PASSION - edition 1.22 - DOMENICO GNOLI GEORGIA O'KEEFFE AUGUST WALLA KATHARIEN DE VILLIERS ROBERT PAN EXPERIMENTAL SETUP - stayinart
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edition 1.22 DOMENICO GNOLI GEORGIA O’KEEFFE AUGUST WALLA KATHARIEN DE VILLIERS ROBERT PAN EXPERIMENTAL SETUP PASSION 01 EURO 34,- | CHF 39,- 134006 192677 4
E D (K)EINE »AHNUNG« VON LEIDENSCHAFT Die vier stayinart Ausgaben 2022 widmen wir der tief- gründigen Anschauung des Quadrats, als Sinnbild für das vereinte Wirken der vier Elemente als Symbol für das Zusammenwirken der vier weiblichen Gottheiten Aphrodite, Demeter, Hestia und Hera. Im alten China galt der ganze Kosmos als quadratisch und für die in- dianischen, matriarchalen Kulturen ist das Viereck ein Bild für die Grundstruktur desselben. In Zeichnungen der Indianer ist der quadratische Kopf einer Figur als weiblich zu deuten. In ihrer regelmäßigen Form bil- deten quadratische Abgrenzungen von Tempel, Altä- ren, Städten, Kreuzgängen einen heiligen Bezirk. Ein Quadrat zu begehen, zu durchqueren, kommt einem Perspektivenwechsel gleich, um einen anderen Blick- winkel auf das Leben zu gewinnen. Die alten Spiele wie Schach, Dame, Mühle wurden auch auf quadra- tischen Feldern gespielt. In seiner Ebenmäßigkeit ist laut Platon das Quadrat neben dem Kreis von voll- endeter Schönheit. So begegnen wir der Vier bei den Himmelsrichtungen, den Jahreszeiten, den Elemen- ten, den Weltaltern und heuer auch (NEU!) in den vier Ausgaben von stayinart. Darüber hinaus erscheinen auch einige special- und choice editions. Das Thema PASSION entspringt unserer ersten Pers- pektive im Quadrat, basierend auf der weiblichen Gott- heit Aphrodite, der Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde. Vieles Tun in unserer aller Leben hat mit Passion, mit leidenschaftlicher Hinga- be zu tun. Je leidenschaftlicher wir uns unserem Wir- ken nähern, desto intensiver scheint es im Ergebnis zu sein. Die Leidenschaft lässt uns wachsen, streben, lieben, schöpfen, lernen, aber auch hassen, zerstören, Schmerzen zufügen und erdulden. Die Inhalte dieser Ausgabe zeigen auf, wie facetten- und perspektivreich sich die Künstlerinnen und Künstler, die Wissenschaft, die Forschung, die Natur, die Philosophie, die Aus- stellungshäuser, die Galerien oder die Kulinarik mit Leidenschaft auseinandersetzen. Ist die Leidenschaft gegenwärtig, fällt es schwer sie zu unterdrücken oder zu ignorieren. Demgemäß sind die Biographie und das Werk vieler Kunstschaffender engmaschig mit deren Passion verwoben, untrennbar von deren »sinnlicher Begierde«. Hervorragend nachzuvollziehen in Maura Pozzatis Artikel über Domenico Gnoli oder in Stefan Hammerls Beitrag über Denis Diderot. Bemerkens- wert leidenschaftlich ist auch der Art Brut-Künstler August Walla, der zeit seines Lebens für das Essen brennt und kein Geheimnis daraus macht. Leidenschaft ist eine Begrifflichkeit oder vielmehr ein Zustand des Seins, ein innerer Antrieb, der als emo- tional empfunden wird und dennoch seine Abstrakt- heit hat. Ein klares Bild davon zu zeichnen, sie zu be- schreiben, sie in Worte oder in einen künstlerischen Ausdruck zu fassen, ist herausfordernder als gedacht. Dennoch haben wir mit den Mitwirkenden dieser Aus- gabe einen leidenschaftlichen Versuch gewagt, der ei- ner Ahnung, wie sie von Philosophin Konstanze Caysa (Seite 126) beschrieben wird, gleichkommt und dabei vieles offen lässt. Perspektivenwechsel: Blick durch die historische Magdalena Froner und Hugo V. Astner Balgenkamera, entstanden im Atelier von LIGHTCATCHER. Fotos: stayinart Herausgeber / Redaktion INFORMATION: Aus Gründen der Lesbarkeit wird in manchen Artikeln des Magazins die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter. stayinart 1.22 PASSION 5
ARTISTS ART E XPERTS SCIENCE & HISTORY COVER STORY 14 Domenico Gnoli, seiner 50 Stefan Hammerl: 72 Robert Pan: Ein 114 Die großen eigenen Zeit entfremdet Passion, - Was sonst… Was für Alchemist in seinem Labor Entdeckungen in der Nähe der von Maura Pozzati eine Frage!? Denis Diderot von Stefan Üner Teti-Pyramide in Sakkara von Zahi Hawass 56 Azzurra Immediato: Liaison d’art & fotografische 80 Katharien De Villiers: Anthropologie Here I am – Hier bin ich 120 Kunst und Geschlecht von Francesca Interlenghi im (digitalen) Raum von Katharina Crepaz 86 Lightcatcher: 62 MELLITIUS.! 126 OUTSIDE-IN? Die Wirklichkeit im Bild Studien zu Formen INTERVIEWS August Walla: Food Passion von Margit Zuckriegl empraktischen Wissens Eine Unterhaltung mit Nina von Konstanze Caysa 28 Lætitia Gorsy: Katschnig She Bam! Die nächste 94 Sol Felpeto: Ironisch, Generation der Galerie satirisch, humorvoll, ernst, 130 Art4ART: Medizinische von Eva Grumeth unschuldig oder zärtlich? Wissenschaft und Kunst verschmelzen zu „kulturellem Wohlergehen“ 34 Experimental Setup: 100 Surrealität in den „Safte Droge und starkes Gift“ Gemälden von Agatha Belaya oder der Opferung folgt die von Maria Gordusenko 134 Aphrodite? Freiheit Das ist Liebe, Versagen, Kampfgeist und Harmonie 106 Víctor Vicente Huerta Nachgefragt bei Tom Mögele 42 Olaf Rippe: Über die Batista: Chroniken gemalter Vollkommenheit der Natur Leidenschaften von Teresita Gómez Acosta PODCAST Texte mit dieser Kennzeichnung können auch gehört werden. 8
WEITBLICK Reinhold Würth und seine Kunst Museum Würth 2 im Carmen Würth Forum Künzelsau Eintritt frei April – September: täglich 11–19 Uhr Oktober – März: täglich 11–18 Uhr www.kunst.wuerth.com []
COLLECTORS & MUSEUMS STATEMENT CULINARY ART 138 Sammlung Würth: 154 Marco Müller 174 Künstlerin Freiräume des Denkens Gedankliche Aromenbilder aus Leiden-schaft werden zur Form und prägen von Anja Es die Kultur 144 Fondation Beyeler: Georgia O‘Keeffe – Die kühne und radikale Art des Sehens DISCOVERED 164 Rubia: Abstraktion, Geometrie und natürliche Textur 166 Leidenschaftlich neugierig: Erstes Festival kreativer Talente 170 PASCHAT: Eine Katze, die keine Katze ist. PUBLISHER AUTHORS / CONTRIBUTORS DISTRIBUTION ADVERTISING stayinart Teresita Gómez Acosta (A-D-CH-Benelux) SALES GERMANY Konstanze Caysa stella distribution GmbH Überseering 10a Blaufeuer Verlagsvertretungen GmbH Office Austria: INNSBRUCK & VIENNA Katharina Crepaz 22297 Hamburg Bahrenfelder Steindamm 72 +43 (0) 660 512 1722 Anja Es T: +49 (0) 40-8080530 0 22761 Hamburg info@stayinart.com Maria Gordusenko Kontakt@stella-distribution.de T: +49 40 2263 4492 2 Eva Grumeth t.gnauck@blaufeuer.com Office Switzerland: Stefan Hammerl ADVERTISING stayinart SWISS GmbH LUZERN Zahi Hawass SALES AUSTRIA, GERMANY & ITALY ABO-SERVICE sales@stayinart.ch Azzurra Immediato hugovastner@stayinart.com abo@stayinart.com Francesca Interlenghi +43 (0) 660 512 1722 MAGAZINE Jana Jablonski MEDIA OWNER stayinart Nina Katschnig ADVERTISING SALES SWITZERLAND Froner & Partner www.stayinart.com Tom Mögele Stämpfli AG Consulting GmbH Maura Pozzati Wölflistrasse 1, 3001 Bern Anton Melzer Str. 7 EDITION Olaf Rippe +41 31 300 63 83 A-6020 Innsbruck 1.22 PASSION Stefan Üner Ruzica Dragicevic Margit Zuckriegl Tel. +41 31 300 63 70 COVER EDITORS Sandra Petkova Domenico Gnoli Hugo V. Astner GRAPHICS & PRINT Tel. +41 31 300 63 87 Curl, 1969 (Detail) Magdalena Froner Longo AG mediavermarktung@staempfli.com Acrylic and sand on canvas I-39100 Bozen staempfli.com Private Collection courtesy of T: +39 0471 243 111 Luxembourg + Co www.longo.media © Bildrecht, Wien 2022 12
, A ascio lb … Helg . Grif an R Lis er t LoC Einstein/ a ica U Geor Mon Na al, A ge … fith elin sörgo, th ssl, P s, sen gaard, Antoni van Lee nd La Pre W C o n ern , Migue n , W Attila M i t B e i t rä g e er le Hei end , Po pler senberg, 18.02. – 15.05.22 ar Ke l lke Alcub gm nes Ja nu n ha n Ra l i S e o n J , Si nd r w Zi r vo fB t e ae a ten a A , ES m B cke S A/ r, NA ertr me enho arch r uw a dam, ek, e, … m WERBUNG Martin Brunnemann, C o f fmann, hris . H eau, Thomas Feue t .T. A t Mignonn rste a So E n in , H mm … Laure Koch, P inar Yoldas, Verena Frie eath ere dric e h, r B r & La ar n Eine nt t t, D künstlerische ur e e La omi ma nique Hommage an rche . Johannes Kepler www.ooekultur.at #ooeart Abbildung: Rosi Steinbach, Johannes Kepler, 2021/OÖ LKG, Foto: Michael Maritsch 18.02. –
Eine außergewöhnliche Ausstellung in der Fondazione Prada (endet bereits am 27. Februar 2022) feiert das Genie von Domenico Gnoli, das bei Fachleuten große Liebe und Bewunderung hervorruft, aber der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannt ist. Geboren am 3. Mai 1933 in Rom als Sohn von Umberto Gnoli, Kunsthistoriker, und Gräfin Annie de Garrou, Malerin und Keramikerin, lebte er von seiner Jugend an in einem anregenden familiären Umfeld, mit Neigung zu einem soliden klassischen Kulturhintergrund: »Von klein auf war mir klar, dass ich Maler werden würde«, erklärt er in seiner Autobiografie von 1965, »weil mein Vater sehr deutlich gemacht hat, dass dies das einzig Annehmbare sein würde«. Obwohl ihn das familiäre Umfeld zur Malerei drängt, hat Domenico darüber hinaus eine große Leidenschaft für Illustrationen, Dekorationen und Theaterszenografien, so dass er sich 1952 für einen Szenografiekurs an der Akademie der Schönen Künste in Rom einschreibt, den er unterbricht, um sich der Theatergruppe der Kompanie Capodaglio-Pilotto-Carraro-Miserocchi anzuschließen. Im Herbst 1953 reiste 16
3 er zum ersten Mal nach Paris, wo er den großen Schauspieler und Regisseur Jean Louis Barrault kennenlernte, der sofort sein Talent erahnte und ihn im November 1954 mit einem begeisterten Empfehlungsschreiben zu Sir Lawrence Olivier und Sir John Gielgud nach London schickte. Im März 1955 übertrug ihm das Old Vic Theatre die Verantwortung für die Bühnenbilder und Kostüme für »Wie es euch gefällt«: Die Oper wurde mit großem Erfolg inszeniert und alle Kritiker zollten dem Bühnenbildner-Kostümdesigner größtes Lob, zur Überraschung des fei- neren Publikums. Die Skizzen, Illustrationen, Kostümentwürfe und Szenografien aus den Jahren 1951 bis 1955, in denen sich der Künstler der Theaterarbeit in den großen Hauptstädten des europäischen Theaters widmete, werden im ersten Stock der Prada Foundation ausgestellt, um so eine Verbindung zwischen dieser intensiven Tätigkeit als Illustrator und Bühnenbildner und der als Maler zu schaffen, die sich erst in den 1960er Jahren rich- tig entfaltete, zunächst in New York und dann auf Mallorca, wohin der Künstler 1963 zog. In einem Brief an seine stayinart 1.22 PASSION 17
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