Myfootprint.lu Der Ökologischer Fußabdruck Luxemburgs - Empreinte écologique
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Inhalt S.2 - S.3 Vorwort S.4 - S.9 Ökologischer Footprint und Biokapazität E inführung in die Konzepte des Ökologischen Footprint, der Biokapazität und die Übernutzung der zur Verfügung stehenden ökologischen Kapazitäten S.10 - S.15 Der ökologische Wohlstand der Nationen er Ökologische Footprint im Vergleich zum Bevölkerungswachstum, D eine neue Perspektive für die internationalen Beziehungen S.16 - S.25 Der Ökologische Fußabdruck Luxemburgs etaillierte Beschreibung der Erhebungsmethodologie sowie der Resultate im Hinblick D auf den Ökologischen Footprint des Großherzogtums Luxemburg. Analyse der Besonderheiten Luxemburgs in Bezug auf die Besonderheiten einer kleinen und offenen Wirtschaft S.26 - S.29 Reichtum bewahren: Investieren und zukunftweisende Entscheidungen treffen er Ökologische Footprint als Teil des Konzeptes der nachhaltigen Entwicklung D im allgemeinen, sowie im Großherzogtum Luxemburg im besonderen S.30 One Planet Luxemburg Den Trend umdrehen S.32 - S.40 Anhang 1. Interview mit Mathis Wackernagel 2. Fragen und Antworten 3. Quellen und Links 1
Eine Perspektive für nachhaltige Entwicklung Mit diesem Bericht über den Footprint Luxemburgs, die Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung dessen sich die politisch Verantwortlichen ebenso möchte der Rat für eine Nachhaltige Entwicklung anzunehmen, um so die Lebensqualität heutiger wie bedienen können wie die Entscheidungsträger (Conseil supérieur pour un développement durable - CSDD) künftiger Generationen zu gewährleisten. Lösungen auf der Wirtschaft, die Bürger – alle, die sich mit der und Global Footprint Network durch die Lieferung lokaler Ebene zu finden, ist dabei ebenso wichtig wie Herausforderung einer Nachhaltigen Entwicklung wissenschaftlicher Daten einen Beitrag zur künftigen gemeinsame Ansätze mit anderen Akteuren weltweit vertraut machen wollen. Wie lässt es sich in den Gestaltung des Lebens auf dem Planeten leisten. Eine zu entwickeln. Nur so können Lösungen gegen den gegebenen Rahmenbedingungen am besten auf der Erde Diskussion, die sicherlich lebhaft und konstruktiv steigenden Ressourcenverbrauch gefunden werden. Es leben? Die Antwort, die wir auf diese Frage finden, ist geführt wird, denn die Herausforderung ist riesig. stellt sich also die Frage: Wie können wir zusammen mit entscheidend mit Blick auf das Schicksal der Menschheit Mathis Wackernagel anderen Nationen zusammenarbeiten, um die Vielfalt und anderer Lebewesen, welche die Erde bewohnen. Global Footprint Network Alle vorliegenden Daten gehen in dieselbe Richtung: die der natürlichen Rohstoffe zu erhalten und nachhaltig die Menschheit verbraucht mehr natürliche Rohstoffe als Nachfrage der ganzen Menschheit zu befriedigen? Die Perspektive des Ökologischen Footprint ermöglicht die Ökosysteme des Planeten zu erneuern in der Lage uns ein besseres Verständnis des Zusammenhangs sind. Dasselbe gilt auch für Abfälle, deren Menge die Gerade ein Land wie Luxemburg, das bei weitem den ihm zwischen den zahlreichen Krisen, welche die Ernährung, Absorptionskapazität überschreitet – und in besonderem zustehenden Anteil an natürlichen Ressourcen überschreitet, das Wasser, die Energie, die Bodenqualität, das Klima Maße für das Großherzogtum Luxemburg. Deshalb braucht dringend Antworten auf diese Fragen. und die Biodiversität betreffen. Mehr noch: Durch den bedarf es auch einer fundierten Diskussion, um die dem Ökologischen Footprint können Lösungen für jeweils Thema innewohnenden in Risiken und Möglichkeiten für Auf der Basis von Daten, Erläuterungen und Analysen einen der genannten Bereiche daraufhin untersucht das Luxemburg von heute und morgen zu analysieren. möchte dieser Bericht zu einem besseren Verständnis werden, ob und inwieweit sie wirklich zur Lösung des Eine solche Diskussion ist entscheidend für die Zukunft von Maßnahmen im Hinblick auf Verfügbarkeit und Gesamtproblems beitragen, oder ob sie lediglich die der gesamten Menschheit. Nutzung erneuerbarer Rohstoffe beitragen und vor allem Belastungen von einem Ökosystem auf ein anderes Raymond Weber auf deren Bedeutung im Hinblick auf die Lebensqualität umschichten. Rat für nachhaltige In einer Welt, in der Rohstoffe nur noch eingeschränkt hinweisen. Der Ökologische Footprint bietet in diesem Entwicklung verfügbar sind, ist es im eigenen Interesse Luxemburgs, Zusammenhang ein objektives Bewertungskriterium, 2
Antworten, um die richtigen Fragen zu stellen Die Regierung hat die Handlungsrichtlinie auferlegt, „ihre Nach wie vor herrscht Mangel an einer detaillierten Der Ökologische Footprint wird für die Sensibilisierung Politik an den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung Beschreibung des Status quo in Sachen nachhaltiger und Mobilisierung zur Änderung der Verhaltensmuster sowie am Nationalen Plan für nachhaltige Entwicklung Entwicklung in Luxemburg, die sowohl umfassend als aller Akteuren für die Umsetzung des Nationalen Plans zur auszurichten.” auch allgemein verständlich wäre. nachhaltigen Entwicklung und der Entscheidungsträger und Einwohner von größter Bedeutung sein. Empfehlungen Genau wie die Regierung hat der Rat für eine nachhaltige Eine solche Lagebeschreibung ist allerdings unabdinglich, und Schlussfolgerungen der Partnerschaft für Umwelt Entwicklung (Conseil supérieur pour un Développement wenn es darum geht, der Allgemeinheit den ganzen und Klima. durable – CSDD) - auf die Notwendigkeit der Schaffung Umfang der notwendigen Veränderungen sowie deren von zuverlässigen Indikatoren hingewiesen. Um Dringlichkeit vor Augen zu halten. Der Rat für eine Nachhaltige Entwicklung hat die Claude Wiseler glaubwürdig und politisch effizient zu sein, muss ein erstmalige Berechnung des Ökologischen Footprint Minister für nachhaltige Plan für nachhaltige Entwicklung sich an messbaren Als übergeordneter Indikator erlaubt es der Ökologische Luxemburgs angestossen. Wir möchten uns hierfür Entwicklung und Infrastruktur Richtlinien orientieren, um einerseits Erfolg oder Footprint, die Konsequenzen des Konsumverhaltens bei allen Beteiligten bedanken. Und glauben, dass die Misserfolg einer Maßnahme zu evaluieren und einer Bevölkerung klar zu benennen. Hierzu wird der Berrechnung des ökologischen Fußabdrucks fortgewährt andererseits etwaige Änderungen vorzunehmen. jährliche Zugriff auf natürliche Ressourcen mit deren werden soll. Vorkommen verglichen. Der Ökologische Footprint ist so Der nationale Plan für nachhaltige Entwicklung wird ein ein pädagogisch wertvolles Mittel, um den Verbrauch an System von Indikatoren enthalten, mit dem Ziel Erfolge zu natürlichen Ressourcen pro Person, Stadt oder Land zu messen und so einen Anhaltspunkt für die erforderlichen verdeutlichen. Trotz seiner Grenzen bleibt der Ökologische Massnahmen zu schaffen. Indikatoren haben auch als Footprint ein exzellenter Indikator: Er ist einfach zu Ziel die Entscheidungsträger wie auch die Bevölkerung zu erfassen und intuitiv nachvollziehbar. Er zeigt auf, ob sensibilisieren. unsere Lebensweise auf längere Sicht lebensfähig ist. Marco Schank Beigeordneter Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur 3
Ökologischer Footprint und Biokapazität Dieses Kapitel gibt einen Überblick über grundlegende Konzepte wird der Kreislauf aus Ressourcen und Abfall, resultierend aus Länder, die nicht die Notwendigkeit eines reduzierten Ausstoßes wie den Footprint, Biokapazität und die ökologische Überbelastung. Produktionsprozessen sowie aus dem Verbrauch und dem Handel einsehen, auf Dauer erhebliche ökonomische Lasten zu tragen haben. Detaillierte Entwicklungen, die zu einer vertieften Kenntnis der von und mit Gütern und Dienstleistungen aufgezeigt. Es entsteht Methodik führen, werden im Kapitel „ Der Footprint Luxemburgs ” auf diesem Wege nicht nur eine ökologische Bilanz, sondern auch Die Identifizierung des Ressourcen- und Emissionsflusses stellt geschildert. eine Berechnung der verbleibenden ökologischen Ressourcen sowie eine unabdingbare Etappe um die ökologischen Übernutzung Handlungsanweisungen, wie diese sinnvoll genutzt werden können. wirksam zu verringern. Diesen Schritt einzuleiten ist demnach kein Ziel des Ökologischen Footprint ist es, die Grundlage für politische altruistischer Ansatz, sondern eine Notwendigkeit im Namen der 1. Der Ökologische Footprint – und wirtschaftliche Strategien zu schaffen, die Entscheidungsträgern gesamten Menschheit und der Erde. Um einen nachhaltigen Ansatz die Buchführung über die ökologischen Ressourcen auf allen Ebenen, aber auch der Bevölkerung die Möglichkeit geben, zu gewährleisten, muss jedes Land exakt sein ökologisches Kapital aktiv die Zukunft des Planeten zu gestalten. kennen, sprich: wissen, was ihm zur Verfügung steht, und was Die wirtschaftliche Globalisierung und das weltweite davon noch bleibt. Dieses Wissen um den verfügbaren ökologischen Bevökerungswachstum haben sowohl den Verbrauch natürlicher Das Ergebnis dieser Bilanz lautet, dass wir seit 25 Jahren die Reichtum seiner Bevölkerung wird jedem Land helfen, sowohl künftige Ressourcen als auch die aus fossilen Brennstoffen resultierende ökologischen Ressourcen zunehmend übernutzen. Das bedeutet, Chancen als auch Risiken zu erkennen. Auf Basis dieses Wissens Emission in bislang nicht gekannte Dimensionen steigen lassen. Das dass wir mehr Ressourcen verbrauchen, als der Planet hergibt. werden Entscheidungsträger in die Lage versetzt, nachhaltige hat dazu geführt, dass die Ökosysteme, die unsere Gesellschaft Die Ökosysteme, die Gesundheit und Wirtschaftswachstum Strategien zu entwickeln. mit Ressourcen versorgen und umgekehrt unsere CO2 - Emissionen garantieren, stehen vor einem irreversiblen Kollaps. Wir können es absorbieren müssen, vor dem Kollaps stehen. Sie können nicht mehr uns nicht mehr erlauben, die Bedeutung des Reichtums der Natur Schritt halten mit dem Rhythmus, der ihnen die Menschheit aufzwingt. zu unterschätzen. Ebenso müssen wir der Natur die Zeit geben, Grafik 1. Komponenten des Footprint sich selbst zu erneuern, um so fortdauerndes Wachstum sowohl So wie wirtschaftliche Zusammenhänge in weltweitem Kontext reicher als auch ärmerer Gesellschaften zu gewährleisten. Mehr als untersucht werden, nehmen Forscher mittlerweile auch die Erde je zuvor müssen wir erkennen, dass Gesundheit und Lebensqualität © The Ministry for the Environment, New Zealand als einheitlichen und selbstregulierten Organismus wahr. Diesem der Menschheit von einer gesunden Erde abhängen – von einem Organismus attestiert die Wissenschaft beschränkte natürliche Ganzen, einem globalen Ökosystem. Ressourcen, die zudem aufgrund der von der Menschheit verursachten WALD Missstände immer knapper werden. Ob Klimawandel, übersäuerte Der Ökologische Footprint ist auch ein Werkzeug, um anhand WEIDELAND Weltmeere oder sinkende Biodiversität: Die Lösung des Problems zuverlässiger Daten den Umfang der aktuellen ökologischen lässt sich schon lange nicht mehr an der Kohlendioxid-Frage allein Herausforderung sowie die damit verbundenen Chancen und BEBAUTES LAND oder an irgendeiner anderen isoliert betrachteten Problematik Risiken zu messen. Er beziffert sowohl Nutzung und Vorhandensein festmachen. ökologischer Rohstoffe als auch die Abfälle, welche die Erde aufnehmen muss. Er bilanziert also den gesamten Kreislauf. Eine ganzheitliche Vision ist unabdingbar, wenn es darum geht, die CO2 - FOOTPRINT Übernutzung der Ökosysteme zu beenden. Nur so kann gewährleistet Staaten, die Lebensmittel, pflanzliche oder tierische Fasern werden, dass Konzepte wirklich zu neuen Paradigmen führen und und Holzprodukte importieren, befriedigen damit die eigenen ACKERLAND nicht nur zur Verlagerung der Problematik von einem Ökosystem Bedürfnisse auf Kosten von Regionen dieser Welt, die über auf ein anderes. Rohstoffe verfügen. Das damit verbundene Risiko besteht darin, dass die Nachfrage früher oder später das vorhandene FISCHGRÜNDE Der Ökologische Footprint ist ein Werkzeug, das eine Art Buchführung natürliche Angebot überschreitet. Hinzu kommt, dass der über die Ressourcen erlaubt und dabei einen ganzheitlichen Ansatz CO2 - Ausstoß in zahlreichen Ländern die Aufnahmefähigkeit zur Anwendung bringt. Er stellt gewissermaßen die Fläche dar, des jeweiligen Ökosystems überschreitet (Overshoot). Wenn auf der sich der Verbrauch an erneuerbaren Energien sowie die sich die Weltgemeinschaft zu einem System durchringt, das Müllproduktion einer Bevölkerung projizieren lässt. Auf diesem Wege Überschreitungen der CO2 - Grenzen mit Geldbußen ahndet, werden 4
Welt Welt Welt Scenario «business as usual» und ökologische Schuld 2,5 5 5 Szenario «business as usual» nach den Vereinten Nationen 2,0 4 4 Evolution Kopf des ökologischen proKopf Fußabdrucks Anzahl der Planeten Erde 1,5 von 1961 bis heute Hektarepro 3 3 ökologische Schuld GlobaleHektare 1,0 2 2 Biokapazität Biokapazität Globale Ökologischer Ökologischer Fußabdruck Fußabdruck 1 1 0,5 Biokapazität Ökologischer Fußabdruck 0 0 0 1960 1960 1975 1975 1990 1990 2005 2005 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 Grafik 2. Entwicklung der weltweiten Biokapazität Grafik 3. Nachfrage der Menschheit nach Biosphäre 1961 - 2005 und Projektion bis 2100 2. Die weltweite ökologische Übernutzung – Die so genannte Biokapazität ist die Erd- und Wasseroberfläche, unverantwortlichen Raubbau an der Natur führt, was wiederum zu eine Tatsache die durch Fotosynthese ökologische Ressourcen schafft und von deutlich schlechteren Lebensbedingungen für die Menschheit führen wird. der Menschheit produzierte Abfälle unter Berücksichtigung der Der Footprint ist gleichzeitig Handlungs- und Kommunikationsmittel, zur Verfügung stehenden technologischen Mittel verarbeiten kann. Seit Mitte der 80er Jahre, als die Übernutzung der Natur zum ersten welches die zur Verfügung stehenden erneuerbaren natürlichen Bio-Kapazität und Footprint werden beide in derselben Maßeinheit Mal Wirklichkeit wurde, hat die Menschheit keine nachhaltigen und Vorkommen misst und zudem auch Verbrauch und Verbraucher berechnet, nämlich dem Globalen Hektar (gha). Ein Globaler wirkungsvollen Anstrengungen unternommen, um ihren Verbrauch den zur benennt. Berechnungsgrundlage ist die Oberfläche, die notwendig Hektar beinhaltet einen Hektar Wald, Plantagen- oder Weideland Verfügung stehenden ökologischen Ressourcen anzupassen. Stattdessen ist, um den Verbrauch einer Bevölkerung an natürlichen Ressourcen beziehungsweise Fischgründe, deren Vorkommen jeweils dem haben wir weiter diese Ressourcen überfordert und zudem den CO2 – sowie die Aufnahme des von derselben Bevölkerung produzierten weltweiten Durchschnitt entsprechen. Da die Bioproduktivität von Jahr Ausstoß stetig erhöht – dies alles, um unseren Konsum abzusichern. Abfalls zu gewährleisten. Dabei werden die im Berechnungszeitraum zu Jahr leichten Schwankungen unterworfen ist, verändert sich folglich zur Verfügung stehenden technologischen Standards berücksichtigt; auch der Globale Hektar geringfügig (die Berechnungsgrundlagen Deshalb müssen wir auch anerkennen, dass die Überbelastung der ebenso werden importierte Produkte und Dienstleistungen in die Bilanz werden im Kapitel „ Der Ökologische Fußabdruck Luxemburgs “ Natur zu einem dauerhaften Verlust natürlichen Raums sowie zu mit aufgenommen und umgekehrt Exportgüter abgezogen. Auf diesem vorgestellt). einer irreversiblen Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser Wege orientiert sich die Berechnung des Ökologischen Footprint führen wird. Dies wird logischerweise massive Auswirkungen auf ausschließlich am Verbrauch natürlicher Ressourcen innerhalb der Während Wirtschaftsräume, Bevölkerungen und die Nachfrage nach die ökologischen Vorkommen haben, was nach einem gewissen jeweiligen Volkswirtschaft, wodurch eine Doppelberechnung, und natürlichen Ressourcen ständig steigen, bleibt das Angebot der Erde Zeitraum zwangsläufig zu einem gefährlichen Rückgang derselben damit eine Verzerrung der Bilanz vermieden wird. gleich. Im Jahre 2005 hat der ökologische Footprint der Menschheit Vorkommen führen wird. Die zeigt sich bereits anhand zahlreicher eine Nachfrage aufgewiesen, die das natürliche Angebot um 30% Entwicklungen: Wasserverschmutzung, Verödung ganzer Der Ökologische Footprint beinhaltet darüber hinaus weder nicht überschritten hat. Anders gesagt: Die Erde benötigte ein Jahr und Landstriche, Erdrutsche, Ertragsrückgänge in der Landwirtschaft, erneuerbare Ressourcen noch nicht-abbaubare giftige Abfälle. 4 Monate um den Verbrauch eines Jahres zu befriedigen (Grafik 2). Rodungen, Überfischung, das Aussterben ganzer Tier- und Aspekte wie soziale, wirtschaftliche und kulturelle Dimension der Selbst die eher vorsichtigen Prognosen der UNO gehen davon aus, Pflanzenarten sowie allen voran der Klimawandel. Tagtäglich nachhaltigen Entwicklung schließt er dabei aus. Zudem orientiert dass die Nachfrage auch künftig weit über der Produktionskapazität zeigen sich neue Folgen der überforderten Natur. Andere Folgen sich der Footprint an der Vergangenheit und lässt keine exakten der Natur liegen wird. Demnach wird am Ende der 2030er Jahre hingegen sind noch nicht so sichtbar, aber langfristig wesentlich. Berechnungen über künftige Schäden des Ökosystems und deren die doppelte Erdkapazität notwendig sein, um die Nachfrage der Folgen zu. Was sehr wohl möglich ist, sind Prognosen zu künftigen Menschheit befriedigen zu können. Daraus folgt, dass ein weiteres Entwicklungen auf der Basis existierender Daten. unbeirrtes Verfolgen unserer bisherigen Verhaltensmuster zu einem 5
6 ner Globale Hektare pro Einwohner Globale Hektare pro Einwohner 0 5 10 15 20 25 20 25 0 2 4 6 8 10 12 Gabun Luxemburg Luxembur Kanada Vereinigte Arab. Emirate Vereinigte Arab. Emirat Bolivien USA US Australien Kuwait Kuwa Mongolei Dänemark Dänemar Neuseeland Australien Australie Kongo Neuseeland Neuseelan Finnland Kanada Kanad Uruguay Norwegen Norwege Schweden Estland Estlan Paraguay Irland Irlan Zentralafrikanische Rep. Griechenland Griechenlan Estland Spanien Spanie Namibia Uruguay Urugua Botswana Tschechische Republik Tschechische Republi Argentinien Großbritannien Großbritannie Russland Finnland Finnlan Brasilien Belgien Belgie Lettland Schweden Schwede Mauritius Schweiz Schwe Norwegen Österreich Österreic Dänemark Frankreich Frankreic USA Japan Japa Papua-Neuguinea Israel Isra Kasachstan Italien Italie Irland Oman Oma Litauen Mazedonien Mazedonie Dem. Republik Kongo Grafik 5. Biokapazität je Land / Einwohner, 2005 Slowenien Slowenie Chile Portugal Portug Peru Libyen Libye Kolumbien Deutschland Deutschlan Madagaskar Singapur Singap Grafik 4. Ökologischer Fußabdruck je Land / Einwohner, 2005 Turkmenistan Niederlande Niederland Panama Polen Pole Belarus Turkmenistan Turkmenista Mosambik Belarus Belar Guinea-Bissau Russland Russlan Nicaragua Südkorea Südkore Angola Namibia Namibi Venezuela Botswana Botswan Kamerun Ungarn Ungar Frankreich Mongolei Mongol Guinea Lettland Lettlan Tschad Mexiko Mexik Sambia Kasachstan Kasachsta Österreich Slowakei Slowak Ungarn Paraguay Paragua Slowakei Kroatien Kroatie Bulgarien Litauen Litaue Sudan Panama Panam Tschechische Republik Libanon Libano Malaysia Chile Chil Mali Rumänien Rumänie Oman Venezuela Venezuel Liberia Bulgarien Bulgarie Ukraine Türkei Türk Laos Ukraine Ukrain Rumänien globaler Durchschnitt globaler Durchschni Südafrika Iran Ira Kroatien Saudi-Arabien Saudi-Arabie Slowenien Argentinien Argentinie Elfenbeinküste Sudan Suda Ecuador Malaysia Malaysi Polen Brasilien Brasilie globaler Durchschnitt Costa Rica Costa Ric Eritrea Mauritius Mauriti Trinidad und Tobago Albanien Albanie Deutschland Ecuador Ecuad Luxemburg Aserbaidschan Aserbaidscha Honduras Thailand Thailan Costa Rica Trinidad und Tobago Trinidad und Tobag Niger Bolivien Bolivie Bhutan China Chin Georgia Südafrika Südafrik Griechenland Syrien Syrie Dominica Nicaragua Nicaragu Swaziland Burkina Faso Burkina Fas
Bhutan China Chin Georgia Südafrika Südafrik Griechenland Syrien Syrie Dominica Nicaragua Nicaragu Swaziland Burkina Faso Burkina Fas Mexiko Mauretanien Mauretanie Kirgisistan Usbekistan Usbekista Türkei Kolumbien Kolumbie Großbritannien Honduras Hondur Burkina Faso Tunesien Tunesie Senegal Kuba Kub Myanmar Jordanien Jordanie Benin Tschad Tscha Mazedonien Papua-Neuguinea Papua-Neuguine Somalia Ägypten Ägypte Iran Algerien Algerie Indonesien Niger Nig Spanien Mali Ma Guatemala El Salvador El Salvad Moldawien Zentralafrikanische Rep. Zentralafrikanische Re Saudi-Arabien Peru Per Schweiz Nordkorea Nordkore Portugal Guatemala Guatemal Italien Dominikanische Rep. Dominikanische Re Gambia Ghana Ghan Albanien Armenien Armenie Kenia Somalia Somali Tansania Uganda Ugand Ghana Senegal Seneg Tunesien Äthiopien Äthiopie Niederlande Nigeria Nigeri Belgien Irak Ira Togo Gabun Gabu Vereinigte Arab. Emirate Guinea Guine Lesotho Kamerun Kameru Kuba Vietnam Vietna Aserbaidschan Moldawien Moldawie Usbekistan Gambia Gambi Sierra Leone Eritrea Eritre Libyen Tansania Tansani Äthiopien Marokko Marokk Thailand Simbabwe Simbabw Nigeria Myanmar Myanm Uganda Kirgisistan Kirgisista Algerien Jamaika Jamaik Kambodscha Madagaskar Madagask China Lesotho Lesoth Syrien Georgien Georgie Armenien Kenia Keni Vietnam Laos La Dominikanische Rep. Sri Lanka Sri Lank Simbabwe Benin Beni Afghanistan Bhutan Bhuta Mauretanien Indonesien Indonesie El Salvador Kambodscha Kambodsch Nordkorea Mosambik Mosambi Marokko Jemen Jeme Burundi Angola Angol Südkorea Guinea-Bissau Guinea-Bissa Jamaika Indien Indie Japan Elfenbeinküste Elfenbeinküst Jemen Philippinen Philippine Tadschikistan Liberia Liberi Philippinen Burundi Burun Kuwait Pakistan Pakista Ruanda Togo Tog Malawi Ruanda Ruand Libanon Sierra Leone Sierra Leon Pakistan Sambia Sambi Indien Nepal Nep Israel Swasiland Swasilan Sri Lanka Tadschikistan Tadschikista Weltweite Biokapazität: 2,06 globale Hektar pro Einwohner, ohne Einbeziehung der Ressourcen zur Förderung der Biokapazität. Ägypten Dem. Republik Kongo Dem. Republik Kong Wald Wald Wald Nepal Bangladesch Bangladesc Weideland Weideland Irak Kongo Kong Agrarfläche Agrarfläche Jordan Haiti Hai Bebautes Land Bebautes Land Bebautes Land CO2-Fußabdruck Haiti Afghanistan Afghanista Bangladesch Malawi Mala Fischbare Gewässer Fischbare Gewässer Singapur 7
3. Wege zu einer Entwicklung innerhalb die Biodiversität fließen muss, denn in Wirklichkeit liegt die zur natürlicher Grenzen Befriedigung menschlicher Nachfrage zur Verfügung stehende Fläche unter dieser Zahl. Wenn wir es schaffen, unser Leben an den uns ausgewiesenen Grenzen auszurichten, können wir uns auch weiterentwickeln, Wir sprechen von ökologischer Übernutzung, wenn die Nachfrage ohne dabei die Lebensqualität künftiger Generationen in Gefahr zu einer Bevölkerung oder einer von der Menschheit ausgehenden bringen. Dies ist die Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung, Aktivität, welche sich des Ökosystems bedient, die Fähigkeit dieses zweifelsohne die Größte des 20. Jahrhunderts. Ökosystems überfordert, einerseits die Ressourcen zu erneuern und anderseits aus der Nutzung entstehenden Abfall aufzunehmen. Der Wie lässt sich Lebensqualität messen? Im Jahr 1990 wurde vom Ökologische Footprint wird in diesem Zusammenhang oft verwendet, Entwicklungsprogramm der UNO der Index über die Entwicklung um die globale Überbelastung der Natur, also die Überschreitung der Menschheit ins Leben gerufen. Er hält das Entwicklungsniveau der globalen Biokapazität, zu beziffern. Laut Definition führt eine der Länder dieser Erde statistisch fest und beinhaltet Indikatoren solche Überbelastung zu einem überproportionalen Abbau der wie Lebenserwartung, Bildungsniveau, Alphabethisierungsgrad und Biokapazität sowie zu einer Überbelastung der Natur mit Abfällen. Bruttoinlandsprodukt je Einwohner. Auf einer Skala zwischen 0,0 und Wenn in einer Region dort nicht vorhandene natürliche Rohstoffe 1,0 kann demnach ab 0,8 von einer gut entwickelten Gesellschaft importiert werden, wird von einem Ökodefizit gesprochen. Je gesprochen werden. höher die Bevölkerungsdichte, desto schwieriger lässt sich die Ökobilanz ausgleichen. Vor allem die reichen Länder mit hoher Welche Aussagekraft hat aber solch ein Index, wenn er die Bevölkerungsdichte weisen daher die höchsten Ökodefizite auf. Ökokapazität nicht berücksichtigt? Damit aus einer Entwicklung eine nachhaltige Entwicklung wird, darf der ökologische Pro-Kopf- Footprint die zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen nicht überschreiten. Konkret stehen (Stand: 2005) jedem Menschen 2,06 Globale Hektar zur Verfügung. Ist es Vor diesem Hintergrund offensichtlich, dass ein erheblicher Anteil des Umwelt-Budgets in Ökologischer Footprint und Biodiversität Überfischung der Weltmeere zum Aussterben zahlreicher Fischarten Chinas finden sich ebenso wie andere dieser „ Hot Spots” auf der und mittelfristig zu einem Rückgang des gesamten Fischbestandes. Website www.biodiversityhotspots.org Auf dem ersten Blick drückt der Ökologische Footprint nichts über den Artenreichtum in Flora und Fauna aus und macht auch keine Aussage Dennoch: Der Ökologische Footprint gibt keine genaueren Angaben Für eine nachhaltige Entwicklung, die diesen Namen verdient, über Biodiversität als Ganzes. So wird zum Beispiel im Zusammenhang und präzisen Vorhersagen darüber, wie viel die Übernutzung gesenkt müssen Wissenschaftler, Politiker und Bürger einen Konsens mit Waldflächen nicht danach unterschieden, ob es sich um werden muss, um die geschilderten negativen Effekte zu vermeiden. finden. Biodiversität ist dabei der Schlüsselfaktor für die weitere Monokulturen oder diversifizierte Flächen handelt. Ausschlaggebend Entwicklung und das Wohlbefinden der Menschheit, auch aus sozio- ist nur die Bedeutung der jeweiligen Fläche für die Biokapazität, Will man die Biodiversität fördern, so müssen wir der Natur ökonomischer Verantwortung heraus. das heißt: inwieweit die Fläche für die Bedürfnisse des Menschen Flächen zurückgeben, die wir heute für unsere Bedürfnisse nutzen, genutzt werden kann. Gemäß dieser rein nutzungsorientierten Logik und gleichzeitig den mancherorts exzessiven Raubbau stoppen. ist eine Monokultur zumeist ertragsreicher, was meist eine Nutzung Letzteres gilt sowohl für Land- und Forstwirtschaft als auch für auf Kosten der Biodiversität zur Folge hat. Fischerei. Eine sich daraus ergebende ökologische Übernutzung um 30% Zudem müssen besonders Gegenden mit höchster Biodiversität (2005) führt zum Verschwinden natürlicher Flächen sowie zur unter Naturschutz gestellt werden. Die entsprechende Landkarte Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft. Daraus resultiert ist bekannt und steht jedem zur Verfügung: Zentralamerika, West- ein Verlust an Biodiversität, der sich mittelfristig in sinkender Amazonien, die Mittelmeerinseln, der Kaukasus, Indonesien, die regionaler Biokapazität niederschlägt. So führt zum Beispiel die Inseln im Indischen Ozean und im Pazifik sowie der Südwesten 8
Der ökologische Wohlstand der Nationen 1. Ökologischer Footprint Demografie und Konsum Bei Ländern mit hohem Einkommen und moderatem und Index der menschlichen Entwicklung Bevölkerungszuwachs stieg zwischen 1961 und 2005 der Der globale Footprint ist die Summe der Footprints aller Menschen. Ressourcenverbrauch pro Kopf um 76 %. Auch wenn 2005 zu Die Weltbevölkerung wächst, der globale Bedarf an Ressourcen Die demografische Entwicklung stellt also einen Schlüsselfaktor in diesen Ländern nur 15 % gehören, tragen sie um 36 % am weltweiten steigt, aber die Biokapazität pro Kopf ist rückläufig. Es stellt sich der Footprint-Entwicklung dar. Seit 1961 nahm mit der Bevölkerung ökologischen Fußabdruck bei. also die entscheidende Frage: Ab wann ist das globale Ökosystem auch der durchschnittliche Pro-Kopf-Abdruck zu. Die Werte durch diese Verschiebungen spürbar und dauerhaft bedroht ? 8 und 9 verdeutlichen die Entwicklung von 1961 bis 2005 des Der demografische Zuwachs und die Entwicklung des Pro-Kopf- durchschnittlichen Footprint und der Bevölkerung jeder dieser Footprint zeigen deutlich, dass die menschliche Entwicklung keinen Die Weltbevölkerung wächst jährlich um 1,3 %. Bei dieser Weltregionen. Die Fläche jeder Region stellt ihren Gesamtabdruck dar. nachhaltigen Weg verfolgt, und dies vor dem Hintergrund des bereits Geschwindigkeit verdoppelt sich die Weltbevölkerung alle 50 Jahre. Klar vorhandenen ökologischen Rückstandes. Konsumbeeinflussende ist, dass mit diesem Wachstum die Biokapazität für eine nachhaltige Hinter diesen globalen Ergebnissen treten bedeutende Unterschiede Lebensweisen und Technologien können jedoch durch gezielte Entwicklung pro Kopf immer kleiner wird. Das Wirtschaftswachstum zwischen den Ländern mit unterschiedlichem Einkommen zum Strategien, die ökologische Belastung reduzieren und gleichzeitig führt häufig auch zu einem höheren individuellen Konsum an Vorschein. Abbildung 10 veranschaulicht die Unterschiede, wie das Wohlbefinden der Menscheit verbessern. Dabei sind zwei Gütern und Dienstleistungen. Wenn diese Zunahme nicht eine Bevölkerung und Ressourcenverbrauch pro Kopf zwischen 1961 Faktoren relevant : zum einem die zunehmende Effizienz, mit der energetische und materielle Leistungssteigerung in der Herstellung und 2005 den steigenden Bedarf an Biokapazität der jeweiligen die Ressourcen zur Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen der Güter und Dienstleistungen entgegengehalten wird, verringert Landeskategorie beeinflusst 1. verwendet werden, und zum anderen die Ausrichtung hin zu einer sich die Biokapazität für jeden Einzelnen. Einige Länder werden weniger konsum- und ressourcenintensiven Lebensweise. wahrscheindlich ihren Konsum ausweiten müssen, um elementare Zwischen 1961 und 2005 betrug die Abnahme der globalen Bedürfnisse ihrer Bevölkerung zu befriedigen. Dies führt global Biokapazität pro Kopf 51 %. Es ist nicht etwa unserer Planet, der betrachtet zu einer Vergrösserung des ökologischen Footprints, weniger produziert, sondern die steigende Weltbevölkerung, die der die Möglichkeit zur Nachhaltigen Entwicklung bedroht. mehr verbraucht. Zusammen betrachtet definieren der Human Development Index Die Bevölkerung einkommensschwacher Länder hat sich seit 1961 Grafik 6. Ökologischer Bevölkerung, Fußabdruck Biokapazität et nach Einkommen, 2005 Fußabdruck (menschliche Entwicklungsindex, HDI) und der Footprint die Mindestkriterien, praktisch verdoppelt was zu einer beträchtlichen Verminderung nach Ländergruppen (2005) Länder mit niedrigem Einkommen die für die Nachhaltigkeit der Menschheit notwendig sind. Im Durchschnitt ihrer Biokapazität pro Kopf geführt hat. In Afrika liegt der Länder mit mittlerem Einkommen Länder mit hohem Einkommen profitiert ein Land von einem hohen Entwicklungsstand, wenn es über Rückgang beispielsweise bei 67 %. Das Ergebnis spiegelt den 100 % oder gleich dem Wert 0,8 auf der HDI-Skala liegt. Diese Entwicklung gilt Ressourcenmangel pro Kopf wider und es verwundert daher nicht, 17 % 15 % als nachhaltig, wenn 2005 sein Footprint unter der globalen Biokapazität dass seit 1961 die Ressourcen einkommensschwacher Länder um 19 75 % 37 % liegt, also 2,06 Global Hektar (gha) pro Kopf. % pro Einwohner knapper geworden sind. Mangelnde wirtschaftliche 44 % Ressourcen zwingen diese Länder sogar dazu, die gesunkene Pro- 50 % 54 % Grafik 7 illustriert den Stand jedes Landes entsprechend den HDI Kopf-Biokapazität mittels Einfuhr von Naturressourcen auszugleichen. 48 % und Footprints von 2005. Die Länder, die diesen zwei Kriterien 25 % entsprechen, müssten sich im blauen Rechteck befinden. Auch wenn Bei Ländern mit mittleren Einkommen stieg sowohl die 40 % 29 % seit fast 25 Jahren die Problematik der Nachhaltigkeit bekannt ist, Bevölkerungsanzahl als auch der Ressourcenverbrauch, wobei 15 % 0% befindet sich noch kein einziges Land im blauen Bereich, selbst letzterer um etwa 21 % pro Kopf lag, insbesondere wegen der Bevölkerung Biokapazität ökologischer Fußabdruck die Welt insgesamt betrachtet erreicht diese "blauen" Werte schnellen Industralisierung zahlreicher Schwellenländer und dem nicht. Es gibt Länder, deren Lebensbedingungen als unzureichend damit einhergehenden Lebens- und Konsumwandel. Derzeit machen eingeschätzt werden, andere hingegen brauchen zu viele Ressourcen die Schwellenländer mit mittleren Einkommen knapp die Hälfte der 1 „ Die Länder wurden nach hohem, mittlerem und schwachen Einkommen basierend auf. Bei einigen kumulieren sich die zwei Probleme. Damit aber das Weltbevölkerung (3,1 von 6,48 Milliarden) und 39 % des gesamten auf den von der Weltbank verwendeten Einkommensgrenze und das länderspezifische Pro-Kopf-Bruttoeinkommen von 2005 aufgeteilt. Die Kategorie 'mittleres Einkommen' blaue Rechteck - also die Nachhaltigkeit - erreicht werden kann, Ressourcenverbrauchs aus. beinhaltet die Kategorien über- und unterdurchschnittliche Einkommen der Weltbank. " müssen alle Länder an einem Strang ziehen. („ Rapport Planète Vivante 2008 ", WWF, Seite 26) 10
Seuil de développement humain Pays africains 1010 Empreinte écologique (hag / habitant) Pays asiatiques 1212 Grafik 7. Menschlicher Entwicklungsindex Grafik 9. Ö kologischer Footprint, Biokapazität und Bevölkerung weltweit Pays européens und Ökologischer Footprint, 2005. 8 und nach Einkommen, 1961-2005 Anstieg der Entwicklungsschwelles 8 Pays latino-américains Afrika 1010 et des Caraïbes Ökologische Footprint (gha / Einwohner) Asien Welt Länder mit hohem Einkommen Pays nord-américains Europa 3.0 3.0 Pays d'Océanie 88 66 Lateinamerika und Karibik Nordamerika 2.5 2.5 Ozeanien 66 Biocapacité mondiale moyenne par habitant en 1961 44 Bevölkerung Fußabdruck 1961 3.09 mrd. 1961 3.6 gha pro Einwohner Durchschnittliche Biokapazität weltweit pro Einwohner 1961 2.0 2005 6.48 mrd. 2.0 2005 6.4 gha pro Einwohner 44 Index (1961=1.0) Index (1961=1.0) Biocapacité mondiale moyenne par habitant en 2005 2 2 1.5 Durchschnittliche Biokapazität weltweit pro Einwohner 2005 Développement humain 1.5 2 élevé dans les limites 2 Menschliche Entwicklung de la Planète. Bevölkerung im Rahmen der globalen 0 Möglichkeiten. 1.0 Fußabdruck 1.0 1961 0.69 mrd. 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1961 2.3 gha pro Einwohner 2005 0.97 mrd. 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 2005 2.7 gha pro Einwohner Biokapazität Indice de Développement Humain et Empreinte écologique, 2005. Biokapazität Menschlicher Entwicklungsindex und Ökologischer Footprint, 2005. 0.5 0.5 1961 5.3 gha pro Einwohner 1961 4.2 gha pro Einwohner 2005 3.7 gha pro Einwohner Sources: Global Footprint Network, National Footprint Accounts, 2009 Edition; UNDP. Human Development Report, 2008. Quelle: Global Footprint Network, National Footprint Accounts, 2009 Edition; UNDP. Human Development Report, 2008. 2005 2.1 gha pro Einwohner Grafik 8. Ökologischer Footprint und Bevölkerung, 1961 und 2005 0 0 1960 1975 1990 2005 1960 1975 1990 2005 10 Ökologischer Fußabdruck (gha pro Person) Nordamerika Mittlerer Osten 8 und Zentralasien Europa EU Europa Nicht-EU Pazifischer Raum Afrika Länder mit mittleren Einkommen Einkommensschwache Länder Lateinamerika 6 und Karibik 3.0 3.0 4 2.5 2.5 Bevölkerung 1961 0.89 mrd. 2 2005 2.37 mrd. Bevölkerung 0 2.0 1961 1.51 mrd. 2.0 Index (1961=1.0) Index (1961=1.0) 2005 3.10 mrd. 2 0 0 7 7 2 23 20 39 20 14 22 28 6 Bevölkerung (Millionen) 1, 10 1.5 1.5 Ökologischer Fußabdruck (gha pro Person) Nordamerika Mittlerer Osten 8 Europa EU und Zentralasien Fußabdruck Europa Nicht-EU Pazifischer Raum 1961 1.3 gha pro Einwohner Lateinamerika Afrika 1.0 Fußabdruck 1.0 2005 1.0 gha pro Einwohner 6 und Karibik 1961 1.8 gha pro Einwohner 2005 2.2 gha pro Einwohner 4 Biokapazität Biokapazität 0.5 0.5 1961 4.1 gha pro Einwohner 1961 2.4 gha pro Einwohner 2 2005 2.2 gha pro Einwohner 2005 0.9 gha pro Einwohner 0 0 0 1960 1975 1990 2005 1960 1975 1990 2005 0 7 0 3 6 2 2 33 48 24 55 36 56 90 3, Bevölkerung (Millionen) Grafiken 8 und 9 © Berichte: Lebender Planet, WWF for a living planet, GFN, ZSL http://www.wwf.fr/pdf/1LPR_2008_FR.pdf 11
2. Biokapazität und die Wohlergehen der Nationen Länder wie etwa die Demokratische Republik Kongo, Hagna, Kamerun, Ganz gleich, ob im landesweiten oder weltweiten Maßstab: Der Kenya, Mali, Mozambique, Somalia, Sudan, Tanzania, Sambia, Biokapazität sind Grenzen gesetzt. Es ist daher zwingend notwendig, die In einer zunehmend globalisierten Welt verbrauchen die Länder nicht Indonesien, Kambodscha, Pakistan und die Philippinen (IFPRI, 2009). Menge zu bestimmen, die für die Ressourcenherstellung aufzubringen nur ihre eigenen Biokapazitäten, sondern auch die anderer Länder, und jene, die zur Kohlendioxidbindung zurückzuhalten ist. zur Verbrauchs- und Ressourcendeckung ihrer eigenen Bevölkerung. Im Hinblick auf diese Problematik prophezeit ein Bericht des Mit dem demografischen Wachstum in zahlreichen Regionen und Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) die möglichen Das Zusammenlegen der Footprints des Ressourcenverbrauchs dem zunehmenden Pro-Kopf-Verbrauch verschärft sich auch der militärischen Auseinandersetzungen zur Kontrolle und des Zugangs und CO2 -Ausstoßes zum Vergleich der zur Verfügung stehenden Wettkampf um natürliche Ressourcen. Während die Ressourcen zu natürlichen Ressourcen im Laufe des nächsten Jahrzehnts (UNEP, 2009). Gesamtbiokapazität kann für den Abgleich von Strategien die in knapper werden und die Preise klettern, fällt es den Staaten immer Sachen Ressourcenmangel und Klimawandel vorgeschlagen werden schwerer, das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten und die nützlich sein. Dieser Abgleich muss auf nationaler sowie globaler Lebensqualität ihrer Mitbürger zu gewährleisten. Dies trifft besonders Biokapazität und CO2-Ausstoß Ebene erfolgen, um so die weltweite Umweltbelastung aufzuhalten. für Länder mit begrenzter Kaufkraft zu. Es reicht also nicht aus, die Belastung eines Ökosystems auf ein Die Länder verbrauchen aber auch außerhalb ihrer Grenzen anderes zu verschieben. Die Verringerung der Ressourcen lässt sich nicht mehr widerlegen. Biokapazität, und zwar über ausgestoßenes Kohlendioxid durch 2007 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der die Verwendung von fossilen Energien, durch Entwaldung oder Vereinten Nationen (FAO) auf eine globale Lebensmittelverknappung Verwendung bestimmter Herstellungsverfahren wie etwa in der Gläubiger- und Schuldnerländer: aufmerksam gemacht, die über ein bloßes Verteilungsproblem Zementherstellung. Diese Emissionen verbreiten sich mit großer Handel mit Biokapazität hinausgeht (Rosenthal, 2007). In diesem Zusammenhang ist Geschwindigkeit in der gesamten Weltatmosphäre; sodass es an eine massive Vereinnahmung von Agrarflächen im Ausland durch dem einen oder anderen Ort der Biokapazität notwendig sein wird, Inwiefern stützt sich ein Land eher auf seine eigene Biokapazität, als Regierungen und Privatunternehmen in den letzten zehn Jahren das CO2 zu trennen und zu binden, damit die Konzentrierung in der diese für den eigenen Konsumbedarf zu importieren? Bis zu welchem zu beobachten. Wohlhabende Regierungen kaufen langfristig Luft vermieden wird. Neue Abkommen machen möglicherweise den Grad belastet es zur Aufrechterhaltung der eigenen Wirtschaft die landwirtschaftliche Landflächen auf, um die eigene Bevölkerung und Kohlendioxidausstoß immer kostspieliger, außerdem müssen Länder Biokapazität über importierte Naturressourcen? Ist der Footprint Industrien zu versorgen. Parallel dazu suchen die Unternehmen nach mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Konsequenzen rechnen, eines Landes kleiner als seine eigene Biokapazität, reicht der dauerhaften Konzessionen, um dort Agrotreibstoffplantagen, Gummi, wenn sie nicht ihre volle CO2 - Abbaukapazität ins Spiel bringen. verbleibende Überschuss aus, um seine Kohlenstoffemissionen Öl, Baumwolle usw. anzubauen. So wird der lokalen Bevölkerung zu binden, und steht ihm deshalb eine Emissionsgutschrift zu? – wie Landwirte, Fischer und Viehzüchter – die Kontrolle über Der durch den Kohlenstoffausstoß entstandene Bedarf an Antworten auf diese Fragen können wesentlich dazu beitragen, Agrarflächen, Grundwässer und Wälder entzogen, was oft einhergeht Biokapazität, kann nicht unabhängig vom Verbrauch der Ressourcen wirkungsvoll das soziale Wohlbefinden und wirtschaftliche Leben mit Migration, Hunger und Verarmung. Die jeweiligen Flächen betrachtet werden. Sie sind eng miteinander verknüpft. Die eines Gebiets zu steuern. Zahlreiche Länder stützen sich auf die nehmen beträchtliche Ausmaße an und sind im Weltmaßstab um ein derzeitigen Verfahren zur Nahrungsmittelherstellung hängen stark Nettoeinfuhr von Biokapazitäten anderer Nationen, um den eigenen Viertel größer als die Agrarflächen in Europa. So hat zum Beispiel von der Verwendung fossiler Energien ab, denn diese sind unter Binnenbedarf an Gütern und Dienstleistungen zu decken. Japan Saudi-Arabien einen Vertrag abgeschlossen, um weite Flächen in anderem für die Düngemittelherstellung und Automatisierung der importiert beispielsweise für die Papierherstellung mehr Holz aus Äthiopien zu nutzen. In Äthiopien hängen 5,2 Millionen Einwohner Landwirtschaft unabdingbar. Wenn die Verwendung fossiler Energien Ecuador als es exportiert, Europa importiert Fleisch aus Brasilien und von internationaler Nahrungsmittelhilfe ab (6,6 % der Bevölkerung) allmählich reduziert wird, verringert sich auch die Biokapazität, die die USA verbraucht Baumwolle aus Peru. und 85 % leben von der Landwirtschaft. Die Regierung hat indessen diese auffangen soll, aber der landwirtschaftliche Ertrag nimmt im November 2009 bekanntgemacht, dass 2,7 Millionen Hektar der damit ebenfalls ab. Und wenn die landwirtschaftlichen Erträge Da eine gestörte Versorgungskette ihre Wirtschaft und Lebensqualität Landwirtschaftsfläche zum Verkauf stehen. abnehmen, erhöht sich der Bedarf an Agrarland für die weltweite beeinträchtigen kann, hängt das Wohl der Länder, die erneuerbare Nahrungsmittelherstellung, falls die Ernährungsgewohnheiten Ressourcen importieren, davon ab, wie sie beziehungsweise ihre Der Versuch der koreanischen Firma Daewoo, die Hälfte der keinen Wandel vollziehen. Wenn außerdem die Agrobrennstoffe Handelspartner mit ihrem Bio-Vorkommen umgehen. Wenn die landwirtschaftlichen Fläche von Madagaskar zu pachten, sorgte die fossilen Energien ersetzen sollen, so führt dies unweigerlich zur Herkunft der verbrauchten Biokapazität lokalisiert und die Stabilität für größtes Aufsehen. Die Befürworter unterlagen; es kam zu einer Vereinnahmung weiterer Agrarfläschen, insbesondere dann, wenn des Vorrats nach den Maßstäben politischer, ökonomischer und Volkserhebung und schließlich zum Sturz des Präsidenten. Die sich das Lebensmittelherstellungsmodell nicht verändert. Wo soll weiteren Verhandlungen waren indes erfolgreich. So hat zum Beispiel man diese neuen Landflächen finden? Hält man an der Lösung der 2 Etwa 50 % unserer CO2 - Emissionen werden derzeit von den Ozeanen und eine indische Firma, Varun International, in Madagaskar eine Fläche Entwaldung fest, so trägt man auch kurzfristig zur Erhöhung der Kontinentalquellen gebunden (meist Wälder). Im Berechnungsmodell des Footprint von praktisch zweimal der Größe Luxemburgs zum Reisanbau für den CO2 - Emission bei, wobei im selben Takt langfristig die Fähigkeit zur wird die Rolle der Ozeane mit berücksichtigt, indem die zu bindende CO2 – Menge indischen Markt in Pacht genommen. Die Geschwindigkeit, mit der Kohlendioxidbindung verloren geht. abgezogen wird (Verkleinerung des Footprint) sowie die Rolle des Waldes, indem ihm eine höhere Kohlenstoffbindung (Biokapazität) angerechnet wird. Wälder weisen also ganze Landstriche aufgekauft werden, nimmt nicht ab und bedroht zwei Besonderheiten auf, die in Konkurrenz zueinander stehen : Waldbewirtschaftung früher oder später die soziale und politische Stabilität der betroffenen oder Kohlenstoffbindung. 12
klimatischer Herausforderungen bewertet werden kann, so kann einem Land geholfen werden, seine Einfuhren besser zu steuern und für ihn die geeignetsten Handelspartner zu finden. Eine solche aufgeklärte Auswahl dürfte das Risiko der weiteren Schwächung der Biokapazität mindern; eine Schwächung, die auf den internationalen Handel zurückzuführen ist, der immer mehr mit der zunehmenden Knappheit von Ressourcen zu kämpfen hat. 1961 Die nebenstehende Weltkarte vergleicht den Footprint jedes Landes mit seiner zur Verfügung stehenden Binnenbiokapazität. 1961 lebte der Hauptteil der Weltbevölkerung in Ländern, die insgesamt gesehen ihren Bedarf an Nahrung, Stoffen und Holz selbst decken konnten, wobei Kohlendioxidemissionen absorbiert wurden. 2005 hat sich die Lage radikal umgekehrt: Weniger als 20 % der Weltbevölkerung erfüllen noch diese Kriterien. Die Gesellschaft in eine Weltgemeinschaft einzubinden, bedarf einer neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Architektur, einer neuen Herangehensweise, die besser mit der ökologischen Beschaffenheit der Erde abgestimmt ist. Das alte geopolitische Paradigma muss den Platz für ein neues biopolitisches Modell räumen; ein Modell weg von wettbewerbsorientiertem Handeln hin zur Zusammenarbeit. Ein Modell, das noch zu konkretisieren ist, aber welches viele neue Möglichkeiten aufzeigt und für nie da gewesene Lösungen sorgt, damit das gesellschaftliche Wohlbefinden und die wirtschaftliche Stabilität ohne die Überschreitung der ökologischen Grenzen gewährleistet werden kann. 2005 Footprint um mehr als 150% höher als die Biokapazität Footprint um 100-150% höher als die Biokapazität Footprint um 50-100% höher als die Biokapazität Footprint um 0-50% höher als die Biokapazität Biokapazität um 0-50% höher als der Footprint Biokapazität um 50-100% höher als der Footprint Biokapazität um 100-150% höher als der Footprint Biokapazität um mehr als 150% höher als der Footprint Keine gesicherten Daten Grafik 10. Footprint und Verbrauch im Verhältnis zur Biokapazität, 1961 und 2005 13
14 Globale Hektare in Millionen -1600 800 1000 -1800 -1400 -1200 -1000 -800 -600 -400 -200 0 200 400 600 Brasilien Russland Kanada Argentine Dem. Republik Kongo Australien Bolivien Indonesien Kolumbien Peru Kongo Madagaskar Mosambik Schweden Paraguay Angola Finnland Gabun Grafik 11. Netto-Biokapazität pro Land, 2005 Zentralafrikanische Rep. Mongolei Kamerun New Zealand Sambia Figure 11. Biocapacité nette, par pays, 2005 Côte d'Ivoire Myanmar Chile Uruguay Guinea Papua-Neuguinea Mauretanien Kasachstan Mali Sudan Tschad Namibia Venezuela Botswana Ökologische Fußabdruck höher als die Biokapazität Biokapazität höher als des Ökologische Fußabdruck Lettland Laos Afghanistan Nicaragua Malaysia Südafrika Liberia Kenia Eritrea Guinea-Bissau Benin Estland Litauen Georgia Kirgisistan Niger Tansania Senegal Bhutan Togo Sierra Leone Swaziland Panama Honduras Bulgarien Moldawien Somalia Gambia Lesotho Malawi Trinidad und Tobago Kambodscha Ecuador Turkmenistan Tadschikistan Burundi Jamaika Costa Rica
Turkmenistan Tadschikistan Burundi Jamaika Costa Rica Armenien Mauritius Haiti Slowakei Guatemala Ruanda Albanien Norwegen Belarus Slowenien Kroatien Simbabwe Luxemburg Burkina Faso Oman Rép. Dominicaine Salvador Tunisie Dominikanische Rep. Jemen Ghana Ungarn Cuba Jordan Irland Libanon Aserbaidschan Nepal Uganda Dänemark Rumänien Sri Lanka Ukraine Marokko Österreich Singapur Libyen Nordkorea Usbekistan Kuwait Syrien Algerien Tschechische Rep. Äthiopien Philippinen Schweiz Israel Irak Saudi-Arabien Portugal Vereinigte Arab. Emirate Vietnam Belgien Bangladesch Griechenland Niederlande Nigeria Pakistan Polen Thailand Türkei Iran Ägypten Frankreich Südkorea Mexiko Deutschland Spanien Italien Großbritannien Indien Japan USA China 15
Ökologischer Footprint Luxemburgs Nachdem das Konzept des Ökologischen Footprints und einige - der Ökologische Footprint im eigentlichen Sinne, das heißt, die hinzugerechnet. Den Berechnungen liegen Daten der FAO zugrunde, das Ergebnisse seiner Messung im weltweiten Maßstab vorgestellt wurden, Menge dieser Ressourcen, die tatsächlich von der Wirtschaft Ergebnis drückt den Ertragskoeffizient aus. Mit dem Äquivalenzfaktor kann die Analyse verengt, die Methodologie näher beleuchtet werden verwendet werden, um den Konsumbedarf abzudecken, und die lässt sich die Bioproduktivität verschiedener Flächentypen je nach und die Sachlage im Großherzogtum Luxemburg vorgestellt werden. Absorption der daraus entstehenden Abfälle. ihrer geschätzten potenziellen landwirtschaftlichen Produktivität entsprechend dem GAEZ-Verfahren (Global Agro-Ecological-Zones Der Ökologische Footprint ist ein Instrument zur Berechnung der Fläche, Schlüssel dieser Bilanzrechnung ist die Maßeinheit Globaler Hektar von FAO) vergleichen. die für die Erzeugung der wesentlichen erneuerbaren verbrauchten (gha), der für einen Produktivitätshektar im Vergleich mit dem Energien und der Abbau des Abfalls einer Bevölkerung notwendig globalen Durchschnitt steht (siehe „ Ökologischer Footprint und Die Aufteilung der „ nutzbaren " Fläche des Großherzogtums Luxemburg ist. Er misst also einerseits den Ressourcenstrom und den aus der die Biokapazität "). Mithilfe dieser Maßeinheit können Aktivseite ist in den Abbildungen 12 - 14 zusammenfassend dargestellt. Herstellung entstehenden Abfall, er misst den Konsum und den Handel (Biokapazität) und Passivseite (Ökologischer Footprint) verglichen von Gütern und Dienstleistungen und andererseits die biologische werden. Fähigkeit der Erde, die verbrauchten Ressourcen zu regenerieren Datenquellen und Abfälle zu absorbieren. Er soll Auskunft geben über folgende Frage: Beansprucht die menschliche Wirtschaft mehr Ressourcen, 2. Bestimmen der Biokapazität Die erste Deklination des Footprint geschieht auf Länderebene, dabei als die die Natur sie im selben Zeitraum zu regenerieren vermag ? des Großherzogtums Luxemburg liegen die Berechnungen in der Regel den statistischen Daten der statistischen Ämtern des jeweiligen Landes zugrunde, die durch Die Biokapazität ist die verfügbare bioproduktive Fläche der EuroStat auf europaweiter Ebene und durch Organisationen der Ich begrüsse die Erstellung unseres Ökologischen Erde und des Wassers, die zum Aufbau von Ressourcen (dank Vereinten Nationen auf weltweiter Ebene zugelassen sind. Fußabdruckes. Wir bei CONVIS arbeiten der Fotosynthese) und zum Abbau von künstlich geschaffenen seit 20 Jahren mit genau diesem Ansatz zur Abfällen notwendig ist, wobei aktuelle Produktionsverfahren und Das Global Footprint Network basiert seine Berechnungen auf Daten Determinierung der biologischen Effizienz Gewinnungstechniken berücksichtigt sind. Die bioproduktive Fläche von Organen wie der FAO, der Internationalen Energieorganisation, der Landwirtschaft. Wir haben damit die Luxemburgs teilt sich in fünf Naturraumtypen ein : der statistischen Abteilung der Klimarahmenkonvention der Nachhaltigkeit unserer Produktionsmethoden - Agrarfläche ; Vereinten Nationen (UNFCCC) sowie dem Statistischen Amt der wesentlich verbessern können. Ohne solche - Weideland ; Europäischen Gemeinschaft (EuroStat). Ursprünglich werden diese Referenzwerte würden wir ziellos arbeiten. - Wald ; Daten jedoch von den nationalen Stellen der jeweiligen Länder - Fischbare Gewässer (nur Süßwasser) ; eingespeist. Für Luxemburg kommen die Daten aus Organen wie Louis Boonen - bebautes Land (Infrastrukturen) 4. Statec, das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Züchter • Präsident der Herdbuchkooperative CONVIS, Ettelbruck Entwicklung, das Energieministerium und die Umweltabteilung Damit die bioproduktive Kapazität der verschiedenen Flächen des Nachhaltigkeitsministeriums; diese Daten werden an die verglichen werden kann, muss ein Ertragskoeffizient und ein internationalen Stellen entweder direkt oder über EuroStat übermittelt. 1. Der Footprint - Äquivalenzfaktor verwendet werden. Mit dieser Doppelrechnung kann ein Instrument der Buchführung die Gesamtheit der Daten in einer Maßeinheit ausgedrückt werden : Um die Zuverlässigkeit der vom Global Footprint Network der Globale Hektar. Ein Globaler Hektar steht für ein Hektar Wald-, durchgeführten Berechnungen zu gewährleisten und deren Ergebnisse Der Ökologische Footprint, ähnlich einer Bilanzierung, gibt zuerst Agrar-, Weide- oder Fischereiflächen mit einer Bioproduktivität in den nationalen Statistiken nachprüfen zu können, hat der Conseil Auskunft über den Stand des jeweiligen Landes und untersucht gleich dem Weltdurchschnitt. supérieur pour un Développement durable (CSDD) über eine Studie folgende zwei Faktoren : vom Centre de Ressources des Technologies pour l’Environnement - die Biokapazität, das heißt, die Fähigkeit der Ökosysteme biologisch Der Ertragskoeffizient berücksichtigt die verschiedenen (CRTE/CRP Henri Tudor), in Zusammenarbeit mit dem zuständigen nützliche Stoffe zu regenerieren und menschenproduzierte Abfälle Bioproduktivitäten der jeweiligen Region bei gleichem Flächentyp. Institutionen und Verwaltungen, die Werte prüfen lassen. abbauen zu können, wobei Verwaltungssysteme und aktuelle So ist der Ertrag eines Weizenfeldes in Luxemburg nicht derselbe Gewinnungsverfahren bereits berücksichtigt werden; wie der etwa in Frankreich oder Argentinien. Die nationalen Erträge Die in diesem Kapitel für Luxemburg aufgeführten Daten beziehen werden den globalen Erträgen für die verschiedenen Produktionstypen sich auf das Jahr 2005. 16
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