PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV

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PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
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   Zeitung des Kiezbündnisses Klausenerplatz e.V.

     PARKPLATZ
oder STADTPLATZ?
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
Inhalt                           Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Seite 2                          während wir das vorliegende Heft erstellt haben,
    Liebe Leserinnen, liebe Leser
                                     befanden wir uns mitten im zweiten „Lockdown“.
    Seite 3                          Gaststätten, Cafés und Kneipen waren geschlos-
    Realexperiment Stadtplatz        sen, der „große“ Weihnachtsmarkt vor dem Schloß
    Seite 4                          und unser kleiner Markt vor dem Bröhan-Muse-
    „Ich bin dagegen“                um waren abgesagt. Immerhin konnten die Eltern
    Seite 7
                                     ihre Kinder in die Kita bzw. Schule schicken, eine
    Umfrage zur Neugestaltung        erneute Strapaze mit Homeoffice und Homeschoo-
    Schöne Einzelhandels-            ling war nicht erforderlich. Wir können nur hof-
    geschäfte im Kiez                fen, daß die beschlossenen Maßnahmen positive
    Seite 8                          Wirkung haben werden.
    Müll des Monats
    Seite 9                           Im südlichen Teil des Kiezes bis zum Kaiser-
    aktiv im kiez                    damm gab es in dieser Zeit heftige Diskussionen
    Nachruf auf Gerald Kuptz         um einen Test, bei dem es um die Umwandlung
    Seite 10
                                     der Kreuzung Wundtstraße/Horstweg von einem
    Nachbarschaftshilfe              seelenlosen Parkplatz zu einem Platz mit Auf-
    Neulich an der Bücherzelle (2)   enthaltsqualität ging. Diese Debatte ist auch das
                                     Hauptthema des neuen KiezBlatts. Sie wird uns
    Seite 11
    Hella Moja                       wohl noch einige Zeit beschäftigen, Ende offen.
    Nachruf auf Jörg Biester
                                      Weitere Beiträge befassen sich mit dem Porträt
    Seite 12                         eines jungen Migranten, der seine ersten Erfah-
    Nur auf den Höfen
                                     rungen mit gelebter Demokratie als Klassenspre-
    Seite 13                         cher an der Nehringschule macht, mit früher be-
    Sichere Fahrradwege              kannten Persönlichkeiten im Kiez oder mit dem
    Hundert Jahre Groß-Berlin        Milieuschutz.
    Seite 14
                                      Der Kunstsektor kommt mit je einer Kritik einer
    Wohnverhältnisse
                                     Ausstellung, einer Theatervorführung und eines
    Von wegen Mietpreisbremse
    und Mietendeckel                 Buches zu seinem Recht.

    Seite 15                          Leider gibt es dieses Mal wieder drei Nachrufe.
    Ein Urgestein tritt ab           Zum einen verstarb Gerald Kuptz, der vielen noch
    Seite 16                         als Erzieher des Kinderladens „Schlottersteine“ in
    „Der Zauber des Pierrot“         der Seelingstraße 3 oder später als „Alter Fritz“-
    Seite 17                         Darsteller vor dem Schloß Charlottenburg bekannt
    Leserbrief                       war. Zum zweiten verstarb der Schauspieler Jörg
                                     Biester aus der Schloßstraße und mit einem Nach-
    Seite 18
    „Zu-Fuß-zur-Schule“              ruf wird auch Otto Gauls gedacht, der allerdings
                                     nur noch wenigen Anwohnern als wichtiger Ak-
    Seite 19
                                     teur in der Sanierungszeit bekannt war.
    Buchtipp des Quartals
    „Verdrängung nein -
    Milieuschutz jetzt!“
                                      Ein Brief, der uns besonders bewegte, erreichte
                                     uns aus dem Seniorenwohnheim an der Schloß-
    Seite 20                         straße. Darin bedankt sich eine Dame über die
    Kieznotizen                      Hilfe, die sie nach einem Sturz auf der Straße
                                     durch zufällig anwesende Menschen erfuhr. Ein
    Seite 22
                                     rührender Appell an die Nachbarschaftshilfe in
    Ein Berliner mit 2 Bärten
    Impressum
                                     ansonsten roher werdenden Zeiten!

    Seite 23                          Ganz in diesem Sinne wünschen wir allen An-
    Vermischtes                      wohnerinnen und Anwohnern unseres Kiezes
                                     schöne Feiertage und ein gesundes Neues Jahr.
    Seite 24
    Das Kiezbündnis informiert
                                                                      Ihr KiezBlatt-Team

    Titelblatt-Fotos:                               Die Fotos stellten uns Bernd Greve
    Werner Aufenfehn (oben)                         und Christian Bade zur Verfügung.
2   Julia Bock (unten)
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
Realexperiment                                                         ein, da sie im Durch-
Stadtplatz                                                             schnitt 23 Stunden am
                                                                       Tag geparkt werden. In

V    on Ende September
     bis zum 1. November
war die Kreuzung Horst-
                                                                       der inneren Stadt von Ber-
                                                                       lin verfügt weniger als die
                                                                       Hälfte der Haushalte über
weg/Wundtstraße teilwei-                                               einen Pkw.1 Der Großteil
se in einen provisorischen                                             der täglichen Wege (82%)
Stadtplatz umgewandelt.                                                wird zu Fuß, mit dem
Dabei handelte es sich um                                              Fahrrad oder öffentlichen
ein sogenanntes Realexpe-                                              Verkehrsmitteln zurück-
riment, das wissenschaft-                                              gelegt. Daher stellt sich
lich ausgewertet wird (die                                             die Frage, wie der öffent-
Auswertung war bei Re-                                                 liche Raum gestaltet wer-
daktionsschluss des Kie-                                               den kann, um möglichst
zblattes noch nicht been-                                              vielen Menschen zugu-
det). Durchgeführt wurde                                               te zu kommen und aktive
das Experiment im Rahmen des vom Bundes-           Mobilität zu fördern. Die Kreuzung ist von ei-
ministerium für Bildung und Forschung unter-       ner großen Verkehrsfläche gekennzeichnet,
stützten Forschungsprojektes „EXPERI“ von          auf der sich ein kleiner Platz befindet. Dieser
einem interdisziplinären Forschungsteam aus        Platz wird bisher kaum für andere Aktivitäten
dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raum-          als das Parken von Autos genutzt.“
fahrt e.V. (DLR, Koordination), der Technischen
Universität Berlin (TUB) und dem Institute für      Die Durchführung des Realexperimentes
AdvancedSustainability Studies e.V. (IASS).        wurde leider sehr kurzfristig angekündigt, so-
https://experi-mobilitaet.de/topics/realex-        dass für Viele die Aufstellung der Absperrele-
perimente/                                         mente unvorbereitet kam. Der Kurzfristigkeit
                                                   war wohl auch geschuldet, dass der in den an
                                                   der Straßenkreuzung zusammentreffenden
                                                   Häuserblocks verteilte Fragebogen zwar für
                                                   die wissenschaftliche Auswertung hilfreich
                                                   sein mag, aber für den konstruktiven Aus-
                                                   tausch mit den AnwohnerInnen eher schlecht
                                                   geeignet war.

                                                                                                                   Danckelmannstr. 9d
                                                                                                                        14059 Berlin
                                                                                                                   Tel. 030/32 60 25 80
                                                                                                                   Fax 030/32 60 25 82
                                                                                                                    www.steuer-dm.de
 Das Realexperiment Stadtplatz erfolgte in
Abstimmung mit dem Bezirksamt Charlot-
tenburg-Wilmersdorf und auf Grundlage ei-
                                                                                                              APOTHEKE
ner Anordnung der Straßenverkehrsbehörde                                                                      AM KLAUSENER PLATZ
                                                                                                              Margarethe von Wnuk Lipinski
zur befristeten Nutzung der Kreuzung nach §                                                                   Apothekerin

45 StVO. Das Kiezbündnis und auch die Stadt-                                                                  Kompetente Beratung in
platz-Initiative sind für das Experiment weder                                                                allen Arzneimittelfragen.
verantwortlich noch beteiligt. Wir begrüßen                                                                           Spandauer Damm 49
die Aktion aber und hoffen, dass sie zu Fort-                                                                              14059 Berlin
                                                                                                                       Tel.: 030 / 321 84 67
schritten für die dauerhafte Umgestaltung der                                                                 apothekeamklausenerplatz@web.de
Straßenkreuzung beiträgt.

 Das Ziel dieses jetzigen Projekts ist es zu er-
forschen, wie die Veränderung der Verkehrs-
führung neue Nutzungen des öffentlichen
Raums ermöglicht. Damit knüpft das Projekt
an das Berliner Mobilitätsgesetz an. Die Wis-
senschaftlerInnen begründen das Experiment
                                                       Markt der Möglichkeiten (Zeichnung: Christoph Kunst)
folgendermaßen: „Der öffentliche Raum ist
eine knappe Ressource. Aktuell nehmen pri-         1 Im Klausenerplatz-Kiez ist der Anteil der Auto-
vate Autos viel Fläche des öffentlichen Raums      besitzerInnen noch deutlich geringer.
                                                                                                                                                3
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
Baumscheibenbegrünung                             Kita-Ausflug
                                                   Diese Startschwierigkeiten wurden aber durch       Wie bei jedem Projekt, das Veränderungen
                                                  die vielfältigen Angebote während des Stadt-      des Gewohnten zur Folge haben könnte, gibt
                                                  platz-Experiments wettgemacht. Durch die Be-      es natürlich nicht nur Zustimmung. Ein Teil
                                                  pflanzungsaktionen wurde der öde Straßen-         der AnwohnerInnen hat sich gegen das Rea-
                                                  raum ein Stück freundlicher. Viele Angebote für   lexperiment und einen Stadtplatz ausgespro-
                                                  Kinder während des gesamten Monats wurden         chen. Zu den Argumenten siehe den nachste-
                                                  sehr gut angenommen und genutzt. Für klei-        henden Artikel.
                                                  ne Kinder gab es sicheren Raum zum Laufen,          Aus Sicht des Kiezbündnisses war die Er-
                                                  Roller- und Fahrradfahren lernen. Beim Früh-      probung eines Zustandes, der nicht nur die
                                                  stück und den Musikveranstaltungen sowie bei      Bedürfnisse zur Nutzung von Straßenraum
                                                  Flohmarkt und Tauschbörse konnten sich viele      durch Autofahrende berücksichtigt, sondern
    Mittagstisch
    Partyservice                                  Menschen aus der Nachbarschaft treffen.           auch die Bedürfnisse der Mehrheit nicht
    Kaffee                                                                                          Auto fahrender AnwohnerInnen (hier insbe-
    Wein und
    vieles mehr                                    Die vier offenen Versammlungen (eine             sondere auch Kindern) berücksichtigt, sinn-
    Danckelmannstraße 50
    14059 Berlin
                                                  für Kinder, drei für Erwachsene) gaben die        voll. Wir sind auf die Ergebnisse der Aus-
    T. 030 - 30 83 90 91 • F. 030 - 74 92 77 90   Möglichkeit zur Diskussion über einen mögli-      wertung des Realexperimentes gespannt.
                                                  chen Stadtplatz. Insgesamt hat sich gezeigt,
                                                  dass eine große Zahl von Anwohnerinnen den                                                           wn
                                                  Platz nutzen will.
    Verglasungen aller Art
    Inh. Alexander Lück
    Jungfernheideweg 15a
    13629 Berlin
                                                  „Ich bin dagegen“

                                                  D
    Tel. 321 45 68
    0172-388 33 01
                                                       as Realexperiment mit der Um-
                                                       wandlung der Kreuzung Horst-
                                                  weg/Wundtstraße in einen Stadt-
                                                  platz hat für grundlegende Diskus-
                                                  sionen gesorgt. Es ist klar, dass es
                                                  sowohl Argumente für einen Stadt-

             Yoga
                                                  platz als auch Argumente dagegen
                                                  gibt. Die Argumente müssen auf
               im Kiez                            ihre Wichtigkeit geprüft, Folgen be-
          Jeden Montag von                        dacht und dann abgewogen werden.
     17.30 - 19.00 Uhr (Gruppe)
                 bei
    erfahrener Yogalehrerin (BYV)                  Die Gegenargumente zum Stadt-
        Info: 0162 736 46 17                      platz wurden auf verschiedenen We-
           Martina Tinney                         gen kundgetan. Bei der EXPERI-For-
                                                  schungsgruppe, dem Bezirksamt
                                                  sowie dem Kiezbündnis sind einige
                                                  Briefe zum Thema eingegangen und
                                                  auf dem abgesperrten Platz wurden
                                                  sie bei zufälligen Treffen oder wäh-
                                                  rend der offenen Versammlungen
                                                  vorgetragen. Dabei ging es nicht im-
                                                  mer sachlich zu. Leider gab es aber
                                                  darüber hinaus völlig unakzeptable
                                                  Auseinandersetzungsformen.Zum
                                                  Beispiel wurde ein Buttersäurean-                         Flugblatt eines anonymen (!) Stadtplatz-Gegners
4
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
schlag auf die Kommunikationstafel verübt, es       in der Sophie-Charlotten-Straße für Kreuzungs-
wurden nachts Spielgeräte und die Kommuni-          anwohnerInnen reserviert. Nur 9 Plätze wur-
kationstafel gestohlen, Erzieherinnen wurden        den genutzt.
im Beisein der Kinder lautstark beschimpft,
Personen wurden beleidigend herabgesetzt,            Der Parkplatzsuchverkehr   
dem Kiezbündnis wurde mit Anzeigen ge-                    nimmt in den Sackgassen zu.
droht. Das Kiezbündnis Klausenerplatz e.V.
tritt nachdrücklich für Respekt und Anstand          Erfahrungen in der Knobelsdorffstraße ha-
sowie eine demokratische Diskussion ein. Im         ben aber während der Sperrungen an der So-
Folgenden soll auf die hauptsächlich vorgetra-      phie-Charlotten-Straße bzw. später an der
genen Gegenargumente eingegangen werden.            Danckelmannstraße gezeigt, dass dies nur in
                                                    den ersten Tagen der Fall war. Danach hat sich
  Vorteil Stadtplatz                                der Suchverkehr merklich verringert.
   Wir haben im Kiezblatt Nr. 78 bereits
  darauf hingewiesen: Die derzeitige Pla-            AutofahrerInnen werden gezwungen,
  nung für den Umbau des Autobahndrei-                   Umwege zu fahren.
  ecks Funkturm beinhaltet aus Süden kom-
  mend den Wegfall der Ausfahrt von der Au-           Ein Stadtplatz mit Unterbrechung der Straße
  tobahn A 100 auf die Halenseestraße. Das          unterbindet den Durchgangsverkehr und ver-
  würde für Fahrtziele in der westlichen oder       ringert damit Lärm und Schadstoffausstoß in
  östlichen City zusätzlichen Verkehr in der        diesem Bereich. Im Kiez wohnende und Liefer-
  Sophie-Charlotten-Straße, aber auch in der        verkehr müssen ihr Ziel gezielter anfahren.
  Knobelsdorffstraße und im Horstweg be-
  deuten. Nun hat auch der Bezirksstadtrat           Die Einsätze von Polizei und Feuerwehr
  Schruoffeneger während der Veranstal-                   werden behindert.
  tung zum Realexperiment am 30.10.2020
  darauf hingewiesen.                                 Die Behinderung durch den Stadtplatz selbst
   Mit einem Stadtplatz könnte der Horst-           ist geringer als durch regelwidrig geparkte
  weg an dieser Stelle unterbrochen oder die        Autos. Auch im Falle einer Stadtplatzdauerlö-
  Durchfahrt mit anderen Maßnahmen ver-             sung bleibt für Polizei und Feuerwehr selbst-
  hindert werden. Dadurch würde der Horst-          verständlich die Möglichkeit, die Fläche zu be-
  weg als Schleichweg ausscheiden und zu-           fahren
  sätzlicher, ortsfremder Kfz-Verkehr mitten
  im Wohngebiet könnte vermieden werden.             Der Kfz-Liefer- und Kundenverkehr
                                                          wird behindert.
Verkehr
                                                     Der Lieferverkehr wird für zwei Gewerbetrei-
 Durch die Gestaltung der Kreuzung als             bende etwas umständlicher. Es handelt sich je-
     Stadtplatz gehen Parkplätze verloren.          doch lediglich um einen etwas längeren Weg,
                                                    der mit der üblicherweise genutzten Sackkar-
  Es ist ja nicht alltäglich ein Parkplatz in un-   re zurückgelegt werden muss. Für schwerere
mittelbarer Nähe frei, deshalb sorgt der be-        Lasten wird es sicher auch Lösungen geben.
schränkte Wegfall von Parkplätzen eher in we-       Inwieweit die Erreichbarkeit der Physiothera-
nigen Fällen für einen weiteren Fußweg von          pie-Einrichtung für Gehbehinderte übermäßig        Spandauer Damm 46
                                                                                                       14059 Berlin
und zum Wohnhaus. Dies sollte im Sinne von Si-      eingeschränkt wird, muss besprochen und ggf.       Tel.: 030 89 75 44 72       • Krankengymnastik
                                                                                                       Fax: 030 89 75 44 73
cherheit und ansprechenderer Gestaltung des         ebenfalls Lösungen gefunden werden.                Email: info@ptzk.de
                                                                                                                                   • Manuelle Therapie
                                                                                                                                   • Gerätegestützte
Wohnumfeldes zumutbar sein. Das Recht auf                                                              web: www.ptzk.de              Krankengymnastik
                                                                                                                                   • Manuelle
einen Parkplatz vor der Haustür gibt es auch                                                           Öffnungszeiten:               Lymphdrainage
                                                                                                                                   • verschiedene
                                                                                                       Mo - Do 7:30 - 19:30
nicht. Es gibt aber Vorschläge, wie die Zahl der                                                       Fr       7:30 - 16:00         Wellnessangebote
                                                                                                       und nach Vereinbarung       • Hausbesuche
regulären Parkplätze in unmittelbarer Umge-
bung weitgehend ausgeglichen werden kann.
Ein Teil der bisher genutzten Parkplätze                                                                              APOTHEKE
ist regelwidrig. Dadurch werden z.B. Men-                                                                             am Sophie-Charlotte-Platz
                                                                                                                             Schloßstr. 30 - 31
schen mit Kinderwagen, Rollator und Roll-                                                                                         14059 Berlin

stuhl an einer Überquerung der Straße ent-                                                                            Angelika Fandl
weder ganz gehindert oder deren Sicher-                                                                                        Mo. - Fr.   8.00 - 18.30
                                                                                                                                    Sa.    9.00 - 13.00
heit durch mangelnde Sicht gefährdet. Die-                                                                                        Tel. 030 / 34 26 141

se Flächen müssen also ohnehin dringend                                                                                         Fax 030 / 34 09 69 78

                                                                                                                      Bestellungen: apo-sc@t-online.de
von parkenden Autos frei gehalten werden.                                                                             www.apotheke-sophiecharlotte.de

                                                                                                                      Wir beraten Sie gerne!
Übrigens: EXPERI hat 20 Parkplätze bei Rewe                                        Anwohner-Picknick

                                                                                                                                                          5
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
Wohnumfeld                                          vom Berliner Senat schon vor vielen Jahren ein-
                                                                                                              gerichteten Haushaltsposten für ein Stadtplät-
                                                           Ein Stadtplatz bringt Kinderlärm.                 zeprogramm in Berlin erfolgen. Die Mittel sind
                                                                                                              für diesen Zweck gebunden. Die Existenz des
     Seelingstraße 54                                       Der Stadtplatz soll kein Spielplatz werden.       Programms ist eine Folge der Mobilitätsgesetze
     14059 Berlin                                         Trotzdem wird es beim Spielen in begrenztem         auf Bundes- und Landesebene.
     Tel: 030 / 32 67 66 - 0                              Umfang Lärm geben. Es darf aber infrage ge-
     Fax: 030 / 32 67 66 - 20
     www.bosch-service-bezorgiannis.de
                                                          stellt werden, ob er lauter ist als Verkehrslärm     Durch einen Stadtplatz  
                                                          (Fahrgeräusche, Einparken, Türenklappen, Hu-              erhöht sich die Miete.
                                                          pen). Außerdem ist der Kinderlärm auf die hel-
                                                          len Tagesstunden begrenzt. Davon abgesehen           Vom Berliner Mieterverein haben wir die
                                                          ist das Spielen von Kindern die Grundlage für       Auskunft bekommen, dass die Einrichtung des
                                                          die Entwicklung unserer Gesellschaft.               Stadtplatzes spätestens seit den neuen Miet-
                                                                                                              spiegelregularien 2019 keine Begründung für
                                                           Auf einem Stadtplatz würden sich                  Mieterhöhungen sein kann. Eine Mieterhö-
                                                               Trinkende und Obdachlose sammeln.              hung aus diesem Grund wäre rechtswidrig.

                                                           Das ist unwahrscheinlich, da sich Treff-            Durch einen verwahrlosten Stadtplatz
                                                          punkte dieser Art eher in Bereichen befin-               fallen die Immobilienpreise.
                                                          den, die nicht von allen Seiten und oben ein-
                                                          sehbar sind. Auch gibt es an der Kreuzung             Ob der Platz verwahrlost, hängt hauptsäch-
                                                          Horstweg/Wundtstraße keine Versorgungs-             lich vom Verhalten der AnwohnerInnen ab. Die
                                                          möglichkeit wie Supermarkt oder „Späti“,            Immobilienpreise richten sich in erster Linie
                                                          der Leute anziehen könnte.                          nach dem Zustand des Objektes selbst.

                                                           Es gibt schon den KläreBloch-Platz                Fazit
                                                                und den Lietzensee-Park in der Nähe.
                                                                                                                Es bleibt festzustellen, dass vor allem Zufuß-
                                                            Der Kläre-Bloch-Platz erfüllt eher künstlerisch   gehende (Mehrheit der AnwohnerInnen) aber
                                                          architektonische Ansprüche (deshalb darf er         auch Radfahrende durch die stark erhöhte
                                                          auch nicht umgebaut werden) als Bedürfnisse         Verkehrssicherheit von einem Stadtplatz pro-
                      Seit 2007                           zum Entspannen von Erwachsenen oder Spielen         fitieren.
                                                          von Kindern, er hat nur eine geringe Aufent-          Die Aufenthaltsqualität zum Entspannen oder
                                                          haltsqualität. Der Lietzensee-Park bietet viel-     für Treffen mit NachbarInnen wird deutlich
                                                          fältige Möglichkeiten, aber der Kaiserdamm          erhöht. Eine zusätzliche Begrünung und ein
                                                          bildet eine abschreckende Barriere. Für gehbe-      Brunnen würden sich positiv auf Klima und
                                                          hinderte und alte Personen sowie für Kinder         Kleinklima auswirken. Dies ist beispielhaft in
       Seelingstraße 7 14059 Berlin                       ohne Begleitung und Kita-Gruppen sind die           Wilmersdorf am Leon-Jessel-Platz zu erleben.
     030 820 77 158 goldesel-berlin.de
               Nichtraucher Kneipe                        Wege möglicherweise zu weit oder zu gefähr-
                                                          lich. Ein Stadtplatz an der Kreuzung Horstweg/
                                                          Wundtstraße wäre eine ideale Ergänzung für
                                                          dieses Wohnumfeld.

                                                           Die Nutzung des Stadtplatzes
                                                              führt zu Müllbergen.

                                                           Das kann durch optimiertes Aufstellen von
                                                          Müllbehältern verhindert werden.
    Öffnungszeiten
    Montag - Freitag 10 - 18.30 Uhr•Samstag 10 - 14 Uhr                                                                                  Vorbild Leon-Jessel-Platz
                                                          Gesellschaft
                                                                                                              Übrigens:
                                                           Mit dem Bau des Stadtplatzes wird Geld             Wer sich engagieren möchte, kann in der
                                                              verschwendet, das lieber in Schulen,            Stadtplatz-Initiative mitmachen (Stadtplatz.
                                                             Kitas usw. investiert werden sollte.             Horst.Wundt@berlin.de). An dieser Initiative
           Klausenerplatz 6
     D-14059 Berlin-Charlottenburg                                                                            beteiligen sich zwar auch Personen aus dem
            Tel.: 325 79 06                                Das ist nicht zutreffend. Geld würde durch eine    Kiezbündnis, aber in der Mehrheit sind es An-
       www.vinifera-weinhandlung-berlin.de
            Geschäftszeit: Mo 14.00 - 19.00 Uhr
                                                          Verbesserung des Wohnumfeldes sinnvoll für          wohnerinnen und Anwohner von Horstweg
                Di - Fr ab 12.00 - 19.00 Uhr
                    Sa 10.00 - 16.00 Uhr                  Menschen angelegt, die sich in ihrer Wohnge-        und Wundtstraße, die zum Teil auch direkt am
                                                          gend und nicht nur in der Wohnung aufhalten         Platz wohnen.
                                                          wollen. Die Finanzierung würde ggf. aus einem                                                 wn
6
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
„Was halten Sie von der                           Denn im südlichen Abschnitt der Nehringstra-
Neugestaltung der Kreuzung                        ße, also an der jetzt abgesperrten Fläche, ant-
Horstweg/Wundtstraße?“                            worten ebenfalls einige Befragte: „Ich habe da-                   Hebamme
                                                  von wenig Ahnung, mir fällt bloß die Absper-                       Heilpraktikerin
Eine Umfrage                                      rung der Kreuzung auf“.

N    eulich hörten wir uns wieder einmal im
     Kiez um und befragten Anwohner nach
ihre Meinung zum neuen Kiezplatz.
                                                   Knut erinnert daran, dass es im Kiez bereits
                                                  viele Spielmöglichkeiten gibt, doch die Men-
                                                  schen sind offensichtlich zu bequem sich zum
                                                                                                            Craniosacral-Therapeutin
                                                                                                             Diplom-Sozialpädagogin
                                                                                                                  Tel. 325 74 45
                                                                                                            www.meine-hebamme-claudia.de
  Wir starten unseren Spaziergang im nörd-        Lietzensee zu begeben.
lichen Abschnitt der Nehringstraße. Dort tra-      Ricardo weiß nichts Genaueres zur Planung,
fen wir mehrere Menschen, die vom geplanten       „jedoch würde ich mir zuerst Gedanken über
Platz noch nichts gehört hatten, die die Idee     die Abstellmöglichkeiten der Autos machen.
eines autofreien Platzes grundsätzlich begrü-     Danach dürfe man festlegen, wie der Platz an-
ßen würden.                                       ders genutzt werden kann“.

 Dorette konkretisiert: „Das wäre prima. Ich       Lara und Christine meinen: „Wir sind ge-
würde allerdings meinen Parkplatz verlie-         spannt, wie es einmal aussehen mag. Es dürfte                                Inh. G. Saal
                                                                                                                         Seelingstraße 32
ren, aber Gemeinwohl geht über mein privates      sich aber zum Besseren wenden.“                                             14059 Berlin
Glück. Je weniger Autos im Kiez unterwegs          Wir erfahren von Eltern, Karli und Steffi, dass                T.: 321 97 54 / 325 68 97
sind, desto besser.“ Dieser Meinung schließt      sie das Projekt gutheißen, aber sie möchten
sich Conny an, die noch ergänzt: „Hoffentlich     eine Aufteilung des Platzes, z.B. jeweils einen
                                                                                                           Verband alleinerziehender
wird der neue Platz schön!“                       Bereich für Hüpfspiele, Roller und Skater.               Mütter und Väter
                                                                                                           Landesverband Berlin e.V.

  Wir begegnen Jutta, die sich noch nicht recht    Claudia, die sich seit Jahren für einen ver-            Beratung, Information, Treffpunkt
informiert empfindet: „Ich weiß nicht, ob ich     kehrsberuhigten Karl-August-Platz engagiert,
das Konzept gut finden soll oder nicht. Dazu      äußert ihre Enttäuschung, dass hier im Kiez               Seelingstr. 13 • 14059 Berlin
                                                                                                            Tel.: (030) 851 51 20
fehlt mir ein Gestaltungsplan“. Sie war nicht     ein Projekt umgesetzt wird, während sich dort             Mail: vamv-berlin@t-online.de

die Einzige, die sich nicht genügend aufgeklärt   Anwohner vergeblich darum bemühen.                        Mo, Di, und Do von 10 - 14 Uhr
                                                                                                            Mi 15 - 17 Uhr
fühlt.                                                                                       rf             www.vamv-berlin.de

Schöne Einzelhandels-
geschäfte im Kiez
ASIA-Markt Lo, Nehringstraße 4a
                                                                                                                   ANGEBOTE
                                                                                                                              Coaching

S
                                                                                                                              Beratung
    eit 2010 gibt es den kleinen Asia-Markt                                                                                   Training
                                                                                                                              Seminar
    in der Nehringstraße 4a , der vor sechs
Jahren von der Familie Lo übernommen                                                                                          Tel.: 030 - 36 41 98 94
wurde. Frau Lo steht seitdem fast täglich                                                                                     Mail: info@sinah-altmann.de
                                                                                                                              www.sinah-altmann.de
hinter der Ladentheke. Sie erzählt, dass sie
früher in Oldenburg zwanzig Jahre ein Chi-
na-Restaurant betrieb, die ersten Jahre zu-                                                                musik und klang
                                                                                                           Qualifizierter
sammen mit ihrem Mann, nach seinem Tod                     Seit sechs Jahren führt Frau Lo das Geschäft.
                                                                                                           Gitarren-&
führte die Mutter von drei Kindern es al-           Eine besondere Spezialität: „Berlins be-               Flötenunterricht
lein weiter. Nach dem Verkauf des Restau-         ster Tofu“, der in einer Berliner Manufaktur             Musiktherapie
rants wollte sie sich aber nicht einfach zur      hergestellt wird, und in Berlin sonst kaum               bei Musikerin und anthropo-
                                                                                                           sophischer Musiktherapeutin
Ruhe setzen. Über einen Bekannten erfuhr          in Einzelhandelsgeschäften zu bekommen                   Moni Hoffmeister
sie zufällig, dass ein Asia-Laden in Berlin       - indischer Rahmkäse (Paneer). Eine große                Berlin/Chlb.
                                                                                                           Tel.: 030 / 28 70 27 20
einen Nachfolger suchte. Die Gegend rund          Auswahl an veganen bzw. vegetarischen                    www.monihoffmeister.de
                                                                                                           musik@monihoffmeister.de
um den Klausenerplatz-Kiez gefiel ihr sehr        Tiefkühlgerichten, z.B. sehr leckere Zube-
gut, sodass sie aus Norddeutschland nach          reitungen nach Art von Schinken, Huhn,
Berlin zog.                                       Tintenfischringen, Fisch und Ente (alles
                                                  ohne Geschmacksverstärker) rundet das
 Sie fühlt sich sehr wohl im Kiez, und die        vielfältige Sortiment ab.
Arbeit bringt ihr viel Freude. Neben Lebens-
mitteln und Geschenkartikeln aus allen asi-        Frau Lo kennt alle Produkte und probiert
atischen Ländern gibt es auch ein breites in-     sie selbst aus, so dass sie Kunden jederzeit
ternationales Angebot, z. B. ihren englischen     hilfreiche Tipps zur Zubereitung der teil-
Lieblingstee, den sie noch aus ihrer Zeit in      weise sehr exotisch anmutenden Produkte
Großbritannien kennt und gern empfiehlt.          geben kann.
                                                                                                                                                            7
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
Die Kunden, die auch aus anderen Bezir-                          ASIA-Markt Lo
                          ken hierher zum Einkaufen kommen, schät-                       Nehringstraße 4a
                          zen neben der ansprechenden Einrichtung                           14059 Berlin
                          vor allem die gute Beratung und den per-                    Tel.: 030 - 89 39 35 15
                          sönlichen Kontakt. Viele kommen auch gern
                          mal auf einen Plausch vorbei und tauschen                      Öffnungszeiten:
                          Neuigkeiten aus dem Kiez aus.                               Mo-Fr 10.00 – 19.00 Uhr
                           Wir wünschen Frau Lo und ihrer Familie                      Sa 10.30 – 18.00 Uhr
                          für ihren Laden weiterhin viel Erfolg und                                                     jb
                          beste Gesundheit!

                          Daheim im Kiez:
                          Unser Müll des Monats

                          A    n dieser Stelle wollen
                               wir all diejenigen würdigen, die einen ganz
                          speziellen Beitrag zur Buntheit des Kiezes
    20,00 E Kiez-Rabatt
                          leisten – die Mülldumper! Wir stellen die Preis-
                          träger der Monate Juli bis September 2020 vor:

                                                                                           Zu verschenken!?
                                                                             (selber Ort, anderer Müll, gesehen von Georg)

                                Der Kinderwagen als Müllauto,                                  Rad ab!
                                   oder: Je Roller, je doller ...                 (gefunden in der Seelingstraße, zw.
                                 (gefunden Seelingstraße, Durch-                   Nehring-und Danckelmannstraße)
                                 gang zw. Hausnummer 2 und 4)

                           Liebe Leser,
                           ihr seid eingeladen, uns euren Favoriten für den `Müll des Monats´ zuzumailen. - Wenn ihr Da-
                           tum und Ort der Aufnahme sowie eine treffende Kurzbeschreibung beifügt, gelangt euer Foto in
                           das Auswahlverfahren.
                                                                                                     Wir sind gespannt!

8
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
aktiv im kiez                                      „Dann musst du ja sehr beliebt sein.“
Abdelhady Shaar                                    „Ja. Und darauf bin ich sehr stolz.“

                                                   „Kannst du dich denn gut durchsetzen?“
                                                   „Das muss ich nur selten, ich mache nicht gerne
                                                   Stress. Meistens komme ich gut mit den Lehrern
                                                   klar und werde von ihnen auch respektiert.“

                                                   „Wie viele Schüler aus anderen Ländern sind
                                                   in deiner Klasse?“
                                                   „Ich bin der Einzige, der keinen deutschen
                                                   Pass hat. Die meisten in der Klasse sind Deut-
                                                   sche, einige stammen aus der Türkei, sind
                                                   aber hier geboren und haben auch deutsche               Gebrauchtwarenhaus
                                                                                                           Knobelsdorffstr. 19
                                                   Pässe. Aber im nächsten Jahr kann ich auch              Kindersecondhand
                                                                                                           Wundtstr. 19
                                                   Deutscher werden.“                                      2. Hand-Möbelladen
                                                                                                           Wundtstr. 6
                                                                                                           2. Hand-Bücherladen
                                                   „Willst du Abitur machen?“                              Wundtstr. 8
                                                   „Ja, ich will nächstes Jahr aufs Gymnasium ge-          Tel. 030 - 303 077 52

                                                   hen und nach dem Abitur möchte ich studieren.
                                                   Ich will Ingenieur werden und in der Automo-
                                                   bilindustrie arbeiten, denn Autos interessieren
                                                   mich sehr, am meisten Sportautos wie Lambor-
Abdelhady mit seinem Vater Magdy Shaar
                                                   ghinis.“

A    bdelhady ist 11 Jahre alt. Er flüchtete mit
     seinen Eltern 2015 vor dem Krieg in Sy-
rien und kam über die Türkei und Italien nach
                                                   „Hast du noch andere Hobbys neben Autos?“
                                                   „Ja, ich spiele Fußball beim FC Brandenburg
Deutschland, wo sie als Asylanten anerkannt        und wir spielen ‚China-Ball‘. Das spielen wir mit
wurden. Heute lebt er mit seinen Eltern und        einem Volleyball auf einer Tischtennisplatte nach
zwei jüngeren Geschwistern in der Nehrings-        den gleichen Regeln wie beim Tischtennis.“
traße. Er besucht die Nehring-Grundschule und
ist dort in der 6. Klasse.                         „Du bist ja sicher Moslem. Besuchst du auch
                                                   die Koranschule?“
KiezBlatt: „Abdelhady, du bist im neuen Schul-     „Ja, aber ich lerne dort nicht nur den Koran,
jahr zum Klassensprecher gewählt worden;           sondern auch, Arabisch zu lesen und zu schrei-                            14059 Berlin
                                                                                                                        Nehringstraße 32
gab es denn noch andere Bewerber um die-           ben, denn ich kann es bisher nur sprechen.“                          T. 030 - 322 40 38
ses Amt?“                                                                                                               ebert.e@berlin.de

Abdelhady: „Ja, es gab neun weitere, die Klas-     „Abdelhady, dann wünschen wir dir, dass du          Öffnungszeiten:
                                                                                                       Montag bis Freitag   Samstag
sensprecher werden wollten. Es wurde abge-         alle deine Ziele erreichen kannst.“                 9.30 - 18.00 Uhr     10.00 - 14.00 Uhr
stimmt, und ich bekam die meisten Stimmen.“                                                kb

Nachruf auf Gerald Kuptz
  „Er gehört zu den meistfotografierten Menschen Charlotten-
  burgs. Wenn Gerald Kuptz, angetan mit barockem Dreispitz,
  Wams, Bundhose und Schnallenschuhen am Wochenende
  vor dem Charlottenburger Schloß steht, wird er oft von Besu-
  chern gefragt, ob man ihn ablichten dürfe. Eigentlich macht
  er ja Werbung für das Berliner Residenzorchester, aber Zeit
  für ein Foto hat er immer“. So war vor zehn Jahren im Kiez-
  blatt in einem Porträt von Kuptz zu lesen.
    Der gebürtige Hamburger kam 1971 nach Berlin. Hinter
  ihm lagen damals eine Lehre als Konditor und mehrjäh-
  rige Reisen durch Europa, bei denen er seine Fähigkeiten Gerald Kuptz in barockem Gewand
  vervollkommnete. „Als erste männliche Tagesmutter von Charlottenburg“ (Kuptz) begann er
  1982 in der Seelingstraße 3 seine kinderpädagogische Arbeit, die fast 25 Jahre andauerte.

   Im September ist Gerald Kuptz im Alter von 73 Jahren in seiner Wohnung in der Schloß-
  straße gestorben.                                                                  hm

                                                                                                                                                9
PARKPLATZ oder STADTPLATZ? - Kiezbündnis Klausenerplatz eV
Nachbarschaftshilfe

                                                          I m September bekamen wir den unten dokumentierten Brief
                                                            von Frau Ilona Appelbohm aus dem Seniorenwohnheim an
                                                          der Schloßstraße, der uns sehr berührt hat. Zwar wissen wir
                                                          nicht, wer die hilfreichen Menschen waren, die Frau Appel-
                                                          bohm geholfen haben. Aber wir freuen uns sehr über dieses Beispiel aus dem Kiezalltag.
                                                          Das ist es, was wir uns unter einem Miteinander in unserem Kiez vorstellen, zu dem wir
                                                          einen Beitrag leisten wollen. Die dem Brief beigefügte großzügige Spende werden wir in
                                                          diesem Sinne verwenden.

          Naturheilpraxis
                  Anna-Elisabeth Junge
                    Heilpraktikerin

              HOMÖOPATHIE • MASSAGE
               KLANGSCHALENTHERAPIE
            SYSTEMISCHE AUFSTELLUNGEN
              Horstweg 4 (1. GH. Pat.)
            14059 Berlin / Charlottenburg
                Telefon: 030 / 25 46 94 68

     spanisch-deutscher
     Kindergarten
     konsequent bilingual
     Musik, Sport, Yoga, Experimente u.v.m.

     Sophie-Charlotten-Strasse 113
     (gegenüber Centro Italia)
     14059 Berlin
     Telefon: 030 - 30 11 25 96
     Fax: 030 - 30 11 25 97

     info@girasoles-berlin.de • www.girasoles-berlin.de

                 Danckelmannstr. 48
                         14059 Berlin
                Tel. 030/13 88 799-0
         www.hkp-gadow-gehrke.berlin

                                                          Neulich an der Bücherzelle (2)                      te und sehe plötzlich, daß ein gelber russischer
                                                                                                              T-34-Panzer durch die Seelingstraße rollt, aber

                                                          I m letzten Kiezblatt hatte ich über ein Ge-
                                                            spräch mit einem jungen Mann berichtet, der
                                                          in der Bücherzelle nach Reclam-Heften für die
                                                                                                              dann ist es nur Herr Müller von der DHL. Sonst
                                                                                                              passiert nichts. Demnächst aber vielleicht.
                                                                                                                                                           hm
                                                          Schule suchte. Es gab Kritik an dem Text wegen
                                                          meiner angeblichen Hochnäsigkeit, aber auch
                                                          Lob. „Schreib eine neue Folge“, so der Chefre-
                                                          dakteur, und deshalb laufe ich jeden Tag fünf,
                                                          sechs Mal zur Zelle und warte, daß etwas pas-
                                                          siert, was sich lohnt, notiert zu werden, aber es
                                                          passiert nichts. Das ZAP ist geschlossen (Coro-
                                                          na!), ich stehe da, betrachte die Zelle und war-
10
Hella Moja

D   ie Filme hießen „Der Weg der Tränen“
    (1916), „Das verwunschene Schloß“ (1918),
„Die Flucht aus dem goldenen Kerker“ (1921)
oder „Die Straße des Vergessens“ (1926). Es wa-                                                          Sophie-Charlotten-Str. 29
ren Melodramen, monumentale Ausstattungs-                                                                   14059 Berlin/Charlbg
                                                                                                              Tel. 030 - 321 39 49
filme, Lustspiele und Mysterien-Filme, in de-
                                                                                                            fahrradmanufaktur
nen Hella Moja zumeist die Hauptrolle spielte
und in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zu
einer der bekanntesten deutschen Schauspiele-
                                                                                                     PSYCHOTHERAPIE &
rinnen wurde. In den 1920er Jahren wohnte sie
                                                                                                     WEGBEGLEITUNG
am Lietzensee-Ufer 10.                                                                               Anneke Polenski
                                                                                                     • psychologische Psychotherapeutin
                                                                                                     • Einzel- Paar- Familientherapie,
  Als Helene Morawski wurde sie am 2. Fe-                                                              Traumatherapie, transpersonale
bruar 1890 in einer Kleinstadt im Russischen                                                           Psychotherapie, Maltherapie
                                                                                                     • Coaching & Supervision
Reich geboren. Ihr Debüt als Schauspielerin                                                          Nehringstr. 29 •14059 Berlin
gab sie 1913 im Berliner Lessingtheater, zwei                                                        Tel: 030/35503720
                                                                                                     www.flying-dolphins.de
Jahr später trat sie erstmals in einem Stumm-
film auf. Als Krönung ihres Schaffens gilt „Fi-
garos Hochzeit“ von 1920, wo sie, an der Seite
von Alexander Moissi und Eduard von Winter-
stein, die Rolle des Cherubino übernahm. 1920
wurde sie in einer österreichischen Illustrier-
ten vorgestellt.                                               Hella Moja (1890 – 1951)
                                                    Seit Mitte der zwanziger Jahre wandte sie sich
„Was spielen Sie am liebsten im Film, gnä-        verstärkt dem Schreiben von Drehbüchern zu,
diges Fräulein?“ Hella Moja sieht mich an, lä-    sie erhielt kaum noch Filmrollen, ihr theatra-
chelt dann ganz leicht, ganz fein. Dann sagt      lischer Stil galt nicht mehr als zeitgemäß. Wäh-
sie: „Das einfache Mädchen aus dem Volke,         rend der NS-Zeit wurde sie drangsaliert, da sie
es darf arm sein, auch reich werden … Es darf     keinen „Ariernachweis“ liefern konnte. 1938
eine Dame werden, aber jedenfalls eine rich-      schloß man sie aus der „Reichsschrifttums-
tige Dame, aber es kann auch einfach bleiben      kammer“ aus, einer NS-Zwangsorganisation,
…, soll sein Schicksal erleben!“                  und das hatte zur Folge, daß sie nichts mehr
Eine Vision taucht vor mir auf: Luise Mille-      veröffentlichen konnte. Seit 1942 war sie als
rin…                                              Souffleuse am Kieler Stadttheater tätig.
Später zeigt mir Hella Moja auch die übrigen
Räume ihrer so überaus anheimelnd einge-           Hella Moja nahm sich 1951 das Leben. Ihre
richteten Wohnung. Ihr höchster Stolz ist nicht   Ruhestätte auf dem Friedhof Heerstraße wur-
ein Zimmer, sondern der Balkon mit dem herr-      de aufgelassen.
lichen Ausblick über den Lietzensee.“                                                     hm

Nachruf auf Jörg Biester                                                                             Kommen Sie vorbei!

                                                                                                     Wir freuen uns

  M     it seinen 193 Zentimetern Körpergröße und geschätz-
        ten 130 Kilogramm war er kaum zu übersehen, wenn
  er durch den Kiez ging, sei es auf dem Weg in den „Brotgar-
                                                                                                     auf Ihren Besuch!

                                                                                                     conceptstore
  ten“ oder in eine Gaststätte. Schweren Schrittes kam er da-
  her, in der kalten Jahreszeit angetan mit einem dunkelblau-
  en maritimen Mantel.                                                                                  • hochwertige Mode- und
                                                                                                          Lifestyleprodukte
                                                                                                        • ausgesuchte Literatur
   Jörg Biester war Schauspieler. Zu seinem Anekdotenschatz                                             • Thermo-Spa-Schwebeliege
  gehörten Geschichten aus der Welt des Theaters, von Film                                                 zur Entspannung
  und Fernsehen. Am liebsten saß er an einem Tisch, vor sich
  ein Hefeweizen und ringsum etliche Zuhörer. Nicht immer                                                Spandauer Damm 55
  waren seine Auftritte leicht auszuhalten.                                                                   14059 Berlin
                                                                                                          Mo-Fr 11-18:30 Uhr
                                                                                                              Sa 11-15 Uhr
   Der große Mann aus der Schloßstraße ist am 24. September im Alter von 64 Jahren ge-                   Tel. 030 370 278 45
  storben.                                                                                                 www.federkleid.eu
                                                                                   hm                    kontakt@federkleid.eu

                                                                                                                                          11
„Nur auf den Höfen“                                        Die Drehorgeln der Familiendynastie Ba-
                                                                cigalupo, die in Berlin zwischen 1879 und
     Über einen Drehorgelspieler                                1975 Instrumente herstellte,wurden schon
     in Charlottenburg                                          bald bekannt. Es gab unterschiedliche Werk-

     E   s ist der erste Sonntag im Oktober. Am
         Nachmittag sitze ich am Computer im Kiez-
     Büro und schreibe diesen Aufsatz über einen
                                                                stätten. Giovanni Battista Bacigalupo (1847 –
                                                                1914) schloss sich 1891 mit dem Orgelbau-
                                                                er Giuseppe Cocchi und dem Gastwirt Graffi-
     Drehorgelspieler, der vor über 80 Jahren in der            gna zusammen. Die Firma „Cocchi, Bacigalu-
     heutigen Seelingstraße wohnte, als ich plötz-              po und Graffigna“ saß in der Schönhäuser Al-
     lich Klänge von draußen höre. Drehorgelmusik!              lee 78. Bis 1903 führten die drei mit bis zu
     Ein älterer Mann zieht durch die Seelingstraße             50 Mitarbeitern den Betrieb. Es gab Tischler
     und macht Halt an der Ecke Nehringstraße. Ich              und Drechsler, Schlosser, Bildermaler, Orgel-
     werfe einen Euro in den Zylinder und frage, ob             bauer, Pfeifenmacher und Handwerker, die
     ich ihn fotografieren darf. Zufälle gibt es…               sich um die Walzen kümmerten und sie mit
                                                                Stiften versahen.

                                                                  Carl Moschini, am 16. November1885 in Ber-
                                                                lin geboren, ging bei der Firma „Cocchi, Ba-
                                                                cigalupo und Graffigna“ in die Lehre. 1904
                                                                musste er die Firma, die in Konkurs gegangen
                                                                war, verlassen. Im Zeugnis war zu lesen, dass
                                                                der Lehrling „fleißig und aufmerksam“ gewe-
                                                                sen sei und sich stets „gut geführt habe. Carl
                                                                (Karl) Moschini war der Sohn von Francesco
                                                                Moschini, der Ende des 19. Jahrhunderts aus
                                                                dem italienischen Pesaro, einer Stadt in den
                                                                Marken, nach Berlin gekommen war. Karl Mo-
                                                                schini wohnte später in der Potsdamer Straße
                                                                19, der heutigen Seelingstraße 52.

       Ein Drehorgelspieler Anfang Oktober 2020 im Kiez
      Zu Zilles Zeiten waren sie ein gewohnter An-
     blick in Berlin, die Leierkastenmänner, die in                                    Karl Moschini. Foto aus
     den Höfen musizierten. Es sollen 3000 Musi-                                       dem Erlaubnisschein von
     kanten in der Hauptstadt gewesen sein.                                            der Polizei von 1937
      Oben gingen die Fenster auf, und nach dem                   1937 erhielt er von der zuständigen Polizei-
     Vortrag flogen in Papier eingewickelte Mün-                behörde die Erlaubnis, auf einer Drehorgel „an
     zen nach unten.                                            den Wochentagen auf den Höfen der Grund-
                                                                stücke“ zu musizieren. Verboten war das Mu-
      Drehorgeln gibt es nachweislich seit Beginn               sikmachen auf der Straße, in Gärten und Vor-
     des 18. Jahrhunderts. Straßenmusiker und                   gärten und „ohne vorgängige Bestellung bei
     Gaukler zogen mit diesen Instrumenten durch                Hochzeiten, Kindtaufen und anderen Famili-
     alle Länder Europas. Auch in den Kirchen                   enfeiern“. Im Umkreis von mindestens 300
     hielten sie Einzug. Anfangs wurden sie in                  Metern von Kirchen, Friedhöfen, Krankenhäu-
     Orgelwerkstätten gebaut, im 19. Jahrhundert                sern und Schulen war das Musizieren auch
     übernahmen Manufakturen diese Aufgabe.                     untersagt, ebenso das Spielen des Deutsch-
                                                                landliedes und des „Horst-Wessel-Liedes“, der
                                                                inoffiziellen „zweiten“ Nationalhymne wäh-
                                                                rend der NS-Zeit.
                               Giovanni Battista Bacigalupo
                               (1847 – 1914). Er schloss sich    Noch 1943 finden wir Karl Moschini unter
                               1891 mit dem Orgelbauer Giu-     der gleichen Anschrift im Berliner Adress-
                               seppe Cocchi und dem Gast-
                                                                buch, danach verlieren sich seine Spuren.
                               wirt Graffigna zusammen. Die
                               Firma „Bacigalupo, Cocchi &                                                hm
                               Graffigna“ machte sich schon
                               bald einen Namen.
12
Sichere                                                 Die Fotos zeigen einige Beispiele aus der di-
Radwege?                                                rekten Kiezumgebung. Jeder Radfahrer kennt
                                                        solche Situationen aus eigener Erfahrung.

I  m Kiez gibt es kei-
   ne Radwege. Da
man hier gemäß StVO
                                                                                                  kb

nur Schrittgeschwin-
digkeit fahren darf,
ist es nicht erforder-
lich, den Radfahrern
eine eigene Fahrspur zu reservieren. Aber so-
bald man den Kiez verlässt, wird der Radver-
kehr vom Kfz-Verkehr getrennt. Dies soll den
Radfahrern Sicherheit geben. Soweit die The-
orie. In der Praxis werden Radwege – ob auf
dem Gehweg oder auf der Straße – allzu oft
als Park- oder Abstellflächen zweckentfrem-
det. Damit machen aber sie eine gefahrenlose
Nutzung unmöglich.
  Um den diversen Hindernissen auszuwei-
chen, müssen Radfahrer entweder auf dem
Fußgängerbereich oder auf der Fahrbahn wei-
terfahren. Beides führt zu Gefahrensituati-
onen, sowohl für die Radfahrer, als auch für die
Fußgänger.

Hundert Jahre Groß-Berlin                               genutzt werden. Dadurch sind insbesondere Schul-
                                                        klassen als Nutzer angesprochen. Dazu haben Ju-

S   eit dem 1. Oktober 1920 gibt es die ‚Metropo-
    le Berlin’. So ist auch der Katalog zur bis Ende
Mai 2021 geöffneten Ausstellung „Chaos und Auf-
                                                        gendliche schon Entwürfe ihrer Vorstellungen geba-
                                                        stelt, wie Berlin in hundert Jahren sein könnte.
                                                          Infolge des rasanten Bevölkerungswachstums hat-
bruch“ im Märkischen Museum (Am Köllnischen             te sich die Schaffung von Groß-Berlin bereits seit
Park 5) betitelt, den der Historiker Andreas Lud-       der Gründung des Reiches angedeutet, konnte aber
wig und der Kurator der Ausstellung, Gernot Schau-      erst nach dem Ende des Kaiserreiches durch Sozi-
linski, erarbeiteten. Herr Ludwig war einst am hie-     aldemokraten gegen deren konservative Widersa-
sigen Heimatmuseum, Villa Oppenheim, tätig. Die         cher umgesetzt werden. 1920 wurden acht Städte,
Ausstellung gliedert sich in sechs Themen. Zunächst     59 Landgemeinden und 27 Güter zu einem Verbund
wird der historische Hintergrund präsentiert, es fol-   von zwanzig Bezirken geeint. Allerdings blieben vor
gen ‚Stadtgebiet und Grenzland’, ‚Wohnsituation         Berlin gelegene Industriezentren (Hennigsdorf, Ora-
und Baustelle’. Dazu möchten wir auf die bis zum        nienburg, Wildau und Königs Wusterhausen) außen
21. März in der Villa Oppenheim laufende Ausstel-       vor. Vor dreißig Jahren übernahmen Politiker dieser
lung ‚Wohnverhältnisse. Charlottenburg, Wilmers-        Partei die Aufgabe, das westliche Berlin mit den öst-
dorf und die Wohnungsfragen’ hinweisen. Weiter          lichen Bezirken zusammenzuführen. Jedoch schei-
geht es zur ‚Fahrspur und Fortbewegung’ und führt       terte vorerst die angestrebte Bildung eines gemein-
abschließend in die Gegenwart unter dem Motto ‚Im-      samen Bundeslandes Berlin-Brandenburg.                                   gemeinnützige Gesellschaft
                                                                                                                                 für Arbeit, Bildung und
                                                                                                                                 Wohnen mbH

puls Berlin 2020’.                                        Die zuvor von Teltow ausgegliederten Stadtkreise            Die abw gGmbH stellt im
                                                        Charlottenburg (1877) und Wilmersdorf (1907) wa-          Klausenerplatz-Kiez die folgenden
                                                                                                                       Angebote für Sie bereit:
                                                        ren zwischen 1871-1910 auf fünfzehnmal, bzw.
                                                        75mal so viele Bewohner angewachsen. 1882 hat-                  SPRACHSCHULE
                                                                                                                      Sophie-Charlotten-Str. 30
                                                        te Berlin, das selbst erst 1881 aus der Provinz Bran-          Kontakt: 030-322 20 33
                                                        denburg herausgelöst worden war, den Antrag Char-
                                                        lottenburgs auf Eingemeindung noch abgelehnt,                  Schulabschlüsse –
                                                                                                                      Berufsbildungsreife
                                                        während es zwanzig Jahre zuvor im Hobrechtplan               Sophie-Charlotten-Str. 83a
                                                        schon eingegliedert war. Infolge des Verlustes der            Kontakt: 030-326 53 53

                                                        Rechte auf selbst erhobene Steuereinnahmen er-            Betreutes Jugendwohnen
                                                        regte die Eingemeindung im Westen von Berlin hef-                  Nehringstr. 28
Chaos & Aufbruch, Rundgang                              tigen Groll. Der Charlottenburger Oberbürgermei-              Kontakt: 030-955 974 27

Für den Rundgang durch die Ausstellung können           ster Ernst Scholz befand, Groß-Berlin sei unheilvoll.         www.abw-berlin.de
in allen Räumen vielfältige audiovisuelle Angebote      Die Parole lautete ‚Los von Berlin!’. Der Konflikt zwi-
                                                                                                                                                              13
schen Senat und Bezirksämtern wurde nie beigelegt.     Wohnraumvermietung u.a. Die von Siemens und
                                                Später hatte Scholz, als Oberpräsident von Branden-    der Deutschen Bank initiierte ‚Erschließungsbahn’
                                                burg, seinen Amtsitz am Kaiserdamm 1, der jetzigen     zum heutigen Theodor-Heuss-Platz diente Spekula-
                                                Polizeidienststelle. Dieser Beamte bestimmte weiter-   tionsinteressen zur Nutzung von bisherigen Freiflä-
                                                hin über Berlin, oft zum Nachteil, wenn hier einge-    chen.
                                                zogene Abgaben in die dünnbesiedelte Provinz flos-                    Märkisches Museum,
                                                sen.                                                           Am Köllnischen Park 5, Berlin-Mitte
                                                  Der Senat förderte in den Zwanziger Jahren gezielt   Das Museum ist bis auf weiteres geschlossen. Es gibt
                                                den sozialen Wohnungsbau auf bereits zuvor er-         einen interessanten virtuellen Rundgang:
                                                worbenen kommunalen Flächen. Dies hatte zur Fol-                https://www.stadtmuseum.de/
                                                ge, dass günstige Verkehrsanbindungen erforder-                ausstellungen/chaos-und-aufbruch
                                                lich wurden, da die Innenstadt sowohl in gewerb-
                                                liche wie öffentliche Nutzung überging. Von 1916-      Im Bröhan-Museum wird bis zum 21. Januar ‚Der
                                                88 gab es in Berlin eine Mietpreisbremse, die mit      proletarische Blick. Arbeiterfotografie der 1920er
                                                dem Argument, der freie Markt kann das besser re-      Jahre gezeigt’. Dort ist auch bis 30. Mai 2021 die
                                                geln, aufgegeben wurde. Der Etat des Senats wur-       Ausstellung ‚Luigi Colani (1928-2019) und der Ju-
                                                de zu einem Sechstel aus Einnahmen der kommu-          gendstil’ zu bestaunen. Es gibt aber coronabedingte
                                                nalen Versorger mit über 50.000 Beschäftigten gesi-    Einschränkungen, bitte informieren Sie sich!
                                                chert; vor allem durch BVG, Bewag und Gasag, BSR,                                                       ks

                                                „Wohnverhältnisse“
                                                Charlottenburg, Wilmersdorf
                                                und die Wohnungsfrage

                                                B  is zum 21. März des nächsten Jahres läuft
                                                   eine Ausstellung in der Villa Oppenheim,
                                                dem Museum unseres Bezirks.
                                                 Vor 120 Jahren wurden die selbständigen
                                                Städte Charlottenburg und Wilmersdorf zu
                                                Berliner Bezirken. „Groß-Berlin“ entstand.
                                                Eine der drängendsten Herausforderungen
                                                im großstädtischen Zusammenleben war die
                                                „Wohnungsfrage“. Die Ausstellung nimmt Re-
                                                                                                               Das dritte Charlottenburger Rathaus in der heu-
                                                formideen dieser Zeit und die Anfänge kom-
                                                                                                                 tigen Otto-Suhr-Allee im Bau, Charlottenburg
                                                munaler Wohnungspolitik in den Blick.                        1899/1905, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

                                                                 Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim
                                                                          Schloßstraße 55/Otto Grüneberg-Weg
                                                                  Das Museum ist momentan coronabedingt geschlossen.
                                                                           Eintritt frei; der Zugang ist barrierefrei

                                                Von wegen Mietpreis-                                   Anspruch nahm. Hier wird laut Exposé ange-
                                                bremse und Mietendeckel!                               boten: „1- Zimmer-Appartement, EG, 18,4 qm,
                                                                                                       Zentralheizung, Nettokaltmiete 658,69 €, Ge-

                                                W     er im Kiez eine Wohnung sucht, zumal
                                                      ohne WBS, hat seine Not. Das ist be-
                                                kannt. Der Wohnungsmarkt ist dicht und nicht
                                                                                                       samtmiete 700,- € Kaution 1.976,07 €“. Erläu-
                                                                                                       tert wird bei der Begehung, „es handle sich um
                                                                                                       eine neu erstellte Wohnung, für die es keine
                                                selten sind die Fälle, in denen Vermieter die          Mietbeschränkung gebe, man könne einen auf
                                                Wohnungsnot bis zum gesetzlichen Rahmen                drei Jahre befristeten Mietvertrag anbieten, die
                                                und gerne auch mal darüber ausnutzen. Ein              Wohnung sei im übrigen renovierungsbedürf-
                                                besonders krasser, ja man möchte sagen, ver-           tig“. Bei der Begehung entpuppt sich das „1-
                        RAUM FÜR YOGA,
                                                brecherischer Fall ist uns jüngst zu Ohren ge-         Zimmer-Appartement“ als eine verkommene
                          KÖRPER- UND           kommen:                                                Wohnküche mit einem neuen Duschbad.
                         BEWUSSTSEINS
                        ARBEIT im Charlot-
                                                 Nehringstraße 11, ein Gebäude, das der stadt-           Wie viel Gier braucht man und wie skrupel-
     SITA TAR A           tenburger Kiez        bekannte Wohnungsspekulant „Akelius“ Mit-              los muss man sein, ein menschenunwürdiges
     Yoga in Deutsch, Englisch und Russisch,    te der 90er Jahre von der Vorgängergesell-             dunkles Loch für sage und schreibe 38 € pro
     Yin Yoga, Kinderyoga, Restorative Yoga,
      Kurse vor und nach der Geburt, Pilates,   schaft der GEWBAG erworben hat. Kaufpreis              qm vermieten zu wollen und, noch schlimmer,
       CANTIENICA®- Training, Meditation.
          Einstieg ist jederzeit möglich.
                                                ca. 1.200 DM (!) pro qm Wohnfläche. Das ist            wahrscheinlich auf lang oder kurz sogar zu ver-
     Danckelmannstr. 20 • 14059 Berlin
                                                bekannt, weil die Hausgemeinschaft seinerzeit          mieten?
           www.sitatara.de                      ein Vorkaufsrecht hatte, das sie aber nicht in                                                       bg
14
Ein Urgestein tritt ab
Ein Nachruf

 V   iele der älteren Bewohner im Kiez wer-
     den sich noch an Otto Gaul erinnern,
 wie er auf dem Podium saß und sich ab-
                                               ser waren allerdings seine Versuche, eine
                                               einvernehmliche Lösung der „Hausbeset-
                                               zerfrage“ zu erreichen, nicht von Erfolg
 mühte, die hitzigen Auseinandersetzungen      gekrönt. Immerhin ist es der Sanierungs-
 zwischen den Mietern und der „Neuen Hei-      verwaltungsstelle gelungen, für die Wohn-
 mat“ in konstruktive Bahnen zu lenken - in    projekte Christstraße 42 und die Nehring-
 seinem legeren, stets schwarzen Outfit und    straße 34 / Neufertstraße 13 mit der „Neu-
 seiner unkonventionellen Art, so gar nicht    en Heimat Berlin“ Verhandlungslösungen
 Amtsperson, die er doch war.                  zu finden und später auch eine öffentliche
                                               Förderung für die Instandsetzung und Mo-
   Nach einem studentenbewegten Studi-         dernisierung der Gebäude zu erreichen.
 um der Stadtplanung an der TU Berlin
 wurde Otto Gaul Ende der der 70er Jah-         Die auf Sanierung notwendigerweise fol-
 re Leiter der „Sanierungsverwaltungsstel-     gende Abrechnungsbürokratie war Otto
 le“ im Stadtplanungsamt des Bezirks. Die      Gauls Sache nicht. Mit dem Abschluss der
 ganz heiße Phase der Sanierung am Klau-       Stadterneuerung im Kiez konnte er auf
 senerplatz mit Mietstreiks, gesprengten       eine Referatsleiterstelle bei der Senats-
 Sitzungen des Bauausschusses und einem        verwaltung für Bau- und Wohnungswe-
 Anschlag auf das Sanierungsbüro der           sen wechseln. Im Ruhestand hat sich der
 „Neuen Heimat“ (die Eva Schindele in ih-      notorische Unruheständler in seine frän-
 rem Buch „Mieter stören“, Rotbuch Verlag      kisch geprägte schwäbische Heimat nahe
 1980) eindrucksvoll beschreibt, war gera-     Heilbronn zurückgezogen.
 de beendet. Otto Gaul war der Mann der
 Stunde, der nach der Krise mit der „behut-
 samen Stadterneuerung“ im Block 118 und
 den erweiterten Beteiligungsregelung im                                                       fon: 030 818 614 77
 Städtebauförderungsrecht im Rücken, die
 Sanierung im Kiez neu erfunden hat.

  Mit der Beteiligung der betroffenen Mie-
 ter und Gewerbetreibenden am Erneue-
 rungsverfahren und einer ganzen Reihe fi-
 nanzieller Entschädigungsleistungen wur-
 de die Stadterneuerung am Klausener-
 platz umorganisiert. Dabei kam ihm entge-
 gen, dass er in „seiner“ Sanierungsverwal-
 tungsstelle ein junges Team von engagier-
 ten Stadtplanerinnen und Stadtplanern um
 sich scharen konnte, die mit ihm die „Repa-
 ratur der kaputten Stadt“ - mit Breitenwir-
 kung auch für die anderen Sanierungsge-
 biete in Berlin – auf ein neues Fundament
 gestellt haben.

  Die härteste Bewährungsprobe in Otto
 Gauls Berufs Vita war sicher die kurze Ära
 „Wolfgang Antes“ und die Räumungen der
 12 besetzten Häuser im Kiez. Als Antes,
 der 1986 wegen Korruption zu fünf Jah-         Otto Gaul ist Ende Juli im Alter von 74 Jah-
 ren Haft verurteilte CDU-Baustadtrat ver-     ren verstorben. „Wir haben einen Kollegen
 suchte, das Rad der Geschichte zurückzu-      und Freund verloren, der die Stadterneue-
 drehen, konnte sich Otto Gaul mit der Rü-     rung im Sanierungsgebiet Klausenerplatz
 ckendeckung seiner Verwaltung und der         mit viel Engagement geprägt hat“ heißt es
 Senatsverwaltung Bau- und Wohnungswe-         in der Traueranzeige derjenigen, die ihn
 sen erfolgreich zur Wehr setzen. Mit der      geschätzt und gemocht haben.
 gewaltsamen Räumung der meisten Häu-                                                     bg

                                                                                                                     15
„Der Zauber des Pierrot“

                                       I m vergangenen Oktober gaben
                                         die beiden Pantomimen Pier-
                                       rot und Pierrette, dargestellt von
                                       Pablo Volo und Katja Grahl, in
                                       der bezaubernden Kulisse vom
                                       Jagdschloss Grunewald und eine
                                       Woche später im Café Schalotte
                                       in der Behaimstraße eine Vorstel-
                                       lung. Der Regisseur Jörg Bren-
                                       necke, der in der Behaimstraße
                                       eine Schule für Pantomime lei-
                                       tet, half bei den Proben, des von
     Urlaub in Rumänien                Frau Grahl konzipierten Abends.
         Urlaub im Donaudelta          Nach der Begrüßung des Publi-
     Gruppenreisen ins Donaudelta
                                       kums wurden die Szenen jeweils
        Firma: rumaenienurlaub.net
      http://www.rumaenienurlaub.net   durch Reklametafeln angekün-
       kontakt@rumaenienurlaub.net
                                       digt. Zunächst stolziert Pierrette
                                       auf Stelzen und bewegt die Fäden
                                       der Marionette des Pierrots. Die-
                                       ser eilt realitätsentrückt durch
                                       eine Folge von nicht verwirklich-
                                       ten Erlebensfantasien. Die stum-
                                       men Darsteller deuten ihre ge-
                                       heimen Wünsche durch eine Ver-
                                       knüpfung akrobatischer Show-
                                       einlagen an. Für jeden Sketch
                                       wird rasch die Kostümierung ge-
                                       wechselt. Der Bewegungsablauf
                                       auf der Bühne ist fließend und
                                       mit der Handhabung von Re-
                                       quisiten verbunden. Frau Grahl
                                       handhabt den Hula-Hoop-Reifen
                                       durch langjährige Übung per-
                                       fekt. Herr Volo steigt mit ein oder
                                       windet sich durch die Sprossen
                                       einer Leiter. Ein Luftballon ent-
                                       schwebt mit den ihn begleiten-
                                       den Hoffnungen davon.

                                        Das Ensemble Modern Mimes
                                       wird vom Bezirksamt unterstützt.
                                       An der Arbeit ist auch Frau Inka
                                       Benthin beteiligt, die im Oktober
                                       Mutter geworden ist. Sie macht
                                       Theater für Jugendliche. Beide
                                       Schauspielerinnen leben in un-
                                       serem Kiez.
                                                                      ks

16
Leserbrief

            Liebe Nach
                          barn und N
                                       achbarinne
                                                       n, liebe K
           es gab Zei                                              iezgemeind
                          ten in die                                             e,
           hinter dem                  se m  Jahr, da f
                           Scheibenwi                        and ich me
          einer Post                    sc he r   m eines Autos           hrfach wöc
                         karte. Es                                   e                    hentlich
          zu verbiet                  war der Au                      ine Nachri
                        en. Ich su                    fruf, groß                    c ht in Form
          Kontaktadr                 chte mehrm                    e Autos in
                        esse. Die B                  als nach e                    u n serem Kiez
         Karten ist                   otschaft n                  inem Absen
                         angekommen                   ach mittle               d e r   oder einer
         Kiez parke                   : Da will j                 rweile wah
                         und zwar a                   emand, das               r s c h einlich 15
         de würde i                    us verschi                  s ich mein
                       ch gerne r                      edenen Grü                A u t o nicht im
        ziehbar -                   eden, denn                      nden. Über
                       ich selbst                    ich finde d                   d i ese Grün-
        doch in di                   bin langfr                  ie Perspek
                       esem Fall                     istig für                t i v e  nachvoll-
        und pausch                  ist die ga                    einen auto
                       alierend d                  n ze Sache e                 fr e i en Kiez -
       lich, da i                   argestellt                    twas zu un
                      ch den Abs                   .  Ein Dialog               d i f ferenziert
                                   ender der                         ist jedoch
                                                   Karte nich                       nicht mög-
       Eine weite                                               t kenne. L
                      re Nachric                                             eider.
      mit Klebes                   ht ohne Ab
                     treifen an                   sender kle
      cherheit i                    unserer Ha                  bte in der
                     m Kiez. Ei                    ustür. Ein                 letzten Wo
                                  n Thema, d                      Aufruf zur                  che
      vater scho                                 as mich in                      Verkehrssi
                     n lange be                                sbesondere                        -
     terstützen                   schäftigt.                                 als Famili
                      und erfahr                   Ich würde                                  en-
     sich hier e                    en welche                   gerne dies
                     ngagiert.                      Personengr               en Aufruf
                                  Auch hier k                    uppe oder                   un-
     ten. Leide                                   ann ich nic                 Einzelpers
                    r.                                           ht in einen                   on
                                                                                Dialog tre
    Es gibt v                                                                                   -
                   iele Gründ
    Aufrufe ni                   e, warum
                   cht das Mi                  diese eins
   ob man die                   ttel der W                    eitigen Na
                   jenigen üb                  ahl sein s                  chrichten
                                erhaupt er                    ollten. Es                    und
   möchte, we                                  re icht, dere               i s t  f raglich,
                   nn es sich                                   n Verhalte
   eigenen St                     um einen M                                n   m
                  andpunkte                      onolog han                       an ändern
  werden, we                    der Adress                     delt. Zude
                  nn der Abs                   a ten überhau                m   kö nnen die
  alog. Das                    ender anon                       pt nicht w
                 schafft ke                  y m  bleibt. Er                  ah r genommen
  recht kein                   in Vertrau                        entzieht s
                 e Motivati                   en   und auch k                 ic h   dem Di-
                               on zum Umd                       eine Akzep
                                             enken.                          tanz - ers
 Daher mein                                                                                  t
                 e Bitte: G
 dass ein D                    estaltet d
                ialog zwis                   och eure A
Standpunkt                    chen den ve                   ufrufe nic
                en stattfin                   rschiedene                 ht anonym,
zelpersone                    den kann.                      n oder auc                    so
                n oder ein                   Zeigt wer                   h gemeinsa
                             e Initiati                     dahinter s                   m en
führen zu                                  ve. Parole                    teht, ob E
               keiner pos                                 n, zudem a                     in -
                             itiven Ent                                nonyme Par
                                           wicklung.                                  olen,

                                                                 Freundlich
                                                                           e Grüße
                                                                   Christoph
                                                                             Kuhnt

                                                                                                     17
„Zu-Fuß-zur-Schule“                         Beim Problem Eckenparken auf die Ein-          der Aufenthaltsmöglichkeit im Bereich
                                                 sicht der ParkerInnen zu hoffen, ist wohl      vor dem Schultor vor dem Schulbeginn

     A    m 22. 09. 2020 war der „zu-Fuß-zur-
          Schule Tag“. Diesen Tag gibt es bun-
     desweit seit vielen Jahren, er wird u.a.
                                                 in der Regel leider vergeblich. Es kann
                                                 nur durch Bezirksamt und/oder Polizei
                                                 gelöst werden. Beide sehen sich bisher
                                                                                                und nach dem Schulschluss gibt es un-
                                                                                                abhängig vom „zu-Fuß-zur-Schule Tag“
                                                                                                mehrere Vorschläge.
     vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem          dazu nicht in der Lage. Es werden ledig-         Die Nehringstraße könnte zwischen
     Ökologischen Verkehrsclub Deutschland       lich hin und wieder Strafzettel hinter die     Knobelsdorff- und Seelingstraße mor-
     (VCD) und dem Bund für Umwelt und           Scheibenwischer geklemmt. Es ist weiter        gens zwischen 7:30 und 8:15 Uhr sowie
     Naturschutz Deutschland (BUND) unter-       Druck auf die Behörden erforderlich, um        nachmittags zwischen 15:45 und 16:30
     stützt.                                     eine Änderung zu erreichen.                    Uhr für Autos gesperrt werden. Auf Ini-
                                                                                                tiative der SPD-Fraktion wurde in der
                                                   Zum Problem „Eltern-Taxi“ wurde von          Bezirksverordnetenversammlung (BVV)
                                                 Gesamtelternvertretung und Schullei-           bereits 2019 der Vorschlag für ein Pilot-
                                                 tung ein Brief an alle Eltern geschrie-        projekt hierzu beschlossen. Leider wur-
                                                 ben. In ihm wurden die Eltern gebeten,         de dies vom Bezirksamt bisher nicht um-
                                                 an diesem Tag und möglichst auch sonst         gesetzt.
                                                 auf das Zurschulebringen ganz zu ver-            In einem Gutachten im Auftrag des Be-
                                                 zichten oder die Kinder wenigstens an          zirksamtes zur Schulwegsicherung wur-
                                                 der Ecke Seeling- bzw. Knobelsdorffstra-       den seltsamerweise in der Nehringstraße
       Auch vor und in der Nehring-Grund-        ße aussteigen zu lassen. An diesen Stra-       nur Einschränkungen durch Baumschei-
     schule wird der „zu-Fuß-zur-Schule Tag“     ßenecken wurden von der VerkehrsAG             ben bzw. mangelnde Auffindbarkeit der
     seit vielen Jahren mit wechselnder In-      im Kiezbündnis mit selbst gestalteten          Fußwegvorstreckungen als Defizite er-
     tensität durchgeführt. Dabei engagie-       Schildern Elternhaltestellen eingerichtet      kannt. Demzufolge wird auch nur eine
     ren sich Lehrer der Schule, die Gesamt-     und ankommende Eltern gebeten, nicht           Verbreiterung der Vorstreckungen vor-
     elternvertretung und die VerkehrsAG im      vor die Schule zu fahren. Mit der Akti-        geschlagen.
     Kiezbündnis Klausenerplatz e.V.. Inhalt-    on soll den Eltern nahe gebracht werden,         Vom Schüler- und Jugendparlament in
     liche Schwerpunkte sind regelmäßig die      wann immer es geht, die Kinder den             der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
     Schulwegsicherheit und die „Eltern-Ta-      Schulweg ganz oder mindestens teilwei-         wurde im Sommer 2020 die Anlegung
     xis“.                                       se mit anderen Kindern gehen zu lassen.        eines Zebrastreifens vor der Schule be-
       In der Schule haben Lehrer mit den        Durch die Bewegung werden Abwehr-              antragt. Dies dürfte allerdings schwer
     Schülern unterschiedliche Projekte zum      kräfte gestärkt, Konzentrationsfähigkeit       umsetzbar sein, da es sich um eine ver-
     Thema durchgeführt, z.B. Schulwegdo-        verbessert, Haltungsschäden und Über-          kehrsberuhigte Zone handelt, in der kei-
     kumentation. Von der Gesamtelternver-       gewicht vorgebeugt. Die Kinder können          ne zusätzlichen Regelungen dieser Art
     tretung wurde ein Flyer produziert, der     Spaß mit ihren Mitschülerinnen haben           getroffen werden dürfen.
     einen Tag vorher in der Umgebung der        und dadurch für die Schule besser mo-            Vor längerer Zeit wurde in der Ver-
     Schule und am „zu-Fuß-zur-Schule Tag“       tiviert sein. Nicht zuletzt lernen sie, sich   kehrsAG diskutiert, den Raum zwischen
     vor der Schule verteilt wurde.              selbstständig im Verkehr zu bewegen.           den beiden Vorstreckungen rechts und
                                                 Auch die Umwelt gewinnt durch weni-            links vom Schuleingang für Autos stillzu-
       Das ganze Jahr über sind morgens,         ger Schadstoffe und Lärm in der direkten       legen. Diesen alten Vorschlag haben wir
     während der halben Stunde vor Schulbe-      Schulumgebung.                                 am „zu-Fuß-zur-Schule Tag“ aufgegriffen
     ginn um 8 Uhr, vor der Schule sowie in        Zur dauerhaften Erhöhung der Ver-            und mit Kreide und Absperrband auf der
     unmittelbarer Nähe vor allem zwei Din-      kehrssicherheit und zur Verbesserung           „Fahrbahn“ sichtbar gemacht.
     ge zu beobachten: Auf den
     Ecken der Kreuzung Neh-                                                                                     Aus Sicht der Ver-
     ring- / Seelingstraße par-                                                                                kehrsAG sollten alle vor-
     ken oft Autos, die den Kin-                                                                               handenen und eventu-
     dern die Sicht auf die Stra-                                                                              elle neuen Vorschläge ge-
     ße und den Autofahren-                                                                                    meinsam mit den Schul-
     den die Sicht auf die Kin-                                                                                leitungen, den Gesamt-
     der versperren. Dadurch                                                                                   elternvertretungen und
     kommt es immer wieder zu                                                                                  den SchülervertreterInnen
     bedrohlichen Situationen.                                                                                 der Nehring-Grundschu-
     Viele Eltern bringen ihre                                                                                 le und der auf dem glei-
     Kinder mit dem Auto bis                                                                                   chen Gelände befind-
     vor den Eingang der Schu-                                                                                 lichen     Paula-Fürst-Ge-
     le („Eltern-Taxi“). Dadurch                                                                               meinschaftsschule disku-
     kommt es dort zu gefähr-                                                                                  tiert werden. Anschlie-
     lichen Situationen und zu                                                                                 ßend könnte das Bezirks-
     erhöhtem Schadstoffaus-                                                                                   amt konsultiert werden.
     stoß.                                                                                                                            wn
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