel hat sich Vono- via Kaufoptionen an dem Wohnimmobilienkonzern Adler Group gesichert. Dadurch könnte Vonovia an weitere Wohnungen kommen, um sein eigenes Netzwerk zu stärken. Aber der wich- tigste Deal ist zwischen Vonovia und der Deutsche Wohnen. Deutsche Wohnen ist der größte private Vermieter in Berlin mit über 160.000 Wohnungen, von denen 110.000 in Berlin sind. Das Unternehmen ist Deutschlands zweitgrößter Wohn- immobilienkonzern und Vonovia versucht schon lange, mit Deutsche Wohnen zu verschmelzen. Bisher ist eine Fusion zweimal gescheitert. Diesmal hat Vonovia es jedoch geschafft. Sie werden Deutsche Wohnen für 19 Mrd. Euro bzw. 53 Euro je Aktie übernehmen. Genügend Aktionäre haben das Angebot angenommen. Auch das Kartellamt hat seine Zustimmung gegeben. Die kritischste Stimme war die Stadt Berlin, denn Berlin wird als Wohnort immer beliebter und die Mieten steigen dort deshalb immer stärker an. Aus diesem Grund gibt es eine Vereinbarung mit der Stadt Berlin: Deutsche Wohnen verkauft 15.000 Wohnungen an die Stadt Berlin, um seine Marktmacht zu reduzieren. Das ist bereits ge- schehen: Deutsche Wohnen hat 15.000 Wohnungen für 2,4 Mrd. Euro verkauft. 7
Außerdem verpflichtet sich Vonovia, in den nächsten drei Jahren die Mieten für Bestands- immobilien um durchschnittlich maximal 1 % pro Jahr zu erhöhen. Neuvermietungen dürfen stärkere Mietsteigerungen haben. Insgesamt erwartet Vonovia aus diesem Deal jährliche Syn- ergieeffekte von rund 105 Mio. Euro pro Jahr. Das wäre eine langfristige Chance für das Unter- nehmen. Durch diese Ersparnis kann man langfristig auch günstigere Mieten anbieten als zum Beispiel andere Wettbewerber oder private Vermieter. Die Fusion ist damit eine der größten Chancen des Unternehmens. Es gibt allerdings ein Problem bei dieser Fusion. Die Berliner Bevölkerung ist kein Freund von großen Immobilienkonzernen. In Berlin gab es kürzlich einen Volksentscheid, bei dem alle Ber- liner für oder gegen die Enteignung von großen Immobilienkonzernen wie Deutsche Wohnen stimmen konnten. 56 % der Berliner sind für eine Enteignung. Vonovia wird nach der Fusion über 500.000 Wohnungen besitzen und mehr als ein Viertel davon in Berlin. Allerdings ist der Volksentscheid nur symbolisch. Er ist ein Signal an die Berliner Politik, etwas gegen die steigen- den Mieten zu tun. Die Vorsitzende der Berliner SPD Franziska Giffey hält selbst wenig von Ent- eignungen. Denn die Wurzel des Problems ist, dass die Nachfrage nach Wohnungen in Berlin steigt. Es ziehen immer mehr Menschen nach Berlin und neuer Wohnraum muss geschaffen werden. Wenn man Vonovia enteignet, muss sich Berlin weiter verschulden und es gibt weiter- hin Wohnungsknappheit. Deshalb gehen wir davon aus, dass Berlin in Zukunft noch mehr in die Förderung von Neubauten investieren wird. Benjamin war erst letzte Woche in Berlin im Zentrum und hat sich das aus nächster Nähe an- gesehen. Rund um den Alexanderplatz werden beispielsweise alte Gebäude abgerissen, die nur ein Stockwerk haben. Zum Beispiel der Netto Marken-Discount in der Schillingstraße. Die Immobilie wird ersetzt durch ein deutlich höheres Gebäude, in dem mehr Menschen auf der- selben Fläche leben können — ganz zentral in Berlin-Mitte. In Berlin finden sich überall solche Immobilien, die nach und nach ersetzt werden. Vonovia spart mit Deutsche Wohnen rund 105 Mio. Euro pro Jahr. Im Gegenzug musste man mit dem Land Berlin eine Einigung finden Transaktionsdetails Zugeständnisse an die Stadt Berlin Mehrheit der Anteile gesichert: 07.10.2021 Die Stadt darf dem Konzern 20.000 Wohnungen Transaktionsvolumen: 19 Mrd. Euro abkaufen und die Miete für Berliner darf nur noch Finanzierung: Brückenfinanzierung aus Eigen- um 1 % pro Jahr für die nächsten 3 Jahre erhöht und Fremdkapital werden. Außerdem baut Vonovia in den nächsten Fusionswert: 80 Mrd. Euro (500.000 Wohnungen) Jahren 13.000 neue Wohnungen in Berlin. Synergiepotential in Mio. Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Jahr (Ohne den Verkauf der 20.000 Wohnungen) Vonovia kann durch die Vonovia sieht bei DW Bessere Verhandlungs- Bis 2024 will Vonovia alle Fusion mit DW viele Potenzial mit dem position führt zu besseren Synergien umsetzen. Die Mitarbeiter effizienter verstärkten Verkauf von Einkaufspreisen und Kosten dafür (z.B. Ab- einsetzen, wodurch die Eigentumswohnungen an effizienterer Nutzung der findungen) sollen einmalig Betriebskosten sinken. Dritte. internen Handwerker. 200 Mio. Euro kosten. 33 14 105 58 Betriebskosten Wertschöpfung Kostenvorteil Total Vonovia fusioniert mit der Deutsche Wohnen und wird damit zum größten Wohnimmobilienkonzern Euro- pas. Die Fusion ist für die Aktionäre besonders attraktiv, denn es entstehen jährliche Einsparungen von 105 Mio. Euro durch die Zusammenlegung von Hausverwaltungen und Handwerkerbetrieben. Im Gegenzug hilft Vonovia der Stadt Berlin, indem sie eigene Wohnungen zum Verkauf anbieten. Bei diesem Deal gewin- nen sowohl die Aktionäre von Vonovia, Deutsche Wohnen als auch die Stadt Berlin. Insgesamt hat Deutsche Wohnen sogar 20.000 Wohnungen angeboten. Bisher wurden allerdings nur 15.000 gekauft. 8
3. Bewertung: Solide Renditechance bei nichtzyklischem Geschäftsmodell Vonovia ist ein Immobilienkonzern, deshalb ist der AlleAktien Qualitätsscore nicht ermittelbar Vonovia ist ein Immobilienkonzern und deshalb kann man den AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) in diesem Fall nicht ermitteln. Denn Immobilienkonzerne haben eine wesentlich höhere Ver- schuldung als klassische Unternehmen und sie arbeiten mit geringer Rendite auf das eingesetzte Kapital. Das ist auch kein Problem, denn die Rendite entsteht vor allem durch den Kredithebel. Aber die Umsatz- und Gewinnentwicklung von Vonovia zeigt in die richtige Richtung. Vonovia wird kontinuierlich größer und profitabler bei gleichzeitig sehr stabilem Geschäft. 9
Vonovia AlleAktien ISIN DE000A1ML7J1 WKN A1ML7J Ticker VNA.DE Datum 08.10.2021 Kaufen, wenn die Wachstumsaussichten 1. #1 Vermieter in Deutschland AA Kategorie Average Grower intakt sind und die Bewertung im Burggraben 2. Nichtzyklische Mietnachfrage durch Wohnimmobilien historischen Schnitt liegt. 3. Kosteneinsparpotentiale durch eigene Hausverwaltung Kennzahlen Umsatz 3.391 Mio. EUR Renditeerwartung Hauptsitz Deutschland 5.000 FFO-Rendite 2021e 4,8 % Marktkapitalisierung 29,8 Mrd. EUR 3,8 % p.a. Wachstum EBITe 5,5 % FFO (2020) 1.348 Mio. EUR 4.000 Erwartete Rendite 10,3 % Gewinn/Aktie (2020) 2,38 EUR 3.000 11,7 % p.a. Kurs 52 EUR KGV (2020) 21,8 2.000 Bewertung Umsatzwachstum (10J) >5 % 1.000 ☐ ☐ Umsatzwachstum (3Je) >5 % Rentabilität ☐ EBIT-Wachstum (10J) >5 % Eigenkapital 24.832 Mio. EBIT-Wachstum (3Je) >5 % 10 11 12 013 014 015 016 017 018 019 20 21e 22e 23e ☐ Eigenkapital (tangible) 23.337 Mio. 20 20 20 2 2 2 2 2 2 2 2 0 20 20 20 ☐ Verschuldung 15 % 5,5 % p.a. 2.000 ☐ ☐ Renditeerwartung >10 % 1.500 Risiko 30,4 % p.a. Nettoverschuldung 23.453 Mio. 1.000 AlleAktien Qualitätsscore Nettoverschuldung/EBIT 15,9x 500 Zinsdeckungsgrad 3,5x Gewinnkontinuität (10J) 9J Kein Score Drawdown EBIT (10J) > -100 % 0 11 12 013 014 015 016 017 018 019 20 21e 22e 23e -500 201 20 20 2 2 2 2 2 2 2 2 0 für REITs 20 20 20 Drawdown Erholungszeit 3J
AlleAktien DCF-Modell (AlleAktien Discounted Cashflow Modell) und AlleAktien FMV-Modell (AlleAktien Future Multiple Valuation) Im AlleAktien DCF-Modell berechnen wir die Renditeerwartung einer Aktie mathematisch an- hand einer einfachen Annahme: Ein Unternehmen ist heute so viel wert wie alle Gewinne, die es langfristig erwirtschaften wird. Je höher die zukünftigen Gewinne, umso höher der Wert der Firma heute. In meinem DCF-Modell habe ich die Übernahme der Deutsche Wohnen berück- sichtigt. Durch die Übernahme und Mieterhöhungen dieses Jahr erhöht sich der Umsatz, um rund 50 %. Außerdem gehe ich davon aus, dass sich die Marge in den nächsten Jahren dank der Synergien und der höheren Marge bei Deutsche Wohnen ebenfalls erhöhen wird. Da die Übernahme mit Hilfe von neuen Aktien und Anleihen finanziert wird, erhöht sich für Vonovia die Anzahl der Aktien. Das habe ich ebenfalls berücksichtigt. Wenn man das alles zusammen- nimmt, kommt Vonovia auf eine faire Renditeerwartung von 10 % pro Jahr. Im AlleAktien FMV-Modell habe ich angenommen, dass Vonovia langfristig mit dem 25-fachen Cash Flow (FFO) bewertet wird. In meinen Augen ist das ein fairer Wert für ein stabiles, wach- sendes Unternehmen, das auch in Krisen profitabel arbeitet. Ich gehe außerdem davon aus, dass 50 % der Cash Flows an die Aktionäre ausgeschüttet werden können. In diesem Fall er- reicht die Vonovia-Aktie eine Renditeerwartung von 11 % pro Jahr. Das Internal Rate of Return-Modell (IRR) im AAQS zeigt auch, dass bei Vonovia die Renditeaus- sichten gut sind: Aktionäre erhalten bereits heute eine Rendite von 4,8 % pro Jahr und 5,5 % Wachstum pro Jahr. Damit kommt Vonovia auf attraktive 10,3 % Renditeerwartung pro Jahr. Das AlleAktien DCF-Modell ist auf den folgenden Seiten und auf AlleAktien.de als Download1 verfügbar. Das AlleAktien FMV-Modell ist im unteren rechten Teil des DCF-Modells eingebettet. Renditeerwartung in Abhängigkeit vom Einstiegskurs Einstiegskurs Renditeerwartung Einstiegskurs Renditeerwartung pro Jahr pro Jahr 35 EUR 14,5 % 55 EUR 9,5 % 40 EUR 13,0 % 60 EUR 8,5 % 45 EUR 11,7 % 65 EUR 7,6 % 50 EUR 10,5 % 70 EUR 6,8 % 1 alleaktien.de/vonovia-update-mehr-rendite-durch-die-fusion-zum-groessten-vermieter-europas/ 11
AlleAktien Alle Angaben in Mio. EUR Prognose » 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 Fundamental Umsatz 2.822 3.611 4.112 4.370 6.499 6.824 7.165 7.524 7.900 8.295 8.627 8.972 9.331 9.704 10.092 Umsatz-Wachstum, % 28% 14% 6% 49% 5% 5% 5% 5% 5% 4% 4% 4% 4% 4% EBITDA-Marge, % 45% 42% 38% 42% 45% 48% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% 50% EBITDA 1.272 1.534 1.580 1.822 2.925 3.241 3.583 3.762 3.950 4.147 4.313 4.486 4.665 4.852 5.046 25% FFO (25% Abzug für Steuern, Zinsen...) 975 1.132 1.219 1.348 2.193 2.431 2.687 2.821 2.962 3.111 3.235 3.364 3.499 3.639 3.784 12.10.21 Fairer Wert AlleAktien Future Multiple Valuation (FMV) Bewertung Marktkapitalisierung, Mio. 38.932 41.110 EUR FFO 2031, Mio. 3.784 EUR Anzahl Aktien (diluted), Mio. 749 749 FFO-Multiple 2031 25 Kurs pro Aktie 52,0 54,9 EUR Ausschüttungsquote 50% Unterbewertung 6% Marktkap. heute, Mio. 38.932 EUR Dividenden bis 2031, Mio. 16.864 EUR Marktkap. 2031, Mio. 94.612 EUR Diskontierungsfaktor (WACC) 10% Marktkap. + Div. 2031 111.475 EUR Gesamtrendite 11% Renditeerwartung Unterbewertung Renditetabelle 4% 707% 6% 161% 8% 52% 10% 6% 12% -20% 14% -36% 16% -46% 18% -54% 20% -60%
4. Fazit: Solides, „langweiliges“ Geschäftsmodell Ich halte die Vonovia-Aktie für kaufenswert Ein Dach über dem Kopf ist neben Essen und Trinken eine der wichtigsten Sachen in unserem Leben. Millionen von Menschen haben keine eigene Wohnung und sind deshalb auf das An- gebot eines Vermieters wie der Vonovia aus Bochum angewiesen. Vonovia ist mit über 400.000 Wohnungen Deutschlands größter Vermieter und bald Europas größter Vermieter. Vonovias Geschäftsmodell ist bereits sehr interessant, denn die Größe bietet erhebliche Vorteile: Man kann eigene Immobilien zu besseren Konditionen bauen, hat eigenes Personal für die Haus- verwaltung oder auch eigene Handwerker. Vonovia nutzt all diese Hebel und ist hierdurch pro- fitabler als die meisten anderen Vermieter. Gleichzeitig sind Wohnimmobilien nicht zyklisch. Selbst in Wirtschaftskrisen bezahlen wir alle fleißig unsere Miete, denn keiner will obdach- los sein. Die spannende Änderung in Vonovias Unternehmensgeschichte ist die Fusion dieses Jahr mit Deutsche Wohnen. Für 19 Mrd. Euro kauft Vonovia die Nummer 2 für Immobilien in Deutschland und erzeugt damit gewaltige Synergien von 105 Mio. Euro pro Jahr. Im Gegenzug hilft man der Stadt Berlin dabei, die Mietpreise zu senken. Eine geniale Win-Win-Situation, die sehr lukrativ ist. Im mathematischen Modell zeigt sich: Die zu erwartende Rendite liegt bei 10,5 % pro Jahr bei moderaten Risiken. Ideale Bedingungen also, um sich als langfristiger Aktionär zu beteiligen. Wir sind deshalb von der Vonovia-Aktie überzeugt und schätzen sie als kaufenswert beim aktu- ellen Kurs von 52 Euro ein. Aufrichtige Grüße, Michael C. Jakob 13
Michael C. Jakob Partner bei AlleAktien Michael C. Jakob ist Gründer und Geschäftsführer von AlleAktien. Michael analysiert vorrangig globale Software- und Finanzunter- nehmen mit einer Vorliebe für US- und China-Aktien. Er verfolgt die AlleAktien Cluster-Nummer-1-Strategie: Nur die besten Ak- tien jeder Branche kommen in das Portefeuille. Michael studierte BSc. Informatik am KIT Karlsruhe und MSc. Management, Technolo�y and Economics an der ETH Zürich in der Schweiz und am Massachusetts Institute of Technolo�y in Boston. Vor AlleAktien war er beim Vermögensverwalter UBS und der globalen Managementberatung McKinsey&Company. AlleAktien unabhängige Aktienanalysen in Bestqualität Wir helfen Privatanlegern und institutionellen Investoren, die besten Investmententschei- dungen für ihr Portfolio zu treffen. AlleAktien ist der unabhängige und wissenschaftlich- orientierte Aktien-Researchanbieter in Deutschland. Das starke Fundament darunter bildet das tief verankerte Wertesystem hinter AlleAktien: Ehrlichkeit, Integrität und Unabhängigkeit sind bei der Aktienanalyse und Beratung entscheidend. 500k 500+ #1 Ehreninvestoren tiefgründige Analysen unabhängiger Qualitätsführer sind langfristige Privatanleger und Studien für Aktienanalysen laut Privatanlegern oft logie Micros alyse Techno k t ienan fikation beim A eme un d breite Diversi t st Wel e Ökosy en der Mächtig -Unternehm n IT Versorger Nichtzyklischer Konsum Technologie Zyklischer Konsum Informationstechnologie Zyklischer Konsum größte Encavis Chocoladefabriken Okta Volkswagen S&P Global Sea Limited Jakob Aktienanalyse Lindt & Sprüngli Aktienanalyse Update Aktienanalyse Aktienanalyse von Mi chael C. Aktienanalyse Hochprofitables Pure Play für Erneuerbare Energien mit Identität als Primary Cloud und Microsoft-Disruptor Gewinner der E-Mobilität mit Strategieverschärfung, Der weltweit führende Verkäufer von Vertrauen Südostasiens mit größter Multibagger im Payment, unkonventioneller Wachstumsstrategie um den Wandel zu meistern beeindruckenden Gewinnmargen Gaming und eCommerce Schweizer Qualität und ein Burggraben aus Schokolade von Benjamin Franzil von Michael C. Jakob von Michael C. Jakob von Benjamin Franzil von Benjamin Franzil von Michael C. Jakob ril 2021 30. Ap 21. Juli 2021 11. Juni 2021 17. Juni 2021 23. August 2021 24. September 2021 10. September 2021
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