Organisatorische, pädagogische und didaktische Hinweise - zur Umsetzung in Klassen der Berufsvorbereitung für das Schuljahr 2020/2021 - München ...

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Organisatorische, pädagogische und didaktische Hinweise - zur Umsetzung in Klassen der Berufsvorbereitung für das Schuljahr 2020/2021 - München ...
Organisatorische, pädagogische
   und didaktische Hinweise
 zur Umsetzung in Klassen der Berufsvorbereitung
          für das Schuljahr 2020/2021

                         München, September 2020
Organisatorische, pädagogische und didaktische Hinweise - zur Umsetzung in Klassen der Berufsvorbereitung für das Schuljahr 2020/2021 - München ...
Erarbeitet im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Leitung des Arbeitskreises

Martina Hoffmann           Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung

Redaktion

Julia Biermeier            Staatliches Berufliches Schulzentrum Wasserburg am Inn
Christina Kühnel           Kaufmännische Berufsschule Deggendorf
Daniela von Schultz        Staatliches Berufliches Schulzentrum Kelheim

Mitglieder des Arbeitskreises

Roman Christa              Städtische Berufsschule II Regensburg
Dr. Katrin Flogaus         Europa-Berufsschule Weiden i. d. Oberpfalz
Andrea Neulinger           Mittelschule Geretsried
Margot Nieberle            Staatliche Berufsschule Mindelheim
Tobias Hahn                Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung München
Hubert Ramesberger         Regierung von Niederbayern
Petra Sogl                 FOS/BOS Landshut

Herausgeber
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung
Anschrift:
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung
Abteilung Berufliche Schulen
Schellingstr. 155
80797 München
Tel.: 089 2170-2211
Fax: 089 2170-2215
Internet: www.isb.bayern.de
E-Mail: berufliche.schulen@isb.bayern.de

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„Bildung ist nicht die Vorbereitung fürs Leben, Bildung ist Leben.“
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Die Berufsvorbereitung ist ein wichtiges Angebot der Berufsschulen und stellt gleich-
zeitig eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten dar. Die Kolleginnen und
Kollegen an den Schulen meistern diese Aufgabe mit viel Engagement, großer Krea-
tivität und hoher Motivation.
Mit dem kultusministeriellen Schreiben VI.1-BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020
werden die Rahmenbedingungen für die Berufsvorbereitung an allgemeinen Berufs-
schulen und die kooperativen Klassen der Berufsvorbereitung (BVJ/k, BVJ/s, BIK/V
und BIK, BIJ-ESF, BVJ „Neustart“) im Schuljahr 2020/2021 festgelegt.

Ab dem Schuljahr 2020/2021 bildet ein Vollzeitangebot in Form eines Berufsvorberei-
tungsjahrs gemäß § 5 Abs. 3 i. V. m. § 5 Abs. 1 Satz 2 der Berufsschulordnung
(BSO) das Regelangebot für Berufsschulpflichtige ohne Ausbildungsverhältnis an
den staatlichen allgemeinen Berufsschulen. Den Städten Augsburg, München, Nürn-
berg, Regensburg und Würzburg wurde aufgrund der größeren erforderlichen Raum-
und Personalkapazitäten eine Übergangsfrist zur Umstellung auf verpflichtende Voll-
zeitangebote bis einschließlich dem Schuljahr 2022/2023 eingeräumt. JoA-Klassen
im Einzeltag oder in Blockform werden im Schuljahr 2020/2021 an staatlichen allge-
meinen Berufsschulen nicht mehr eingerichtet.

Dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus ist es ein großes An-
liegen, die Schulen bei der Umsetzung dieser Neuerung zu unterstützen. Eine Hilfe-
stellung sollen die Empfehlungen, Praxistipps sowie die Linksammlung der vorlie-
genden Handreichung sein.

Weiter finden Sie erste Ergebnisse der Modellschulen Zusammenarbeit zwischen
Berufsschule und Jugendberufsagentur auf dem Themenportal Berufsvorbereitung in
Form eines Onlinebuches. Auch diese können eine Inspiration zur individuellen Aus-
gestaltung der Berufsvorbereitung an Ihrer Schule sein.

Das Themenportal Berufsvorbereitung wird kontinuierlich um Materialien zur Unter-
richtsplanung, -gestaltung und mit Lerneinheiten erweitert.

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Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die Inhalte der Handreichung sowie das
notwendige Zusammenspiel zwischen der organisatorischen und unterrichtlichen
Ebene im Bereich der Berufsvorbereitung. Das Empfehlungsschreiben schließt mit
einer Linksammlung.

Abb. 1: Überblick zur inhaltlichen Schwerpunktsetzung

Die Inhalte der Handreichung beziehen sich auf das Schuljahr 2020/2021. Zu Beginn
des Schuljahrs 2021/2022 wird ein Gesamtlehrplan für die Klassen zur Berufsvorbe-
reitung vorliegen. Die vorliegende Handreichung wird infolgedessen erweitert und
angepasst.

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Inhaltsverzeichnis

1 Organisation: informieren – planen – gestalten ....................................................... 6
1.1        Überblick: Berufsvorbereitungsjahr (Schuljahr 2020/2021) ........................... 6
1.2        Schwerpunktsetzungen der Klassenformen .................................................. 8
1.3        Projektplan Berufsvorbereitung ................................................................... 10
1.4        Unterstützungsnetzwerk .............................................................................. 12

2 Unterricht: verstehen – erziehen – stärken ........................................................... 14
2.1        Lebenswelt der Schüler ............................................................................... 14
2.2        Gelingensfaktoren ....................................................................................... 15
2.3        Instrumente zur Feststellung der Lernvoraussetzungen .............................. 16
2.4        (Erst-)Gespräche ......................................................................................... 19
2.5        Klassenleitung ............................................................................................. 20
2.6        Klassenteam: klein und multiprofessionell ................................................... 22
2.7        Ideen zur Unterrichtsgestaltung ................................................................... 23
2.8        Architektur von Erlebensräumen ................................................................. 30
2.9        Distanzunterricht: Verbindung halten........................................................... 33
2.10       Kollegiale Fallberatung ................................................................................ 36

3 Materialsammlung ................................................................................................. 37

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1 Organisation: informieren – planen – gestalten
1.1      Überblick: Berufsvorbereitungsjahr (Schuljahr 2020/2021)

Die bisherige Aufteilung in Angebote für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz sowie
Berufsintegration (für Jugendliche mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund) entfällt und
alle Angebote werden zukünftig unter dem Überbegriff Berufsvorbereitung zusam-
mengefasst.

Eine äußere Differenzierung für die unterschiedlichen Bedarfe der heterogenen Ziel-
gruppe (z. B. Geflüchtete mit besonderem Sprachförderbedarf, Jugendliche mit Prob-
lemen im sozio-emotionalen Bereich oder im Lernen) wird durch die verschiedenen
Formen des Berufsvorbereitungsjahrs ermöglicht:

     Berufsintegrationsklasse (BIK)
      Bedarfsgerecht kann eine Deutschklasse an Berufsschulen (DK-BS; ggf. zur Al-
      phabetisierung) und/oder eine Berufsintegrationsvorklasse (BIK/V) vorgeschaltet
      werden.
     Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) in kooperativer oder rein schulischer Form
     ESF-gefördertes Berufsintegrationsjahr (BIJ-ESF)
     Innovatives ESF-Projekt Berufsvorbereitungsjahr „Neustart“ (BVJ „Neustart“)

Insbesondere für Ausbildungsabbrecherinnen bzw. Ausbildungsabbrecher sollen ab
dem Schulhalbjahr sogenannte BV-Flexi-Klassen gebildet werden: In diesen eben-
falls kooperativ angelegten Klassen können Jugendliche mit sozialpädagogischer
Begleitung betreut werden, die im Schuljahr 2019/2020 ihre Berufsschulpflicht in den
JoA-Klassen in Einzeltages- oder Blockform noch nicht vollständig eingebracht ha-
ben.

Die Formen der Berufsvorbereitung im Schuljahr 2020/2021 sind in nachfolgender
Grafik zusammengefasst (vgl. KMS VI.1-BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020).

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Abb. 2: Übersicht der Klassenformen des Berufsvorbereitungsjahrs (Schuljahr 2020/2021)

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1.2      Schwerpunktsetzungen der Klassenformen

Alle Klassen des Berufsvorbereitungsjahrs richten sich an berufsschulpflichtige junge
Menschen, die keine Berufsausbildung absolvieren bzw. keine weiterführende Schu-
le besuchen (vgl. KMS VI.1-BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020).

Zielsetzung aller Klassenformen der Berufsvorbereitung ist
     die Vertiefung der beruflichen Orientierung und
     die Vermittlung wichtiger Kompetenzen,
die für eine anschließende erfolgreiche (Berufs-)Ausbildung erforderlich sind. Schüle-
rinnen und Schüler in Klassen zur Berufsintegration (BIK/V, BIK und ggf. DK-BS) ha-
ben einen besonderen Sprachförderbedarf. Dementsprechend ist der Spracherwerb
ein essenzieller Unterrichtsinhalt.

Die nachfolgende Grafik bietet einen Überblick über die Intentionen der einzelnen
Klassenformen des Berufsvorbereitungsjahrs:

Abb. 3: Zielsetzung der einzelnen Formen des Berufsvorbereitungsjahrs im Schuljahr 2020/2021

Grundlage einer zielorientierten individuellen Förderung in allen Klassenformen der
Berufsvorbereitung ist die Bestimmung der Lernvoraussetzungen der Schülerinnen
und Schüler. Entsprechend des Ziels der jeweiligen Klassenform ist es sinnvoll,
     in den Berufsintegrationsklassen (BIK/V, BIK und ggf. DK-BS) v. a. das Sprachni-
      veau und die mathematischen Kompetenzen einzuschätzen.

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   innerhalb der Klassenformen des Berufsvorbereitungsjahrs (BVJ/k, BVJ/s und
    BIJ-ESF-Klassen) und in den Neustartklassen v. a. den Bereich der Berufsorien-
    tierung bzw. Berufsvorbereitung genauer zu betrachten.

Für die Deutschklassen an Berufsschulen (DK-BS) wird empfohlen (vgl. KMS VI.1-
BS9400.10-1/117/1 vom 15.06.2020), dass mindestens sieben Jahreswochenstun-
den von der Berufsschule durchgeführt werden, in denen ein Schwerpunkt auf die
intensivierte Wertevermittlung gelegt werden soll. Es ist darüber hinaus sinnvoll, ba-
sale mathematische Fähigkeiten anzubahnen.

In den Berufsintegrationsvorklassen (BIK/V – 1. Jahr im zweijährigen Modell) stehen
neben einer intensiven Sprachförderung grundlegende allgemeinbildende, mathema-
tische und berufsorientierende bzw. berufsvorbereitende Inhalte und Lerngebiete zur
gesellschaftlichen Integration und Wertevermittlung im Vordergrund. Eine Wiederho-
lung der Berufsintegrationsvorklasse ist möglich und v. a. bei einem zu geringen
Sprachniveau zum Bestehen der Berufsintegrationsklasse (BIK – 2. Jahr) zu empfeh-
len.

Neben der Allgemeinbildung, der intensiven sprachlichen Förderung (Zielniveau B1
des GER), der Integrationsarbeit und der Wertevermittlung widmet sich das zweite
Jahr (BIK) verstärkt der Berufsvorbereitung. Überdies können die Jugendlichen im
Rahmen des Unterrichts auf externe allgemeinbildende Abschlüsse vorbereitet wer-
den.

Der gesamte Unterricht in den Klassen zur Berufsintegration sowie den Deutschklas-
sen an Berufsschulen folgt dem Ansatz der integrierten Sprachförderung und dem
Prinzip der sprachsensiblen Unterrichtsgestaltung entsprechend dem Unterrichts-
prinzip Berufssprache Deutsch (vgl. KMS VI.1-BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020).

Die Lehrpläne für die Berufsintegrations- und Deutschklassen können übergangs-
weise als Orientierung für die Arbeit in den anderen Klassen der Berufsvorbereitung,
z. B. BVJ/k, herangezogen werden. Das ISB ist beauftragt, zum Schuljahr 2021/2022
einen gemeinsamen Lehrplan für die Berufsvorbereitung zu erarbeiten. Der Basis-
lehrplan des Lehrplans für Berufsschulen und Berufsfachschulen für das Unterrichts-
fach Deutsch bleibt für alle Klassen der Berufsvorbereitung gültig (vgl. KMS VI.1-
BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020).

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1.3      Projektplan Berufsvorbereitung

Ein Projektplan soll bei der organisatorischen Gestaltung der Berufsvorbereitung unterstützen. Dieser enthält
     organisatorische und
     unterrichtliche Hinweise.

Es werden Empfehlungen zur Zusammenarbeit mit Partnern, wie der Jugendberufsagentur oder den Mittelschulen, gegeben sowie
auch Aufgaben des Klassenteams aufgelistet.

Der Projektplan steht als editierbare Excel-Datei zur Verfügung, sodass dieser entsprechend den Rahmenbedingungen vor Ort ange-
passt werden kann.

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Abb. 4: Screenshots mit Anregungen für einen möglichen Projektplan zur Gestaltung der Berufsvorbereitung

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1.4     Unterstützungsnetzwerk

Um eine Integration sowohl in die Berufsschule als auch in die Gesellschaft und die
Arbeits- bzw. Berufswelt zu ermöglichen, ist eine intensive Zusammenarbeit mit den
außerschulischen Partnern notwendig. Im Rahmen eines multiprofessionellen Ansat-
zes bietet ein aktives Netzwerk unterschiedliche Instrumente und Möglichkeiten, um
Schülerinnen und Schüler zielorientiert zu unterstützen.

Der Zusammenschluss der Agentur für Arbeit, des Jobcenters sowie des Jugend-
amts zur Jugendberufsagentur in Kooperation mit den Schulen und ggf. weiteren
Partnern vor Ort ermöglicht ein abgestimmtes und schnelles Handeln. Auf diese
Weise können die Schülerinnen und Schüler zielorientiert begleitet werden. Das
Themenportal Berufsvorbereitung beinhaltet u. a. einen Leitfaden Gemeinsam mehr
erreichen –Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Jugendberufsagentur sowie
Berichte der Modellschulen Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Jugend-
berufsagentur zu deren individuellen Ausgestaltung der Jugendberufsagentur vor
Ort.

Einen exemplarischen Überblick zu den mannigfaltigen Kooperations- und An-
sprechpartnern enthält die folgende Grafik.

Abb. 5: Beispielhafte Übersicht der Ansprechpartner und Kooperationspartner

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Partner im Bereich der Berufsvorbereitung (nicht abschließend, keine Gewichtung)
sind beispielsweise:

   Beratungslehrkraft an Ihrer Schule
    Eine Beratungslehrkraft berät die Schülerinnen und Schüler bzgl. ihrer Schullauf-
    bahn (z. B. schulische Abschlüsse, berufliche Orientierung und Weitergabe von
    Informationen externer Partner) und bei pädagogisch-psychologischen Problem-
    lagen (z. B. Schulprobleme, Verhaltensauffälligkeiten, Lern- und Leistungs-
    schwierigkeiten). Außerdem unterstützt die Beratungslehrkraft die Schulfamilie
    (z. B. bei Fragen des Unterrichts und der Erziehung, der Elternarbeit, in Form
    von Gruppenberatung) und arbeitet mit weiteren Beratungsdiensten zusammen
    (z. B. Schulpsychologe/in, Schulberatungsstelle, Mobiler Sonderpädagogischer
    Dienst, Bundesagentur für Arbeit, Jugendamt, Jugendsozialarbeit an Schulen,
    Zeugnisanerkennungsstelle, Erziehungs- und Beratungsstellen).

   Staatliche Schulberatungsstelle
    Die Staatliche Schulberatung hilft, die vielfältigen Bildungswege aufzuzeigen,
    Schulprobleme zu klären und zu bewältigen. Sie ist Teil des staatlichen Bildungs-
    und Erziehungsauftrags.

   Mobiler sonderpädagogischer Dienst (MSD)
    Den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) erreichen Sie über die Schul-
    beratungsstellen oder die jeweiligen Förderzentren in Ihrer Umgebung.

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2       Unterricht: verstehen – erziehen – stärken
2.1     Lebenswelt der Schüler

Grundlage einer effektiven Arbeit in den Klassen zur Berufsvorbereitung ist es, das
entwicklungspsychologische Stadium der Schülerinnen und Schüler zu kennen. Da-
rauf aufbauend können die vielfältigen Herausforderungen besser nachvollzogen und
es kann somit zielorientierter agiert werden.

              Der Schulpsychologe Herr OStR Selmaier von der Staatlichen Berufs-
              schule II Landshut erläutert dies in Form eines Podcasts.

                     Veröffentlichung des Podcasts auf dem Themenportal folgt demnächst.
                                                         Link wird an dieser Stelle ergänzt.

Abb. 6: Auszug aus dem Fragenkatalog

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2.2     Gelingensfaktoren

Um sich über Gelingensfaktoren und Good-Practice-Beispiele zu informieren, hören
Sie im nachfolgenden Podcast aus jedem Regierungsbezirk einen Beitrag erfahrener
Lehrkräfte zum Thema „Für eine gelungene Berufsvorbereitung braucht es …“

                       Veröffentlichung des Podcasts auf dem Themenportal folgt demnächst.
                                                           Link wird an dieser Stelle ergänzt.

Der Unterricht in den Klassen zur Berufsvorbereitung bringt weitere Herausforderun-
gen mit sich. Wisniewski/Zierer (2020)1 nennen sieben Prinzipien für einen effektiven
Unterricht.

Abb. 7: Sieben Prinzipien für einen effektiven Unterricht nach Wisniewski/Zierer (2020)

1
 Wisniewski, B. & Zierer, K. (2020). Entwicklung eines Online-Fragebogens zur Erhebung von Unterrichtsqualität
durch Lernendenfeedback und erste Validierungsschritte. Psychologie für Erziehung und Unterricht, 67(2), 138 -
155.

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2.3      Instrumente zur Feststellung der Lernvoraussetzungen

Berufsorientierung
Um die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, bieten
sich folgende Instrumente bzw. Kooperationen an:
     Erstgespräch zusammen mit der sozialpädagogischen Fachkraft
     Potenzialanalyse durch Kooperationspartner, v. a. während der ersten Schulwo-
      chen
     Mittelschule (z. B. Runder Tisch)
     Jugendberufsagentur (z. B. Case Management)
     Bundesagentur für Arbeit (Berufsberatung an der Mittelschule bzw. an der Be-
      rufsschule)
     Praktikumszeugnisse

Mathematische Kompetenzen
Um die mathematischen Kompetenzen einordnen zu können, kann auf bereits veröf-
fentlichte standardisierte Schulleistungstests zurückgegriffen werden.

Vergleichsarbeiten in der 8. Jahrgangs- Jahrgangsstufenarbeiten der 6. Jahr-
stufe                                   gangsstufe (u. a. auf der Lernplattform
                                        mebis downloadbar)

Deutschkompetenzen
In dem Themenportal Berufssprache Deutsch stehen sowohl Hinweise zur Erstellung
eines Einschätzungstests als auch Instrumente zur Feststellung der Lernvorausset-
zungen der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung.

Hinweise zur Erstellung eines Test zur Materialien zum Thema Lernvorausset-
Feststellung der Lernvoraussetzungen zungen und Sprachbegleitung auf dem
der Schülerinnen und Schüler           Themenportal Berufssprache Deutsch

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Soziale Kompetenzen
Folgende Schwerpunkte können Grundlage einer Beobachtung sein:
   Gruppenverhalten (z. B. Übernahme von Gemeinschaftsaufgaben, Kontakt zu
    Mitschülerinnen und Mitschülern, Teamfähigkeit)
   Konfliktverhalten (z. B. Empathiefähigkeit, Umgang mit Kritik, Resilienz)

Methodenkompetenz
Folgende Schwerpunkte können Grundlage einer Beobachtung sein:
   Lernverhalten (z. B. Selbständigkeit, Sorgfalt, Konzentration, Lernfähigkeit,
    Selbstregulierung)
   Organisation (z. B. planvolles, zielgerichtetes, strukturiertes Vorgehen, Zeitma-
    nagement, Zielsetzungsfähigkeit)

Selbstkompetenz
Folgende Schwerpunkte können Grundlage einer Beobachtung sein:
   Emotionalität (z. B. Umgang mit Leistungsdruck, Stress und Feedback)
   Motivation (z. B. Eigeninitiative, Entschlusskraft)

Portfolioarbeit
Eine weitere Möglichkeit, die (Lern-)Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler
festzustellen, sind Portfolioeinträge. Beispiele hierfür sind die beiden Portfolioseiten
   Meine (digitale) Lebensstory und
   Wanderplanung: Meine (digitale) Vorplanung.

Gleichzeitig bietet die Portfolioarbeit den Mehrwert, dass auch die Schülerin bzw. der
Schüler zur Selbstreflexion angeregt wird.

Selbst- und Fremdreflexionsbögen
Selbst- und Fremdreflexionsbögen sind im Unterricht mit wenig Aufwand einsetzbar.
Die subjektiven Beobachtungen können als Grundlage für ein (Lern-) Entwicklungs-
gespräch verwendet werden.

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Selbstreflexionsbögen mit Zielvereinba-        Beobachtungsbögen für Lehrkräfte
   rung für Schülerinnen und Schüler

Arbeitshaltung in der Werkstatt/            Berufsbezogene Fähigkeiten
im Betrieb                                  und Fertigkeiten

Umgang mit Feedback                         Diskurs- und Kritikfähigkeit

Arbeit im Team                              Soziales Handeln und Kom-
                                            munizieren

Handreichung Pädagogisch diagnostizieren im Schulalltag

In der Handreichung Pädagogisch diagnostizieren im Schulalltag werden konkrete
Ideen für diagnostische Ansätze dargestellt, die sich leicht in den Schulalltag einbin-
den lassen. Mit Anregungen für einen erfolgreichen Einstieg in diagnostisches Han-
deln und einer kleinen Sammlung erprobter Materialien wird die konkrete Umsetzung
unterstützt.

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2.4     (Erst-)Gespräche

Persönliche Angaben und Informationen zur bisherigen Schullaufbahn können dem
Schülerakt entnommen werden. Um ein Gesamtbild zu erhalten, empfiehlt es sich,
innerhalb der ersten Wochen ein Schüler-Lehrergespräch zusammen mit der sozial-
pädagogischen Fachkraft zu führen. Nachfolgend finden Sie auf Grundlage des Fra-
gebogens von Petermann/Petermann (2017)2 Anregungen für die inhaltliche Ge-
sprächsgestaltung mit den Schülerinnen und Schülern für den Schuljahresbeginn
sowie einzelne Aspekte, die im Laufe des Schuljahrs vertieft bzw. aktualisiert werden
können. Die Frageimpulse werden je nach Schülerin und Schüler angepasst.

Abb. 8: Anregungen zur inhaltlichen Gesprächsgestaltung eines Erstgesprächs mit den Schülerinnen und Schü-
lern auf Grundlage des Fragebogens von Petermann/Petermann (2017)

2
 Petermann, U. & Petermann, F. (2017). Training mit Jugendlichen. Aufbau und Arbeits- und Sozialverhalten.
Göttingen: Hogrefe.

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2.5     Klassenleitung

Die Klassenleitung ist für die Schülerinnen und Schüler eine zentrale Bezugsperson
in der Schule, die organisatorische Aufgaben wahrnimmt und in besonderer Weise
Verantwortung für die Erziehungsarbeit in ihrer Klasse trägt (vgl. auch § 6 LDO).

Pädagogische Aufgaben
Die Grafik bietet in Anlehnung an Klaffke (2013)3 eine Übersicht über mögliche Auf-
gabenfelder einer Klassenleitung. Diese orientieren sich an den drei Bereichen
     Unterricht,
     Klassenklima und
     Erziehung.
Viele dieser exemplarisch dargestellten Handlungsfelder sind nur in einem multidis-
ziplinären Klassenteam, insbesondere in Zusammenarbeit mit der sozialpädagogi-
schen Fachkraft, zielorientiert umzusetzen.

Abb. 9: Exemplarischer Überblick über pädagogische Aufgaben der Klassenleitung

3
 Klaffke, T. (2013). Klassen führen – Klassen leiten. Beziehungen, Lernen, Classroom Management. Hannover:
Friedrich Verlag, S. 49 - 50.

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Organisatorische Aufgaben
Neben den pädagogischen Aufgaben hat die Klassenleitung auch zahlreiche organi-
satorische Aufgaben. Diese sind wiederum nur durch eine effektive Zusammenarbeit
im Klassenteam zu verwirklichen. Die Tabelle enthält eine beispielhafte Übersicht zu
möglichen Kooperations- und Verwaltungsaufgaben in Klassen zur Berufsvorberei-
tung.

             Kooperation, z. B.                         Verwaltung, z. B.

    im Klassenteam, d. h. mit den unter-      Anwesenheitskontrollen und Klas-
     richtenden Lehrkräften und der sozi-       senbuchpflege
     alpädagogischen Fachkraft                 Einsammeln des Materialgelds und
    mit der Schulleitung                       evtl. der Haftpflichtversicherungsbei-
                                                träge
    mit Eltern und Erziehungsbeistän-
     den, ggf. Einbindung in Aktivitäten       Disziplinarmaßnahmen und
                                                -verfahren
    mit der Beratungslehrkraft
                                               Verwalten der Schülerbögen und
    mit den Schulpsychologen
                                                regelmäßige Überprüfung auf Aktua-
    mit der abgebenden Mittelschule            lisierung der persönlichen Daten
    mit der Jugendsozialarbeit an Schu-       Bescheinigungen und Zeugnisse
     len (JaS)
                                               Abfrage von (Vor-)Erkrankungen
    mit der Bundesagentur für Arbeit           (z. B. Masernschutzattest)
    mit dem Jugendamt                         Besprechen der Haus-, Schul- und
    mit dem Jobcenter                          Werkstattordnung
    …                                         …

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2.6     Klassenteam: klein und multiprofessionell

Die Klassenleitung wird durch ein kleines multiprofessionelles Klassenteam unter-
stützt. Dieses besteht i. d. R. aus
     den unterrichtenden Lehrkräften in der Klasse,
     den sozialpädagogischen Fachkräften und
     der/dem Schulpsychologin/Schulpsychologen sowie
     der Beratungslehrkraft.

Eine hohe Fluktuation der Lehrkräfte in Klassen zur Berufsvorbereitung ist zu ver-
meiden, da sowohl die Absprachen untereinander als auch die Bindungsarbeit zu
den Schülerinnen und Schülern erschwert werden. Verbindliche und regelmäßige
(i. d. R. wöchentliche) Absprachen im gesamten Klassenteam (alle Lehrkräfte zu-
sammen mit den Fachkräften des Kooperationspartners) sind unbedingt erforderlich
(vgl. KMS VI.1-BS94000.10-1/66/20 vom 09.06.2020). Für die Abstimmung der pä-
dagogischen Fachkräfte des Kooperationspartners mit der Schule muss durchschnitt-
lich eine Stunde pro Woche und Fachkraft einkalkuliert werden. Zu diesen Terminen
werden bedarfsbezogen die/der Schulpsychologin/Schulpsychologe und die Bera-
tungslehrkraft hinzugezogen.

Der Stellenwert der pädagogischen Arbeit ist in Klassen der Berufsvorbereitung be-
sonders hoch. Dies fordert ein besonderes Engagement der Lehrkräfte über die reine
Wissensvermittlung hinaus. Ein großes Maß an Flexibilität, Offenheit und Entgegen-
kommen der Schulleitung und des Kollegiums ist erforderlich.

Die sozialpädagogische Fachkraft des Kooperationspartners, die Beratungslehrkraft
und die/der Schulpsychologin/Schulpsychologe sind wichtige Mitglieder des Klas-
senteams. Regelmäßiger Austausch (z. B. als Jour fixe) ist unerlässlich und gilt oft-
mals als präventive Maßnahme, v. a. bei Schülerinnen und Schülern mit multiplen
Problemlagen. Förderlich ist es, wenn die sozialpädagogische Fachkraft bzw. die
Beratungslehrkraft und die Schulpsychologin/der Schulpsychologe auch feste Ar-
beitsplätze an der Schule haben. So kann eine enge Zusammenarbeit sichergestellt
werden.

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2.7     Ideen zur Unterrichtsgestaltung

Ein Unterricht mit klaren Strukturen und gemeinsam ausgehandelten Regeln sowie
ein stringentes transparentes Lob- und Sanktionsverfahren sind unerlässlich für ei-
nen funktionierenden Unterricht. Nur auf dieser Grundlage kann Vertrauen und Wert-
schätzung in der Schüler-Lehrer-Bindung entstehen. Das Wissen um eine bestimmte
Ansprechperson je Thema oder Problemlage verleiht Sicherheit sowie Beständigkeit
und ermöglicht das Finden schneller Lösungswege innerhalb des Klassenteams.

Die Schülerinnen und Schüler brauchen eine Atmosphäre des Sich-angenommen-
Fühlens. Sie sollen erfahren, dass Lernen, bestenfalls verbunden mit einem persönli-
chen Ziel, Freude bereitet und die Schule hierfür einen geschützten kreativen Raum
bietet.

Nachfolgend werden verschiedene Ansätze, Techniken und Instrumente für den Un-
terricht in den Klassen der Berufsvorbereitung auszugsweise vorgestellt.

Abb. 10: Beispiel für Instrumente und Methoden zur Unterrichtsgestaltung in den Klassen zur Berufsvorbereitung

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Partizipation
Die Partizipation der Schülerinnen und Schüler, z. B. bei der Auswahl der Unter-
richtsthemen, hat sich im Laufe des Modellprojekts Zusammenarbeit zwischen Be-
rufsschule und Jugendberufsagentur als erfolgreiche Methode herausgestellt. Die
Mitbestimmung und die damit verbundene Verantwortlichkeit für das eigene Lernen
erweisen sich als ein sinnvolles Instrument zur Steigerung der schulischen Selbst-
wirksamkeit der Schülerinnen und Schüler. Möglichkeiten der Mitbestimmung können
z. B.

   die Auswahl des Ziels,
   die methodische Umsetzung,
   der Zeitplan,
   die inhaltliche Schwerpunktsetzung und
   die Bestimmung des Lernpartners sein.

Portfolioarbeit
Das Portfolio dient der Dokumentation der individuellen Lernentwicklungen und Leis-
tungen der Schülerinnen und Schüler sowie einer transparenten Lernentwicklungs-
darstellung. Als aussagekräftiges Dokument zur Selbst- und Fremdreflexion kann es
die Leistungsbeurteilung sowie Notengebung unterstützen und gleichzeitig eine Ge-
sprächsgrundlage für (Lern-)Entwicklungsgespräche sein.

Um die fachliche Qualität der Portfolioeinträge sicherstellen zu können, ist eine
Rückmeldung durch die Lehrkraft ggf. zusammen mit der sozialpädagogischen
Fachkraft in vielen Fällen unerlässlich. Die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung
dieser Kontrollfunktion hängt vom jeweiligen Portfoliobeitrag sowie dem Leistungs-
stand der Schülerinnen und Schüler ab und muss entsprechend individuell gehand-
habt werden.

Zertifizierungsmöglichkeiten
Eine weitere Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen zu bestäti-
gen, ist die Zertifizierung (vgl. § 13 Abs. 7 Satz 2 BSO). Dies kann auf verschiedene
Weise und in unterschiedlichen Bereichen geschehen, z. B. als

   Teilnahmebescheinigung durch externe Anbieter (z. B. Erlebnispädagogiktag,
    Erste-Hilfe-Kurs, Workshop des Gesundheitsamts),
   Zertifizierung durch die Lehrkräfte (z. B. Maschinenkurs, Medienführerschein,
    Präsentations- und Kommunikationstraining, Konflikttraining),
   Praktikumszeugnis durch einen Betrieb,

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   Zertifizierungen durch den Kooperationspartner (z. B. Potenzialanalyse, Werk-
    statttage, Berufsorientierung, Workshops zur Steigerung der Selbstkompetenz).

Bei Zertifikaten sind die Lerninhalte und erworbenen Kompetenzen genau definiert.
Die Bescheinigung kann ein wichtiger Baustein des individuellen Schülerportfolios
sein.

Individuelle Förderpläne
Grundlegend für die pädagogischen Prozesse und insbesondere die Gestaltung des
Unterrichts ist die Berücksichtigung der sehr differenzierten Entwicklungs-, Lern- und
Verhaltensvoraussetzungen. Jeder Schülerin und jedem Schüler soll die Chance ge-
geben sein, sich entsprechend ihrer bzw. seiner Voraussetzungen optimal zu entwi-
ckeln. Eine Möglichkeit ist, mit individuellen Förderplänen zu arbeiten. Diese erstellt
das Lehrerteam gemeinsam mit der sozialpädagogischen Fachkraft und weiteren
Kooperationspartnern. Unterrichtskonzeptionen sollen das Können und Gelingen be-
tonen und an die individuellen Stärken und Interessen der Schülerinnen und Schüler
anknüpfen (vgl. KMS VI.1-BS94000.10-1/66/20 vom 09.06.2020).

Kontinuierliche (Lern-)Entwicklungsgespräche
Außerdem ist es sinnvoll, dass kontinuierlich stattfindende (Lern-) Entwicklungsge-
spräche, z. B. alle vier Wochen, im Team von Klassenleitung und sozialpädagogi-
scher Fachkraft gemeinsam geführt werden. Im Fokus stehen die Fragen:
   Welche Ziele habe ich?
   Welche Hilfe brauche ich zur Erreichung meiner Ziele?
   Wie können die Ziele überprüft werden?
Dabei sind vor, während und nach dem Gespräch folgende Schritte zu beachten:

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Abb. 11: Phasen eines (Lern-)Entwicklungsgesprächs

Eine Vorlage für ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch steht auf dem The-
menportal Berufsvorbereitung zur Verfügung.

Individueller (Lern-)Entwicklungsvertrag
Das Ergebnis eines (Lern-)Entwicklungsgesprächs sollte in einem individuellen
(Lern-)Entwicklungsvertrag festgehalten werden. Neben der Schülerin bzw. dem
Schüler, der Lehrkraft und der sozialpädagogischen Fachkraft kann es sinnvoll sein,
die Eltern bzw. den Erziehungsbeistand, den Praktikumsbetrieb etc. einzubinden.

Für einen erfolgreichen (Lern-)Entwicklungsvertrag ist es wichtig, dass die Schülerin
bzw. der Schüler ihre Ziele von sich aus anstrebt. Die Schülerinnen und Schüler sol-
len Ziele entdecken, Visionen entwickeln, die für sie positiv belegt sind und dadurch
eine höhere Motivation hervorrufen.

Die richtige Zielauswahl und -formulierung hat eine entscheidende Bedeutung für das
Erreichen des Ziels. Mithilfe des Schemas SMART können Ziele formuliert und über-
prüft werden:

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Abb. 12: Modell SMART

Ergänzende Kriterien für eine gelungene Zielformulierung sind
   Ich-Botschaften und
   eine realistische, kleinschrittige, überprüfbare Zielsetzung, die
   sprachlich positiv und präzise formuliert ist.

Curriculare Grundlagen
Die Allgemeinbildung orientiert sich im Schuljahr 2020/2021 (vgl. KMS VI.1-
BS94000.10-1/66/20 vom 09.06.2020) an den Lernbereichen
   Bildungssystem und Berufswelt,
   Mathematik,
   Ethisches Handeln und Kommunikation,
   Sozialkunde und
   Deutsch
des aktuell gültigen Lehrplans für die Berufsintegrations- und Deutschklassen.

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Abb. 13: Lernbereiche des Lehrplans Berufsintegrations- und Deutschklassen

Eine Lehrplankommission erstellt bis Juli 2021 einen Gesamtlehrplan zur Berufsvor-
bereitung und -integration.
Die Kompetenzbeschreibungen im Basislehrplan des aktuell gültigen Lehrplans für
das Unterrichtsfach Deutsch an der Berufsschule und Berufsfachschule sind eine
weitere Grundlage der Unterrichtsplanung (vgl. KMS VI.1-BS94000.10-1/66/20 vom
09.06.2020).

Abb. 14: Basislehrplan Deutsch für das Berufsvorbereitungsjahr

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Deutsches Sprachdiplom I professional (DSD I pro)
Die pädagogischen Fachkräfte des Kooperationspartners unterstützen die Schule
ggf. bei der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf externe Prüfungen (z. B.
Deutsches Sprachdiplom I professional der Kultusministerkonferenz). DSD I pro be-
steht aus vier Prüfungsteilen: Lese- und Hörverstehen sowie schriftliche und mündli-
che Kommunikation.

Auf dem Themenportal Berufssprache Deutsch finden Sie weiterführende Informatio-
nen sowie Unterrichtsmaterialien zur Vorbereitung der Sprachstandsprüfung.

Strategien und Techniken
Die Heterogenität der Schülerschaft in der Berufsvorbereitung erfordert im Rahmen
der schulrechtlichen Vorgaben einerseits, aber auch im Interesse der jeweiligen
Schülerinnen und Schüler andererseits unterrichtliche und/oder organisatorische
Maßnahmen. Es ist wichtig, die aktuelle Situation der betroffenen Person zu berück-
sichtigen und die jeweilige Maßnahme daraufhin zu überprüfen, ob sie für diese Per-
son zielführend ist. Die folgende Übersicht ist eine Zusammenstellung von Maßnah-
men im Hinblick auf unterschiedliche Unterstützungsbedarfe. Es wird deutlich, dass
es keine generellen „Rezepte“ für die Unterstützung einzelner Schülerinnen und
Schüler geben kann. Alle Maßnahmen müssen im Vorfeld mit dem betroffenen Ju-
gendlichen im Vieraugengespräch besprochen und das weitere Vorgehen abgeklärt
werden. Bei allen Maßnahmen müssen die aktuelle Lebenslage und der Grad der
jeweiligen Beeinträchtigung berücksichtigt werden. Über die getroffenen Vereinba-
rungen sollen alle Lehrkräfte informiert werden. Gemeinsame Handlungskonzepte
brauchen Abstimmung. Ein mögliches Instrument hierfür ist ein individueller Förder-
plan. Die Maßnahmen müssen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst wer-
den. Dies kann beispielsweise in Form von kontinuierlichen (Lern-) Entwicklungsge-
sprächen umgesetzt werden.

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2.8      Architektur von Erlebensräumen

Bei den kooperativen Klassenformen des Berufsvorbereitungsjahrs werden ein Teil
des Unterrichts sowie die sozialpädagogische Betreuung durch einen externen Ko-
operationspartner übernommen (ggf. auch Eigenpersonal des Schulaufwandsträ-
gers). Der Unterricht findet dabei auf der Grundlage schulrechtlicher Bestimmungen
(BayEUG; BaySchO; BSO; KMS) sowie der örtlichen Rahmenbedingungen der ein-
zelnen Schulen in enger Absprache zwischen der Berufsschule und dem vom Ko-
operationspartner gestellten Personal statt. Dies geschieht in den Berufsintegrations-
klassen (BIK/V und BIK) auf Grundlage geltender Lehrpläne. Im Schuljahr 2020/2021
dienen die gültigen Lehrpläne für die Berufsintegration als Orientierung für die Be-
rufsvorbereitung (vgl. KMS VI.1-BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020).

Erlebnispädagogik
Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es, projektorientierte Erlebnisräume aus-
gehend von der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Dies bein-
haltet u. a.
     erlebnispädagogische Elemente,
     Förderung der Kreativität und
     Heranführung an ein sinnvolles Freizeitverhalten, z. B. durch Musik- und Kunst-
      projekte, sportliche Aktivitäten oder theaterpädagogische Elemente.

Abb. 15: Fotocollage mit Einblicken in die Aktivitäten der Modellschulen

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Alltagskompetenzen und Lebensökonomie
Das Stärken von Alltagskompetenzen und Lebensökonomie, wie
   Ernährung,
   Gesundheit,
   selbstbestimmtes Verbraucherverhalten,
   Umweltverhalten und
   Haushaltsführung,
ist ein wesentlicher Bestandteil des unterrichtlichen
Konzepts. Dabei wird ein Praxisbezug hergestellt und
auf die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schü-
ler Rücksicht genommen, um diese zielführend auf das
gesellschaftliche Leben und die Arbeitswelt vorzuberei- Abb. 16: Alltagskompetenz und
                                                          Lebensökonomie
ten.
Vertiefende Informationen mit Praxisbeispielen und Materialien sind in einer Handrei-
chung zusammengefasst.

Persönlichkeitsentwicklung, Teambildung, Wertevermittlung
Im Fokus der Klassen der Berufsvorbereitung steht auch die individuelle und ganz-
heitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Dies erfolgt v. a.
durch eine Förderung und Stärkung der Personal-, Sozial-, Methoden- und Sach-
kompetenz. Der Kooperationspartner organisiert mindestens eine schulische Aktivität
pro Klasse zur Förderung der Klassengemeinschaft mit einem geeigneten (z. B. er-
lebnispädagogischen) Programm. Die Wertevermittlung und (inter-)kulturelle Bildung
sowie die sprachliche Förderung sind Querschnittsaufgaben des Unterrichts in allen
Klassenformen.

Berufsorientierungsprogramm
In den Klassen der Berufsvorbereitung (BVJ/k und BIK) integriert der Kooperations-
partner im Rahmen seines Anteils im Schuljahr 2020/2021 die Elemente
   Potenzialanalyse und
   Werkstatttage
des Berufsorientierungsprogramms (BOP). Weitere Informationen zu diesem Pro-
gramm sind dem nachfolgenden Link zu entnehmen.

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Begegnungsmöglichkeiten schaffen
Geeignete Begegnungsmöglichkeiten zwischen den Schülerinnen und Schülern der
verschiedenen Klassenformen zur Berufsvorbereitung untereinander und auch mit
den Schülerinnen und Schülern der regulären (Fach-)Klassen haben für alle einen
Mehrwert (vgl. VI.1-BS9400.10-1/66/20 vom 09.06.2020). Diese persönlichen Be-
gegnungen können z. B. berufsschulpflichtigen Asylbewerbern und Flüchtlingen Ge-
legenheit geben, in Kontakt mit gleichaltrigen Jugendlichen zu treten und unterstüt-
zen so den Spracherwerb. Zudem können sie dazu beitragen, eventuell bestehende
Ressentiments zu überwinden.

Einige Anregungen für die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten4 sind nachfol-
gend aufgelistet:
 klassenübergreifende Gruppen in geeigneten Fächern bilden
 Tutorensysteme einrichten
 gemeinsame Schulprojekte und -aktivitäten gestalten, beispielsweise zu den Be-
    reichen Umweltschutz, Demokratie und Toleranz, Gesundheit, Musik, Kunst,
    Sport, Theater etc.
 Experteninterviews mit den Schülerinnen und Schülern der Fachklassen zur Be-
    rufsvorbereitung durchführen
 Kooperation mit Betrieben und Vereinen anbieten, um die Berufsorientierung zu
    fördern und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aufzuzeigen
 gemeinsame Teilnahme an Projekten, Wettbewerben oder Angeboten (z. B. Mu-
    seumspädagogik)

4
    Soweit es die jeweils geltenden Hygienebestimmungen zulassen.

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2.9     Distanzunterricht: Verbindung halten

Grundlegende Informationen zum Distanzunterricht liefern die kultusministeriellen
Schreiben vom 16. Juli 2020 Az. VI-BO9200-1-7a.42148 Schulbetrieb an den berufli-
chen Schulen (außer Berufliche Oberschule) in Bayern ab September 2020 inklusive
der Anlage Grundsätze für den Distanzunterricht sowie vom 04.09.2020 Az. II.1 –
BS4363.0/210 Erläuterungen zur Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen zum
neuen Schuljahr, insbes. im Hinblick auf die Maskenpflicht mit der Anlage Rahmen-
hygieneplan.

Ergänzende Informationen zur Schul- und Unterrichtsorganisation sowie dem sozia-
len Miteinander enthält das Themenportal Distanzunterricht in Bayern
(https://www.distanzunterricht.bayern.de/).

Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die Inhalte des Themenportals Distanzun-
terricht in Bayern. Das Portal wird fortlaufend aktualisiert und erweitert.

Abb. 17: Inhalte des Themenportals Distanzunterricht in Bayern (Stand: September 2020)

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In den Klassen zur Berufsvorbereitung ist die Bindungsarbeit neben der Bildungsar-
beit grundlegend. Der Aufbau und das Halten von Bindung sind während des Dis-
tanzlernens erschwert. Neben der Vermittlung von allgemeinbildenden Kompetenzen
und Fachwissen soll deshalb insbesondere in jenen Klassen darauf geachtet werden,
dass weiterhin ein kontinuierlicher Austausch mit den Schülerinnen und Schülern
stattfindet und Strukturen aufrechterhalten werden. Strukturen, wie ein gleichbleiben-
der Tagesablauf, geben Halt und Sicherheit. Sinnvoll ist es, auch während des Dist-
anzunterrichts den Austausch über unterrichtliche Themen hinaus beizubehalten und
so den Schülerinnen und Schülern weiter als Ansprechpartner zur Verfügung zu ste-
hen. Hierbei kommt der sozialpädagogischen Fachkraft eine besondere Rolle zu.
Persönliche Einzelgespräche können durch virtuelle Treffen, z. B. in Form einer Vi-
deokonferenz oder eines Telefonats, ersetzt werden.

Checkliste: Verbindung halten während des Distanzlernens
Die editierbare Checkliste soll den interdisziplinären Klassenteams in den Klassen
der Berufsvorbereitung bei der Organisation des Distanzunterrichts helfen.

Wochenplanarbeit als eine mögliche didaktisch-methodische Grundlage
Die Methode Wochenplanarbeit ermöglicht einen strukturierten Ablauf des Distanz-
unterrichts und fördert individuelles Lernen sowie selbst organisiertes Lernen ent-
sprechend der Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.

Zu Beginn eines fest definierten Zeitraums (z. B. am Montag einer Woche) bekom-
men die Schülerinnen und Schüler einen (individuellen) Plan mit Aufgaben aus ver-
schiedenen Fächern mit unterschiedlichen Lerninhalten. In der dafür vorgesehenen
Zeit haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Aufgaben gemäß dem
Wochenplan zu erarbeiten. Das Aufgabenportfolio kann mithilfe geeigneter digitaler
Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden.

Zu unterscheiden sind die offene und die geschlossene Form des Wochenplans:
Beim geschlossenen Wochenplan bestimmt die Lehrkraft die Inhalte des Plans. Die
Formulierungen der Aufgaben, die Bestimmung der Sozialform und auch die Bereit-
stellung von Materialien sind Aufgabe der Lehrkraft. Die Form des offenen Wochen-
plans bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler mit der Lehrkraft gemeinsam die
Strukturen des Plans erarbeiten, nämlich die Form der Aufgabenstellungen, die So-
zialform sowie die Auswahl der Materialien und Medien.

Lehrkräfte an der Berufsschule unterrichten vermehrt nur ein Fach in einer Klasse,
sodass sich eine fachbezogene Variante des Wochenplans anbietet. Hierbei bezie-
hen sich alle Arbeitsaufträge der Woche nur auf ein Fach. Da die Aufgabenvielfalt
dann geringer ist, muss darauf geachtet werden, dass den Schülerinnen und Schü-

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lern trotzdem genügend Handlungsmöglichkeiten bleiben und die Inhalte im Klas-
senteam abgestimmt sind.

Häufig haben die Lernenden in Wochenplänen Pflicht- und Wahlaufgaben: Die
Pflichtaufgaben müssen von allen Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden, die
Wahlaufgaben bieten die Möglichkeit, nach Interesse oder Vertiefungsbedarf auszu-
wählen.
Generell sollte die Einführung der Wochenplanarbeit im Präsenzunterricht erfolgen.
Lernende, die die Arbeit mit einem Wochenplan nicht kennen, können über die Arbeit
mit einem Tagesplan herangeführt werden.

Möglicher Ablauf der Arbeit mit dem Wochenplan:

Abb. 18: Möglicher Ablauf der Wochenplanarbeit

ISB – Berufsvorbereitung                                                  Seite 35
2.10 Kollegiale Fallberatung

Bei der kollegialen Fallberatung werden in einer Gruppe von Kolleginnen und Kolle-
gen (auch schulartübergreifend) konkrete, aktuelle berufliche Fragestellungen bear-
beitet. Die Besprechung folgt einem festen Schema mit klaren Rollenvorgaben für
alle Beteiligten und hilft auf sehr effiziente Weise, das Repertoire an Lösungsmög-
lichkeiten zu erweitern. Der Beratungsprozess ist so gestaltet, dass in der Regel
nicht nur derjenige, der die Frage vorbringt, sondern die ganze Gruppe in jeder Sit-
zung vom Austausch profitiert.

Im Vordergrund steht das fallbasierte Lernen, d. h., die Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer der kollegialen Fallberatung erweitern ihr Handlungsrepertoire an konkreten
Praxisbeispielen und können erworbenes Wissen dadurch leichter auf eigene berufli-
che Herausforderungen übertragen. Die daraus resultierende Professionalisierung
der Lehrkräfte
   trägt zur Qualitätsentwicklung der Schule bei und
   stärkt die innerschulischen Teams.

Das Beratungsschema
   stützt das Gefühl der Selbstwirksamkeit,
   verhindert das Abrutschen in eine Problemtrance und
   schärft den Blick in eine Lösungsrichtung.

Die gemeinsame Verantwortungsübernahme im Problemlöseprozess stärkt bzw. ent-
lastet alle Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer und ist als präventive Maßnahme
ein wichtiger Bestandteil zur Förderung der Lehrergesundheit.

Detaillierte Informationen zur kollegialen Fallberatung sowie aktuelle Angebote sind
auf der nachfolgenden Seite des Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und
Kultus zum Themenbereich Lehrergesundheit sowie der Homepage der Staatlichen
Schulberatungsstellen zu finden.

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3 Materialsammlung
Alle nachfolgend vorgestellten sowie weitere Materialien und Lerneinheiten finden
Sie          auf          dem           Themenportal          Berufsvorbereitung
(https://www.berufsvorbereitung.bayern.de).

                               Die Inhalte der Handreichung beziehen sich auf das Schuljahr
                               2020/2021. Zu Beginn des Schuljahrs 2021/2022 wird ein Gesamt-
                               lehrplan für die Klassen zur Berufsvorbereitung vorliegen. Die vorlie-
                               gende Handreichung wird infolgedessen erweitert und angepasst.

                               Handreichung Organisatorische, pädagogische und didaktische
                               Hinweise zur Umsetzung in den Klassen der Berufsvorbereitung für
                               das Schuljahr 2020/2021 als PDF-Datei mit Links zu Unterrichtsma-
                               terialien und -hilfen

                               Die Materialien des Portfolios eignen sich besonders gut zur Berufs-
                               orientierung und beim Finden sowie Definieren von für Schülerinnen
                               und Schüler wichtigen Werten. Die Umsetzungshinweise beinhalten
                               neben den Gestaltungsideen meist auch mögliche Methoden, Stra-
                               tegien, Arbeitstechniken und Medien. Das Portfolio lässt sich mithilfe
                               verschiedener digitaler Werkzeuge auch im Rahmen des Distanzun-
                               terrichts einsetzen.

                                  Portfolio Berufsvorbereitung an der Berufsschule – Nutze deine
                                   Chance! als PDF-Datei
                                  Portfolio Berufsvorbereitung an der Berufsschule – Nutze deine
                                   Chance! als PDF-Datei mit Formularfunktion

ISB – Berufsvorbereitung                                                                   Seite 37
Eine Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen zu
                           bestätigen, ist die Zertifizierung von Leistungen (vgl. § 13 Abs. 7
                           Satz 2 BSO). Dies kann auf verschiedene Weisen und in unter-
                           schiedlichen Bereichen geschehen. Bei Zertifikaten sind die Lernin-
                           halte und erworbenen Kompetenzen genau definiert.

                           Die Dokumente enthalten verschiedene Projektideen und Zertifizie-
                           rungsmöglichkeiten, die als Inspiration für die Ausgestaltung vor Ort
                           dienen:

                              Ideenpool mit Projektideen und Zertifizierungsmöglichkeiten als
                               E-Book
                              Ideenpool mit Projektideen und Zertifizierungsmöglichkeiten als
                               PDF-Datei
                              Ideenpool mit Projektideen und Zertifizierungsmöglichkeiten als
                               editierbare PowerPoint-Datei

                           Die Handreichung liefert Grundsätze sowie Strategien für die Eltern-
                           beteiligung und gibt Tipps zur interkulturellen Elternarbeit. Erprobte
                           Unterrichtsmaterialien, hilfreiche Informationsportale und der Schul-
                           versuch AKZENT zur Elternarbeit werden kurz vorgestellt und sind
                           verlinkt. Die Handreichung schließt mit einer Karteikartensammlung,
                           die nützliche Hinweise sowie verlinkte Materialien (v. a. Formularvor-
                           lagen) zur Elternarbeit enthält.

                           Handreichung Elternarbeit. Ideen zur Umsetzung in der Berufsvorbe-
                           reitung

                           Passende Vorlagen zur Handreichung Elternarbeit als editierbare
                           Word-Datei und Word-Dokument mit Formularfunktion:
                                                     Word-Datei
                           Editierbare Word-Datei
                                                     mit Formularfunktion
                           Elternabend                     Elternabend
                           Elternsprechtag                 Elternsprechtag
                           Helferkonferenz                 Helferkonferenz

                           Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkraft schätzen unab-
                           hängig voneinander die Leistungen ein, um eine Grundlage für ein
                           effektives Lernentwicklungsgespräch zu führen. Ein Lernentwick-
                           lungsgespräch bereitet den individuellen Lernentwicklungsvertrag
                           vor.

                            Vorlage für ein (Lern-)Entwicklungsgespräch mit Formularfunkti-
                               on
                            Vorlage für ein (Lern-)Entwicklungsgespräch als PDF-Datei
                            Vorlage für ein (Lern-)Entwicklungsgespräch als editierbare
                               Word-Datei

                           Die Grafik veranschaulicht die drei Phasen (vor, während und nach)
                           eines kontinuierlich stattfindenden, dokumentierten (Lern-) Einwick-
                           lungsgesprächs. Ein Förderplan ist ein Arbeitsplan mit Zielvorgaben.
                           Er entsteht im Austausch aller am Unterricht und an der Förderung
                           beteiligten Personen, d. h., das Lehrerteam erstellt zusammen mit
                           der sozialpädagogischen Fachkraft individuelle Förderpläne je Schü-
                           lerin bzw. Schüler. Ziel ist es, individuelle Lernangebote zu realisie-
                           ren. Hierzu ist es notwendig, dass man die Förderpläne kontinuier-
                           lich aktualisiert und auf die individuellen Lernfortschritte abstimmt.

ISB – Berufsvorbereitung                                                                Seite 38
Die Schülerinnen und Schüler legen gemeinsam mit der Klassenlei-
                           tung, der sozialpädagogischen Fachkraft und ggf. den Eltern bzw.
                           dem Erziehungsbeistand Lernentwicklungsziele sowie Unterstüt-
                           zungsmöglichkeiten fest. Diese gilt es kontinuierlich zu aktualisieren.

                              Vorlage für einen (Lern-)Entwicklungsvertrag mit Formularfunkti-
                               on
                              Vorlage für einen (Lern-)Entwicklungsvertrag als PDF-Datei
                              Vorlage für einen (Lern-)Entwicklungsvertrag als editierbare
                               Word-Datei

                           Ein Förderplan ist ein Arbeitsplan mit Zielvorgaben. Er entsteht im
                           Austausch aller am Unterricht und an der Förderung beteiligten
                           Personen, d. h. das Lehrerteam erstellt zusammen mit der sozialpä-
                           dagogischen Fachkraft individuelle Förderpläne je Schülerin bzw.
                           Schüler. Ziel ist es, individuelle Lernangebote zu realisieren. Hierzu
                           ist es notwendig, dass man die Förderpläne kontinuierlich aktuali-
                           siert und auf die individuellen Lernfortschritte abstimmt.

                            Vorlage für einen individuellen Förderplan mit Formularfunktion
                            Vorlage für einen individuellen Förderplan als PDF-Datei
                            Vorlage für einen individuellen Förderplan als editierbare Word-
                               Datei

                           Ein Projektplan soll bei der Gestaltung der Klassen zur Berufsvorbe-
                           reitung unterstützen. Dieser kann beispielsweise in organisatorische
                           und unterrichtliche Hinweise gegliedert sein.

                           Ein Projektplan für die Berufsvorbereitung listet z. B. Empfehlungen
                           zur Zusammenarbeit mit Partnern, wie der Jugendberufsagentur
                           oder den Mittelschulen sowie auch Aufgaben des Klassenteams auf.
                           Die Vorlage enthält einige Ideen zur organisatorischen und unter-
                           richtlichen Ausgestaltung der Klassen zur Berufsvorbereitung. Der
                           Plan muss jedoch im Klassenteam an die individuellen Gegebenhei-
                           ten vor Ort angepasst werden.

                              Projektplan Berufsvorbereitung als editierbare Excel-Tabelle
                              Projektplan Berufsvorbereitung als PDF-Datei

ISB – Berufsvorbereitung                                                                Seite 39
Die Ergebnisse des Modellprojekts Zusammenarbeit zwischen Be-
                           rufsschule und Jugendberufsagentur sollen mithilfe dieser Zwi-
                           schenberichte der Modellschulen öffentlich zugänglich gemacht
                           werden.

                           Die Zwischenberichte haben zum Ziel, anhand der enthaltenen
                           Ideen und verschiedenen Konzepte sowie unterschiedlichen metho-
                           disch-didaktischen und pädagogischen Ansätze der einzelnen Mo-
                           dellschulen, für Sie eine Inspiration zur individuellen Ausgestaltung
                           der Berufsvorbereitung an Ihrer Schule zu sein.

                              Zwischenberichte als Onlinebuch
                              Zwischenberichte als PDF-Datei mit Hyperlinks

                           Persönliche Angaben und Informationen zur bisherigen Schullauf-
                           bahn können dem Schülerakt entnommen werden. Um ein Gesamt-
                           bild zu erhalten, empfiehlt es sich, innerhalb der ersten Wochen ein
                           Schüler-Lehrergespräch zusammen mit der sozialpädagogischen
                           Fachkraft zu führen.

                           Nachfolgend finden Sie auf Grundlage des Fragebogens von Peter-
                           mann/Petermann (2017) Anregungen für die inhaltliche Gesprächs-
                           gestaltung mit den Schülerinnen und Schülern für den Schuljahres-
                           beginn sowie einzelne Aspekte, die im Lauf des Schuljahrs vertieft
                           bzw. aktualisiert werden können. Die Frageimpulse werden je Schü-
                           lerin bzw. Schüler angepasst.

                            Fragenpool für (Erst-)Gespräche als PDF-Dokument
                            Fragenpool für (Erst-)Gespräche als editierbare Word-Datei

ISB – Berufsvorbereitung                                                               Seite 40
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