DIGITALISIERUNGSBERICHT - DER LANDESREGIERUNG BADEN-WÜRTTEMBERG digital@bw
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1. DIGITALISIERUNGSBERICHT DER LANDESREGIERUNG BADEN-WÜRTTEMBERG digital-bw.de/digitalisierungsbericht01
4 INHALT 1 Einführung 6 2 Schwerpunktthema: Intelligente Mobilität der Zukunft 8 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 9 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 13 3 Schwerpunktthema: Digitale Start-ups: Treiber der Digitalisierung 16 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 17 4 Schwerpunktthema: Initiative Wirtschaft 4.0 – Digitalisierung in der Fläche voranbringen 22 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 23 Regionale Digitalisierungszentren – „Digital Hubs“ 23 Weitere Förderangebote für kleine und mittlere Unternehmen 24 Arbeitswelt 4.0 gemeinsam gestalten 26 Digitalisierung in weiteren Schlüsselbranchen unseres Landes voranbringen 26 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 28 5 Schwerpunktthema: Lernen@bw: Bildung und Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung 30 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 31 Lehrkräfte fit für das digitale Zeitalter machen 32 Chancen digitaler Instrumente in Bildung und Weiterbildung nutzen 32 Kultur digital erlebbar machen 34 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 35 6 Schwerpunktthema: Digitale Gesundheitsanwendungen 38 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 40 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 42 7 Schwerpunktthema: Die Zukunft von Kommunen und Verwaltung ist digital 44 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 45 Wir setzen auf die Gestaltungskraft unserer Kommunen 45 Das Amt kommt zum Bürger: Mehr Tempo beim Rollout digitaler Bürger- und Unternehmensdienste 48 Qualifizierungsoffensive gestartet 51 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 52
5 8 Querschnittsthema: Bei Forschung, Entwicklung und Innovation international an der Spitze 54 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 55 Baden-Württemberg als Hotspot für Künstliche Intelligenz und Intelligente Systeme 55 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 57 9 Querschnittsthema: Schnelles Internet in Stadt und Land 58 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 59 Breitbandstudie 59 Investitionsoffensive für gigabitfähige Netze 60 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 61 10 Querschnittsthema: Digitalisierung als Chance für Nachhaltigkeit und Energiewende 62 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 63 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 66 11 Querschnittsthema: Datenschutz, Datensicherheit und Verbraucherschutz im Digitalen Zeitalter 68 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung 69 Schlüsselrolle der Zentralen Ansprechstelle für Cybercrime (ZAC) 69 Cybersicherheit in der Landesverwaltung 70 Cybersicherheit kennt keine Inseln 70 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 72 12 Digitalisierung mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam voranbringen 74 a. Zentrale Maßnahmen in der Umsetzung: 75 Digitalisierung vernetzt denken: Think Tank-Reihe digital@bw 75 Digitalisierung vor Ort gestalten: Informationstour „Digitale Zukunftskommune@bw“ 75 digital-bw.de als Schaufenster der Digitalisierung und das Beteiligungsportal 76 b. Weitere Maßnahmen in der Umsetzungsphase 77 c. Weitere Projekte der Landesregierung mit Bezug zur Digitalisierung 78 13 Impressum 79
1 EINFÜHRUNG 6 EINFÜ Die Digitalisierung verändert die Welt und das in einem gewaltigen Tempo. Schon heute bleiben kaum eine Wirtschaftsbranche und ein Lebensbereich vom digitalen Wandel unberührt. In manchen Branchen sorgt die Digitalisierung dafür, dass die Karten völlig neu gemischt werden. D ie Landesregierung nimmt sich deshalb der zwei konkrete Maßnahmenpakete beschlossen: Gestaltung der Digitalisierung mit voller Kraft an und hat sich ein klares Ziel gesetzt: →→ am 7. März 2017 im Umfang von Baden-Württemberg soll in den kommenden 58,3 Mio. Euro Jahren bundes- und EU-weit die Leitregion des →→ und am 7. November 2017 in Höhe digitalen Wandels werden. von weiteren 265 Mio. Euro. Dazu hat sie eine Investitionsoffensive gestartet: Die nachhaltige Gestaltung des Digitalen Wandels Rund eine Mrd. Euro werden in dieser Legislatur- ist in der Digitalisierungsstrategie digital@bw als periode in die Digitalisierung investiert, rund die übergeordnetes Ziel verankert. Die Leitidee hat Hälfte davon fließt in den Ausbau der digitalen damit Relevanz für alle Querschnitts- und Schwer- Infrastruktur. punktbereiche. Wir wollen unser Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell in einem offenen Diskurs Mit digital@bw hat die Landesregierung im Sommer weiterentwickeln. Dabei streben wir an, die ökono- 2017 eine landesweite und ressortübergreifende mischen, sozialen und ökologischen Aspekte der Digitalisierungsstrategie auf den Weg gebracht. Nachhaltigkeit so auszubalancieren, dass Baden- Damit will sie eine umfassende Antwort auf die Württemberg zu einer Leitregion bei intelligenten, zentrale Herausforderung unserer Zeit geben. ressourcensparenden und klimaschonenden Mit allen Ministerien setzt sie dazu unter der Technologien wird und uns eine weitgehende gemeinsamen Dachmarke digital@bw über 70 Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenver- Projekte um. Dazu hat die Landesregierung bisher brauch gelingt.
EINFÜHRUNG 7 ÜHRUNG Die Digitalisierung versetzt uns in die Lage, das Wirtschaften und Produzieren unter dem Vorzei- chen der Energie- und Ressourceneffizienz neu zu Unternehmen und damit qualifizierte Arbeitsplätze auch in Zukunft gesichert werden. denken und so den Rohstoffverbrauch zu mini- Über die Umsetzung der Projekte von digital@bw mieren und Ressourcen einzusparen. Die mit dem wird die Landesregierung regelmäßig entlang Digitalen Wandel einhergehenden Veränderungs- der in der Digitalisierungsstrategie festgelegten prozesse wollen wir unterstützen und gestalten. Schwerpunkte und Querschnittsthemen berichten. Die Digitalisierung selbst bietet hierfür viele Werk- Ab dem Jahr 2019 wird sie dazu zweimal jährlich zeuge, beispielsweise durch die Vernetzung und Digitalisierungsberichte vorlegen. Dabei spielt bei der Bereitstellung von Wissen. Diese Chancen Geschwindigkeit eine zentrale Rolle: Denn die werden wir nutzen und die Digitalisierung gezielt Digitalisierung soll in unserem Land nicht irgend- zu einem „Innovations- und Nachhaltigkeits- wann, sondern jetzt und heute gestaltet werden. motor“ entwickeln. Mit dem vorliegenden Digitalisierungsbericht gibt Damit wollen wir das Leben der Menschen durch die Landesregierung erstmals einen Überblick über Digitalisierung verbessern. Denn die Landesregie- den Umsetzungsstand von digital@bw. Ein beson- rung ist der Auffassung, dass technischer Fort- deres Augenmerk liegt dabei auf zentralen Projek- schritt und Innovationen für den Menschen da ten, die trotz der kurzen Laufzeit bereits substan- sind und nicht umgekehrt. Deshalb geht es ganz ziell vorangeschritten sind. Im Bericht werden u. konkret darum, wie wir u. a. Staus und Verkehrs- a. ihr innovativer Ansatz, spürbare Mehrwerte für unfälle durch vernetztes und automatisiertes die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Fahren vermeiden, Krankheiten mit digital unter- Skalen- und Standorteffekte aufgezeigt. stützter Medizin besser bekämpfen, die Bildungs- chancen mit digitalen Medien erhöhen und den In den kommenden Digitalisierungsberichten Energie- und Ressourcenverbrauch mit Hilfe sollen dann je nach Projektfortschritt andere intelligenter Netze senken. Die Kommunen und Berichtsschwerpunkte gesetzt werden. Damit der Ländliche Raum sollen mit digitalen Angeboten sollen bis Ende 2021 alle Projekte aus digital@bw gestärkt, die Wettbewerbsfähigkeit unserer einem Monitoring unterzogen werden.
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 9 Mobilität wird gerade noch einmal neu erfunden. Dies gilt für das automatisierte Fahren genauso wie für neue Anwendungen der stetig wachsenden Mobilitätsdaten. Baden-Württemberg wird die Innovations- kraft der Fahrzeugindustrie, ihrer Zuliefererbranche sowie der Softwareindustrie nutzen, um sich vom Automobilland Nummer 1 zum Mobilitätsland Nummer 1 weiterzuentwickeln. Digital gestützt können wir zum Wegbereiter vernetzter Mobilität der Zukunft werden – mit neuen Mobilitätsangeboten, die wir heute möglicherweise noch gar nicht kennen. Die Landesregierung hat deshalb die Intelligente Mobilität der Zukunft zu einem zentralen Schwerpunkt- thema der Digitalisierungsstrategie gemacht. Sie hat Maßnahmen definiert, die dazu dienen: →→ Innovative Mobilitätstechnologien wie z. B. das automatisierte Fahren mit Testfeldern und Innovationspartnerschaften zu fördern. →→ Staus durch digitale Verkehrssteuerung zu reduzieren. →→ Eine Ideenschmiede für die Mobilität von morgen einzurichten. →→ Forschungsleuchttürme für neue Technologien in der Fahrzeugherstellung zu fördern. →→ Das E-Ticketing im ganzen Land auszurollen. a ZENTRALE MASSNAHMEN IN DER UMSETZUNG Z u den zentralen Vorhaben, die in diesen Entwicklung so zu investieren, dass die neue Bereichen bereits auf den Weg gebracht Technik tatsächlich zu einer modernen und wurden, gehören: nachhaltigen Mobilität beiträgt. Dazu dienen folgende Erprobungsräume und deren Wirkungs- abschätzungen auf den Verkehr: MIT ERPROBUNGSRÄUMEN ZUM AUTONOMEN FAHREN DIE MOBILITÄT →→ Das Testfeld Autonomes Fahren Baden- DER ZUKUNFT GESTALTEN Württemberg stellt den Grundbaustein der Erprobungsräume dar. Auf dem Testfeld Das autonome Fahren wollen wir nicht nur erfor- können Firmen und Forschungseinrichtungen schen, sondern schnellstmöglich auf die Straße moderne Technologien und Dienstleistungen bringen. Dabei ist es ein zentrales Anliegen des rund um das vernetzte und automatisierte Verkehrsministeriums, in Forschung und Fahren im Straßenverkehr erproben. Dazu gehören etwa das automatisierte
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 10 Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahr- Testumgebung für den automatisierten Be- zeugen wie Straßenreinigung oder Zustell- trieb von Kleinbussen im Tür-zu-Tür-Betrieb dienste. Dieses laufende Förderprojekt in einem großstädtischen und in einem erstellt die Infrastruktur für das Testen von ländlichen Gebiet. Dafür ist ein Förderzeit- autonomen Straßenfahrzeugen auf einem raum von 2018 bis 2021 vorgesehen. Sie sollen rund 250 km langen Netz aller Straßenklassen räumlich an das Testfeld Autonomes Fahren von der Autobahn bis zur Wohnstraße. Baden-Württemberg in Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn anknüpfen. Das Projekt umfasst den Betrieb des Testfeldes durch einen Betreiber für mindestens vier Mit dem Entwicklungsvorhaben „DiaMANT“ Jahre (2018 bis 2021, www.taf-bw.de). der Stadt Ludwigsburg hat das Verkehrs- Hauptzielgruppe sind kleine und mittlere ministerium am 1. Januar 2018 das erste Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen. Erprobungsprojekt gestartet. Das Projekt Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich zielt u. a. auf den technischen Test bestimm- auf 7 Mio. Euro mit einem Förderanteil des ter Fahrfunktionen eines vollautomatischen Landes von 2,5 Mio. Euro. Das Testfeld wurde Stadtbusses im Betriebshof der SSB AG ab. am 3. Mai 2018 in Karlsruhe feierlich eröffnet. Ein weiterer Testbetrieb eines vollautomati- Damit kann es von der Erforschungs- in die sierten Shuttle-Busses soll auf einer zusätzli- entscheidende Betriebsphase übergehen. chen Buslinie in einem städtischen Gebiets- teil der Stadt Ludwigsburg erfolgen. →→ Einen weiteren Meilenstein bildet das Projekt Parallel dazu sollen mit einer Roadshow die „Evaluation des Testfeldes mit verkehr- Aspekte des autonomen Fahrens im Dialog lichem Fokus“. Denn beim automatisierten mit Bürgern und Fachleuten vertieft und und vernetzten Fahren sind noch viele Fragen im ÖPNV erlebbar gemacht werden. offen. Das vom Verkehrsministerium initiierte Ein Bus-Shuttle-Betrieb soll mit einem Testfeld bietet ideale Voraussetzungen, um Fahrzeug probeweise für ca. drei Monate notwendige Forschungsprojekte zum auto- für Besucher auf dem Gelände der Landes- matisierten und vernetzten Fahren durchzu- gartenschau 2018 in Lahr getestet werden. führen. Gefördert werden transdisziplinäre Forschungsvorhaben, die Fragen der Des Weiteren wird das Verkehrsministerium eine Kommunikation, der Interaktion und der Reihe von Untersuchungen zu den bislang deutsch- Wirkungen zwischen autonomen Fahrzeugen, landweit nur wenig erforschten Wirkungen und den Verkehrsteilnehmern, den Infrastrukturen Umwelteffekten des automatisierten Fahrens und der Umwelt bearbeiten und auf dem in Auftrag geben. Im Fokus stehen neben der Testfeld Autonomes Fahren Baden-Würt- Verkehrssicherheit temberg (TAF BW) empirisch untersuchen. Grundlage sollen die Förderprojekte sein, →→ die Kapazitäten von Infrastrukturen die durch das Programm „Smart-Mobility“ →→ die Verlagerungen von Wegen des Ministeriums für Wissenschaft und →→ die Verlagerung des Verkehrsaufkommens Kunst zusammen mit dem Verkehrs- und von Verkehrsleistungen auf andere ministerium ab Mai 2018 gefördert werden. Verkehrsträger →→ die Veränderung von Reisezeiten sowie von →→ Um durch das automatisierte Fahren auch Emissionen andere Verkehrsträger als den individuellen →→ die Akzeptanz durch Nutzer und Betreiber Pkw und LKW zu stärken, haben wir erste →→ Finanzierungsbedarfe und -wege Erprobungen auf den straßengebundenen →→ sowie die Ableitung von Handlungs- ÖPNV ausgedehnt. Geplant ist eine neue empfehlungen für das Land.
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 11 MOBILITÄTSDATEN FÜR INNOVATIVE Die Untersuchungsreihe soll 2019 starten und DIENSTLEISTUNGEN bis ca. 2021 abgeschlossen sein. Die Vorarbeiten haben im März 2018 begonnen. Das Ministerium für Verkehr bezieht seit Anfang 2018 Floating Car-Daten. Bei Floating Car-Daten handelt es sich um Daten, die das Verkehrsge- schehen in Echtzeit abbilden. Durch aktuelle ROLLOUT MOVEBW – VOM PILOTPROJEKT Informationen zum Verkehrsaufkommen auf IN DIE ANWENDUNG bestimmten Streckenabschnitten können bei- spielsweise Informationen zu Staus sofort in Staus senken die Lebensqualität, belasten die öffentliche Verkehrsleitsysteme oder Routenemp- Gesundheit und kosten Zeit und Geld. Hier setzt fehlungen von Apps einfließen. Zudem kann die das Projekt moveBW – mit einem Fördervolumen Verkehrsplanung und -forschung langfristig Daten von 2,5 Mio. Euro – an. Im Pilotprojekt moveBW zu Auswertungen der Verkehrsströme nutzen. wurde bis Ende 2017 ein neuartiger Mobilitäts- datenhub entwickelt, der Echtzeitdaten zum Diese für die Verkehrssteuerung wichtigen Daten Verkehrsgeschehen, Fahrplan- und Störungsdaten sollen neben der Nutzung durch das Land auch für des ÖPNV sowie kommunale Routingstrategien den Betrieb der zentralen moveBW-Plattform und zusammenführt. In Kombination mit einer aktuell weitere Projekte zur Verfügung stehen. getesteten moveBW-App entsteht der erste Das Ministerium für Verkehr hat darüber hinaus digitale Mobilitätsassistent, der Informationen einen Projektaufruf „Mobilitätsdatenarchitektur und Lenkungsstrategien kommunaler Akteure für innovative Anwendungen (MobiArch BW)“ in Echtzeit auswertet. Dadurch kann moveBW gestartet. Ziel von MobiArch BW ist es, Mobilitäts- genauer und vorausschauender den schnellsten daten in besserer Qualität verfügbar zu machen Weg empfehlen. und dadurch innovative Ideen für die Verwendung von Mobilitätsdaten zu fördern. Umweltverträgli- In einem 18-monatigen Pilotbetrieb ist eine che Mobilitätslösungen können sich besser durch- technische Infrastruktur zum digitalen Verkehrs- setzen, wenn Informationen über Nahverkehr und management in urbanen Räumen entstanden. geteilte Fahrzeuge besser aufbereitet sind. Digitale Die Ergebnisse des Pilotprojekts werden nun in Informationen können zudem Lieferverkehre bün- ein dauerhaftes Betreibermodell für die Region deln und die Parkplatzsuche vereinfachen. Stuttgart überführt. Die Projektideen sollen die bestehenden Informationsplattformen des Landes und des An diesem Prozess sind Akteure aus der Hightech- Bundes berücksichtigen. und Softwareindustrie genauso beteiligt wie kommunale Akteure und die Nahverkehrsge- Auf diese Weise will die Landesregierung die sellschaft Baden-Württemberg (NVBW) sowie Voraussetzung für die Entwicklung neuer Systeme, die Parkraumgesellschaft (PBW). Es soll eine Produkte und Dienstleistungen schaffen. Daten- Gesellschaftsstruktur entwickelt werden, bei schutz soll dabei eine zentrale Rolle spielen. der die öffentliche Hand eine offene Plattform Innovationen, die auf ein hohes Maß an Daten- zum Datenmanagement betreibt und die privat- schutz setzen, sollen zu einem Markenkern der wirtschaftlichen Akteure eine moveBW-App zur Digitalisierungsstrategie digital@bw werden. Verkehrsinformation und zum Ticketvertrieb. MobiArch BW regt zu Lösungen an, die Daten aus unterschiedlichen Bereichen und Systemen inno- vativ und datenschutzkonform verknüpfen und die hierfür notwendigen Prozesse entwickeln.
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 12 OPEN-INNOVATION-PROGRAMM FÜR ZU- Es unterstützt Innovatoren bei der Reali- KÜNFTIGE MOBILITÄT: EINE IDEENSCHMIEDE sierung und Entwicklung von umsetzungs- FÜR DIE DIGITALE MOBILITÄT DER ZUKUNFT fähigen Ideen für zukünftige digitale Mobi- litätslösungen. Hier sollen sowohl Impulse Das Open-Innovation-Programm des Verkehrs- aus dem Think Tank aufgegriffen als auch ministeriums besteht aus drei Säulen: Vorarbeiten aus dem Digital Mobility Hack weitergeführt werden. Beide Projekte werden →1 → Erste Säule ist der Think Tank für die digitale von Juli bis September 2018 umgesetzt. Mobilität der Zukunft. Er vernetzt rund 20 Mobilitätsexperten aus öffentlicher Ver- Um die sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten der kehrssteuerung, Wirtschaft, Forschung und Digitalisierung für Bürgerinnen und Bürger zu er- Zivilgesellschaft und verfolgt das Ziel, schließen, müssen über Fachgrenzen hinweg Foren Empfehlungen für die Verkehrspolitik des zum Ausprobieren neuer Ideen geschaffen werden. Landes zu entwickeln und Impulse für Die Ideenschmiede vernetzt deshalb unterschied- künftige Investitionen und Förderaktivitäten lichste Kompetenzen und Qualifikationen von der zu setzen. Der Think Tank hat im Oktober Softwareindustrie über die Verkehrsplanung und 2017 seine Arbeit aufgenommen. Forschung bis zur Betriebswirtschaft in einem netzwerkartigen Innovationsprozess. Neben technologischen Aspekten und neuen Lösungen für urbane Mobilität geht es im Think Tank auch um Mobilität im ländlichen ZENTRUM FÜR DIGITALISIERTE BATTERIEZELLEN- Raum. So wird beispielsweise ein telefonba- PRODUKTION – DIGITALISIERTE BATTERIE- sierter und digital gestützter Mobilitätsas- ZELLEN-PRODUKTION 4.0 – DIGIBATTPRO4.0 sistent für ältere Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht. Darüber hinaus soll das Elektrische Speicher sind ein wettbewerbs- „Kids Shuttle“ pilotiert werden, ein Bürger- entscheidendes Element in einer Vielzahl von bus für Kinder im ländlichen Raum, der mit Produkten und gewinnen insbesondere für kleine einer kindgerechten Begleit-App ausgestattet und mittlere Unternehmen im Land zunehmend an sein soll. Bedeutung. Deshalb wollen wir in Baden-Württem- berg eine Großserienproduktion von individuali- → 2→ Zweite Säule ist der im April 2018 durch- sierbaren Batteriezellen etablieren. Dazu soll eine geführte „Digital Mobility Hack BW“, ein massentaugliche und wettbewerbsfähige Produk- Event zur kollaborativen Softwareentwick- tionstechnologie nach Industrie 4.0-Prinzipien lung. Dabei bekamen Programmierer, Ent- entwickelt und für die Großserienfertigung skaliert repreneure und interessierte Querdenker werden. die Möglichkeit, frei von Lastenheften und Denkverboten anhand von vielversprechen- Der Nukleus dafür soll das Zentrum für digitalisierte den Mobilitätsdaten Prototypen für konkrete Batteriezellenproduktion am Fraunhofer Institut Verbesserungen der Mobilität zu entwickeln. für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) Publikumssieger wurde ein Team, das die in Stuttgart sein. Es wird vom operativ federfüh- Verknüpfung von Mitfahrangeboten und renden Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Nahverkehrsdaten anschaulich und praxisnah Wohnungsbau mit 5 Mio. Euro gefördert. Mit dem umgesetzt hat. Aufbau des Zentrums wurde am 1. März 2018 begonnen. → 3→ Als dritte Säule des Open-Innovation- Programms hat das Verkehrsministerium das Da das Projekt einer Großserienproduktion von Mobilitätsstipendium BW ins Leben gerufen. individualisierbaren Batteriezellen auf weitere
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 13 große Investitionen angewiesen ist, ist das Minis- akquirieren und einen Nukleus für zukünftige terium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Förderprogramme des Bundes zu etablieren. mit dem Bundesforschungsministerium in guten Projektpartner sind das Fraunhofer IPA, das Gesprächen. Mit DigiBattPro4.0 hat das Land die Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff- Chance, bis zu 50 Mio. Euro Bundesförderung zu Forschung BW sowie VARTA. b WEITERE MASSNAHMEN IN DER UMSETZUNGSPHASE W eitere Maßnahmen aus der Digitali- um strebt daher an, zusammen mit einem sierungsstrategie digital@bw, die im Musterstadtteil ein digital gestütztes Ma- Schwerpunktthema Intelligente Mobilität nagementsystem zur Bündelung von Liefer- der Zukunft auf den Weg gebracht werden: diensten als Beitrag zur Verkehrsvermeidung zu entwickeln. Das Projekt soll im Erfolgsfall →→ Informationen über freie Stellplätze oder über landesweit umgesetzt werden. die Vollbelegung von Park- und Mitfahrer- Es wird schwerpunktmäßig in den Jahren parkplätzen helfen den Verkehrsteilnehmern 2019 bis 2021 umgesetzt. bei der Reiseplanung vor und während der Fahrt. Mit dem Projekt „Digitale Erfassung →→ Baustellen gehören zum Alltag auf Auto- von Stellplätzen“ wird das Ministerium für bahnen. Um Auffahrunfälle an Stau-Enden Verkehr für bis zu zehn Park- und Mitfahrer- zu vermeiden, werden regelmäßig mobile parkplätze entlang der A 81 Singen-Stuttgart Stauwarnanlagen eingesetzt. Im Rahmen digital erfassen. Die Informationen werden des „Digitalen Verkehrsmanagements an den Verkehrsteilnehmern in Echtzeit auf der Baustellen“ ist nun geplant, die Reisezeiten Internetseite der Straßenverkehrszentrale in größeren Baustellen und im hochbelaste- BW und in der VerkehrsInfo BW-App zur ten Autobahnnetz („Stuttgart 15 Min.“) und Verfügung gestellt. Das Projekt wird nach Reiseverlustzeiten („Mannheim + 20 Min.“) erfolgter Ausschreibung 2018 umgesetzt. auf den LED-Tafeln der Netzbeeinflussungs- anlagen Leonberg-Walldorf und im Großraum →→ Beim Maßnahmenpaket „Digitalisierung für Rhein-Neckar sowie an einzelnen Baustellen Staureduktion und Luftqualität“ geht das anzuzeigen. Die Informationen sind auch Vorhaben zur „digitalen letzten Meile“ an den per App und online verfügbar. Speziell für Start. Die Transportlogistik, die insbesondere die Sanierung des Engelbergbasistunnels bei auf der letzten Meile ein wesentlicher Belas- Leonberg wird eine mobile Streckenbeein- tungsfaktor geworden ist, kann mit digitalen flussungsanlage eingerichtet, die den Verkehr Technologien effizienter und nachhaltiger bestmöglich abwickelt und von der Verkehrs- gestaltet werden. Das Verkehrsministeri- rechnerzentrale gesteuert wird.
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 14 →→ Mit der „Verkehrsinfo- und Staumanagement- →→ Mit Smart Site, dem Qualitätsstraßenbau 4.0, App“ wird der Internet-Auftritt der Straßen- startet der Straßenbau ins digitale Zeitalter. verkehrszentrale BW um eine App erweitert. Mit Smart Site werden Baustellen komplett Damit werden die Verkehrsinformationen digital abgewickelt: von der Planung über der Straßenverkehrszentrale BW bediener- den Workflow, die Disposition, Produktion freundlich auf mobilen Endgeräten für die und Logistik, den Einbau der Baumaterialien, Nutzerinnen und Nutzer verfügbar. Die App dem Qualitätsmanagement, bis hin zum wird 2018 um weitere Funktionen ergänzt, Betrieb und Instandhaltung. Der Bauablauf insbesondere um eine Verkehrs- und Stau- wird schneller als je zuvor, die Eingriffe in den prognose und eine Straßenzustands- und Verkehr geringer und die Bauqualität deutlich Wettervorhersage. Damit sind zukünftig höher. noch verlässlichere Reiseplanungen möglich. →→ Rechtsabbiegeassistenten in LKW können →→ Bereits geringe Störungen im Verkehrsab- dabei helfen, schwere Unfälle mit Radfahrern lauf können im Autobahnnetz zu größeren und Fußgängern zu vermeiden. Deshalb will Stauerscheinungen führen. Um kleine und das Verkehrsministerium die Einführung des Kleinstunfälle, bei denen geringe Sachschä- Rechtsabbiegeassistenten mit Hilfe eines den entstanden sind, schneller aufnehmen zu Modellprojekts unterstützen und wissen- können, entwickelt das Verkehrsministerium schaftlich begleiten. Gefördert werden sollen gemeinsam mit dem Innen- und Digitalisie- LKW, die vor allem im städtischen Verkehr rungsministerium eine App speziell für die genutzt werden. Autobahnpolizei. Die Unfallaufnahme, die Aufnahme von Personalien und Zeugenaus- →→ Das Verkehrsministerium ist dabei, sagen sowie Fotos und Videos von der Unfall- ein landesweites E-Ticket-System mit stelle werden zukünftig Appgestützt und digitalen Fahrscheinen und E-Tarifen zu in Echtzeit erfolgen. Ziel ist eine deutliche konzipieren. Die Preise und Tarife sollen Verkürzung der Zeit für die Unfallaufnahme dabei flexibel an unterschiedliche Verkehrs- und eine schnellere Freigabe der Autobahn situationen angepasst werden können, für den Verkehr. um einen Steuerungseffekt zu erzielen. →→ Ein gutes Verkehrsmanagement muss sich →→ Das Verkehrsministerium nutzt Mobilitäts- schnell auf das jeweilige Verkehrsaufkom- daten auch zur Förderung des Radverkehrs. men einstellen können, um einen optimalen Aktuelle Daten sollen zu unterschiedlichen Verkehrsfluss zu ermöglichen. Das Verkehrs- Zwecken genutzt werden können: für die ministerium fördert Intelligente Lichtsignal- Priorisierung des Infrastrukturerhalts und anlagen, bei denen die Schaltungen auf die -ausbaus sowie für ein bequemes Routing für Verkehrsechtzeitdaten von Fahrzeugpulks private Nutzer. In Vorbereitung befindet sich abgestimmt werden. Die Landesstraßen zudem eine App, mit der Radfahrer bequem L 1192 und L 1202 zwischen der Autobahn von unterwegs Mängel in der Wegweisung A 8, Anschlussstelle Esslingen, und der des RadNETZes Baden-Württemberg melden B 10 Stuttgart-Göppingen sind für den können. pilothaften Einsatz der Intelligenten Licht- signalanlagen vorgesehen. Die technischen Planungen laufen. Die bautechnische Umsetzung erfolgt 2019.
INTELLIGENTE MOBILITÄT DER ZUKUNFT 15 →→ Nachhaltige Mobilität muss für die Menschen →→ Mitte November 2018 plant das Verkehrs- in Baden-Württemberg sichtbar und erlebbar ministerium eine große Abschlussveran- werden. Informationen zu Angeboten, Kosten, staltung für den Open-Innovation-Prozess Verfügbarkeit und Gesundheitseffekten der der Ideenschmiede digitale Mobilität. Mobilitätsoptionen müssen leicht zugänglich Die Veranstaltung soll Möglichkeiten zum sein. Dazu soll die bereits 2015 erfolgreich Weiterdenken und Weitervernetzten rund durchgeführte „Kampagne Neue Mobilität“ um die vielversprechendsten Lösungsideen einen entsprechenden Schwerpunkt erhalten. zur Mobilität der Zukunft aufzeigen. Die Laufzeit der neu aufgesetzten Kampagne erstreckt sich von Sommer 2018 bis Ende 2021. →→ Am 3. Dezember 2018 bringt das Verkehrs- ministerium Mobilitätslösungen aus Baden- →→ Auf dem Twitter-Kanal „Digitale Mobilität“ Württemberg nach Brüssel. Die Erkenntnisse werden seit Februar 2018 alle aktuellen aus den zahlreichen Landesaktivitäten Informationen rund um die Planungen des werden dabei in Bezug zu internationalen Verkehrsministeriums im Rahmen von Herangehensweisen gesetzt. digital@bw kommuniziert. Für die Intelligente Mobilität der Zukunft werden bis Ende 2019 rund 48 Mio. Euro investiert.
16 3 SCHWERPUNKTTHEMA: DIGITALE START-UPS: TREIBER DER DIGITALISIERUNG
DIGITALE START-UPS 17 Derzeit ist die Zahl innovativer Start-ups noch zu niedrig, um zur Erneuerung unserer Wirtschaft in ihrer ganzen Breite beitragen zu können. Deshalb macht es die Landesregierung zu einem Schwerpunktthema der Digitalisierungsstrategie digital@bw. Wir wollen die Lust am Gründen neu wecken und Start-ups besser fördern. Das Ziel lautet, Baden-Württemberg zu einem hochdynamischen Gründerland zu machen. Die Landesregierung hat die Digitalen Start-ups zu einem zentralen Schwerpunktthema der Digitalisierungs- strategie gemacht. Sie hat Maßnahmen definiert, die dazu dienen: →→ Den Gründergeist zu stärken. →→ Start-up-Ökosysteme im Land zu fördern. →→ Die Finanzierung von Start-ups in der frühen Finanzierungsphase zu verbessern →→ und eine Offensive zur Förderung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu starten. a ZENTRALE MASSNAHMEN IN DER UMSETZUNG Z u den zentralen Vorhaben, die bereits auf Mit über 2.600 Gästen von der Großindustrie über den Weg gebracht wurden, gehören: den Mittelstand und mehr als 1.200 Gründerinnen und Gründern fand die Auftaktveranstaltung ausgezeichnete Resonanz. START-UP BW Die Gründungsoffensive soll ganz Baden-Württem- berg zum Hotspot für Start-ups machen und setzt Beim Start-up-Gipfel am 14. Juli 2017 hat das Mi- dabei auf Öko-Systeme von Mannheim bis zum nisterium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungs- Bodensee. Start-up-Ökosysteme sorgen mit für bau die neue Gründungsoffensive „Start-up BW“ ein fruchtbares Unternehmensumfeld mit klugen begonnen, mit der die regionalen Start-up-Öko- Köpfen („High Potentials“), guten Finanzierungs- systeme gebündelt und die Attraktivität Baden- möglichkeiten, einer innovativen Bildungs- und Württembergs als Start-up-Standort national wie Forschungslandschaft und einem kreativen Umfeld. international sichtbar gemacht werden sollen.
DIGITALE START-UPS 18 In zehn Ökosystemen stoßen innovative Ideen auf errichtet. Daimler hat in Kooperation mit der einen fruchtbaren Boden aus Netzwerkpartnern Universität Stuttgart eine Startup-Autobahn ins und Innovatoren: Leben gerufen, bei der internationale Startups für eine Expansion ihres Geschäfts fit gemacht →→ Mannheim/Heidelberg/Walldorf (B2B, werden. Lifesciences/Health, Data Science/Machine Learning/Big Data, Internet of Things und die Firmen suchen mithilfe von Startup-Beratern nach Kultur- und Kreativwirtschaft) neuen Wegen zur Innovation und der mittel- →→ Karlsruhe (IT, CyberSecurity, Künstliche ständische IT-Dienstleister GFT hat durch sein Intelligenz, Energie) Innovationsfestival code_n eine Bühne für →→ Neckar-Alb (Automotive, Biotechnologie, Gründerinnen und Gründer etabliert. Auf diese Maschinenbau, Medizintechnik, Textil) Weise entsteht Schritt für Schritt eine kritische →→ Stuttgart und Region (Breite Branchenvielfalt Masse, die den Start-up-Standort Baden-Württem- von Mobilität, Maschinenbau, Industrie 4.0, berg zum Erfolgsmodell macht. FinTech bis Kreativwirtschaft) →→ Freiburg (Nachhaltigkeit & Green Economy, Im Rahmen von Start-up BW unterstützt das Gesundheit & Life Sciences einschl. Medizin- Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Woh- technik, IT & Mikrosystemtechnik, Kreativ- nungsbau zudem in der ganzen Breite des Landes wirtschaft) sieben Start-up BW Acceleratoren, die talentierten →→ Heilbronn (Automobil, Medizintechnik, Gründerinnen und Gründern die Chance geben, Industrie, Food, Digitalisierung) ihre Geschäftsidee zur Marktreife zu entwickeln, →→ Ulm-Biberach (IT/Digitalisierung, Biotechno- die Finanzierung sicherzustellen und wertvolle logie, Logistik, Nutzfahrzeug-/Maschinenbau) Kontakte zu erfahrenen Unternehmerinnen und →→ Bodensee (Informations- & Kommunikations- Unternehmern zu knüpfen. technologie, Biotechnologie und Lebenswis- senschaften, Ernährungswissenschaft, Luft- & Das Wirtschaftsministerium unterstützt in der Raumfahrttechnologie, Nanotechnologie, ganzen Breite des Landes acht IT-Acceleratoren, Verpackungstechnologie) die talentierten Gründerinnen und Gründern die →→ Ostwürttemberg (Technologieorientierte und Chance geben, ihre Geschäftsidee zur Marktreife wissensintensive Gründungen) zu entwickeln, die Finanzierung sicherzustellen →→ Ortenau (Breite Branchenvielfalt, u. a. und wertvolle Kontakte zu erfahrenen Unterneh- Gesundheit & Life Sciences einschl. Medizin- merinnen und Unternehmern zu knüpfen. technik, E-Commerce). Flaggschiff und Blaupause für die Acceleratoren ist Die neue Internetplattform startupbw.de wurde das CyberLab in Karlsruhe. Hinter dem CyberLab als Schaufenster der Gründer-Landschaft in steht das CyberForum. Es ist das mit rund 1.200 Baden-Württemberg eingerichtet. Diese bewirbt Mitgliedern größte regional aktive „Hightech. die regionalen Ökosysteme im Land und bildet alle Unternehmer. Netzwerk“ in Europa. gründungsrelevanten Einrichtungen ab. Damit er- möglicht sie eine transparente Gesamtschau und Ein Beispiel für eine Förderung durch das Cyber treffsichere Navigation zum richtigen Netzwerk- Lab ist das Start-up Kinemic, das mit seiner partner: Start-up, Finanzier oder Mittelständler. Erfindung ein Stück Science-Fiction zur Realität gemacht hat. Sein tragbarer Computer, ein Wear- Die neue Dynamik des Gründerstandorts Baden- able, stellt eine Maschinenschnittstelle zur Verfü- Württemberg wird dabei durch zahlreiche Aktivi- gung, über die Mitarbeiter ihre Arbeit effizienter täten etablierter Unternehmen unterstützt: erledigen können. Wenn ein Mechaniker einen Die EnBW hat einen eigenen Start-up-Campus Motor repariert, muss er nicht mehr das Werkzeug
DIGITALE START-UPS 19 aus der Hand legen, um im Betriebshandbuch die Mit den „Jungen Innovatoren“ gibt es heute benötigten Schritte nachzulesen. Er kann es direkt schon ein Förderformat für junge Gründungs- über eine Augmented Reality-Brille aufrufen und willige an Hochschulen und außeruniversitären allein mit Gesten darin blättern. Beide Hände Forschungseinrichtungen. Absolventinnen und bleiben dabei frei. Absolventen und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten in der Vorbereitungspha- Hochschulen als Kern des Start-up-Standorts se einer Unternehmensgründung Unterstützung. Baden-Württemberg haben eine zentrale Bedeutung Ziel ist es, forschungsbasierte Innovationen durch für gut funktionierende Start-up-Ökosysteme. eine Ausgründung („spin-off“) aus der Hochschule Hier können sich Studierende als Unternehmer- oder Forschungseinrichtung noch schneller in den innen und Unternehmer ausprobieren und be- Markt zu überführen. kommen das notwendige Handwerkszeug mit auf den Weg. Hier werden für ganze Generationen die Zur Umsetzung wird den Gründerinnen und Grün- Weichen in Richtung Unternehmertum gestellt. dern eine Unterstützung zur Finanzierung des Hier treffen innovative Ideen auf unternehme- Lebensunterhaltes während der Vorgründungs- risch denkende Menschen, trifft Forschung auf phase gewährt. Darüber hinaus haben sie die Wirtschaft, treffen sich neue Technologien und Möglichkeit, die Forschungsinfrastruktur der kreative Zukunftskonzepte. Hochschule oder Forschungseinrichtung zur Weiterentwicklung ihres Gründervorhabens Die Hochschulen sind also genau der richtige Ort, kostenfrei zu nutzen. Dazu gehört auch ein Budget wo Gründerkultur entstehen kann: Sie bieten für Sachmittel und zur Durchführung von grün- Freiräume zum Experimentieren, Erforschen, An- dungsbezogenen Coaching-Maßnahmen. Zur Um- wenden, zum Erfahrungen-Sammeln. Gleichzeitig setzung stellt das Ministerium für Wissenschaft, stellen sie das richtige Umfeld für Gründerpersön- Forschung und Kunst jährlich rund 1,3 Mio. Euro lichkeiten bereit, indem sie mutiges Denken und zur Verfügung. Damit können pro Jahr jeweils Gründerideen stärken. sechs bis acht neue Gründervorhaben gefördert werden. Deshalb stärkt das Ministerium für Wissenschaft und Kunst systematisch den Gründergeist an den Seit der Etablierung des Förderprogrammes im Hochschulen: Das Förderprogramm „Gründerkultur Jahr 1995 wurden mehr als 240 Start-ups unter- in Studium und Lehre“ macht Studierende bereits stützt, die mehrheitlich noch heute am Markt zu Beginn des Studiums mit dem Thema Selbstän- tätig sind. Die Ausschreibung der nächsten Förder- digkeit vertraut. runde ist für Juli 2018 vorgesehen. Dabei werden insgesamt 16 Hochschulen mit 8 Mit Gründerwettbewerben des Ministeriums für Mio. Euro gefördert. Dazu gehören innovative Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wie dem Projekte zur Entwicklung neuer Studien- und landesweit ausgetragenen „Start-up BW Elevator Lehrkonzepte, die Studierenden bereits in der Pitch“, dem neu aufgelegten Wettbewerb „Start- Frühphase ihres Studiums die Möglichkeit bieten, up BW Local – Gründungsfreundliche Kommune“ reale Innovations- und Gründungsprojekte erleben oder dem CyberOne Hightech Award motivieren zu können. Darüber hinaus werden Studierende wir gezielt junge Menschen, eigene Projekte und über die zahlreichen Beratungs- und Fördermög- Geschäftsideen zu realisieren und machen Vorbil- lichkeiten informiert. Wo bislang vor allem die der sichtbar. Der Elevator Pitch BW läuft derzeit Ausgründung von Unternehmen im Vordergrund bereits zum fünften Mal und macht aktuell an 15 stand, steht beim Programm „Gründungskultur“ Orten in ganz Baden-Württemberg Halt. insbesondere die Persönlichkeit der Entrepreneu- rinnen und Entrepreneure im Mittelpunkt.
DIGITALE START-UPS 20 Mit Start-up BW Local sollen Gemeinden, Städte, PRE-SEED-FONDS Landkreise und interkommunale Kooperationen für überzeugende Konzepte zur Gründungsförde- Nach israelischem Vorbild führt das Ministerium rung mit dem Label „Landeswettbewerb Start-up für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in enger BW Local – Gründungsfreundliche Kommune“ Einbindung ausgewählter Start-up-Inkubatoren, ausgezeichnet werden. Der CyberOne Hightech Acceleratoren und Start-up-Initiativen ein neues Award wird von der Wirtschaftsinitiative Baden- Frühphasenförderinstrument mit einem För- Württemberg: Connected e.V. in Kooperation mit dervolumen von 14 Mio. Euro ein. Es setzt früher dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Woh- an (Pre-Seed) und soll so dazu beitragen, mehr nungsbau ausgerichtet und ist der Businessplan- aussichtsreiche Start-up-Vorhaben „finanzie- Wettbwerb des Landes für Start-ups mit innovati- rungs- oder VC-reif“ für institutionelle Anleger ven Geschäftskonzepten. zu machen. „shareBW reloaded“, ein Projekt des Wissen- In der frühen Phase innovativer Gründungsvorha- schaftsministeriums, bietet in den Jahren 2017 ben verhalten sich private Investoren und VC- und 2018 mit einem Ideenwettbewerb und zwei Gesellschaften aufgrund des Risikos meist sehr Kongressen zur Share Economy eine Plattform für zurückhaltend. Auf dem Weg zum ausgereiften die Entwicklung und Präsentation von innovativen Geschäftsmodell und zum marktfähigen Prototyp Geschäftsmodellen zur Share Economy. werden deshalb häufig deren eigene Finanzmittel vorzeitig aufgezehrt. Das Programm ergänzt damit Der 2017 durchgeführte Ideenwettbewerb mit die schon am Markt befindlichen VC-Produkte des einem Fördervolumen von 180.000 Euro richtete Landes wie den Seed Fonds BW, den VC-Fonds sich an Start-ups, Institutionen, Vereine und Bür- BW, den LEA Venturepartner-Fonds sowie den gerinnen und Bürger. Themen waren Nachhaltig- LEA Mittelstandspartner-Fonds. Derzeit werden keit und Energie, geteilte Mobilität, gesellschaft- die Interessensbekundungen künftiger Programm- liche Teilhabe und Kreativität. Insgesamt partner zur Bereitstellung von Ko-Finanzierungen 47 Start-ups und Projektteams haben dazu ihre eingeholt. Die Frühphasenfinanzierung wird im Ideen eingereicht. 2. Quartal 2018 an den Start gehen. Auf dem Kongress „Let’s share on!“ 2017 im Haus der Wirtschaft in Karlsruhe wurden vier Gewinner- OFFENSIVE VIRTUAL REALITY (VR) UND teams mit ihren Sharing-Modellen mit Fördergel- AUGMENTED REALITY (AR) dern in Höhe von jeweils 44.000 Euro ausgezeich- net. Ein Sonderpreis mit 4.000 Euro ging an einen Baden-Württemberg hat auf den Feldern Film- 14-jährigen Schüler des Schülerforschungszent- und Medienausbildung, digitale Filmproduktion, rums Lörrach. Die Gewinnerteams sollen damit Virtualisierung, Simulation und Virtueller Realität ihre Ideen weiter konkretisieren. Die Kongressteil- eine hervorragende Ausgangsposition. Mit der nehmer erhielten in Vorträgen, Panels und einer Offensive zur Förderung von Virtual Reality (VR) Abschlussdiskussion Einblicke in aktuelle Trends und Augmented Reality (AR) im Rahmen von und Entwicklungen der Share Economy. Auf dem digital@bw wird die Vorreiterrolle in diesem 2018 stattfindenden Kongress werden die Preisträ- Zukunftssektor mit gezielten Maßnahmen in drei ger des Ideenwettbewerbs ihre Geschäftsmodelle Bereichen ausgebaut: vorstellen.
DIGITALE START-UPS 21 →→ „Virtual Reality VR NOW“ →→ „Virtual Reality VR-EVENT“ →→ und Digital Content Funding (DCF) – VR. Die Umsetzung der drei VR-Projekte durch das Animationsinstitut der Filmakademie Baden- Württemberg und der MFG Medien- und Film- gesellschaft Baden-Württemberg hat im 3. bzw. 4. Quartal 2017 begonnen. „VR NOW“ richtet sich an Absolventinnen und Ab- solventen baden-württembergischer Hochschulen, die in Teamarbeit präsentationsfähige Prototypen virtueller Erlebniswelten entwickeln. Durch „VR EVENT“ werden die weltweit neuesten Ent- wicklungen auf dem Gebiet der Virtuellen Realität im Rahmen der jährlich in Stuttgart stattfinden- den Internationalen Konferenz für Animation, Effekte, Games und Immersive Medien (FMX) präsentiert. Sie ist die wichtigste europäische Fachveranstaltung in diesem Bereich. „DCF-VR“ fördert junge Unternehmen bei der Erstellung von innovativen VR-Medienprojekten. Virtual Reality und Augmented Reality sind hochinnovative Felder sowohl in künstlerischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Auswir- kungen dieser zukunftsweisenden Technologien reichen auch in viele andere Bereiche wie etwa den Automobilsektor, die Architektur oder in die Medizin. Das Programm hat spürbaren Mehrwert für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Absolventinnen und Absolventen der einschlägi- Die Landesregierung inves- gen Hochschulen in Baden-Württemberg. tiert in den kommenden zwei Jahren 2018/19 rund 25 Mio. Euro in Digitale Start-ups.
22 4 SCHWERPUNKTTHEMA: INITIATIVE WIRTSCHAFT 4.0 – DIGITALISIERUNG IN DER FLÄCHE VORANBRINGEN
INITIATIVE WIRTSCHAFT 4.0 23 Viele Unternehmen im Land sind Vorreiter bei der digitalen Transformation. Doch besonders für kleine und mittlere Unternehmen aus der Industrie, dem Handwerk, dem Handel, der Hotellerie und Gastronomie sowie der gesamten Dienstleistungswirtschaft ist es eine größere Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle zu digitalisieren. Die Landesregierung hat deshalb die digitale Transformation der Wirtschaft zu einem zentralen Schwerpunktthema der Digitalisierungsstrategie gemacht. Sie hat Maßnahmen definiert, die dazu dienen, insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen in allen Branchen bei der Transformation zur Wirtschaft 4.0 zu unterstützen und: →→ Digitalisierung in der Wirtschaft voranzubringen. →→ Wissenstransfer in die Unternehmen sicherzustellen. →→ Arbeitsbedingungen an die digitalisierte Welt anzupassen. →→ Innovationen voranzubringen. →→ Digitalen Fortschritt in Land- und Forstwirtschaft sowie der Tourismusbranche zu fördern. →→ Geodaten zugänglich zu machen. Mit diesen Maßnahmen wollen wir erreichen, dass der Mittelstand als Wirtschaftsmotor und größter Arbeit- geber im Land auch in Zukunft seine starke Stellung behält. a ZENTRALE MASSNAHMEN IN DER UMSETZUNG Z u den zentralen Vorhaben, die in diesen Dazu richtet das Ministerium für Wirtschaft, Bereichen bereits auf den Weg gebracht Arbeit und Wohnungsbau regionale Digital Hubs wurden, gehören: ein. Es sind Ideen-, Experimentier- und Kollabora- tionsräume, in denen unterschiedlichste Kom- petenzen, Disziplinen, Ideen, Technologien und REGIONALE DIGITALISIERUNGSZENTREN – Kreativität aufeinandertreffen und sich gegen- „DIGITAL HUBS“ seitig befruchten. Als Anlaufstelle für kleine und mittlere Unternehmen unterstützen sie diese Wir wollen digitale Innovationen in der gesamten schon beim Einstieg in und beim Ausbau von Fläche des Landes voranbringen. Digitalisierungsvorhaben.
INITIATIVE WIRTSCHAFT 4.0 24 Damit werden sie zu Kristallisationspunkten für Digitalisierung gibt. Darüber hinaus wurden digitale Innovationen in Baden-Württemberg. eine Reihe von Best-Practice-Beispielen Im Rahmen des Digitalgipfels 2018 – Wirtschaft mittelständischer Unternehmen aus Baden- 4.0 BW wurde am 5. Februar 2018 die Entschei- Württemberg bei der Digitalisierung vorgestellt. dung bekanntgegeben, die folgenden regionalen Digital Hubs zu fördern: →→ DIGI HUB Südbaden, Strategische Partner – Aktuell läuft die zweite Stufe des Auswahlverfah- Klimaschutz am Oberrhein e.V., Freiburg rens mit der Ausarbeitung formeller Förderan- →→ Digital Hub Bruchsal-Kraichgau, Regionale träge. Aufgrund der hohen Qualität der einge- Wirtschaftsförderung Bruchsal GmbH, reichten Konzepte werden die insgesamt zur Bruchsal Verfügung stehenden 10 Mio. Euro vollständig →→ Digital Mountains, St. Georgener Technolo- ausgeschöpft. Mit ersten Bewilligungen ist vor- giezentrum GmbH, St. Georgen aussichtlich im zweiten Halbjahr 2018 zu rechnen. →→ DigitalHub kurpfalz@bw, Digital-Agentur Heidelberg GmbH, Heidelberg →→ Digitalisierungsregion Ulm | Alb-Donau | Biberach, Industrie- und Handelskammer Ulm WEITERE FÖRDERANGEBOTE FÜR KLEINE →→ Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg, UND MITTLERE UNTERNEHMEN Industrie- und Handelskammer Ostwürttem- berg, Heidenheim Die Digitalisierungsprämie soll kleineren Unter- →→ DNS – DigitalHub Neckar-Alb und Sigmaringen, nehmen unbürokratisch Unterstützung bei kon- Industrie- und Handelskammer Reutlingen kreten Umsetzungsschritten zur digitalen Trans- →→ Heilbronn-Franken Connected (hfcon), formation bieten. Die im Jahr 2017 durchgeführte Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH, modellhafte Erprobung der Digitalisierungsprämie Künzelsau hat den branchenübergreifenden Bedarf für dieses →→ RESPOND – Steigerung der regionalen Förderangebot nachdrücklich bestätigt. Wettbewerbsfähigkeit durch personalisierte (kontextbasierte), digitale Produkte und Der Modellversuch „Digitalisierungsprämie“ war am Dienstleistungen, Wirtschaftsförderung 10. Juli 2017 im Rahmen der „Initiative Wirtschaft Nordschwarzwald GmbH, Calw 4.0“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und →→ ZD.BB – Zentrum für Digitalisierung Wohnungsbau unter dem Dach von digital@bw Böblingen, Landratsamt Böblingen. gestartet. Dafür standen 2,2 Mio. Euro zur Verfü- gung. In kurzer Zeit wurden insgesamt 254 Anträge Am Digitalgipfel 2018 – Wirtschaft 4.0 BW mit durchschnittlich 8.844 Euro bewilligt, die sich als einem wichtigen Meilenstein der Initiative auf die nachstehenden Branchen wie folgt verteil- Wirtschaft 4.0 nahmen über 1.200 Gäste aus ten: Bauwirtschaft (18), Gastgewerbe (6), Handel Wirtschaft, Forschung, Kammern, Verbänden und (33), Handwerk (42), IKT-Wirtschaft (17), sonstige Gesellschaft aus ganz Baden-Württemberg teil. Dienstleistungen (35), Verarbeitendes Gewerbe (66), Neben der Bekanntgabe der ausgewählten regio- Verkehr und Logistik (1), Wissenschaft und nalen Digital Hubs wurde bei der Veranstaltung u. technische Dienstleistungen (13), Sonstige (23). a. der „Monitoring-Report – Wirtschaft DIGITAL Baden-Württemberg“ vorgestellt, der einen um- Der Modellversuch richtete sich an kleinere Un- fassenden Überblick über den Stand der baden- ternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten, die für württembergischen Wirtschaft beim Thema Maßnahmen der Digitalisierung und zur Verbesse-
INITIATIVE WIRTSCHAFT 4.0 25 rung der IT-Sicherheit Zuschüsse von bis zu 10.000 2025 (Kreishandwerkerschaft Region Karls- Euro erhielten. Gefördert wurde auch die digitale ruhe / Baden-Württemberg Connected e.V. / Qualifizierung von Beschäftigten im Zusammen- Arbeitsgemeinschaft der Kreishandwerker- hang mit der Umsetzung dieser Maßnahmen. schaften in Baden-Württemberg) Aufgrund des erfolgreichen Modellversuchs wird →→ Dynamischer Arbeitskreis Digitalisierung die Digitalisierungsprämie im Rahmen der Landes- in der Zerspanung - AK DigZe (Hochschule strategie digital@bw und der „Initiative Wirtschaft Furtwangen) 4.0“ im Jahr 2018 fortgesetzt. →→ Entwicklung und Umsetzung eines inno- vativen und nachhaltigen Beratungs- und Der digitale Wissenstransfer ist von zentraler Transferkonzepts für digitale Geschäfts- Bedeutung für das Gelingen der Digitalisierung. modellinnovationen im Handwerk Baden- Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Woh- Württembergs (BWHM GmbH / Universität nungsbau hat daher am 10. Juli 2017 einen Stuttgart / Ferdinand-Steinbeis-Institut) Ideenwettbewerb für Digitale Transferprojekte →→ Handwerker-Netzwerk Digitalisierung gestartet. Insgesamt sind 55 Projektskizzen (Institut für Technik der Betriebsführung beim Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und im Deutschen Handwerksinstitut e.V. - itb / Wohnungsbau eingegangen. Aufgrund der hohen Handwerkskammer Karlsruhe / Hochschule Qualität der eingegangenen Konzepte wurde Heidelberg) entschieden, die insgesamt zur Verfügung stehen- →→ Laboratory Internet of Things - Lab-IoT den 4 Mio. Euro vollständig für die Förderung der (Fraunhofer Institut für Produktionstechnik eingegangenen Konzepte einzusetzen. und Automatisierung IPA, Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Auf dieser Grundlage konnten 15 Projekte für eine Biotechnologie) Förderung ausgewählt werden: →→ Open House of Living Labs (FZI Forschungs- →→ Biberacher Kompetenz- und Technologie- zentrum Informatik) transferzentrum für die Digitalisierung der →→ Place2tex - Digitalisierung des Innovations- Bauwirtschaft (Hochschule Biberach) managements der Textil- und Bekleidungs- →→ BIM Open Source - Implementierung im industrie Baden-Württemberg (Südwesttextil Planerverbund (bw-engineers GmbH) e.V. / Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden- →→ Cyber Access Baden-Württemberg - CAB Württemberg e. V. / techtex Neckar-Alb) (Virtual Dimension Center Fellbach w.V. / →→ Smart Caravan - SmaC (Hahn-Schickard- Baden-Württemberg Connected e.V. / micro- Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. / TEC Südwest e.V.) TechnologyMountains e.V. / Gewerbeschule →→ Der IT-Security-Koffer: Demonstration, Villingen-Schwenningen / Smart Home and Erklärung, Anleitung und Lehre zu Prinzipien Living Baden-Württemberg e.V.) der IT-Sicherheit - DEAL (FZI Forschungs- →→ Smart Services für Macher (Universität zentrum Informatik) Stuttgart / Hochschule Furtwangen / IHK →→ Digitale Kompetenz in Betrieben stärken - Schwarzwald-Baar-Heuberg). DiKo Be_st (IMU Institut GmbH / PH Ludwigsburg / Hochschule Furtwangen) →→ Digitale Prozesskette zur Herstellung funktio- nalisierter Kunststoffbauteile mittels additiv Aktuell erfolgt die zweite Stufe des Auswahlver- gefertigter Spritzgusswerkzeuge - fahrens mit der Ausarbeitung konkreter Förder- DigiPro (Hahn-Schickard-Gesellschaft für anträge. Mit ersten Bewilligungen ist voraus- angewandte Forschung e.V.) sichtlich im zweiten Halbjahr 2018 zu rechnen. →→ Digitales Innovationsnetzwerk Handwerk
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