PATENSCHAFTSBERICHTE 2021 - Perspektiven für Jugendliche - terre des hommes schweiz
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Gabriela Wichser Leiterin Programme terre des hommes schweiz Rückblick auf ein turbulentes Jahr 2020 Das Jahr 2020 war durch und durch ein Ausnahme- ge Menschen Familien dabei unter- stützt, eigene Gemüsegärten anzule- jahr und hat uns alle in vielfacher Hinsicht gefordert. gen, damit sie ihre Ernährung sichern konnten. Die Beispiele, die Sie in die- Wir blicken jedoch auch auf ein Jahr zurück, das sem Patenschaftsbericht lesen können, zeigte, wie stark die Solidarität und der Zusammen- zeigen auf, wie sich die Jugendlichen in unseren Projekten nach wie vor mit halt in schwierigen Zeiten sind. vereinten Kräften engagieren, um die- se Krise zu bewältigen und wie dieser Zusammenhalt dazu beiträgt, die Aus- Liebe Patinnen und Paten Jugendliche zeigen grosse Solidarität breitung des Coronavirus zu verlang- Dank der Flexibilität unserer Mitar- samen. Wie werden Sie das Jahr 2020 in Er- beitenden in unseren Projektländern, innerung behalten? Zweifellos war der lokalen Partnerorganisationen und Lateinamerika stark betroffen das Coronavirus für viele Menschen mit dem Ideenreichtum der Jugend- So unterschiedlich unsere Projektlän- das Hauptthema. Die meisten von uns lichen fanden wir jedoch schnell Lö- der sind, so unterschiedlich wurden können sich an kein anderes Virus er- sungen, wie wir den Menschen in die- die Länder von der Corona-Pandemie innern, welches das Leben der Men- ser ausserordentlichen Situation bei- getroffen. Anfänglich waren die Pro- schen rund um den Globus dermas- stehen und unkompliziert Nothilfe gnosen für die meisten afrikanischen sen auf den Kopf gestellt hat wie Cor- leisten konnten. Dabei hat es sich als Länder wegen Vorerkrankungen wie ona. Auch wir bei terre des hommes sehr nützlich erwiesen, dass wir seit HIV/Aids und schlecht ausgestatteten schweiz sahen uns mit einigen Her- Jahren den Fokus auf Hilfe zur Selbst- Gesundheitssystemen katastrophal. ausforderungen konfrontiert. Bereits hilfe und das Empowerment von Ju- Knapp ein Jahr später zeigt sich, dass vor dem Lockdown hatten wir die gendlichen legen. Gerade Jugendliche der afrikanische Kontinent bisher ins- Möglichkeiten für das digitale Arbei- spielen bei der Bewältigung dieser gesamt weniger stark vom Virus betrof- ten geschaffen, doch wir mussten im Pandemie eine Schlüsselrolle. Da sie fen ist als Expertinnen und Experten Schnellzugstempo lernen, diese zu nicht zur Risikogruppe gehören und befürchteten. Gründe dafür könnten nutzen. Denn es gab viel zu tun in un- über grosse Innovationskraft verfü- die jüngere Bevölkerung, das schnelle seren zehn Projektländern: Wegen Co- gen, haben sie einen wichtigen solida- Einschreiten am Anfang der Pandemie rona und deren massiven Auswirkun- rischen Beitrag geleistet, um Corona- oder das angepasste Immunsystem sein. gen mussten wir schnell nach neuen Präventionsmassnahmen umzusetzen Wegen der schlechten Datenlage bleibt Wegen suchen, um die Jugendlichen in und existenzielle Bedürfnisse abzu- aber unklar, ob die afrikanischen Län- unseren Projekten weiterhin errei- sichern. Sie konnten selbst in entlege- der nur die Ruhe vor dem Sturm erle- chen und unterstützen zu können. Die nen Regionen Afrikas und Lateiname- ben. Lateinamerika wurde hingegen negativen Auswirkungen der Corona- rikas mittels Radiosendungen, sozia- stark getroffen. So zählen unsere Pro- Krise hat die Not vieler Menschen noch len Medien oder Hausbesuchen für die jektländer Brasilien, Peru und Kolum- vergrössert. Die schwächsten sozialen Gefahren des Virus sensibilisieren. Sie bien zu den Ländern mit den weltweit Gruppen konnten aufgrund des Lock- haben Plakate aufgehängt, Seifen und höchsten Ansteckungs- und Todeszahlen. downs nicht mehr ihren Gelegenheits- Desinfektionsmittel abgegeben, Schutz- jobs nachgehen, so dass sie von einem masken genäht und kostenlos verteilt. Verbunden trotz Social Distancing Tag auf den anderen kein Einkommen Jugendliche aus Kleinbauernfamilien Auch die Massnahmen der einzelnen mehr hatten. Teilweise versagten die in Brasilien haben sich zusammenge- Staaten zur Eindämmung des Virus staatlichen Behörden und viele Men- schlossen und Essenspakete und Mahl- fielen sehr unterschiedlich aus. In El schen wussten nicht, wie sie sich am zeiten an bedürftige Familien abge- Salvador zum Beispiel traf die auto- besten vor dem Virus schützen können. geben. Im südlichen Afrika haben jun- ritäre Regierung rund um Präsident 42 Patenschaftsbericht 2021
Nayib Bukele drastische Massnahmen, um das Virus einzudämmen. So wur- Inhalt den «Quarantäne-Zentren» eröffnet. Wer sich in El Salvador nicht an die 4–5 Eine Patenschaft – mehrere Projekte strengen Ausgangsbeschränkungen Ein Überblick über unsere Patenschaften hielt, wurde unter menschenunwür- digen Lebensbedingungen bis zu zwei 6–7 Patenschaft Jugendliche Monaten eingesperrt. Die Folge war ei- Simbabwe – Mehr als Sport: Mit Fussball gegen HIV/Aids ne grosse Unsicherheit in der Bevöl- kerung, Panik und Angst, aber auch 8–9 Patenschaft Mädchen und junge Frauen Wut über die Verletzung der Bürger- Tansania – Zukunftsperspektiven für Mädchen und junge Frauen rechte. Unsere lokale Partnerorganisa- tion ACISAM startete eine Kampagne 10 – 11 Patenschaft Bildung und nachhaltiges Wirtschaften zur psychischen Gesundheit. Sie ver- El Salvador – Einkommensinitiativen gegen die Armut breitete via Dorfradios und soziale Me- dien hilfreiche Informationen und po- 12 – 13 Patenschaft Kinder sitive Botschaften, um die Menschen Nicaragua – Ein sicheres Umfeld für Kinder anzuleiten, mit der Ausnahmesitua- tion umzugehen. Auch verfassten wir 14 – 15 Patenschaft Freundeskreis zusammen mit anderen Kinderrechts- Brasilien – Zukunftsperspektiven dank ökologischer Landwirtschaft organisationen ein Positionspapier, das den Schutz von Kindern und Ju- 16 –17 Wir stellen vor gendlichen in solchen Zentren for- derte. 18 Ihre Vorteile als Patin oder Pate Zunahme der häuslichen Gewalt 19 Fragebogen zu Ihrer Patenschaft Die Corona-Krise hat vielerorts auch die häusliche Gewalt verstärkt. Ge- meinsam mit unseren Partnern vor Ort haben wir deshalb unsere Aktivi- täten gegen geschlechtsspezifische Ge- walt intensiviert. Über die sozialen Medien waren wir während des Lock- downs mit Frauen, die Opfer von Ge- walt geworden sind, stets in Kontakt und haben unsere Hilfsangebote den geltenden Massnahmen angepasst. Ein grosses Dankeschön Ja, wir blicken definitiv auf ein Aus- nahmejahr zurück und ein Ende der Corona-Pandemie ist noch nicht in Sicht. Wir werden auch im Jahr 2021 unsere bestehenden Tätigkeiten un- ter Einhaltung der Social Distancing- Massnahmen fortsetzen und weitere Impressum terre des hommes schweiz Online-Aktivitäten planen. Dies um Basel, Januar 2021 den Menschen, die Unterstützung wei- terredeshommesschweiz.ch/patenschaftsbericht terzugeben, die Sie mit Ihren Spenden Redaktion: Loredana Engler ermöglichen. In Ausnahmezeiten zeigt Korrektorat: Jonas Wagner-Mörsdorf sich, wie gross die Solidarität der Men- Grafi : Michèle Minet Fotos: terre des hommes schweiz, Projekt CORDES: Enrique Alexander Alarcón schen ist. Ich danke Ihnen von Her- Marroquín (El Salvador) zen, dass wir auf Sie zählen können. Auflage: 4100 Ex Druck: Gremper AG, Basel/Pratteln Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier FSC Patenschaftsbericht 2021 3
El Salvador Nicaragua 5 Projekte 5 Projekte Eine Patenschaft – mehrere Projekte Ein Überblick über unsere Patenschaften Patenschaft Jugendliche Jugendliche in Afrika und Lateinamerika haben einen schweren Stand. Sie sind nicht mehr Kind genug, um als schützenswert zu gelten. Gleichzeitig sind sie noch nicht erwachsen genug, um gesellschaftlich ernst genommen zu werden. Dabei brauchen junge Menschen Perspektiven, um ihr Potenzial zu nutzen. Patenschaft Mädchen und Frauen Mädchen und Frauen werden in weiten Teilen der Welt wegen ihres Geschlechts ausgebeutet und misshandelt. Gewalt ist für viele von ihnen trauriger Alltag. Benachteiligte Mädchen und Frauen brauchen Schutz und die Chance, ihre eigene Zukunft aktiv mitzugestalten. Patenschaft Bildung und nachhaltiges Wirtschaften Bildung und ausreichendes Einkommen sind wichtige Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben und eine würdevolle Zukunft in der Heimat. Vielen Jugendlichen bleibt der Zugang zu Bil- dung verwehrt und damit auch der Weg aus der Armut. Wir bilden Jugendliche aus und unterstüt- zen ihre eigenen Einkommensinitiativen. Patenschaft Kinder Viele Kinder in Afrika und Lateinamerika leiden unter Armut und Ausbeutung. Sie kennen ihre Rechte nicht und erfahren keinen Schutz. Wir stärken die Rechte der Kinder und bieten ihnen Schutz und Räume, wo sie über ihre Nöte und Sorgen offen sprechen können. Patenschaft Freundeskreis Als Freundin oder Freund von terre des hommes schweiz stärken Sie verschiedene Projekte, die keinem spezifische Thema zugeordnet sind und alle Zielgruppen miteinschliessen. Diese Projekte brauchen dringend Unterstützung. terre des hommes schweiz arbeitet zu drei Arbeitsschwerpunkten: Friedenskultur, Gesundheit sowie Bildung und nachhaltiges Wirtschaften. Die Geschlechtergerechtigkeit spielt in allen drei Arbeitsschwerpunkten eine zentrale Rolle. 4 Patenschaftsbericht 2021
Schweiz 6 Projekte Westsahara 1 Projekt Kolumbien 9 Projekte Peru 7 Projekte Tansania 5 Projekte Mosambik 5 Projekte Simbabwe 4 Projekte Brasilien 4 Projekte Südafrika 4 Projekte Total: 55 Projekte Patenschaftsbericht 2021 5
Patenschaft Jugendliche «Das Leben bietet die Möglichkeit, sich für oder gegen gewisse Dinge zu entscheiden. Ich engagiere mich, damit Jugendliche die richtige Wahl für sich selbst treffen.» Ntabiso Dlodlo* (21) mit Future Dubo* (15) aus Simbabwe *Namen geändert Mehr als Sport: Mit Fussball gegen HIV/Aids Bittere Armut und Aids prägen das Leben in Simbabwe, praktisch Jugendlicher selbst von den Program- men von GRSZ profitiert und es ist für jede Familie ist davon betroffen. Über zwei Drittel der Bevölke- mich selbstverständlich, jetzt anderen rung ist unter 25 Jahre alt und trotzdem haben die wenigsten Jugendlichen zu helfen.» jungen Menschen ausreichendes Wissen zu HIV/Aids und wie sie Spielerisch aufklären sich davor schützen können. Ntabiso vermittelt der Schulklasse von Future wichtiges Wissen zu HIV/Aids. Januar 2020: Es herrscht grosse Auf- Ein Coach namens Ntabiso Es wird aber auch gespielt, denn da- regung in der Klasse des 15-jährigen Unsere Partner*innen arbeiten dafür durch können ernste Themen interes- Future. Statt dem herkömmlichen Un- mit jungen Trainer*innen, sogenann- sant und spannend gestaltet werden. Da- terricht wird heute auf dem Schulhof ten Coaches, zusammen. Sie wurden mit das Wissen und auch das Bewusst- gekickt. Für Future und seine Schulka- ausgebildet, um Jugendliche in Bula- sein der Jugendlichen nachhaltig ge- merad*innen eine willkommene Ab- wayo zu begleiten, damit sie sich vor stärkt werden können, reichen einma- wechslung. Mitarbeitende von Grass- sexuell übertragbaren Krankheiten lige Besuche jedoch nicht aus. Des- root Soccer Zimbabwe (GRSZ), unserer wie HIV, aber auch vor ungewollten halb ist GRSZ strategische Partnerschaf- Partnerorganisation in Bulawayo, sind Schwangerschaften schützen lernen. ten in mehreren Schulen Bulawayos zu Besuch. Die Organisation nutzt Ein solcher Coach ist Ntabiso. Er ist 21 eingegangen. HIV-Aufklärung ist in unter anderem Fussball, um Jugend- und engagiert sich seit zwei Jahren simbabwischen Schulen Teil des Lehr- liche zwischen 10 und 24 Jahren für für unsere Partnerorganisation. «In den plans, jedoch weiss auch die Klassen- Themen der sexuellen Gesundheit letzten Jahrzehnten haben hier alle lehrerin, Frau Moyo, dass Themen rund zu sensibilisieren. sehr unter Aids gelitten. Ich habe als um HIV/Aids-Prävention häufig sehr Die Kraft des Sports nutzen: Die Coaches von GRSZ tragen auffallend gelbe T-Shirts. Sie wissen, dass Fussball die Fähigkeit hat, junge Menschen zu verbinden und wichtige Werte wie Respekt, Vertrauen und Fairness vermittelt werden können. 46 Patenschaftsbericht 2021
technisch bleiben: «Kinder und Jugend- liche können mit herkömmlichen Schulmitteln kaum erreicht werden. Ein Coach schafft es viel besser, sie spielerisch mit Wissen rund um sexu- elle Gesundheit zu erreichen. Er bringt ihnen auch die Fähigkeiten bei, Dienst- leistungen wie Informationen, HIV- Tests, Verhütung, Beratung, usw. recht- zeitig einzufordern und nutzen zu können. Schon vom Alter her, ist der Coach näher dran an den Schüler*in- nen als ich. Zudem sprechen sie die gleiche Sprache.» Ntabiso wird den Kurs nicht nur einmalig leiten, son- dern während 10 Schulwochen regel- mässig mit der Klasse arbeiten. Das ist wichtig, um den Schüler*innen den Raum zu geben, über Erlerntes nach- zudenken und auch Fragen zu stellen. Sie sollen Vertrauenspersonen identi- Spielerische und interaktive Aktivitäten an Schulen: Die Coaches besuchen Schulen in fizieren, die sie im Notfall ansprechen Vierteln, die besonders stark von HIV/Aids betroffen sind. können. Das kann ein Coach wie Ntabi- so sein, aber auch eine Lehrperson wie und -turniere sind wichtig, um Mäd- Gesundheit: Investition für die Zukunft Frau Moyo. Sie betont: «Wichtig ist, dass chen und Jungen dazu zu motivieren, Future hat viel Neues dazugelernt. «Es meine Schüler*innen jederzeit mit an Aktivitäten teilzunehmen, die ihnen hat gutgetan, Vertrauensübungen zu Fragen zu mir kommen können.» Auch HIV-Themen näherbringen und sie per- machen. Egal, ob wir positiv oder nega- deswegen arbeitet GRSZ intensiv mit sönlich, aber auch als Gruppe stärken.» tiv sind: Wir sind nicht allein, wir sind Lehrpersonen zusammen. Denn sie sind Prävention ist wichtig. Doch für GRSZ ein Team.» Durch den Teamsport erle- es, welche täglich mit den Schüler*in- ist auch die Begleitung von HIV-posi- ben Jugendliche wie Future ein Ge- nen zu tun haben und die Eltern und tiven Jugendlichen zentral. «Jugend- meinschaftsgefühl und entwickeln Familien kennen. In Simbabwe gibt es liche müssen ihren HIV-Status nicht Teamgeist. Auch vorhandene patriar- kaum eine Familie, die nicht von Aids nur kennen, sie müssen auch damit le- chale Geschlechterbilder werden betroffen ist. HIV-positive Kinder und ben lernen», sagt Happy Ncube. Die durch gemischte Teams spielerisch kri- Jugendliche leiden oft nicht nur unter Schulbesuche, aber auch die Arbeit auf tisch reflektiert und Respekt und Tole- der eigentlichen Erkrankung, häufig dem Trainingsgelände, ermöglichen es ranz gefördert. Vor allem jedoch hat werden sie von der Gesellschaft stigma- unserer Partnerorganisation, die Ju- Future verstanden, dass seine Gesund- tisiert und ausgeschlossen. Es ist sehr gendlichen zu identifizieren, die ver- heit sein wichtigstes Gut ist. «Meine El- wichtig, Betroffene früh zu erreichen stärkt ihre Hilfe und Begleitung brau- tern haben mich Future genannt, weil und ihnen zu helfen, sich und andere chen. «Gerade HIV-positive Jugendliche sie mir eine gute Zukunft wünschten. vor dem Virus zu schützen. Dabei spielt benötigen besondere medizinische und Das Leben in Simbabwe ist nicht ein- Sport, insbesondere Fussball, eine ent- psychosoziale Unterstützung, damit fach und es gibt nicht viele Chancen. scheidende Rolle. sie verstehen, dass sie trotz HIV/Aids ein Aber wenn ich meine Chance in diesem ganz normales Leben führen können.» Leben greifen möchte, dann wird es ein- Fussball als Türöffner Dies braucht Zeit und viel Vertrauen, facher sein, wenn ich gesund bleibe.» Futures Begeisterung ist gross, als Nta- das aufgebaut werden muss. Hier ha- biso erklärt, dass es die Möglichkeit ben sich die Coaches als junge Vorbilder Hafid Derbal gibt, montags und mittwochs, nach der und Vertrauenspersonen sehr bewährt. Programmkoordinator Simbabwe Schule bei GSRZ zu trainieren. Future und viele seiner Schulkolleg*innen ha- ben sich sofort gemeldet, denn in Sim- Wie Corona unsere Arbeit vor Ort beeinflusst hat babwe gibt es kaum Freizeitmöglich- Durch den monatelangen Lockdown in Simbabwe konnten viele Jugendli- keiten für Jugendliche. Daher ist das che mit HIV nicht mehr regelmässig an ihre Medikamente gelangen. Hier hat Trainingsgelände unserer Partneror- GRSZ Abhilfe geschaffen. Weil auch das Training und die Schulbesuche in ganisation sehr beliebt. Das weiss auch dieser Zeit ausfielen, hat GRSZ viele Aktivitäten und Aktionen über Whats- Happy Ncube, Projektleiterin bei GRSZ: «Gerade Ballsportarten und Sportver- App-Gruppen laufen lassen. Durch Befolgen der Hygienemassnahmen anstaltungen sind ein sehr wirksames waren auch Hausbesuche für besonders bedürftige Jugendliche möglich Mittel, um Jugendliche in Risikositu- und speziell wichtig. ationen zu mobilisieren. Fussballspiele Patenschaftsbericht 2021 7
Patenschaft Mädchen und junge Frauen «Ich bin in der Lage, meine Zukunft selbst zu bestimmen und zu entscheiden, ob, wann und mit wem ich ein zweites Kind bekommen möchte.» Grace Hamadi*, 20 Jahre, aus Tansania *Name geändert Zukunftsperspektiven für Mädchen und junge Frauen Im Nordwesten Tansanias gehen viele Mädchen aus Not oder Un- darüber noch in der Schule. So ist es nicht verwunderlich, dass Tansania wissen sexuelle Beziehungen mit älteren Männern ein. Von Ver- weltweit eine der höchsten Teenager- hütung wissen sie nichts. Kaum sind sie schwanger, werden sie vom schwangerschaftsraten aufweist. Schulsystem ausgeschlossen. So fehlt ihnen die Bildung und das Ein- Als nutzloses Mädchen bezeichnet kommen für eine gesicherte Zukunft. Als Graces Freund von der Schwanger- schaft erfuhr, zog er mit seiner Fami- Grace Hamadi ist eine junge, aufge- klar, dass Grace als älteste der Geschwis- lie an einen anderen Ort, um sich vor schlossene Frau, die weiss, was sie möch- ter neben der Schule auch Geld verdie- der Verantwortung zu drücken. Grace te und was nicht. Das war nicht immer nen musste. Mit 16 wurde Grace von war mit der Schwangerschaft allein. so. Sie wuchs in Mwanza auf, einer ihrer ersten Liebe, einem Schulkolle- «Als meine Eltern davon erfuhren, wa- Stadt im Nordosten Tansanias. Ihre gen, schwanger und von der Schule ren sie enttäuscht von mir. Mein Vater Familie ist sehr arm. Ihr Vater hat eine ausgeschlossen. Sie mochte den Jungen sprach während der ganzen Schwan- körperliche Behinderung, ihre Mutter sehr und wollte mit ihm Liebe ma- gerschaft kein Wort mit mir. Es fühlte musste stets allein für das Einkom- chen. Aber beide wussten nichts von sich so an, als hätte ich den Respekt men für Grace und ihre drei Geschwis- Verhütung und hatten ungeschützten und die Liebe meiner Familie verlo- ter sorgen. «Mein Vater lebt bei uns, Geschlechtsverkehr. Das ist in Tansa- ren», erzählt Grace nachdenklich. Sie aber wegen seiner Behinderung konn- nia nichts Ungewöhnliches. Sexuali- wurde von sämtlichen Familienakti- te er weder für uns Kinder sorgen noch tät und Verhütung gelten als Tabu- vitäten ausgeschlossen, sie durfte ledig- meine Mutter unterstützen.» Früh war themen. Man spricht weder zu Hause lich weiterhin im Haushalt wohnen Auf Pommes, Eier-Gerichte und Spiesse spezialisiert: Grace Hamadi vor ihrem eigenen Restaurant «Mama Careen». 48 Patenschaftsbericht 2021
und mithelfen. «Unsere ganze Ge- meinde sah mich als useless girl (nutz- loses Mädchen) an. Ich habe mich sehr geschämt.» Prävention und Unterstützung Hochschwanger besuchte Grace eine Infoveranstaltung in ihrer Gemeinde und hat so von unserer Arbeit erfahren, die wir in Tansania gemeinsam mit der Organisation EBLI (Education for Better Living Organisation) umsetzen. Dabei stärken wir junge Frauen mit Wissen zu sexuell übertragbaren Krankheiten, Verhütung und Schwangerschaft. Zu- dem begleiten wir junge Mütter mit psychosozialer Unterstützung und för- dern sie mit Ausbildungsprogrammen. «Ich merkte schnell, dass das mein Weg Neuland: Viele junge Frauen arbeiten zum ersten Mal in ihrem Leben mit einem Computer. sein könnte, um aus dem Loch heraus- zukommen, in das ich gefallen war. Ich gelernt, Geld zu sparen und sinnvoll themen sind. Nur so kann sie gesund meldete mich deshalb bei der Organi- zu investieren.» Grace konnte dadurch aufwachsen und wissen, was sie vom sation an», sagt Grace. Drei Monate nach viel sparen, so dass sie sich ein kleines Leben will.» der Geburt ihrer Tochter wurde die Haus leisten und ihr eigenes Restau- junge Mutter in unser Ausbildungspro- rant mit dem Namen «Mama Careen» Schulabschluss und Familie gramm aufgenommen. «Anfangs habe eröffnen konnte. Grace hat klare Ziele vor Augen: Sie ich Computerkurse besucht, die mir möchte ihr Restaurant selbstständig viel Spass gemacht haben. Auch habe Sexualität soll kein Tabuthema sein führen und im Idealfall ausbauen. Sie ich sehr viel in den Kursen zu sexuel- Die junge Frau kocht und verkauft überlegt sich sogar, ein paar Mitarbei- ler Gesundheit und sexuellen Rechten Pommes, verschiedene Eier-Gerichte tende anzustellen. «Dann hätte ich Zeit, gelernt, vor allem über Verhütung.» und Spiesse. Durch diese Arbeit hat um den Schulabschluss nachzuholen. Neben diesen Kursen hat Grace das ge- Grace ein regelmässiges Einkommen Kaum sah man mir damals die Schwan- samte Ausbildungsprogramm durch- von rund 450 000 Tansania-Schilling gerschaft an, wurde ich von der Schule laufen und erfolgreich absolviert. (250 USD) im Monat. Damit kann sie ausgeschlossen, weil ich als ein schlech- sich selbst und ihre heute vierjährige tes Vorbild galt», sagt die junge Frau. Wir arbeiten zusammen mit Jugend- Tochter gut durchbringen. Manchmal «Einen weiteren Wunsch hätte ich noch: klubs an Schulen, aber verstärkt auch unterstützt sie sogar ihre Eltern und eine richtige Familie. Dank meinem mit Jugendlichen ausserhalb der Schu- ihre Geschwister. Ihre Tochter geht in Wissen und meinem Selbstvertrauen len. Neben den Jugendlichen selbst wird den Kindergarten und Grace ist froh, kann ich selber entscheiden, ob, wann auch ihr direktes Umfeld in die Arbeit um das Wissen, das sie sich in unserem und mit wem ich eine Familie gründen miteinbezogen und gestärkt. Dies sind Ausbildungsprogramm angeeignet hat. möchte.» Eines steht dabei für Grace die Familien, die Gemeinden und die «Ich fühle mich selbstsicherer als frü- fest: «Liebe, Respekt und Unterstützung bestehenden Institutionen im Umfeld her. Ich habe mir vorgenommen, mit soll die Erziehung meiner Kinder prä- der Jugendlichen. In den Ausbildungs- meiner Tochter offen über alles zu gen.» programmen für junge Mütter werden sprechen. Ich möchte, dass bei uns zu Catherine Brunold-Hollinger innerhalb eines Jahres vier Phasen ab- Hause Sex und Sexualität keine Tabu- Programmkoordinatorin Tansania solviert. Beim Bestehen gibt es einen offiziell zertifizierten Abschluss. Wie Corona unsere Arbeit vor Ort beeinflusst hat Sparen und investieren Unsere lokale Partnerorganisation EBLI hat Handwaschstationen in abgele- Nach dem erfolgreichen Abschluss des genen Gemeinden aufgebaut und ihr Radioprogramm zur Sensibilisierung Ausbildungsprogramms baute Grace vor der Ansteckung von Corona genutzt. Zudem wurden in der hauseige- ihr eigenes kleines Geschäft auf. Sie nen Schneiderei Stoffmasken produziert und in den Gemeinden verteilt. Das kochte kleine Snacks und verkaufte sie Wichtigste war jedoch, den Kontakt zu den jungen Müttern aufrechtzuerhal- an Busstationen. «Diesen Job machte ten. Deshalb wurden Online-Tools zur regelmässigen Kommunikation ein- ich sechs Monate lang. Es war optimal, weil ich meine kleine Tochter mit- geführt. Nach den ersten Lockerungen trafen sich Mitarbeitende von EBLI nehmen konnte. Dank der Unterstüt- unter strenger Einhaltung von Hygienemassnahmen in Kleingruppen mit zung von EBLI, die ich auch nach der je drei jungen Müttern. Ausbildung bekommen habe, habe ich Patenschaftsbericht 2021 9
Patenschaft Bildung und nachhaltiges Wirtschaften «Wenn ich zurückblicke, kann ich sagen, dass sich jede Anstrengung gelohnt hat. Ich bin stolz auf die Person, die ich geworden bin.» Iris Sarai Orellana*, 25 Jahre, aus El Salvador *Name geändert Einkommensinitiativen gegen die Armut Chalatenango gilt als eine der ärmsten Regionen El Salvadors. Für burt eine Pause einlegen zu können.» junge Menschen gibt es nicht viel zu tun. Armut und Perspektivenlo- Ein neues Leben erträumen sigkeit bestimmen ihr Leben. Mit eigenen Einkommensprojekten Nach der Geburt erfuhr die junge Mut- ter von einem Bekannten, der mit der bauen sich junge Frauen und Männer eine Zukunft in der Heimat auf. Hilfe unserer Partnerorganisation COR- DES ein Kleinstunternehmen gegrün- Iris Orellana ist eine beeindruckende Dorf zu Dorf. In dieser Zeit plagte det hatte. «Obwohl ich mir nicht vor- junge Frau. Trotz aller Schwierigkeiten mich oft der Hunger. Damals dachte stellen konnte, dass man ohne Gegen- liess sie sich nie unterkriegen. «Ich ich, dass ich mein ganzes Leben damit leistung Hilfe bekommt, meldete ich wuchs mit meiner Mutter und vier verbringen würde, Kleider zu verkau- mich bei der Organisation. Ich wollte Geschwistern auf. Wir hatten kaum fen. Das war ein trostloser Gedanke.» nicht mein Leben lang, Kleider verkau- Geld, so dass ich schon als kleines Mäd- Mit 17 Jahren wurde Iris von ihrem fen. Aber ich hatte damals Mühe, mir chen anfing, nach der Schule Zei- Freund schwanger. «Während der gan- ein anderes Leben vorzustellen. Die Ge- tungen und Körperlotionen zu verkau- zen Schwangerschaft bin ich jeden Tag spräche mit der Psychologin der Orga- fen. Später verkaufte ich zusammen mit raus, um Kleider zu verkaufen. Da der nisation, Alexandra, waren deshalb ei- meiner Mutter Kleider auf der Strasse. Vater meines Kindes seine Verantwor- ne grosse persönliche Bereicherung für Das war sehr schwierig, denn wir stan- tung ablehnte, wusste ich, dass ich wäh- mich. Luis, der fachliche Berater von den den ganzen Tag in der prallen Son- rend der Schwangerschaft doppelt so CORDES, half mir zu verstehen, was ich ne und liefen mit unseren Kleidern von hart arbeiten muss, um nach der Ge- im Leben erreichen wollte und wie ich Iris in ihrem Coiffeursalon: «Mein 7-jähriger Sohn macht die Hausaufgaben hier, währenddem ich arbeite.» 410 Patenschaftsbericht 2021
es schrittchenweise schaffen konnte. Ich absolvierte daraufhin einen Coiffu- re-Kurs, den CORDES finanzierte, und lernte schnell einige Haarschnitte und Frisuren. Dank den Workshops von COR- DES zu unternehmerischen Fähigkei- ten, dem Startkapital und der engen Begleitung von Luis konnte ich sehr schnell einen eigenen Salon aufma- chen. Das war vor zwei Jahren. Darauf- hin habe ich einige Kurse belegt, um weitere Schnitttechniken und das Haa- refärben zu lernen. So konnte ich mein Angebot stetig ausbauen. Mit dem Sa- lon habe ich bei Null angefangen. Nicht mal die Wände waren gestrichen. Nach und nach konnte ich mit einem Teil des Einkommens in die nötige Ausstat- tung investieren.» Vielbeschäftigte junge Frau Mitarbeitende von CORDES besuchen Iris regelmässig. «Ich fühle mich fachlich und emo- Iris eignete sich auch viel Wissen über tional gut betreut.» Unternehmensgründung, Buchhaltung und Administration an. «Das hat mir und Ängsten erzählen. Ich verstehe ge- gelernt, mir Ziele zu setzen, diese an- die Augen geöffnet. Denn es ist funda- nau, wovon sie reden. Meine Situation zugehen und mit Schwierigkeiten um- mental zu wissen, ob das Geschäft Ge- fühlte sich lange ausweglos an. Meinen zugehen. Heute weiss ich, dass es im- winn oder Verlust macht. In der Buch- Coiffeursalon will ich behalten und an- mer wieder schwierige Momente geben haltung sehe ich jeden Monat, wie deren durch Anstellung die Chance wird, aber dass es meistens auch eine viel ich eingenommen habe, wie hoch auf Arbeit geben.» Lösung dafür gibt. Die Jugendbeglei- mein Gehalt ausfällt und welche Aus- ter*innen im Projekt haben von Anfang gaben und Investitionen drinliegen. Ich Ein anderer Mensch an an mich geglaubt. Durch ihre regel- bin stolz darauf, auf meinen eigenen «Wenn ich zurückblicke, bin ich heute mässigen Besuche in meinem Coiffeur- Beinen zu stehen und mit mindestens eine komplett andere Person als frü- salon, besonders nach der Gründung, 150 Dollar Einkommen pro Monat, den her. Ich habe Workshops von CORDES standen sie mir zur Seite. Das Allerwich- Lebensunterhalt für mich und meinen zu Themen wie Selbstmotivation und tigste war für mich die moralische Un- Sohn zu bestreiten. Ich bezahle die emotionaler Entwicklung besucht. Ich terstützung. Es ist gut zu wissen, dass Miete, Strom- und Wasserrechnungen, fühle mich gestärkt. Das hat sich auch immer eine Ansprechperson da ist. So- unser Essen und Kleider. Mein Wunsch positiv auf meinen Sohn ausgewirkt. gar während dem ganzen Lockdown ist es, Sozialarbeiterin zu werden. Ich Früher glaubte ich, dass alle und alles haben sie mich kontaktiert und moti- bin jetzt im zweiten Studienjahr. Es gegen mich war, alles war ein Kampf viert durchzuhalten. Und auch ich moti- ist sehr anstrengend, meine Arbeit und nichts funktionierte. Durch den viere heute andere junge Menschen, als Coiffeuse, den Haushalt, die Be- Prozess im Projekt habe ich gelernt, an an sich zu glauben, und an ihren Zie- treuung meines Sohnes und das Stu- mich zu glauben und Vertrauen zu ha- len zu arbeiten.» dium unter einen Hut zu bringen. Aber ben, in mich und in das Leben. Nach und irgendwie geht es immer. Wenn man nach habe ich mein Selbstvertrauen Daniela Weber das, was man tut, gerne macht, kann aufgebaut. In den Workshops habe ich Programmkoordinatorin El Salvador man es schaffen.» Iris erklärt, was ihr jetziger Beruf mit Wie Corona unsere Arbeit vor Ort beeinflusst hat ihrem künftigen gemeinsam hat. «Vie- Während des Lockdowns in El Salvador hielt unsere Partnerorganisation le meiner Kunden witzeln, dass es bei konstant den Kontakt zu den Jugendlichen per Telefon, über WhatsApp mir neben dem Haarschnitt auch eine oder andere soziale Medien. So war es trotz allem möglich, sich mit den Gratis-Therapie dazu gibt. Es ist meine Jugendlichen über ihre Situation und Schwierigkeiten auszutauschen, sie Leidenschaft, Menschen zu helfen. Ich psychologisch und technisch zu coachen. Vor allem die psychosoziale engagiere mich auch freiwillig in der Begleitung spielte eine zentrale Rolle. Mentale Stabilität und Zuversicht Gemeinde. Nach meinem Studium will ich als Sozialarbeiterin die Menschen zu bewahren, war in Zeiten von grosser Unsicherheit, Angst und totaler unterstützen, schwierige Lebenssitu- Bewegungseinschränkung durch die Corona-Massnahmen eine Heraus- ationen zu überwinden. Ich höre den forderung für alle Beteiligten. Leuten zu, wenn sie von ihren Sorgen Patenschaftsbericht 2021 11
Patenschaft Kinder «Ich fühle mich nicht mehr einsam. Ich weiss, dass es Menschen gibt, die immer für mich da sind.» Damaris Valeria Martínez Araya*, 14 Jahre, aus Nicaragua *Name geändert Ein sicheres Umfeld für Kinder Armut, Gewalt und Kriminalität sind in Estelí, im nördlichen Ni- hen. Ich fühlte mich oft einsam zu Hau- se. Hier in Estelí gehen Kinder und Ju- caragua, Alltag. Intakte Familien gibt es kaum, so dass Kinder oft gendliche, vor allem Mädchen, selten auf sich allein gestellt sind. Umso wichtiger ist es für sie einen raus, weil es gefährlich ist. Meine Schwes- ter sagte, dass ich zu jung sei, um mit- Raum zu haben, wo sie Schutz und Zuspruch erfahren. zugehen. Irgendwann gab sie aber nach und nahm mich mit.» «Ich lebe mit meiner Mutter und mei- sen nach der Schule auch auf ihre ner älteren Schwester Liliana zusam- kleineren Geschwister aufpassen oder Viele kämpfen ums Überleben men. Mein Vater arbeitet in den USA und arbeiten gehen, wie meine Freundin Das Leben in Nicaragua ist hart für Kin- schickt uns Geld. Ich würde ihn gerne Lucilla, die am Nachmittag Tortillas der und Jugendliche, sie haben wenig wiedersehen, weil ich mich kaum an und Tostones (frittierte Kochbananen, Freizeitmöglichkeiten. Viele müssen ihn erinnern kann, aber ich weiss, dass Anm. d. Red.) verkauft. Meine Schwester arbeiten, um das Familieneinkommen wir darauf angewiesen sind, dass er dort begann vor etwa zwei Jahren, an Treffen aufzubessern. Es gibt kaum Räume, wo arbeitet. Meine Mutter sehe ich auch von FUNARTE (unsere Partnerorganisa- Kinder angstfrei spielen können und wenig, denn sie ist den ganzen Tag tion, Anm. d. Red.) zu gehen. Wenn sie Kind sein dürfen. Unsere Partnerorga- unterwegs, um Geld zu verdienen. Nach zurückkam, war sie gut aufgelegt und nisation FUNARTE in Estelí bietet Kin- der Schule mache ich wie die meisten erzählte, dass sie viel Neues gelernt dern und Jugendlichen eine Anlauf- Mädchen hier den Haushalt und koche. hatte. Das machte mich sehr neugierig stelle, wo sie in geschütztem Rahmen Einige Schulkolleginnen von mir müs- und ich wollte unbedingt mal mitge- über ihre Ängste oder Gewalterfahrun- Kinder und Jugendliche können beim Malen Gefühle, die im Alltag unausgesprochen bleiben, über die Kunst gestalterisch abbil- den. Zudem entwickeln die Kinder Vertrauen, Selbstbewusstsein und Teamgeist. 412 Patenschaftsbericht 2021
gen sprechen können. Wenn es ihnen schwer fällt darüber zu sprechen, kön- nen sie sich auch über das Malen und Zeichnen ausdrücken. Im Projekt geht es weit mehr als um Kunst: Die gemein- samen Projekte stärken den Zusammen- halt und das Gemeinschaftsgefühl der Kinder und Jugendlichen. Zudem er- fahren sie im Projekt Unterstützung und Zuspruch. Die Betreuer*innen un- serer Partnerorganisation haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kinder und vermitteln ihnen wichtige Lebenskompetenzen und Wissen zu ih- ren Rechten. Das Quartier ist jetzt bunt Damaris geht seit zwei Jahren regel- mässig zu FUNARTE und nimmt an den Workshops teil, in denen sie ge- meinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen künstlerisch aktiv wird. Mit anderen Kindern und Jugendli- Zusammen stark: In Gruppenarbeiten lernen die Kinder, über ihr Leben nachzudenken. chen gestaltet sie Wandgemälde. «Mir gefällt unser Quartier jetzt viel bes- ren Krankheiten schützen kann. Ich Gewalt erlebt.» Die Arbeit mit Erzie- ser. Es ist durch unsere Wandmalerei- will einen Freund, der mich gerne hat hungsberechtigten, aber auch mit Ent- en viel bunter geworden. Früher wuss- und respektiert. Als ich jünger war, scheidungsträgern von Schulen, Ge- te ich nicht mal, dass ich kreativ bin. dachte ich, dass es ganz normal ist, meinden und Kirchen ist wichtig, um Überhaupt hatte ich kaum Selbstver- wenn ein Mann eine Frau schlägt. Hier gewaltbetroffene Kinder und Jugend- trauen. Im Projekt habe ich Freunde in Estelí ist es nicht ungewöhnlich, dass liche zu unterstützen. gefunden, lerne viel und kann über eine Frau vergewaltigt oder umge- alles offen sprechen.» bracht wird. Viele denken, dass die Frau Fester Glaube an eine gute Zukunft daran schuld ist, weil sie den Mann Damaris hat viel Selbstbewusstsein ge- Mädchen sind keine Objekte provoziert hat, einen zu kurzen Rock wonnen und kümmert sich um an- In Estelí sind Teenagerschwangerschaf- oder ein zu tief ausgeschnittenes T-Shirt dere Kinder bei FUNARTE. Darauf setzt ten keine Seltenheit. Viele Mädchen getragen hat. Auch ich dachte das frü- unsere Partnerorganisation bewusst werden ungewollt schwanger, entwe- her, aber meine Einstellung hat sich und bildet, Jugendliche aus, damit sie der wegen mangelnder Aufklärung verändert. Im Projekt habe ich verstan- gewaltbetroffene Altersgenossen psy- oder als Folge einer Vergewaltigung. den, dass ein Mann kein Recht hat, chosozial und juristisch beraten kön- Die geschlechtsspezifische Gewalt fin- einer Frau Gewalt anzutun oder ihr gar nen. Damaris möchte Psychologin wer- det in der Familie statt, Schule, in das Leben zu nehmen. Wir Mädchen den. Für ihren Berufswunsch ist Da- der Gemeinde oder in der Kirche. Die und Frauen sind keine Objekte, wir maris bereit, alles zu geben, denn sie Zahl der Misshandlungen nimmt zu verdienen Respekt und haben Rechte. weiss, dass es ein langer Weg ist bis und die Opfer werden immer jünger. Meine Schwester und ich sprechen jetzt dorthin: «Ich glaube an mich und hof- Die betroffenen Kinder und Jugendli- auch zu Hause mit unserer Mutter da- fe, dass die Zukunft viel Gutes für mich chen wissen nicht, an wen sie sich nach rüber. Sie war auch schon ein paar bereithält.» einer Gewalttat wenden können. Der Mal bei FUNARTE und hat dort mit Staat hat kein Angebot dafür. Des- einer Psychologin gesprochen. Ich Daniela Weber halb legt unsere Partnerorganisation glaube, meine Mutter hat selbst viel Stv. Programmkoordinatorin Nicaragua ein besonderes Augenmerk auf die sexuelle Aufklärung von Teenager*in- nen. Damaris weiss, «was ich tun kann, Wie Corona unsere Arbeit vor Ort beeinflusst hat wenn mich jemand gegen meinen Ausgerechnet am Anfang der Coronakrise ist Nicaraguas Präsident Daniel Willen anfassen will, wie man eine An- Ortega wochenlang abgetaucht. Erst Wochen später wurden Massnahmen zeige macht und wie ich Entschei- eingeleitet, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Unsere Partner- dungen treffe, die gut für mich und mein Leben sind. Ich habe noch kei- organisationen boten den Menschen in den Projekten psychologische Un- nen Freund, aber wenn ich mal einen terstützung an. Drei Psycholog*innen von FUNARTE hielten ständigen tele- habe, dann weiss ich, wie ich mich fonischen Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen im Projekt. vor einer Schwangerschaft und ande- Patenschaftsbericht 2021 13
Patenschaft Freundeskreis «Ein Kleinbauer zu sein, heisst nicht, dass man rückständig ist und keine innovativen Ideen hat. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist.» Davi Ribeiro*, 23 Jahre, aus Brasilien *Name geändert Zukunftsperspektiven dank ökologischer Landwirtschaft Brasilien macht seit Längerem schwere Zeiten durch. Corona hat einer Fabrik, die Zuckerrohr zu Alko- hol verarbeitet. Aber das war kein Leben die Not der Menschen noch grösser gemacht. Jugendliche aus für mich. Ich bekam einen Hunger- Kleinbauernfamilien sichern mit agroökologischer Landwirtschaft lohn und wurde schlecht behandelt. Meine Würde wollte ich mir nicht neh- die Lebensgrundlage ihrer Familien und nehmen bei der Bewälti- men lassen. Ausserdem vermisste ich gung der Corona-Krise eine Schlüsselrolle ein. die Natur. Also kehrte ich ohne Luis nach Hause in den Sertão (im Bundes- «Ich bin Landwirt mit Leib und Seele», leben wird für Kleinbauern, die nach staat Pernambuco im Nordosten Brasi- sagt Davi Ribeiro stolz, als wir ihn in- alterlernter Methode landwirtschaften, liens, Anm. d. Red.) zurück. Ich kenne terviewen. Schon seine Grosseltern wa- immer schwieriger. Dies treibt viele Ju- nicht viele, die das so machen. Die meis- ren Kleinbauern. Doch die Familie von gendliche aus Kleinbauernfamilien auf ten bleiben in der Stadt, obwohl sie Davi konnte je länger je weniger von der Suche nach einer Lebensgrundlage nicht glücklich mit diesem Leben sind. den Erträgen ihres Landes leben. So er- vom Land in die Städte oder auf Gross- Sie denken, ein Leben auf dem Land sei geht es vielen Kleinbauern in Brasilien. plantagen, wo sie oft in ausbeuterische weniger wert und schämen sich für ihre Das ist auf die verfehlte Land- und Um- Arbeitsverhältnisse oder Kriminalität kleinbäuerliche Herkunft», erzählt Davi. weltpolitik der brasilianischen Regie- geraten. Auch Davi und sein Cousin rung zurückzuführen. Monokulturen Luis wollten in São Paulo Geld verdie- Alternative zum Leben in der Stadt haben die Böden ausgelaugt und die nen, weil sie auf dem Hof der Eltern Kurz nachdem Davi der Stadt den Rü- Abholzung der Regenwälder hat die keine Perspektive für sich selbst sahen. cken gekehrt hat, erfuhr er von einer Trockenheit vorangetrieben. Das Über- «Wir fanden ziemlich schnell Arbeit in Informationsveranstaltung unserer Junge Menschen aus Kleinbauernfamilien verteilen Essenspakete und warme Mahlzeiten an besonders bedürftige Familien. «Wir halten nicht aus Pflicht und Profitgier zusammen, sondern aus Verbundenheit.» 414 Patenschaftsbericht 2021
Partnerorganisation Centro Sabiá. «Das Thema Agroökologie sagte mir nicht viel zu diesem Zeitpunkt, aber meine Neugier war geweckt. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Diskussionen über die eigenen Möglichkeiten in der Heimat haben mir die Augen geöffnet.» Gemeinsam mit unserer lokalen Part- nerorganisation Centro Sabiá vermit- teln wir innovative Agroforstmethoden für die kleinbäuerliche Landwirtschaft. Dadurch erschaffen sich Jugendliche aus Kleinbauernfamilien eine umwelt- gerechte und wirtschaftliche Alterna- tive zur Abwanderung. Davi besuchte nach der Informationsveranstaltung Das Motto der Kleinbäuerinnen und -bauern: Wir lassen niemanden in Stich. verschiedene Workshops des Centro Sabiá. Er lernte Methoden der ökolo- die Nachfrage nach ökologischen oh- litische Teilhabe der Jugendlichen und gischen Land- und Agroforstwirtschaft ne Agrargifte erzeugten Produkten ihre Netzwerke zu stärken, denn so ler- wie beispielsweise die Permakultur wächst. Wenn in Zukunft alle auf Agrar- nen sie ihre Forderungen zu formulie- kennen, eignete sich betriebswirt- gifte verzichten müssten, dann spielen ren. Auch ermutigen wir die Jugendli- schaftliche Grundkenntnisse und Mar- wir eine wichtige Rolle, denn wir wis- chen, sich in Landarbeitergewerkschaf- keting Know-how an, um seine Produk- sen ja schon, wie man nachhaltig und ten sowie in Kommissionen zur nach- te zu vermarkten. Das erworbene Wis- umweltschonend produziert. Wenn haltigen ländlichen Entwicklung zu en- sen geben junge Kleinbauern wie Davi die Leute in unseren Exportländern zu- gagieren. Davi hat sich einer Jugend- weiter an die Menschen in ihren Ge- dem für ihren eigenen Bedarf selbst gruppe angeschlossen, mit der er für die meinden, damit alle von ihrem Wissen anbauen oder auf den regionalen An- Rechte von Kleinbauern und die öko- profitieren können. bau setzen würden, dann würden un- logische Landwirtschaft kämpft. sere Exporte und damit die Grosspro- Nicht nur eine Produktionsmethode duktion für den Export sicher langsam Corona hat alles auf den Kopf gestellt Seine Begeisterung für die nachhalti- zurückgehen. Diese Exporte wären Corona und dessen massiven Auswir- ge ökologische Landwirtschaft sprang zwar trotzdem noch nötig, da nicht kungen haben Brasilien stark getrof- auch auf seine Eltern über, die bereit alles lokal produziert werden kann. fen. Millionen von Menschen konnten waren, ihren Betrieb auf die ökologi- Aber die Ausbeutung Brasiliens, wie wegen der Lockdowns nicht ihrer Ar- sche Landwirtschaft umzustellen. Die wir sie heute kennen, würde aufhö- beit als Tagelöhner*innen nachgehen Familie wurde dabei von den landwirt- ren.» Davi ist sich aber bewusst, dass und ihre Familien kaum ernähren. Das schaftlichen Expert*innen unserer Part- er im Kampf für die Rechte von Klein- war für Davi und seine Jugendgruppe nerorganisation beraten und beglei- bauern nicht auf die Unterstützung Grund genug, um zu helfen. «Unser tet. Seitdem benutzt Davis Familie we- der aktuellen Regierung zählen kann, Land gibt uns genug, um zu leben. Des- der Agrargifte noch irgendwelche an- ganz im Gegenteil: «Der Präsident hat wegen haben wir Lebensmittel wie deren chemischen Zusätze mehr. Sie viele soziale Programme zusammen- Früchte und Gemüse gesammelt und produzieren im ökologischen Anbau, gestrichen. Für ihn zählen neben sei- kostenlos an bedürftige Familien abge- biologisch mit ursprünglichem, tradi- nen eigenen Interessen nur die Gross- geben. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man tionellem Saatgut. Davi und seine El- grundbesitzer und die Agrarlobby.» helfen kann.» tern stehen voll hinter ihrer Entschei- dung: «Die ökologische Landwirtschaft Eine Stimme für die Jugendlichen Fabiana Kuriki ist für uns nicht nur eine Produktions- Deswegen ist es umso wichtiger, die po- Stv. Programmkoordinatorin Brasilien methode. Sie ist eine Lebensweise, die Früchte trägt und Befriedigung bringt. Es gibt mehrere Vorteile: Wir ernähren Wie Corona unsere Arbeit vor Ort beeinflusst hat uns gut und gesund. Vor allem sichert Corona bedeutete für viele Tagelöhner*innen, die von der Hand in den Mund sie uns aber ein Einkommen, so dass leben, dass sie nicht rausgehen konnten und nichts verdienten. Ihnen fehlte wir in der Heimat bleiben können. Wir das Geld, um Lebensmittel zu kaufen. Unsere Partnerorganisation Centro Sa- arbeiten für den Umweltschutz und biá hat gemeinsam mit den Jugendlichen aus dem Projekt Essenspakete und zum Erhalt dessen, was wir haben.» warme Mahlzeiten an von Armut betroffene Familien verteilt. Zudem infor- Zunahme der Nachfrage mierten die Jugendgruppen via sozialen Medien und Flyern über die Corona- Davi ist sich sicher: «Die Bevölkerung be- Präventionsmassnahmen, so dass sich die Menschen schützen konnten. ginnt sich bewusster zu ernähren und Patenschaftsbericht 2021 15
Wir stellen voren Catherine Brunold-Hollinger ist eine echte Powerfrau: Sie arbei- tet seit über 10 Jahren bei terre des hommes schweiz, engagiert sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich und ist bald zweifache Mut- ter. «Gerade in Zeiten wie diesen gibt mir meine Arbeit als Pro- jektkoordinatorin viel Energie. Es motiviert mich, dass wir uns gemeinsam mit der Organisation EBLI unbeirrt für das Wohl der jungen Mütter in Tansania einsetzen und sie sich mit unserer Un- terstützung ein würdevolles Leben für sich und ihre Kinder auf- bauen können.» Catherine Brunold-Hollinger, Programmkoordinatorin Tansania Libanon, Nicaragua, Indien, DR-Kongo, Burundi: Das sind einige Länder, in denen Daniela Weber gelebt und gearbeitet hat. Seit zwei Jahren ist die Sozialanthropologin Programmkoordinatorin bei terre des hommes schweiz in Basel und weiss, wie wichtig Bil- dung und Einkommen für junge Menschen sind: «Jugendliche sind der Schlüssel, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und Zugang zu lebenswichtigen Ressourcen wie gesunde Ernährung, Wohnraum und medizinische Versorgung für sich selber und die nächste Generation zu erlangen.» Daniela Weber, Programmkoordinatorin El Salvador Geboren während der Militärdiktatur in Brasilien, legt Fabiana Ku- riki grossen Wert auf Partizipation. In den letzten Jahren hat sie für verschiedene Organisationen gearbeitet und weiss um die Kraft der biologischen Landwirtschaft, um Gemeinschaften vor dem Hunger zu retten. «Kleinbauernfamilien produzieren rund 80 % aller Lebens- mittel, die auf den Tisch der Brasilianer*innen kommen. In den kri- tischsten Momenten der Corona-Pandemie in Brasilien hat ein gros- ses Solidaritätsnetzwerk von Kleinproduzent*innen armen Gemein- schaften Lebensmittel gespendet.» Fabiana Kuriki, Stv. Programmkoordinatorin Brasilien 416 Patenschaftsbericht 2021
«Seit fast 10 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Gewalt gegen Frauen. Kein einfaches Thema, es geht sehr unter die Haut. Die innovativen und kreativen Ansätze unserer Partner- organisationen machen mir Mut, dass es möglich ist, die Gewalt- spiralen zu durchbrechen. Gerade die kunsttherapeutischen Me- thoden von FUNARTE sind besonders überzeugend. Über Malerei können die Mädchen Unaussprechliches ausdrücken. Ein wichti- ger Schritt, um das Schweigen zu brechen.» Andrea Zellhuber, Themenverantwortliche Gewaltprävention Polyglott und Kosmopolit: Hafid Derbal, in Algerien aufgewach- sen und heute im Aargau zu Hause, beherrscht sechs Sprachen fliessend. Er war viele Jahre Jugend-Basketballtrainer und weiss aus eigener Erfahrung um die persönliche und gesellschaftliche Kraft des Sports: «Breitensport fördert nicht nur die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Er hilft ihnen auch, ihren Platz in der Gruppe zu finden und stärkt oben- drein noch ihre kommunikativen Fähigkeiten.» Hafid Derbal, Programmkoordinator Simbabwe Patenschaftsbericht 2021 17
Ihre Vorteile als Patin oder Pateen Sie spenden für ein Thema, das Ihnen am Herzen liegt. Jeder gespendete Franken fliess vollständig in Ihre Patenschaft. Mit einer einzigen Patenschaft begünstigen Sie nachhaltig viele Kinder und Jugendliche. Sie können Ihren Patenschaftsbetrag von den Steuern absetzen. Sie erhalten jährlich einen Bericht, der Sie über die unterstützten Pro- jekte informiert. Sie können Ihre Patenschaft jederzeit stornieren oder den Betrag an- passen. Das Zewo-Gütesiegel wird an vertrauenswürdige Hilfsorganisationen vergeben und ga- rantiert einen verantwortungsvollen zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirksamen Einsatz der uns anvertrauten Spendengelder. Um nachhaltige Unterstützung anzubieten, sind wir auf regelmässiges Enga- gement angewiesen. Eine Patenschaft ist die persönlichste Art zu spenden. Herzlichen Dank für Ihr Engagement! gemeinsam stark 418 Patenschaftsbericht 2021
Fragebogen zu Ihrer Patenschaft Ihre Meinung als Patin/Pate ist uns wichtig. Jeder zurückgeschickte Fragebogen hilft uns, unsere Berichterstattung zu verbessern. Herzlichen Dank, dass Sie sich dafür die Zeit nehmen. Sagen Sie uns Ihre Meinung! Wie zufrieden sind Sie mit dem Bericht? Bitte kreuzen Sie Ihr passendes Feld an. 6 ist die beste Bewertung. 1 2 3 4 5 6 Ausführlichkeit Informationsgehalt Seitenumfang Erscheinungsbild des Patenschaftsberichts Kommentar Antworttalon Ich erhöhe meinen Patenschaftsbetrag auf CHF pro Monat bzw. CHF pro Jahr. Ich möchte neu per Lastschriftverfahren bzw. DebitDirect spenden. Bitte schicken Sie mir das entsprechende Formular zu. Ich richte meinen Dauerauftrag selber ein. Bitte schicken Sie mir künftig keine Einzahlungsscheine mehr. Schicken Sie mir eine Patenschaftsbroschüre. Schicken Sie mir bitte eine Testamentsbroschüre. AbsenderIn Bitte in Verbindung mit einer Änderung oder Bestellung ausfüllen. Vorname/Name: Strasse/Nr.: PLZ/Ort: Telefon privat/mobil: Geburtsdatum: E-Mail: Anmeldung für den Newsletter: www.terredeshommesschweiz.ch/de/news-menu/newsletter-bestellen/ JA NEIN Datum/Unterschrift: Liken Sie uns auf FB! facebook.com/terredeshommesschweiz Bitte Seite abtrennen, diesem Streifen entlang kleben, in der Mitte falzen und so als portofreie Karte einsenden.
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