OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049

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OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs
                 OASE
                        im
     Neubrandenburger Reitbahnviertel

                   Ina Störmer
     urn:nbh:gbv:519 – thesis – 2016 – 0049 - 8
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
Die Außenanlagengestaltung des Stadtsteiltreffs OASE

                          im

         Neubrandenburger Reitbahnviertel

                  Bachelor-Thesis

                   vorgelegt von

                     Ina Störmer

     urn:nbh:de:gbv:519 - thesis 2016 – 0049 - 8

                   betreut durch

              Prof. Dipl. – Ing. T. Oyen

              Prof. Dipl. – Ing. J. Fröhlich
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
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Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig
und nur unter Zuhilfenahme der ausgewiesenen Hilfsmittel angefertigt habe.
Ferner habe ich sämtliche Stellen in der Arbeit, die im Wortlaut oder im Sinn
nach anderen gedruckten oder im Internet verfügbaren Werken entnommen
sind, durch genaue Quellenangaben kenntlich gemacht.

Neubrandenburg den, 18.07.2016

Ina Störmer
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
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Mein erster Dank geht an Aaron, Nick und Elli vom OASE-Team, die mich sehr herzlich
aufgenommen und während meiner gesamten Arbeit mit reichlich Input versorgt
haben. Auch die Menschen drum herum haben meine Arbeit auf die eine oder
andere Weise mit beeinflusst. Ich bedanke mich auch für Ausgestaltung des
Spielplatzfestes anlässlich der Präsentation meiner Vorentwürfe. Ohne euch hätte ich
das nie so schnell auf die Beine bekommen.

Ein weiterer Dank geht an Henrike, du hast Stunden und Tage mit mir in der
Hochschule gefristet hat, obwohl du deine Arbeit längst fertig hattest. Du warst in
dieser stressigen Zeit mein konstruktiver Ratgeber und hast mir, wenn ich am
Verzweifeln war, wieder Mut gemacht. Nicht nur das, du hast mich auch darauf
hingewiesen, wenn ich beim Schreiben mit den Gedanken wieder schneller war als
mit dem Tippen.

Natürlich danke ich auch meiner Familie, allen voran meiner Mama, meinem Papa,
meiner Schwester und meiner Tochter, die mich während des gesamten Studiums
unterstützt haben. Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Ich danke
auch dafür, dass ihr immer hinter mir standet, auch wenn ich euch vor allem in den
Prüfungszeiten den letzten Nerv geraubt habe.

Der letzte Dank geht an meine beiden Betreuer Herrn Prof. Dipl.-Ing- T. Oyen und
Herrn Prof. Dipl.-Ing. J. Fröhlich, die mir mit ihren jeweiligen Kompetenzen stets zur
Seite standen.
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
Inhalt
1.     Einleitung ......................................................................................................................................... 1
     1.1      Anlass der Arbeit ..................................................................................................................... 1
     1.2      Zielsetzung ............................................................................................................................... 1
2.     Lage und Entstehung des Reitbahnviertels ..................................................................................... 2
     2.1      Räumliche Lage und Einbindung in die Umgebung ................................................................. 2
     2.2      Das Reitbahnviertel ................................................................................................................. 4
     2.3      Soziale Strukturen ................................................................................................................... 5
3.     Vom Jugendclub zum Stadtteiltreff ................................................................................................. 6
     3.1      Der Bau des Jugendclubs „Zebra“ ........................................................................................... 6
     3.2      Der Stadtteiltreff ..................................................................................................................... 8
     3.3      Die OASE zieht ins Zebra........................................................................................................ 13
4.     Bestand .......................................................................................................................................... 17
     4.1      Bestandsaufnahme ................................................................................................................ 17
       4.1.1          Erschließung .................................................................................................................. 17
       4.1.2          Vorhandene Vegetation ................................................................................................ 20
       4.1.3          Ausstattung ................................................................................................................... 24
     4.2      Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT) ......................................................................... 30
5.     Die Vorentwürfe ............................................................................................................................ 32
     5.1      Vorplanung I .......................................................................................................................... 32
     5.2      Vorplanung II ......................................................................................................................... 34
     5.3      Vorplanung III ........................................................................................................................ 36
     5.4      Vorplanung IV ........................................................................................................................ 37
     5.5      Kostenschätzung.................................................................................................................... 38
6.     Partizipationsverfahren mit den Nutzern der Oase ...................................................................... 40
     6.1      Vorstellung der Vorplanungen .............................................................................................. 40
     6.2      Meinungsaustausch mit den Nutzern ................................................................................... 42
     6.3      Auswertung der Beteiligung .................................................................................................. 43
7.     Der Entwurf auf Grundlage der Beteiligung .................................................................................. 44
     7.1      Der Vorplatz........................................................................................................................... 45
       7.1.1          Einfriedung .................................................................................................................... 45
       7.1.2          Erschließung .................................................................................................................. 45
       7.1.3          Rad- und Pkw – Stellplätze ............................................................................................ 46
       7.1.4          Bepflanzung ................................................................................................................... 47
       7.1.5          Spielbereiche ................................................................................................................. 48
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7.1.6           Ruhezonen und Sitzbereiche ......................................................................................... 49
     7.2       Der Innenhof.......................................................................................................................... 49
       7.2.1           Eingangssituation .......................................................................................................... 49
       7.2.2           Platzgestaltung und überdachter Sitzbereich ............................................................... 50
8.     Fazit ............................................................................................................................................... 51
9.     Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 52
10.         Anhang....................................................................................................................................... 53
     10.1      Bewertungsbogen ................................................................................................................. 53
     10.2      Kostenschätzungen in Tabellenform ..................................................................................... 53
     10.3      Artikel im Dreiviertelreport ................................................................................................... 53
     10.4      Mappe mit Planunterlagen.................................................................................................... 53
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Abbildungsverzeichnis

Abbildung   Quelle                                                                    Seite
Abb.1       https://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Aktenfunde/Zivilcourage/karte.gif?__      2
            blob=normal
Abb.2       angefertigt von Ina Störmer 2016                                             3
Abb.3       Ebenda                                                                       6
Abb.4       Ebenda                                                                       7
Abb.5       Ebenda                                                                       8
Abb.6       Ebenda                                                                       8
Abb.7       http://www.mgvonline.de/gemeinschaften/region-ost/oase-                     11
            neubrandenburg/
Abb.8       http://www.mgvonline.de/gemeinschaften/region-ost/oase-                     12
            neubrandenburg/
Abb.9       Zur Verfügung gestellt vom OASE-Team                                        13
Abb.10      Ebenda                                                                      15
Abb.11      Ebenda                                                                      16
Abb.12      Ebenda                                                                      16
Abb.13      Ebenda                                                                      17
Abb.14      Ebenda                                                                      17
Abb.15      angefertigt von Ina Störmer 2016                                            18
Abb.16      Ebenda                                                                      18
Abb.17      Ebenda                                                                      19
Abb.18      Ebenda                                                                      19
Abb.19      Ebenda                                                                      20
Abb.20      Ebenda                                                                      20
Abb.21      Ebenda                                                                      21
Abb.22      Ebenda                                                                      22
Abb.23      Ebenda                                                                      22
Abb.24      Ebenda                                                                      23
Abb.25      Ebenda                                                                      23
Abb.26      Ebenda                                                                      23
Abb.27      Ebenda                                                                      24
Abb.28      Ebenda                                                                      24
Abb.29      Ebenda                                                                      24
Abb.30      Ebenda                                                                      24
Abb.31      Ebenda                                                                      25
Abb.32      Ebenda                                                                      25
Abb.33      Ebenda                                                                      25
Abb.34      Ebenda                                                                      26
Abb.35      Ebenda                                                                      26
Abb.36      Ebenda                                                                      27
Abb.37      Ebenda                                                                      27
Abb.38      Ebenda                                                                      28
Abb.39      Ebenda                                                                      28
Abb.40      Ebenda                                                                      29
Abb.41      Ebenda                                                                      29
Abb.42      Ebenda                                                                      30
Abb.43      Ebenda                                                                      30
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
Abb.44   Ebenda    30
Abb.45   Ebenda    31
Abb.46   Ebenda    31
Abb.47   Ebenda    31
Abb.48   Ebenda    31
Abb.49   Ebenda    31
Abb.50   Ebenda    31
Abb.51   Ebenda    34
Abb.52   Ebenda    36
Abb.53   Ebenda    38
Abb.54   Ebenda    39
Abb.55   Ebenda   40/41
Abb.56   Ebenda    42
Abb.57   Ebenda    42
Abb.58   Ebenda    43
Abb.59   Ebenda    43
Abb.60   Ebenda    45
Abb.61   Ebenda    46
Abb.62   Ebenda    48
Abb.63   Ebenda    52
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
1. Einleitung

   1.1    Anlass der Arbeit

Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Fertigung eines
Gestaltungskonzeptes für die Außenanlage des Stadtteiltreffs OASE im
Neubrandenburger Reitbahnviertel. Im diesem Stadtgebiet leben laut Statistik
überwiegend sozial schwache Menschen(vgl. VI_246_ISEK-4Fortschreibung, S. 34). Umso
wichtiger sind dort Anlaufstellen wie etwa die OASE, die den Bewohnern Hilfestellung
in allen Lebenslagen bieten. Damit diese auch angenommen werden, bedarf es
neben den geeigneten Räumlichkeiten auch ein ansprechendes Äußeres. So sollten
sowohl das Gebäude als auch die dazugehörige Außenanlage attraktiv gestaltet
sein.

Es stellt sich daher die Frage:“ Wie kann das OASE-Umfeld hinsichtlich seiner
Nutzbarkeit verbessert werden?“

   1.2    Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit soll die Schaffung eines zentralen Platzes sein, an dem sich sowohl
„Jung“ als auch „Alt“ wohl fühlen und gerne aufhalten. Es soll eine Mischung aus
Spielplatz, Hof und Garten entstehen, einladend und trotzdem geschützt und mit
neuem Erschließungssystem.

Für die Umsetzung diese Ziels wird zunächst eine Bestandsaufnahme mit
anschließender Stärken-Schwächen-Analyse vorgenommen. Auf dieser Grundlage
werden anschließend vier Vorentwürfe erstellt. Diese Vorplanungen sollen dann im
Rahmen eines Partizipationsverfahrens vorgestellt werden. Im Anschluss daran sind
ein Dialog mit den Nutzern der Oase und eine anschließende Bewertung der
Planung angedacht. Es wird den Bürgern die Möglichkeit gegeben, sich für eine
Planung zu entscheiden, aber auch konstruktive Kritiken zu äußern. Auf der Basis der
gewonnenen Angaben und eventueller Verbesserungs- bzw. Ergänzungsvorschläge
soll im weiteren Verlauf der Entwurf entstehen. Dieser Entwurf stellt das Kernstück der
Arbeit dar und soll die eingangs gestellte Frage zur Verbesserung der Nutzbarkeit
beantworten.

Da die OASE eine durch Spenden finanzierte Einrichtung ist, könnten mit einem
fundierten Gestaltungskonzept Gelder für die Umsetzung der Planungen beantragt
werden.

                                                                                         1
OASE Die Außenanlagengestaltung des Stadtteiltreffs im Neubrandenburger Reitbahnviertel - Ina Störmer urn:nbh:gbv:519 - thesis 2016 0049
2. Lage und Entstehung des Reitbahnviertels

   2.1    Räumliche Lage und Einbindung in die Umgebung

Inmitten der malerischen Landschaft der Mecklenburgischen Seenplatte, direkt am
Nordufer des Tollensesees, liegt die Kreisstadt Neubrandenburg. Als drittgrößte Stadt
in Mecklenburg Vorpommern ist sie ein bedeutendes Oberzentrum nördlich von
Berlin sowie Knotenpunkt zwischen Berlin, Hamburg und Stettin.

                    Abb. 1 Kreisstädte Mecklenburg Vorpommern

Das für die Bachelor-Thesis ausgewählte Bearbeitungsgebiet befindet sich im Norden
Neubrandenburgs und erstreckt sich parallel zur Demminer Straße. Das
Reitbahnviertel wurde als letztes der zehn Stadtteile errichtet und ist demnach das
jüngste. Auch bezüglich der Altersstruktur ist es mit einem Durchschnittsalter von 36,9
Jahren (Stand 2013) das jüngste. Vom Reitbahnviertel aus gibt es einen nahtlosen
Übergang zum Brauerei- und Vogelviertel. Lediglich die Art der Bebauung lässt
erkennen, dass sich ein Stadtquartierswechsel vollzieht. In den vergangenen Jahren
konnte die Attraktivität des Reitbahnviertels durch Kleingärten und aufwendige Spiel-
und Sportanlagen gesteigert werden. Zentrale Einrichtungen wie das Arbeitsamt
oder die Tierklinik haben Sekundärangebote des Einzelhandels nach sich gezogen.

                                                                                        2
Zwischen dem Friedländerdamm und der Grundschule Nord, inmitten einer
Plattenbausiedlung, befindet sich das Grundstück der Oase. Der Friedländerdamm
war einst die Bahnverbindung zwischen Friedland und Neunbrandenburg. Heute
trennt er nur noch Vogelviertel und Reitbahnviertel voneinander bzw. wird zum
Spazieren, Radfahren und für sportliche Aktivitäten, wie Inlineskaten oder Joggen
genutzt. Die Liegenschaft befindet sich zudem an zwei Hauptachsen des Viertels. Die
eine Achse führt vom Reitbahnsee über die Traberallee in Richtung Bahnhof
unmittelbar an der Oase vorbei. Die zweite Achse führt parallel zum
Friedländerdamm, über den Ponyweg, direkt auf den Stadtteiltreff zu. Gegenüber
der Oase, auf der anderen Straßenseite befindet sich ein Imbiss. Dort finden sich oft
Familien mit ihren Kindern ein. Während die Eltern noch essen oder sich unterhalten,
nutzen die Kinder den Spielbereich vor dem Stadtteiltreff. Neben dem Imbiss gibt es
entlang der beiden Achsen jeweils zwei Einkaufsmöglichkeiten. Vom See kommend
befinden sich rechter Hand ein Sky-Markt sowie ein Aldi. Aber auch vom Oase-
Vorplatz Richtung Agentur für Arbeit befinden sich ein Netto-Discounter und eine Lidl
Filiale. Der Platz vor der Oase und die Oase selbst sind durch unterschiedliche Wege
von allen Richtungen erreichbar. Das Planungsgebiet stellt demnach einen zentralen
Platz im Viertel dar.

Abb. 2 Lageplan im Reitbahnviertel

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2.2    Das Reitbahnviertel

Zu Beginn des 18. Jh. regten Gutsbesitzer, Landwirte und Pferdesportinteressierte den
Bau von Pferderennbahnen in Mecklenburg Vorpommern an. So entstand bereits
1822 eine in Bad Doberan und später folgte eine in Güstrow. Auch in
Neubrandenburg wurde 1828 eine Rennbahn angelegt. Diese lag außerhalb der
Stadtmauern und befand sich etwa dort, wo das heutige Reitbahn- und Jahnviertel
aufeinander treffen. Während der nächsten Jahre gab es einige bedeutende
Pferdesportveranstaltungen. Durch Pferdezucht und Pferderennen wurde
Neubrandenburg zu einem attraktiven Anziehungspunkt. Mit der Planung und dem
Bau der Nordbahn in Richtung Stralsund hatte die Rennbahn jedoch ausgedient. Da
die Neubrandenburger auch künftig nicht auf den Pferdesport und Pferdehandel
verzichten wollten, wurde am 22. Februar 1869 das Komitee für den Zuchtmarkt für
edle Pferde gegründet. Noch im selben Jahr, genau zu Pfingsten, fand der erste
Pferdemarkt statt. Doch dieser Markt war keineswegs nur eine landwirtschaftliche
Messe, auch Pferderennen und Springreiten waren fester Bestand dieser
Veranstaltung. Bis in die 30er Jahre blieb dies so, fand aber im 2. Weltkrieg ein jähes
Ende. Während dieser Zeit und bis in die 70er Jahre hin dachte niemand, dass an der
Stelle der alten Rennbahn ein Wohngebiet entstehen würde. Aufgrund der rasch
wachsenden Bevölkerung wurde in den Jahren 1984 bis 1988 das Reitbahnviertel als
Plattenbausiedlung errichtet. Parallel zum Wohnungsbau entstanden dort Schulen,
Kindergärten, Gaststätten, ein Jugendclub und Geschäfte. Der erste Wohnblock für
44 Parteien hatte die Anschrift „Am Zügel 1-7“. Dieser und der Block mit den
Nummern 9-15 wurden am 1. April 1984 an die neuen Mieter übergeben. Nur 3 Jahre
später sollten schon 9000 Bürger diesen Stadtteil bewohnen. Das Baumaterial für die
Gründungsarbeiten wurde aus einer großen Kieslagerstätte am Reitbahnweg
gewonnen. Auf diese Weise entstand der Reitbahnsee mit seiner Umgebung als
Naherholungsgebiet. Mitte der 80er Jahre wurde mit dem Bau von Tennisplätzen und
einem Vereinsheim begonnen. Diese Anlage wurde 1990 fertiggestellt und für den
Spielbetrieb freigegeben. Nach langem Hin und Her wurde 1999 mit dem Bau einer
Wasserskianlage begonnen, die durchaus den internationalen Ansprüchen gerecht
wird. Aber auch für die Drachenbootfahrer zählt der Reitbahnsee zu einer begehrten
Wettkampfstätte. (Vgl. Milster; Bergmeyer 2005: 47-49) Im Rahmen der
Städtebauförderung wurde seit 1993 versucht, das Wohnumfeld des Viertels stetig zu
verbessern.

                                                                                      4
2.3    Soziale Strukturen

Die Stadt Neubrandenburg hat mit einem starken Bevölkerungsrückgang zu
kämpfen. Seit 1989 hat die Stadt fast ein Drittel seiner Bevölkerung verloren. So waren
es im Jahr1989 noch 90953 Einwohner, doch 2013 kam die Stadt gerade einmal auf
eine Einwohnerzahl von 63437. Die Plattenbausiedlungen auf dem Datzeberg, im
Reitbahnviertel und in der Cölpiner Straße sind am stärksten von dem Rückgang
betroffen (vgl. BIG-STÄDTEBAU 2002: S. 24-31).Von denen wiederum hatte das
Reitbahnviertel von 1992 bis 1999 mit 37,2 %, anteilmäßig die größten Verluste. Auch
in den Jahren 2000 bis 2013 verzeichnete das Reitbahnviertel einen
Bevölkerungsrückgang von 20,6 %( =1113 EW). Durch die Bevölkerungsverluste kam
es in den Jahren 2000 bis 2003 zu einem Wohnungsleerstand von 8,4 % in der
gesamten Stadt. Durch den Rückbau von ca. 2600 Wohnungen konnte diese Quote
auf 2,9 % gesenkt werden. Im selben Zeitraum verringerte sich der Leerstand im
Reitbahnviertel von 11,8 % auf 2,9 %. So positiv diese Entwicklung auch klingt, im
Gesamtvergleich der Stadtteile hat das Viertel immer noch den vierthöchsten
Leerstand. Neben Abwanderung und Leerstand hat das Stadtgebiet mit einer relativ
hohen Arbeitslosenquote zu kämpfen. Das belegen auch die Zahlen von 2013.
Demnach war jeder fünfte Einwohner im Alter zwischen 15 und 65 Jahren arbeitslos.
Das entspricht einem Anteil 22,2 % (vgl. VI_246_ISEK 2015, S. 15-45). Die beständig
steigende und sehr hohe Arbeitslosigkeit, besonders unter den Jugendlichen sind
Folgeerscheinungen der stark gesunkenen Beschäftigtenquote in diesem
Stadtgebiet (vgl. IV_1231; 2008; S. 12). Auch die ortsansässigen Kaufleute und
Dienstleister wurden immer weniger. Hinzu kommt, dass die Kindergärten und Schulen
teilweise nicht mehr ausgelastet sind. Dies hat zur Folge, dass die Ausstattungsqualität
dieser Einrichtungen stark abgenommen hat. Auch Kriminalität und Vandalismus
gefährden das soziale Umfeld zusätzlich. Das Reitbahnviertel ist nicht nur Lebensraum
auf der einen Seite, sondern auch ein Symbol des Alleinseins und der Armut auf der
anderen Seite. Eine aktive Sozial- und Betreuungsarbeit erfolgt durch die OASE im
Reitbahnviertel. Zur Stärkung der Effektivität dieser Beratungs- und
Betreuungsangebote bedarf es ansprechenden Räumlichkeiten und einem vielfältig
nutzbaren Außenraum, an dem Menschen zusammen kommen können.

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3. Vom Jugendclub zum Stadtteiltreff

    3.1     Der Bau des Jugendclubs „Zebra“

        Abb. 3 Jugendclubgebäude zu Baubeginn

Während der Entstehung des Reitbahnviertels wurden nicht nur Wohnkomplexe,
sondern auch zahlreiche Sozialeinrichtungen gebaut. Dazu zählten unter anderem
Kitas, Schulen und ein Jugendclub. Laut der Leitplanung „WG-Reitbahnweg“ von
1983 stellte der Jugendclub Zebra den Bestandteil einer überarbeiteten Konzeption
zur Neugestaltung des zu errichtenden Schulkomplexes dar. Die Fläche sollte durch
die geplanten Straßen: Hufeisenstraße, Fohlenwinkel und Traberallee begrenzt
werden. Das Gebäude an sich diente als Gestaltungselement, um das
Gesamtensemble abzurunden. Des Weiteren bildete es mit der angrenzenden
Turnhalle und der vorgesehenen Strukturwand eines von drei Gebäudekomplexen.
Der WBK1 Neubrandenburg beabsichtigte den Jugendclub als eingeschossigen,
nichtunterkellerten Flachbau zu errichten. Die geplanten Abmessungen für das
Gebäude betrugen 18 x 15 m. Für die straßenseitige Erschließung wurde ein 3 m
breiter, befahrbarer Gehweg mit abgesenktem Bord erwogen, welcher dann an den
Ponyweg anschloss. Für die Versorgungsfahrzeuge war eine Wendemöglichkeit am
Klubgebäude angedacht. Im Rahmen der Freiflächengestaltung wurde für den
Jugendclub eine ca.1850 m² große Funktions- und Grünfläche ausgewiesen. Mit
dieser Fläche wollten die Planenden die Nutzungsfähigkeit des Jugendtreffs erhöhen.
Der Zugang von der Traberallee zum Klub wurde als Sammelplatz erweitert. Westlich
des Gebäudes bis hin zur Turnhalle wurde beabsichtigt, einen windgeschützten

1
 Wohnungsbaukombinat = Zusammenschluss von Wohnungsbauunternehmen, deren Organisation sich meist
nach der territorialen Gliederung der Bezirke richtete. In Ihrer Rechtsform waren sie einem Volkseigenen
Betrieb gleich.
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Innenhof mit Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Dieser Innenhof sollte, von der sich
dahinter befindlichen Fläche bis hin zum Friedländerdamm, mit Gehölzen und
Sträuchern abgepflanzt werden. Diese Pflanzung diente dem Wind- und Sichtschutz.
Am Gebäude selbst war eine Bepflanzung mit niedrigen Blütensträuchern
vorgesehen. Abschließend sollte die Fläche bis zur Traberallee mit Rasen angesät
und Bäumen bepflanzt werden (vgl. C.7.2. WG Reitbahnweg; 1983).

                   Abb. 4 Ausschnitt Lageplan OASE

Wirft man heute einen Blick auf die Anlage, so ist deutlich zu erkennen, dass die
Planungen seinerzeit im größtmöglichen Umfang ausgeführt wurden. Natürlich gab
es mit den Jahren die eine oder andere Umgestaltung, welche das Erscheinungsbild
verändert hat. Um mehr nutzbaren Raum zu schaffen, wurde ein großer Saal
angebaut, an dem seitlich eine überdachte Fläche anschließt. Das Gebäude hebt
sich in seiner Bauweise wesentlich von der umliegenden Bebauung ab. Vor dem
Anbau und im Innenhof wurden Stahlträger am Gebäude angebracht. Diese sollen
in Anlehnung an die ehemalige Bahnstrecke Schienen symbolisieren. In Verbindung
mit der individuellen Gestaltung der Immobilie sowie dem eigenwilligen Schnitt des
Grundstückes bekommt die Anlage einen Alleinstellungswert und macht sie somit
interessant für Nutzer.

                                                                                     7
3.2       Der Stadtteiltreff

Abb. 5 OASE-Vorplatz

Abb. 6 Innenhof

Die OASE ist ein Projekt der Liebenzeller Mission gGmbH2 und wurde im Jahr 2006 von
Elisabeth und Jacob Walter gegründet. Die Mitarbeiter möchten den Menschen im
Reitbahnviertel die Möglichkeit geben, soziale Kontakte zu knüpfen und neue
Freunde zu finden. Sie sollen lernen, sich in der Gesellschaft und für ihre Stadt
einzubringen. Es soll mit den Jahren eine Oase der Hoffnung, der Erfrischung und des
2
 Christliches Missionswerk der englischen China-Innland-Mission(Vgl.https://www.liebenzell.org/liebenzeller-
mission/presse/geschichte/)
                                                                                                               8
Glaubens entstehen. Oberstes Ziel der Mission ist es, die Menschen für ein Leben mit
Gott zu begeistern. Doch obwohl die OASE eine christliche Gemeinde ist, ist dort
jeder willkommen, unabhängig von seiner religiösen oder nationalen Zugehörigkeit,
Weltanschauung oder Behinderung. Die einzige Bedingung, die „gestellt“ wird, ist die
Akzeptanz der christlichen Einstellung dieser Einrichtung. Die Mitarbeiter selber richten
ihr Leben nach christlichen Wertvorstellungen aus. Auch in den Angeboten der OASE
werden die Aspekte des christlichen Glaubens in angemessenem Rahmen
thematisiert. Bei allen Projekten sollen nicht nur bedarfsorientierte Angebote
geschaffen, sondern auch die Menschen aktiv in die Gestaltung und Arbeit der
Projekte miteinbezogen werden. So werden aus Nutzern sozialer Angebote
gleichzeitig Akteure sozialer Gestaltung. Überdies sollen die Adressaten darin
unterstützt werden, ihre Interessen und ihren Willen zu entdecken und auszudrücken,
aktiv zu verfolgen und umzusetzen. Die OASE versteht sich ebenso als Sprachrohr für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, das ihnen hilft, ihre Bedürfnisse in Politik und
Gesellschaft in Worte zu fassen. (vgl. Oase Konzept 2013; S.3-5)

      „Wir bieten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Ort, an dem sie sich
      wohl fühlen können, an dem sie frei sein können, alltägliche und tief persönliche
      Fragen zu stellen und Herausforderungen zu besprechen und an dem sie
      unterstützt werden eigenständige, selbstbestimmte Lösungen zu finden.“
      (OASE-Konzept, 2013)

Ein wichtiges Mittel, um diese Ziele zu erreichen, wird in der Kontakt- und
Beziehungsarbeit gesehen. Diese zieht sich durch sämtliche Maßnahmen und
Aktivitäten wie beispielsweise Spielen, Kochen und Ausflüge bis hin zu individuellen
persönlichen Gesprächen und Beratungen. Nachfolgend werden einige Angebote,
die die OASE seit mehreren Jahren durchführt, beschrieben:

   A. OASEN Frühstück

       Dieses Begegnungsangebot findet jeden Dienstagmorgen statt und ist
       vorrangig für Erwachsene gedacht. Menschen aus den unterschiedlichsten
       Altersgruppen besuchen die Veranstaltung. Dies wiederum ermöglicht einen
       generationsübergreifenden Austausch. Das Frühstück wird von den Nutzern
       weitgehend selbst vorbereitet. In unterschiedlichen Gruppen wird ein
       vollwertiges Buffet hergerichtet. Um die Kosten für die Lebensmittel zu decken,
       wird nach jedem Essen eine freiwillige Spende in Höhe von 2€ eingesammelt.

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B. OASEN-Kids

   Jeden Mittwochnachmittag findet ein zeitlich strukturiertes Programm für
   Kinder statt. Hier haben Kinder in den Altersgruppen 8 bis 11Jahren die
   Möglichkeit, zu spielen, zu essen, zu singen und christlichen Geschichten zu
   lauschen. Gemeinsames Spielen soll das faire Miteinander schulen.
   Thematisch orientiert sich das Projekt „OASEN-Kids“ an dem
   sozialmissionarischen Gedanken der OASE. Durch kindgerecht aufgearbeitete
   Geschichten wird versucht, Aspekte des christlichen Glaubens zu vermitteln.
   Für einige Kinder bietet dieses Angebot eine Art Zufluchtsort und Ausgleich zu
   ihrem Zuhause. Denn viele von ihnen kennen keine gemeinsamen Mahlzeiten
   und Gespräche oder sind die meiste Zeit des Tages sich selbst überlassen. Der
   gemeinsame Nachmittag ist für die Kinder eine abwechslungsreiche
   Freizeitgestaltung nach der Schule.

C. Hausaufgabenbetreuung

   Schülern bis zur 6. Klasse wird an zwei Tagen in der Woche eine kostenlose
   Hausaufgabenbetreuung angeboten. Hier unterstützen die Mitarbeiter die
   Kinder in der selbständigen Arbeit, helfen bei Verständnisproblemen und
   machen auf Fehler aufmerksam. Zu diesen Betreuern gehört u.a. eine
   pensionierte Grundschullehrerin. Ebenso wichtig wie der Einsatz geschulter
   Mitarbeiter ist die Zusammenarbeit mit den Eltern, damit neben den
   Hausaufgaben auch individuelle auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmte
   Übungen angeboten werden können.

D. Kochen mit Leidenschaft

   Seit September 2012 findet ein Kochkurs für Erwachsene unterschiedlichen
   Alters und unterschiedlicher Nationalitäten statt. Bei diesem Angebot werden
   sowohl traditionelle als auch internationale Gerichte zubereitet, welche im
   Anschluss gemeinsam verzehrt werden. Die Themen und Rezepte werden von
   allen Beteiligten zusammen vorbereitet. Dieser Kochkurs bietet die
   Gelegenheit, Beziehungen aufzubauen und etwas über andere kulturelle
   Brauchtümer zu erfahren. Ebenso werden Grundkenntnisse über Küche,
   Kochen, Backen, Hygiene und Wirtschaften in der Praxis vermittelt und
   gefestigt.

E. Ferienmaßnahmen und Freizeiten

   Während der Schulferien werden die Programme der OASE wöchentlich
   angepasst. In dieser Zeit gibt es auch an den Vormittagen Veranstaltungen
   mit Kindern und Jugendlichen. Spiele im Gelände oder Ausflüge
                                                                               10
können dann mit den Eltern umgesetzt werden. In Kooperation mit anderen
       Jugendprojekten gestaltet die OASE in den Sommerferien Kinder- und
       Jugendfreizeiten. Hierbei kommen Kinder und Jugendliche aus den
       unterschiedlichsten sozialen Schichten zusammen und verbringen eine
       spannende Zeit außerhalb ihres alltäglichen Umfeldes. (vgl. OASE-Konzept 2013;
       S. 7-9)

Damit solch eine qualifizierte Arbeit gesichert werden kann, erfordert es
entsprechendes Fachpersonal. Neben der fachlichen Qualifikation ist die gezielte
Auswahl der Mitarbeiter maßgeblich für den Erfolg der praktischen Arbeit. Geleitet
und koordiniert wird die OASE derzeit von drei hauptamtlich angestellten
Mitarbeitern der Liebenzeller Mission:

Nikolai Bolanz (Theologe [BA]), der seit 2011 der OASE als Leiter vorsteht und in Berlin –
Treptow eine Gemeinde mitbegründete.

Elisabeth Walter( Krankenschwester, Missionarin), die 2003 gemeinsam mit ihrem
Mann Jacob Walter von der Liebenzeller Mission nach Neubrandenburg berufen
wurde. Zuvor waren die beiden über 20 Jahre in Papua Neuguinea tätig. Jacob
Walter, der damals die OASE-Arbeit initiierte und auch leitete, verstarb im Jahr 2008
nach einer Leukämieerkrankung.

Aaron Köpke(Sozialarbeiter [BA]) aus Rostock gehört seit September 2012 zum OASE-
Team. Er unterstützte die OASE schon während seines Studiums der Sozialen Arbeit an
der Neubrandenburger Hochschule ehrenamtlich.

Claudia Bolanz ( Dipl.- Betriebswirtin und Dipl.-Handelslehrerin [BWL/ evangelische
Theologie]), ehrenamtliche Mitarbeiterin (vgl. OASE-Konzept 2013; S. 1-12)

                            Abb.7 Nick und Claudia Bolanz

                                                                                        11
Abb. 8 Aaron Köpke, Elisabeth Walter

Neben einem adäquaten Team und den passenden Räumlichkeiten, ist auch ein
ansprechender Außenraum notwendig. Denn neben der Hausaufgabenbetreuung
und den Kochkursen finden auch zahlreiche Events im Außenbereich statt. So fand
im Innenhof etwa der bekannte Poetry-Slam3 satt.

                          Abb. 9 Poetry-Slam im Innenhof

Zusammenfassend lässt sich die OASE als soziale Institution mit christlichem Leitbild
beschreiben, die mit Hilfe von kompetenten Mitarbeitern versucht, die
Lebensqualität der Bewohner des Reitbahnviertes dauerhaft zu sichern.

3
 sinngemäß Dichterwettstreit,
Es handelt sich dabei um einen literarischen Vortragswettbewerb, bei dem selbstverfasste Texte in einer
begrenzten Zeit einem Publikum vorgestellt werden.
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3.3   Die OASE zieht ins Zebra

Zu Beginn des Oase- Projektes befanden sich die Räumlichkeiten in einer
ehemaligen Ladenfläche im Wohnblock an der Hürde 1A. Um das
freizeitpädagogische Angebot für die Jugendlichen besser gestalten zu können, kam
im Jahr 2009 die Fläche einer alten Postfiliale hinzu. Diese beiden Räume wurden
durch einen kleinen Kaufmannsladen voneinander getrennt. Vorteile dieses
Standortes waren die kurzen Wege zum See und die nahegelegene Sportanlage.
Doch die negativen Aspekte überwogen. Es gab zum einen häufig Streitigkeiten mit
den Anwohnern über der Oase bezüglich des hohen Lärmpegels. Auch die
räumliche Kapazität war an gut besuchten Tagen schnell ausgeschöpft. Ein weiterer
Mangel war die fehlende Freifläche, sodass man sich entschied, nach einer neuen
Örtlichkeiten Ausschau zu halten. Da kam es ganz gelegen, dass die Stadt
Neubrandenburg im Jahr 2013 das Domizil des Jugendclubs Zebra zum Verkauf
anbot. Der Jugendclub wurde 2012, nach fast 26jährigem Bestehen, aufgrund der
Kreisgebietsreform und den damit verbundenen Einsparungen geschlossen. Die
Oase erarbeitete ein umfangreiches Konzept, mit dem sie sich dann um das
ehemalige Klubgelände bewarb. Widererwartend bekam die Oase den Zuspruch.
Doch bevor das neue Domizil bezogen werden konnte, gab es noch eine Menge zu
tun.

            Abb. 10 der Innenhof vor der Sanierung

                                                                               13
Durch die Hilfe vieler freiwilliger Helfer wurde der ehemalige Jugendclub nach und
nach aus- und umgebaut. Es wurden Wände gestrichen, eine Bühne gebaut,
Fußböden verlegt u.v.m.

             Abb. 11 Umbau des Saals

             Abb. 12 die Küche entsteht

                                                                                     14
Nach erfolgreichen Renovierungsarbeiten konnten im September 2014 die
Umzugskartons gepackt und die neuen Räumlichkeiten bezogen werden. Ende
Januar 2015 gab es dann für alle eine riesige Einweihungsfeier in den neuen
Räumlichkeiten der Oase.

            Abb. 13 die Einweihung

            Abb. 14 singen und tanzen zur Einweihung der neuen OASE

                                                                              15
Ein letzter Teil der Gestaltungsmaßnahme wird nun die Sanierung der Außenanlage
sowie die des Innenhofs sein, welche gleichzeitig auch die Möglichkeit
unterschiedlicher Nutzungen bieten soll.

       Abb. 15 der Vorplatz

   Abb. 16 der Innenhof

                                                                                  16
4. Bestand

   4.1   Bestandsaufnahme

Bestandteil jeder Planung ist die Grundlagenermittlung. Zu dieser zählt u.a. die
Dokumentation des aktuellen Bestands. Die Bestandsaufnahme ist insofern wichtig,
da die gewonnen Daten maßgeblich für das gesamte Planungsgeschehen sind.

   4.1.1 Erschließung

Der Vorplatz der Oase lässt sich durch mehrere Wege erschließen. Auf den Platz
selbst führen sechs Wege, die dann abrupt in der Fläche enden. Lediglich ein
öffentlicher Weg verläuft quer über das Gelände.

                   Abb. 17 öffentlicher Weg

Die Anlegung ist nachvollziehbar, jedoch bei genauerer Betrachtung teilweise
überflüssig. Zwei der Zuwegungen kommen vom Friedländerdamm und sind
recht dicht beieinander. Sie sind so angeordnet, dass die Fläche aus beiden
Richtungen des Damms betreten werden kann.

                   Abb. 18 Zuwegung vom Friedländerdamm

                                                                                   17
Am Grundstück vorbei führt ein Fußgängerweg, der an die Traberallee anschließt
und ihrem Verlauf folgt. Von diesem Gehweg aus führen vier weitere Fußwege auf
den Vorplatz. Der eine verläuft schräg aus Richtung See kommend und die drei
anderen laufen aus Richtung Ponyweg gerade auf das Grundstück zu. Einer dieser
Wege ist die Auffahrt zum Parkplatz und gleichzeitig die Anbindung für die
Versorgungsfahrzeuge. Diese Zufahrt wird von dem Weg zur Schule gekreuzt. Alle
Zuwegungen, außer der Auffahrt, haben einen gesonderten Pflasterbelag. Dieses
Pflaster birgt bei feuchter Witterung eine hohe Rutschgefahr.

      Abb. 19 Zuwegung vom Gehweg auf den Vorplatz

      Abb. 20 öffentlicher Weg, Querweg und Auffahrt

                                                                                 18
Neben den angelegten Wegen gibt es auch sog. Trampelpfade. Einer dieser Wege
verläuft von der dortigen Bushaltestelle, hinter dem Parkplatz entlang, in Richtung
Schulweg.

Hieraus lässt sich schließen, dass die zahlreichen Wege nicht so funktional sind wie
sein sollten.

      Abb. 21 Trampelpfad hinter dem Parkplatz

                                                                                       19
4.1.2 Vorhandene Vegetation

Auf dem Grundstück der Oase befindet sich eine Vielzahl von Bäumen, von denen
die Mehrheit zu den Sommerlinden (Tilia platyphyllos) gehört.

                               Abb. 22 Tilia platyphyllos auf dem Vorplatz

Ebenso sind dort drei Vertreter des Spitzahorns (Acer platanoides) und zwei Platanen
(Platanus x acerifolia). Im hinteren Teil des Geländes direkt am Friedländerdamm
steht außerdem ein große Stiel-Eiche( Queecus robur ‘ Fastigiata‘)

             Abb. 23 Acer platanoides

                                                                                       20
Abb. 24 + Abb. 25 Platanus x acerifolia

Abb. 26 Quercus robur 'Fastigiata'

                                          21
Neben den Bäumen gibt es u.a. Sträucher wie etwa den Immergrünen Schneeball
(Virburnum rhytidophyllum) an der Stirnseite des Parkplatzes. Zum Friedländerdamm hin
finden sich Spieren (Spirea in Sorten), Zwergmispeln (Cotoneaster) und diverse
Strauchrosen (Rosa rugosa bzw. Rosa canina).

      Abb. 27 Rosa rugosa und canina, sowie Spiera in Sorten   Abb. 28 Cotoneaster auf dreieckiger Pflanzfläche

Leider muss gesagt werden, dass sich die Gehölze teilweise in einem schlechten
Zustand befinden. Einige Linden haben enorme Stammschäden. An einem Ahorn ist
der obere Teil der Krone verkahlt. Zudem scheint das Wachstum der Gehölze sehr
geschwächt zu sein.

               Abb. 29 bis 32 Linden mit Stammschaden          Abb. 30

                                                                                                                  22
Abb. 31                     Abb. 32

                                   Abb. 33 Ahorn mit verkahlter Krone

Diese Schädigungen sind vermutlich auf den hohen Versiegelungsgrad am
Baumstandort sowie auf eine zu tiefe Pflanzung zurückzuführen. Besonders
Sommerlinden reagieren empfindlich auf Bodenverdichtung. Ein weiterer Aspekt für
das schlechte Wachstum könnte eine ungünstige Bodenart sein. In einem der
zahlreichen Gespräche mit dem Oase-Team wurde erklärt, dass auf dem Grundstück
fast ausschließlich sandiger Boden zu finden ist.

                                                                              23
4.1.3 Ausstattung

Die Ausstattung des Spielbereiches ist vergleichsweise spärlich. Bei der Auswahl der
Spielgeräte und Sitzmöbel wurde eher auf Funktionalität als auf Ästhetik gesetzt. So ist
die vorhandene Tischtennisplatte aus Beton. Dies macht zwar optisch nicht viel her,
ist aber auf der anderen Seite vor Vandalismus sicher.

             Abb. 34 Tischtennisplatte

Weiterhin befinden sich zwei Drehscheiben auf dem Platz: Eine große für mehrere
Personen mit einem Kunststofffallschutz und eine kleine, auf der sich jeweils nur eine
Person drehen kann.

             Abb. 35 große und kleine Drehscheibe

                                                                                         24
Während das kleinere Exemplar optisch noch gut erhalten ist, haben sowohl die
große Scheibe als auch der Schutzbelag bereits erhebliche Gebrauchsspuren. Aus
Gefahrenschutzgründen ist es daher zwingend erforderlich, das Spielgerät und den
Belag zu erneuern bzw. auszutauschen.

                    Abb. 36 Schadbild an Drehscheibe und Kunststoffbelag

Außerdem befindet sich ein Trampolin auf dem Vorplatz der Oase. Dies ist nicht
sonderlich groß, sodass es öfter zu Streitigkeiten kommt, wer zuerst hüpfen darf.
Außerdem musste es erst kürzlich repariert werden, da sich aufgrund der hohen
Nutzungsintensität bereits ein Loch gebildet hatte.

                    Abb. 37 stark beanspruchtes Trampolin

Links und rechts neben dem öffentlichen Weg, etwa in Höhe des Oase-Gebäudes,
befinden sich zwei weitere Spielflächen. Auf der rechten Fläche befinden sich eine
Drehkugel und eine Kletterwand. Diese Ausstattungsgegenstände sind überall mit
Graffiti besprüht. An der Drehkugel ist bereits das Fundament sichtbar, was einen
                                                                                     25
erheblichen Sicherheitsmangel darstellt. Auch die Kletterwand wurde nicht von den
Sprayern verschont. Hinzu kommt, dass der Rindenmulch, welcher zum Schutz vor
Stürzen dienen soll, festgetreten ist. An dieser Stelle ist der Austausch mit frischem
Material notwendig.

      Abb. 38 Drehkugel und Kletterwand

Auf der linken Seite befinden sich ebenfalls Spielgeräte mit Rindenmulch als
Untergrund. Bei einem Gespräch mit Schülern der 4. Klassen aus der angrenzenden
Schule kam zum Ausdruck, dass diese Fläche kaum genutzt wird. Es weiß nämlich
niemand so genau, wofür diese beiden Elemente eigentlich genutzt werden sollen.
Die Schüler gaben weiter an, dass sie und auch Erwachsene die Fläche lediglich als
Abkürzung nutzen.

                       Abb. 39 dritte Spielfläche

                                                                                     26
Natürlich gibt es auch Sitzmöbel, bei diesen wurde ebenfalls wieder auf
Funktionalität gesetzt. Es gibt u.a. zwei Sitzmauern mit Metallgittern als Sitzfläche. Die
eine Mauer verläuft parallel zum Gebäude der Oase und die zweite ist in Richtung
Friedländerdamm zu finden.

                               Abb. 40 Sitzmauer auf Platzmitte

              Abb. 41 Sitzmauer nähe Friedländerdamm

                                                                                         27
Neben den genannten Mauern befinden sich ebenso mehrere Sitzgeländer und drei
Betonsitzbänke auf dem Vorplatz. Die Sitzgeländer sind fest auf dem Vorplatz
installiert. Die Bänke aus Beton sind jedoch beweglich und wurden erst vor kurzem
dort aufgestellt. Vorher standen sie unter der Überdachung im Innenhof.

                   Abb. 42+43 Sitzgeländer

                             Abb. 43

                             Abb. 44 Betonsitzbänke

                                                                               28
Das besondere Highlight unter den Sitzmöbeln ist eine selbstkonstruierte Bank. Dieses
Unikat besteht durch und durch aus Metall. Ihre seitlichen Armlehnen sind rund, als
Füße dienen drei Federn, welche von Pkw- Stoßdämpfern stammen.

                         Abb. 45 selbstgebaute Bank

Abschließend bleiben noch die Müllbehälter zu erwähnen. Von denen gibt es gleich
fünf Stück auf dem Platz. Um sie vor Vandalismus zu schützen, sind die Behälter aus
Metall und fest im Boden verankert. Sie können zwar somit nicht abgetreten oder
zerstört werden, aber bleiben dennoch nicht von Schmierereien mit Graffiti
verschont.

      Abb. 46 bis 50 Abfallbehälter        Abb. 47              Abb.48

                                           Abb. 49    Abb. 50

                                                                                    29
4.2     Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT)

Durch Projekte wie, etwa das Städtebauförderungsprogramm
„Wohnumfeldverbesserung“ von 1993 oder das Bund-Länder-Programm „Die Soziale
Stadt“ von 2006 wurde das städtebauliche Bild des Reitbahnviertels verbessert und
das soziale Zusammenleben gefördert (vgl. IV _1231; 2008; S.5). Da die OASE mit zu den
wichtigen Institutionen im Reitbahnviertel gehört, gilt es dessen Effektivität zu
verbessern. Dafür wird im nachfolgenden eine sogenannte SWOT4 -Analyse
durchgeführt. Hierbei werden aus den Stärken die Potenziale herausgefiltert und aus
den Schwächen werden eventuell resultierende Risiken abgeleitet. Aus den
gewonnen Erkenntnissen lassen sich dann zukünftige Maßnahmen ableiten.

    A. Stärken/Chancen

Die zentrale Lage und die gute Erreichbarkeit der Anlage machen diese besonders
attraktiv. Ebenso positiv zu bewerten ist, dass das Gebäude mehr oder weniger frei
steht und es somit nicht die Problematiken bezüglich des Lärmpegels gibt. Ein
weiterer Bonus ist das neu errichtete Schulgebäude der Grundschule „Nord“ in
unmittelbarer Nachbarschaft. Durch den Neubau des Schulkomplexes und den
Zuzug von Flüchtlingen wird sich die Zahl der potenziellen Adressaten in der nächsten
Zeit wohl kontinuierlich erhöhen. Gerade hier sind die offene Kinder- und
Jugendarbeit sowie die sonstigen Hilfsangebote der OASE besonders gefragt.

    B. Schwächen/ Risiken

Die fehlende Abgrenzung des Grundstücks stellt ein großes Problem dar. Den Leuten
ist oft nicht bewusst, dass sie sich auf dem Eigentum der OASE befinden. So nutzen
beispielsweise einige Hundehalter die Grünflächen als „Hundetoilette“ und lassen
den Kot dort zurück. Auch die ungünstige Lage des Eingangstors stellt einen negativ
Punkt dar. Denn für jene, die die OASE zum ersten Mal besuchen, ist dieser nicht
gleich ersichtlich. Das führt wohlmöglich dazu, dass potenzielle neue Besucher
abgeschreckt werden und den Heimweg antreten, als den Eingang zu suchen. Ein
weiteres Manko ist die spärliche und z.T. kaputte Ausstattung der Außenanlage. Sie
wirkt wenig einladend und lässt kaum vermuten, dass sich dort eine Institution für
Kinder- und Jugendarbeit sowie der Lebenshilfe befindet. Durch die Installation von
neuen Spielgeräten und das Setzen neuer Pflanzen wäre das Problem jedoch nicht
gelöst. Denn durch die fehlende Grundstücksbegrenzung bestünde die Gefahr, dass
der Platz nach kürzester Zeit wieder verunstaltet wäre.

4
 SWOT steht für die englischen Bezeichnungen strengths (Stärken), weaknesses (Schwächen), opportunities
(Chancen) und treaths (Risiken)
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C. Maßnahmen

Um die Effektivität der OASE-Arbeit zu erhöhen, bedarf es in erster Linie einer
kompletten Überarbeitung der Außenanlage. Es muss ein Gestaltungskonzept
entwickelt werden, mit dem sich die Nutzer identifizieren können. Bei der Erarbeitung
dieses Konzeptes sollte zum einen die Wirtschaftlichkeit aber auch die Langlebigkeit
beachtet werden. Denn was nützt die schönste Gestaltung, wenn diese nach
kürzester Zeit auf Grund von fehlenden Schutzmaßnahmen wieder zerstört wird. Eine
Schutzmaßnahme wäre unter anderem eine klare Begrenzung des Grundstückes.
Diese soll signalisieren: „Achtung, hier beginnt fremdes Eigentum“, aber auch zeigen:
„Besucher sind hier willkommen“. Damit die Nutzer sich auch wirklich mit dem neuen
Platz identifizieren können, wäre es ratsam sie in die Planungen mit einzubeziehen.

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5. Die Vorentwürfe

Um Doppelungen bei der Beschreibung zu vermeiden, sei im Vorfeld erwähnt, dass in
allen vier Vorplanungen eine Bepflanzung mit Obstgehölzen und Beerensträuchern
vorgesehen ist. Es wurde sich bewusst für die Art der Bepflanzung entschieden, da
diese sowohl einen optischen Aspekt als auch einen praktischen Nutzen hat. Ebenso
ist die Gestaltung der Parkplatzfläche, des naturnahen Bereiches und des Innenhofes
in allen Planungen weitgehend identisch.

   5.1   Vorplanung I

            Abb. 51 Vorplanung 1

Bei dieser Vorplanung wird die ursprüngliche Form des Geländes weitestgehend
beibehalten. Zudem wird auf dem Vorplatz die Wandstruktur des Innenhofes

                                                                                 32
übernommen und durch weitere Wände ergänzt, um eine Abgrenzung zum Umfeld
zu schaffen. Bei diesen Wänden handelt es sich aber nicht um gewöhnlich
gemauerte, sondern um sogenannten Cobogos5 . Diese speziellen Wände
ermöglichen eine besondere Form der Raumbildung. Sie sind zum einen Trennung,
aber lassen dennoch Blicke auf den dahinterliegenden Raum zu. Durch die gezielte
Platzierung der Cobogos und die Anordnung von Sträuchern entstehen kleine
Räume, welche durch größere Öffnungen erreicht werden können. Dem ersten
kleinen Raum, der sich ergibt, ist keine feste Nutzung zugeschrieben. Im zweiten
Raum befindet sich ein Kletternetz mit Sandspielbereich, umliegender Rasenfläche
und Sitzgelegenheiten. Ein kombiniertes Fußball- und Basketballfeld mit Allwetter-
Belag grenzt an den Friedländerdamm. An dessen Stirnseite schließt sich die Fläche
für eine große sowie zwei kleinere Drehscheiben an. Vor dem Anbau befindet sich
eine kleine Terrasse, die über den Anbau erreicht werden kann. Zu diesem Zweck
sind die Wände durchbrochen und drei große Bodenfenster eingesetzt.
Veranstaltungen können somit ins Freie verlegt werden. Gleichzeitig ist der Raum
innen heller und es wird mehr Transparenz zum Vorplatz geschaffen.

Im hinteren Teil des Geländes befindet sich ein naturnaher Bereich mit Weidentipi,
Kletterbaumstämmen und Balancierhölzern. Für ausreichend Beschattung während
des Spielens sorgen drei Zierobstgehölze. Dieser Teil des Grundstücks ist dann mit
einem Zaun eingefasst, da er bewusst ein wenig abgeschottet liegt. Eine weitere
Möglichkeit zur sportlichen Betätigung bietet ein kleines Beachvolleyballfeld. Damit
auf dem Platz die Nutzung von Rollern, Rollstühlen, Inliner etc. möglich ist und auch
die Reinigung ohne Aufwand betrieben werden kann, ist die Fläche teilweise
asphaltiert. Wo sich derzeit die Parkfläche erstreckt und auch der öffentliche Weg
entlang verläuft, gibt es eine große befestigte Fläche. Auf dieser wird es lediglich
Parkflächenmarkierungen geben, damit die Fläche auch anderweitig genutzt
werden kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Eingangssituation zum
Oasengebäude. Durch die neue große Fläche ist sowohl der Eingang deutlicher zu
erkennen und selbst die Problematik mit dem Trampelpfad ist hierdurch gelöst.

Auch der Innenhof hat eine neue Gestaltung bekommen. Um bei einem Blick aus
dem Küchenfenster nicht immer auf eine triste Mauer starren zu müssen, wurde diese
entfernt und durch ein großes Plexiglasfenster ersetzt. Dieses Fenster ermöglicht die
Sicht auf das dahinter liegende Grün, ist aber gleichzeitig Schutz vor dem Zutritt
Unbefugter. Der ausgewiesene Schaumstoffplatz, welcher sich vor dem
Plexiglasfenster erstreckt, wurde ebenfalls entfernt. Als Ausgleich dafür gibt es jetzt
eine Rasenfläche auf der Zeltnächte für die Kinder veranstaltet werden können.
Ebenso lässt sie sich als Liege- und Sitzwiese nutzen. Auch die bis dato wenig bis
kaum genutzte Fläche unter der Überdachung bekommt eine Nutzung. Es wird dort
zukünftig eine Bühne geben, diese ermöglicht Open-Air- Veranstaltungen wie etwa
den Poetry-Slam, Gottesdienst im Freien, Freilichtkino u.vm.

5
 Als Cobogo werden Wände aus Hohlkörpern bezeichnet. Sie ermöglichen eine bessere Belüftung und
Beleuchtung in Gebäuden. Die Wände können auch als Einzelelemente errichtet werden mit dem Effekt des
Sehens und Gesehen werden.
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5.2    Vorplanung II

             Abb. 52 Vorplanung 2

Die zweite Vorplanung enthält ein paar ähnliche Elemente wie die erste, jedoch
unterscheidet sie sich in einigen wesentlichen Punkten von ihr. So ist diesmal das
gesamte Grundstück mit einem Zaun eingefriedet. Der Zugang zum Vorplatz erfolgt
lediglich über ein Tor auf der Nordseite. Das Eingangstor zur Oase ist nach vorne an
die Hauskante verlegt worden, damit dieses für Besucher leichter zu erkennen ist. Im
Zuge der Eingangsverlegung wird auch die Rindenmulchfläche mit eingefriedet. An
dieser Stelle gibt es jetzt eine Fahrradstellfläche. Die vorgegebene Pkw-Stellfläche
behält ihre ursprüngliche Struktur. Der hinter der Parkfläche entstandene
Trampelpfad ist zu einem Weg ausgebaut, welcher von schmal wachsenden
Kirschbäumen begleitet wird. Um die Fläche optisch ein wenig abzuschotten, hat die
Stirnseite des Parkplatzes eine Strauchpflanzung bekommen.
                                                                                     34
Auf dem Vorplatz ist entlang der Hauskante ein breiter Grünstreifen geplant. An
dieser Stelle befindet sich ein kleiner Trimm-dich-Pfad mit diversen Geräten. Direkt vor
dem Fitnessbereich gliedern sich mehrere Spielgeräte an. Dieses Areal ist mit einem
blauen Fallschutzbelag aus Kunststoff ausgestattet. Darauf befinden sich ein
Kletternetz, eine Drehkugel, eine große und zwei kleine Drehscheiben, sowie zwei
Sitzgelegenheiten. Direkt neben dieser Fläche erstreckt sich ein kombiniertes Fußball-
und Basketballfeld mit Allwetter-Belag. Oberhalb des Platzes auf der rechten Seite ist
ein kleiner Sandkasten, dort können sich die Mütter mit den kleineren Kindern
aufhalten. Auf derselben Seite, jedoch mittig gelegen, sind die Schaukeln. Diese
haben aus Sicherheitsgründen einen Fallschutzsand als Untergrund. In der unteren
rechten Ecke gibt es eine Weidenpergola. Diese bildet mit Sträuchern und zwei
Bäumen einen kleinen Rückzugsort.

Wie bereits in der ersten Variante gibt es hier, im hinteren Teil des Grundstückes,
einen naturnahen Bereich. Dieser ist ebenfalls mit einem Weidentipi,
Kletterbaumstämmen und Balancierhölzern ausgestattet. Von diesem aus kann jetzt
über einen Durchbruch in der Mauer auf den Innenhof gelangt werden. Der
Übergang vom Vorplatz zum Naturraum ist durch eine Strauch- und Baumpflanzung
gekennzeichnet.

Die Gestaltung des Innenhofes ist ein wenig abgewandelt worden. Wie bereits in der
Planung zuvor hat auch hier die überdachte Fläche eine Bühne. Unmittelbar neben
dieser Fläche steht jetzt ein gemauerter Schwenkgrill. Er bietet die Möglichkeit,
Mahlzeiten nach draußen zu verlegen, unabhängig davon welches Wetter herrscht.
Die benannte Schaumstofffläche ist zu einem kleinen Beach-Volleyball-Feld
umfunktioniert, welches an den Ecken mit kleinbleibenden Sträuchern bepflanzt ist.

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5.3    Vorplanung III

                    Abb. 53 Abbildung 3

Die dritte Vorplanung entspricht dem Konzept der zweiten, daher sind die Pläne fast
identisch. Die Beiden unterscheiden sich in nur wenigen Punkten voneinander. Zum
einen wäre da der Sandkasten, seine Form hat sich von kegelförmig in oval geändert
und liegt jetzt zur Hälfte in der Rasenfläche. Ein weiterer Unterschied liegt im
Fallschutzbelag unter den Spielgeräten. In dieser Planung wurde der Kunststoffbelag
durch abgerundeten Sand ersetzt. Unterhalb des kombinierten Fußball- und
Basketballfeldes ist in die Rasenfläche ein Trampolin eingebettet. An dessen Stirnseite
befindet sich eine rechtwinkelige Sitzbank. So kann der Blick entweder auf das
Spielfeld oder auf das Trampolin gerichtet werden. Auch der naturnahe Bereich
wurde entlang der Böschung durch eine Rutsche ergänzt. Das Grundstück ist diesmal
durch eine Hainbuchenhecke(Carpinus betulus)eingefriedet. Wie bereits in der
Planung zuvor gibt es auch hier nur einen Eingang, der sich in Form eines Drehkreuzes
gestaltet. Links und rechts neben dem Kreuz befinden sich zwei Plexiglaswände, auf
denen das Oase-Logo abgebildet ist.

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5.4    Vorplanung IV

                          Abb. 54 Vorplanung 4

Das große Augenmerk dieser Planung liegt auf dem Vorplatz. Es ist sehr schön zu
erkennen, dass dieser Bereich einem kleinen Landschaftspark nachempfunden ist.
Auf der Fläche gibt es einen großen wassergebundenen Rundweg, von dem aus es
drei Abzweigungen gibt. Zwei dieser Wege sind mit den Zugängen zum Vorplatz
verbunden. Der dritte Weg führt durch eine Strauchpflanzung zum naturnahen
Spielbereich. Vom östlichen Zugang aus ist der Weg links- und rechtsseitig von
Sträuchern begleitet. Eine ähnliche wegbegleitende Pflanzung findet sich ferner am
oberen sowie unteren Bereich des Rundweges. Wie bereits erwähnt wird, gibt es
auch in diesem Planbeispiel zwei Zugänge, die sich in Form von Drehkreuzen mit
seitlichen Kunststoffglaswänden darstellen. Auf der Fläche innerhalb des großen
Weges erstreckt sich ein Sandspielbereich mit Kletternetz. Der obere Teil des
Vorplatzes ist mit einem Trampolin sowie mit einer Drehscheibe mit blauem
Kunststoffbelag ausgestattet. Auf der Rasenfläche unterhalb des Sandbereiches,
befinden sich zwei weitere Drehscheiben. Diese sind jedoch nur für die Benutzung
durch eine Person gedacht. Weitere Ausstattungselemente sind u.a. eine Drehkugel,
Schaukeln und eine Weidenpergola. Die genannte Drehkugel befindet sich auf der
rechten Seite neben dem östlichen Zugang. Links des Weges sind die Pergola und
die Schaukeln zu finden. Unter den Schaukeln ist wie in den Planungen zuvor ein
Sand als Fallschutzbelag gewählt. Zur Weidenpergola führen kleine Trittsteine, welche
in den Rasen eingebettet sind. Der Rest der Anlage ist identisch mit denen der
vorangegangen Planungen.

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