Gesundheitsversorgung 2018 des Kantons Graubünden Provediment da la sanadad 2018 dal chantun Grischun Assistenza sanitaria 2018 nel Cantone dei ...

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Gesundheitsversorgung 2018 des Kantons Graubünden
Provediment da la sanadad 2018 dal chantun Grischun
Assistenza sanitaria 2018 nel Cantone dei Grigioni
Akutsomatik | Rettungsdienste | Rehabilitation | Psychiatrie | Pflegeheime | Spitexdienste | Ärzte
Somatica acuta | servetschs da salvament | reabilitaziun | psichiatria | chasas da tgira | servetschs da spitex | medi
Medicina somatica acuta | servizi ambulanza | riabilitazione | psichiatria | case di cura | servizi spitex | medici

         Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit
         Departament da giustia, segirezza e sanadad
         Dipartimento di giustizia, sicurezza e sanità
Gesundheitsversorgung 2018 des Kantons Graubünden Provediment da la sanadad 2018 dal chantun Grischun Assistenza sanitaria 2018 nel Cantone dei ...
1.

                                                        über die Organisation des Bündner Gesundheits-
                                                        systems und dessen Kostenentwicklung gegeben
                                                        sowie die Bevölke-rungsentwicklung als grundle-
                                                        gende Bestimmungsgrösse des Versorgungsbe-
                                                        darfs dar-gestellt. In den nachfolgenden Kapiteln 2
                                                        bis 7 werden die verschiedenen Leistungser-bringer
                                                        in Bezug auf die erbrachten Leistungen, den Versor-
                                                        gungsgrad und die verwen-deten Ressourcen vor-
                                                        gestellt.

                                                        1.1     Organisation des Bündner Gesundheitssys-
                                                        tems
                                                        Die Leistungserbringer der stationären Gesund-
                                                        heitsversorgung sind im Kanton Grau-bünden regi-
    Impressum                                           onal organisiert: Die Spitallandschaft im Kanton
                                                        Graubünden ist in zwölf Spitalregionen unterteilt.
    Herausgeber                                         Bis auf Mesolcina-Calanca verfügt jede Region über
    Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit   ein öf-fentliches Akutspital für die Versorgung der
    des Kantons Graubünden                              Bevölkerung und der sich in der Spitalregi-on auf-
                                                        haltenden Personen. An den Standorten Chur, St.
    Autoren                                             Moritz und, ab Ende 2016, Fläsch ist darüber hinaus
    Monika Engler                                       die Privatklinik Gut vertreten. Zielsetzung der kanto-
    Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung         nalen Spitalplanung ist, dass die gesamte Kantons-
    Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur      bevölkerung innerhalb einer angemesse-nen Zeit-
    Comercialstrasse 22, 7000 Chur                      spanne den Zugang zu den nötigen Spitalleistungen
    Tel. +41 81 286 37 68                               hat. Zwölf Rettungsdiens-te und vier Ambulanzstütz-
    monika.engler@htwchur.ch                            punkte übernehmen dabei die Notfallversorgung vor
                                                        Ort und gewährleisten den raschen Transport ins
    Gion Claudio Candinas                               nächstgelegene Spital.
    Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit   Die Rehabilitationslandschaft in Graubünden hat
    Graubünden                                          sich in den letzten Jahren stark ver-ändert. Auf-
                                                        grund gesunkener Patientenzahlen, ausgelöst ins-
    Gestaltung und Druck                                besondere durch Bei-tragskürzungen Deutscher
    Somedia Production, Chur                            Krankenversicherer für Rehabilitationsmassnahmen,
                                                        muss-ten mehre Rehabilitationskliniken schliessen
    Auskünfte/Informationen                             oder ihren Betrieb reduzieren. Betroffen war vor al-
    Gesundheitsamt Graubünden                           lem der Standort Davos. Heute gibt es fünf Kliniken
    Planaterrastrasse 16, 7001 Chur                     im Kanton: die Hochge-birgsklinik Davos-Wolfgang,
    Tel. +41 81 257 26 44                               das Zürcher RehaZentrum Davos, das Rehabilitati-
    info@san.gr.ch                                      onszent-rum in Seewis, die Rehabilitationsklinik in
                                                        Andeer sowie das Gesundheitszentrum Un-terenga-
    Erscheinungsdatum                                   din in Scuol.
    Juni 2018                                           Die psychiatrische Betreuung in Graubünden wird

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Vorwort

Der Bericht zur Gesundheitsversorgung des Kan-           tungserbringer zu vergleichen und gestützt darauf
tons Graubünden erscheint bereits zum dritten Mal.       strategische und operative Fragestellungen zu dis-
Verfasst wurde der Bericht wiederum durch das            kutieren und, wo angezeigt, notwendige Entscheide
Zentrum für wirtschaftspolitische Forschung der          über die künftige betriebliche Ausrichtung der Insti-
Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur mit           tution zu treffen.
Begleitung des Departementes.                            Darüber hinaus erhält durch den Bericht auch die
Mit dem Bericht bezwecken wir einerseits, die Ver-       interessierte Bevölkerung einen Überblick über die
antwortlichen der einzelnen Leistungserbringer bei       Leistungen und damit die Bedeutung der Betrie­be
der Wahrnehmung ihrer strategischen Aufgaben zu          des Gesundheitswesens für die Gesundheitsversor-
unterstützen. In diesem Sinn stellt der Bericht ein      gung des Kantons. Von besonderem Interesse sind
Führungsinstrument dar. Im Weiteren erhalten am          dabei zweifelsohne Informationen über die Leistun-
Gesundheitswesen interessierte Personen mit dem          gen und damit auch über die Bedeutung der Spi­
Bericht Informationen zur Entwicklung der Leistun-       täler, der Alters- und Pflegeheime und der Spitex-
gen der institutionellen Leistungserbringer (Spitäler,   Dienste in ihrer eigenen Region.
Psychiatrische Klinik, Alters- und Pflegeheime, Spi-
tex-Dienste) unseres Kantons.                            Dr. Christian Rathgeb, Regierungsrat,
Im Bericht wird aufgezeigt, wie sich die von den ein-    Vorsteher des Departements für Justiz,
zelnen Betrieben erbrachten Leistungen über die          Sicherheit und Gesundheit
letzten Jahre verändert haben und wie die Ertrags-
lage der einzelnen Betriebe sich im Jahr 2016 prä-       Lic. iur. Gion Claudio Candinas,
sentiert hat. Sodann werden im Bericht Vergleiche        Departementssekretär Gesundheit
zwischen den Leistungen der einzelnen institutio-        (bis 30. November 2017)
nellen Leistungserbringer wie auch zwischen den
Versorgungsregionen vorgenommen.                         Lic. iur. Nicola Katharina Kull,
Der Bericht enthält entsprechend für die Verant-         Departementssekretärin Gesundheit
wortlichen der einzelnen Betriebe Informationen, um      (ab 1. Dezember 2017)
die Leistungen ihrer Institutionen zu würdigen, aber
auch zu hinterfragen, die Leistungen und die Kosten      Dr. Rudolf Leuthold,
ihrer Institution mit denjenigen der anderen Leis-       Leiter Gesundheitsamt

                                                                                                                 3
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Prefaziun

    Il rapport davart il provediment da la sanadad dal          talas e tals dals auters furniturs da prestaziun e per
    chantun Grischun cumpara gia per la terza giada. El         discutar – sa basond sin quai – dumondas strate­
    è puspè vegnì redigì – cun l’accumpagnament dal             gicas ed operativas e per prender – nua che quai è
    departament – dal center per la perscrutaziun da la         inditgà – las mesiras necessarias davart l’orientazi-
    politica economica da la Scola auta da tecnica ed           un manaschiala futura da l’instituziun.
    economia Cuira.                                             Grazia al rapport survegn ultra da quai er la popula-
    Per nus è l’intent dal rapport per l’ina quel da gidar      ziun interessada ina survista da las prestaziuns ed
    las persunas responsablas dals singuls furniturs da         uschia da l’impurtanza dals manaschis dals fatgs da
    prestaziuns ad ademplir lur incumbensas strategi-           sanadad per il provediment da la sanadad dal chan-
    cas. En quest senn è il rapport in instrument directiv.     tun. D’in interess spezial èn en quest connex senza
    Cun il rapport survegnan plinavant persunas ch’èn           dubi infurmaziuns davart las prestaziuns ed uschia
    interessadas als fatgs da sanadad infurmaziuns da-          er davart l’impurtanza dals ospitals, da las chasas da
    vart il svilup da las prestaziuns dals furniturs institu-   persunas attempadas e da tgira e dals servetschs
    ziunals (ospitals, clinica psichiatrica, chasas da per-     da spitex en sia atgna regiun.
    sunas attempadas e da tgira, servetschs da spitex)
    da noss chantun.                                            Dr. Christian Rathgeb, cusseglier guvernativ,
    En il rapport vegni mussà co che las prestaziuns fur-       schef dal departament da giustia, segirezza
    nidas dals singuls manaschis èn sa midadas durant           e sanadad
    ils ultims onns e co che la situaziun da rendita dals
    singuls manaschis è sa preschentada l’onn 2016.             Lic. iur. Gion Claudio Candinas,
    Alura vegnan fatgas – en il rapport – cumpareglia-          secretari dal departament da sanadad
    ziuns tranter las prestaziuns dals singuls furniturs da     (fin ils 30 da november 2017)
    prestaziuns instituziunals sco er tranter las regiuns
    da provediment.                                             Lic. iur. Nicola Katharina Kull,
    Correspundentamain cuntegna il rapport infurmazi-           secretaria dal departament da sanadad
    uns per las persunas responsablas dals singuls ma-          (a partir dal 1. da december 2017)
    naschis per undrar, ma er per metter en dumonda
    las prestaziuns da lur instituziuns, per cumparegliar       Dr. Rudolf Leuthold,
    las prestaziuns ed ils custs da lur instituziun cun         manader da l’uffizi da sanadad

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Prefazione

Il rapporto relativo all’assistenza sanitaria nel Canto-      tale base questioni strategiche e operative nonché
ne dei Grigioni è già alla sua terza edizione. Anche          laddove opportuno prendere le necessarie decisioni
questa volta è stato redatto dal centro di ricerca            concernenti il futuro orientamento aziendale dell’is-
politico-economica della Scuola universitaria per la          tituzione.
tecnica e l’economia di Coira con l’aiuto del Diparti-        Oltre a ciò, il rapporto fornisce anche alla popola­
mento.                                                        zione interessata una panoramica delle prestazioni
Con il rapporto miriamo da un lato a sostenere i re-          e quindi dell’importanza delle aziende del settore
sponsabili dei singoli fornitori di prestazioni nell’as-      sanitario per l’assistenza sanitaria nel Cantone. In
sunzione dei loro compiti strategici. In tal senso il         tale contesto sono senza dubbio di particolare inte-
rapporto rappresenta uno strumento di condotta.               resse le informazioni concernenti le prestazioni e
Inoltre esso permette alle persone interessate al             con esse anche l’importanza degli ospedali, delle
settore sanitario di ottenere informazioni relative           case per anziani e di cura e dei servizi Spitex nella
allo sviluppo dei fornitori di prestazioni istituzionali      propria regione.
(ospedali, clinica psichiatrica, case per anziani e di
cura, servizi Spitex) del nostro Cantone.                     Dr. Christian Rathgeb, Consigliere di Stato,
Nel rapporto viene illustrato in che modo sono cam-           Direttore del Dipartimento di giustizia,
biate le prestazioni fornite dalle singole aziende nel        sicurezza e sanità
corso degli ultimi anni e la situazione di reddito che
esse presentavano nel 2016. Nel rapporto vengono              lic. iur. Gion Claudio Candinas,
poi realizzati confronti sia tra le prestazioni dei           Segretario di concetto sanità
singoli fornitori istituzionali sia tra le regioni di as­     (fino al 30 novembre 2017)
sistenza.
Per i responsabili delle singole aziende, il rapporto         lic. iur. Nicola Katharina Kull,
contiene di conseguenza informazioni che permet-              Segretaria di concetto sanità
tono loro di apprezzare ma anche di analizzare criti-         (dal 1° dicembre 2017)
camente le prestazioni fornite della loro istituzione,
di confrontare le prestazioni e i costi della propria         Dr. Rudolf Leuthold,
istituzione con quelli di altri fornitori e di discutere su   Capo dell’Ufficio dell’igiene pubblica

                                                                                                                      5
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Zusammenfassung                                          versorgt. Den höchsten Eigenversorgungsgrad er-
                                                             reichte das Churer Rheintal mit einem Anteil von
                                                             78 Prozent innerregionaler Behandlungen. Dies wi-
    Der Kanton Graubünden und die Gemeinden gaben            derspiegelt die Doppelrolle des Kantonsspitals als
    im Jahr 2015 290 Mio. Franken für das Gesund-            Regional- und Zentrumsspital.
    heitswesen aus, rund 8 Prozent der Gesamtaus­            Die öffentlichen Spitäler erzielten auf Ebene des
    gaben und mehr als doppelt so viel wie 2000. 86          Gesamtbetriebs (stationäre und ambulante Behand-
    Prozent der Ausgaben betrafen den Bereich der sta-       lungen) im Jahr 2016 einen Erlös von rund 492 Mio.
    tionären Versorgung durch die Akutspitäler, Rehabi-      Franken. Darin enthalten waren Beiträge der öffent-
    litations- und psychiatrischen Kliniken sowie die Al-    lichen Hand von 26 Mio. Franken für gemeinwirt-
    ters- und Pflegeheime, 8 Prozent entfielen auf die       schaftliche Leistungen. Bei engeren Betriebskosten
    ambulante Krankenpflege und 6 Prozent auf weitere        (inkl. Anlagenutzungskosten) von insgesamt 478
    Gesundheitsausgaben (darunter Prävention, For-           Mio. Franken über alle Betriebe wurde ein Kosten-
    schung und Entwicklung). Der Kanton trug 229 Mio.        deckungsgrad von 103 Prozent erzielt. Auf Ebene
    Franken oder 80 Prozent der Gesamtausgaben und           der Einzelbetriebe zeigt sich allerdings, dass die
    die Gemeinden leisteten einen Beitrag von 61 Mio.        Mehrheit der Regionalspitäler 2016 weder genü-
    Franken. Das Bündner Gesundheitswesen beschäf-           gend hohe Kostendeckungsgrade noch ausreichen-
    tigte 2016 insgesamt 13 700 Personen oder 10             de EBITDA-Margen erreichte.
    Prozent der Beschäftigten.
                                                             Rettungsdienste
    Akutsomatik                                              Wichtiges Bindeglied in der medizinischen Versor-
    Die Bündner Spitallandschaft ist in zwölf Spitalregi-    gungskette sind die Rettungsdienste. Im Kanton
    onen unterteilt. Bis auf Mesolcina-Calanca verfügt       übernehmen zwölf Rettungsdienste und vier Ambu-
    jede Region über ein öffentliches Akutspital. An den     lanzstützpunkte die Notfallversorgung vor Ort und
    Standorten St. Moritz und Fläsch ist darüber hinaus      gewährleisten den raschen Transport ins nächstge-
    die Privatklinik Gut vertreten. Zentrumsspital ist das   legene Spital.
    Kantonsspital in Chur. Die verschiedenen Spitäler        2016 wurden rund 12 200 Einsätze durchgeführt,
    arbeiten in zahlreichen Kooperationen miteinander        wovon gegen 9300 Primäreinsätze mit Erstversor-
    zusammen.                                                gung des Patienten am Einsatzort. Drei Viertel aller
    Die Bündner Akutspitäler haben im Jahr 2016 ge-          Einsätze wurden mit einer Hilfsfrist (d. h. Ausrück-
    gen 34 000 Patienten stationär behandelt, wovon          und Wegzeit) von maximal 15 Minuten durchgeführt,
    75 Prozent aus dem Kanton stammten. Von diesen           bei 98 Prozent lag die Hilfsfrist bei höchstens 30
    Patienten wurden rund 17 600 im Kantonsspital,           Minuten.
    14 000 in den übrigen öffentlichen Spitälern und
    2400 in den Spitälern der Klinik Gut versorgt. Die       Rehabilitation
    mittlere Aufenthaltsdauer lag bei 5,5 Tagen. Im Ver-     Der Kanton Graubünden verfügt über fünf Rehabili-
    gleich zum Jahr 2010 haben sich die Patientenzah-        tationskliniken. Die Hochgebirgsklinik Davos Wolf-
    len wenig verändert. Die Patientenzahlen haben           gang verfügt über den umfassendsten Leistungs-
    sich in der Tendenz indes von den Regionalspitälern      auftrag. Weitere Kliniken sind das Zürcher Reha-
    zum Kantonsspital und den Privatkliniken verscho-        Zentrum Davos, die Reha Seewis, die Reha Andeer
    ben.                                                     sowie das Gesundheitszentrum Unteren­gadin.
    Bündner Patienten liessen sich 2016 in 86 Prozent        Die Hochgebirgsklinik Davos, das Zürcher Reha-
    der Fälle in den öffentlichen oder privaten Akutspi-     Zentrum Davos sowie die Kliniken in Seewis und
    tälern des Kantons behandeln, 14 Prozent suchten         Andeer haben im Jahr 2016 insgesamt 4500 Pati-
    ausserkantonale Einrichtungen auf. Von den Bünd-         enten stationär behandelt. Damit lag die Patienten-
    ner Patienten, die sich im Kanton behandeln liessen,     zahl rund 10 Prozent tiefer als im Jahr 2010, wobei,
    wurden rund 70 Prozent in der eigenen Spitalre­gion      verursacht durch die Davoser Kliniken, eine Trend-

6
umkehr hin zu höheren Patientenzahlen festzustel-        tig (Pflegezeit von 1 – 2 Std.) und stark pflegebe-
len ist. Die Rehakliniken waren auch 2016 unver­         dürftig (Pflegezeit > 2 Std.). In rund 40 Prozent der
ändert stark auf ausserkantonale Patienten aus­-         Fälle hielten sich die Bewohner für maximal 90 Tage
gerichtet: Insgesamt stammten über drei Viertel          im Heim auf, bei weiteren 20 Prozent dauerte der
aller Patienten aus der übrigen Schweiz und dem          Heimaufenthalt zwischen 90 Tagen und einem Jahr.
Ausland. Umgekehrt liessen sich Bündner Reha­            Die durchschnittliche Heimaufenthaltsdauer lag bei
patienten zu 45 Prozent im Kanton behandeln.             zwei Jahren.

Psychiatrie                                              Spitex
Die psychiatrische Betreuung für Erwachsene wird         Das kantonale Netz der Spitex besteht aus 21
von den Psychiatrischen Diensten Graubünden si-          Diensten mit einem kommunalen Leistungsauftrag
chergestellt. Bei den Kindern und Jugendlichen ist       und acht weiteren Diensten. Ein breites Leistungs-
die Kinder- und Jugendpsychiatrie Graubünden zu-         angebot ermöglicht es der Bevölkerung, bei Krank-
ständig. Die stationären Versorgungsangebote be-         heit, Unfall, Altersbeschwerden sowie sonstigen
finden sich in Chur und Cazis. Sie werden ergänzt        Beeinträchtigungen zu Hause unterstützt zu wer-
um regionale Angebote mit Tageskliniken und am-          den.
bulanten Sprechstundenstellen.                           Die Spitexdienste in Graubünden haben im Jahr
Im Bereich Psychiatrie sind 2016 rund 2300 Perso-        2016 Dienstleistungen für rund 5000 Kunden er-
nen stationär behandelt worden. Im Vergleich zum         bracht. Die Kunden bezogen zu rund 80 Prozent
Jahr 2010 entspricht dies einer Zunahme um knapp         pflegerische und zu 66 Prozent hauswirtschaftliche
750 Fälle oder 7 Prozent pro Jahr. Rund die Hälfte       oder sozialbetreuerische Leistungen. Insgesamt
dieser Zunahme ist auf die ab 2012 tätige private        nahmen 2,5 Prozent der Bündner Bevölkerung re-
Clinica Holistica in Susch zurückzuführen. In den        gelmässig mindestens eine Spitexdienstleistung in
Kliniken Waldhaus und Beverin stieg die Patienten-       Anspruch.
zahl seit 2010 um 3,4 Prozent pro Jahr, wobei der        Der Mahlzeitendienst versorgte 2016 rund 1400
Zuwachs vor allem bei den ausserkantonalen Pati-         Personen und lieferte gegen 160 000 Mahlzeiten
enten stattfand. Insgesamt stammten 2016 in den          aus. Wie bei den Dienstleistungen hat auch beim
Bündner Psychiatriekliniken zwei Drittel der Patien-     Mahlzeitendiensts der Kundenkreis seit 2014 ein
ten aus dem Kanton. Umgekehrt wurden 87 Prozent          beschleunigtes Wachstum erfahren.
der Personen aus dem Kanton, die eine stationäre
psychiatrische Behandlung benötigten, innerkan­          Ärzte des ambulanten Sektors
tonal betreut.                                           Die hausärztliche Grund- und Notfallversorgung
                                                         wird durch die frei praktizierenden Ärzte sicherge-
Pflegeheime                                              stellt. Im Jahr 2016 waren in Graubünden unverän-
Die stationäre Betreuung älterer Menschen erfolgt        dert 386 Ärzte registriert. Davon waren 60 Prozent
in Alters- und Pflegeheimen. Der Kanton ist in 19        Grundversorger.
Pflegeheimregionen unterteilt, welche total 53 Pfle-
geheime umfassen. Im Jahr 2016 konnten über 80
Prozent der Personen, die einen Pflegeheimplatz
benötigten, in der eigenen Heimregion versorgt wer-
den.
Die Bewohnerzahlen in den Bündner Pflegeheimen
haben sich in den letzten Jahren insgesamt wenig
verändert und lagen 2016 bei rund 3500 Personen.
Im Durchschnitt waren die Bewohner 85 Jahre alt.
Je rund ein Drittel war leicht pflegebedürftig (Pfle-
gezeit von unter 1 Std. pro Tag), mittel pflegebedürf-

                                                                                                                 7
Resumaziun                                                 schads tractar en il chantun, èn 70 pertschient veg-
                                                               nids provedids en l’atgna regiun d’ospital. Il grad da
                                                               l’autoprovediment il pli grond ha cuntanschì la Val
    Il chantun Grischun e las vischnancas han spendì           dal Rain da Cuira cun ina quota da 78 pertschient da
    290 milliuns francs per ils fatgs da sanadad l’onn         tractaments entaifer la regiun. Quai mussa la rolla
    2015. Quai èn var 8 pertschient da las expensas            dubla da l’ospital chantunal sco ospital regiunal e
    totalas e dapli che duas giadas la summa da l’onn          sco ospital da center.
    2000. 86 pertschient da las expensas han pertutgà          Sin plaun dal manaschi cumplessiv (tractaments
    il sectur dal provediment staziunar tras ospitals          staziunars ed ambulants) han ils ospitals publics ge-
    acuts, tras clinicas da reabilitaziun e psichiatricas      nerà l’onn 2016 in retgav da circa 492 milliuns fran-
    sco er tras chasas da persunas attempadas e da             cs. En quel èn cuntegnidas contribuziuns dal maun
    tgira, 8 pertschient la tgira ambulanta da persunas        public da 26 milliuns francs per prestaziuns d’utilitad
    malsaunas e 6 pertschient ulteriuras expensas da           publica. En connecx cun ils custs da manaschi pli
    sanadad (tranter quellas expensas per la prevenziun,       stretgs (incl. ils custs per l’utilisaziun dal stabiliment)
    per la perscrutaziun e per il svilup). Il chantun ha       da totalmain 478 milliuns francs sur tut ils manas-
    surpiglià 229 milliuns francs u 80 pertschient da las      chis è vegnì cuntanschì in grad da la cuvrida dals
    expensas totalas. Las vischnancas han pajà ina con-        custs da 103 pertschient. Sin plaun dals manaschis
    tribuziun da 61 milliuns francs. Ils fatgs da sanadad      singuls sa mussi però che la gronda part dals ospi-
    dal Grischun han dà lavur a totalmain 13 700 per-          tals regiunals n’ha cuntanschì l’onn 2016 ni grads da
    sunas l’onn 2016. Quai èn 10 pertschient da las per-       la cuvrida dals custs auts avunda ni marschas EBIT-
    sunas occupadas en il Grischun.                            DA suffizientas.

    Somatica acuta                                             Servetschs da salvament
    La cuntrada d’ospitals dal Grischun è dividida en 12       In liom impurtant en la chadaina dal provediment me-
    regiuns d’ospital. Fin sin la regiun Mesauc/Calanca        dicinal èn ils servetschs da salvament. En il chantun
    ha mintga regiun in ospital acut public. Als lieus San     surpiglian 12 servetschs da salvament e 4 basas
    Murezzan e Fläsch è ultra da quai represchentada la        d’ambulanza al lieu il provediment en cas d’urgenza e
    clinica privata Gut. L’ospital dal center è l’ospital      garanteschan in transport svelt en il proxim ospital.
    chantunal dal Grischun a Cuira. Ils differents ospitals    L’onn 2016 han gì lieu var 12 200 acziuns, da quel-
    collavuran in cun l’auter en numerusas cooperaziuns.       las èn var 9300 stadas acziuns primaras cun in em-
    L’onn 2016 han ils ospitals acuts grischuns tractà         prim provediment da la pazienta u dal pazient al lieu
    staziunarmain var 34 000 pazientas e pazients, da          d’accident. Trais quarts da tut las intervenziuns èn
    quels derivan 75 pertschient dal chantun. Da que­          vegnidas realisadas entaifer in temp per arrivar al
    stas pazientas e quests pazients èn vegnids trac-          lieu d’acziun (q.v.d. temp per partir e da viadi) da ma-
    tads bundant 17 600 en l’ospital chantunal, 14 000         ximalmain 15 minutas, tar 98 pertschient ha quest
    en ils ulteriurs ospitals publics e 2400 en ils ospitals   temp importà maximalmain 30 minutas.
    da la clinica Gut. La media da la durada da la dimora
    è stada 5,5 dis. Cumpareglià cun l’onn 2010 n’èn ils       Reabilitaziun
    dumbers da pazientas e pazients strusch sa midads.         En il chantun Grischun datti 5 clinicas da reabilitazi-
    Tendenzialmain èn ils dumbers da pazientas e pazi-         un. La clinica autalpina a Tavau Wolfgang ha l’inca-
    ents però sa spustads dals ospitals regiunals a l’os-      rica da prestaziun la pli cumplessiva. Ulteriuras cli-
    pital chantunal ed a las clinicas privatas.                nicas èn il center da reabilitaziun turitgais a Tavau,
    86 pertschient da las pazientas e dals pazients gri-       la reabilitaziun Seewis, la reabilitaziun Andeer sco er
    schuns èn sa laschads tractar l’onn 2016 en ils os-        il center da sanadad Engiadina bassa.
    pitals acuts publics u privats dal chantun, 14 pert-       La clinica autalpina a Tavau, il center da reabilitaziun
    schient èn ids tar instituziuns extrachantunalas. Da       turitgais a Tavau sco er las clinicas a Seewis ed ad
    las pazientas e dals pazients grischuns ch’èn sa la-       Andeer han tractà staziunarmain l’onn 2016 tut en

8
tut 4500 pazientas e pazients. Il dumber da pazien-        Ils dumbers d’abitantas e d’abitants en las chasas
tas e pazients è uschia stà var 10 pertschient pli         da tgira dal Grischun èn tut en tut sa midads mo
pitschen che l’onn 2010. Ma – chaschunà da las cli-        pauc ils ultims onns. L’onn 2016 vivevan circa 3500
nicas da Tavau – è però sa mussada ina midada da           persunas en chasas da tgira. En media eran ellas
la tendenza envers dumbers da pazientas e da pazi-         circa 85 onns veglias. Circa in terz basegnava ina
ents pli auts. Er l’onn 2016 eran las clinicas da rea-     leva tgira (temp da tgira da sut 1 ura per di), ina tgi-
bilitaziun drizzadas medemamain ferm sin pazientas         ra mesauna (temp da tgira dad 1 fin 2 uras) e blera
e pazients extrachantunals: tut en tut derivavan pas-      tgira (temp da tgira > 2 uras). Tar var 40 pertschient
sa trais quarts da las pazientas e dals pazients dal       dals cas stevan las abitantas ed ils abitants maxi-
rest da la Svizra e da l’exteriur. Viceversa èn 45 pert-   malmain 90 dis en la chasa da tgira, tar ulteriurs 20
schient da las pazientas e dals pazients grischuns         pertschient dals cas ha la dimora en la chasa da
da reabilitaziun sa laschads tractar en il chantun.        tgira durà tranter 90 dis ed 1 onn. En media ha la
                                                           dimora en ina chasa da tgira importà 2 onns.
Psichiatria
La tgira psichiatrica da persunas creschidas vegn          Spitex
garantida dals servetschs psichiatrics dal Grischun.       La rait chantunala da la spitex vegn furmada da 21
Cumpetenta per ils uffants e per ils giuvenils è la        servetschs cun ina incarica da prestaziun communa-
psichiatria d’uffants e da giuvenils dal Grischun. Las     la e dad 8 ulteriurs servetschs. Ina vasta purschida
purschidas da provediment staziunaras sa chattan a         da prestaziuns pussibilitescha a la populaziun da
Cuira ed a Cazas. Ellas vegnan cumplettadas da             vegnir sustegnida a chasa en cas d’ina malsogna,
purschidas regiunalas cun clinicas dal di e cun posts      d’in accident, da maldispostadads da vegliadetgna u
d’uras da consultaziun ambulants.                          d’autras restricziuns d’x-in gener.
En il sectur da la psichiatria èn vegnidas tractadas       Ils servetschs da la spitex dal Grischun han furnì
staziunarmain stgars 2300 persunas l’onn 2016.             l’onn 2016 servetschs per circa 5000 clientas e cli-
Cumpareglià cun l’onn 2010 correspunda quai ad in          ents. Las clientas ed ils clients han duvrà prestazi-
augment da 750 cas u da 7 pertschient per onn.             uns da tgira en var 80 pertschient dals cas e presta-
Bundant la mesadad da quest augment po vegnir              ziuns da tegnairchasa u da tgira sociala en var 66
attribuida a la Clinica holistica privata a Susch ch’è     pertschient dals cas. Tut en tut han 2,5 pertschient
activa dapi l’onn 2012. En las clinicas Waldhaus e         da la populaziun grischuna duvrà regularmain almain
Beverin è il dumber da pazientas e pazients creschì        in servetsch da la spitex.
per 3,4 pertschient per onn dapi l’onn 2010, quai en       Il servetsch da pasts ha provedì l’onn 2016 var 1400
emprima lingia pervia da pazientas e pazients ext-         persunas ed ha furnì circa 160 000 pasts. Sco en
rachantunals. L’onn 2016 derivavan tut en tut dus          cas dals servetschs da la spitex è er il circul da la
terzs da las pazientas e dals pazients en las clinicas     clientella dal servetsch da pasts creschì fermamain
psichiatricas grischunas dal chantun. Viceversa èn         dapi l’onn 2014.
87 pertschient da las persunas dal chantun che han
duvrà in tractament psichiatric staziunar vegnidas         Medias e medis dal sectur ambulant
tgiradas entaifer il chantun.                              Il provediment medicinal da basa ed en cas d’urgen-
                                                           za vegn garantì da las medias e dals medis che pra-
Chasas da tgira                                            titgeschan libramain. Er l’onn 2016 eran registrads
Per la tgira staziunara da persunas pli veglias èn         en il Grischun 386 medias e medis. Da quels eran
responsablas las chasas da persunas attempadas e           60 pertschient provediders da basa.
da tgira. Il chantun è dividì en 19 regiuns da chasas
da tgira che han tut en tut 53 chasas da tgira. L’onn
2016 han passa 80 pertschient da las persunas che
han duvrà ina plazza da tgira pudì vegnir provedidas
en l’atgna regiun.

                                                                                                                      9
Sintesi                                                    propria regione ospedaliera. Il tasso più elevato è
                                                                stato raggiunto dalla regione Churer Rheintal, con
                                                                una quota del 78 per cento di trattamenti all’interno
     Nel 2015 il Cantone dei Grigioni e i comuni hanno          della regione. Ciò riflette il duplice ruolo dell’Ospe-
     speso 290 milioni di franchi per il settore sanitario,     dale cantonale quale ospedale regionale e centrale.
     ciò che equivale a circa l’8 per cento delle spese         A livello di attività complessiva (trattamenti stazio-
     complessive e rappresenta più del doppio rispetto al       nari e ambulatoriali), nel 2016 gli ospedali pubblici
     2000. L’86 per cento delle spese ha riguardato il          hanno conseguito un ricavato di circa 492 milioni di
     settore dell’assistenza stazionaria prestata da ospe-      franchi. In questo importo erano inclusi i contributi
     dali acuti, cliniche di riabilitazione e psichiatriche     dell’ente pubblico pari a 26 milioni di franchi per
     nonché case per anziani e di cura, l’8 per cento è         prestazioni economicamente di interesse generale.
     stato attribuito alle cure ambulatoriali e il 6 per cen-   Con spese d’esercizio in senso stretto (inclusi i cos-
     to ad altre spese sanitarie (tra cui prevenzione, ricer-   ti di utilizzazione delle infrastrutture) pari comples­
     ca e sviluppo). Il Cantone si è fatto carico di circa      sivamente a 478 milioni di franchi per tutte le azien-
     229 milioni di franchi, ossia dell’80 per cento delle      de, è stato raggiunto un grado di copertura dei
     spese complessive, i comuni hanno fornito un cont-         costi del 103 per cento. A livello delle singole azien-
     ributo di 61 milioni di franchi. Nel 2016 il settore       de si evidenzia tuttavia che nel 2016 la maggior
     sanitario grigionese ha dato complessivamente im-          parte degli ospedali regionali non ha raggiunto un
     piego a 13 700 persone, pari al 10 per cento degli         livello sufficiente né per quanto riguarda i gradi di
     occupati.                                                  copertura dei costi, né per quanto riguarda i margini
                                                                EBITDA.
     Medicina somatica acuta
     Il paesaggio ospedaliero grigionese è suddiviso in         Servizi ambulanza
     dodici regioni ospedaliere. Fatta eccezione per la         I servizi ambulanza sono un importante elemento di
     Mesolcina-Calanca, ogni regione dispone di un os-          connessione all’interno della catena di assistenza
     pedale pubblico per la cura di malattie acute. A St.       medica. Nel Cantone, dodici servizi ambulanza e
     Moritz e Fläsch è inoltre presente la clinica privata      quattro basi per ambulanze si occupano degli inter-
     Gut. L’Ospedale cantonale di Coira è l’ospedale cen-       venti d’urgenza in loco e garantiscono un trasporto
     trale. I diversi ospedali cooperano nell’ambito di nu-     rapido verso il più vicino ospedale.
     merose collaborazioni.                                     Nel 2016 gli interventi sono stati circa 12 200, dei
     Nel 2016 gli ospedali di medicina acuta grigionesi         quali circa 9300 interventi primari con prima assis-
     hanno fornito cure stazionarie a circa 34 000 pazi-        tenza al paziente nel luogo dell’intervento. In tre
     enti, di cui il 75 per cento proveniente dal Cantone.      quarti dei casi i tempi di intervento (ossia il tempo
     Di questi pazienti, circa 17 600 sono stati curati         necessario per partire e per coprire il tragitto fino al
     presso l’Ospedale cantonale, 14 000 negli altri os-        luogo dell’intervento) sono stati di al massimo 15
     pedali pubblici e 2400 nelle strutture della Klinik        minuti, nel 98 per cento dei casi il tempo di interven-
     Gut. La degenza media si è attestata a 5,5 giorni. Le      to è stato di al massimo 30 minuti.
     cifre relative ai pazienti non sono variate di molto
     rispetto al 2010. Tendenzialmente il numero di pazi-       Riabilitazione
     enti si è però spostato dagli ospedali regionali verso     Il Cantone dei Grigioni dispone di cinque cliniche di
     l’Ospedale cantonale e le cliniche private.                riabilitazione. La Hochgebirgsklinik Davos Wolfgang
     Nel 2016, nell’86 per cento dei casi i pazienti grigi-     dispone del mandato di prestazioni più completo. Le
     onesi hanno scelto di farsi curare negli ospedali di       altre cliniche sono il Zürcher RehaZentrum Davos, la
     medicina acuta pubblici o privati del Cantone, il          Reha Seewis, la Reha Andeer nonché il centro sani-
     14 per cento ha optato per strutture fuori Cantone.        tario dell’Engadina Bassa.
     Circa il 70 per cento dei pazienti grigionesi che sono     Nel 2016 la Hochgebirgsklinik Davos, il Zürcher
     stati curati nel Cantone ha ricevuto assistenza nella      RehaZentrum Davos nonché le cliniche di Seewis e

10
Andeer hanno complessivamente prestato cure sta-            Negli ultimi anni il numero di ospiti delle case di cura
zionarie a 4500 pazienti. Il numero di pazienti è stato     grigionesi è variato complessivamente in misura li-
quindi di circa il 10 per cento inferiore a quello del      mitata e nel 2016 si è attestato a circa 3500 unità.
2010; per via delle cliniche di Davos si è tuttavia de-     L’età media degli ospiti era di circa 85 anni. Circa un
lineato un cambio di tendenza verso un numero di            terzo ciascuno presentava un bisogno di cure lieve
pazienti in crescita. Anche nel 2016 le cliniche di ri-     (tempo di cura inferiore a 1 ora al giorno), medio
abilitazione erano fortemente orientate a pazienti          (tempo di cura compreso tra 1 e 2 ore al giorno) ed
provenienti da fuori Cantone: complessivamente oltre        elevato (tempo di cura superiore a 2 ore al giorno).
tre quarti di tutti i pazienti provenivano dal resto del-   In circa il 40 per cento dei casi gli ospiti hanno sog-
la Svizzera e dall’estero. Inversamente, i pazienti gri-    giornato nella struttura per al massimo 90 giorni,
gionesi che avevano bisogno di riabilitazione si sono       per un altro 20 per cento tale soggiorno è durato tra
fatti curare nel Cantone in misura del 45 per cento.        90 giorni e un anno. La degenza media in casa di
                                                            cura è stata di due anni.
Psichiatria
L’assistenza psichiatrica alla popolazione adulta vie-      Spitex
ne garantita dai Servizi psichiatrici dei Grigioni. Per     La rete Spitex cantonale conta 21 servizi in posses-
quanto riguarda bambini e adolescenti, l’assistenza         so di un mandato di prestazioni comunale e altri otto
compete a Psichiatria infantile e giovanile dei Grigi-      servizi. Una vasta offerta di prestazioni consente
oni. Le offerte di assistenza stazionaria si trovano a      alla popolazione di essere sostenuta a domicilio in
Coira e a Cazis e si completano con le offerte regi-        caso di malattia, infortunio, disturbi legati all’età o
onali di cliniche diurne e di servizi di consulenza am-     altri problemi.
bulatoriali.                                                Nel 2016 i servizi Spitex dei Grigioni hanno fornito
Nel settore psichiatrico, nel 2016 sono state trattate      prestazioni a favore di circa 5000 utenti. Circa l’80
a livello stazionario circa 2300 persone. Rispetto al        per cento degli utenti ha beneficiato di prestazioni
2010 ciò corrisponde a un aumento di poco meno di           di cura e il 66 per cento di prestazioni di economia
750 casi, ossia del 7 per cento all’anno. Circa la          domestica o di assistenza sociale. Complessivamen-
metà di questo aumento è da ricondurre alla Clinica         te il 2,5 per cento della popolazione grigionese ha
Holistica di Susch, una clinica privata attiva dal          fatto regolarmente ricorso ad almeno una prestazi-
2012. Presso le cliniche Waldhaus e Beverin, dal            one Spitex.
2010 il numero di pazienti è aumentato del 3,4 per          Nel 2016 il servizio pasti ha servito circa 1400 per-
cento all’anno. Tale aumento è però dovuto soprat-          sone fornendo loro circa 160 000 pasti. Così come
tutto a pazienti provenienti da fuori Cantone. Com-         per gli altri servizi, anche per quanto riguarda il ser-
plessivamente nel 2016 due terzi dei pazienti curati        vizio pasti la cerchia di utenti ha subito un’accelera-
nelle cliniche psichiatriche grigionesi provenivano         zione della crescita dal 2014.
dal Cantone. Inversamente, l’87 per cento delle per-
sone provenienti dal Cantone che hanno avuto biso-          Medici esercitanti in ambulatorio
gno di un trattamento psichiatrico stazionario è sta-       L’assistenza di base e d’emergenza a domicilio viene
to curato all’interno del Cantone.                          garantita dai medici liberi professionisti. Nel 2016 nei
                                                            Grigioni erano registrati come in precedenza 386 me-
Case di cura                                                dici, di cui il 60 per cento attivo nell’assistenza di base.
L’assistenza stazionaria a persone anziane viene for-
nita in case per anziani e di cura. Per quanto riguar-
da le case di cura, il Cantone è suddiviso in 19 regi-
oni, comprendenti complessivamente 53 case di
cura. Nel 2016 oltre l’80 per cento delle persone
che necessitavano di un posto in una casa di cura
ha potuto trovarlo nella propria regione.

                                                                                                                           11
Inhalt
     Vorwort3
     Zusammenfassung 6

       1. ■ Allgemeines14
      1.1    Organisation des Bündner Gesundheitssystems            14
      1.2    Kostenentwicklung im Gesundheitswesen                  15
      1.3    Bevölkerungsentwicklung                                17
      1.4    Wichtige Vorlagen und Beschlüsse im Jahr 2017 – Bund 19
      1.5    Wichtige Vorlagen und Beschlüsse im Jahr 2017 – Kanton 21

       2. ■ Akutsomatik23
       2.1 Spitallandschaft Akutsomatik                    23
      2.2 Stationäre Leistungen der Akutspitäler           24
     2.2.1 Patienten                                       24
     2.2.2 Medizinische Leistungen                         27
     2.2.3 Aufenthaltsdauer und Pflegetage                 29
      2.3 Spitalversorgung der Bevölkerung                 30
     2.3.1 Nachfrage insgesamt                             30
     2.3.2 Nachfrage nach Wohnregion                       30
     2.3.3	Innerkantonale Patientenmigration und
            Eigenversorgungsgrad32
     2.3.4 Patientenimmigration und -emigration            32
       2.4 Spitalbetrieb Akutsomatik                       34
     2.4.1 Personal                                        34
     2.4.2 Finanzen                                        36
     2.4.3 Standardfallkosten und Spitaltarife (Baserates) 38
     2.4.4 Qualitätsförderung und -sicherung               39
      2.5 Kooperationen zwischen Spitälern                 40
      2.6 Ambulante Leistungen der Akutspitäler            41

       3. ■ Rettungsdienste43
       3.1   Rettungslandschaft                                    43
      3.2    Leistungen der Rettungsdienste	                       44
     3.2.1   Einsätze                                              44
     3.2.2   Dringlichkeit und Einsatzgründe                       44
     3.2.3   Einsatzleitstelle des Sanitätsnotrufs 144             46
      3.3    Versorgung der Bevölkerung                            47
      3.4    Betrieb der Rettungsdienste                           48
     3.4.1   Personal                                              48
     3.4.2   Finanzen                                              50

12
4. ■ Rehabilitation51
  4.1   Reha-Landschaft Graubünden                  51
 4.2    Stationäre Leistungen der Reha-Kliniken     51
4.2.1   Patienten                                   51
4.2.2   Aufenthaltsdauer und Pflegetage             52
 4.3    Reha-Versorgung der Bevölkerung             53
 4.4    Klinikbetrieb Reha                          54

  5. ■ Psychiatrie55
  5.1   Spitallandschaft Psychiatrie                55
 5.2    Stationäre Leistungen der Psychiatrie       56
5.2.1   Patienten                                   56
5.2.2   Aufenthaltsdauer                            57
 5.3    Psychiatrische Versorgung der Bevölkerung   58
 5.4    Klinikbetrieb Psychiatrie                   59
5.4.1   Personal                                    59
5.4.2   Qualitätsförderung und -sicherung           59
 5.5    Ambulante Leistungen der Psychiatrie        60

  6. ■ Pflegeheime61
  6.1   Heimlandschaft                              61
 6.2    Stationäre Leistungen der Pflegeheime       62
6.2.1   Bewohner                                    62
6.2.2   Leistungen nach Pflegestufe                 63
6.2.3   Aufenthaltsdauer                            65
 6.3    Heimversorgung der Bevölkerung              66
 6.4    Pflegeheimbetrieb                           67
6.4.1   Personal                                    67
6.4.2   Finanzen                                    68
6.4.3   Qualitätsförderung und -sicherung           71

  7. ■ Spitex-Einrichtungen72
  7.1   Einleitung                                  72
  7.2   Leistungen der Spitex                       73
7.2.1   Kunden und Dienstleistungen                 73
  7.3   Spitex-Versorgung der Bevölkerung           75
  7.4   Spitex-Betrieb                              76
7.4.1   Personal                                    76
7.4.2   Finanzen                                    77
7.4.3   Qualitätsförderung und -sicherung           79

  8. ■ Ärzte des ambulanten Sektors                 80
1.
     Allgemeines

     Der Gesundheitsversorgungsbericht erscheint 2018                                in den Bereichen Akutsomatik, Rehabilitation und
     zum dritten Mal. Er hat die Aufgabe, der Politik und                            Psychiatrie stützen sich sodann auf die Medizinische
     der interessierten Öffentlichkeit einen Überblick                               Statistik der Krankenhäuser des Bundesamts für
     über die Leistungen des Versorgungssystems zu ge-                               Statistik, welches jedes Jahr die Daten aller Hospi-
     währen, das der Bevölkerung im Fall von Krankheit,                              talisierungen in den Schweizerischen Krankenhäu-
     Unfall und Pflegebedürftigkeit zur Verfügung steht.                             sern erfasst. Dabei ist zu beachten, dass der Kanton
     Der Bericht beleuchtet primär die stationäre Versor-                            Graubünden über aktuelle Daten nur für die Bünd-
     gung, welche durch die öffentlichen und privaten                                ner Spitäler und Kliniken verfügt. Die Daten der aus-
     Akutspitäler, die Rehabilitations- und psychiatri-                              serkantonal behandelten Bündner Patienten werden
     schen Kliniken sowie die Alters- und Pflegeheime                                vom Bundesamt für Statistik erst wesentlich später
     bereitgestellt wird. Im Bereich der ambulanten Ver-                             zur Verfügung gestellt.
     sorgung behandelt der Bericht zunächst die ambu-                                Der Bericht ist wie folgt aufgebaut: Kapitel 1 gibt
     lanten Leistungen der Spitäler und der psychiatri-                              zunächst einen Überblick über die Organisation
     schen Kliniken sowie der Spitexdienste und gibt                                 des Bündner Gesundheitssystems und zeigt des­-
     einen kurzen Überblick über die ärztliche Versor-                               sen Kostenentwicklung sowie die Bevölkerungs-
     gung. Der Bericht zeigt eine Bestandsaufnahme der                               entwicklung als grundlegende Bestimmungsgrösse
     verschiedenen Bereiche und macht dabei Vergleiche                               des Versorgungsbedarfs auf. Anschliessend werden
     zwischen Leistungserbringern und Regionen.                                      wichtige aktuelle Entwicklungen im Gesundheitswe-
     Der Bericht stützt sich im Wesentlichen (und wo                                 sen auf Bundes- und Kantonsebene dargestellt. In
     nicht anders vermerkt) auf die umfangreichen Kenn-                              den Kapiteln 2 bis 8 werden die verschiedenen Leis-
     datensätze, die vom kantonalen Gesundheitsamt in                                tungserbringer in Bezug auf die erbrachten Leistun-
     Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern jähr-                                gen, den Versorgungsgrad und die verwendeten
     lich erstellt und bereitgestellt werden. 1 Die Daten                            Ressourcen vorgestellt. 2

     ■ 1.1 Organisation des Bündner Gesundheitssystems

     Die Spitallandschaft im Kanton Graubünden ist in                                tungen hat. Zwölf Rettungsdienste und vier Ambu-
     zwölf Spitalregionen unterteilt. Bis auf Mesolcina-                             lanzstützpunkte übernehmen dabei die Notfallver-
     Calanca verfügt jede Region über ein öffentliches                               sorgung vor Ort und gewährleisten den raschen
     Akutspital für die Versorgung der Bevölkerung und                               Transport ins nächstgelegene Spital.
     der sich in der Spitalregion aufhaltenden Personen.                             Im Bereich der Rehabilitation sind nach einer
     An den Standorten St. Moritz und Fläsch ist darüber                             Strukturbereinigung in den letzten Jahren in Grau-
     hinaus die Privatklinik Gut vertreten. Zielsetzung der                          bünden noch fünf Kliniken tätig. Es sind dies die
     kantonalen Spitalplanung ist, dass die gesamte                                  Hoch­g ebirgsklinik Davos Wolfgang, das Zürcher
     Kantonsbevölkerung innerhalb einer angemessenen                                 Reha-Zentrum Davos, das Rehabilitationszent­rum
     Zeitspanne den Zugang zu den nötigen Spitalleis-                                in Seewis, die Rehabilitationsklinik in Andeer

     1
         Die Kenndatensätze für die verschiedenen Institute des Gesundheitswesens können abgerufen werden unter: www.gesundheitsamt.gr.ch.
     2
         Im Bericht wird der einfacheren Lesbarkeit halber nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

14
sowie das Gesundheitszentrum Unterengadin in            beide sind wiederum nicht deckungsgleich zu den
Scuol.                                                  Spitalregionen.
Die stationäre psychiatrische Betreuung für Erwach-     Die Gesundheitsinstitutionen des stationären Be-
sene wird von den Psychiatrischen Diensten Grau-        reichs werden durch zahlreiche ambulante Leis-
bünden (PDGR) sichergestellt. Die stationären Ver-      tungserbringer ergänzt. Dazu zählen in erster Linie
sorgungsangebote der PDGR befinden sich in Chur         die Hausärzte, Ärzte in Gemeinschaftspraxen und
und Cazis. Sie werden ergänzt um regionale Ange-        Spezialisten mit eigener Praxis, aber auch die
bote mit Tageskliniken und ambulanten Sprech-           selbstständigen Therapeuten, Pflegefachpersonen,
stundenstellen in der Surselva und im Domleschg         Zahnärzte sowie Apotheken und Drogerien.
(Ilanz, Thusis), in Südbünden (Scuol, St. Moritz, Po-   Der Spitalbereich (Akutsomatik, Reha und Psychia-
schiavo, Promontogno, Sta. Maria) und in Davos. Die     trie) einschliesslich der Rettungsdienste beschäftig-
psychiatrische Betreuung von Kindern und Jugendli-      te im Jahr 2016 gegen 5900 Personen oder 4210
chen übernimmt die Kinder- und Jugendpsychiatrie        Vollzeitäquivalente (VZÄ), während die Alters- und
Graubünden (KJPGR).                                     Pflegeheime 4040 Personen (2360 VZÄ) und die
Die Betreuung älterer Menschen erfolgt in Alters-       Spitex rund 850 Personen (380 VZÄ) beschäftig-
und Pflegeheimen sowie ambulant durch Spitex-           ten. Die Zahl der frei praktizierenden Ärzte belief
dienste bei den Patienten zu Hause. Der Kanton ist      sich im Jahr 2016 auf knapp 390. Gemäss den Zah-
in 19 Pflegeheimregionen unterteilt, welche total 53    len des Bundesamts für Statistik (Statistik der Un-
Pflegeheime umfassen. Das kantonale Netz der Spi-       ternehmensstruktur) umfasste das Personal im sta-
tex besteht aus 21 Diensten mit einem kommunalen        tionären und ambulanten Gesundheitswesen in
Leistungsauftrag und acht Diensten ohne kommu­          Graubünden insgesamt rund 13 700 Beschäftigte
nalen Leistungsauftrag. Die Spitexregionen unter-       oder gegen 10 000 Vollzeitstellen. Dies sind 10 Pro-
scheiden sich von den Pflegeheimregionen und            zent der Beschäftigung im Kanton.

■ 1.2 Kostenentwicklung im Gesundheitswesen

Die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Ge-        bei 290 Mio. Franken bzw. rund 8 Prozent der Ge-
sundheitsversorgung ist mit hohen und steigenden        samtausgaben (Abbildung 1). Gegenüber dem Jahr
Kosten sowohl für die öffentliche Hand als auch für     2000 haben sich die Gesundheitsausgaben mehr als
die Leistungsbezüger und für die Versicherungen         verdoppelt. Im Jahr 2015 betrafen 86 Prozent der
verbunden. Der Kostenanstieg hat verschiedene           Ausgaben den Spital- sowie den Alters- und Pflege-
Ursachen. Allen voran führen die steigende Lebens-      heimbereich. Die restlichen Ausgaben entfielen zu
erwartung und die Alterung der Bevölkerung zu           rund 8 Prozent auf die ambulante Krankenpflege
höheren Gesundheitskosten, daneben wirken der           und zu 6 Prozent auf die Bereiche Präven­tion, medi-
medizinische Fortschritt mit einer Zunahme der          zinische Forschung und Entwicklung und weitere
Diagnose- und Therapiemöglichkeiten, das Nachfra-       Gesundheitsausgaben. Der Kanton trug 2015 rund
geverhalten und die Ausweitung der von der obliga-      80 Prozent der Gesamtausgaben oder 229 Mio.
torischen Krankenpflegeversicherung zu überneh-         Franken, womit er seit 2000 seine Beteiligung um
menden Leistungen als Kostentreiber.                    durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr erhöht hat. Die
Gemäss der Finanzstatistik des Bundes lagen die         Gemeinden leisteten 2015 einen Beitrag von 61 Mio.
Ausgaben des Kantons Graubünden und seiner Ge-          Franken, was seit 2000 einem jährlichen Zuwachs
meinden im Gesundheitswesen im Jahr 2015 netto          von 12 Prozent entspricht.

                                                                                                                15
Abbildung 1: Entwicklung der Gesundheitsausgaben des Kantons Graubünden und seiner Gemeinden

                                                                   300
                                       Nettoausgaben in Mio. Fr.

                                                                                                                                                                           Weitere Gesundheits-
                                                                   250                                                                                                     ausgaben
                                                                                                                                                                           Medizinische Forschung
                                                                   200                                                                                                     u. Entwicklung
                                                                                                                                                                           Gesundheitsprävention

                                                                   150
                                                                                                                                                                           Ambulante
                                                                                                                                                                           Krankenpflege
                                                                   100
                                                                                                                                                                           Spitäler, Alters- und
                                                                                                                                                                           Pflegeheime
                                                                    50
                                                                                                                                                                           getragen durch Kanton

                                                                     0
                                                                      2000   2002    2004     2006     2008    2010     2012                                   2014

     Daten: Finanzstatistik des Bundes

     Die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen spie-                                                                  (Abbildung 2). Die öffentliche Hand ist über die in-
     gelt sich im Anstieg der Krankenversicherungs­                                                                   dividuelle Prämienverbilligung (IPV) nochmals an
     prämien. Im Jahr 2016 betrugen die Prämien im                                                                    den Gesundheitskosten beteiligt. Die Abbildung 3
     Kanton Graubünden durchschnittlich 3014 Franken                                                                  zeigt die Entwicklung des IPV-Volumens, das im
     (252 Franken pro Monat). Dies war rund 12 Prozent                                                                Kanton Graubünden an die Haushalte ausbezahlt
     weniger als der schweizerische Durchschnitt, aber                                                                wird. Im Jahr 2016 beliefen sich die IPV-Beiträge
     rund 20 Prozent mehr als der Wert im Jahr 2010                                                                   auf 94,9 Mio. Franken (nach Rückerstattungen).

     Abbildung 2: Durchschnittliche Krankenversicherungs­                                                             Abbildung 3: Individuelle Prämienverbilligungen,
     prämien, alle Versicherten                                                                                       Auszahlungen GR

                                               4 000                                                                                                          120
           Krankenvers.prämie in Fr.

                                                                                                                            IPV-Beitragsvolumen in Mio. Fr.

                                                                                                   Schweiz
                                               3 500
                                                                                                                                                              100
                                               3 000
                                                                                                                                                               80
                                               2 500                                                                                                                      Beiträge Kanton
                                                                               Graubünden
                                               2 000                                                                                                           60
                                               1 500
                                                                                                                                                               40
                                               1 000                                                                                                                       Beiträge Bund
                                                                                                                                                               20
                                                         500
                                                                                                                                                                0
                                                                    2010      2012          2014        2016                                                     2010   2012        2014           2016

     Daten: Bundesamt für Gesundheit, Statistik der obligatorischen Krankenversicherung                               Daten: Kantonale Staatsrechnung

16
Damit wird nach einer zwischenzeitlich rückläufigen    Jahr 2016 zu rund 60 Prozent beim Bund, die ver-
Entwicklung, die auf Anpassungen der Anspruchs-        bleibenden 40 Prozent bzw. 35,9 Mio. Franken trug
voraussetzungen zurückzuführen ist, der Aufwärts-      der Kanton.
trend fortgesetzt. Die Finanzierung der IPV lag im

■ 1.3 Bevölkerungsentwicklung

Die dezentrale Besiedlung und die regional unter-      Abbildung 4: Bevölkerung Graubünden
schiedliche Bevölkerungsentwicklung und -alterung
stellen an die Bereitstellung der Gesundheitsversor­                              240 000

                                                             Bevölkerungsgrösse
gung in Graubünden besondere Herausforderungen.
                                                                                  230 000                               227 758
Seit 2000 ist die Bündner Bevölkerung um durch-
schnittlich 0,4 Prozent pro Jahr auf 197 550 Perso-                               220 000
                                                                                                                        212 362
nen Ende 2016 gewachsen. Die Zunahme lag damit                                    210 000
klar unter dem Wachstum der gesamtschweizeri-
                                                                                  200 000
schen Bevölkerung, die in den letzten 15 Jahren
                                                                                                                        197 139
durchschnittlich um 0,9 Prozent pro Jahr zunahm.                                  190 000             197 550
Gemäss den Prognosen des Bundesamts für Statis-                                   180 000
tik wird sich das Bevölkerungswachstum in Grau-                                                      tiefes Szenario
                                                                                  170 000            Referenzszenario
bünden bis 2037 im heutigen Rahmen bewegen
und sich dann bei einem Bevölkerungsstand von                                                        hohes Szenario
                                                                                  160 000
rund 212 000 einpendeln (Abbildung 4, Referenz-
                                                                                  150 000
szenario). Unverändert zulegen wird derweil die über                                        2000   2010   2020   2030   2040
65-jährige Bevölkerung: Bis 2045 wird mit
einem Anstieg um 70 Prozent auf gegen 70 000           Daten: Bundesamt für Statistik

Personen gerechnet.
Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung auf
regionaler Ebene, zeigen sich grosse Unterschiede.     figer hospitalisiert als jüngere Personen. Abbildung
Die Abbildung 5 zeigt den Bevölkerungsstand in         6 zeigt die regional unterschiedliche Entwicklung
den einzelnen Spitalregionen für das Jahr 2016 und     der Altersstruktur. Die über 65-jährige Bevölkerung
die durchschnittliche Veränderung pro Jahr im Zeit-    ist im Zeitraum 2010 bis 2016 in allen Regionen des
raum 2010 bis 2016. Während sechs Regionen ein         Kantons gewachsen. Während jedoch das Ober­
Bevölkerungswachstum verzeichneten, schrumpfte         engadin und die Region Heinzenberg/Domleschg/
die Bevölkerung in den anderen Regionen. Mit jähr-     Hinterrhein/Albula mit einer Zunahme von rund 3,5
lich 1,3 Prozent wuchs die Einwohnerzahl in Mesol-     Prozent pro Jahr ein besonders hohes Wachstum
cina-Calanca am stärksten. Hingegen verzeichne-        verzeichneten, lag der Anstieg im Bergell mit 1,1
ten das Bergell, die Val Müstair, das Unterengadin     Prozent deutlich tiefer.
und das Oberhalbstein Bevölkerungsrückgänge von        Steht der steigenden älteren Bevölkerung eine ge-
über 0,5 Prozent pro Jahr.                             ring wachsende oder gar rückläufige junge Bevölke-
Aus Sicht der Gesundheitsversorgung ist die Ent-       rung entgegen, beschleunigt sich der Alterungspro-
wicklung der Altersstruktur der Bevölkerung von        zess in der Bevölkerung. Mit dieser Situation sind im
besonderem Interesse. Ältere Personen benötigen        Kanton verschiedene Regionen konfrontiert, beson-
häufiger medizinische Leistungen und werden häu-       ders ausgeprägt die Val Müstair, das Unterengadin,

                                                                                                                                  17
das Bergell und das Oberhalbstein. In diesen Regio-           in diesen Regionen eine besonders anspruchsvolle
     nen geht die 0- bis 64-jährige Bevölkerung deutlich           Aufgabe dar, ist doch damit zu rechnen, dass die
     zurück; in den Jahren 2010 bis 2016 betrug die jähr-          Nachfrage nach medizinischen Leistungen und die
     liche Abnahme 1, 2 Prozent und mehr. Die Aufrecht-            Gesundheitskosten weiterhin zunehmen werden, ob-
     erhaltung der Gesundheitsversorgung stellt ge­rade            wohl die Bevölkerungszahl rückläufig ist.

     Abbildung 5: Regionale Bevölkerung und Bevölkerungsentwicklung, 2010 – 2016

               Bevölkerungsstand 2016                                 Jährliche Veränderung der Gesamtbevölkerung,
                                                                                 Durchschnitt 2010 – 2016

               Mesolcina-Calanca                     8 491
               Churer Rheintal                      90 591
               Heinzenberg/Doml/Hinterrh/Albula     16 611
               Surselva                             21 455
               Prättigau                            15 185
               Poschiavo                             4 656
               Oberengadin                          17 013
               Davos                                11 305
               Oberhalbstein                         2 356
               Engiadina bassa                       7812
               Val Müstair                           1 538
               Bergell                               1 537

               Total Graubünden                    197 550
                                                           -1,0%      -0,5%       0,0%       0,5%       1,0%         1
                                                                                                                     .
                                                                                                                     5
                                                                                                                     %
     Abbildung 6: Regionale Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen, 2010 – 2016

                                                                     Jährliche Veränderung der jüngeren/älteren
                                                                       Bevölkerung, Durchschnitt 2010 – 2016
                                               Bergell                                                      Bevölkerung
                                        Oberhalbstein                                                       0-64 Jahre
                                            Poschiavo                                                       Bevölkerung
                                    Mesolcina-Calanca                                                       65+ Jahre
                                                Davos
                                      Engiadina bassa
                                             Prättigau
                                           Val Müstair
                                              Surselva
                                       Churer Rheintal
              Heinzenberg/Domleschg/Hinterrhein/Albula
                                         Oberengadin

                                    Total Graubünden

                                                     -2%       -1%         0%         1%        2%         3%            4%

18
■ 1.4 Wichtige Vorlagen und Beschlüsse im Jahr 2017 –
           Bund

1.4.1 Änderung der Verordnung über die                 1.4.2 Konsultation zur Änderung
         Festlegung und die Anpassung                           der Krankenpflegeleistungsver­
         von Tarifstrukturen in der Kranken­                    ordnung betreffend «Ambulant
         versicherung                                           vor Stationär»
Am 18. Oktober nahm der Bundesrat nach geschei-        Im Rahmen der vom 9. Oktober bis 3. November
terten Tarifverhandlungen zwischen den Tarifpart-      vom Bundesamt für Gesundheit durchgeführten
nern mit Wirkung ab 1. Januar 2018 in der Verord-      Konsultation erhielten die Kantone und weitere Ad-
nung eine erneute Anpassung der Tarifstruktur für      ressaten Gelegenheit, sich zu einer die Förderung
ärztliche Leistungen vor. Zudem legte er die von ihm   der ambulanten Leistungserbringung bezwecken-
angepasste Tarifstruktur als gesamtschweizerisch       den Änderung der Krankenpflege-Leistungsverord-
einheitliche Tarifstruktur für ärztliche Leistungen    nung zu äussern. Die Änderung soll zur Dämpfung
fest. Bei den vom Bundesrat vorgenommenen Ände-        der Kosten im Gesundheitsbereich beitragen. Ge-
rungen an der Tarifstruktur TARMED geht es insbe-      mäss der vorgesehenen Änderung sollen folgende
sondere darum, übertarifierte Leistungen in gewis-     sechs Gruppen von medizinischen Eingriffen ab 1.
sen Bereichen des TARMED zu korrigieren.               Januar 2019 nur noch bei ambulanter Durchführung
Bei der Anpassung trug der Bundesrat den Rück-         von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung
meldungen aus der Vernehmlassung Rechnung und          vergütet werden, ausser wenn besondere Umstände
berücksichtigt insbesondere, dass Kinder, ältere       für eine stationäre Durchführung vorliegen:
Menschen und psychisch kranke Personen einen er-       – Krampfaderoperationen der unteren Extremität
höhten Behandlungsbedarf haben und dass eine ef-       – Eingriffe an Hämorrhoiden
fiziente Notfallversorgung sichergestellt sein muss.   – Leistenhernienoperationen
Die vorgenommenen Anpassungen an der Tarif-            – Diagnostische/therapeutische Eingriffe an der
struktur TARMED durch den Bundesrat stellen eine          Gebärmutter und am Gebärmutterhals
Übergangslösung dar, bis von den Tarifpartnern eine    – Kniearthroskopien inkl. Eingriffe am Meniskus
den KVG-Vorgaben entsprechende Lösung verein-          – Eingriffe an Tonsillen und Adenoiden
bart, dem Bundesrat vorgelegt und von diesem ge-       Die Regierung unterstützte in ihrer Stellungnah­-
nehmigt worden ist.                                    ­me die Bemühungen zur Verlagerung von stationä-
Die Änderungen an der Tarifstruktur TARMED wer-         ren Eingriffen in den ambulanten Bereich. Dabei
den voraussichtlich zu einer Minderung der Einnah-      sei nur eine schweizweit einheitliche Regelung ziel-
men der Spitäler aus ihren Ambulatorien führen.         führend.

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