DIGITALISIERUNG WAS MACHT SIE MIT UNS? - GENERATION Z WIE TICKT SIE? ARBEITSRECHT KONFLIKTE IM JOB - BARMER
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BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 01 Das BARMER GEK Magazin für Unternehmen 3 | 2016 generation z wie tickt sie ? arbeitsrecht konflikte im job digitalisierung was macht sie mit uns?
02 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, die nächste Bundestagswahl findet zwar erst im September π Inhalt 2017 statt, dennoch hat der Wahlkampf bereits begonnen. Angesichts weiter steigender Ausgaben für die medizinische Versorgung in unserem Land fordern einige Politiker eine 04 Meldungen Auf einen Blick Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der GKV und damit eine größere finanzielle Beteiligung der Arbeitgeber. Neue Arbeitsplatz-Studie Dass die Lasten im Gesundheitswesen fair verteilt werden müssen, steht außer Frage. Aus meiner Sicht sollte 06 Digitalisierung – was macht sie mit uns? aber erst einmal darüber gesprochen werden, 10 wie es gelingen kann, unser Gesundheitswesen Azubi-Wettbewerb Moveguide insgesamt effizienter zu gestalten. Das Ziel aller Die Gewinner 2016 beteiligter Akteure muss es sein, dass letzt- 12 lich jeder Euro dort eingesetzt wird, wo er Pa- Meldungen tientinnen und Patienten einen Nutzen bringt. Auf einen Blick Das ist heute leider oft nicht so. Wir müssen uns also vorrangig mit Effizienzreserven BARMER GEK Gesundheitsreport 2016 beschäftigen ebenso wie mit der konkreten Vermeidung von Fehl- und Überversor- 14 Die Neuen kommen – „Hilfe!” oder „Hurra!” ? gung. Denn sie stellt nicht nur eine Gefahr für die Patienten dar. Sie treibt auch die Aus- Steuerliche Behandlung von 16 gaben unnötig in die Höhe und belastet so- Mitarbeiterparkplätzen wohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Kostenlose Stellflächen helfen Steuern sparen Es grüßt Sie herzlich Investition in Wagniskapitalfonds Ihr 17 Technologische Innovationen aktiv mitgestalten Experten-Interview Dr. Christoph Straub 18 Konflikte im Job – was sagt das Arbeitsrecht? Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK leserservice Expertenrat am BARMER GEK Servicetelefon: Fragen zu Themen in der NAHDRAN, π 0800 333 10 10* Anschriftenänderungen mitteilen oder NAHDRAN abbestellen: Kontakt zu Ihrem BARMER GEK Firmenberater: π nahdran@barmer-gek.de π www.barmer-gek.de/506281 (E-Mail-Service) π www.barmer-gek.de/506280 (Rückrufservice) NAHDRAN digital (aktuelle Ausgabe BARMER GEK Firmenportal: als E-Paper / PDF-Download / Archiv): π www.barmer-gek.de/firmen π www.barmer-gek.de/500001 *aus den deutschen Fest- und Mobilfunknetzen kostenfrei
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 03 Ú auf einen Blick chef FÜR EINEN TAG – wAS WÜRDEN SIE TUN? „Etwas ändern !” „Mit den Mitarbeitern sprechen, um zu erfahren, 75 „was sie beschäftigt, und dies berücksichtigen.” „Versuchen, die Aufgaben so zu verteilen, dass jeder das machen kann, „worin er oder sie besonders gut ist und was am meisten Spaß macht.” 63 „Flexiblere Arbeitszeiten einführen.” „Dafür sorgen, dass Mitarbeiter in wichtige Entscheidungen miteinbezogen werden.” 53 50 „Meinen Mitarbeitern eine Gehaltserhöhung geben.” % 47 „Mir selbst eine Gehaltserhöhung geben.” „Interne Meetings reduzieren, da diese meistens sowieso nichts bringen.” 34 33 „Mich selbst befördern – das ist schon lange fällig.” „Meinen bisherigen Chef feuern.” 26 „Nichts ändern, mein Chef macht seine Sache gut.” 21 18 „Den Chefposten abschaffen 16 16 „und den Mitarbeitern die „Verantwortung übertragen.” 9 „Bin selbst Chef bzw. habe „keinen direkten Vorgesetzten.” Befragung von rund 1.000 Beschäftigten (2016, Mehrfachnennungen möglich), Quelle: von Rundstedt Meldevolumen verringert sich drastisch Optimiertes Zahlstellenverfahren ab 2017. Unternehmen, die beim Zahlstellenverfahren einen saube- einem ehemaligen Beschäftigten beispielsweise eine Betriebs- ren Schnitt machen zu können, setzt die rente zahlen und dafür an dessen Krankenkasse Beiträge zur BARMER GEK zum 1. Januar 2017 für Kranken- und Pflegeversicherung abführen, bezeichnet man als alle betroffenen Fälle eine VB-max-Mel- Zahlstelle. Diese Zahlstellen haben sich mit den Krankenkassen dung mit 0,00 Euro ab. Die Zahlstelle weiß dann, dass der Ver- jüngst auf eine Optimierung des maschinellen Zahlstellenverfah- sorgungsbezug in voller Höhe beitragspflichtig ist und sich wei- rens verständigt. Ab 1. Januar 2017 geben die Krankenkassen tere Änderungsmeldungen in Zukunft erübrigen. Auch hinsicht- und damit auch die BARMER GEK Meldungen zum „maximal bei- lich der Zahlstellennummer, mit der sich jede Zahlstelle eindeutig tragspflichtigen Versorgungsbezug” (die sogenannte VB-max- identifizieren lässt, ändert sich ab 1. Januar 2017 etwas. Diese Meldung) nur noch ab, wenn die Beitragsbemessungsgrenze Nummer muss künftig nicht mehr beim AOK-Bundesverband, (BBG) erreicht wird und gegebenenfalls ein oder mehrere Ver- sondern beim GKV-Spitzenverband beantragt werden. Übrigens: sorgungsbezüge teilweise oder vollständig beitragsfrei sind Bereits seit 1. Juli 2016 können Zahlstellen die Rentenversiche- oder werden. Da dieser Sachverhalt nur auf fünf Prozent der rungsnummer (RVNR) direkt bei der Deutschen Rentenversiche- Fälle zutrifft, verringert sich das Meldevolumen drastisch, was rung (DRV Bund) abfragen. Sie müssen dazu also nicht mehr die Krankenkassen wie Zahlstellen eine Menge Arbeit erspart. Um BARMER GEK kontaktieren.
04 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK Ú auf einen Blick Brexit: Wohin britische Fachkräfte abwandern Als attraktivstes Ziel nannten von 600.000 potenziell abwanderungsbereiten Fachkräften … Deutschland264.000 Frankreich180.000 Spanien174.000 Niederlande156.000 Irland144.000 Quelle: Stepstone, Befragung von 40.000 Fach- und Führungskräften im Juli 2016, Mehrfachnennungen möglich Demutshaltung ist ungesund seit juli nicht mehr beitragspflichtig Phänomen Handy-Nacken. Mittlerweile Alltag: Abfindungen von bAV-Anwartschaf- Menschen, die mit gesenktem Kopf auf ihr ten. Es kann vorkommen, dass Arbeit- Smartphone oder ihren Tablet-PC starren. nehmer sich das aus einer betriebli- Unter ihnen auffällig viele junge Berufstä- chen Altersversorgung (bAV) ange- tige, die gerne auch unterwegs arbeiten sparte Kapital bereits vor Erreichen und ihre mobilen Endgeräte dabei beson- der Altersgrenze auszahlen lassen wol- ders intensiv und ausdauernd nutzen. len. Seit dem 1. Juli werden solche Abfindungsbeträge Diese stetig wachsende Gruppe läuft of- von Anwartschaften auf bAV nicht mehr als (einmalig ge- fenbar Gefahr, einen „Handynacken“ zu be- zahltes) beitragspflichtiges Arbeitsentgelt eingestuft, kommen. Laut Deutscher Gesellschaft für sondern als Versorgungsbezüge. Maßgeblich für diese Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist die- Entscheidung ist die von der bisherigen Auffassung der ses neue Phänomen darauf zurückzuführen, dass Spitzenverbände der Sozialversicherungsträger abwei- bei einem für Handy- und Tablet-Nutzer typischen Kopf-Neigungs- chende Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG, winkel von 45 Grad anstelle der vier bis sechs Kilogramm Kopfge- Urteile vom 25. August 2004 - B 12 KR 30/03 R - und 25. wicht zusätzliche 20 Kilogramm auf die Halswirbelsäule drücken. April 2012 - B 12 KR 26/10 R), die inzwischen als „gefes- Entsprechend groß ist bei dieser „Demutshaltung” die Belastung tigt” angesehen werden muss. für Nacken, Schultern und Rücken. Verspannungen und steifer Hals Für die Praxis heißt das: Bei Zahlungen bis zum 30. Juni oder – weniger harmlos – stechende Schmerzen, die in Arme und 2016 werden solche Abfindungen von der BARMER GEK Gelenke ausstrahlen, können die Folge sein. Sogar vor Langzeitfolgen beitragsrechtlich noch als (einmalig gezahltes) Arbeits- wie Arthrose oder Haltungsschäden wird mittlerweile gewarnt. Die entgelt behandelt. Anträgen auf Erstattung der Arbeit- Empfehlung von Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der BARMER GEK, geberanteile aus der Einmalzahlung für Zeiten vor dem an die Adresse der Mobilgeräte-Nutzer lautet deshalb: „Unbedingt 1. Juli 2016 wird entsprochen, wenn die Voraussetzungen für einen gesunden Ausgleich sorgen, zum Beispiel mit Nordic Wal- dafür vorliegen. Arbeitnehmer, die mit einer Erstattung king, Pilates, Yoga oder Rückengymnastik. Oder mit ein paar einfa- ihrer Beitragsanteile aus der Abfindung liebäugeln, soll- chen Dehn- und Lockerungsübungen im Rahmen einer aktiven Pau- ten sich hingegen von der BARMER GEK besser noch ein- se.” Wobei nach Ansicht der Expertin die mit Abstand simpelste mal beraten lassen, denn möglicherweise ist für sie die Handynacken-Präventionsmaßnahme darin besteht, Smartphone Beitragsbelastung höher, wenn die Abfindung nicht mehr oder Tablet einfach ein wenig höher zu halten und lieber nur den als einmalig gezahltes Arbeitsentgelt, sondern als Ver- Blick als gleich den gesamten Kopf zu senken. Weitere nacken- und sorgungsbezug bewertet wird. rückenfreundliche Tipps unter: π www.barmer-gek.de/500903 π www.barmer-gek.de/ruecken (Abfindungen auf betriebliche Altersversorgung)
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 05 vorläufige* RechengröSSen der Sozialversicherung 2017 West Ost Monat Jahr Monat Jahr Beitragsbemessungsgrenze allgemeine Rentenversicherung 6.350 € 76.200 € 5.700 € 68.400 € Beitragsbemessungsgrenze Arbeitslosenversicherung 6.350 € 76.200 € 5.700 € 68.400 € Versicherungspflichtgrenze Kranken- u. Pflegeversicherung 4.800 € 57.600 € 4.800 € 57.600 € Beitragsbemessungsgrenze Kranken- u. Pflegeversicherung 4.350 € 52.200 € 4.350 € 52.200 € Bezugsgröße in der Sozialversicherung 2.975 €** 35.700 €** 2.660 € 31.920 € *Basis: Referentenentwurf des BMAS **In der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung gilt dieser Wert bundeseinheitlich. Entlastung beim Beitragseinzug BARMER GEK hilft unwettergeschädig- ten Unternehmen. Sintflutartige Regen- fälle haben insbesondere im Frühjahr die- ses Jahres mancherorts zu Schäden ge- führt, die sowohl Arbeitgeber als auch selbstzahlende Mitglieder der Gesetzli- chen Krankenversicherung finanziell überfordern oder gar in den Ruin treiben können. Sollten die Unwettergeschädig- ten ihren Beitragspflichten deshalb nicht nachkommen können, dürfen sie mit un- bürokratischer Unterstützung rechnen: Wie schon bei der Hochwasserkatastro- Änderung der Beitragseinstufung geprüft Hochwasser- und Starkregenschäden phe 2013 räumt ihnen die BARMER GEK werden. Wichtig: Nehmen Sie Kontakt zu unverschuldet in Existenznöte geraten die Möglichkeit ein, Beiträge, die bereits Ihrem BARMER GEK-Ansprechpartner sind, können unter bestimmten Voraus- fällig sind oder demnächst fällig werden, auf, damit gemeinsam nach praktikablen setzungen noch bis zum Jahresende die für einen befristeten Zeitraum zu stun- Lösungen gesucht werden kann. notwendigen Finanzierungs- und Sanie- den. Auch Säumniszuschläge werden Noch ein zweiter wichtiger Hinweis: Auch rungsverhandlungen führen oder Ver nicht berechnet. Überdies ist eine länger- das neue „Gesetz zur vorübergehenden sicherungsleistungen einfordern, ohne fristige Stundungsvereinbarung, verbun- Aussetzung der Insolvenzantragspflicht dass zeitnah Insolvenzantrag gestellt den mit einem Ratenzahlungsplan, mög- bei hochwasser- und starkregenbeding- werden muss. lich. Bei Selbstständigen kann aufgrund ter Insolvenz” vom 26. Juli 2016 mildert π www.barmer-gek.de/500903 der „unverhältnismäßigen Belastung“ eine Härten ab. Arbeitgeber, die infolge von (Beitragseinzug für Hochwassergeschädigte)
06 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK Neue arbeitsplatz-Studie digitalisierung – Was macht sie mit uns? Über 33 Millionen Menschen arbeiten hierzulande an Computern und benutzen zudem eigene Tablets oder Smartphones. Wie wirkt sich die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt auf ihre Gesundheit aus? Eine von BARMER GEK und BILD am SONNTAG in Auftrag gegebene repräsentative Studie richtet den Fokus erstmals auf psychische und physische Belastungen, die mit der „Arbeit 4.0” einhergehen. Mit im Projektboot: die Deutsche Telekom AG. „Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeit auf die Gesundheit Einblicke in das Berufsleben der Beschäftigten gegeben. Ein All- der Beschäftigten” – so der genaue und vollständige Titel einer tag, in dem die Technologie am Arbeitsplatz offenbar eine im- von BARMER GEK und BILD am SONNTAG bei Professor Dr. Ste- mer wichtigere Rolle spielt und in dem Handy, Computer oder phan Böhm in Auftrag gegebenen Studie. Der Titularprofessor Tablet-PC auch in der Freizeit anscheinend immer intensiver für für Betriebswirtschaftslehre und Direktor des „Center for disabi- berufliche Zwecke genutzt werden. Doch wie bewerten die Be- lity and integration” an der Universität St. Gallen hat mit seinem schäftigten angesichts der fortschreitenden Digitalisierung ih- Team im Zeitraum Juli/August dieses Jahres eine repräsentative ren derzeitigen Gesundheitszustand ? Die Macher der Studie Auswahl von 8.000 Beschäftigten online befragt. Die von Aus- wollten es genau wissen. „Wie oft haben Sie sich binnen der zubildenden, Freiberuflern, Beamten, Arbeitern oder leitenden letzten zwölf Monate krank gemeldet?” Oder: „Gab es im abge- Angestellten auf die insgesamt 114 Fragen gegebenen Antworten laufenen Jahr Situationen, in denen Sie sich überfordert, müde haben den Wissenschaftlern interessante und aufschlussreiche oder gar ausgebrannt gefühlt haben?” Mit Fragen wie diesen suchten die Forscher der Kernproblematik nach möglichen ge- sundheitlichen Auswirkungen der Digitalisierung auf den Grund zu gehen. Ihre daraus gewonnenen Erkenntnisse haben sie in Kernthesen zusammengefasst. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten. Digitalisierung ist längst Realität Die Digitalisierung ist längst betriebliche Realität. Als Bedro- Der Grad der Digitalisierung ist branchenübergreifend schon heute hoch: hung wird sie aber nicht empfunden. Die Mehrheit der Befrag- Liegt er im Gastgewerbe bei annähernd 50 Prozent, so ist er bei IT- und natur- ten steht der Digitalisierung sogar positiv gegenüber. „Techno- wissenschaftlichen Berufen mit über 60 Prozent am höchsten. logie macht mich in meinem persönlichen Leben produktiver”,
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 07 Das Wesen der Digitalisierung Laut Studie geht die Digitalisierung mit wachsenden bzw. anderen oder gar neuen Anforderungen an die Beschäftigten einher. Worin diese genau bestehen, verdeutlichen Beispiel-Aussagen der Befragten. „Meine Arbeit beinhaltet das Lösen von Problemen, Komplexität die keine eindeutig richtige Lösung haben.” der Inhalte „Meine Stelle setzt voraus, „In meiner Arbeit muss dass ich meine Arbeit erledige, Informations- Interdependenz ich den Überblick über bevor andere ihre Arbeit menge eine Vielzahl von erledigen können.” Digitali- Informationen behalten.” sierung „Technologie am Arbeitsplatz Technolo „Ich muss viele E-Mails Kommunikati- zwingt mich, deutlich gischer Anpas- beantworten, die zwar mit onsrauschen schneller zu arbeiten.” sungsdruck dem Geschäft zu tun haben, Technolo aber nicht direkt mit dem, gische Anforde- was ich erledigen muss.” „Meine Arbeit verlangt eine Vielzahl an rungen technologischen Kompetenzen.” sagen 53 Prozent der Befragten. Sogar 55 Prozent sind der kostbare Zeit in die Beantwortung von E-Mails und Sprachnach- Ansicht, dass Technologie den Menschen mehr Freiheit gibt, richten investieren zu müssen. zu leben und zu arbeiten, wo sie wollen. Und ebenfalls mehr als jeder Zweite ist davon überzeugt, mit den neuesten tech- Technologie-Optimismus bei Jung und Alt nologischen Entwicklungen in seinem Fachgebiet Schritt hal- Sind ältere Berufstätige dem technologischen Fortschritt gegen- ten zu können. über weniger aufgeschlossen? Die Studie sagt: Nein! Danach un- terscheiden sich ältere und jüngere Berufstätige nur unwesent- Erwerbstätige spüren Veränderungsdruck lich voneinander, was ihren Technologie-Optimismus und ihre Trotz eines eher entspannten Verhältnisses zu Bits und Bytes technologischen Fähigkeiten angeht. Sowohl das eine als auch verspürt ein Großteil der Befragten Druck. Vor allem jüngere, das andere ist bei den über 60 Jahre alten Befragungsteilneh- männliche Berufstätige und ganz besonders die Führungskräfte mern nicht minder stark ausgeprägt als bei den unter 30-Jähri- unter ihnen klagen darüber, dass die Technologie am Arbeitsplatz gen. Auch machen sie sich im Großen und Ganzen gleich viele sie dazu zwinge, immer schneller zu arbeiten, was auch jeder Sorgen, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt ihren Arbeits- Sechste insgesamt moniert. Zudem fühlt sich jeder Fünfte durch platz gefährden könnte. Allerdings sind die durch den digitalen die permanente Anforderung gestresst, sich weiterbilden zu Wandel ausgelösten Arbeitsplatz-Verlustängste bei den 18- bis müssen. Auch hat ein Fünftel der Befragten, vornehmlich aus den 29-Jährigen deutlich größer als bei den über 60-Jährigen. Bereichen Unternehmensführung und Organisation, beispiels- weise ein großes bis sehr großes Problem damit, täglich zu viel Digitalisierung macht nicht per se krank Hat die Digitalisierung direkte Auswirkungen auf die Gesundheit? Bei dieser zentralen Frage kommt die Studie zu differenzierten Ergebnissen: Es gibt nur einen schwachen direkten Zusammen- hang zwischen dem Grad der Digitalisierung im Job und gesund- heitlichen Problemen. Einen stärkeren allerdings zwischen Digi- talisierung und Burnout, denn 23 Prozent der Befragten klagen über emotionale Erschöpfung und fühlen sich ausgebrannt. Sport schützt vor Kopfschmerzen Besonders Führungskräfte und jüngere Berufstätige spüren den Verände- rungsdruck. 17 Prozent der Befragten klagen darüber, dass die Technologie Die Joggingrunde nach Feierabend oder das Schwitzen im Fit- sie zu immer schnellerem Arbeiten zwinge. nessstudio helfen offenbar dabei, die Nebenwirkungen des
08 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK digitalen Wandels besser wegzustecken. Die Befragungsergeb- Arbeitszeiten bereits bei geringer Digitalisierung über Schlaf- nisse zeigen: Sportmuffel haben deutlich öfter Kopfschmerzen störungen klagten, die unter hohem Digitalisierungsdruck zu- als Beschäftigte, die regelmäßig sportlich aktiv sind. Auch dann, dem deutlich zunahmen. wenn sie von der Digitalisierung am Arbeitsplatz wenig betrof- fen sind. Und bei hoher Digitalisierung erst recht, denn dann after-work-arbeiter riskieren burnout dröhnt den Inaktiven der Schädel um so häufiger. Anders bei den Viele Arbeitnehmer nutzen die ihnen privat zur Verfügung stehen- sportlich Aktiven: Selbst eine hohe Digitalisierung stecken sie de Informations- und Kommunikationstechnik wie PC, Smartpho- scheinbar locker weg. Häufiger Kopfschmerzen haben sie des- ne oder Tablet dazu, sich auch in der Freizeit Beruflichem zu wid- halb jedenfalls nicht. men. Die Studie kann einen Zusammenhang nachweisen zwischen Burnout-Risiko und hoher Nutzung von PC und Co zu Arbeitszwe- Flexibel arbeiten – besser schlafen cken in der Freizeit. Wer digitale Medien über 17 Stunden pro Wo- Zahlreiche Arbeitnehmer haben Schlafstörungen. Mit zuneh- che in seiner Freizeit beruflich nutze, laufe Gefahr auszubrennen. mender Arbeitszeitflexibilität nehmen diese Probleme auch un- ter Digitalisierungsdruck offenbar ab, ist in der Studie zu lesen. Wichtig: Guter draht zum chef Befragungsteilnehmer, die sich ihre Arbeitszeit frei einteilen Arbeitnehmer, die zur Arbeit erscheinen, obwohl sie krank sind, können, hatten jedenfalls die vergleichsweise geringsten Ein- erweisen ihrem Unternehmen einen Bärendienst. Die Studie schlafschwierigkeiten, während Arbeitnehmer mit starren zeigt: Dieser so genannte Präsentismus lässt sich in Zeiten des Zuhause im Bett noch schnell die Job-Mails abrufen: Wer digitale Medien Guter Draht zum Chef: Präsentismus lässt sich in Zeiten des digitalen Wan- in seiner Freizeit über 17 Stunden pro Woche beruflich nutzt, riskiert laut dels besser in Schach halten, wenn das Verhältnis der Mitarbeiterinnen und Studie einen Burnout. Mitarbeiter zu den Vorgesetzten intakt ist. Präsentation der neuen Studie 27. September 2016 im Axel-Springer- Haus in Berlin: Prof. Dr. Stephan Böhm stellt die neue Studie vor. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK, hält einen Impulsvor- trag zum Thema „Gesund Arbeiten und Leben in einer digitalen Gesellschaft”. „Die Digitalisierung ist voll „Die Digitalisierung des „Das Thema ,always on‘ ist Bundesarbeitsministerin Andrea in der Erwerbsbevölkerung Arbeitslebens bietet nicht im Silicon Valley nicht Nahles, Telekom-Personalvorstand angekommen. Die Unter- nur Chancen, falsch negativ besetzt. Statt Dr. Hans-Christian P. Illek und schiede zwischen einzelnen betrieben führt sie zu ,Macht uns das krank?‘ wird Leuphana-Institutsleiterin Prof. Dr. Berufen und Branchen gesundheitlichen Risiken. dort gefragt: ,Wie können wir Sabine Remdisch diskutieren über fallen [...] eher gering aus. ” Dem sollten Unternehmen unser Leben noch besser Chancen und Risiken des digitalen [...] früh entgegensteuern.“ gestalten mit der Technik?‘ ” Dr. Stephan Böhm, Wandels und die damit verbundenen Professor für Betriebswirt- Dr. Christoph STRAUB, Prof. Dr. Sabine Remdisch, besonderen Herausforderungen schaftslehre und Direktor des Vorstandsvorsitzender Leiterin Institut für Performance „Center for disability and der BARMER GEK Management, Leuphana Uni für die Arbeitswelt. integration”, Uni St. Gallen Lüneburg, Gastdozentin Stanford University
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 09 „Digitalisierung ist nicht digitalen Wandels besser die ein eher gestörtes Verhältnis zu ihren Vorgesetzten haben. per se schlecht und macht in Schach halten, wenn Sie gaben an, schon bei geringen, durch die Digitalisierung im auch nicht krank. Viel das Verhältnis des Arbeit- Unternehmen geschürten Arbeitsplatz-Verlustängsten durch- nehmers zum Vorgesetz- schnittlich neun Tage krank zur Arbeit gegangen zu sein. Gar auf hängt davon ab, wie man ten intakt ist. Beschäftig- 14 Präsentismus-Tage brachten es Beschäftigte, die unter dem sie individuell im Unter- te, bei denen hierachie- Eindruck des digitalen Wandels von großen Arbeitsplatz-Verlust nehmen managt.” übergreifend die Chemie ängsten geplagt werden. stimmt, gingen an ledig- Prof. Dr. Stephan Böhm lich drei Tagen im Jahr krank Mitarbeiter haben es selbst in der Hand zur Arbeit. Selbst Arbeitnehmer, die sich angesichts des digita- Angesichts der zentralen, wichtigen Befragungsergebnisse stellt len Wandels große Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen, sich die To-do-Liste für die Mitarbeiter, die dem digitalen Wan- schleppen sich nicht häufiger krank zur Arbeit, wenn ihre Bezie- del „gesund“ Rechnung tragen und sich den besonderen Her- hung zum Vorgesetzten gut ist. Ganz anders bei Beschäftigten, ausforderungen aktiv stellen wollen, fast von selbst auf: Infor- mations- und Kommunikationstechnik privat eher seltener zu Arbeitszwecken nutzen, Job-Mails nicht permanent abrufen, sich von der Arbeit emotional abgrenzen und regelmäßig Sport die Telekom ag macht vor, wie es geht treiben, lauten deshalb die Empfehlungen der Wissenschaftler Bei der Deutschen Telekom AG stehen die spezifischen Be- an die unter Digitalisierungsdruck stehenden Arbeitnehmer. Das lastungen bei den Beschäftigten im Fokus. Auf einem zwei- Burnout-Risiko sinke und der Arbeitgeber dürfe sich über gesün- tägigen Campus zum Thema „Digitalisierung und Gesund- dere Arbeitnehmer freuen, die krankheits- und vielleicht auch heit” tauschten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unter- motivationsbedingt weniger oft der Arbeit fern blieben. schiedlichen Funktionen aus verschiedenen Fachbereichen persönliche Erfahrungen aus und wurden kreativ. Aufbau- Intervenieren mit BGM end auf den Studienergebnissen sollen die Campus-Ergeb- Zugleich stehen Arbeitgeber und Führungskräfte natürlich be- nisse in konkrete Gesundheitsmaßnahmen einmünden. Zu- sonders in der Pflicht, wobei sich ihr Fokus auf das wichtige gleich werden sie das Portfolio der BARMER GEK im Bereich Instrument Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) rich- Betriebliches Gesundheitsmanagement erweitern. ten sollte. Angebote zur Stressprävention oder psychischen Gesundheit oder Schulungen für Führungskräfte, Thema „Ge- sundes Führen”, könnten hier mögliche Stichwörter lauten. Und natürlich sind es letztlich die Unternehmen, die über flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte die organisatorischen Rahmen- bedingungen dafür schaffen, dass der Digitalisierungsdruck für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu groß wird, bezie- hungsweise dass die Chancen, die sich durch die Digitalisierung eröffnen, auch bestmöglich genutzt werden. Die Macher der Studie sehen hier jedenfalls zahlreiche Möglichkeiten, an diver- sen Stellschrauben zu drehen. Die komplette Studie ist auf der BARMER GEK Homepage abrufbar unter: π www.barmer-gek.de/studie-digitalisierung „Die Menschen wissen, „Der digitale Wandel stellt dass wir die zunehmende uns vor neue Herausforde- Vereinigung erweitert Aktionsradius Digitalisierung nicht rungen. Wenn wir zu guten, Zum 1. Januar 2017 vereinigen sich BARMER GEK und Deut- aufhalten können. Wir langfristig tragfähigen sche BKK. Das neue Unternehmen BARMER wird den Akti- werden diesen Prozess in Lösungen kommen wollen, onsradius in Sachen Betriebliches Gesundheitsmanagement unserem Sinne aktiv und müssen Arbeitgeber und erheblich ausweiten. Sowohl großen als auch kleinen und umsichtig gestalten.” Arbeitnehmer diese mittleren Unternehmen werden maßgeschneiderte Gesund- gemeinsam gestalten.” Dr. Hans-Christian P. Illek, heitsangebote unterbreitet. Insbesondere mit Blick auf den Personalvorstand der Andrea Nahles, digitalen Wandel wird die neue BARMER ihre über 700.000 Deutschen Telekom AG Bundesministerin für Firmenpartner bei der Gestaltung von BGM-Prozessen aktiv Arbeit und Soziales unterstützen.
10 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK azubi-wettbewerb moveguide die gewinner 2016 Azubis werden kreativ und machen ihren Kolleginnen und Kollegen Lust auf ein gesundes und aktives Leben. Auch im Zuge des jüngsten Moveguide-Wettbewerbs haben die Teilnehmer wieder so manch spannendes Projekt aus der Taufe gehoben. „In unserer Eingangspost sind wieder viele bunte Präsentationen gelan- det”, freut sich die BARMER GEK Moveguide-Beauftragte Katharina Schade. Hier sind die Gewinner: Raiffeisen Westfalen-Lippe AG in Lage: Sport- und Gesundheitstag Unerschrocken machten sich die Azubis der Raiffeisen Westfa- Geldspende für den guten Zweck fällig wurde, flossen nach un- len-Lippe AG in der Stadt Lage an die Planung eines Sport- und zähligen Lauf-Kilometern schließlich über 1.000 Euro an den Gesundheitstages im XXL-Format: ein Wohltätigkeitslauf im Kinderschutzbund. Die Azubis der Raiffeisen Westfalen Lippe AG örtlichen Sportstadion. Erfolgreich begab sich das achtköpfige haben sich für ihr Organisationstalent und ihr Engagement Platz 1 Moveguide-Team auf Sponsorensuche, holte bei der Stadtver- redlich verdient (Preisgeld: 500 Euro). waltung die nötigen Genehmigungen ein und organisierte – ebenfalls mit behördlicher Unterstützung – einen Sanitäts- und Sicherheitsdienst. Zugleich stellten die Azubis ein attraktives Lufthansa: Rahmenprogramm mit Tombola, Torwandschießen und einem „5 to fit”- Aktion gesunden Speise- und Getränkeangebot auf die Beine. Parallel Betriebliches Gesundheitsmanagement für die Kolleginnnen und dazu verschickten sie an die Kolleginnen und Kollegen sowie an Kollegen „greifbar und erlebbar” machen, Denkanstöße geben, die Mitglieder diverser Sportvereine eifrig Einladungen. Und wie sich der individuelle Lebensstil langfristig optimieren lässt: auch sonst setzten die Organisatoren Himmel und Hölle in Be- Mit dieser ehrgeizigen Zielsetzung ging das Moveguide-Team wegung, klebten Plakate, verteilten Flyer und „fütterten” die der Lufthansa-Verwaltung in Frankfurt an sein Projekt „Gesund- Lokalpresse und soziale Netzwerke mit Informationen, um für heitstag” heran. Zwei Aktionstage wurden vollgepackt mit un- ihr Event die Werbetrommel zu rühren. Mit Erfolg, denn so man- terschiedlichsten Mitmach- und Informationsangeboten rund cher schnürte am Aktionstag seine Laufschuhe und schwitzte um die Masterthemen Bewegung, Ernährung und Entspannung. mit. Zeitweilig herrschte sogar richtig Hochbetrieb auf der Getreu ihrer „5 to fit”-Idee nahmen die Moveguides für ihre The- Tartanbahn. Und da pro gelaufener Stadionrunde jeweils eine menbereiche Nonstop Fun, ... Food, ... Care, ... Sports und ... You gleich Zufrieden und glücklich: das Team der Raiffeisen Westfalen-Lippe AG nach dem gelungenen Event. Schwerpunktthema des Lufthansa-Teams: Ernährung; farbige Fußabdrücke dienten den Teilnehmern der Aktionstage als Orientierungshilfe.
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 11 Asklepios-Ausbildungsleiter Gustav Süszer (l.) und Dr. Michaela Czech (BARMER GEK, r.) freuen sich mit dem Moveguide-Team über die gelungenen Veranstaltungen. Hauptdarsteller im selbstgedrehten Road-Movie: die Moveguides der PAKi Logistics GmbH. Kreativ-Sonderpreis fünf der sechs Etagen des Lufthansa Aviation Centers in Akustisch begleitet von stampfenden Rock-Rhythmen erklären die Beschlag. Farbige Fußabdrücke und ein vielerorts ausge- Azubis der PAKi Logistics GmbH (Ennepetal/NRW) in einem selbst- hängter, sehr detaillierter Programmplan dienten den Ge- produzierten Film, wie Gesundheit am Arbeitsplatz funktioniert be- sundheitstag-Besuchern als Orientierungshilfe. Außer auf ziehungsweise wie nicht. So zählen die Fahrt zum Drive-in-Schalter viel Neues lenkten die Moveguides den Fokus auch auf be- eines Fastfood-Restaurants und der anschließend im Auto hastig reits vorhandene Gesundheitsangebote des Unternehmens verschlungene Hamburger eher zu den No-Gos. Während es beim und ermunterten ihre Kolleginnen und Kollegen zu einem kleinen Pausen-Spaziergang mit den Kollegen zum nahegelegenen Feedback über das, was man sich sonst noch so vorstellen Obsthändler heißt: Daumen rauf ! Die BARMER GEK belohnt das un- könnte. Mustergültig konzipiert und organisiert, meint die gewöhnliche „Road-Movie” (s. www.barmer-gek.de/moveguide) mit BARMER GEK und vergibt deshalb Platz 2 an das Azubi- einem Kreativ-Sonderpreis (Prämie: 100 Euro). Team der Lufthansa-Verwaltung (Preisgeld: 300 Euro). Asklepios Psychiatrie Niedersachsen GmbH: – so geht es weiter! „Wir machen Euch fit”-Workshop Sie haben Lust bekommen, als Unternehmen am Move- Rauchen, zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung : Ak- guide-Wettbewerb teilzunehmen? Alles zu den Teilnahmemodali- tuelle Studien zeigen, dass gerade unter jungen Menschen, täten finden Sie unter dem nachgenannten Link. Übrigens: Unsere die eine Pflegeausbildung absolvieren, gehörig Nachhol- Berater Gesundheitsmanagement coachen Ihre Azubis gerne und bedarf in Sachen gesunder Lebensstil besteht. Drei Kran- sind in jedem Fall die richtigen Ansprechpartner, wenn es um das kenpflegeschülerinnen von der Asklepios Psychiatrie Nie- Thema betriebliches Gesundheitsmanagement geht. dersachsen GmbH in Göttingen wollten es genau wissen Viel Spaß bei allen Vorhaben wünscht die BARMER GEK ! und führten im Rahmen ihres Moveguide-Projekts eine π www.barmer-gek.de/moveguide betriebsinterne Umfrage unter den 75 Azubis durch. Die Ergebnisse bestätigten nicht nur die Studien, sondern hal- fen zudem, Stress als „Hauptverantwortlichen” für das sub- optimale Gesundheitsbewusstsein zu identifizieren. Unter Weiter-gedacht-Preis Anleitung ihres Ausbildungsleiters bereiteten die Move- Einen besonders „gesunden” Tischkalender kreierte das Moveguide- guides diverse Themenworkshops vor, stellten den Teil Team der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg. nehmern die Befragungsergebnisse vor und eröffneten Dessen Kollegen wird es freuen, denn wenn sie für 2017 ihre Termine ihnen die Möglichkeit, Methoden zur Stressbewältigung eintragen, bekommen sie künftig gratis ein Rezept oder einen Er- (beispielsweise durch Achtsamkeit, Entspannungs-, Be- nährungstipp dazu. Oder sie erfahren, wie Bürogymnastik ihnen wegungs- oder Atemübungen) kennenzulernen. Auch be- dabei hilft, sich locker zu machen. Die BARMER GEK belohnt diese stand Gelegenheit, dem Vortrag eines renommierten Burn- originelle Idee mit einem Weiter-gedacht-Sonderpreis. out-Experten zu lauschen. Nicht nur die tolle Resonanz (Prämie: 100 Euro) darauf dürfte die Moveguides gefreut haben, denn der Ar- beitgeber möchte ihre Gesundheitsaktion künftig zum fes- ten Ausbildungs-Bestandteil machen. Die BARMER GEK gratuliert und vergibt Platz 3 an das Moveguide-Team der Asklepios Psychiatrie Niedersachsen GmbH. (Preisgeld: 200 Euro) Besonders „gesund”: der Tischkalender des Moveguide-Teams der Rentenver sicherung Berlin-Brandenburg.
12 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK Ú auf einen Blick Offline oder online – entscheiden Sie selbst BARMER GEK Seminare zur Jahreswende. Was zu den Terminen und Anmeldemodalitäten für die gibt es Neues im Bereich Sozialversicherung? Was Webinare beziehungsweise Auskünfte, wo und ändert sich im Arbeits- und Steuerrecht? Das wann in Ihrer Nähe Seminare stattfinden. BARMER GEK Seminar zur Jahreswende gibt Wir freuen uns auf Sie! Selbstständigen, Personalern, Steuerberatern, Übrigens: Über die neuen Rechengrößen, Entgelt- Ausbildungsleitern und Fachlehrern Gelegenheit, grenzen, Beitragsfälligkeitstermine und alles an- sich über wichtige Neuerungen zum Jahreswech- deres Wichtige aus dem Steuer- und Arbeitsrecht sel zu informieren. Rund 19.000 Interessierte sind informiert auch der neue BARMER GEK Begleiter im letzten Jahr der Einladung der BARMER GEK für das Personalwesen 2017. Das kompakte Nach- gefolgt, um sich fachlich fit zu machen. Ab No- schlagewerk im handlichen DIN A6-Format ist vember ist dazu erneut Gelegenheit. Optional gibt aufgebaut wie ein Lexikon und enthält alle Such- es in diesem Jahr ab Dezember auch die Möglich- begriffe in alphabetischer Reihenfolge. Eine neue, keit, das Seminargeschehen online zu verfolgen und den Refe- kostenlose Ausgabe dieses tollen „Büroassistenten” kann ab renten per Mail Fragen zu stellen. Ob Seminar oder Webinar, der Ende November ebenfalls online bestellt werden. Bitte zugreifen, Besuch der Veranstaltungen ist natürlich kostenlos! Näheres zu solange der Vorrat reicht ! den aktuellen Seminar/Webinar-Themen finden Sie in Kürze im π www.barmer-gek.de/501357 (Seminare zur Jahreswende) Firmenportal auf der BARMER GEK Homepage, zuzüglich Infos π www.barmer-gek.de/501020 (Personalbegleiter 2017) Empfehlung zurückgenommen Unterbrechungsmeldung bei Elternzeit. Bitte auch für Elternzeiten von weniger als einem Kalendermonat Unterbrechungsmeldungen abge- ben, unabhängig vom Versicherungsstatus des Arbeitnehmers ! So lautete die Empfehlung der Spitzenverbände der Sozialversiche- rungsträger an die Arbeitgeber (s. NAHDRAN Ausgabe 2.16, S.5). Auf diese Weise sollten die Krankenkassen prüfen können, ob freiwillig krankenversicherte Beschäftigte, die sich in Elternzeit befinden, die Voraussetzungen erfüllen, um beitragsfrei bleiben zu können. Jetzt haben die Spitzenverbände ihre Empfehlung bis auf weiteres zurück- genommen. Der Grund: Die Neuregelung kann mit dem 6. SGB IV-Ände- rungsgesetz nicht mehr auf den Weg gebracht werden. IMPRESSUM Herausgeber BARMER GEK, Postfach 110704, 10837 Berlin Verantwortlich Athanasios Drougias, Abteilung Unternehmenskommunikation Redaktion Rainer Janzen (Ltg.), Andreas Hipp Layout/DTP Andreas Große-Stoltenberg Anschrift der Redaktion BARMER GEK, Abteilung Unternehmenskommunikation, Lichtscheider Str. 89, 42285 Wuppertal Telefon 0800 33 20 60 99 18 36*, Fax 0800 33 20 60 99 14 59*, E-Mail nahdran@barmer-gek.de, Internet www.barmer-gek.de Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH, Papier chlorfrei gebleicht Bildnachweis BARMER GEK, plainpicture (S.1), Dirk Bleicker (S. 2,9), Bild am Sonntag (S. 8,9), Raiffeisen Westfalen-Lippe (S.10), Lufthansa (S.10), Asklepios Niedersachsen (S.11), PAKi Logistics (S.11), DRV Berlin-Brandenburg (S.11), Thom Rasche (S.17), Hogan Lovells (S.19); …-fotolia.com: shockfactor.de (S. 3), Franjo (S. 3), paseven (S. 4), logo3in1 (S. 4), electriceye (S. 4), Gudellaphoto (S. 5), Andrey Popov (S. 6), Kim Schneider (S. 8), Brad Pict (S.10), Kolinko_tanya (S.12), momimus (S.13), asierromero (S.14), Monet (S.16), pgottschalk (S.17), Drobot Dean (S.18) NAHDRAN erscheint viermal jährlich. *aus den deutschen Fest- und Mobilfunknetzen kostenfrei
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 13 Nach zähem Ringen Mindestlohn steigt ab 2017. Erstmals seit sei- ner Einführung zum 1. Januar 2015 wird der Mindestlohn angehoben. Ab 2017 klettert er Was belastet Jüngere, was Ältere? von 8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Stunde. Diese Befragung von Beschäftigten 2015, Angaben in Prozent neue Lohnuntergrenze wurde von der Mindest- lohnkommission, die sich aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammensetzt, nach 62 62 8,84 50 Jahre und älter zähem Ringen beschlossen. Die Höhe des Min- 54 30 bis 49 Jahre destlohns, der alle zwei Jahre neu festgelegt unter 30 Jahre wird, orientiert sich am durchschnittlichen Ta- 42 riflohn. Allerdings wird dem Gremium ein Spiel- 40 37 37 38 raum zugestanden, den es aktuell auch genutzt 33 hat, denn gemessen an den Tarifabschlüssen 26 25 24 der letzten eineinhalb Jahre (im Mittel plus 3,2 Prozent) hätte der neue Mindestlohn lediglich 8,77 Euro betragen dürfen. Wichtig: Arbeit- geber sollten die Wochenarbeitszeit ihrer Mini- jobber überprüfen, denn sofern sie die Gering- Termindruck/ Informations- Unangenehme Körperlich fügigkeitsgrenze von 450 Euro im Monat nicht Multitasking flut Umgebungs anstrengende bedingungen Tätigkeit überschreiten sollen, dürfen sie vom 1. Januar 2017 an statt der bislang zwölf nur noch maxi- Befragung von ca. 7.000 Beschäftigten in Deutschland, mal 11,5 Stunden in der Woche arbeiten. Quelle: Linked Personnel Panel π www.bmas.de Elektronische Post möglichst zeitnah abholen und verarbeiten Neue gesetzliche Regelungen bei der Nutzung des GKV-Kom- munikationsservers. Bereits seit 2010 fungiert der GKV-Kom- munikationsserver als zentrale Schaltstelle des elektronischen Datenaustausches zwischen Arbeitgebern und Krankenkassen. Der Super-Verteiler sorgt dafür, dass der Arbeitgeber seinen gesetzlichen Meldepflichten auf elektronischem Wege schnell und sicher nachkommen kann und auch dafür, dass die Kran- kenkasse ihren Firmenpartnern eine entsprechende Rückmel- dung beispielsweise in Form einer Annahmequittung, Verarbei- tungsbestätigung oder aber auch einer Fehlermeldung geben kann, falls es mit dem Datentransfer nicht geklappt haben soll- te. Ein Projekt zum optimierten Meldeverfahren in der sozialen Meldungen, zu denen auch Rückmeldungen und Quittierungen Sicherung (OMS) trägt dafür Sorge, dass der Nutzen des GKV- der BARMER GEK etwa aus dem AAG-Verfahren, aus dem qua- Kommunikationsservers für alle Beteiligten weiter wächst. lifizierten Meldedialog oder dem Zahlstellenmeldeverfahren Diverse Vorschläge des OMS haben bereits Eingang in das Fünf- gehören, 30 Tage nach ihrer Bereitstellung ersatzlos gelöscht te Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch werden. Die Bitte der BARMER GEK an ihre Firmenpartner lau- (5. SGB IV-ÄndG) gefunden. So ist seitdem gesetzlich geregelt, tet deshalb, den GKV-Kommunikationsserver stets im Auge zu dass die Arbeitgeber ihre Eingangspost mindestens einmal wö- behalten, um nichts Wichtiges zu verpassen und entsprechend chentlich vom Kommunikationsserver abrufen und verarbeiten reagieren zu können. müssen. Was deshalb wichtig ist, weil die dort aufgelaufenen π www.itsg.de > Öffentliche Services
14 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK BARMER GEK Gesundheitsreport 2016 die neuen kommen – „Hilfe ! ” oder „hurra !” ? Sie beginnen gerade eine Ausbildung oder ein Studium. Doch wie gesund und fit sind die „jungen Wilden” eigentlich, die jetzt mit Macht in den Beruf drängen? Und: Mit welchen Hoffnungen, Wünschen und Erwar- tungen gehen die Berufstätigen an ihre neuen Aufgaben heran? Spannende Antworten darauf liefert der aktuelle BARMER GEK Gesundheitsreport, der sich schwerpunktmäßig mit jungen Menschen am Start ihres Berufslebens befasst. Was ihn gerade für Arbeitgeber zu einer lohnenden Lektüre macht. Gerade die Schulzeit beendet und schon krank? Ganz „[Die Generation Z] will nicht so dramatisch steht es um die Gesundheit junger länger im betrieblichen Hamster- Menschen nicht, die jetzt oder demnächst eine rad laufen, weshalb sie klar Ausbildung beginnen oder ein Studium aufneh- zwischen Arbeitswelt und men. Doch ein wenig nachdenklich stimmen müs- sen sie schon, die Zahlen, Daten und Fakten im Privatleben trennt, aber in aktuellen BARMER GEK Gesundheitsreport, der beidem völlig aufgeht.” sich schwerpunktmäßig mit der Gesundheit und Professor Dr. Christian Scholz dem daraus resultierenden aktuellen Arbeitsun- fähigkeitsgeschehen von jungen Berufsstartern in der Altersgruppe von 15 bis 29 Jahren befasst. mit spezifischen BARMER GEK Angeboten – und was sie sich von ihrem Partner BARMER Ein FÜnftel hat „Rücken” GEK sonst noch so wünschen. Dieses Mal So hat bereits ein Fünftel der „New- wurden die insgesamt 245 teilnehmenden comer” mit Wirbelsäulen- und Firmen in einem zehn Fragen umfassenden Rückenkrankheiten zu kämp- Themenblock zusätzlich dazu befragt, inwie- fen, davon plagen mehr als weit sie bei firmenspezifischen Gesundheits- 16 Prozent Rückenschmer- aktivitäten auch ihre jungen Berufsstarter zen. Ein Ergebnis, das ver- im Blick haben. Das Ergebnis zeigt: Es gibt deutlicht, wie wichtig es Luft nach oben, denn obwohl 13 Prozent der ist, den jungen Beschäf- befragten Unternehmen ihren 15 bis 29 Jahre tigten Gesundheitskom- alten Mitarbeitern bereits spezielle Angebote petenz zu vermitteln wie Azubi-Aktionstage zur gesunden Ernäh- und möglichst frühzeitig rung, Bewegung oder Stressbewältigung an- gesundheitsfördernde geboten haben und weitere acht Prozent sol- Maßnahmen anzubie- ches planen, hatten 80 Prozent der Unter- ten. Inwieweit diese nehmen dieser Altersgruppe zum Zeitpunkt wichtige Erkenntnis der Befragung noch keine speziellen Ange- schon in den Praxis bote unterbreitet. alltag der Unterneh- men Einzug gehalten Wie tickt die neue Generation? hat, lässt sich an den Junge Berufsstarter: In der Wissenschaft wird ebenfalls im Gesund- die Altersgruppe der ab 1990 Geborenen als heitsreport abgebildeten Generation Z bezeichnet. Professor Dr. Chris- Ergebnissen des Firmenkunden- tian Scholz, Inhaber des Lehrstuhls für Be- monitors Gesundheit ablesen: Eine triebswirtschaftslehre an der Universität des seit 2008 von der BARMER GEK re- Saarlandes, hat sich mit dieser Zielgruppe in- gelmäßig durchgeführte Online-Befra- tensiv beschäftigt und für den aktuellen gung, die Aufschluss darüber gibt, wel- BARMER GEK Gesundheitsreport einen Gast- che Gesundheitsangebote die Unter- beitrag zum gleichnamigen Schwerpunkt- nehmen ihren Mitarbeitern aktuell thema beigesteuert. Seine Erkenntnisse ge- unterbreiten, welche Erfahrungen sie ben Aufschluss darüber, wie diese Alters- damit gemacht haben – insbesondere gruppe im Unterschied zu ihrer Vorgängerin,
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 15 Generation Z und Gesundheit: So lebt sie – so arbeitet sie Leben Arbeiten Etwas Schönheitswahn Work-Life-Separation Ge- Ge- Gesünderes Essen Strukturierte Arbeitszeit Mehr Schlaf sund- Eigener Arbeitsplatz sund- Weniger Alkohol heit Weniger Verantwortung heit Mehr Sport Weniger Wettbewerb (be- (allge- Relativ wenig eMedien Feste Entlohnung triebsbe- mein) zogen) Work-Life-Separation Niedrige Mobilität Quelle: Prof. Dr. Christian Scholz, BARMER GEK Gesundheitsreport 2016 der Generation Y, „tickt”, mit welchen Hoffnungen, Wünschen Vielleicht erklärt das, warum Überstunden bei der Zielgruppe und Erwartungen sie an ihre Aufgaben herangeht. Professor denkbar unbeliebt sind. Lediglich zwei Prozent gehen entspannt Scholz: „[Die Generation Y] sucht in der Arbeit Sinn, persönliche mit diesem Thema um. Deutlich lieber sind ihnen feste Arbeits- Weiterentwicklung und Selbstentfaltung. Hier verschmelzen zeiten. Da passt es irgendwie ins Bild, dass Führungspositionen Privat und Beruf. […] Die Generation Z ist aber völlig anders: Sie von den Z'lern nicht unbedingt angestrebt werden. Über 50 Pro- will nicht länger im betrieblichen Hamsterrad laufen, weshalb sie zent würden sich damit begnügen, Angestellte zu sein. klar zwischen Arbeitswelt und Privatleben trennt, aber in beidem völlig aufgeht.” Parallel dazu hat der Lehrstuhl an der Universität Positives Verhältnis zur Gesundheit des Saarlandes im Rahmen einer Befragung unter anderem he Auf viele Vorstellungen lässt sich gut aufbauen: Die Generation Z, rausgefunden, dass die Gründung einer Familie bei den Z'lern die im Übrigen keine „Null-Bock-Generation” ist, wie Prof. Dr. eine große Rolle spielt (76 Prozent) und sie deshalb Beruf und Christian Scholz ausdrücklich betont, hat ein durchaus positives Familie unbedingt miteinander kombinieren wollen (82 Prozent). Verhältnis zur eigenen Gesundheit, Interesse an gesunder Ernäh- rung (63 Prozent), am selber Kochen (57 Prozent). Alkohol und Zigaretten hingegen spielen bei ihr keine große Rolle. Durchaus denkbar, dass diese bis auf einen übertriebenen Schönheitswahn BARMER GEK Gesundheitsreport vorbildliche Lebenseinstellung der Gesundheitsförderung im Un- Der vom Göttinger Institut für angewandte Qualitäts- ternehmen Flügel verleiht. So wird aus einem „Hilfe, die Neuen förderung und Forschung im Gesundheitswesen (AQUA) kommen” am Ende doch noch ein „Hurra !”. im Auftrag der BARMER GEK erstellte Gesundheitsre- Übrigens: Die BARMER GEK unterstützt diesbezügliche Aktivitä- port analysiert das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen aller ten in den Unternehmen gerne mit maßgeschneiderten Lösungen 3,6 Millionen bei der BARMER GEK versicherten Er- für mehr Gesundheitsbewusstsein. Zu den speziellen Angeboten werbstätigen, aufgeschlüsselt nach Krank- im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanage heitsarten, Diagnosen, Alter oder Geschlecht. ments (BGM) gehört zum Beispiel der eintägige Work- Für jedes Bundesland gibt es einen Länderre- shop AZUBIAKTIV. Er unterstützt die Auszubildenen da- port, der sowohl das AU-Geschehen im Bund bei, Kompetenzen zu erwerben, die ihnen helfen, ihre als auch AU-Daten und regionale Besonder- Gesundheit zu erhalten, etwa beim Umgang mit Stress. heiten aus Land, Kreis und Kommune abbil- Ein weiterer Workshop TALENTAKTIV richtet sich mit det. Außerdem enthält der Report das auf ähnlicher Zielvorgabe an die so genannten High Poten- diesen Seiten anmoderierte Schwerpunkt- tials, also die künftigen Leistungsträger im Unterneh- thema „Junge Menschen am Start ihres men. Ausführliche Informationen erhalten Sie bei unse- Berufslebens”. Download unter ren Beratern Firmengesundheit. π www.barmer-gek.de/501306 π www.barmer-gek.de/505043
16 ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ B A RMER GEK Interview zur steuerlichen behandlung von Mitarbeiterparkplätzen Kostenlose Stellflächen helfen Steuern sparen Etliche Arbeitgeber ersparen ihren Mitarbeitern die stressige Suche nach einem Parkplatz, indem sie ihnen Parkraum zur Verfügung stellen. Was ist dabei steuerrechtlich zu beachten? NAHDRAN sprach mit Stefan Rattay von der Steuerberatungsgesellschaft WWS. NAHDRAN: Nehmen wir einmal an, ein Unternehmen mietet Parkplatz zuschießt. Dazu zählen aber auch Kostenerstattungen für seine 30 Mitarbeiter in einem nahegelegenen Parkhaus für Parkplätze, die der Mitarbeiter selbst angemietet hat. Stutzig Stellplätze und beteiligt die Beschäftigten zur Hälfte an den werden die Betriebsprüfer auch, wenn Stellplätze nur einem Kosten von monatlich 50 Euro pro Stellplatz. Muss der Arbeit- ausgewählten Personenkreis, wie etwa den Führungskräften, geber die Einnahmen von 9.000 Euro, die er unter dem Strich zugestanden werden. Die Prüfer vermuten dann schnell eine so jährlich erzielt, versteuern? entgeltliche Parkraumüberlassung im Rahmen der Vergütung. Stefan Rattay: Klares Ja ! Ob auf dem Firmengelände oder im Kann das Unternehmen diesen Verdacht nicht widerlegen, wer- nahegelegenen Parkhaus, wenn Unternehmen ihren Mitarbei- den automatisch Lohnsteuer- und Sozialabgaben fällig. tern gegen Kostenbeteiligung Stellplätze anbieten, dann ist auf die daraus erzielten Einnahmen Umsatzsteuer zu entrichten. Und was gilt steuerlich, wenn der Arbeitgeber auf dem Firmen- Ansonsten drohen hohe Nachforderungen. Um bei Ihrem Bei- gelände kostenfreie Kfz-Stellplätze zur Verfügung stellt? spiel zu bleiben: Sollte bei einer Betriebsprüfung auffallen, dass Unternehmen, die sich Ärger mit dem Fiskus und einen hohen die Firma für ihre Stellplatz-Einnahmen fünf Jahre lang keine bürokratischen Aufwand ersparen wollen, kann ich diese Lö- Umsatzsteuer entrichtet hat, müsste das Unternehmen rück- sung nur empfehlen. Wer trotzdem andere Regelungen rund um wirkend und auf einen Schlag 8.550 Euro Umsatzsteuer nach- die Parkraumüberlassung favorisiert, sollte besser steuerlichen zahlen – zuzüglich sechs Prozent Nachzahlungszinsen pro Jahr. Rat einholen. Müssen Arbeitgeber auf ihre Stellplatz-Einnahmen auch Lohn- steuer und Sozialversicherungsbeiträge entrichten? Das kann durchaus sein – und zwar unabhängig davon, ob die Mitarbeiter an den Stellplatz-Kosten teilweise beteiligt werden Ú Stefan Rattay oder nicht. Insbesondere, wenn der Parkraumüberlassung kein Stefan Rattay ist Steuerberater und überwiegend betriebliches Interesse zugrunde liegt, wertet das Fachberater für internationales Finanzamt den Parkraum schnell als geldwerten Vorteil. Auch Steuerrecht bei der WWS, einer ist erhöhte Vorsicht geboten, wenn der Stellplatz nicht in unmit- überregional tätigen, mittelständischen Wirtschaftsprüfungs-, Steuerberatungs- telbarer Nähe der Firma liegt. Schnell hegen die Betriebsprüfer und Rechtsberatungskanzlei, die mit den Verdacht, dass der Parkraum auch privat genutzt wird. rund 130 Mitarbeitern an drei Stand- Dann werden Lohnsteuer und Sozialabgaben fällig. Mitunter orten am Niederrhein vertreten ist. sind das rund 30 Prozent von dem, was der Arbeitgeber für den π www.wws-gruppe.de
BARMER GEK ❘ NAHDRAN 3.16 ❘ 17 BARMER GEK investiert in Wagniskapitalfonds medizinische Innovationen aktiv mitgestalten Die BARMER GEK geht neue Wege. Als erste Krankenkasse beteiligt sie sich an einem Wagniskapitalfonds, der aufstrebende Unternehmen, die modernste Medizintechnologien entwickeln, mit Kapital ausstattet. Gut für die Marktchancen dieser Start-ups, gut für die Patientinnen und Patienten, die dank innovativer Produkte künftig noch besser versorgt werden können. Die Digitalisierung des Gesundheitswe- sens ist das Mega-Thema des 21. Jahr- hunderts. Technologische Innovationen nicht nur begleiten, sondern aktiv mitge- stalten: Dieses Ziel verfolgt die BARMER GEK mit ihrer Beteiligung an einem Wag- niskapitalfonds. Der so genannte Health- Tech-Fonds, der vom europaweit tätigen Venture-Capital-Investor Earlybird spe- ziell für Investitionen in Innovationen auf dem Gebiet der Medizintechnologie auf- gelegt wurde, hat eine Zielgröße von 100 bis 120 Millionen Euro. Rendite statt Wagnis Wagniskapitalfonds? Das klingt riskant, OP-Raum für Herzchirurgie: die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet rasant voran. ist es für die BARMER GEK aber nicht, denn das von ihr in dem Fonds angelegte Geld ist zu hundert Prozent über Bürg- Venture-Capital-Fonds als Investition in Technologiefirmen und deren Produkten schaften des Bundes und privater Kapi- die Weiterentwicklung der medizinischen fachlich einen entscheidenden Input. talanleger abgesichert. Doch die Anlage Versorgung, in neue Produkte und inno- Denn über den Fonds sollen in den kom- ist nicht nur sicher, sie erwirtschaftet so- vative Versorgungsformen, die letztlich menden Jahren zwölf bis 15 Unternehmen gar eine Rendite. Die ist zwar auf maxi- den Versicherten zugutekommen. identifiziert und bei der weiteren Entwick- mal zwei Prozent pro Jahr gedeckelt, was lung unterstützt werden, wobei der Fokus vor dem Hintergrund der aktuellen Nie Geld und Know-how auf Medizintechnik, Digital Health und drigzinsphase aber immer noch eine recht Deshalb engagiert sich die BARMER GEK Diagnostik liegt. Und damit auf IT-Tech- ansehnliche Verzinsung ist. Was nicht nicht nur monetär. Sie bringt auch ihr nologien, die mit als die größten Innova- heißt, dass die BARMER GEK hauptsäch- Know-how ein. So liefert sie bei der Aus- tionstreiber im Gesundheitswesen gelten. lich nach Gewinnen schielt. Vielmehr be- wahl geeigneter, über den Health-Tech- NAHDRAN wird weiter berichten. trachtet sie ihre Direktbeteiligung am Fonds für förderungswürdig gehaltener π www.earlybird.com „Unser Ziel ist es, mit dieser „Durch die strategische Koope- Diese Unternehmen beteiligen Kooperation den medizinischen ration mit der BARMER GEK sich ebenfalls am Fonds: Fortschritt aktiv voranzutreiben können wir gezielter die viel • NRW BANK und letztlich neue Versorgungs- versprechenden Unternehmen formen zu ermöglichen, von • Versicherungsgruppe Generali identifizieren, um diesen zur denen die Patienten • Haushalts- und Medizingeräte- Marktreife zu profitieren.“ hersteller Miele verhelfen.” • Bundesministerium für Wirt- Dr. Christoph Straub, Thom Rasche, Vorstandsvorsitzender schaft und Energie (BMWi) Partner bei der BARMER GEK Earlybird
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