P R- Ha nd b u ch kratie leben "Demo für das Bundesprogramm
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Dem o k r a t i e f ö r d e r n . Vi elf a l t g es t a l te n . v o r be u g e n . Ex tr e m is mu s
1. Kommunikation in der Öffentlichkeit Inhalt Alles ist Kommunikation | 7 Kommunikation unter dem Dach des Programms „Demokratie leben!“ | 8 2. Wie funktioniert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit? Ansprache der Zielgruppen | 13 Nachrichtenwert: Über was wird berichtet? | 17 Maßnahmen und Instrumente der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | 19
3. Professionelle PR: Wie stelle 5. Onlinekommunikation: ich mich der Öffentlichkeit vor? Zielgruppen direkt ansprechen Gute PR braucht Botschaften | 21 Website – das kommunikative Herzstück | 57 Gestaltung und Corporate Design | 23 Newsletter | 61 Eine hilfreiche Ergänzung: Pressespiegel | 61 Im Netz nicht untergehen: Monitoring 4. Pressearbeit: Aufmerksamkeit und Suchmaschinenoptimierung | 61 ist kein Zufall Machen Sie sich sichtbar: Pressemitteilung | 29 6. Sichtbarkeit durch soziale Medien Presseverteiler | 41 Soziale Netzwerke kennen und nutzen | 65 Ansprache der Medien | 42 Umgang mit Kritik im Netz | 77 Interview | 54 7. Kommunikation in Krisen- und Ausnahmesituationen
Alles ist Kommunikation Körpersprache, Worte und auch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit will Schweigen: Alles ist Kommunikation. die Öffentlichkeit gezielt informieren. Ob mit unseren Freundinnen und Um als gemeinnützige Akteurin oder Freunden, der Familie, im privaten gemeinnütziger Akteur wahrgenom- oder im beruflichen Raum – unsere men zu werden, reicht es heutzutage Kommunikation folgt bewusst oder nicht aus, „Gutes zu tun“. Nur wenn unbewusst immer einem Zweck und Sie auch darüber sprechen und Ihre ist somit zielgerichtet. Presse- und Ziele ebenso wie Ihre Ergebnisse kom- Öffentlichkeitsarbeit (abgekürzt PR, munizieren, stellen Sie sicher, dass englisch public relations) ist dabei eine die Öffentlichkeit aufmerksam und professionalisierte Form der Kommu- ein größtmöglicher Personenkreis nikation mit anderen. angesprochen wird. 7
KOMMUNIKATION IN DER ÖFFENTLICHKEIT Dabei sollten Sie stets folgenden zu bewerkstelligen ist. Auf den folgen- Grundsatz beachten: den Seiten finden Sie die wichtigsten PR-Instrumente sowie praktische Hil- Gute PR ist relevant und informativ, fen wie Checklisten, Textbausteine eindeutig und wahrhaftig. und Vorlagen. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Projekte im Bundesprogramm Kommunikation unter „Demokratie leben!“ soll im Wesent- Gute PR ist relevant und lichen darauf abzielen, die Bürgerin- dem Dach des Programms informativ, eindeutig nen und Bürger vor Ort, die demo- „Demokratie leben!“ und wahrhaftig. kratischen Kräfte der Region und die breite Öffentlichkeit über das Bun- Ihre Presse- und Öffentlichkeitsar- desprogramm und die geförderte beit erfolgt durch die Förderung auch Projektarbeit zu informieren und zu immer im Kontext des Bundespro- vernetzen. gramms „Demokratie leben!“. Die Pro- Das folgende Handbuch ist ein jekte und die Mitwirkenden von Service für alle, die im Rahmen des „Demokratie leben!“ setzen in allen Bundesprogramms Zuwendungen Regionen Deutschlands ein Zeichen erhalten. Es soll Sie bei der Kommuni- für eine starke Demokratie. Damit kation im Rahmen des Bundespro- dies auch öffentlich wahrgenommen gramms unterstützen. Hierbei steht wird, braucht es mediale Bericht- im Fokus, dass gute Öffentlichkeits- erstattung und Präsenz in den sozi- arbeit bereits mit einfachen Mitteln alen Medien. Sie und Ihre Tätigkeit 8
geben dem Bundesprogramm ein Gesicht. Sie sind Teil eines großen Netzwerks und repräsentieren das Programm nach außen. Daher ist es wichtig für Ihre Kommunikation, die Hintergründe und Zielsetzungen des Bundesprogramms zu kennen: Demokratie, Freiheit und Recht- staatlichkeit – auf diesen Werten beruht ein gutes und solidarisches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Überzeugung. Diese Werte wer- den jedoch immer wieder angegriffen. Menschen- und Demokratiefeind- lichkeit hat viele Gesichter: Sie reicht von Rechtsextremismus über Anti- semitismus, Homosexuellen- und Transfeindlichkeit, islamistischen Extremismus, Islam- und Muslim- feindlichkeit sowie Antiziganismus bis hin zu linkem Extremismus. 9
KOMMUNIKATION IN DER ÖFFENTLICHKEIT Mit dem Bundesprogramm „Demo- Aber was bedeutet das konkret? In kratie leben!“ unterstützt das Bundes- der Kommunikationsarbeit besteht ministerium für Familie, Senioren, immer die Herausforderung, abstrakte Frauen und Jugend das zivilgesell- Begriffe verständlich zu erklären und schaftliche Engagement für Demokra- in einen Kontext zu setzen. Die Ziele tie und gegen jede Form von Extre- von „Demokratie leben!“ können fol- mismus. Gefördert werden hierzu gendermaßen beschrieben werden: Projekte in ganz Deutschland, die sich für ein vielfältiges, respektvolles und Demokratie fördern heißt: „Demo- gewaltfreies Miteinander einsetzen. kratie leben!“ stärkt das Bewusstsein für Demokratie, die demokratische Die Kernziele des Bundesprogramms Bildung und den gesellschaftlichen lauten: Zusammenhalt. Sie und Ihre Tätigkeit Demokratie fördern Vielfalt gestalten heißt: „Demokratie geben dem Bundes- leben!“ erarbeitet Lösungen, um allen programm ein Gesicht. Vielfalt gestalten Menschen, unabhängig von ihrer Reli- gion, sexuellen Orientierung, Herkunft Sie sind Teil eines Extremismus vorbeugen oder politischen Einstellung, ein fried- großen Netzwerks und volles Leben in demokratischen Struk- repräsentieren das turen zu ermöglichen. Ziel ist es, dass Programm nach außen. 10
die Gesellschaft Vielfalt als Chance begreift und Widersprüche aushält. Extremismus vorbeugen heißt: „Demokratie leben!“ will die Entste- In der Kommunikations- hung demokratie- und menschen- arbeit besteht immer feindlicher Phänomene sowie extre- die Herausforderung, mistischer Einstellungen verhindern abstrakte Begriffe ver- und stattfindende Radikalisierungs- ständlich zu erklären prozesse frühzeitig unterbrechen. Das und in einen Kontext zu schließt neben Rechtsextremismus setzen. auch islamistischen Extremismus und linken Extremismus mit ein. 11
2. Wi e f u n k t i o n i e r t Pr e ss e - u n d k t s ar b ei t ? Öf fe n t l ic h e i 12
Ansprache der Zielgruppen Jede Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Influencerinnen und Influencer sowie Sie sollten sich immer zuerst bewusst will Informationen an eine Zielgruppe PR-Akteurinnen und -Akteure ande- machen, wen Sie mit Ihren Inhalten vermitteln. Journalistinnen und Jour- rer Institutionen wichtige Multiplika- ansprechen wollen, und dann die pas- nalisten sind als Multiplikatorinnen torinnen und Multiplikatoren. Das senden Maßnahmen und Kanäle und Multiplikatoren dabei eine wesent- bedeutet für Sie, dass Sie nicht nur den wählen. Im Folgenden finden Sie eine liche Hilfe. Wenn Sie diese für Ihre Kontakt zu den Journalistinnen und Auflistung der wichtigsten Zielgrup- Themen interessieren, berichten Medi- Journalisten suchen sollten, sondern pen und auf was Sie bei der Ansprache en über Ihre Partnerschaft für Demo- auch zu anderen Akteurinnen und achten sollten: kratie oder Ihr Modellprojekt und Akteuren aus Ihrem Bereich oder Ihrer bringen so Ihre Botschaft in die breite Region (z. B. zur Kommunikations- Öffentlichkeit. Neben den Journalis- abteilung der Stadt mit eigenem News- tinnen und Journalisten sind in un- letter oder einem Blog, der sich mit serer digitalen Informationsgesell- Ihrem Thema beschäftigt). schaft auch Bloggerinnen und Blogger, 13
WIE FUNKTIONIERT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT? 1. 3. Die interessierte Öffentlichkeit Fachöffentlichkeit (bspw. Akteure Bei der (interessierten) Öffentlichkeit und Akteurinnen aus Wissenschaft, können Sie grundsätzlich davon aus- gehen, dass sie demokratische Werte 2. Bildung und Politik) Bei der Fachöffentlichkeit können ein vertritt. Sie begrüßt Ihr Engagement. Politische Akteurinnen und gewisser inhaltlicher Kenntnisstand Allerdings hat sie keine konkreten Akteure sowie Entscheidungsträge- sowie Kenntnisse zum Engagement Vorstellungen von vielschichtigen rinnen und Entscheidungsträger innerhalb der Zivilgesellschaft voraus- Förderstrukturen oder den komple- Politische Akteurinnen und Akteure gesetzt werden. Für diese Gruppe eig- xen inhaltlichen Hintergründen Ihrer in Ihrer Stadt/Region kennen mög- nen sich Inhalte mit mehr Detailtiefe. Arbeit. Sie müssen dieser Zielgruppe licherweise bereits Ihr Projekt oder vieles erklären: Die Tonalität der Kommunikation darf deshalb nicht Ihre Einrichtung. Für die politische Arbeit sind konkrete Ergebnisse wich- 4. zu bürokratisch oder wissenschaftlich tig. Bei der Öffentlichkeitsarbeit im Jugendliche und Kinder sein. Herausforderung bei der Kom- politischen Raum sollten Sie vor allem Demokratie oder zivilgesellschaftliches munikation mit der allgemeinen strukturelle Daten und den überge- Engagement sind gerade für Kinder Öffentlichkeit ist mitunter, wie man ordneten gesellschaftlichen Zusam- und Jugendliche sehr abstrakte Begrif- sich im Falle von Meinungsäuße- menhang in den Fokus stellen. fe. Ihre Inhalte und Informationen rungen von demokratiefeindlichen müssen Sie deshalb erläutern, illustrie- bzw. extremistischen Akteurinnen ren und anders als für Erwachsene und Akteuren verhält. Mehr dazu er- aufbereiten. Bei der Ansprache dieser fahren Sie in Kapitel 7. 14
6. Marginalisierte Gruppen der jungen Zielgruppe steht im Vorder- Gesellschaft grund, sie für Ihre Themen zu begeis- Mittelpunkt Ihrer Arbeit sind oft Men- tern. Außerdem erreichen Sie die schen, die im Alltag vielfältige Dis- Jugendlichen vor allem über digitale kriminierungserfahrungen machen. Kanäle. Logisch, dass diese dann auch im Fokus Ihrer Kommunikation stehen. 5. Achten Sie in Text und Gestaltung darauf, keine Klischees zu reproduzie- Sie sollten sich immer zuerst bewusst machen, Eltern und pädagogische Fachkräfte ren oder unsensible Formulierungen wen Sie mit Ihren Inhal- Bei dieser Zielgruppe steht der päda- zu verwenden. Geben Sie den Perspek- ten ansprechen wollen, gogische und präventive Gedanke im tiven von Menschen mit Diskrimi- und dann die passenden Vordergrund. Wie lassen sich demo- nierungserfahrungen in Ihrer Kom- Maßnahmen und Kanäle kratische Prozesse in der Schule, der munikation Raum. wählen. Kita oder der Jugendarbeit erklären? Wie erfahren die Jüngsten, dass Werte wichtig für das Zusammenleben sind? Wie lassen sich Minderheiten schüt- zen? Diese Fragen spielen bei dieser Zielgruppe eine übergeordnete Rolle. 15
WIE FUNKTIONIERT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT? Geschlecht e rg er e chte Sprach e , Divers i ty-Mains t reaming, Inklusion und Bar r i e refreihei t Ihre Kommunikation ist Ihr Aushängeschild – und jeder Beitrag transportiert eine grundsätzliche Haltung. Denken Sie deshalb auch immer an die Prinzipien der Geschlech- tergerechtigkeit, des Diversity-Mainstreamings und der Inklusion. Diese Begriffe stehen für das Anliegen, alle Men- schen unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität, individuellen Fähigkeiten, kultureller, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion oder Alter in ihrer Vielfalt anzuerkennen und ihnen gleiche Teilhabechancen zu geben. Achten Sie in Ihren Veröffentlichungen deshalb auf geschlechtersensible Formulierungen und verwenden Sie sprachliche Formen, die verschiedene geschlechtliche Identitäten berücksichtigen. „Teilnehmende“ statt „Teil- nehmer“: Dieses Beispiel zeigt, dass neutrale Ausdrücke nicht kompliziert sein müssen. Formulieren Sie Ihre Texte 16
möglichst barrierefrei, indem Sie weitgehend auf Fremd- wörter verzichten und möglichst kurze, wenig verschach- Nachrichtenwert: telte Sätze bilden. Eine kontrastreiche Farbgebung und Über was wird berichtet? die Verwendung gut lesbarer Schriftarten und -größen tragen ebenfalls dazu bei, die Zugänglichkeit Ihrer Publika- In unserem Informationszeitalter, wo tionen zu erhöhen. Auch bei der Auswahl der in Ihren jede und jeder rund um die Uhr über Publikationen verwendeten Bilder sollten die Vielfalt und viele Kanäle mit neuen Informationen Diversität unserer Gesellschaft zum Ausdruck kommen. überschwemmt wird, ist es maßgeb- lich für Sie, mit Ihren Inhalten einen Mehrwert zu schaffen. Nur so haben Weitere Informationen: Sie eine Chance, gehört und gesehen Strategie „Gender-Mainstreaming“ des BMFSFJ zu werden. www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gleichstellung- Jede Information, die Sie an und-teilhabe/strategie-gender-mainstreaming/strategie--gender- Medienschaffende geben, muss einen mainstreaming-/80436?view=DEFAULT Nachrichtenwert haben und für die Tipps zum diskriminierungsfreien Schreiben und Sprechen Berichterstattung interessant sein. www.genderleicht.de/ Bei der Überprüfung helfen die aus Aktion Mensch zur Inklusion und Barrierefreiheit im Internet der Kommunikationswissenschaft www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion/ bekannten Nachrichtenfaktoren. Auf barrierefreiheit-bedeutung.html der nächsten Seite finden Sie dazu Tipps für die Berichterstattung über Menschen mit Behinderung eine Übersicht. www.leidmedien.de Leitfaden „Schöner schreiben über Lesben und Schwule“ www.blsj.de/projekte/schoener-schreiben/ 17
WIE FUNKTIONIERT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT? 1. 4. 7. Frequenz: Passt der Zeitpunkt Ihres Bedeutsamkeit: Hat das Ereignis Kontinuität: Können Sie an bereits Ereignisses zum Erscheinungstermin eine gewisse Tragweite, ist es indi- bekannte Ereignisse anknüpfen? Lässt der Publikation? Oder gibt es gar kei- viduell relevant für Nutzerinnen sich die vorhandene Aufmerksamkeit ne Ausgabe, bis Ihr Termin stattfindet? und Nutzer des Mediums? für ein Thema nutzen, um Ihr Projekt ins Gespräch zu bringen? 2. 5. 8. Schwellenwert und Intensität: Konsonanz: Lässt sich Ihr Ereignis Sticht das Ereignis oder der Anlass so lebensnah allen Personen vermit- Variation: Bietet Ihr Thema der hervor, dass es registriert werden teln, auch wenn sie mit Ihrem Pro- Journalistin oder dem Journalisten muss? jekt noch nie etwas zu tun hatten? Abwechslung im üblichen Trott? 3. 6. Je mehr Faktoren Ihr Ereignis erfüllt, desto größer die Relevanz. Natürlich Eindeutigkeit: Ist klar, verständlich Überraschung: Hat Ihr Ereignis ist das die Theorie und in der Praxis und eindeutig, um was es geht? Oder einen Seltenheitswert oder war es spielen noch andere Einflüsse eine wirft Ihre Mitteilung mehr Fragen gar unvorhersehbar? Rolle – wie etwa die allgemeine Nach- auf, als sie beantwortet? richtenlage. Aber stellen Sie sich doch einmal selbst diese Fragen, um die eigene Kommunikation kritisch zu prüfen. 18
Publikationen/Mediengestaltung: Onlinekommunikation: Pflegen Sie Maßnahmen und Gestalten Sie Jahres- und Geschäfts- Ihre Websites und die Social-Media- Instrumente der Presse- berichte, Broschüren, Flyer, Anzeigen, Kanäle. Zeigen Sie über Onlinenews- und Öffentlichkeitsarbeit Newsletter und machen Sie alles auch letter, dass es jede Woche oder jeden online verfügbar. Monat Fortschritte gibt. Für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gibt es eine Reihe von Instrumenten, Veranstaltungen: Organisieren Sie Medienbeobachtung: Behalten Sie etwa: Konferenzen und Seminare für Ihre die Berichterstattung im Blick, über Zielgruppen. Seien Sie präsent bei sich und über das Themengebiet all- Pressearbeit: Rufen Sie sich durch Festen und Messen – auch durch In- gemein. Wer sich kein Pressemonito- Pressemitteilungen ins Gedächtnis, formationsmaterialien wie Flyer, ring leisten will, kann sich kostenfrei beantworten Sie Presseanfragen zügig Plakate, Give-aways. einen Google Alert auf Begriffe oder und pflegen Sie Kontakte in Redak- Namen einrichten und per E-Mail zu- tionen. Bieten Sie Interviews, Presse- Fundraising: Werben Sie um Sponso- schicken lassen. konferenzen und Pressegespräche an, rinnen und Sponsoren – auch bei de- halten Sie Fotomaterial bereit. Bieten nen müssen Sie mit gut aufbereiteten Sie an, Gastbeiträge zu schreiben. Themen überzeugen. 19
3. Pr ofe s s i o n e ll e P R : Wie ste l le i c h m i c h l i c h ke i t v o r ? der Öf fe n t 20
Gute PR braucht Botschaften Als Projekt oder Einrichtung haben Die oder der Zuständige behält auch Was bedeutet unsere Arbeit für Sie höchstwahrscheinlich keine Berichterstattung und soziale Netz- die Zielgruppe? eigene Abteilung für die Öffentlich- werke im Blick. Von Anfang an sollten keitsarbeit. In einer PR-Abteilung Sie aufschreiben, wofür Ihr Projekt, Was tun wir mit unserer Ein- werden die Aufgaben klar verteilt, es Ihre Arbeit oder Ihre Einrichtung richtung/unserem Projekt für gibt Pressereferentinnen und -refe- in der Öffentlichkeit stehen soll. Dies die Gesellschaft? renten, Social-Media-Beauftragte und ist der rote Faden für Ihre gesamte Veranstaltungsmanagerinnen und Kommunikationsarbeit. Auf folgende Warum ist unser Projekt/unsere -manager. Aber wie sieht es bei einem Fragen sollten Sie eine Antwort finden: Einrichtung entstanden, woher Projekt mit überschaubaren Perso- stammt die Idee? nalkapazitäten aus? Hier ist es ratsam, Wer sind wir? Wie arbeiten wir? eine Person zu bestimmen, die die Was ist das Neue, Innovative an Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ver- Was sind unsere Hauptthemen meinem Projekt? antwortet. Diese Person kümmert und -ziele? sich darum, Kontakte zu Journalistin- Was würde passieren, wenn es nen und Journalisten, Entscheidungs- Was ist nicht unser Thema? unsere Arbeit nicht mehr geben trägerinnen und Entscheidungsträgern würde? sowie weiteren Multiplikatorinnen Was wollen wir erreichen? und Multiplikatoren aufzubauen. 21
PROFESSIONELLE PR: WIE STELLE ICH MICH DER ÖFFENTLICHKEIT VOR? Wenn Sie diese Antworten zusam- Pflicht. Zudem sollten Sie sich ent- menschreiben und sich darauf kon- scheiden, ob es sich für das Projekt zentrieren, prägnant zu formulieren, und die Zielgruppe lohnt, Accounts haben Sie sich Ihre eigenen PR-Bot- in den sozialen Medien anzulegen schaften erarbeitet. Diese Botschaften (Hinweise zu Social Media finden Sie werden Ihnen immer weiterhelfen – in Kapitel 6). Ein weiterer und effek- Von Anfang an sollten ob beim Schreiben einer Pressemit- tiver PR-Kanal, um Ihre Zielgruppen Sie aufschreiben, wofür teilung, beim Finden einer guten Über- regelmäßig zu erreichen, ist ein Ihr Projekt, Ihre Arbeit schrift für ein Veranstaltungsposter Newsletter. Hier können regelmäßig oder Ihre Einrichtung in oder beim Formulieren eines State- die wichtigsten Neuigkeiten mitge- der Öffentlichkeit ste- ments für die Lokalpresse. Die Bot- teilt oder auch Zusammenhänge vom hen soll. Dies ist der rote schaften stehen für das innere Gerüst Projekt zu aktuellen gesellschaftlichen Faden für Ihre gesamte bzw. die Identität Ihrer Einrichtung Ereignissen oder Entwicklungen er- Kommunikationsarbeit. und sollten alle kommunikativen Maß- klärt werden. Ein Newsletter kommt nahmen begleiten. meist noch besser an, wenn er von Neben den Botschaften sollten einer Person mit einer persönlichen Sie sich entscheiden, welche Kanäle Note geschrieben wird. oder Plattformen Sie pflegen möch- ten. Eine eigene Website oder eine Un- terseite auf einer zentralen Website (z.B. Website der Stadt) ist heutzutage 22
Gestaltung und Das Förderlogo muss immer auf wei- Corporate Design ßen Grund gestellt werden. Die Größe muss so gewählt werden, dass es op- Damit Leserinnen und Leser Sie tisch zum Rest des Textes oder Bildes bzw. Ihr Projekt sofort als Absender passt und ohne besondere Lesehilfe Ihrer Publikation wahrnehmen, zu erkennen ist. Nach allen Seiten hin sollten Sie eine einheitliche Gestal- verfügt das Förderlogo über eine tung – ein sogenanntes Corporate Schutzzone, in der kein anderes Ele- Design – anstreben. Website, Flyer, ment platziert werden darf. Broschüren, Werbematerial, Brief- papier, Präsentationen und Give- aways sollten optisch wiedererkenn- bar sein. Dazu gehört ein eigenes Logo. Das Logo sollten Sie von einem Profi als Vektorgrafik anlegen lassen, damit es jederzeit optimal dargestellt wird. Überfrachten Sie die Optik nicht – denn insbesondere in Profil- bildern sozialer Medien ist wenig Platz für zu viele Details. 23
PROFESSIONELLE PR: WIE STELLE ICH MICH DER ÖFFENTLICHKEIT VOR? Le i tf aden zur E n tw i c k lu n g I h r e s C or porate De signs Die Entwicklung eines einheitlichen kommunikativen wiederkehrende Gestaltungselemente wie Grafiken Auftritts, Corporate Design genannt, steigert Ihren und Fotos Wiedererkennungswert und ist eine wichtige Voraus- setzung, um in den Medien und der Öffentlichkeit Verwendung einer Auswahl bestimmter, aufeinander dauerhaft wahrgenommen zu werden. abgestimmter Farben Wesentliche Elemente Ihres Corporate Designs Nutzen Sie Farben – idealerweise entscheiden Sie sich sollten sein: für eine Farbpalette von einer Hauptfarbe mit 3 bis 4 weiteren (Sekundär-)Farben oder Farbabstufungen. Entwicklung und durchgehende Verwendung eines Projekt- bzw. Trägerlogos Verwendung des Förderlogos des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gemäß dem Merkblatt Öffentlich- einheitliche Typografie (d. h. konsistenter Einsatz keitsarbeit bestimmter Schriftarten) 24
Bilder beleben jeden Text „Kein Text ohne Bild“ lautet der Grund- satz in vielen Redaktionen – und trotz- dem werden Fotos regelmäßig verges- sen. Professionelle Fotografen oder Fotografinnen helfen Ihnen, bei Ver- anstaltungen oder anderen Anlässen einen Bilderpool aufzubauen, auf den Sie immer wieder zurückgreifen kön- nen. Aber auch Sie selbst können foto- grafieren. Smartphone-Kameras haben mittlerweile eine sehr gute Qualität. Sie sollten bei eigenen Fotos allerdings darauf achten, dass Sie eine hohe Auf- lösung (mind. 300 dpi) wählen und eine gewisse Bildkomposition beachten (Symmetrie, Menschen nicht im An- schnitt, Personen nicht von hinten fotografieren, keine Froschperspektive, so wenig Inszenierung wie möglich). 25
PROFESSIONELLE PR: WIE STELLE ICH MICH DER ÖFFENTLICHKEIT VOR? Bei der Auswahl der Bilder müssen Sie jedoch darauf achten, zuvor unbe- dingt die Einwilligung der abgebilde- zwölf Jahren muss generell eine Ein- ten Personen zur Veröffentlichung willigung der gesetzlichen Vertreter einzuholen (gemäß § 22 KUG/Kunst- und Vertreterinnen eingeholt werden. UrhG – Recht am eigenen Bilde). Bei Jugendlichen unter 18 Jahren Fotografieren Sie Personen in Groß- muss sowohl das Einverständnis der aufnahme ungefragt oder in privaten Erziehungsberechtigten als auch Situationen, drohen empfindliche das der bzw. des abgebildeten Jugend- Strafen. Ausgenommen davon sind lichen selbst vorliegen. Vorlagen für nur Bilder, die zum Beispiel Personen Einverständniserklärungen bzw. der Zeitgeschichte oder Personen Nutzungsrechteüberlassungen finden als Teilnehmerinnen und Teilnehmer Sie im Anhang. Neben eigenen Bil- von öffentlichen Veranstaltungen dern gibt es dazu auch die Möglich- zeigen. Im Falle von Veranstaltungen keit, Bilder über Bilddatenbanken zu muss die Berichterstattung über das recherchieren und diese kostenlos Ereignis im Vordergrund stehen. zu nutzen bzw. Lizenzen zu kaufen. Erlaubt sind auch Bilder, bei denen die Hierbei muss ebenfalls die Nutzungs- Person lediglich als Beiwerk neben rechtevereinbarung beachtet werden. einer Landschaft oder einer sonstigen Örtlichkeit erscheint (gemäß § 23 KUG/KunstUrhG). Für eine Bilderver- öffentlichung von Kindern unter 26
Formalien bei der Erstellung von Publikationen und Werbematerialien im Rahmen des Bundesprogramms Stimmen Sie sich vor der Erstellung Ihrer Publikationen Bundesamt für Familie und mit der Druckerei zu benötigten Dateiformaten, opti- zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) malen Bildaufösungen und anderen technischen Einzel- Referat 305 „Demokratie leben!“, Berlin heiten ab. So wird ein optimales Ergebnis gewährleistet und Sie ersparen sich unter Umständen viel Arbeit. Zu den Telefon: 030 698077-0 Anforderungen an die Vorlagen bieten viele Druckereien Fax: 030 698077-99 einen Leitfaden an. E-Mail: demokratie-leben@bafza.bund.de Alle Veröffentlichungen sind der Regiestelle „Demo- Auguste-Viktoria-Straße 118 kratie leben!“ vorab zur Freigabe vorzulegen. Die Entwürfe 14193 Berlin werden auf die korrekte Verwendung des Förderlogos und auf die Kommunikation zum Bundesprogramm hin geprüft. Die Ansprechpersonen für Kommunikation in der Regiestelle am Standort Berlin beraten Sie bei Bedarf auch gern zu weiteren Fragen der Öffentlichkeitsarbeit Ihres Projekts. 27
4. P r e s s e ar b e i t : A u f m e r k s a m k ei t is t k e i n Z u f a l l 28
Non-Proft-Institutionen haben in der Machen Sie sich sichtbar: die Redaktionen von Ihren Neuig- Pressearbeit einen unbestreitbaren Pressemitteilung keiten. Bei den meisten Medien feh- Startvorteil gegenüber Unternehmen: len die Zeit und die Ressourcen, alle Journalistinnen und Journalisten Die Pressemitteilung ist die gängigste Nachrichten selbst zu recherchieren. werden ihnen überwiegend unvor- Form, Medien über aktuelle Themen Im Optimalfall unterstützt die Presse- eingenommen begegnen und bereit und Ereignisse zu informieren. Tagtäg- arbeit deshalb die journalistische sein, sich mit Ihrem Thema ausein- lich erreichen die Redaktionen des- Berichterstattung: Durch sie erhalten anderzusetzen. Aber Vorsicht! Dieser halb unzählige Pressemitteilungen und die Journalistinnen und Journalisten Vorteil kann durch mangelnde Pro- stellen die Journalistinnen und Jour- Themen- und Interviewvorschläge, fessionalität auch schnell wieder ver- nalisten vor die Herausforderung, die umfassende Hintergrundinforma- spielt werden. Deshalb sollten Sie für ihre Leserschaft relevantesten tionen sowie Texte, Fotos und O-Töne sich mit den Grundregeln der Presse- Mitteilungen herauszufiltern. In den (Radio) oder Bildmaterial (TV). und Öffentlichkeitsarbeit vertraut Redaktionen lässt sich bisweilen ein machen. Unmut angesichts der nicht enden- Im Folgenden werden die Haupt- den Flut von Pressemitteilungen fest- elemente der Pressearbeit vorgestellt stellen. Lassen Sie sich davon nicht und mit Anregungen für die Praxis abschrecken – schreiben Sie bessere verbunden. Pressemitteilungen. Denn so erfahren 29
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL K l ein e Wer k st at t für Die W-Fragen: Sie sollten möglichst früh beantwortet werden. Pressemitteilungen sind keine Kunstform, Pr e ssem i t t e ilungen sondern strukturierte, informierende Texte. Die folgen- den Fragen sollten möglichst im ersten Absatz beant- wortet werden: We r Die folgenden Erläuterungen und Textbausteine helfen Ihnen, eine Pressemitteilung zu schreiben. Der Küchenruf: Jede Journalistin und jeder Journalist hat etwas gemacht/will etwas machen? Was lernt diesen Begriff in der Ausbildung. Der Küchenruf ist die zentrale Botschaft eine Nachricht – eben das, was sich zwei Menschen beim Lesen einer Nachricht über den ist passiert, was soll geschehen? Küchentisch zurufen: „Hast du das gesehen? Die Umge- Worüber soll berichtet werden? Wa nn hungsstraße wird nun doch nicht gebaut!“ Machen Sie sich vor dem Schreiben klar: Was ist der Küchenruf meiner Pressemitteilung? hat das Ereignis stattgefunden/findet es statt? Wo ist es passiert/soll es stattfinden? 30
Wie Nach Möglichkeit ist sie nicht länger als eine Zeile lief/läuft es ab? (ggf. mit einer Unterzeile) und erscheint in Schriftgröße Wa rum 14 pt. Bei der Headline hilft es, zwei bis drei der oben genannten W-Fragen zu beantworten: wurde/wird das gemacht? Woher Aktiv gegen Hass im Netz: Jetzt anmelden zum Anti-Hatespeech-Seminar stammt die Information? Ausstellungseröffnung im Neustädter Rathaus: Wenn Sie diese Fragen beantworten können, haben Fotografien zum Wandel der Gesellschaft Sie schon das erste Gerüst für Ihre Presseinformation. Dann kommen die Überschrift und der Vorspann: Der Überschrift folgt der Vorspann. Er hat die Funktion, die wichtigsten Botschaften schon vor der eigentlichen Redaktionen erhalten täglich eine Vielzahl von Presse- Mitteilung kurz und knapp in zwei Sätzen zusammenzu- informationen. Die Entscheidung, ob eine Mitteilung fassen. Hier gelten als Orientierung die sieben W-Fragen – interessant ist, fällt häufig in wenigen Sekunden. Die Über- auch wenn diese nicht immer alle zwingend in einem schrift Ihrer Pressemitteilung muss deshalb informativ, Vorspann beantwortet werden müssen. prägnant und absolut verständlich sein. Gute Überschrif- ten zu texten ist oftmals eine Herausforderung. 31
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL Hauptteil Abbinder Eine gute Pressemitteilung beantwortet bereits direkt Am Ende jeder Pressemitteilung steht ein sogenannter nach der Überschrift und dem Vorspann die wichtigsten „Abbinder“. Darin sind die wichtigsten Informationen Fragen. Der Haupttext dient dazu, Zusammenhänge zu zum Absender der Meldung kurz zusammengefasst. Der erläutern. Wo und bei wem weitere Informationen zum Abbinder sollte in einer kleineren Schriftgröße (10 pt) Thema der Pressemitteilung erhältlich sind, folgt nach verfasst sein, damit er sich optisch von der eigentlichen dem Haupttext durch Angabe des Pressekontakts. Zitate Meldung unterscheidet und als Zusatzinformation wahr- von beteiligten Personen machen den Text abwechslungs- genommen wird. Hier ist es hilfreich, ein bis zwei Sätze reicher. Stimmen Sie Zitate vorher unbedingt Wort für zum Projekthintergrund und zu den Zielen zu formulieren: Wort mit dem Zitatgeber bzw. der Zitatgeberin ab. Denn wenn Sie Zitate in der Pressemitteilung veröffentlichen, Beispiele für Abbinder: garantieren Sie, dass Redaktionen diese Wort für Wort übernehmen können. Der Jugendbeirat der Stadt Neustadt ist ein Gremium, das sich für die Belange von Jugendlichen einsetzt. Er versteht sich als Sprachrohr und Mittler zwischen den jungen Menschen der Stadt und der Politik. 32
Kontakt Das Modellprojekt „Demokratie und Kinder“ ist ein Der Pressekontakt dient der Redaktion als zentrale Modellprojekt des Stadtmuseums Neustadt. Gemeinsam Ansprechperson für alle Fragen zum Thema der Presse- mit sechs Grundschulen und weiteren Projektpart- mitteilung. Hilfreich ist es deshalb, hier den Namen nern arbeiten wir zum Thema Vielfalt und engagieren einer konkreten Person mit direkter Durchwahl und uns für die Wertschätzung vielfältiger Lebensweisen. E-Mail-Adresse anzugeben, damit die Redaktionen bei Bedarf schnell und ohne Umwege Antworten oder Weisen Sie nach dem projekteigenen Abbinder auch auf Fotos anfordern können. Sollte es nicht möglich sein, die Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie einen zentralen Ansprechpartner oder eine Ansprechpart- leben!“ hin: nerin zu bestimmen, kann eine zentrale Mailadresse [Name] wird im Rahmen des Bundesprogramms bzw. ein Postfach angelegt werden, dieses sollten Sie aber „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für regelmäßig überprüfen. Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.demokratie- leben.de. 33
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL Mehr Mitsprache für Jugendliche: Initiative „Generation NEUstadt“ diskutiert mit der Lokalpolitik Drei engagierte Jugendliche der Initiative „Generation NEUstadt“ Vorlage für eine haben heute mit Politikerinnen und Politikern aller Ratsfraktio- nen diskutiert. Sie forderten eine bessere Beteiligung für junge Pressemitteilung Menschen – und erzielten erste Erfolge. Neustadt (01.06.2020). Ein Fortschritt für den demokratischen Diese Pressemitteilung über ein Nachwuchs: Drei Sprecherinnen und Sprecher der Initiative fiktives Ereignis im Rahmen des „Generation NEUstadt“ haben sich heute im Neustädter Rathaus Bundesprogramms „Demokratie Gehör verschafft. Olga Wodorova (15), Max Meier (16) und leben!“ soll Ihnen eine Anregung Sheyla Öztürk (16) diskutierten mit Politikerinnen und Politikern aller Fraktionen im Neustädter Stadtrat. Sie präsentierten einen für Ihre Pressearbeit geben. Fünf-Punkte-Plan und konnten sich mit einem wichtigen Anliegen durchsetzen: Der Rat wird in der kommenden Sitzung darüber abstimmen, ob er eine Fachgruppe Jugend einrichtet. In diese würden regelmäßig Jugendliche eingeladen, um bei lokalpoli- tischen Themen mitzusprechen. An der Gesprächsrunde im Rathaus nahm jeweils ein/eine Ver- treterin der fünf Ratsfraktionen teil: Oliver Schmidt für die CDU, Sandra Sonntag für die SPD, Aylin Yavuz für die Grünen, Horst Hausmann für die FDP und Natalia Maszonski für die Bürger- bewegung Neustadt. Olga Wodorova: „Wir stehen bereit“ Initiativen-Mitglied Sheyla Öztürk freute sich über das konkrete Ergebnis: „Ich hätte nicht erwartet, dass die Politiker uns mit so viel Offenheit empfangen. Alle fanden unseren Vorschlag für eine ‚Beratungsgruppe Jugend‘ im Stadtrat gut.“ Olga Wodorova ergänzte: „Nun hoffen wir, dass der Stadtrat bei der nächsten 34 Sitzung schon Taten folgen lässt. Wir stehen bereit und wirken gerne in der Beratungsgruppe mit.“
Für die Initiative „Generation NEUstadt“ ist dies ein Zwischen- erfolg. Die engagierten Jugendlichen verschaffen sich seit mehr als einem Jahr durch öffentliche Aktionen Gehör. Der Vorschlag, direkt auf Mitglieder des Stadtrates zuzugehen, entstand in ei- nem Workshop am Neustädter Marien-Gymnasium. Die Initiative veranstaltete bereits fünf solcher Workshops, in denen Schüle- rinnen und Schüler Vorschläge für eine jugendgerechtere Lokal- politik erarbeiten. Über „Generation NEUstadt“: Die Initiative Neustädter Jugendlicher entstand 2018 am Jugend- zentrum BuntHaus. Sie ist ein überparteilicher und unabhängiger Zusammenschluss Neustädter Jugendlicher, die ein Ziel eint: Eine bessere Lokalpolitik für Jugendliche und mehr Mitsprache jugendlicher Stimmen in politischen Prozessen. Mitglieder der Initiative organisieren Workshops an Schulen und Stände auf Stadtfesten, wo sie Sorgen und Wünsche der jungen Bevölkerung aufnehmen, um sie an lokale Institutionen weiterzutragen. Weitere Informationen gibt es unter www.demokratie-leben.de „Generation NEUstadt“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.demokratie-leben.de. Anbei finden Sie Bilder der Gesprächsrunde im Neustädter Rat- haus. Fotograf: Felix Frühling. Die Bilder können Sie im Rahmen Ihrer Berichterstattung frei verwenden. Die abgebildeten Perso- nen auf dem Gruppenfoto (von links): Aylin Yavuz, Sandra Sonn- tag, Horst Hausmann, Sheyla Öztürk, Max Meier, Olga Wodorova, Oliver Schmidt, Natalia Maszonski. Kontakt: Olga Wodorova 35 (E-Mail, Telefon)
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL Checkliste zum Erstellen und 1. Anlass der Pressemitteilung Versenden einer Pressemitteilung Aktualität und Nachrichtenwert prüfen Zielgruppe und Zielmedien festlegen Wenn möglich, im Vorfeld Rücksprache mit Journalistin bzw. Journalist, ob das Thema interessant sein könnte 2. Aufbau der Pressemitteilung Überschrift: 1 bis 2 Zeilen (entscheidend, ob Journalistin oder Journalist weiterliest) Vorspann (erster Absatz): Wer? Wem? Was? Wann? Wo? Wie? Weshalb? Woher? 36
Fließtext: Schreiben Sie das Wichtigste zuerst! Keine überflüssigen Vorsilben („ändern“ statt „abän- Die nachfolgenden Informationen werden immer dern“), keine Füllwörter („schon“, „denn“, „also“, unwichtiger (der Redakteur oder die Redakteurin „wirklich“, „eigentlich“), keine leeren Begriffe („kom- kürzt von hinten nach vorn). Einzelheiten und Zusatz- petent“, „kundenfreundlich“), keine verschönernden informationen stehen am Ende. Regelmäßig Absätze Adjektive („lautes Geschrei“) einfügen. Kurze Sätze: max. 20 Wörter; Nebensätze nur sparsam Zwischenüberschriften erhöhen Lesbarkeit bei einer verwenden (keine Schachtelsätze!): Hauptsachen in längeren Pressemitteilung. Das macht Sachbotschaften Hauptsätze, Nebensachen in Nebensätze, aktiv formu- deutlicher und den Text übersichtlicher. lieren: kein Passiv, wo aktiv möglich ist; kein Sub- stantiv, wo ein Verb möglich ist Modularer Aufbau: Die Pressemitteilung sollte sich durch einfaches Weglassen von Absätzen oder Sätzen Nennung von Personen: vollständig mit Titel, kürzen lassen, ohne dass der Text umformuliert Vornamen, Namen und Position/Funktion werden muss. Zahlen: von eins bis zwölf ausschreiben. Unrunde Angaben umschreiben („fast 600“) 3. Inhalt der Pressemitteilung Wurde der Text durch Zitate in wörtlicher Rede Haben Sie einen interessanten Einstieg gewählt? aufgelockert? Wurden überflüssige Fachbegriffe und Fremdwörter Stimmt die Länge der Pressemitteilung mit der inhalt- vermieden? lichen Aussage überein? Unnötige Wiederholungen und unscharfe Formulierungen sind zu vermeiden. 37
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL 4. Bildmaterialien in der Pressemitteilung Journalisten bequem Namen, Daten und Zitate in ihre Computersysteme kopieren. Hängen Sie zum Archi- Passendes Bildmaterial (Fotos, Grafiken, Illustrationen) vieren und Herunterladen aber zusätzlich noch eine wertet eine Pressemitteilung auf. PDF-Datei an. Fotos: online zum Download (Link in der Presse- Format: DIN A4, Umfang: 1 bis 2 Seiten mitteilung) oder auf Anfrage per E-Mail Sind Datum und Ort richtig angegeben? Auflösung: 300 dpi (Druckformat: 13 x 18 cm) Spaltenbreite des Fließtextes: 45 bis 60 Anschläge Jedes Bild beschriften: Titel, Beschreibung, Quelle/ Name des Fotografen oder der Fotografin, Nutzungs- Zeilenabstand: 1,5-fach bedingungen („Für Pressezwecke Abdruck honorarfrei“) Seitenrand: 5–7 cm rechts (für Anmerkungen des Redakteurs oder der Redakteurin) 5. Form der Pressemitteilung Schrift: gängige Systemschriften wie Helvetica, Arial Die wichtigste Form für Redakteurinnen und Redak- oder Verdana in Schriftgröße 11 bis 12 pt teure ist der unformatierte, reine Text. Verschicken Sie Ihre Pressemitteilung deshalb komplett im Haupt- Keine Sperrungen, Unterstreichungen, Versalien oder text der E-Mail. Nur so können Journalistinnen und sonstigen unruhigen Formatierungen 38
Hervorhebungen von Projekttitel, Termin, Name 6. Versand und Verteiler der wichtigsten Person durch Fettdruck (sparsame Verwendung) Die Pressemitteilung wird als E-Mail mit PDF im An- hang versendet. Außerdem wird der Pressetext in die Vollständige Kontaktadresse: Ansprechpartner/-in, E-Mail kopiert (im Textformat). Bitte beachten Sie, dass Adresse, (Mobil-)Telefon, Fax, E-Mail, Website Bilder/Grafiken/Logos teilweise bei der Empfängerin und dem Empfänger nicht angezeigt werden. Vieraugenprinzip: Sind alle Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigiert? Wer liest Korrektur? Verschicken Sie Ihre Pressemitteilung personalisiert über Mail-Versandprogramme (etwa über die Serien- Sind aussagekräftige und aktuelle Fotos zum Thema mailfunktion in Microsoft Office) oder in Outlook vorhanden? Wenn ja, ist mit der Redaktion abgespro- über das Bcc-Feld. Ihr Mailverteiler ist sonst für jeden chen, in welchem Format sie diese bekommen soll? sichtbar. Für Pressemitteilungen per E-Mail gilt ins- Haben Sie die Fotorechte geklärt und den Namen besondere: Die Betreffzeile muss eindeutig sein und des/der Fotograf/-in benannt? sofort anzeigen, worum es sich handelt. Das heißt, „Presseinformation“ oder „Pressemitteilung“ allein In welcher Rubrik soll der Beitrag erscheinen? reicht nicht aus. Im Idealfall sollte deshalb die Head- (Lokales, Gesellschaft, Politik …) line hinter „Pressemitteilung“ eingefügt werden, um das Thema auf einen Blick anzuzeigen. Ist die Head- Wurden die Bestimmungen des Merkblatts Öffentlich- line für eine Betreffzeile zu lang, kann sie sinngemäß keitsarbeit des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gekürzt werden. berücksichtigt? 39
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL Haben Sie einen aktuellen Verteiler? 7. Zeitrahmen Pressemitteilungen am Vormittag senden, bei aktuel- len Ereignissen aber möglichst schnell. Bedenken Sie: Die Zeitung vom Montag wird am Sonntag gemacht, nicht am Freitag – und die Onlineredaktion ist ohnehin fast immer besetzt. Produktions- und Versandzeiten und Redaktions- schluss einplanen Sperrfrist für Pressemitteilung nur einfügen, wenn sie notwendig und sinnvoll ist. (Eine Sperrfrist ist eine zeitliche Veröffentlichungssperre für Nachrichten. Sperrfristen werden eingesetzt, wenn den Medien vorab Informationen zur Verfügung gestellt werden sollen.) 40
Presseverteiler Der Presseverteiler ist die unentbehr- Bitte beachten Sie bei der Verteiler- liche Grundlage Ihrer Pressearbeit. Mit erstellung: Qualität geht vor Quanti- ihm verwalten Sie Ihre Pressekontakte tät! Nur ein individuell auf Ihre Orga- und versenden Pressemitteilungen. nisation abgestimmter Verteiler mit Das Erstellen eines Presseverteilers in den wirklich relevanten Redakteurinnen einer Tabelle kostet Zeit, ist aber jede und Redakteuren wird Ihnen auch Mühe wert. Für den Anfang reicht es die gewünschten Veröffentlichungen auch, die Telefonnummern und E-Mail- bringen. Adressen zu recherchieren. Im Im- pressum jeder Zeitung und Zeitschrift Und ein Verteiler erfordert Pflege, finden Sie zumindest die Kontakt- denn die Kontaktdaten müssen immer daten der Redaktionssekretariate. auf dem aktuellen Stand sein. Weitere Details, wie die für das Noch ein Tipp für den Versand Thema geeignete Ansprechpartnerin Ihrer Mitteilung: Bei nicht persona- oder der geeignete Ansprechpartner, lisiertem E-Mail-Versand sollten Sie die direkte Durchwahl und persönliche stets Ihre eigene Adresse in die Emp- E-Mail-Adressen, erfragen Sie am fängerzeile setzen und die Adressen besten telefonisch direkt in der Redak- der Medienvertreterinnen oder tion oder durch eine gezielte Online- Medienvertreter in „Bcc“ (Blindkopie). recherche. So stellen Sie sicher, dass für die Empfängerinnen oder Empfänger 41
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL nicht ersichtlich ist, wer außer Ihnen In der Einladung muss auf den ersten selbst die Mitteilung erhalten hat, und Blick deutlich werden, um was für Adressdaten somit nicht an Dritte eine Veranstaltung es sich handelt und weitergegeben werden. Noch besser: wann und wo sie stattfindet. Es emp- Sie schreiben die Journalistinnen und fiehlt sich deshalb, Veranstaltungs- Journalisten gleich persönlich an titel, Zeit und Ort eingerückt und op- (siehe auch Kapitel „Ansprache der tisch fett hervorzuheben. Außerdem Medien“). muss im Einladungstext namentlich benannt werden, wer Rede und Ant- wort stehen wird (insb. bei einer Presse- Ansprache der Medien konferenz) und welche für die Presse relevanten Persönlichkeiten (z. B. Bür- Eine Presseeinladung sollte Medien- germeisterin oder Bürgermeister, schaffenden einen Anreiz geben, eine Fachleute) zugegen sein werden. Dies Veranstaltung (beispielsweise eine sind die wesentlichen Informationen, Pressekonferenz, einen Pressetermin die die Redaktionen brauchen, um oder ein Fest) zu besuchen und da- zu entscheiden, ob der Termin besucht rüber zu berichten. Dabei gilt: Das werden wird. Anschreiben sollte stets persönlich adressiert und nicht länger als eine Seite sein. 42
Checkliste zum Ablauf der Vorbereitung eines Pressetermins Zwei Monate vorher: Zehn Tage vorher: Der Termin sollte spätestens jetzt fix sein, Ort und Versand der Presseeinladung (mit der Bitte um Rück- Referierende sollten ausgewählt werden. Prüfen Sie, meldung und dem Hinweis auf eine E-Mail-Adresse) ob der Termin mit anderen öffentlichen Terminen konkurriert (Stadtfesten, Empfängen, Ausstellungs- Vier Tage vorher: eröffnungen etc.). Vorbereitung der Pressemappen. Hier sollten die aktuelle Pressemitteilung und weiteres Informations- Einen Monat vorher: material, wie beispielsweise ein Flyer, enthalten sein. Recherche der Ansprechpartnerinnen und -partner: Zusätzlich können, falls vorhanden, Schreibblock und Wer ist zuständig für Ihr Thema? Kontaktieren Sie Stift für Journalistinnen und Journalisten bereit- einzelne Medien und aktualisieren Sie ggf. Ihren Ver- gestellt werden. teiler. Versenden Sie eine Save-the-Date-Mail an rele- vante Kontakte. Zwei Tage vorher: Telefonisches Nachfassen in den Redaktionen, aus Drei Wochen vorher: denen sich bisher kein Reporter bzw. keine Reporterin Gegebenenfalls Organisation eines Fotografen oder zurückgemeldet hat einer Fotografin 30 Minuten vorher: Zwei Wochen vorher: Letzte Rücksprachen, beispielsweise mit der Referentin Vorbereitung der Pressematerialien: Verfassen der bzw. dem Referenten Presseeinladung, eventuell einer Pressemitteilung und Zusammenstellung von Fotomaterial Zwei Stunden später: Versand der Meldung zum Termin 43
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL Einladung zum runden Tisch: Lokalpolitiker diskutieren mit Neustädter Jugendlichen über mehr Partizipation im Stadtrat. Vorlage für eine Presseeinladung Neustädter Jugendliche wollen bei gesellschaftlichen Zukunfts- fragen mehr mitbestimmen. Deshalb organisiert die Initiative Diese Presseeinladung über ein „Generation NEUstadt“ einen runden Tisch im Neustädter Bürger- haus. Politiker aller Fraktionen stellen sich dabei der Diskussion. fktives Ereignis im Rahmen des Die Veranstaltung ist öffentlich. Wir würden uns freuen, eine Ver- Bundesprogramms „Demokratie treterin oder einen Vertreter Ihrer Redaktion begrüßen zu dürfen. leben!“ soll Ihnen eine Anregung für Ihre Pressearbeit geben. WAS: Runder Tisch Generation NEUstadt trifft ... WER: Lokalpolitiker treffen Jugendliche der Initiative „Generation NEUstadt“ WANN: 01.08.2020, ab 17 Uhr WO: Bürgerhaus Neustadt, großer Saal Aufgrund der begrenzten Kapazitäten bitten wir um Ihre Rück- meldung. Bitte antworten Sie Miriam Mustermann bis zum 27.07.2020, welche Vertreterin oder welchen Vertreter Ihrer Redaktion wir begrüßen dürfen: mustermann@mustermail.de. Rückfragen richten Sie gerne an diese Adresse oder per Telefon an Miriam Mustermann: 0123 45678. 44
Checkliste für die Organisation einer Pressekonferenz 1. Der richtige Anlass 4. Einladung Ist der Anlass einer Pressekonferenz angemessen? Die Einladung sollte die Bedeutung und das Thema deutlich herausstellen. Ist die persönliche Anwesenheit der Journalistinnen und Journalisten erforderlich? Sie sollte die Referierenden und ihre Funktion herausstellen. 2. Termin Veranstaltungsort, Beginn und Dauer (nicht länger als 1,5 Stunden!) sollten zentral herausgestellt sein. Ist der Termin richtig gewählt? Es sollte keine konkurrierenden Termine geben. Eine Wegbeschreibung zum Veranstaltungsort sowie ein Hinweis auf Verkehrs- und Parkmöglichkeiten sollten gegeben werden. 3. Zielgruppe Um Anmeldung zur Teilnahme per E-Mail bitten, Sind alle wichtigen Pressevertreterinnen dafür ggf. eigene E-Mail-Adresse einrichten. und -vertreter auf der Einladungsliste? Falls nur wenige Anmeldungen kommen, evtl. nach- Sind alle wichtigen freischaffenden Journalistinnen telefonieren. und Journalisten auf der Liste? Sind alle wichtigen Gäste auf der Liste? 45
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL 5. Organisatorische Vorbereitung Sind Hinweistafeln im Gebäude angebracht? Entspricht der Raum der Anzahl der Eingeladenen? Ist der Empfang gewährleistet? Sind Störungsmöglichkeiten eliminiert? Sind sämtliche Materialien, Produkte, Broschüren usw. am richtigen Ort? Sind genügend Stühle und Tische vorhanden? Liegt Schreibmaterial für Teilnehmerinnen Ist ein Podium für die Referierenden oder eine und Teilnehmer bereit? Gesprächsrunde geplant? Sind die Namensschilder und Pressedokumentationen Ist die Heizung, Klimaanlage oder Belüftung vorbereitet? ausreichend? Was für Getränke bzw. was für ein Imbiss wird wo, Ist die Beleuchtung stimmig? wann und bis wann serviert? Funktionieren die audiovisuellen Geräte? Ist eine Teilnehmerliste vorbereitet? Wie ist die Akustik? Fotos zur Dokumentation machen lassen Stimmt die Dekoration? Bei größeren Veranstaltungen Mikrofone und Laut- Sind die Schilder mit Namen und Funktion sprecher bereitstellen, ggf. Generalprobe durchführen der Vortragenden lesbar? Ist die Veranstaltung barrierefrei? 46
6. Inhalt und Ablauf Informationsmaterial (Pressemappen) auslegen Kernthemen herausarbeiten, Themenbereiche Kernthemen evtl. visualisieren (Folien, Präsentation, abstimmen Video usw.) Klären, welche/-r Referierende welchen Themen- bereich übernimmt 7. Pressemappe Reihenfolge der Beiträge festlegen Sind genügend Pressemappen vorhanden? Fragen an die Rednerinnen und Redner abstimmen, Sind alle wichtigen Informationen enthalten? ggf. Frage-und-Antwort-Beispiele vorbereiten Kurzfassung Begrüßung der Journalistinnen und Journalisten Ausführliche Fassung (Presseinformation) klären: z. B. durch Moderation oder Hausleitung Allgemeine Informationen zum Projekt Allgemeine Informationen zum Thema Moderation abstimmen Informationsbroschüre Veranstaltungsdauer abschätzen: nicht länger als eine Stunde Gelegenheiten für Interviews und Fotos einplanen 47
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL 8. Kurz vor der Pressekonferenz 9. Nachbereitung Hat ein Koordinationsgespräch mit den Pressetext zum Versand im direkten Anschluss an Mitwirkenden stattgefunden? die Pressekonferenz vorbereiten für Journalistinnen und Journalisten, die nicht kommen konnten Steht das finale Programm? Bildmaterial von der Pressekonferenz mitliefern Gibt es auf alle möglichen kritischen Fragen eine Antwort? Evaluation durch ein Presse-Clipping oder -Tracking Stehen die Teilnehmenden pünktlich bereit – Falls Clipping vorhanden ist, kann ein Pressespiegel ggf. Aufenthaltsraum zur Verfügung stellen? erstellt werden Interne Manöverkritik zur Auswertung der Presse- konferenz und Erhebung der internen Verbesserungs- bedarfe 48
Auch bei Presse- konferenzen gilt: Der persönliche Kontakt, zum Bei- spiel telefonisches Nachfassen, erhöht die Aufmerksam- keit für die Veran- staltung. 49
PRESSEARBEIT: AUFMERKSAMKEIT IST KEIN ZUFALL Die Ansprache der Medien kann auf vielen Ebenen erfolgen, von denen im Folgenden einige dargestellt werden. Generell gilt: Kreativität wie auch Fin- gerspitzengefühl sind hier gefragt! Kein Tag w ie jed e r a nde re: wi e Reda k t i on e n ar b eiten Wie nehme ich Kontakt mit Journa- listinnen und Journalisten auf? Zur Presse- und Medienarbeit gehören auch der Kontakt mit und die gezielte Ansprache von Journalistinnen und Eine Gemeinsamkeit eint alle Redaktionen: der perma- Journalisten. Betrachten Sie die Kon- nente Zeitdruck. Jede Journalistin und jeder Journalist taktpflege und den Informationsaus- arbeitet auf einen Redaktionsschluss hin. Bei Onlinemedien tausch als ein langfristiges Projekt. Im ist nie Schluss – dafür sollte jedes Thema so schnell wie Idealfall bauen Sie sich so ein profes- möglich fertig sein. In der Zeitungs-, Radio- und Fernseh- sionelles und vertrauensvolles Netz- produktion gibt es meist einen klaren Termin: den Druck- werk zu Medienschaffenden auf, das beginn oder die Sendung. Darauf wird den ganzen Tag hin- Sie in regelmäßigen Abständen mit gearbeitet. Und das unter starker Belastung: Eine dünne interessanten Informationen und Ge- Personaldecke, unzureichende Budgets und ständige Zeit- schichten aus Ihren Projekten ver- not üben großen Druck auf Journalistinnen und Journa- sorgen können. Ein paar Regeln helfen, listen aus. Es hilft zu verstehen, wie Redaktionen arbeiten. die Zusammenarbeit zu erleichtern. So – oder so ähnlich – kann der Arbeitsalltag bei einer Zeitung aussehen: 50
Der Arbeitstag beginnt gegen 9.00 Uhr mit Lektüre: Ab 14.00/15.00 Uhr kehrt der Trubel zurück in die Es werden Nachrichtenticker der Nachrichtenagen- Redaktion. Dann gilt es, die Informationen aus den turen – regional und überregional – sowie die Medien Terminen und Interviews aufzubereiten, die Pro- der Konkurrenz auf interessante Themen geprüft. duktion beginnt: Die Artikel für die nächste Ausgabe werden geschrieben – den Redaktionsschluss fest Gegen 10.00 Uhr findet die morgendliche Redaktions- im Blick. konferenz statt. Diese startet mit einer Blattkritik. Dabei wird die eigene letzte Ausgabe kritisch unter die Ab ca. 16.00 Uhr übernehmen die Blattmacherinnen Lupe genommen – welche Artikel waren gut, welche und Blattmacher. Die ersten Texte sind fertig und nicht und warum, waren Fehler in der Ausgabe etc. werden auf Fehler, Vollständigkeit und Verständlich- keit geprüft. Ab 17.15 Uhr werden die ersten Seiten Im Anschluss folgt die Terminvergabe. Jeder Redak- für den Druck freigegeben, ab 17.30 Uhr geht auch die teurin oder jeder Redakteur hat in der Regel ein festes letzte Seite an die Druckerei – Redaktionsschluss. Gebiet oder Thema, für das sie oder er zuständig ist. Auf Grundlage der anstehenden Termine oder der Diese Tagesstruktur ist ein Beispiel – doch es ist eben kein Geschichten, an denen die Redaktionsmitglieder gerade Tag wie jeder andere. Auch Zeitungsmacherinnen und arbeiten, wird die Seitenplanung für die nächste Aus- Zeitungsmacher arbeiten heute meist nur noch nebenbei gabe vorgenommen. für die klassische Zeitung und hauptsächlich für den Onlineauftritt. Hier können Artikel um 10.00 Uhr morgens Ab ca. 11.00 Uhr wird es ruhig und die Redakteurinnen oder um 10.00 Uhr abends online gehen. und Redakteure verschwinden – entweder in ihre Büros, um an den Artikeln weiterzuarbeiten, oder zu ihren Terminen, um daraus die nächste Geschichte zu schreiben. 51
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