OPER IM FOKUS MÄRZ 2022 - Freunde der Wiener Staatsoper
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Die Nummer 1 der Opernfreunde OPER IM FOKUS MÄRZ 2022 CHRISTIAN THIELEMANN ALS KUNSTHISTORIKER SCHWERPUNKT WOZZECK ETIENNE DUPUIS IM PORTRAIT Maria Yakovleva und Denys Cherevychko am 13.3. im Hotel Bristol © Andreas Jakwerth
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Inhalt VERANSTALTUNGEN Seite 5 Christian Thielemann als Kunsthistoriker • Mittwoch 27. April Osterfahrt nach Linz zu PARSIFAL • Samstag 16. April Seite 6 Salon Opéra zu Tristan und Isolde • Freitag 8. April THEMA Wozzeck Seite 7 Die historischen Kriminalfälle (RAINHARD WIESINGER) 5 Seite 9 Seite 10 Georg Büchners literarische Vorlage (RAINHARD WIESINGER) Der Weg auf die Opernbühne (RAINHARD WIESINGER) 7 Seite 12 Rezeption (RAINHARD WIESINGER) Seite 14 Diskographie (RICHARD SCHMITZ) PORTRAIT Seite 16 Etienne Dupuis (RAINHARD WIESINGER) MEINUNG Seite 4 Heinz Zednik MISTERIOSO Seite 6 16 KULINARISCHE 5 Christian Thielemann © Matthias Creutziger GENUSSBIBLIOTHEK Seite 25 7 Johann Christian Woyzeck, Kreidelithographie, um 1822, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Quelle: de.wikipedia.org SERVICETEIL 16 Etienne Dupuis © Yan Bleney Seite 18 Spielplan • Seite 19 Tipps • Seite 22 Radio, TV STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 3
… Liebe Opernfreunde! Forum Meine lieben FREUNDE, nach schrecklichen Pandemie-Jahren wird hoffentlich wirklich bald Normalität in unser geliebtes Opernhaus einziehen. Die nächste Premiere ist Alban Bergs Wozzeck, in einer nach meiner Meinung nicht wirklich notwendigen Neuinszenierung, weil die alte von Adolf Dresen und Herbert Kapplmüller ganz hervorragend ist. Aber bitte, warum nicht: Lassen wir uns, was das Regie-Team betrifft, Heinz Zednik überraschen. Beim Dirigat von Philippe Jordan wird es sich ganz sicher wieder um höchste © Terry Linke Qualität handeln. Die Besetzung ist ausgezeichnet, hervorheben möchte ich den von mir außerordentlich geschätzten Christian Gerhaher als Wozzeck, ein hervorragender Singdarsteller, der in dieser Partie keine Wünsche offen lassen wird. Anja Kampe und Jörg Schneider sind Garanten für eine großartige Ensembleleistung in dieser von mir sehr geliebten Oper von Berg/Büchner. Persönlich ver- bindet mich mit Wozzeck sehr viel: Immerhin begann ich bereits in der alten Inszenierung als Narr. Wer erinnert sich nicht an Ludwig, Berry, Dönch, Klein in der Inszenierung von Oscar Fritz Schuh und Caspar Neher?! Später sang ich diese Partie in zahl- reichen Vorstellungen, in zwei den Andres, rasch einspringend und übernehmend, viele Jahre den Hauptmann, etwa unter dem Dirigat von Heinrich Hollreiser. Ich erinnere mich noch an seine großartige Schlagtechnik, klar und deutlich, für so ein Stück der Idealfall. Auch in der bisher letzten, oben bereits erwähnten Inszenierung Dresen/Kapplmüller (mit Grundheber, Behrens, Haugland, Raffeiner) war ich als Hauptmann dabei. Es waren wirkliche Sternstunden dieses großartigen Werks, dieser großartigen Dichtung und dieser großartigen Musik. Den Hauptmann sang ich auch in Barcelona, später kehrte ich dann wieder mit großer Freude zur Rolle des Narren zurück: an der Scala (mit Nigl als Wozzeck, Dirigat: Gatti, Regie: Flimm), an der Dependance der Berliner Lindenoper, dem Schillertheater (Regie: Bredt, am Pult Barenboim) sowie am Theater an der Wien… Ich bin also Wozzeck geschult, in drei Rollen! Passend zum Thema abschließend noch der Hinweis auf unseren beliebten Salon Opéra im Hotel Bristol zu Wozzeck, am 18. März, wo unser Morten Frank Larsen live singen wird. Tags darauf sind wieder einmal die Kinder dran, mit Donizettis Liebestrank! Wie immer mit den herzlichsten Grüßen an alle Damen und Herren der Opernfreunde, Euer Heinz Zednik © Helene Bauer © Andreas Jakwerth © Andreas Jakwerth SALON OPÉRA im Hotel Bristol Künstlergespräch MARIA YAKOVLEVA & DENYS CHEREVYCHKO Fr. 18.3., 16 Uhr: WOZZECK Sonntag, 13. März 14.00 Uhr Sa. 19.3., 12 Uhr Hotel Bristol für KINDER zum LIEBESTRANK Moderation: Susanne Kirnbauer-Bundy Moderation: Thomas Dänemark 4
Christian Thielemann als Kunsthistoriker ...der Herr Kapellmeister einmal anders: als Kunsthistoriker auf Spurensuche in Schloss Friedrichstein. Selbstverständlich wird diese Soiree philharmonisch untermalt werden. © Matthias Creutziger Mit 60 Farbtafeln und 200 Schwarz- weiß-Abbildungen.Herausgegeben von Christian Thielemann und dem Kunst- historiker Kilian Heck (Deutscher Kunstverlag). Seit Jahren erforschen sie mit Leiden- Christian Thielemann schaft und Akribie die wechselhafte & Schloss Friedrichstein Geschichte des Barockschlosses. Mi. 27.4.2022, 18.00 Uhr Dabei haben sie Erstaunliches ans Licht Grand Hotel Wien gebracht: Entgegen der bisherigen Moderation: Thomas Dänemark Annahme sind bedeutende Teile der Ausstattung wie prachtvolle Wand- € 20 (Mitglieder), € 30 (Gäste), teppiche und kostbare Gemälde Karten ab 19.4. im FREUNDE-Büro keineswegs verloren, sondern bis heute gut erhalten. ISBN-13 : 978-3422073616 Richard Wagner PARSIFAL 16. April 2022, 17.00–22.00 Uhr Landestheater Linz Martin Achrainer (Amfortas), William Mason (Titurel) Michael Wagner (Gurnemanz), Heiko Börner (Parsifal) Adam Kim (Klingsor), Katherine Lerner (Kundry) Bruckner Orchester Linz © Peter Philipp Musikalische Leitung: Markus Poschner Inszenierung: Stephan Suschke www.landestheater-linz.at Parsifal – das ist die Schöpfung, mit der An der Wiener Staatsoper stand Wagners sich Richard Wagner als Künstler von Werk in der Weihnachtszeit auf dem Pro- OPERNFREUNDE-Fahrt der Welt verabschiedete. gramm. Zu Ostern wird es erstmals nach LINZ zu PARSIFAL seit Jahrzehnten nicht gespielt. Karsamstag,16.4.2022 Inszenieren wird dieses Bühnen- Preis pro Person: € 160 weihfestspiel um den Toren Parsifal, der Daher haben wir für die OPERNFREUNDE Anmeldeschluss: 18.3. sich die Tugend des Mitleidens erarbeitet am Karsamstag einen Ausflug nach Linz und so die leidende Ritterschaft, die organisiert. den Heiligen Gral hütet, erlösen kann, Busfahrt: Abfahrt Wien um 14 Uhr bei der Bestätigung/Zahlschein per Post der Linzer Schauspieldirektor Oper, Rückkehr nach Mitternacht. Karte Stephan Suschke. in der besten Kategorie inkludiert! STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 5
Misterioso Misterioso 1. Alban Bergs Gattin Helene Auflösung Februar Nahowski soll einen hochgeborenen „natürlichen“ Vater gehabt haben 1. Wie kam das einstmals blühende – wen? Brügge zu dem Namen „Die tote Stadt“, und wer erfand ihn? 2. Wer unterstützte Alban Berg Der Hafen versandete und schnitt Brügge finanziell bei der Drucklegung von der Nordsee ab / Romanautor seiner Wozzeck-Partitur und Georges Bodenbach (Das tote Brügge). wie bedankte er sich? 2. Korngolds Tote Stadt enthält neben 3. Alban Bergs Violinkonzert trägt Mariettas Lied noch einen weiteren die Widmung „Dem Andenken „Ohrwurm“. Welchen? eines Engels“. Wer war gemeint? Das Tanzlied des Pierrot: „Mein Sehnen, mein Wähnen“ © Ursula Tamussino 3. Welcher Wiener Opernstar Diesmal zu gewinnen debutierte als Marietta an der ACHTUNG: ALLE 3 Fragen Metropolitan Opera in New York? Einsendeschluss: müssen richtig beantwortet werden! Maria Jeritza Bitte per Post, FAX oder e-mail: 20.3.2022 verein@opernfreunde.at Gewinner Dr. Brigitte Draxler, Dr. Eva Kubalek und Brigitte Zsizsik erhalten NEUJAHRSKONZERT der WIENER PHILHARMONIKER 2022 (Sony Classical) Salon Opéra SALON OPÉRA Den Opernbesuchern von heute ist zu TRISTAN UND ISOLDE wahrscheinlich beim Beginn des Vor- Freitag, 8. April 16.00 Uhr spiels, mit dem berühmten Tristan- Hotel Bristol akkord, gar nicht mehr bewusst, wie revolutionär die harmonische Ge- Wien nimmt in der Aufführungs- staltung der Partitur war. Wagner geschichte von Wagners Tristan und selbst war sich der Qualität seines Werks Isolde einen besonderen und vor allem jedoch schon immer bewusst: blamablen Platz ein: Die ehrwürdige „Mein größtes Meisterstück in der Kunst Hofoper begann im Herbst 1862 mit den des feinsten allmählichsten Überganges Vorbereitungen für die Uraufführung, ist gewiss die große Szene des zweiten im Frühjahr 1863 warf man aber nach Aktes von ,Tristan und Isolde‘. Der Anfang 77 Proben das Handtuch und etikettierte dieser Szene bietet das überströmendste die Partitur als unspielbar. Die Ehre der Leben in seinen allerheftigsten Affekten bewältigten Erstaufführung fiel daher – der Schluss das weihevollste, innigste Spezialpreis für FREUNDE: € 39 München zu, wo man Tristan und Isolde Todesverlangen.“ Bestätigung vom Hotel Bristol am 10. Juni 1865 aus der Taufe hob, mit Gesprächsthemen wird es bei diesem Hans von Bülow am Dirigentenpult. Salon Opéra also mehr als genug geben. rw 6
WOZZECK Die historischen Kriminalfälle VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R Johann Christian Woyzeck, Kreidelithographie, um 1822 (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Sign.: Gei I/18a), Quelle: de.wikipedia.org A lban Bergs am 14. Dezem- verschiedenen Berufen ließ er sich als Soldaten verabredet hatte. Woyzeck ber 1925 an der Berliner Soldat anwerben. Als Woyzeck 1807 ermordete Woost letztendlich noch am Staatsoper uraufgeführter bei den mecklenburgischen Truppen selben Abend und stellte sich selbst Wozzek schrieb als erste abendfül- in Stralsund diente, lernte er eine Frau der Polizei. Für das 19. Jahrhundert lende atonale Oper Musikgeschichte. namens Wienberger(in) kennen, mit eher unüblich, sollte sich der Mord- Beschäftigt man sich zunächst mit den der er ein gemeinsames Kind hatte. prozess über einen Zeitraum von drei historischen Begebenheiten der Hand- Im Gegensatz zur Bühnenhandlung Jahren ziehen: Am 16. August 1821 lung, so stößt man auf Kriminalfälle, waren sie jedoch nicht verheiratet, wurde die Verteidigungsschrift ein- die bei jedem True-Crime-Podcast auch W oyzecks Mordopfer sollte sie gereicht. Daraufhin veröffentlichte die gute Figur machen würden. zunächst nicht werden. 1818 kehrte „Nürnberger Zeitung“ eine Meldung, Woyzeck wieder nach Leipzig zurück, wonach der Angeklagte an „periodi- Johann Christian Woyzeck wuchs wo er sich nun auf ein Verhältnis mit schem Wahnsinn“ gelitten habe. in Leipzig auf, wo er am 13. Jänner der Witwe Woost einließ. Da diese In diesem Sinne beantragte auch 1780 geboren wurde. Mit 13 Jahren auch Kontakte zu anderen Soldaten Woyzecks Verteidiger eine gerichts- war er bereits Vollwaise und entschied unterhielt, verfiel Woyzeck mehr und ärztliche Untersuchung in Bezug sich, eine Lehre als Perückenmacher mehr dem Alkohol und begann sie auf dessen Zurechnungsfähigkeit. Ein zu beginnen. In diesem Zusammen- auch zunehmend zu misshandeln. erstes Gutachten wurde von Johann hang machte er auch Bekanntschaft Innere Stimmen, die ihren Tod forder- Christian August Clarus erstellt, der mit seinem späteren Mordopfer ten, ignorierte er zunächst. Schließlich ihm nach fünf Unterredungen attes- Johanna Christiane Woost. Die für erwarb er aber doch eine abgebroche- tierte, zurechnungsfähig zu sein, einen Lehrling üblichen Wanderjahre ne Degenklinge, mit der er die Tat worauf am 22. Februar 1822 das Todes- begannen für Woyzeck 1798, allerdings ausführen sollte. Am 21. Juni 1821 urteil verkündet wurde. Die Hinrich- war dies auch die Zeit, in der er seinen verabredeten sich Woyzeck und Woost. tung wurde für den 13. November unsteten Lebenswandel begann: Nach Diese erschien aber nicht zu dem festgelegt, die eingebrachten Gnaden- wenig erfolgreichen Versuchen in Treffen, da sie sich mit einem anderen gesuche wurden abgelehnt. STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 7
Schwerpunkt Nur wenige Tage vor der Exekution Wie der Lehrer und Komponist Ernst der Delinquent ging mit viel Ruhe allein bestätigte ein Augenzeuge Woyzecks Anschütz (er sollte mit dem Lied auf das Schafott, kniete nieder und psychische Verwirrung, was zu einem „Oh Tannenbaum“ weltberühmt betete laut mit viel Umstand, band sich weiteren Gutachten führte. Erstellt werden) in seinem Tagebuch notier- das Halstuch selbst ab, setzte sich auf wurde dieses wiederum von Clarus. te, war man aber auch im Leipzig den Stuhl und rückte ihn zurecht, und Im Jänner/Februar 1823 führte er des 19. Jahrhunderts einem solchen schnell mit großer Geschicklichkeit noch einmal fünf „Unterredungen“ Spektakel nicht abgeneigt. Wohl auch, hieb ihm der Scharfrichter den Kopf mit dem Angeklagten und bestätigte weil es die erste öffentliche Hinrich- ab, so daß er noch auf dem breiten abermals dessen Zurechnungs- tung seit drei Jahrzehnten war: Schwerdte saß, bis der Scharfrichter das fähigkeit. Schwerdt wendete und er herabfiel. Aus heutiger Sicht kann die Rich- „Freitag, den 27. August (1824). Das Blut strömte nicht hoch empor; tigkeit von Clarus’ Einschätzung Heiter und sehr warm. Hinrichtung des sogleich öffnete sich eine Fallthür, wo jedoch angezweifelt werden, denn Delinquenten Woyzeck. Das Schafott der Körper, der noch ohne eine Be- das Gutachten lässt Rückschlüsse auf war mitten auf dem Markt gebaut. 54 wegung gemacht zu haben auf dem eine schwere psychische Erkrankung Cürassiere von Borna hielten Ordnung Stuhl saß, hinabgestürzt wurde; so- Woyzecks zu: So litt er seit Jahren um das Schafott; das Halsgericht wurde gleich war er unten in einen Sarg gelegt unter anhaltenden Depressionen, auf dem Rathause gehalten. Kurz vor und mit Wache auf die Anatomie ge- die zu einem Suizidversuch führten. halb 11 Uhr war der Stab gebrochen, tragen. Alsbald wurde auch schnell das Auch danach hegte er immer wieder- dann kam gleich der Delinquent aus Schafott abgebrochen, und als dies ge- kehrende Selbstmordgedanken, da dem Rathause, Goldhorn und Hänsel schehen war, ritten die Cürassiere fort. ihm „innere Stimmen“ zuriefen, er gingen zur Seite und die Rathsdiener Die Gewölbe, die vorher alle geschlossen solle „ins Wasser springen“. Außer- in Harnisch, Sturmhaube und Piken waren, wurden geöffnet und alles ging dem sprach der Verurteilte häufig voran, rechts und links; die Geistlichen an seine Arbeit. Daß Vormittags keine davon, dass er glaube, sein Herz blieben unten am Schafott; Schule war, versteht sich.“ // werde „mit einer Nadel berührt“. Clarus vermerkte auch, dass der Johann Christian Woyzecks Hinrichtung am 27. August 1824 auf dem Marktplatz in Leipzig, Federlithografie von C. G. H. Geißler, Originalbeschriftung: I. C. Woyzeck geht seinem Tode als reuevoller Christ Verurteilte am ganzen Leib zitterte, entgegen, auf dem Marktplatze zu Leipzig. den 27. August 1824 Quelle: de.wikipedia.org wenn er dessen Zelle betrat, und nicht in der Lage war, seinen Kopf stillzuhalten. Zusätzlich sah Woyzeck „feurige Streifen“ am Himmel. Diese Erscheinungen bildeten schließlich den Teil eines psychischen Wahnsystems, wonach Woyzeck „Geister“ und „die Freimaurer“ als Drahtzieher seines Unglücks bezeichnete. All dessen ungeachtet sah das Ge- richt am 4. Oktober 1823 Woyzecks Zurechnungsfähigkeit als erwiesen an und ließ das Todesurteil am 27. August 1824 vollstrecken. Öffentliche Hinrichtung als Be- lustigung für tausende Schaulustige assoziiert man eher mit dem Mittel- alter oder der Französischen Revo- lution. 8
WOZ Z E C K Georg Büchners literarische Vorlage VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R K enner von Georg Büchners Experimenten“ klären, ob man Militär wenn auch bereits in bearbeiteter nur fragmentarisch über- und einfache Bevölkerung nicht über- Form, veröffentlicht wurde und nun liefertem Drama werden wiegend mit eiweißreichen und vor den Titel Wozzeck trug. Ermöglicht bereits die markanten Unterschiede allem kostengünstigen Hülsenfrüchten durch ein chemisches Verfahren zwischen dem realen Fall und dem In- verköstigen könne. Durchgeführt wurde die Tinte wieder lesbar. halt des Schauspiels beziehungsweise wurde dieser Menschenversuch an der Oper festgestellt haben. Büchner Soldaten, die drei Monate lang aus- Die sprachliche Gestaltung des Stücks wurde auf den Kriminalfall durch schließlich Erbsbrei zu sich nehmen war schon früh Gegenstand wissen- seinen Vater aufmerksam, der Medi- sollten. Das Ergebnis war jedoch er- schaftlicher Betrachtungen: Denn im ziner war und deshalb auch „Henkes nüchternd: Die Probanden litten bald Gegensatz zum klassischen Drama Zeitschrift für die Staatsarzneikunde“ nicht nur unter Halluzinationen, dominiert in Woyzeck die Umgangs- abonnierte, worin Clarus seinen sie verloren auch die Kontrolle über sprache. Durch ganz bewusst ein- Aufsatz „Die Zurechnungsfähigkeit ihre Muskulatur. Dies erklärt auch gebaute Satzbrüche erreicht Büchner des Mörders J. C. Woyzeck, nach Woyzecks psychische und neuro- Authentizität. Die soziale Spannung Grundsätzen der Staatsarzneikunde logische Krankheitssymptome, die zwischen den Figuren wird durch aktenmäßig erwiesen“ publizierte. In medizinisch durch eine Vergiftung die verschiedenen Sprachebenen derselben Zeitschrift stieß Büchner mit sogenannten nichtproteinogenen unterstrichen. So bedient sich etwa wahrscheinlich auch auf einen Aminosäuren zu erklären sind. der Doktor einer hochdeutschen weiteren Mord, der unübersehbare Ausdrucksweise, während Woyzeck Ähnlichkeiten mit seinem Drama hat: Georg Büchners früher, durch eine und Marie, den untersten Gesell- Am 15. April 1816 tötete der Schuster- Typhus-Infektion verursachter schaftsschichten entsprechend, durch geselle Johann Philipp Schneider in Tod erlaubte es ihm nicht mehr, sein Dialekte gefärbt und grammatikalisch Darmstadt den Druckereigesellen Theaterstück detailliert auszu- fehlerhaft kommunizieren. Außerdem Bernhard Lebrecht. Um seine Spuren arbeiten. Als er am 19. März 1837 in lässt auch die Bezeichnung der Rollen zu verwischen, reinigte er danach Zürich mit nur 24 Jahren verstarb, Rückschlüsse auf ihre soziale Stellung seine Hände und sein Gesicht am umfasste das Manuskript 31 Szenen, zu: Die niedrigstehenden Personen, Bessunger Tor und wusch seine die nicht erkennen ließen, wie sie darunter Woyzeck, sein Stuben- Kleider im Großen Woog, einem am der Autor anordnen wollte, da er kamerad Andres, Marie, das Mädchen Rand der Innenstadt gelegenen See, keine Gliederung in Akte vorgenom- Käthe, Maries Nachbarin Margreth und besuchte daraufhin eine Gast- men hatte. Viele der kurzen Szenen sowie der Narr Karl tragen reale stätte. Lebrechts Leiche wurde rasch wirkten außerdem überaus eigen- Namen und erscheinen als Charak- gefunden, Schneider anhand der ständig. Als würden diese Fakten tere mit Identifikationspotential. Die Mordwaffe überführt. Auch er wurde den Germanisten nicht schon genug übrigen Protagonisten sind dagegen zum Tode verurteilt. Rätsel aufgeben, verblasste die Tinte lediglich nach ihren beruflichen des Manuskripts auch so stark, dass bzw. sozialen Funktionen betitelt: Auch ein kleines Detail in der ersten bereits der Bruder des Autors Schwie- „Tambourmajor“, „Hauptmann“, Unterredung des Titelhelden mit dem rigkeiten hatte, diese zu entziffern. „Doktor“, aber auch „Großmutter“, Doktor, in der er angewiesen wird, nur Aus diesem Grund verzichtete er wohl „Budenbesitzer“, „Jude“. Büchner Erbsen zu essen, ist keine Erfindung darauf, das Fragment in die erste Ge- zeichnet sie eindimensionaler, Büchners: Der Gießener Wissen- samtausgabe von 1850 aufzunehmen. weshalb sie auch mehr klischeehafte schaftler Justus von Liebig sollte in Es sollte weitere 29 Jahre dauern, bis Typen als Charaktere zu sein seine sogenannten „Erbsbrei- Woyzeck erstmals durch Karl Franzos, scheinen.// STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 9
Schwerpunkt Der Weg auf die Opernbühne VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R Alban Berg 1927, Photo von Georg Fayer Quelle: Bildarchiv der ÖNB A ls Alban Berg wenige Wochen die Parallelen weiter, denn neben der Letztendlich hatte Berg aber Glück, vor Ausbruch des Ersten Übereinstimmung von Namen und dass ihm der Frontdienst erspart Weltkriegs im Residenz- dem Vorhandensein eines uneheli- blieb, denn so konnte er doch mit theater München die Erstaufführung chen Kindes soll die Marie des Dra- einer gewissen Regelmäßigkeit an von Georg Büchners Woyzeck be- mas ein auffallend genaues Ebenbild seiner ersten Oper arbeiten. 1917 suchte, war er bereits seit Längerem des Dienstmädchens sein. vollendete er die eng an Büchner auf der Suche nach einem Opernstoff. angelehnte Textfassung, unmittelbar Er fühlte sich von Büchners Stück Die weltpolitischen Ereignisse ver- darauf machte er sich an die Kompo- so angesprochen, dass er sofort den hinderten eine schnelle Ausführung sition. Für sein Textbuch stand ihm Entschluss zur Vertonung fasste. des Opern-Projekts, denn 1915 zunächst nur die bereits erwähnte Vielleicht hing dies auch damit zu- wurde der Komponist im Zuge des Ausgabe von Karl Emil Franzos zur sammen, dass sich in Büchners Ersten Weltkriegs eingezogen. Verfügung. Erst als im November Stück biografische Parallelen Aufgrund seines Asthmas wurde 1919 der erste Akt und die zweite finden, besonders was die Figur der Berg aber recht bald ins Kriegs- Szene des zweiten Akts fertig gestellt Marie betrifft. Bereits 1902 wurde ministerium nach Wien versetzt, waren, las Berg einen kürzlich er- ein Dienstmädchen der Familie Berg wo er offenbar unter der schlechten schienenen Aufsatz von Georg mit dem Namen Marie Scheuchl von Behandlung durch seinen alkohol- Witkowski, der die Arbeit von dem erst 17-jährigen Alban schwan- kranken Vorgesetzten zu leiden Franzos erheblich kritisierte. ger und gebar eine Tochter, der sie hatte. So ist es keine Überraschung, Witkowskis eigene, streng quellen- den Namen Albine gab. Alban Bergs dass Berg 1918 in einem Brief an orientierte, jedoch auch mit Lese- Eltern hatten größtes Interesse, seine Gattin, die Identifikations- fehlern behaftete Ausgabe lag Berg diese Begebenheit geheim zu halten, punkte mit der Titelfigur ansprach: wohl erst im Sommer 1921 vor. und zahlten der jungen Mutter eine „Steckt doch auch ein Stück von mir in Auswirkungen auf die Oper sollte großzügige Abfindung. Selbst Bergs dieser Figur, seit ich ebenso abhängig dies aber keine haben, da sich Berg spätere Frau Helene erfuhr erst von verhaßten Menschen, gebunden, entschloss, wegen der engen Bindung nach Ableben ihres Mannes von der kränklich, unfrei, resigniert, ja gede- von Text und Musik vollständig an Existenz dieser Tochter. Doch gingen mütigt diese Kriegsjahre verbringe.“ dem veralteten Text festzuhalten. 10
WOZ Z E C K Bei der Einrichtung seines Librettos dings kaum strukturell wahrnehm- Berg beabsichtigte, die Dialoge von folgte Berg einer symmetrischen bar, da die Komplexität der musika- Büchner textverständlich auf die Anlage: Die beiden kürzeren, lischen Anlage ein Nachvollziehen Bühne zu bringen, weswegen er auf äußeren Akte (mit jeweils fünf lediglich unter Verwendung der gesungene Formen, wie etwa Arien, Szenen) umrahmen den ebenfalls Partitur ermöglicht. Auch legte Berg verzichtete. fünf Szenen umfassenden, jedoch Wert darauf, dass die Formen nicht weitläufigeren Mittelakt. als Selbstzweck das Hörerlebnis Er hatte eine klare Vorstellung, wie beeinträchtigen sollten. die Sänger ihre Stimmen einzusetzen Viele der Szenen scheinen für sich hatten, nämlich: allein zu stehen, doch die Partitur Ebenso raffiniert ist die Verwendung umspannt ein differenziertes Ge- der Orchesterstimmen: Der Klang- „Keinesfalls singen! Aber trotzdem ist flecht von Leitmotiven, worin sich körper weist spätromantische Größe die Tonhöhe in der Gesangstonhöhe die atonale Oper dem Wagnerschen auf und verfügt mit der Ergänzung (genau nach den Noten) anzugeben Musikdrama verbunden zeigt. Dies durch Gitarre, Xylophon, Celesta, und festzuhalten; letzteres aber mit überrascht angesichts des sonst re- Ziehharmonika und Rute über eine Sprechresonanz.“ volutionären Charakters des Werks. große Farbpalette. Das komplette Orchester ist haupt- Im ersten Akt schreibt Berg für jede sächlich bei den Überleitungen Dies entsprach der Verwendung der Hauptperson (mit der Ausnahme zwischen den Bildern eingesetzt, menschlichen Stimme wie schon in von Wozzeck) ein Charakterstück. während diese selbst sehr sparsam Schönbergs Pierrot-Lunaire zehn In jeder Szene erscheint die Person instrumentiert sind, um die Text- Jahre zuvor. // in einer Begegnung mit dem Titel- verständlichkeit zu erhöhen. helden, wodurch der Hörer die Personen und ihre Beziehung zu Berg variiert außerdem die Or- Wozzeck kennenlernt. chester-Zusammensetzung in Jedem Stück liegt dabei eine eigene jedem Bild. musikalische Form zugrunde (1: Suite, 2: Rhapsodie, 3: Marsch/ Wiegenlied, 4: Passacaglia, 5: Rondo). Auch der zweite Akt folgt dieser Anlage. Die fünf Bilder wurden in der Sequenz einer Sinfonie geschrieben (1: Sonate, 2: Fantasie/Fuge, 3: Largo, 4: Scherzo, 5: Rondo). Der letzte Akt bildet eine Abfolge von fünf Inventionen. Bemerkenswert ist, dass diese vom Barock bis zur Spätromantik reichenden Formen nicht dem Musiktheater, sondern der ab- soluten Musik entnommen sind. Berg wollte mit diesem ungewöhn- lichen Schritt eine Verfremdung Porträt von Georg Büchner, schaffen, um den romantischen undatierte Bleistiftzeichnung des Darmstädter Theatermalers Überschwang der herkömmlichen Philipp August Joseph Hoffmann Opernformen von vornherein zu (1807–1883), vermeiden. Die beschriebenen das Original ist 1944 verbrannt Formen sind für den Hörer aller- Quelle: de.wikipedia.org STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 11
Schwerpunkt Rezeption eines komplexen Opern-Dramas VO N R A I N H A R D W I E S I N G E R D ie Uraufführung am 14. De- und Arbeit. Dieser Schüler Arnold durch den Text zusammengefaßten zember 1925 in Berlin wurde Schönbergs, der einzige schöpferische Szenenbilder mit ihrem amorphen zwar zwiespältig aufgenom- Musiker in der ganzen Schönberg- Tongewebe sammelt Berg zu kleinen men, letztendlich konnte man aber Gruppe, rafft nicht erprobtes geschlossenen Formen, zu Liedern dennoch von einem Erfolg sprechen: Kunstgut zusammen, besitzt und Tänzen, die in ihrer atonalen Erreichte diese Produktion doch aber auch nicht die Willkür eines Harmonie eine schwebende, sogar beachtliche zwanzig Aufführungen Hindemith. Obschon er mit wienerische Anmut haben. Hier in Serie und wurde sehr bald danach Klammern und Fußnageln bricht eine ursprüngliche und an fünfzehn deutschen Bühnen an fragwürdige Leitsätze der sympathische Musikerbegabung nachgespielt. 1926 folgte Prag, Schönberg-Schule angekettet ist, durch. Erzwungen und erklügelt ist 1927 Leningrad und am 30. März bricht doch aus seinem Musizieren dagegen Bergs Konstruktionsversuch, 1930 Wien. zeitweise ein Strahl urspünglicher Szenenfolgen als Präludium, Empfindung. Das gibt ihm den Künst- Sarabande, Gigue, Gavotte; Die Wiener Presse war dem Stück lervorsprung vor Meister Schönberg, Dialoge zwischen Wozzeck und durchaus wohlgesonnen. der, einst ein gewaltiger Anreger, dem Doktor als Passaccaglia mit schon längst in seinen Theorien und einundzwanzig Variationen, So erläuterte Elsa Bienenfeld im geiststreichelnden Paradoxen stecken zwischen Hauptmann und dem Neuen Wiener Journal, dass man geblieben ist und abseits der lebendi- Doktor als Fuge aufzubauen; Berg auf jeden Fall künstlerische gen Entwicklung sein Problemgärtlein einen Monolog der Frau als acht- Seriosität zugestehen muss: bebaut.“ taktige Variationskette zu gliedern. „Ob man an Alban Bergs ‚Wozzeck‘ Die formale Gestaltung des Werks Das ist nicht organisch gewachsene Gefallen findet oder nicht: zu rühmen scheint der Rezensentin teilweise Form, sondern Musik, der ein Mieder sind Wille und Ernst der Wegsuche zu konstruiert: „Innerhalb der nur angezogen ist.“ 12
WOZ Z E C K Wiens Starkritiker Julius Korngold Musik lehrt, in oberster Linie der Es war in der Ära von Claus Helmut übte in der Neuen Freien Presse Durchpulstheit, aus den Spannungen Drese, als die Staatsoper im Juni Kritik an der literarischen Vorlage: aus den Gegensätzlichkieten des 1987 die erste wirkliche Neu- Melodischen hervorgeht.“ produktion des Werks heraus- „Ein richtiges Kunstwerk ist das brachte. Adolf Dresen und Herbert allerdings nicht geworden. Diese lose, Wirklich etablieren konnte sich Kappelmüller waren für die szeni- ungeordnet auf die Nachwelt ge- das Werk nach der Wiener Erst- sche Komponente verantwortlich. kommene Folge skizzenhafter Szenen aufführung nicht, nach dreizehn Für Franz Grundhebers Karriere hält reiner dramatischer Gestaltung Reprisen verschwand es im sollte der Abend von ganz besonde- nicht stand: nicht in der dürftigen November 1932 in der Versenkung, rer Bedeutung sein: diese Premiere Kalendergeschichte von Handlung, Eine Aufführung während der NS- bedeutete für ihn den relativ späten nicht in Komposition, Aufbau und zu Zeit war von vornherein undenkbar. Beginn einer Weltkarriere. Seine Verzerrung neigender Charakteristik. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Marie war Hildegard Behrens, der Es ist zunächst die ethisch-soziale die Wiedereingliederung des hoch Tambourmajor Walter Raffeiner, Tendenz, die, an einem Menschen- komplexen Werks erwartungs- Aage Haugland der Doktor und Heinz schicksale aus dem Gefühle zu gemäß keinerlei Priorität. So Zednik der Hauptmann. Gefühle demonstriert, Wirkung musste man bis Februar 1952 Dirigiert wurde die auch auf CD übt. Dann aber zweifellos auch eine warten, um Wozzeck wieder auf veröffentlichte Aufführung von ästhetische Tendenz, die dem merk- der Bühne sehen zu können, wobei Claudio Abbado. Diese beim Publi- würdigen Drama die Eindruckskraft die Premiere anlässlich des Geburts- kum sehr beliebte Produktion wurde frühzeitig erfaßter und konsequent tages des Komponisten stattfand. bis 2014 immerhin 38-mal gespielt. festgehaltener moderner Stilgrund- Oscar Fitz Schuh führte Regie, Dabei konnte man als Wozzeck etwa sätze sichert.“ die Bühnenbilder und Kostüme auch Matthias Goerne, Sir Simon stammten von Caspar Neher. Die Keenlyside und Franz Hawlata Der Musik Bergs mangelt es nach Titelrolle sang Josef Herrmann, erleben. Deborah Polaski sang an Korngolds Ansicht an Dramatik: die Marie Christel Goltz. László mehreren Abenden die Marie, aber Szemere verkörperte den Tambour- auch Catherine Malfitano und Anne „Wir streiften das Undramatische major, Peter Klein den Hauptmann Schwanewilms waren in dieser Partie solcher Formkünsteleien in ‚Wozzeck‘. sowie Karl Dönch den Doktor. zu erleben. Die musikalische Leitung Wie steht es überhaupt mit seiner lag unter anderem in den Händen Dramatik? So wie es mit aller bloßer Bereits nach fünf Reprisen über- von Simone Young, Seiji Ozawa und szenischer Stimmungs- und siedelte die Produktion im Franz Welser-Möst.// Illustrationsmusik steht, zudem November 1955 in die wiederauf- impressionistischer. Berg hat in einer gebaute Staatsoper, wobei nun Selbstanzeige den Opernkomponisten Staatsoperndirektor Karl Böhm Alban Berg Wozzeck als ‚idealen Regisseur‘ bezeichnet. am Dirigentenpult stand. Christel Wiener Staatsoper Viel mehr ist er tatsächlich nicht in Goltz und Walter Berry begeisterten ‚Wozzeck‘, damit aber als dramati- als Marie und Wozzeck. Als Montag, 21. März, 20 Uhr scher Musiker zu wenig. Schon sein Tambourmajor besetzte man Max Premiere atonal gesinntes Orchester erschwert Lorenz, Karl Dönch wieder als Musikalische Leitung: Gliederung, Aufbau, Ausdruck, Doktor und Peter Klein als Haupt- Philippe Jordan Charakteristik im dramatischen mann. Oscar Fritz Schuhs Ins- Regie: Simon Stone Sinne, wenn es sie nicht ausschließt. zenierung erlebte bis 1984 immer- Christian Gerhaher, Sean Panikkar, Ja, man kann weitergehend sagen: hin 52 Vorstellungen, wobei man Jörg Schneider, Dmitry Belosselskiy, ohne tonale Zusammenhänge und oft Christa Ludwig als Marie hören Anja Kampe ohne Gesangsmelodie auch keine konnte. Im Lauf der Jahre war Operndramatik, die wie die gesamte etwa auch James King in der Partie Reprisen: 24./27./31. März, Entwicklung der dramatischen des Tambourmajors zu erleben. 3. April 2022 STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 13
Schwerpunkt Diskographie Neu aufgelegt wurde der Mitschnitt des Wozzeck vom 25. November 1955 aus Wien. Staatsoperndirektor Karl Böhm hatte sich nach den Eröffnungspremieren von Fidelio und Don Giovanni auch dem als sperrig geltenden Werk zugewandt. Er besetzte die Titelrolle mit dem damals 26jährigen Walter Berry, der neue Maßstäbe setzte und mit diesem Rollende- but viele Nachfolger prägte. Christel Goltz, Max Lorenz, Peter Klein und Karl Dönch sind ein prächtiges Ensemble. Die Wiener Philharmoniker musizieren Musik der Neuen Wiener Schule und das merkt man. Für mich und für viele, die damals dabei waren, ist die liebevolle Aufbereitung der alten Bänder eine schöne Erinnerung. ((AN3060) 1965 war es wieder Karl Böhm, der in Berlin für eine Studioeinspielung den wortgewaltigsten Bariton mit der Rolle des Wozzeck betraute: Dietrich Fischer-Dieskau. Als Marie wurde Evelyn Lear aufgeboten. Helmut Melchert, Fritz Wunderlich, Gerhard Stolze, Karl Christian Kohn und Kurt Böhme assistierten. Trotz dieser luxuriösen Besetzung bleibt Büchners Drama auf der Strecke. Dietrich Fischer-Dieskau versteht, was Wozzeck sagt, aber er fühlt nicht, was Wozzeck fühlt. Auch die Lear ist viel zu distanziert. Böhm und das Orchester der Staatsoper Berlin geben ihr Bestes. In der Doppelkassette der Deutschen Grammophon finden Sie neben einem Booklet mit den Libretti auch die von Berg vollendeten ersten Akte der Oper Lulu mit den selben Protagonisten. (DG 435 705-2) Pierre Boulez hat für seine Studioeinspielung 1966 in Paris wieder Walter Berry engagiert, der an dieser Rolle zum großen Tragöden gereift ist. Isabel Strauss macht seine Partnerin glaubhaft. Mit Fritz Uhl singt wieder ein Helden- tenor den Tambourmajor, Karl Dönch ist ein analytischer Doktor. Boulez geht mit dem Blick des komponierenden Dirigenten an die Partitur heran und macht gemeinsam mit dem Orchester der Pariser Oper viele Feinheiten hörbar. Neben Böhm und Abbado wohl die hörenswerteste Aufnahme. (CBS M2K 79251-2) Die Deutsche Staatsoper Berlin brachte das Werk 1994 heraus. In der Regie von Patrice Chéreau wuchsen alle Sänger zu Darstellern heran. Franz Grundheber singt ebenso wie in Wien einen überzeugenden Wozzeck. Waltraud Meier ist eine ebenbürtige Partnerin, die mit ihren Gefühlen nicht geizt. So werden die Szenen mit den beiden um vieles packender als in der Wiener Premiere. Unter der Leitung von Daniel Barenboim musiziert die Staatskapelle Berlin einen dramatischen Alban Berg. Leider ist die DVD, die die Chéreau-Inszenierung erlebbar machen würde, vergriffen. (teldec 7 0630-14108-2) Interessant ist ein Konzertmitschnitt aus Leipzig 1973 mit Theo Adam in der Titelrolle. Da wird vom Rundfunk-Sinfonie- Orchester Leipzig unter Herbert Kegel sehr akkurat und differenziert musiziert. Adam ist ein kraftvoller Wozzeck, dem man seinen seelischen Untergang aber kaum abnimmt, Gisela Schröter eine verlässliche Marie. Reiner Goldberg als Tambourmajor und Horst Hiestermann als Hauptmann entsprechen ihren Rollen. (brillant 5 028421 946993 3) Bemerkenswert ist der Zusammenschnitt von mehreren Aufführungen an der Hamburger Staatsoper aus dem Jahr 1998 mit Bo Skovhus und Angela Denoke. Intensiv und mit Bühnenatmosphäre gestalten die beiden Ausnahmesänger ihre Partien, auch wenn Skovhus das Dumpfe des einfachen Menschen nicht gegeben ist, und die Denoke manchmal etwas schrill wird. Herausragend Chris Merritt als Hauptmann. Ingo Metzmachers Dirigat ist genau, aber wenig stimmungsfördernd. Er frönt seinem Hang zu Extremen. Insgesamt etwas beiläufig. (EMI Classics 7243556865-2) 2013 hat Hans Graf in Houston die Oper aufgenommen. Der Dirigent führt Roman Trekel und Anne Schwanewilms unaufgeregt und verlässlich. Auch das Houston Symphony Orchester und die Chöre entsprechen hohen Ansprüchen. (Naxos 7 30099 03907 9) Alban Bergs Wozzeck ist ein Bühnendrama, das ohne das Geschehen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, viel an Wirkung verliert. Deshalb macht die Oper auf DVD einen viel tieferen Eindruck. Eine der neueren Einspielungen stammt aus dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Eine musikalisch packende Aufführung unter Sebastian Weigle mit Franz Hawlata als Wozzeck und Angela Denoke als Marie. Sie trägt das Schicksal der geknechteten Frau, die sich einmal kurz der Illusion hingibt, an der Seite des Tambourmajors Zuneigung und Wohlstand zu finden. Hawlata muss man diesmal uneingeschränkt zu seiner Gestaltung gratulieren. Der Regisseur Calixto Bieito schildert den Abstieg Wozzecks in einem Labyrinth von Industrierohren, die an bloßgelegte Eingeweide erinnern sollen. Allerdings geht da der Schauplatzwechsel der einzelnen Episoden verloren. Fast alle tragen eine rote Monteurkluft, da ist es schwierig, auch die Skurrilität der übrigen Figuren klar herauszuarbeiten. Der kleine Sohn scheint schon zehn Jahre alt zu sein und muss ständig eine Sauerstoffmaske tragen. Für Kenner des Werks eine interessante Variante, die wenig skandalträchtig, aber auch wenig sinnstiftend ist. (OA 0985 D) *Richard Schmitz begleitet das Programm der Wiener Staatsoper bei radio klassik STEPHANSDOM (per opera ad astra) 14
WOZ Z E C K Richard Schmitz* Den klaren Weg der Werkverwirklichung gehen Claudio Abbado und Adolf Dresen. Die Inszenierung der Wiener Staatsoper 1987 gliedert die Episoden und zwingt den Zuschauer, sich bei den Zwischenspielen auf die großartige Musik zu konzentrie- ren, weil der Vorhang geschlossen bleibt. Franz Grundheber gibt der Titelfigur die nötige Dumpfheit, Hildegard Behrens ist das Schicksal einer getretenen Frau nicht immer präsent, sie lässt kalt. Die Typisierung der skurrilen Oberschichtfiguren gelingt mit Walter Raffeiner, Philip Langridge, Heinz Zednik und Aage Haugland prächtig. Das Finale erschüttert. Franz Bartolomey kommt mit dem Cellosolo prächtig ins Bild. Die Philharmoniker beweisen einmal mehr, dass sie auch modernere Musik zum Blühen bringen können. (arthaus 100 256) Noch intensiver dringt man in den musikalischen Duktus des Werkes ein, wenn man die CD von dieser Wiener Premiere auflegt. Da fehlt manche störende szenische Outrage. Man kann sich auf die Musik konzentrieren. (DG 423 587-2) Rolf Liebermann hat den Wozzeck 1970 zu einem Film verarbeitet. Gedreht wurde in einem einsamen süddeutschen Schloss. Innenräume und Natur sind authentisch und er- geben eine eigene melancholische Atmosphäre insbesondere in den Orchesterzwischen spielen. Toni Blankenheim erlebt das Schicksal Wozzeks. Die geschundene Kreatur wurde selten so überzeugend dargestellt. Der warme Sopran von Sena J urinac macht die Marie zum eigentlichen Mitleidserreger in dieser Oper. Die Typen sind gut gezeich- net und glaubwürdig, weil sie mit Richard Cassily, Gerhard Unger, Hans Sotin und Kurt Moll hervorragend besetzt sind. Franz Grundheber war schon damals, als Zweiter Handwerksbursch, dabei. Chor und Orchester der Hamburgischen Staatsoper arbeiten unter Bruno Maderna die Feinheiten der Partitur heraus. Nicht zu Unrecht wird dieser Film als Höhepunkt der Opernverfilmung gesehen. Es ist schwierig, bei der Schlussszene mit dem Kind auf dem Steckenpferd nicht zu weinen. (arthaus 101 277) Im November 2010 wurde am Bolschoi Theater in Moskau eine Aufführung unter Teodor Currentzis mitgeschnitten. Leider hatte ich technische Probleme und konnte die Aufnahme nur hören. Die Regie von Dmitri Tcherniakov, der in Wien den Parsifal inszeniert hat, kann ich daher nicht beurteilen. Georg Nigl gestaltet mit schöner Ge- sangslinie die Adrenalinstöße des geknechteten Menschen, Mardi Byers berührt als Marie. Die sorgfältige Arbeit von Cur- rentzis macht sich bezahlt. Chor und Orchester des Bolschoitheaters musizieren beeindruckend. (belair 3 760115 300682) STARS IN DER OPER Sir Bryn Terfel im Opernsalon am 20. 3. 2022, 14 Uhr Foto © Roswitha Waismayer 107,3 in Wien Digital auf DAB+ www.radioklassik.at 94,2 in Graz österreichweit
IM PORTRAIT ETIENNE DUPUIS © Julien Faugere Herr Dupuis, Sie sind in dieser jetzt wirklich so, dass ich nach jeder dings kein Fan von Regiekonzepten, Saison öfter auf der Bühne der Vorstellung zwei Tage brauchte, bis die diese vierte Wand durchbrechen, Staatsoper gestanden als ur- meine Energie zurückkam. Ich wirke ohne dass man versteht, warum sie sprünglich geplant: im September auf der Bühne als Figaro noch immer das tun. sind Sie nämlich höchst erfolg- glaubwürdig, meine Stimme klingt reich als Figaro in der Neupro- auch noch jung, aber ich benötigte Zuletzt haben Sie bei uns den duktion von Il Barbiere di Siviglia eben doch länger, um mich von den Marcello in Zeffirellis Bohème eingesprungen. Sie haben die szenischen Aktionen zu erholen. Auf gesungen. Dies ist nach wie Rolle zuvor ja schon in vielen Pro- jeden Fall war es ein großes Vergnü- vor eine der beliebtesten Insze- duktionen gesungen. Die neue gen, diese Produktion zu machen, nierungen der Staatsoper, die Inszenierung im Haus am Ring da man mit diesen vielen szenischen hoffentlich nie ausgetauscht wird. stieß nicht nur auf Zustimmung. Aktionen das Publikum einbeziehen Mögen Sie solche schon beinahe Haben Sie sich in dem Regiekon- kann und das liebe ich einfach. Unser historische Produktionen? zept wohl gefühlt? Sie mussten Regisseur Herbert Fritsch wollte sehr viel laufen und springen... ja auch, dass jede unserer Gesten Ja, auf jeden Fall. Ich hatte auch das an das Publikum gerichtet ist und Glück, in Zeffirellis Bohème an der Ich habe den Figaro immer sehr le- dieses dadurch fühlt, dass wir auf der Met zu singen, bevorzuge aber die bendig mit Tanzen und Springen ge- Bühne wissen, dass die Zuschauer Wiener Variante, weil sie weniger spielt. Zum letzten Mal sang ich die da sind. Es gibt da einfach keine gefährlich ist.In New York kann Rolle vor etwa vier Jahren und da- vierte Wand. Es war hier ganz klar das Publikum nicht sehen, dass wir mals war ich körperlich einfach fitter nachvollziehbar, was wir machen, hinter der Bühne über viele Stufen und fühlte mich noch jünger. Es war und das gefällt mir. Ich bin aller- gehen müssen. 16
IM PORTRAIT Ich liebe auch das Historische an deutschen Liedern beschäftigte. Ich bin ich generell kein Fan von Hinter- dieser Produktion, was die Be- erinnere mich noch genau, dass mein grundmusik, da ich bei der Pop- setzungen betrifft. Den Marcello erstes Lied „Fremd bin ich einge- musik, wie in der Klassik, einfach hat etwa Rolando Panerai gesungen, zogen“ aus der Winterreise war. Zu Emotionen in der Musik mag. das ist einfach unglaublich. Generell diesem Zeitpunkt war ich neunzehn ist der Marcello eine Rolle, die ich Jahre alt, und ganz plötzlich war es, Was war das entscheidende schon lange und sehr gerne singe. als ob jemand das Licht eingeschaltet Erlebnis, das Sie veranlasste, hätte: Ich beschloss, eine Gesangs- Opernsänger zu werden? Kommen wir zu Ihrer Biographie: karriere zu versuchen. Während des Wie haben Sie Ihren Weg zur Lockdowns habe ich übrigens wieder Lange Zeit wusste ich nicht, welch klassischen Musik gefunden? begonnen, Popsongs zu schreiben. großen Spaß es mir bereitet, auf der Bühne Charaktere darzustellen. Ich Von meinem vierten Lebensjahr an Sie mögen Popmusik also immer hätte mir auch vorstellen können, spielte ich zunächst für zehn Jahre noch... Schauspieler zu werden, wirkte in ganz klassisch Klavier. Dann freute einigen Sprechstücken sowie einem es mich aber nicht mehr so, und ich Ja, ich liebe sie regelrecht. Wenn Film mit. Als mir dann aber klar wechselte zu Jazz-Piano. Gesungen ich mich mit befreundeten Sängern wurde, dass Oper die Verbindung aus habe ich immer schon gerne und so treffe, freut es mich immer, wenn Darstellung und Gesang ist, wusste dachte ich mir, dass ich doch meine jemand dabei ist, der gerne Karaoke ich sehr schnell, dass ich das einmal eigenen Songs schreiben könnte – so macht. Ich mag sehr gerne die Songs machen möchte. Meine erste Oper kam ich zur Popmusik. Außerdem aus den Achtziger und Neunziger habe ich im Alter von achtzehn Jah- begann ich Gesangsunterricht zu Jahren. Für mich bedeutet Pop- ren gesungen, nämlich Les mamelles nehmen, wobei ich mich zunächst mit musik populäre Musik. Allerdings de Tirésias von Francis Poulenc. DAS OPERNHAUS IL BARBIERE Franz Schwarzinger | www.schwarzinger.net DI SIVIGLIA GIOACHINO ROSSINI Musikalische Leitung: George Jackson Inszenierung: Christoph Zauner | Bühne: Nikolaus Webern | Kostüm: Mareile von Stritzky | Licht: Franz Tscheck | Mit: Andrew Morstein, Timothy Connor, Sofia Vinnik, Ivan Zinoviev, Andreas Jankowitsch, Miriam Kutrowatz | Wiener KammerOrchester Premiere: 8. März 2022, 19.00 Uhr Aufführungen: 11. | 13. | 16. | 18. | 20. | 22. | 24. | 26. und 29. März 2022 | 19.00 Uhr Einführungsmatinee: Sonntag, 6. März 2022 | 11.00 Uhr www.theater-wien.at Tageskasse: Mo-Sa 10-18 Uhr Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien 17
Spielplan Spielplan Staatsoper Sa 19.3., Mozart: Die Entführung aus dem Serail, Manacorda/ Staatsoper März 19.00 Neuenfels/ Nickel, Oropesa, Mühlemann, Jurić, Behle, Laurenz Di 1.3., Liebeslieder, Ballett, Robbins, Childs, Balanchine/ 19.30 Musik: Chopin, Górecki, Brahms/ Zapravdin, Yakovleva, So 20.3., Verdi: Rigoletto, Armiliato/ Audi/ Demuro, Tézier, Cherevychko, Fiocchi, Kinney, Uderzo, Carroll, Li Mandri, 19.00 Boecker, Solodovnikov, Bohinec Tariello, Wielick, Wallroth, Maitland, Amako, Kazakov, Hopkins, Tysman Mo 21.3., Berg: Wozzeck, P, Jordan/ Stone/ Gerhaher, Panikkar, 20.00 Schneider, Belosselskiy, Kampe Mi 2.3., Donizetti: L’elisir d’amore, Armiliato/ Schenk/ 19.30 Minasyan, Flórez, Kaydalov, Kiria Di 22.3., Mozart: Die Entführung aus dem Serail, Manacorda/ 18.30 Neuenfels/ Nickel, Oropesa, Mühlemann, Jurić, Behle, Do 3.3., Puccini: Tosca, Armiliato/ Wallmann/ Stikhina, Laurenz 19.00 Grigolo, Frontali Mi 23.3., Verdi: Rigoletto, Armiliato/ Audi/ Demuro, Tézier, Fr 4.3., Donizetti: L’elisir d’amore, Armiliato/ Schenk/ 19.00 Boecker, Solodovnikov, Bohinec 19.30 Minasyan, Lovell, Kaydalov, Kiria Do 24.3., Berg: Wozzeck, Jordan/ Stone/ Gerhaher, Panikkar, Sa 5.3., Puccini: Tosca, Armiliato/ Wallmann/ Stikhina, 20.00, Schneider, Belosselskiy, Kampe 19.00 Grigolo, Frontali Fr 25.3., Tschaikowski: Schwanensee, Reimer/ Nurejew So 6.3., 19.00 11.00 Rossini: Der Barbier für Kinder, Asagaroff/ Hallwaxx, Ensemblemitglieder und Mitglieder des Opernstudios Sa 26.3., Verdi: Rigoletto, Armiliato/ Audi/ Demuro, Tézier, 19.30 Donizetti: L’elisir d’amore, Armiliato/ Schenk/ 19.00 Boecker, Solodovnikov, Bohinec Minasyan, Flórez, Kaydalov, Kiria So 27.3., Berg: Wozzeck, Jordan/ Stone/ Gerhaher, Panikkar, Mo 7.3., Strauss: Salome, Guggeis/ Barlog/ Ablinger-Sperrhacke, 20.00 Schneider, Belosselskiy, Kampe 20.00 Mahnke, Holloway, Lundgren, Jenz Mo 28.3. Keine Vorstellung wegen Proben Di 8.3. Keine Vorstellung wegen Proben Di 29.3., Solistenkonzert Erwin Schrott Mi 9.3., Solistenkonzert Lisette Oropesa, Rubén Fernandez 20.00 20.00 Mi 30.3., Verdi: Rigoletto, Armiliato/ Audi/ Demuro, Tézier, Do 10.3. Keine Vorstellung wegen Proben 19.00 Boecker, Solodovnikov, Bohinec Fr 11.3., Strauss: Salome, Guggeis/ Barlog/ Ablinger-Sperrhacke, Do 31.3., Berg: Wozzeck, Jordan/ Stone/ Gerhaher, Panikkar, 20.00 Mahnke, Holloway, Lundgren, Jenz 20.00 Schneider, Belosselskiy, Kampe Sa 12.3., Mozart: Die Entführung aus dem Serail, Manacorda/ Großes Haus 18.30 Neuenfels/ Nickel, Oropesa, Mühlemann, Jurić, Behle, Laurenz 18.3., 11.00 Generalprobe Wozzeck So 13.3., Tschaikowski: Schwanensee, Reimer/ Nurejew 20.3., 11.00 Matinee zu Wozzeck 19.00 Gustav Mahler-Saal Mo 14.3., Strauss: Salome, Guggeis/ Barlog/ Ablinger-Sperrhacke, 20.00 Mahnke, Holloway, Lundgren, Jenz 5.3., 15.00 Studiokonzert 3 Di 15.3., Mozart: Die Entführung aus dem Serail, Manacorda/ 13.3., 15.00 Regieportrait: Simon Stone 19.00 Neuenfels/ Nickel, Oropesa, Mühlemann, Jurić, Behle, Laurenz 19.3., 11.00 Kammermusik der Wiener Philharmoniker 6 Mi 16.3., Strauss: Salome, Guggeis/ Barlog/ Ablinger-Sperrhacke, 19.3., 15.30 Tanzpodium: Giselle – Schwanensee – Onegin 20.00 Mahnke, Holloway, Lundgren, Jenz Stadler, Schläpfer Do 17.3., Tschaikowski: Schwanensee, Reimer/ Nurejew Kinderoper 19.00 27.3., 11.00 Die Entführung ins Zauberreich, Melear/ Blum Fr 18.3., Tschaikowski: Schwanensee, Reimer/ Nurejew 28.,29.,30.3. Wanderoper für Kinder durch das Gebäude der Wiener 20.00 10.30 Staatsoper 18
Unsere Tipps unter Vorbehalt eventueller Absagen (Stand 18.2.) Tipps WIEN Theater an der Wien in der Kammeroper 1., Fleischmarkt 24, 01/588 30-0, www.kammeroper.at Wiener Musikverein 1., Bösendorferstraße 12, 01/505 81 90, www.musikverein.at 8.–29.3., 19.00 Rossini: Il barbiere di Siviglia, Jackson/ Zauner So 6.3., 15.30 The Music of John Williams, So 6.3., 11.00 Einführungsmatinee Di 8.3., 19.30 Williams/ Mutter; Wiener Philharmoniker Großer Saal Österreichische Gesellschaft für Musik 1., Hanuschgasse 3, 01/512 31 43, www.oegm.org Sa 12.3., 15.30 Brahms: Ein deutsches Requiem, Bolton/ So 13.3., 11.00 Landshamer, Nazmi; Konzertchor NÖ, Mi 9.3., 18.00 Die Vermessung der Klangfarbe Großer Saal Tonkünstler Orchester Niederösterreich Vortrag von Christoph Reuter mit Klang- Sa 12.3., 19.30 Liederabend Magdalena Kožená; Ohad beispielen und interaktiven Grafiken Brahms-Saal Ben-Ari (Klavier), Brahms, Dvořák, Mi 16.3., 18.00 Bachiana – A Solo Cello-Fantasy Martinů, Mussorgski, Bartók Ana Topalovic (Cello) und Gabriele Proy Fr 25.3., 15.30 Berg – Janáček – Adès, (Komponistin) im Gespräch mit Carmen Sa 26.3., 15.30 Adès/ Stotijn, Stone; Wiener Philharmoniker Ottner/ Bach, Doderer, Proy, Rotaru, So 27.3., 11.00 Saariaho, Topalovic; Live-Musik Großer Saal Di 22.3., 18.00 Jean-Baptist Lullys „Psyché“ oder: Von Do 7.4., 19.30 The Music of John Williams, Upadhyaya/ der Vielfalt des klassischen französischen So 10.4., 19.30 Philharmonie der Universität Wien Musiktheaters, Vortrag von Markus Grassl Großer Saal Star Wars, Harry Potter, Jurassic Park u.v.m. mit Musikbeispielen Mi 13.4., 19.30 Liederabend Diana Damrau, Do 31.3., 18.00 „Das kulturelle Gedächtnis der Wiener Großer Saal Jonas Kaufmann; Helmut Deutsch Operette“, Kurzpräsentation des Autors Schumann, Brahms Moritz Csáky und Gespräch mit Harald Haslmayr; mit Musikbeispielen Wiener Konzerthaus 3., Lothringerstraße 20, 01/242 002, www.konzerthaus.at MuTh – Konzertsaal der Wiener Sängerknaben 2., Augartenspitz 1, 01/347 80 80, www.muth.at Di 1.3., 19.30 Liederabend Matthias Goerne, Markus Mozart-Saal Hinterhäuser: Schumann Do 3.3., 19.30 Antike Heldinnen – zeitlose Stimmen Haydn, Glinsner, Beethoven Do 3.3., 19.30 Pretty Yende/ Nadine Sierra Rezitation, Gesang, Streichquintett Großer Saal Mielgo/ Slowakische Philharmonie Händel, Donizetti, Bellini, Debussy, Bernstein Sa 5.3., 16.00 Die Reise des kleinen Prinzen, Kinderoper von Gerald Wirth; Wirth/ Schade, Wiener Sa 5.3., 19.00 Bach: Johannespassion, Wedam/ Heuser, Sängerknaben, Schubert-Akademie Mozart-Saal Fournier, Lerchenberger, Zelinka, Nagl; Wiener Bachsolisten, BAchCHorWien Fr 11.3., 17.00 Wiener Sängerknaben – Classical Do 31.3., 19.00 Haydn, Glinsner, Beethoven So 20.3., 19.30 Great Voices: Joyce DiDonato – Eden Rezitation, Gesang, Streichquintett Großer Saal Emelyanychev/ Il pomo d’oro Händel, Ives, Gluck, Mahler, Wagner u. a. Di 15.3., 19.00 Presse Musiksalon mit Wilhelm Sinkovicz Di 22.3., 19.30 Philharmonic Five – Russian Soul Mozart-Saal Tschaikowski, Prokofjew, Tanejev u. a. Fr 25.3., 19.30 Mozart – Pendercki – Saint-Saëns J. Stemberger; Altenburger, Zimper, Wagner, Khadem-Missagh, Panfilov; Studierende der Mo 28.3., 19.30 Wiener Symphoniker, Carydis/ Quasthoff, mdw Orchester Di 29.3., 19.30 Solist der Wr. Sängerknaben, Wr. Singaka- Großer Saal demie/ Bruckner, Schönberg, Bernstein, Ives Kunst und Kultur – ohne Grenzen Di 29.3., 19.30 Liederabend Sir Simon Keenlyside; Martineau 01/581 86 40, www.kunstkultur.com Mozart-Saal Purcell, Williams, Strauss, Fauré, Schubert 10 % Ermäßigung, Codewort FREUNDE Sa 2.4., 20.30 Bach: Johannespassion, Mertl/ Opernschule Do 7.4., 19.00 Bach: Matthäuspassion, Herreweghe/ und Bühnenorchester der Wiener Staatsoper Großer Saal Collegium Vocale Gent Sa 9.4., 20.30 Musica Coelestis – Vielchörige Meisterwerke Mo 11.4., 19.30 Beethoven: Symphonie Nr. 9, Currentzis/ der Chormusik, Madrigalchor der Hochschule Großer Saal Christensen, Murrihy, Lei, Kymach; für Musik u. Theater München, Kammerchor musicAeterna Orchestra & Choir des Anton Bruckner Instituts der mdw Wien STRETTA • 2 0 2 2 • M Ä R Z 19
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