PersPektive 2020/2030 - Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes - Land Steiermark
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Perspektive 2020/2030 26 Maßnahmenbündel für eine zukunftssichernde Klimapolitik in der Steiermark Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes Ausgabe 2010
Die Autorinnen und Autoren Barbara Amon Institut für Landtechnik, BOKU Wien Landwirtschaft Gabriel Bachner Wegener Zentrum für Klima und Mobilität Globalen Wandel, Universität Graz Andrea Damm Wegener Zentrum für Klima und Mobilität Globalen Wandel, Universität Graz Brigitte Gebetsroither Wegener Zentrum für Klima und Gesamt-Projektmanagement Globalen Wandel, Universität Graz und Mobilität Wolf Grossmann Wegener Zentrum für Klima und Systemanalyse Globalen Wandel, Universität Graz Maximilian Lauer Institut für Energieforschung, Energiebereitstellung Joanneum Research Lukas Liebmann Wegener Zentrum für Klima und Mobilität Globalen Wandel, Universität Graz Gottfried Kirchengast Wegener Zentrum für Klima und Wissenschaftlicher Sprecher Globalen Wandel, Universität Graz Angelika Kufleitner Wegener Zentrum für Klima und Mobilität Globalen Wandel, Universität Graz Raimund Kurzmann Institut für Technologie- und Regio- Ökonomische Wirkungen nalpolitik, Joanneum Research Franz Prettenthaler Institut für Technologie- und Regio- Ökonomische Wirkungen nalpolitik, Joanneum Research Stefan Schleicher Wegener Zentrum für Klima und Wissenschaftliche Leitung Globalen Wandel, Universität Graz Thomas Schinko Wegener Zentrum für Klima und Emissionsbilanzen und Globalen Wandel, Universität Graz Landwirtschaft Hans Schnitzer Institut für Prozesstechnik, TU Graz Produktion Daniel Steiner Institut für Energieforschung, Energiebereitstellung Joanneum Research Karl Steininger Wegener Zentrum für Klima und Projektleitung Globalen Wandel, Universität Graz Wolfgang Streicher Institut für Wärmetechnik, TU Graz Gebäude Florian Tatzber Institut für Wärmetechnik, TU Graz Gebäude Michaela Titz Institut für Prozesstechnik, TU Graz Produktion Andreas Türk Wegener Zentrum für Klima und Energiebereitstellung und 2 Globalen Wandel, Universität Graz und Institut für Energieforschung, JR Emissionsbilanzen Redaktionelle Verantwortung Erläuterungen zum Klimaschutzplan Steiermark 2010, Teil 1– Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes Stefan Schleicher und Karl Steininger, Wegener Zentrum für Klima und Globalen Wandel, Karl-Franzens Universität Graz Zitationshinweis: Wegener Zentrum, TU Graz, Joanneum Research (2010), Erläuterungen zum Klimaschutz- plan Steiermark 2010, Teil 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes, Studie im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung, Graz, Mai 2010.
Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung......................................................................... 8 1.1. Die Motivation: Die neue EU Energie- und Klimapolitik ............................ 8 1.2. Die Herausforderung: Krisenresistentere Strukturen für Wirtschaft und Energie ..................................................................................................... 8 1.3. Die Umsetzung: Die steirischen Klimaschutzziele ..................................... 8 1.3.1. Das steirische Klimaschutzziel für Treibhausgase.................................. 9 1.3.2. Das steirische Klimaschutzziel für erneuerbare Energie ......................... 9 1.3.3. Das steirische Klimaschutzziel für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation ............................................................................................. 9 2. Der Klimaschutzplan Steiermark: Aufgaben und Zielsetzungen 10 2.1. Die Aufgabe: Konsensfähige Restrukturierungsstrategien........................ 10 2.2. Die Arbeitsschritte: Bestandsaufnahme, Szenarien und Maßnahmen....... 11 2.2.1. Der Prozess: Einbindung der Steirischen Stakeholder ........................ 12 2.3. Die Ausgangsbasis: Die bestehenden Energie-Studien für die Steiermark .............................................................................................. 12 2.4. Die Rahmenbedingung des Bundes: Die Energiestrategie Österreich ...... 13 3. Die Bestandsaufnahme: Die aktuelle Emissionssituation der Steiermark .................................................................................... 14 3.1. Die Emission von Treibhausgasen........................................................... 14 3.1.1. Die gesamten Treibhausgasemissionen .............................................. 14 3.1.2. Die Unterschiede bei CO2- und Nicht-CO2-Emissionen ........................ 16 3.2. Die CO2-Emissionen der Sektoren ........................................................... 17 3.2.1. CO2-Emissionen aus der Verwendung von Energie ............................. 17 3.2.2. CO2-Emissionen aus der Bereitstellung von Energie............................ 19 3.2.3. Die besondere Position der Steiermark ................................................ 19 3.3. Strukturen der steirischen Energiewirtschaft ............................................ 20 3.3.1. Die Verwendung von Energie .............................................................. 20 3.3.2. Die Bereitstellung von Energie............................................................. 21 4. Die Zielwerte für 2020 und danach: Die Beschlüsse der EU und die Perspektiven der internationalen Klimapolitik ....................... 24 4.1. Die 2020-Ziele des Energie- und Klimapakets der EU.............................. 25 4.1.1. Das 2020-Ziel der EU für Treibhausgase ............................................. 25 4.1.2. Das 2020-Ziel der EU für Erneuerbare................................................. 28 4.2. Die Aussagen des G8-Gipfels von 2009 .................................................. 29 3 4.3. Die neue Energie- und Klimapolitik der USA ............................................ 29 4.4. Die verbindlichen Ziele für Österreich ...................................................... 30 4.5. Die verbindlichen Ziele für die Steiermark ................................................ 30 4.5.1. Das steirische Klimaschutzziel für Treibhausgase................................ 31 4.5.2. Das steirische Klimaschutzziel für erneuerbare Energie ....................... 31 4.5.3. Das steirische Klimaschutzziel für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation ........................................................................................... 31 5. Die Restrukturierungsaufgabe: Szenarien für die Zielerreichung 34 5.1. Emissionsziele für den ETS Sektor ..........................................................34 5.1.1. Die Exponiertheit der Steiermark im EU ETS ....................................... 34 5.1.2. Entwicklung des EU ETS ..................................................................... 34 5.1.3. Handlungsspielraum auf Bundesländer-Ebene .................................... 35 Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
5.2. Emissionsziele für den Nicht-ETS Sektor .................................................35 5.3. Basisziel-Szenario Steiermark..................................................................36 5.3.1. Die Abgrenzung der Zielsektoren für steirische Emissionsziele............ 36 5.3.2. Die Annahmen des Basisziel-Szenarios ............................................... 37 5.3.3. Die Zielwerte für das Basisziel-Szenario .............................................. 37 5.4. Innovationsziel-Szenario Steiermark ........................................................38 5.4.1. Die Annahmen des Innovationsziel-Szenarios ...................................... 38 5.4.2. Die Zielwerte für das Innovationsziel-Szenario ..................................... 38 5.5. Referenz-Szenario Steiermark .................................................................39 5.5.1. Die Annahmen des Referenz-Szenarios ...............................................39 5.5.2. Die Aussagen des Referenz-Szenarios ................................................ 40 5.6. Der Restrukturierungsbedarf für die Zielerreichung .................................. 41 6. Perspektive aus 2100: Anforderungen an die Steiermark ........... 42 6.1. Die geforderte Emissionsminderung von Treibhausgasen und ihre Konsequenzen.........................................................................................42 6.1.1. Die zentralen erneuerbaren Energieträger............................................ 43 6.1.2. Der Übergang auf Erneuerbare ............................................................44 6.2. Die Umorientierung zur 1 % Gesellschaft ................................................. 45 6.2.1. Gebäude..............................................................................................45 6.2.2. Verkehr................................................................................................46 6.2.3. Produktion und Dienstleistungen ..........................................................47 7. Die Identifikation von Restrukturierungsstrategien .................... 48 7.1. Die kaskadische Analyse des Energiesystems ......................................... 48 7.2. Der Ansatz des Backcasting ....................................................................49 7.3. Die Suche nach Technology Wedges.......................................................50 8. Die Handlungsoptionen: Die Gestaltungsmöglichkeiten des Landes ......................................................................................... 52 8.1. Die Ausgangssituation bei Gebäuden ......................................................53 8.1.1. Gebäudebestand .................................................................................54 8.1.2. Energieverbrauch in Gebäuden............................................................57 8.1.3. Veränderungs- und Entwicklungsspielräume ........................................ 59 8.2. Die Ausgangssituation beim Verkehr........................................................61 8.2.1. Personenverkehr .................................................................................62 8.2.2. Güterverkehr........................................................................................66 8.2.3. Gestaltungsbereiche ............................................................................67 8.3. Die Ausgangssituation in der Land-, Forst- und Abfallwirtschaft ................ 69 8.3.1. Treibhausgasemissionen .....................................................................69 4 8.3.2. Zukünftige Entwicklungen und Gestaltungsbereiche............................. 71 8.4. Die Ausgangssituation bei der Produktion ................................................73 8.4.1. Energieverbrauch im Produktionsbereich ............................................. 73 8.4.2. Trends und Gestaltungsbereiche .........................................................75 8.5. Die Ausgangssituation bei Elektrizität und Wärme.................................... 76 8.5.1. Struktur der derzeitigen Bereitstellung..................................................76 8.5.2. Aktuelle Entwicklungen und zukünftige Pläne....................................... 78 8.6. Die Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf den Lebensstil ..................... 80 8.6.1. Aufgaben für eine starke Klimapolitik ...................................................80 8.6.2. Der Klimastil im "Klimaschutzplan Steiermark" ..................................... 82 Literatur ................................................................................................... 83 Annex ..................................................................................................... 86
A.1 Die Einbettung des vorliegenden Teils 1 der Erläuterungen in den Klimaschutzplan Steiermark .................................................................... 86 A.2 Detaildaten zur ETS Zuteilung ................................................................. 87 A.3 Emissions- und Energiedaten Steiermark ................................................ 89 A.3.1 Bestandsaufnahme und Ausgangssituation ......................................... 89 A.3.2 Wirkung der Maßnahmenbündel bis 2020/2030 ................................... 91 5 Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Stufen des Klimaschutzplans Steiermark ......................................................................... 11 Abbildung 3-1: THG-Emissionen nach Gasen ........................................................................................... 15 Abbildung 3-2: Dynamik der THG-Emissionen .......................................................................................... 15 Abbildung 3-3: CO2- Emissionen ................................................................................................................ 16 Abbildung 3-4: Nicht-CO2- Emissionen ...................................................................................................... 17 Abbildung 3-5: CO2- Emissionen aus der Produktion ............................................................................... 18 Abbildung 3-6: CO2- Emissionen aus dem Verkehr ................................................................................... 18 Abbildung 3-7: CO2- Emissionen der Sonstigen Sektoren ........................................................................ 19 Abbildung 3-8: CO2-Emissionen aus der Energieversorgung ................................................................... 19 Abbildung 4-1: Aufteilung des EU-Ziels für Treibhausgase ....................................................................... 26 Abbildung 5-1: Steirische CO2-Emissionen im ETS und Nicht-ETS Sektor in 2006 ................................. 34 Abbildung 5-2: Basisziel-Szenario der Treibhausgasemissionen der Zielsektoren ................................. 37 Abbildung 5-3: Innovationsziel-Szenario der Treibhausgasemissionen der Zielsektoren ...................... 38 Abbildung 5-4: Referenz-Szenario der Treibhausgasemissionen der Zielsektoren ................................. 40 Abbildung 5-5: Restrukturierungsbedarf für die Zielerreichung ................................................................ 41 Abbildung 7-1: Die kaskadische Struktur des Energiesystems ................................................................ 49 Abbildung 8-1: Wirkungsdiagramm der Einflussparameter auf THG-Emissionen im Gebäudebereich . 54 Abbildung 8-2: Nutzungsflächen nach Gebäudetypen und Bauperioden, Steiermark ............................ 54 Abbildung 8-3: Anteile der Wohnnutzfläche nach unterschiedlichen Altersklassen von Gebäuden, ausgewählte Bezirke der Steiermark ................................................................................................. 55 Abbildung 8-4: Spezifischer Heizenergiebedarf [kWh/m2a] nach Gebäudetypen und Bauperioden, Steiermark .......................................................................................................................................... 56 Abbildung 8-5: CO2-Emissionen nach Gebäudetypen und Bauperiode [kt/a] in der Steiermark ........... 57 Abbildung 8-6: Energieträgermix bei Wohngebäuden 2001, Steiermark ................................................. 58 Abbildung 8-7: Entwicklung der Motorisierung Steiermark und Österreich [Pkw/1.000 Einwohner] ...... 62 Abbildung 8-8: Siedlungsdichte steirischer Gemeinden [Einwohner je km2]........................................... 63 Abbildung 8-9: Auspendlerquote nach steirischen Gemeinden [in %]..................................................... 63 Abbildung 8-10: Verkehrsaufkommen im Personenverkehr nach Verkehrsmittel und Bundesländer 2005 [Anteil der Wege in %] ....................................................................................................................... 64 Abbildung 8-11: Wege nach Weglänge (in Entfernungsklassen) und Verkehrsmittel der Steirerinnen und Steirer [Anteil der Wege in %] .................................................................................................... 65 Abbildung 8-12: Güteraufkommen nach Bundesländern 2005 [Mio. Tonnen] ........................................ 67 Abbildung 8-13: THG-Emissionen der Landwirtschaft [kt CO2e] .............................................................. 70 Abbildung 8-14: THG-Emissionen des Sektors „Sonstige" ....................................................................... 71 Abbildung 8-15: Energieverbrauch nach Energieträgern im Produktionsbereich in der Steiermark ...... 74 Abbildung 8-16: Energieintensität in der Sachgüterproduktion in der Steiermark und in Österreich ..... 74 Abbildung 8-17: Energiebedarf nach Sektoren ......................................................................................... 75 Abbildung 8-18: Energieeinsatz zur Energieumwandlung (Umwandlungseinsatz) in der Steiermark 2007 [TJ] ............................................................................................................................................ 76 Abbildung 8-19: Umwandlungseinsatz erneuerbare Energieträger in der Steiermark 2007 [TJ] ............ 77 Abbildung 8-20: Ergebnis der Energieumwandlung (Umwandlungsausstoß) in der Steiermark 2007 [Anteile in % der TJ] ........................................................................................................................... 78 Abbildung 8-21: Konzept einer ganzheitlichen Klimapolitik ...................................................................... 81 Abbildung 8-22: Maßnahmen im Bereich „Klimastil“ ................................................................................. 82 6
Tabellenverzeichnis Tabelle 3-1: Verbrauch an Endenergie in der Steiermark im Jahr 2007 [TJ] ............................................ 20 Tabelle 3-2: Struktur des Verbrauchs an Endenergie in der Steiermark im Jahr 2007 [Prozent-Anteile] 21 Tabelle 3-3: Struktur der Bereitstellung des Brutto-Inlandsverbrauchs [TJ] ............................................ 22 Tabelle 4-1: Die Reduktionsziele der EU-Mitgliedsstaaten für den Nicht-ETS-Bereich ............................ 27 Tabelle 4-2: Die Ziele der EU-Mitgliedsstaaten für erneuerbare Energie .................................................. 28 Tabelle 5-1: Basisziel-Szenario der Treibhausgasemissionen der Zielsektoren ....................................... 37 Tabelle 5-2: Innovationsziel-Szenario der Treibhausgasemissionen der Zielsektoren............................. 39 Tabelle 5-3: Treibhausgas-Emissionen der Steiermark bis 2007 .............................................................39 Tabelle 5-4: Referenz-Szenario der Treibhausgasemissionen der Zielsektoren ...................................... 40 Tabelle 6-1: Energieverbrauch der Steiermark 2007 nach Sektoren ........................................................44 Tabelle 8-1: Typ und Anzahl der Nichtwohngebäude................................................................................59 Tabelle 8-2: Fahrleistung [Kfz-km] , Treibstoffverbrauch [l/100km] und Motorisierungsgrad [Pkw/1.000 EW] im Bundesländervergleich .........................................................................................................64 Tabelle 8-3: Fahrleistung [Mio. Kfz-km] und Verkehrsleistung [Mio. P-km] 2005 in der Steiermark nach Binnen-, Quell-, Ziel- und Transitverkehr ...........................................................................................66 Tabelle 8-4: Fahrleistung [Mio. Kfz-km] und Verkehrsleistung [Mio. t-km] 2005 nach Binnen-, Quell-, Ziel- und Transitverkehr in der Steiermark ........................................................................................66 Tabelle 8-5: Güteraufkommen in der Steiermark [Mio. t] 2005 .................................................................67 Tabelle 8-6: Entwicklung des steirischen Viehbestandes 1970 - 2008 ..................................................... 70 Tabelle 8-7: Umwandlungseinsatz nach Energieträgern 2007 [TJ] ..........................................................77 Tabelle 8-8: Gruppierung erneuerbarer Energieträger ..............................................................................78 Tabelle A-1: ETS Zuteilungen Steirischer Unternehmen ...........................................................................87 Tabelle A-2: THG-Emissionen der Steiermark nach Verursachern ...........................................................89 Tabelle A-3: THG-Emissionen der Steiermark nach Gasen.......................................................................89 Tabelle A-4: Struktur der Bereitstellung des Brutto-Inlandsverbrauchs [TJ] ........................................... 90 Tabelle A-5: Verbrauch an Endenergie in der Steiermark im Jahr 2007 [TJ] ........................................... 91 Tabelle A-6: Struktur des Verbrauchs an Endenergie in der Steiermark im Jahr 2007 [Prozent-Anteile] 91 Tabelle A-7: THG-Emissionsniveau der Zielsektoren im Basisbündel ...................................................... 92 Tabelle A-8: THG-Emissionsniveau der Zielsektoren im Innovationsbündel ............................................ 92 Tabelle A-9: Endenergie-Nachfrage in den Zielsektoren im Basisbündel................................................. 92 Tabelle A-10: Endenergie-Nachfrage in den Zielsektoren im Innovationsbündel .................................... 93 7 Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
1. Zusammenfassung 1.1. Die Motivation: Die neue EU Energie- und Klimapolitik Der Klimaschutzplan Steiermark soll das sichtbare Ergebnis eines politikbeglei- tenden Dialogs sein, mit dem für das Land Steiermark die für ein klimagerechtes und zukunftsfähiges Gesellschafts-, Wirtschafts- und Energiesystem erforderlichen Maßnahmen identifiziert und konsensfähig gemacht werden. Motivation dafür gibt das im Dezember 2008 vom EU-Parlament beschlossene Energie- und Klimapaket, das weitesten Teilen der gesamten EU-Politik eine neue Orientierung geben wird. ZUSAMMENFASSUNG 20 + 20 in 2020 sind die Ziele, die sich die EU gesetzt hat: Bis 2020 sollen die Treibhausgase gegenüber 1990 um 20 Prozent reduziert und der Anteil von er- neuerbarer Energie im Endenergieverbrauch auf 20 Prozent erhöht werden. Die EU ist bereit, das Treibhausgas-Reduktionsziel auf 30 Prozent anzuheben, falls innerhalb eines Nachfolgeabkommens des Kyoto-Protokolls Länder wie die USA, China und Indien sich zu einem verbindlichen Reduktionsziel entschließen. 1.2. Die Herausforderung: Krisenresistentere Strukturen für Wirtschaft und Energie Das EU Energie- und Klimapaket ist keineswegs nur aus Gründen des Klima- schutzes konsensfähig geworden. Die zunehmende Verletzbarkeit der Energie- versorgung aufgrund sinkender Fördermengen bei Erdöl und Erdgas innerhalb der EU, die damit verbundene erhöhte Auslandsabhängigkeit samt allen politi- schen Komplikationen, nicht zuletzt aber auch die Vision einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der EU haben diesem Politikpaket einen zusätzlichen ar- gumentativen Unterbau geliefert. In diesem Sinn sollen mit dem Klimaschutzplan Steiermark Innovationsimpulse 8 für die Steiermark ausgelöst werden. Das Ziel ist die Entwicklung eines Master- plans für das Land Steiermark, um damit nicht nur die im Energie- und Klimapaket der EU für 2020 formulierten Ziele für weniger Treibhausgas-Emissionen und mehr erneuerbare Energieträger zu erreichen, sondern auch Gesellschafts- und Wirt- schaftsstrukturen zu fördern, die zukünftigen Krisen resistenter begegnen können. 1.3. Die Umsetzung: Die steirischen Klimaschutzziele Der vorliegende Teil 1 der Erläuterungen des Klimaschutzplans Steiermark enthält • eine umfassende Bestandsaufnahme und Analyse der Treibhausgasemissionen der Steiermark,
• eine Dokumentation der von der EU und anderen Staaten konsensfähig gemach- ten Ziele für die Energie- und Klimapolitik für 2020 und danach, • eine Darstellung der daraus resultierenden Restrukturierungsaufgaben für die Zielerreichung in der Steiermark, sowie • eine Diskussion der Haupteinflussbereiche der steirischen Politik. Folgende Vorschläge für die Konsensfindung der politischen Umsetzungsstrate- gien im Rahmen des Klimaschutzplans Steiermark stellen wir zur Diskussion: 1.3.1. Das steirische Klimaschutzziel für Treibhausgase Die Steiermark übernimmt verbindliche Ziele für die Verwendung von Energie und die damit verbundenen Emissionen für den nicht vom EU Emissionshandel erfassten Bereich der steirischen emittierenden Aktivitäten. Das betrifft vor allem die Bereiche Mobilität und Gebäude. Die Reduktionsziele auf Landesebene sind identisch mit jenen auf Bundesebene und erfordern somit eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von jedenfalls 16 Prozent bis 2020 gegenüber dem Wert von 2005. Für den Fall eines globalen Abkommens ist die EU bereit, ein höheres Reduktionsziel bis 2020 einzugehen, aus dem sich ein Reduktionsziel auf Landes- ebene in Höhe von 33 Prozent ableiten lässt. Für die Reduktion in der Steiermark ist aufgrund der gesetzlichen Kompetenz jedoch auch der Bund mitverantwortlich. 1.3.2. Das steirische Klimaschutzziel für erneuerbare Energie Die Steiermark unterstützt die Ausweitung von erneuerbarer Energie im Mini- mum mit jenem Ausmaß, das dem Beitrag der Steiermark an der gesamtösterrei- chischen Brutto-Wertschöpfung entspricht (12,5 Prozent). Entsprechend den derzeit verfügbaren Daten bedeutet dies eine Ausweitung der erneuerbaren Energie für den energetischen Endverbrauch in Österreich von 328 PJ im Jahr 2008 auf 388 PJ im Jahr 2020. Die Steiermark trägt daher mit einer Ausweitung der erneuerbaren Energie im Ausmaß von zumindest 7,5 Petajoule zu diesem österreichweiten Ziel bei. 1.3.3. Das steirische Klimaschutzziel für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation 9 Für jene Bereiche in Industrie und Energiebereitstellung der steirischen Wirtschaft, die dem EU Emissionshandel unterliegen, gilt der gleiche Grundsatz wie auf euro- päischer Ebene bezüglich der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit: Aus der Energie- und Klimapolitik sollen keine Anreize zur Verlagerung von Produktions- standorten ausgehen, hingegen Anreize zur Sicherung von Produktionsstandor- ten durch Förderung innovativer klimagerechter Technologien geschaffen werden. Die Steiermark verstärkt die Innovationsanreize für den Übergang zu zukunftsfähi- gen Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen, deren technologische Orientierun- gen höchste Energieproduktivität und der Übergang zu erneuerbaren Energien sind. Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
2. Der Klimaschutzplan Steiermark: Aufgaben und Zielsetzungen Die EU hat mit dem im Dezember 2008 beschlossenen Energie- und Klima- paket weitreichende Weichenstellung für die Restrukturierung der europäi- schen Wirtschaft gesetzt. DER KLIMASCHUTZPLAN STEIERMARK Bis 2020 wird die EU ihre Treibhausgas(THG)-Emissionen um 20% gegen- über 1990 reduzieren, bzw. sogar um 30%, wenn es zu einem umfassenden internationalen Abkommen zur Klimapolitik kommt. Auf dem G8-Gipfel 2009 wurde in Übereinstimmung mit dem EU-Ziel für ei- ne Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 2 Grad Celsius für die Industriestaaten bis 2050 eine Reduktion der Treibhausgase um 80% vor- geschlagen. Diese klimapolitischen Ziele und die dafür erforderlichen energiepolitischen Strategien sollen zu Wirtschaftsstrukturen führen, die in vieler Hinsicht kri- senresistenter sind. Der Klimaschutzplan Steiermark soll die dafür erforder- lichen Innovationen in einem politikbegleitenden Dialog konsensfähig ma- chen. 2.1. Die Aufgabe: Konsensfähige Restrukturierungsstrategien Mit dem Klimaschutzplan Steiermark sollen Innovationsimpulse für die Steiermark ausgelöst werden. Strukturen für eine Das Ziel sind Wirtschaftsstrukturen, die nicht nur den im Energie- und Klimapaket krisen-resistente der EU für 2020 formulierten Zielen für weniger Treibhausgas-Emissionen und Wirtschaft mehr erneuerbaren Energieträgern entsprechen, sondern insgesamt die Wirtschaft krisenresistenter machen. Dies betrifft insbesondere auch die Versorgungssicher- heit (Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Importen) und die soziale und wirtschaftliche Absicherung (Verringerung der Abhängigkeit von internationalen Energiepreisfluktuationen). 10 Der Klimaschutzplan Steiermark soll das sichtbare Ergebnis eines politikbeglei- tenden Dialogs sein, mit dem die für ein zukunftsfähiges Energie- und Wirtschafts- system erforderlichen Maßnahmen identifiziert und konsensfähig gemacht wer- den. Langfristige Ziel- Die Markierungspunkte für die Strukturen von Energie und Wirtschaft sind sehr Orientierung für deutlich für 2020 in dem im Dezember 2008 beschlossenen Energie- und Klima- heutige Investitio- paket der EU ablesbar. Aufgrund der langfristigen Weichenstellungen, die heute nen: EU Klimaziele durchgeführte Investitionen für die nächsten Jahrzehnte bei Gebäuden, Infrastruk- und energetische tur und Energiebereitstellung auslösen, ist mindestens eine Perspektive bis 2030 Versorgungssi- erforderlich. Der G8-Gipfel im Juli 2009 hat erstmals Perspektiven bis 2050 vorge- cherheit stellt, die aus den Erfordernissen der Klimapolitik und der Versorgungssicherheit
von Energie motiviert sind. Am UN Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember 2009 wurde das Ziel der EU, den globalen Temperaturanstieg mit 2 Grad Celsius zu begrenzen, übernommen, ohne sich jedoch auf eine globale Architektur der Kli- mapolitik zu einigen. Damit wird die Aufgabe, nach regionalen und innovativen Technologien zu suchen noch größer, um damit auch die künftige Wettbewerbs- fähigkeit abzusichern. Diese sichtbaren Orientierungen für den Restrukturierungsbedarf der derzeitigen Entscheidungs- Wirtschaftsstrukturen sind die Basis für den Klimaschutzplan Steiermark. Gesucht grundlagen für die werden Entscheidungsgrundlagen für die Gestaltung der Landespolitik, die in den Landespolitik Schlüsselbereichen Produktion, Mobilität, Wohnen und Energiebereitstellung jene innovativen Vorgänge unterstützen, die insgesamt die Struktur der steirischen Wirtschaft erneuern sollen. 2.2. Die Arbeitsschritte: Bestandsaufnahme, Szenarien und Maßnahmen Das den Klimaschutzplan Steiermark begleitende Forschungsprojekt sieht fünf Arbeitsschritte vor. die in Abbildung 2-1 dargestellt werden. Schritt 1: Bestandsaufnahme Treibhausgase Zielszenarien 2020/2030 Referenzszenario 2020/2030 Schritt 2: Potenziale der Emissionsreduktion in den einzelnen Bereichen Schritt 3: Maßnahmen und Maßnahmenbündel Schritt 4: Konkreter Umsetzungsplan 11 Schritt 5: Begleitendes Monitoring Abbildung 2-1: Stufen des Klimaschutzplans Steiermark Die folgenden fünf Arbeitsschritte korrespondieren mit den fünf Stufen des Klima- schutzplans Steiermark: • Im ersten Schritt erfolgt eine Bestandsaufnahme der Ausgangssituation der stei- rischen Treibhausgasemissionen, die Definition eines Zielpfades der Emissionen bis 2020 und 2030 in einem Basisziel-Szenario Steiermark, sowie der Vergleich mit einem Referenz-Szenario, das ausschließlich vergangene Entwicklungen fort- schreibt, um die Tragweite der notwendigen Änderungen zu signalisieren. Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
• Im zweiten Schritt werden absehbare chancenreiche Veränderungen und Poten- ziale für die Schlüsselsektoren Produktion, Mobilität, Gebäude, Energiebereitstel- lung, Land- und Forstwirtschaft und Abfallwirtschaft sowie Klimastil ermittelt. • Im dritten Schritt werden die in sich konsistenten Maßnahmenbündel mit unter- schiedlichem Erreichungsgrad der Ziele geschnürt, wobei neben dem Basisziel- Szenario noch ein ambitionierteres Innovationsziel-Szenario behandelt wird. • Der vierte Schritt nimmt die Konkretisierung des ermittelten Maßnahmenbündels durch die Erstellung eines Umsetzungsplans vor. • Schließlich soll nach dem politischen Beschluss des Klimaschutzplans Steier- mark in einem fünften Schritt in einem projektbegleitenden Monitoring die Errei- DER KLIMASCHUTZPLAN STEIERMARK chung der Ziele kontrolliert werden. Der vorliegende Teil 1 der Erläuterungen behandelt die erste Stufe des Klima- schutzplans Steiermark. Er hat somit die Bestandsaufnahme, die für die Steier- mark relevanten Reduktionsziele der Treibhausgasemissionen sowie das Refe- renz-Szenario zum Inhalt. 2.2.1. Der Prozess: Einbindung der Steirischen Stakeholder Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurden im Rahmen eines projektbegleitenden Stakeholderprozesses präsentiert und diskutiert. Dazu fanden Diskussionsrunden mit Vertreter/innen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Interessensvertretungen in Form von „Runden Tischen“ (29.5.2009, 9.10.2009, 5.3.2010 und 11.5.2010) und Workshops statt. Den Runden Tischen lag jeweils ein Zwischenbericht ent- sprechend den Schritten des Klimaschutzplans zu Grunde. Die Stellungnahmen der am Runden Tisch und den Workshops teilnehmenden Personen wurden je- weils in die Endversionen der Zwischenberichte eingearbeitet. Zusätzlich zu die- sem Stakeholder-Prozess wurden im Rahmen des landesinternen Projektes „kli- mark“ Workshops zu den einzelnen Bereichen Gebäude, Mobilität, Produktion, Energiebereitstellung und Lebensstil (Klimastil) durchgeführt, deren Ergebnisse ebenfalls in den Klimaschutzplan Steiermark einflossen. 2.3. Die Ausgangsbasis: Die bestehenden Energie-Studien für die Steiermark 12 Der Klimaschutzplan Steiermark berücksichtigt die Ergebnisse bereits existieren- der energie- und klimapolitischer Strategien und Studien. Der Energieplan 2005-2015 ist die energiepolitische Leitlinie des Landes Steier- mark (Amt der Steiermärkischen Landesregierung, 2005). Er umfasst insgesamt zehn Maßnahmenbereiche: • Energieversorgungssicherheit • Elektrizität • Fernwärme und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung • Großverbraucher • Gewerbe sowie KMU • öffentliche Hand
• Haushalte und Kleinverbraucher • Verkehr • Abfallwirtschaft und • Sektor übergreifende Maßnahmen Auf Basis dieses Energieplans gab es in der Steiermark einige weitere Initiativen, Der Klimaschutzplan die mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen energie- und klimapolitische Um- baut auf folgenden setzungsstrategien erarbeiteten. In dem von den Sozialpartnern erstellten Konzept Strategien und Stu- dien auf: Energiestrategie 2020 – Möglichkeiten und Realitäten von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in der Steiermark (Pressl et al., 2009) werden Optionen für die Energieplan 2015, steirische Energiewirtschaft und –versorgung aufgezeigt und die bis 2020 mobili- Energiestrategie sierbaren Potenziale an heimischen erneuerbaren Energieträgern abgeschätzt. Im 2020, Landtag Steiermark wurden Anträge zum klima- und energiepolitischen Konzept Weiss-Grüner Weg, Weiß-grüner Weg beschlossen, fokussierend u.a. auf den Fernwärmeausbau, Bio- Impuls Styria: Ener- gie 2025 energie und Energieeffizienz. Im Rahmen des Projektes Impuls Styria: Energie 2025 (Spitzer et al., 2009) wurden in einem breiten Diskussionsprozess, der Ver- treter der Wissenschaft, Wirtschaft und Behörden einbezog, realpolitisch gut um- setzbare Optionen diskutiert. Die übereinstimmend in den genannten Unterlagen als wesentlich betrachteten Maßnahmenbereiche wurden in das Synthesepapier Energiestrategie Steiermark 2025 (Amt der Steiermärkischen Landesregierung, 2009) übernommen. Die Maß- nahmen werden dort zudem nach Möglichkeit im Hinblick auf Investitionskosten, notwendige Fördermittel des Landes, Beschäftigungseffekt, Energieeinsparung und CO2-Minderung quantifizierend abgeschätzt. 2.4. Die Rahmenbedingung des Bundes: Die Energiestrategie Österreich Im März 2010 wurde die Langfassung der Energiestrategie Österreich publiziert (BMWFJ und BMLFUW, 2010), die einen Überblick gibt, wie für Österreich insge- samt die EU-Ziele der Treibhausgasreduktion und Erhöhung des Anteils an Er- neuerbaren erreicht werden sollen. Für jene Aufgabengebiete, bei denen die Län- der (Mit-) Verantwortung haben, werden im vorliegenden Klimaschutzplan Steier- mark die Maßnahmen für das Bundesland Steiermark konkretisiert. 13 Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
3. Die Bestandsaufnahme: Die aktuelle Emissionssituation der Steiermark Die Treibhausgasemissionen der Steiermark folgen seit 1990 einer Dyna- mik, die weitgehend identisch mit jener für ganz Österreich ist. Die aktuellen Emissionsmengen liegen um mehr als ein Fünftel über den Zielwerten für die Kyoto-Periode 2008 – 2012. DIE AKTUELLE EMISIONSSITUATION Pro Kopf der Wohnbevölkerung werden in Österreich 10,5 Tonnen CO2e emittiert, in der Steiermark um 12 Prozent mehr. Pro 1 Mio. Euro Wertschöpfung fallen in Österreich 355 Tonnen CO2e an Emissionen an, in der Steiermark ist diese Emissionsintensität um ein Vier- tel höher. Die vergleichsweise hohe Emissionsintensität ist vor allem durch die ener- gie- und emissionsintensive Grundstoffindustrie in den Bereichen Stahl, DER STEIERMARK Papier und Zement bedingt. 3.1. Die Emission von Treibhausgasen Augrund der aktuellsten Emissionsdaten, die für Österreich für das Jahr 2007 verfügbar sind (UBA 2009a) und für die Steiermark aus der Bundesländer- Aktuellste THG- Luftschadstoffinventur (UBA 2009b) und der Steirischen Energiebilanz für 2007 Emissionsdaten für ermittelt wurden, beschreiben die nachfolgenden Analysen die die Steiermark für Ausgangspositionen für die österreichische und steirische Klimapolitik. 2007 verfügbar 3.1.1. Die gesamten Treibhausgasemissionen Österreich emittierte 2007 87,0 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (t CO2e) an Treibhausgasen. Diese werden nach dem globalen Erwärmungspotential (Global Warming Potential – GWP) normiert und umfassen • 85,1 Prozent Kohlendioxid (CO2) mit einem GWP von 1, • 6,7 Prozent Methan (CH4) mit einem GWP von 21, 14 • 6,3 Prozent Distickstoffmonoxid (N2O) mit einem GWP von 310 und • 1,9 Prozent Fluor-Gase mit unterschiedlichen höheren GWP. Die Steiermark emittierte 14,1 Mio. t CO2e, wobei die Aufteilung auf die einzelnen Gase, wie aus Abbildung 3-1 ersichtlich, weitgehend den Werten für Österreich folgt.
Abbildung 3-1: THG-Emissionen nach Gasen Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) Abbildung 3-2 zeigt, dass die zeitliche Entwicklung der Emissionen seit 1990 in der Steiermark weitgehend identisch ist mit dem Verlauf für Österreich, zuletzt sind die Emissionen in der Steiermark jedoch etwas stärker abnehmend. Bis 2006 weisen die steirischen Emissionen einen Anstieg um 11 Prozent auf gegenüber 15 Prozent für Österreich. Tendenziell war die relative Position der Steiermark bei den THG-Emissionen von 1990 bis 2003 weitgehend unverändert mit Ausnahme einer relativen Erhöhung nach 1995. Seit 2003 erfolgte eine relative Reduktion gegenüber der österreichischen Entwicklung. In Abbildung 3-2 wird auch die weiterhin hohe Distanz der aktuellen Emissionen THG-Emissionen zum Kyoto-Zielwert sichtbar, der für die Periode 2008 bis 2012 im Durchschnitt ein weiterhin deutlich Emissionsvolumen von 13 Prozent unter dem Wert für 1990 vorsieht. Österreich über dem emittierte im Jahr 2007 um 24 Prozentpunkte (bezogen auf 1990) über diesem Kyoto-Ziel Ziel, was einen aktuellen Reduktionsbedarf von 19,2 Mio. t CO2e bedeutet. Treibhausgas-Emissionen 15 140 130 Index 1990 = 100 120 Österreich Steiermark 110 100 90 Kyoto-Ziel für 2008 - 2012 80 1990 1995 2000 2005 2007 Abbildung 3-2: Dynamik der THG-Emissionen Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
Steirische THG- Sehr aufschlussreich sind einige Indikatoren, mit denen die relative Position der Emissionen: pro Steiermark gegenüber Österreich abschätzbar wird: Kopf um 12 % und • In der Steiermark leben 14,5 Prozent der österreichischen Wohnbevölkerung. pro Wertschöp- • Die Steiermark trägt mit 12,5 Prozent zum österreichischen Brutto-Inlandsprodukt fungseinheit um ein bei. Viertel über dem • Der Anteil der Steiermark an den gesamten österreichischen Emissionen beträgt Österreich-Schnitt 16,2 Prozent, das sind 14,1 Mio t CO2e. • Pro Kopf der Wohnbevölkerung werden in Österreich 10,5 t CO2e emittiert, in der Steiermark um 12 Prozent mehr. • Pro 1 Mio. Euro Wertschöpfung fallen in Österreich 355 t CO2e an Emissionen an, DIE AKTUELLE EMISIONSSITUATION in der Steiermark ist diese Emissionsintensität um mehr als ein Viertel höher. Somit wird sichtbar, dass die Steiermark sowohl pro Kopf, noch mehr aber pro Wertschöpfungseinheit eine deutlich über dem gesamtösterreichischen Durch- schnitt liegende Intensität von Treibhausgasemissionen aufweist. 3.1.2. Die Unterschiede bei CO2- und Nicht-CO2-Emissionen DER STEIERMARK Aus Abbildung 3-3 und Abbildung 3-4 ist die unterschiedliche Dynamik zwischen CO2- und Nicht-CO2-Emissionen erkennbar. Die rund 16 Prozent umfassenden Nicht-CO2-Emissionen weisen einen deutlich fallenden Trend auf, von dem auch die Steiermark nicht abweicht. CO2-Emissionen 140 130 Österreich Index 1990 = 100 120 Steiermark 110 100 90 80 1990 1995 2000 2005 2007 Abbildung 3-3: CO2- Emissionen 16 Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) Der Schwerpunkt jeder Treibhausgaspolitik liegt somit bei den CO2-Emissionen, Schwerpunkt der not- die weiterhin auf einem hohen Niveau liegen. Die beobachteten Rückgänge in den wendigen Politik auf vergangenen zwei Jahren sind nämlich weitgehend dem geringeren Energie- CO2-Emissionen – verbrauch aufgrund der besonders warmen Wintertage zuzurechnen und signali- Nicht-CO2-Emissionen ohnehin mit fallendem sieren somit noch keine strukturelle Verbesserung der Emissionsintensitäten. Trend
Nicht-CO2-Emissionen 140 Index 1990 = 100 130 120 110 Steiermark 100 90 Österreich 80 1990 1995 2000 2005 2007 Abbildung 3-4: Nicht-CO2- Emissionen Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) 3.2. Die CO2-Emissionen der Sektoren Werden die gesamten CO2-Emissionen nach den einzelnen Sektoren • Produktion • Verkehr • Sonstige Sektoren • Energiebereitstellung im Detail betrachtet, so werden sowohl für Österreich als auch für die Steiermark signifikante Besonderheiten erkennbar. Die CO2-Emissionen eines Sektors stehen über die CO2-Intensität des Energiemi- xes in engem Zusammenhang zu dessen Energieverbrauch. 3.2.1. CO2-Emissionen aus der Verwendung von Energie Von den 11,8 Mio. t CO2-Emissionen der Steiermark stammen 45,0 Prozent aus Hohe CO2- dem Sektor Produktion, was ein Hinweis auf die hohe Emissionsintensität der Emissionsintensität steirischen Sachgüterproduktion ist. Abbildung 3-5 zeigt, dass die Dynamik der in der steirischen steirischen Emissionen weitgehend dem gesamtösterreichischen Verlauf ent- Sachgüterprodukti- spricht. Im Sektor Produktion sind bis 2007 weiterhin steigende Emissionen fest- on stellbar, wobei gegenüber 1990 der Zuwachs 23 Prozent für Österreich und 17 29 Prozent für die Steiermark ausmacht. 22,3 Prozent der steirischen CO2-Emissionen sind dem Sektor Verkehr zuzuord- Stark steigende nen. Der in Abbildung 3-6 sichtbare, fast deckungsgleiche Verlauf mit den ent- Emissionen im Ver- sprechenden gesamtösterreichischen Emissionen ist vermutlich ein Hinweis auf kehr die Schwierigkeiten, für ein Bundesland spezifische Verläufe zu identifizieren. Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
CO2-Emissionen - Produktion 180 160 Index 1990 = 100 140 Österreich 120 100 Steiermark 80 1990 1995 2000 2005 2007 DIE AKTUELLE EMISIONSSITUATION Abbildung 3-5: CO2- Emissionen aus der Produktion Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) CO2-Emissionen - Verkehr DER STEIERMARK 180 Steiermark Österreich Index 1990 = 100 160 140 120 100 80 1990 1995 2000 2005 2007 Abbildung 3-6: CO2- Emissionen aus dem Verkehr Rückläufige Emis- Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) sionen in den ande- ren Sektoren (d.h. Die Sonstigen Sektoren, die hauptsächlich den Energieverbrauch von Haushalten, vor allem Haushalte, Gewerbe und Dienstleistungen umfassen, haben einen Anteil von 14,1 Prozent an Gewerbe und den CO2-Emissionen der Steiermark. Dieser Bereich ist in der Steiermark gegen- Dienstleistungen) über der gesamtösterreichischen Entwicklung deutlich rückläufig, wie aus Abbil- dung 3-7 ersichtlich. 18 Insgesamt wird aus Abbildung 3-5 bis Abbildung 3-7 die unterschiedliche Dynamik der Sektoren bezüglich der CO2-Emissionen deutlich. Extrem expandierten diese Emissionen im Sektor Verkehr, die sowohl für Öster- reich als auch für die Steiermark im Jahr 2005 um 82 Prozent über dem Wert von 1990 lagen und bis 2007 auf ein Plus von 74 Prozent für Österreich und 77 Prozent für die Steiermark zurück gingen.
CO2-Emissionen - Sonstige Sektoren 180 Index 1990 = 100 160 140 120 Österreich 100 Steiermark 80 1990 1995 2000 2005 2007 Abbildung 3-7: CO2- Emissionen der Sonstigen Sektoren Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) Im Bereich Sonstige Sektoren, wo Temperatureinflüsse eine besondere Rolle spie- len, ist im Jahr 2007 gegenüber 1990 für Österreich bei stagnierendem Verlauf ein Rückgang um 5 Prozent und für die Steiermark bei fallendem Trend eine Absen- kung um 21 Prozent feststellbar. 3.2.2. CO2-Emissionen aus der Bereitstellung von Energie Eine Besonderheit weist die Steiermark im Bereich der Energieversorgung auf, wie Abbildung 3-8 zeigt. Während ab 1995 bis zum Jahr 2000 das Bundesland Stei- ermark deutlich relativ höhere CO2-Emissionen gegenüber den österreichischen Werten aufwies, änderte sich diese Position nach der Schließung von CO2- intensiven Kraftwerken. CO2-Emissionen - Energieversorgung 180 160 Index 1990 = 100 140 Steiermark 120 100 19 Österreich 80 1990 1995 2000 2005 2007 Abbildung 3-8: CO2-Emissionen aus der Energieversorgung Quelle: UBA (2009a) und UBA (2009b) 3.2.3. Die besondere Position der Steiermark Die Treibhausgasemissionen der Industrie sind innerhalb Österreichs sehr un- gleich auf die Bundesländer verteilt. Einen bei weitem überproportionalen Anteil an den industriellen Treibhausgasemissionen haben die Bundesländer Oberöster- Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
Überproportionale reich, Steiermark und Niederösterreich. Der Anteil an den Grundstoffindustrien Anteile der Steiermark Stahl, Papier, Zement ist dafür ausschlaggebend. an THG-Emissionen der Industrie und der Weitere Ungleichheiten in der Verteilung der Treibhausgasemissionen bestehen Energiebereitstellung im Bereich der Energiebereitstellung. Während Niederösterreich einen hohen An- teil in der Energieerzeugung aus fossilen Energieträgern aufweist, und in einigen Bundesländern (wie Tirol und Vorarlberg) Wasserkraft dominiert, liegt die Steier- mark (gemeinsam mit Wien und Oberösterreich) mit einem Mix aus Wasserkraft und fossilen Energieträgern im Mittelfeld. DIE AKTUELLE EMISIONSSITUATION 3.3. Strukturen der steirischen Energiewirtschaft 3.3.1. Die Verwendung von Energie Tabelle 3-1 zeigt für das Jahr 2007 die Verwendung von Energie in der Steiermark, wobei insgesamt 163.059 Terajoule (TJ) in den energetischen Endverbrauch ge- DER STEIERMARK hen. Die Aufteilung nach Energieträgern und nach Sektoren ist aus Tabelle 3-2 ablesbar. Demnach sind Erdölprodukte weiterhin der wichtigste Energieträger mit einem Anteil von 35 Prozent, gefolgt von Erdgas und Elektrizität mit je 21 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren im Endverbrauch liegt bei 15 Prozent und Fernwärme und Kohle liegen bei je 4 Prozent. Erdölprodukte sind wichtigster steirischer Nach Sektoren aufgeschlüsselt gehen 40 Prozent der Endenergie in die Produkti- Endenergieträger, on, 26 Prozent in den Verkehr, 31 Prozent in den Kleinverbrauch (Summe Haus- gefolgt von Erdgas halte und Dienstleistungen) und 3 Prozent in die Landwirtschaft. und Elektrizität Private Land- Öff. u. priv. Produktion Verkehr Insgesamt Haushalte wirtschaft Dienstl. Höchster energeti- scher Endverbrauch Kohle 5.251 1 1.321 22 82 6.676 bei Industrie, Erdölprodukte 4.509 38.545 11.020 1.726 1.308 57.106 gefolgt von Verkehr, Erdgas 26.981 1.648 3.069 31 2.753 34.482 priv. Haushalten und Erneuerbare E. 6.826 1.014 13.368 1.609 1.372 24.189 20 Dienstleistungen Fernwärme 2.233 0 3.296 46 1.104 6.678 Elektrische E. 18.667 1.406 7.689 860 5.305 33.927 Insgesamt 64.466 42.613 39.762 4.294 11.924 163.059 Tabelle 3-1: Verbrauch an Endenergie in der Steiermark im Jahr 2007 [TJ]
Private Land- Öff. u. priv. Produktion Verkehr Insgesamt Haushalte wirtschaft Dienstl. Kohle 3,2 0,0 0,8 0,0 0,1 4,1 Erdölprodukte 2,8 23,6 6,8 1,1 0,8 35,0 Erdgas 16,5 1,0 1,9 0,0 1,7 21,1 Erneuerbare E. 4,2 0,6 8,2 1,0 0,8 14,8 Fernwärme 1,4 0,0 2,0 0,0 0,7 4,1 Elektrische E. 11,4 0,9 4,7 0,5 3,3 20,8 Insgesamt 39,5 26,1 24,4 2,6 7,3 100,0 Tabelle 3-2: Struktur des Verbrauchs an Endenergie in der Steiermark im Jahr 2007 [Prozent-Anteile] Bezüglich der Verwendung der einzelnen Energieträger ergibt sich folgendes Bild: • Erdölprodukte sind überwiegend Treibstoffe, aber rund ein Fünftel wird für Heiz- zwecke verwendet. • Erdgas wird fast nur für Prozesse im Bereich der Industrieproduktion genützt, der Einsatz im Kleinverbrauch macht nur etwas mehr als zehn Prozent aus. • Der geringe Anteil von Kohle im Endverbrauch entfällt ebenfalls fast nur auf die Produktion. • Erneuerbare Energie im Endverbrauch entfällt zu zwei Drittel auf den Klein- verbrauch. • Der geringe Anteil von Fernwärme wird zu zwei Drittel für Heizzwecke im Klein- verbrauch verwendet. • Der Energieträger Elektrizität wird zu fast 60 Prozent von der Industrieproduktion in Anspruch genommen. 3.3.2. Die Bereitstellung von Energie Über die Struktur der Energiebereitstellung in der Steiermark informiert Tabelle 3-3. Im Jahr 2007 lag der Brutto-Inlandsverbrauch bei 206.662 Terajoule, mit ei- Bereitstellung von nem Anteil von 22 Prozent bei erneuerbarer Energie, 6 Prozent bei importierter Energie in der Steier- mark zu 72 % auf Elektrizität und 72 Prozent fossiler Energie. fossiler und zu 22 % Rund 14 Prozent gehen bei der Transformation und Verteilung verloren. Den auf erneuerbarer Ba- energetischen Endverbrauch erreichen 79 Prozent und 7 Prozent werden für nicht- sis energetische Prozesse eingesetzt. 21 Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
Terajoule Prozentanteile Brutto-Inlandsverbrauch gesamt 206.662 100 Kohle 37.543 18 Erdölprodukte 66.252 32 Erdgas 45.079 22 Erneuerbare Energie 45.466 22 Netto-Import Elekrizität 12.323 6 Verluste und Eigenverbrauch 28.686 14 DIE AKTUELLE EMISIONSSITUATION Endenergie 163.059 79 Kohle 6.676 3 Erdölprodukte 57.106 28 Erdgas 34.482 17 Erneuerbare Energie 24.189 12 Fernwärme 6.678 3 DER STEIERMARK Elektrizität 33.927 16 Nichtenergetischer Verbrauch 14.917 7 Kohle 9.646 5 Erdölprodukte 5.272 3 Tabelle 3-3: Struktur der Bereitstellung des Brutto-Inlandsverbrauchs [TJ] 22
23 Erläuterung 1: Hintergrund, Ziele und Gestaltungsmöglichkeiten des Landes
4. Die Zielwerte für 2020 und danach: Die Beschlüsse der EU und die Perspektiven der internationalen Klimapolitik 20 + 20 in 2020 sind die Meilensteine, die sich die EU gesetzt hat: Bis 2020 sollen die Treibhausgase gegenüber 1990 um 20 % reduziert und der Anteil von erneuerbarer Energie im Endenergieverbrauch auf 20 % erhöht wer- DIE ZIELWERTE FÜR 2020 UND DANACH den. Das bedeutet für jene österreichischen Anlagen, die im EU Emissionshan- delssystem (EU ETS) erfasst sind, ein europaweites Reduktionsziel von 21 Prozent bei den Treibhausgasen für 2020 gegenüber 2005. Für den nicht vom EU ETS erfassten Bereich gilt für Österreich ein Redukti- onsziel von 16 Prozent gegenüber 2005. Bei erneuerbarer Energie hat Österreich den Anteil von 29 Prozent im Jahr 2008 auf 34 Prozent bis 2020 zu erhöhen. Sowohl vom G8-Gipfel als auch von den USA liegen Ziele für 2050 vor, die bis dahin eine Reduktion bei den Treibhausgasen um mindestens 80 Prozent in Industriestaaten unterstützen. Für die Steiermark werden die folgenden drei Klimaschutzziele vorgeschla- gen: Das steirische Klimaschutzziel für Treibhausgase: Die Steiermark über- nimmt verbindliche Ziele für die Verwendung von Energie und die damit verbundenen Emissionen für den nicht vom EU Emissionshandel erfassten Bereich der steirischen emittierenden Aktivitäten. Das betrifft vor allem die Bereiche Mobilität und Gebäude. Die Reduktionsziele auf Landesebene sind identisch mit jenen auf Bundesebene und erfordern somit eine Reduk- tion der Treibhausgasemissionen von jedenfalls 16 Prozent bis 2020 ge- genüber dem Wert von 2005. Für den Fall eines globalen Abkommens ist die EU bereit ein höheres Reduktionsziel bis 2020 einzugehen, aus dem sich ein Reduktionsziel auf Landesebene in Höhe von 33 Prozent ableiten lässt. Für die Reduktion in der Steiermark ist aufgrund der gesetzlichen Kompetenz jedoch auch der Bund mitverantwortlich. Das steirische Klimaschutzziel für erneuerbare Energie: Die Steiermark un- 24 terstützt die Ausweitung von erneuerbarer Energie im Minimum mit jenem Ausmaß, das dem Beitrag der Steiermark an der gesamtösterreichischen Brutto-Wertschöpfung entspricht (12,5 %). Entsprechend den derzeit ver- fügbaren Daten bedeutet dies einen Beitrag der Steiermark an der Auswei- tung der erneuerbaren Energie in Höhe von zumindest 7,5 Petajoule. Das steirische Klimaschutzziel für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation: Für jene Bereiche in Industrie und Energiebereitstellung der steirischen Wirt- schaft, die dem EU Emissionshandel unterliegen, gilt der gleiche Grundsatz wie auf europäischer Ebene bezüglich der Erhaltung der Wettbewerbsfä- higkeit: Aus der Energie- und Klimapolitik sollen keine Anreize zur Verlage- rung von Produktionsstandorten ausgehen. Die Steiermark verstärkt die In- novationsanreize für den Übergang zu zukunftsfähigen Wirtschaftsstruktu-
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