Perspektiven für Finanz- und Kapitalmärkte 1. Quartal 2022 - Zürich, im Januar 2022

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Perspektiven für Finanz- und
      Kapitalmärkte
      1. Quartal 2022

        Zürich, im Januar 2022
Vorwort
Das vergangene Jahr kann man als durchaus        Ein weiterer Einflussfaktor für die Aktien-
herausfordernd bezeichnen. Auch 2022 wird        märkte dürfte die Entwicklung des monetären
von vielen Risiken aber auch Chancen ge-         Verhaltens der Zentralbanken sein. Für Ame-
prägt sein. Auf alle Fälle erwarten wir eine     rika ist das «Zurückfahren» der Anleihen-
deutlich erhöhte Volatilität, die der Anleger    Käufe durch die Fed im ersten Quartal zu er-
hinnehmen, aber auch nutzen kann.                warten. Für das laufende Jahr werden im
                                                 Markt bereits bis zu drei Zinsschritte einge-
Folgende Faktoren sehen wir für das erste        preist. Im Rest der entwickelten Welt erwar-
Quartal 2022 auf uns zukommen:                   ten wir wenig bis keine nachhaltige Änderung
                                                 der Geldmarktpolitik.
Covid-19 wir das Geschehen der Märkte auch
2022 weiter beeinflussen. Negative Nachrich-     Wir wünschen den Lesern ein erfolgreiches
ten über neue Mutationen belasten vor allem      Jahr 2022.
die Reise- und Freizeitwerte sowie typisch
zyklische Sektoren. Eine Eindämmung der
Pandemie wird sich in diesen Sektoren posi-
tiv auswirken.                                   Bank von Roll AG
                                                 Bleicherweg 37
In den kommenden Monaten wird das Augen-         CH-8027 Zürich
merk hauptsächlich auf die Inflation gerichtet
sein. Im vergangenen Jahr gingen die führen-
den Zentralbanken noch von einem transitori-
schen Anstieg aus. Mittlerweile beurteilen ei-
nige Fachleute die Inflation jedoch als
nachhaltiger als erwartet. Monetäre Reaktio-
nen der Zentralbanken sind somit zur Ein-
dämmung der Inflation zu erwarten.

Falls sich die Probleme der Lieferketten
durch weitere Covid-19 Einschränkungen
nicht lösen, werden die zyklischen Sektoren
weiter mit Lieferengpässen zu kämpfen ha-
ben. Damit einher gehen dann eine schwä-
chere Wirtschaftsentwicklung und gegebe-
nenfalls ein weiteres Anziehen der Inflation.

Auch politische Krisen sehen wir für nächstes
Jahr als Marktbeeinflussend. Die Uneinigkeit
in der EU nimmt zu, Machtspiele Russlands
an der ukrainischen Grenze dürften weiterge-
hen und die Situation im südchinesischen
Meer zwischen Taiwan und China schwelt
weiter. Auch hier sehen wir kurz- bis mittel-
fristige Schwankungen an den Märkten.

                                                                                   Vorwort   2
Strategische Eckpunkte – Q1 2022
Für das 1. Quartal 2022 orientieren wir uns in unserer Anlagepolitik an folgenden Eckpunkten:

               Wir gehen von einem anhaltenden globalen Wirtschaftswachstum bei einer geringeren
               Dynamik gegenüber dem Jahr 2021 aus. In den Schwellenländern und in Europa sehen
               wir das grösste Wachstumspotential. Der Verlauf der konjunkturellen Entwicklung wird
 Wirtschaft

               volatil sein und je nach Entwicklung der Pandemie, bei den Lieferketten, der Energie-
               preise, der Inflation, der geldpolitischen Entscheide, dem Effekt der Investitionspro-
               gramme sowie der Geopolitik kann es zu grösseren Marktschwankungen kommen.

               Die Notenbanken bleiben trotz einer über der Zielgrösse von 2% liegenden Inflation
 Geldpolitik

               noch expansiv, wobei die Unterstützung sukzessive reduziert wird. Wir rechnen in den
               USA mit einem ersten vorsichtigen Zinsschritt. Die Märkte gehen derzeit von bis zu drei
               Leitzinserhöhungen aus. In Europa und der Schweiz sollten Zinserhöhungen im Jahr
               2022 kein Thema sein.

               Die Notenbanken mussten eingestehen, dass die Inflation höher und nachhaltiger ist.
               Aktuell gehen wir davon aus, dass die Inflationsspitze nun erreicht sein könnte. Dies
 Inflation

               ändert aber nichts an unserer Annahme, dass wir im Jahr 2022 mit einer deutlich über
               der 2% Marke liegenden Inflationsrate rechnen. Je nach Entwicklung der Inflationser-
               wartungen könnte sich ein Abbau bestehender Positionen in inflationsgeschützten Ob-
               ligationen anbieten.

               Wir erwarten folgende Entwicklung der Anlageklassen im Jahr 2022:
               • Aktien: Insgesamt wird ein Wachstum der Aktienmärkte im Bereich von 5%
                   erwartet, wobei die erwartete Performance der Schwellenländer und Europa s
                   diejenige der USA übertrifft. Der chinesische Markt hat Aufholpotential . Der
 Märkte

                   Schweizer Aktienmarkt wird sich zwischen der Performance der europäischen und
                   der US-Märkte bewegen. Die Volatilität wird zunehmen.
               • Obligationen: Sie können zwischenzeitlich zur Stabilisierung eines Portfolios
                   beitragen, doch ist die mittel- bis langfristige Werthaltigkeit dieser Anlagen
                   fragwürdig.
               • Rohstoffe: Seitwärtsbewegung im Bereich des aktuellen Preisniveaus.

               Wir gehen für das Jahr 2022 von einer fortgesetzten Seitwärtsbewegung des Goldprei-
 Gold

               ses im bekannten Rahmen aus, womit sich eine ähnliche Entwicklung wie an den Ak-
               tienmärkten ergibt.

                                                                   Strategische Eckpunkte – Q1 2022      3
Strategische Vermögensallokation
                                              Ausgewogen CHF
Anlageklasse
Liquidität                              5%
Obligationen                                               30%
Unternehmensanleihen BBB                       15%
Inflationsgeschützte Staatsanleihen            15%
Hochzinsanleihen                        0%

Aktien                                                            50%
Schweiz                                        15%
Europa                                         15%
USA                                     9%
Schwellenländer                         5%
Goldminen                               6%

Edelmetalle                                    15%

Währungen
CHF                                                                                  78%
EUR                                            12%
USD                                     6%
Andere Währungen                        4%

                         in Prozent %    10      20   30     40     50   60     70     80    90      100

Unsere Schwerpunkte für das erste Quartal 2022

 •     Anleger müssen allgemein mit einer erhöhten Volatilität rechnen.
 •     Obligationen bieten angesichts der tiefen und tendenziell steigenden Zinsen wenig Per-
       spektiven, weshalb wir dieses Segment zugunsten von Gold untergewichten. Inflations-
       geschützte Obligationen sind noch zu bevorzugen.
 •     Bei den Aktien sind Qualitätsunternehmen die erste Wahl für ein volatiles Marktgesche-
       hen.
 •     Die Sektorperformance ist stark abhängig von den oben erwähnten Einflussfaktoren. Ent-
       sprechend hoch wird die Kadenz von Sektorrotationen sein. Aufgrund dieser Unsicherhei-
       ten priorisieren wir in der Selektion weiterhin den Faktor Unternehmensqualität. Im Sektor
       Technologie sehen wir steigende regulatorische Risiken und bevorzugen den Subsektor
       Cybersecurity. Das Thema «Metaverse» wird an Beliebtheit gewinnen und könnte zu ei-
       nem neuen Megatrend werden. Im Segment der Gesundheit könnte nach einem schwie-
       rigen Jahr Bio- und Gesundheitstechnologie wieder attraktiv sein. Positive Impulse dürf-
       ten Unternehmen mit einer guten ESG-Einstufung erfahren (vice versa). Megatrends
       bleiben Themen wie die Digitalisierung, Energietransition oder die E-Mobilität.
 •     An unserer Übergewichtung in Gold und Goldminenaktien halten wir fest. Gold ist als
       Inflationsschutz derzeit zu günstig gepreist. Gold bringt zudem Diversifikationseffekte zur
       hohen Aktienallokation und muss im Portfoliokontext als Versicherung betrachtet wer-
       den.

Risikofaktoren
 •    Pandemiegeschehen und deren Auswirkungen auf die Produktionskapazitäten sowie die
      Lieferketten
 •    Wirtschaftlicher Kollaps der Türkei und anschliessende Finanzkrise
 •    Geopolitische Spannungen (Ukraine-Russland/Taiwan-China)

                                                                  Strategische Vermögensallokation     4
Konjunkturelles Umfeld
Solide Wachstumserwartungen
Konjunktur – Überraschend starkes Jahr 2021 und positive Aussichten für das Jahr 2022

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief im                      führte im zweiten Semester zu einer nachlas-
2021 insbesondere im ersten Semester beein-                     senden wirtschaftlichen Dynamik. Dies stellt
druckend und weit besser als erwartet. Die                      unseres Erachtens eine normale Entwicklung
massiven Stützungsmassnahmen der Geld-                          dar. Die neue Covid-Variante führte gegen
und der Fiskalpolitik entfalteten ihre Wirkung.                 Ende des Jahres zu Verunsicherungen. Wir er-
Insbesondere die Bekämpfung der kurzfristig                     achten die direkten Auswirkungen auf die Ge-
hohen Arbeitslosigkeit war von Erfolg gekrönt.                  samtwirtschaft und die Wachstumserwartun-
Im Jahresverlauf zeigte sich dann aber die                      gen als limitiert. Je nach Ausgestaltung der
Kehrseite der Medaille. Eine steigende Nach-                    Massnahmen der einzelnen Länder könnte
frage nach Gütern traf auf weiterhin beein-                     aber dadurch die Phase hoher Inflation weiter
trächtigte Lieferketten. Dies führte zu Knapp-                  in die Länge gezogen werden und die Wirt-
heit bei wichtigen Vorprodukten – allen voran                   schaft indirekt stärker belasten. Die chinesi-
bei den Halbleitern – und entsprechend stark                    sche Wirtschaft, die mit externen und hausge-
steigenden Preisen. Die Knappheit der Güter                     machten Problemen zu kämpfen hat,
erfasste immer mehr einfachere Produkte und                     entwickelte sich im Gegensatz zu den USA
Substitutionsgüter (z.B. Gebraucht- statt Neu-                  oder Europa überraschend schwach. Für das
wagen). Die Kostensteigerungen bei den Pro-                     Jahr 2022 gehen wir von einem fortgesetzten
duzenten erreichten ein seit Jahrzehnten nicht                  globalen Wirtschaftswachstum bei einer ge-
mehr gesehenes Niveau. Inflationsfördernd                       ringeren Dynamik aus und sehen positives
wirkten dabei auch die anhaltenden geopoliti-                   Überraschungspotential unter anderem in Eu-
schen Spannungen und Auswirkungen der                           ropa. Wir gehen davon aus, dass die Schwel-
Energiewende. In Europa stiegen die Energie-                    lenländer insgesamt resilienter gegenüber ei-
preise (Gas und Strom) sprunghaft an. Bisher                    ner restriktiveren US-Geldpolitik geworden
gelang es den Unternehmen, die höheren                          sind und die grössere Herausforderung die re-
Preise weiterzugeben. Dieser Gegenwind                          lativ tiefen Impfquoten darstellen.

Tabelle 1 – Wachstumsschätzungen (Reales Wachstum, ohne Inflation)

                                                                  Schätzungen Reales W achs tum BIP
W irts chafts raum                                                       2021              2022              2023
W elt                                                                    6.0%              4.9%              3.6%
Indus trieländer                                                         4.9%              4.2%              2.5%
  Eurozone                                                                5.1%              4.2%              2.9%
  Deutschland                                                             2.8%              4.4%              3.0%
  Schweiz                                                                 3.1%              3.2%              1.7%
  USA                                                                     5.5%              3.7%              2.5%
  Japan                                                                   2.1%              3.1%              1.4%
Schwellenländer                                                          6.8%              5.5%              4.5%
  Brasilien                                                               5.1%              1.2%              2.2%
  Russland                                                                4.4%              3.0%              2.1%
  Indien                                                                  9.5%              7.7%              6.0%
  China                                                                   7.6%              5.4%              5.0%
  Quelle: Internationaler Währungsfonds / M.M.Warburg Bank / SECO / EZB / US-Fed / UBS

                                                                                         Konjunkturelles Umfeld   5
Geld- und Fiskalpolitik – Geldpolitik am Scheideweg / Verzögerte Wirkung der Fiskalpolitik

 Die Notenbanken haben eingestehen müssen,                         Klimapolitik und damit zusammenhängend ei-
 dass die Inflation doch nicht nur ein vorüber-                    ner steigenden Nachfrage nach Rohstoffen
 gehendes Phänomen ist. Eine Meinung, die wir                      bei gleichzeitig fehlenden Investitionen in tra-
 schon seit längerem vertreten. Auch haben                         ditionelle (fossile) Energieträger, zumindest
 sich die Arbeitslosenzahlen nochmals deutlich                     teilweise Rückführung der disinflationär wir-
 verbessern können. Entsprechend wurden in                         kenden Globalisierung und somit tendenziell
 den Dezember-Sitzungen der führenden No-                          steigenden Kosten bei den Produzenten. Aus
 tenbanken die geldpolitischen Massnahmen                          diesem Blickwinkel betrachtet spricht nichts
 für das Jahr 2022 skizziert. Es zeigt sich eine                   dagegen, dass das Zinstief erreicht wurde und
 Entkoppelung an. Die US-Fed beschreitet als                       die Zinsen steigen müssen. Regierungen se-
 erste den Weg der Normalisierung. Für nächs-                      hen das anders angesichts der aufgehäuften
 tes Jahr ist das Ende der Obligationenkäufe                       Schuldenberge und die Unabhängigkeit der
 vorgesehen und die Märkte sowie der «US-Fed                       Notenbanken muss hinterfragt werden. Es ist
 Dot-Plot» sehen derzeit drei Zinserhöhungs-                       ein zusehends schwieriger Spagat, den die No-
 schritte voraus. Die Europäische Zentralbank                      tenbanken leisten müssen, weshalb das Risiko
 (EZB) hat entschieden, die pandemiebeding-                        geldpolitischer Fehler stetig steigt. Vorerst ist
 ten Notkaufprogramme per Ende März einzu-                         nicht mit einem Überschiessen der Zinsen zu
 stellen, hat darüber hinaus aber keine restrikti-                 rechnen. Doch wie lange die Anleger noch be-
 ven     Massnahmen        kommuniziert.      Die                  reit sind, den Finanzbedarf der Staaten zu ne-
 Schweizerische Nationalbank hält vorerst am                       gativen bzw. kümmerlichen Zinssätzen zu fi-
 Leitzins von -0.75% fest. Die chinesische Geld-                   nanzieren, ist offen.
 politik dürfte hingegen lockerer werden.
 Die Entwicklung der Inflation bleibt der trei-                    Ein Teil der fiskalpolitischen Massnahmen
 bende Faktor für die Geldpolitik. Im Jahr 2022                    hatte kurzfristige Effekte. Ein anderer Teil (In-
 sollten die Sondereffekte der Pandemie weg-                       vestitionsprogramme) wird seine volle Wir-
 fallen und einen dämpfenden Effekt haben. Es                      kung erst in ca. 2-3 Jahren zeigen. Deshalb ist
 gibt aber eine Reihe von Faktoren, die zu einer                   für 2022 mit einer insgesamt nachlassenden
 längerfristig erhöhten Inflation führen könnte.                   geld- und fiskalpolitischen Wirkung zu rech-
 Darunter fallen: Wachstumsschub und Kos-                          nen.
 tensteigerungen infolge einer geänderten

 Abbildung 1 - Inflationsrate in %                                 Abbildung 2 - Arbeitslosenquote in %

 8                                                                  16
                                                                    14
 6
                                                                    12
 4
                                                                    10
 2                                                                    8
                                                                      6
 0
                                                                      4
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01.01.2000                  01.01.2010                01.01.2020    01.01.2000                  01.01.2010                01.01.2020

                      United States       Euro Zone                                       United States       Euro Zone

 Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung                              Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung

                                                                                                 Konjunkturelles Umfeld         6
Finanz- und Kapitalmärkte
 Zunehmende Volatilität
 Zinsen und Obligationen – Flachere Zinsstrukturkurven und sinkende Inflationserwartungen

 Die Obligationenmärkte zählen zu den gröss-                     in eine Phase schwächeren Wirtschafts-
 ten Kapitalmärkten und entsprechend hoch                        wachstums fallen und somit einen zu starken
 sind Entwicklungen im Zinsgefüge, den Zins-                     Bremseffekt auslösen können. Auch im Euro-
 strukturkurven und den Kreditrisikoprämien zu                   raum hat sich die Zinsstrukturkurve verflacht,
 werten. Dies gilt trotz des sehr hohen Einflus-                 während sich diejenige Chinas nicht verän-
 ses der Notenbanken immer noch. Die ange-                       derte und vergleichsweise steil blieb.
 kündigten abnehmenden Obligationenkäufe
 durch die Notenbanken dürften wieder zu                         Die Entwicklung der sogenannten «Break-even
 mehr Markt und einer verbesserten Qualität                      Inflation», der in den inflationsgeschützten Ob-
 der Signale aus den Obligationenmärkten füh-                    ligationen eingepreisten Inflationserwartun-
 ren und darf als positive Entwicklung gewertet                  gen, war bemerkenswert. In den USA scheinen
 werden. Im vierten Quartal war eine Verfla-                     die Inflationserwartungen im Verlaufe des Ok-
 chung der Zinskurve, insbesondere in den                        tobers ihre Spitze erreicht zu haben. Seit dem
 USA, die wohl wichtigste Entwicklung. Eine fla-                 Höchststand von 2.75% bei den 10-jährigen
 chere Zinskurve indiziert in der Regel eine ab-                 und 3.3% bei den 5-jährigen Laufzeiten haben
 flachende Konjunkturdynamik sowie eine                          sich die entsprechenden Inflationserwartun-
 straffere Notenbankpolitik. Die Zinssteigerun-                  gen sukzessive auf 2.4% bzw. 2.7% zurückge-
 gen erfolgten vor allem im Bereich von eins bis                 bildet. Die daraus errechneten Realzinsen ver-
 zehn Jahren, während die ganz langen und die                    harren aber weiterhin im negativen Bereich
 ganz kurzen Laufzeiten kaum reagierten. Die                     von -1% für die USA und von rund -1.3% im
 vielbeachtete Renditedifferenz zwischen den                     Euro-Raum. Die Dynamik der Entwicklung ist
 zwei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen re-                    für uns ein starkes Signal, dass das Zinstief
 duzierte sich von 1.23% auf 0.78%. Die Märkte                   hinter uns liegt. Von einer materiellen Zins-
 scheinen sich Sorgen zu machen, dass die an-                    wende wollen wir aber noch nicht sprechen.
 gekündigten Zinssatzerhöhungen der US-Fed

 Abbildung 3 – 10-jährige US Treasury Zinsen                     Abbildung 4 – Entwicklung Breakeven Inflation 5 Jahre USA

 8                                                                 4
 7                                                                 3
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                                                                   2
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                                                                   0
 3
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 2
 1                                                                 -2

  0                                                               -3
01.01.2000                  01.01.2010              01.01.2020   01.01.2000                   01.01.2010              01.01.2020

                               10y Treasury Yield                                              Break-Even Inflation

 Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung                            Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung

                                                                                           Finanz- und Kapitalmärkte         7
Aktien – Kurzfristige Entwicklung im 4. Quartal 2021 als ein Wink mit dem Zaunpfahl

Die Aktienmärkte befinden sich seit Oktober                           Warnsignale nehmen zu und angesichts sich
2021 in einem Auf-und-Ab und Neuigkeiten zur                          normalisierender Unternehmensgewinne so-
Pandemie und zur Notenbankpolitik, insbe-                             wie dem nachlassenden Rückenwind der
sondere der US-Fed, beeinflussen das allge-                           Geld- und Fiskalpolitik ist in den ersten drei
meine Marktgeschehen und besonders ein-                               Quartalen wohl mit einer Seitwärtsbewegung
zelne Sektoren stark. Das Sentiment ist in                            zu rechnen. Die US-Zwischenwahlen im
diesen Marktphasen deshalb auffällig volatil                          Herbst dürften den Weg für die Aufnahme ei-
und kann sich innert Monatsfrist stark verän-                         nes neuen Trends eröffnen. Häufige Favori-
dern. Zwischenzeitlich wurde der Technolo-                            tenwechsel bei Sektoren und Faktoren werden
gie-Sektor als sicherer Hafen aufgesucht, um                          das Geschehen begleiten.
ihn kurz darauf angesichts der Sorge steigen-
der Zinsen wieder fallen zu lassen. Ein weite-                        Der Wirtschaftszyklus favorisiert weiter Quali-
rer Faktor für eine schwierige letzte Woche im                        tätsunternehmen, die sich durch stabile Mar-
November war wohl das sogenannte «tax-                                gen auch in einem inflationären und kompeti-
loss-selling», d.h. der Verkauf verlusttragender                      tiven Umfeld auszeichnen. Darauf sollen die
Positionen zur Optimierung der Steuern. Ober-                         Portfolios entsprechend weiter ausgerichtet
flächlich war das Jahr 2021 ein überraschend                          werden. Anleger kommen nicht um eine hohe
starkes Aktienjahr. Wenn man genauer hin-                             Aktienquote herum, müssen aber die damit
schaut zeigt sich, dass sich die Performance                          einhergehende Volatilität akzeptieren. Die Ak-
auf wenige Sektoren und teilweise wenige Un-                          tienmärkte sind teuer, erscheinen aber im Ver-
ternehmen konzentriert. Diese mangelnde                               gleich zu anderen Finanzanlagen, insbeson-
Marktbreite muss als Warnsignal interpretiert                         dere den Obligationen, weiterhin attraktiv. Mit
werden. Nicht von der Hand zu weisen ist aber,                        einem breiten Einbruch der Aktienmärkte rech-
dass ohne die massive Liquiditätsversorgung                           nen wir trotz den ausgedehnten Bewertungen
der Notenbanken und die enormen Fiskalpa-                             derzeit nicht.
kete der Staaten es keine so rasche Erholung
der Firmengewinne und die daraus resultie-
rende Börsenhausse gegeben hätte. Doch die

Abbildung 5 – Entwicklung S&P 500 Index vs S&P 500 Index gleichgewichtet

 170

 150

 130

 110

   90

   70

   50
  01.01.2020                       01.07.2020                       01.01.2021                   01.07.2021

                                                S&P 500 Composite            S&P 500 Equal-Weighted

 Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung

                                                                                             Finanz- und Kapitalmärkte   8
Gold – Anhaltende Seitwärtsbewegung

Der Goldpreis blieb auch im vierten Quartal        tige Rolle. Angesichts der positiven Aktien-
2021 in einer engen Bandbreite von USD 1’730       märkte und der medialen Präsenz der Kryp-
bis USD 1’830. Ein zwischenzeitlicher Aus-         towährungen scheinen diese Anlageklassen
bruch nach oben wurde im Bereich der oberen        derzeit eine höhere Attraktivität bei den eher
Widerstandslinie bei USD 1880 gestoppt. Es         kurzfristig orientierten Anleger zu geniessen.
fehlt derzeit an Katalysatoren, um den Preis in    Das Goldangebot hat sich gegenüber dem
die eine oder andere Richtung aus dem Seit-        Vorjahr kaum verändert. Die Minenproduktion
wärtskanal ausbrechen zu lassen. Insgesamt         hat beständig zugenommen, wurde aber
hat die Nachfrage nach Gold in den ersten drei     durch eine Abnahme beim Recycling-Gold
Monaten des vergangenen Jahres gemäss              kompensiert. Aus der Optik von Angebot und
Daten des World Gold Council um rund 9% ge-        Nachfrage ist somit die Entwicklung des Gold-
genüber dem Jahr 2020 abgenommen. Die              preises im vergangenen Jahr nachvollziehbar.
Nachfrage aus den Segmenten Schmuck und
Technologie konnte auf der Basis des soliden       Für das Jahr 2022 erwarten wir eine ähnliche
Wirtschaftswachstums deutliche Zuwächse            Angebot-Nachfrage-Dynamik. Weshalb das
verzeichnen und sich von den erreichten Tief-      Gold nicht stärker auf die hohen Inflationszah-
ständen im Pandemiejahr 2020 erholen. Die          len reagiert muss mit den erwähnten Anlage-
Zentralbanken (vor allem aus den Schwellen-        alternativen zusammenhängen. Aus markt-
ländern) bleiben weiterhin Nettokäufer von         technischer     Sicht     dürfte    sich    die
Gold. Auch die Nachfrage nach physischem           Konsolidierung und der Abbau der zuvor stark
Anlagegold wurde nochmals gesteigert und           überkauften Situation vorerst noch weiter da-
vor allem die Preisschwäche im Monat August        hinziehen. Deshalb gehen wir davon aus, dass
für kräftige Zukäufe genutzt. Alleinverantwort-    sich der Goldpreis vorderhand innerhalb der
lich für die reduzierte Nachfrage im Jahr 2021     bekannten Bandbreiten weiterbewegen wird.
ist demzufolge das von börsengehandelten           Angesichts des Ausblicks auf längerfristig ne-
Fonds (ETFs, ETPs) und ähnlichen Produkten         gative Realrenditen erwarten wir aber den
gehaltene Gold (sogenanntes «Papiergold»).         Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung in Rich-
Die Zu- und Abflüsse in «Papiergold» sind vola-    tung USD 2’000 – 2’400.
til. Anlagealternativen spielen dabei eine wich-

Abbildung 6 - Gold in $/Unze

 2000

 1950

 1900

 1850

 1800

 1750

 1700

 1650

 1600

Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung

                                                                     Finanz- und Kapitalmärkte   9
Rohstoffe – Die Preissteigerungen müssen verdaut werden

Im Verlauf des vierten Quartals 2021 zeigten           komplexen Umfeld der Rohstoffe. Im Weiteren
die vor allem von China ergriffenen Massnah-           hat dieses Jahr aufgedeckt, dass das Wetter
men und die aufkommenden Konjunktursor-                einen zunehmenden Einfluss auf die Energie-
gen ihre Wirkung an den globalen Rohstoff-             produktion als auch -nachfrage hat. Das Jahr
märkten. Erstmals im laufenden Jahr                    2021 war ein eher schwieriges Wetterjahr und
korrigierten die Preise nachhaltiger. Der für Eu-      hat gezeigt, dass die Energiewende ein steini-
ropa relevante Ölpreis «Brent» sank um rund            ger Weg wird. Bis – wenn überhaupt – ein voll-
17%. Dasselbe Bild sieht man auch bei den              ständiger Verzicht auf fossile Energieträger
Kohlepreisen. Problematisch bleiben hinge-             möglich ist, wird es noch Jahre dauern. Die
gen die stark erhöhten Preise für Gas und              Gefahr besteht, dass Investitionen in bekannte
Strom in Europa, die sich immer noch nahe              fossile Energieträger zurückgehalten werden
den Höchstpreisen bewegen. In diesem Zu-               und somit das Angebot dieser Rohstoffe über
sammenhang ist auch das Uran zu nennen, da             die Zeit schneller schrumpfen wird, als es die
die Kernenergie als Energiealternative wieder          Nachfrage tut. Dies wird sich preissteigernd
salonfähiger wird und ein Fonds in Kanada              auswirken, weshalb wir gerade beim Erdöl für
dank Zuflüssen einen wesentlichen Bestand              die nächsten Jahre nicht damit rechnen, grös-
an physischem Uran aufbaute. Nach einer                sere Preiseinbrüche zu sehen. Gleichzeitig
Schwächephase zeigten die Holzpreise wieder            macht das aber die erneuerbaren Energiefor-
Stärke, während die meisten konjunktursensi-           men wie Wind und Sonne immer kompetitiver
tiven Industriemetalle an Wert einbüssten.             und dürfte die Energiewende somit unterstüt-
Das für die Energiewende wichtige Kupfer               zen. Für das Jahr 2022 rechnen wir mit relativ
konnte sich dem Negativtrend anderer Metalle           stabilen Preisen bei den Rohstoffen. Es könnte
entziehen und notiert seit bald drei Quartalen         ein Übergangsjahr werden, bevor sich die Fis-
seitwärts. Die Energiepreise müssen beson-             kal- und Investitionspakete, die in praktisch al-
ders beachtet werden, da nebst der sehr kurz-          len grossen Wirtschaftsräumen gefasst wur-
fristig wirkenden direkten Effekte auf die Infla-      den, sich in einer steigenden Nachfrage
tion auch indirekte Effekte zum Beispiel über          widerspiegeln.
die Preisentwicklung von Metallen (aufgrund
des hohen Energiebedarfs für die Produktion)
und Nahrungsmitteln (Erdgas als Basis für be-
stimmte Düngerarten) zum Tragen kommen.
Energie ist die wichtigste Komponente im

 Abbildung 7 – Bloomberg Commodity Index

 145

 125

 105

  85

  65

  45

  25
 01.01.2010                       01.01.2013         01.01.2016               01.01.2019

                                               Bloomberg Commodity Index

 Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung

                                                                           Finanz- und Kapitalmärkte   10
Währungen / Andere Anlageklassen

   Die Inflation und die Zinsen bestimmen die        weitreichende Konsequenzen auf die europäi-
   Entwicklungen an den Devisenmärkten mass-         sche Wirtschaft. Insgesamt gehen wir davon
   geblich. Entgegen der allgemeinen Marktmei-       aus, dass die für Schweizer und Europäer
   nung zu Beginn des Jahres 2021 zeigte sich        wichtigen Währungspaare sich in relativ en-
   der USD von seiner freundlichen Seite. Er         gen Bandbreiten um die aktuellen Kurse bewe-
   scheint den Bonus derjenigen Notenbank zu         gen werden.
   geniessen, die als erste eine Normalisierung in
   der Geldpolitik einleitet und wohl auch als       Andere Anlageklassen: Die geschaffenen
   erste der grossen Wirtschaftsräume die Leit-      Geldmengen machen sich in exotischen Märk-
   zinsen erhöhen wird. Nur wenige Währungen         ten bemerkbar. So hat zum Beispiel der «Art
   konnten sich gegenüber dem USD behaupten,         Market Index» (Kunstmarkt) per Ende Novem-
   so der Schweizer Franken und der chinesische
                                                     ber um 48% zulegen können. Auch Uhren der
   Renminbi. Die Kursentwicklung des EUR war
                                                     Marken Rolex und Patek Philip verzeichneten
   enttäuschend. Hauptgründe sind die hohe In-
                                                     Wertsteigerungen von bis zu 40% (Quelle:
   flationsrate und deutlich höheren Energie-
                                                     watchcharts.com). Die wichtigsten Kryp-
   preise im Euroraum im Vergleich zu anderen
                                                     towährungen, Bitcoin und Ethereum, liegen
   Wirtschaftsräumen sowie eine weiterhin ab-
                                                     trotz Preiskorrekturen seit November mit Zu-
   wartende EZB. Die gegenwärtige schwache
                                                     wächsen von rund 70% bzw. 444% weiterhin
   Entwicklung des Euros gegenüber dem USD
                                                     sehr deutlich im Plus. Etwas störend ist, dass
   erscheint uns übertrieben; wir gehen von ei-
                                                     die Preisentwicklung bei den Kryptowährun-
   nem wieder anziehenden EUR aus. Angesichts
   der relativen Entwicklung der Inflation und der   gen sich immer stärker im Gleichschritt zu den
   Realzinsen wäre ein noch stärkerer Franken        Bewegungen an den traditionellen Finanz- und
   gegenüber dem USD und dem EUR im Jahr             Kapitalmärkten entwickelt. Dies lässt die
   2022 nicht verwunderlich. Die unorthodoxe         Frage aufkommen, wie unkorreliert diese
   Geldpolitik in der Türkei führte zu Kurskaprio-   junge Anlageklasse wirklich ist. Bei den Immo-
   len und einer Halbierung der Türkischen Lira.     bilien ist bisher noch keine Trendwende zu er-
   Die Ziele der sich ganz in der Hand der Politik   kennen. Trotz Überhitzungserscheinungen er-
   befindenden Notenbank sind unklar. Eine           freuen sich auch diese Realwerte anhaltender
   Währungskrise, die sich in eine tiefe Finanz-     Beliebtheit. Steigende Zinsen könnten aber
   und Wirtschaftskrise entwickelt, wäre nicht       eine Korrekturgefahr hervorrufen.
   nur für die Türkei fatal, sondern hätte auch

   Abbildung 8 – EUR/CHF Wechselkurs                 Abbildung 9 – Ethereum in USD

1.12                                                  5000

 1.1                                                  4000

1.08
                                                      3000
1.06
                                                      2000
1.04
                                                      1000
1.02

  1                                                      0
01.01.2020                    01.01.2021               01.01.2020                     01.01.2021

                                 EUR/CHF                                            Ethereum in USD

 Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung               Quelle: Refinitiv / Eigene Darstellung

                                                                            Finanz- und Kapitalmärkte   11
Marktübersicht 2021
Quelle: Reuters per 31.12.2021/ A ktienmärkte in Lo kalwährung
Volkswirtschaftliche Grössen                                       per         Stand        Stand Vj.        YTD
US Ko nsumentenvertrauen Universität M ichigan                   31.12.2021        70.6            80.7          -10.1
ISM Verarbeitendes Gewerbe                                       31.12.2021        58.7            60.5           -1.8
ISM Nicht-verarbeitendes Gewerbe                                 31.12.2021        62.0            57.7           4.3
US Leading Indicato r Index                                      30.11.2021        119.9          109.6          10.3
ZEW Ko njunkturerwartungen Euro zo ne                            31.12.2021        26.8            54.4         -27.6
IFO Geschäftsklimaindex                                          31.12.2021        92.6            94.0           -1.4
Case-Shiller Index Hauspreise USA                                31.10.2021       279.5           240.9          38.6

Währungen gg. CHF                                                  per         Stand        Stand Vj.        YTD
EUR                                                              31.12.2021      1.0369         1.0807        -4.1%
USD                                                              31.12.2021      0.9122         0.8851       +3.1%
GB P                                                             31.12.2021      1.2323          1.2102      +1.8%
SEK                                                              31.12.2021     10.0900        10.7400        -6.1%
JP Y                                                             31.12.2021      0.7925         0.8571       -7.5%
A UD                                                             31.12.2021      0.6617         0.6806       -2.8%
Währungen gg. EUR                                                                                            YTD
USD                                                              31.12.2021       1.1371         1.2217      -6.9%
CHF                                                              31.12.2021     0.9643          0.9251       +4.2%
GB P                                                             31.12.2021      1.1905           1.1189     +6.4%
SEK                                                              31.12.2021     0.0972          0.0995       -2.3%
JP Y                                                             31.12.2021     0.7641          0.7926       -3.6%
A UD                                                             31.12.2021     0.6391          0.6298       +1.5%

Aktienmärkte in Lokalwährung                                       per         Stand        Stand Vj.        YTD
M SCI Industrialisierte Länder (USD)                             31.12.2021     3’ 231.7       2’ 690.0     +20.1%
M SCI Schwellenländer (USD)                                      31.12.2021     1’ 232.0        1’ 291.3     -4.6%

Do w Jo nes (USD)                                                31.12.2021   36’ 338.3       30’ 606.5      +18.7%
S&P 500 (USD)                                                    31.12.2021     4’ 766.2        3’ 756.1    +26.9%
Nasdaq Co mpo site (USD)                                         31.12.2021    15’ 645.0      12’ 888.3      +21.4%
Russell 3000 (USD)                                               31.12.2021     2’ 788.1       2’ 248.4     +24.0%
B rasilien B OVESP A (B RL)                                      31.12.2021   103’ 921.6      119’ 017.2     -12.7%

DA X (EUR)                                                       31.12.2021   16’ 020.7        13’ 718.8     +16.8%
Euro Sto xx50 (EUR)                                              31.12.2021    4’ 298.4        3’ 552.6      +21.0%
IB EX 35 (EUR)                                                   31.12.2021    8’ 761.2        8’ 073.7       +8.5%
SP I (CHF)                                                       31.12.2021   16’ 530.6       13’ 327.9     +24.0%
SM I (CHF)                                                       31.12.2021   12’ 939.2       10’ 703.5     +20.9%
FTSE (GB P )                                                     31.12.2021    7’ 384.5        6’ 460.5      +14.3%
RTS (USD)                                                        31.12.2021    1’ 622.8         1’ 424.8     +13.9%

Nikkei 225 (JP Y)                                                31.12.2021   29’ 301.8       27’ 258.4       +7.5%
China Shanghai Co mp. (CYN)                                      31.12.2021    3’ 639.8        3’ 473.1       +4.8%
Indien B SE 30 (INR)                                             31.12.2021   58’ 253.8       47’ 751.3     +22.0%
A ustralia S&P /A SX200 (A UD)                                   31.12.2021    7’ 444.6        6’ 587.1      +13.0%

Zinsen und Rentenmärkte                                            per         Stand        Stand Vj.        YTD
3-M o nats Euribo r                                              31.12.2021     -0.57%          -0.55%      -0.03%
10-jährige B unds                                                31.12.2021      -0.18%         -0.58%       0.40%
10-Jahres EUR Swap                                               31.12.2021      0.30%          -0.27%       0.57%

3-M o nats USD-Libo r                                            31.12.2021       0.21%          0.24%      -0.03%
10-jährige Treasuries                                            31.12.2021        1.51%         0.92%       0.60%
10-Jahres USD Swap                                               31.12.2021       1.56%          0.92%       0.63%

3-M o nats CHF-Libo r                                            31.12.2021     -0.75%          -0.76%      0.01%
10-jährige Eidgeno ssen                                          31.12.2021      -0.10%         -0.52%      0.42%
10-Jahres CHF Swap                                               31.12.2021      0.08%          -0.29%      0.37%

IB OXX Euro Go vernment 3-5 Jahre                                31.12.2021        209.9          212.5       -1.2%
REX P erfo rmance Index (Deutsche Staatsanleihen)                31.12.2021        490.3          499.2       -1.8%
IB OXX Euro Co rpo rates 3-5 Jahre                               31.12.2021        241.5          244.2        -1.1%
Swiss B o nd Index A A A -B B B                                  31.12.2021        142.0          144.8      -2.0%
Emerging M arkets Hard Currency in USD (ETF)                     31.12.2021         109.1          115.9     -5.9%
Emerging M arkets Lo cal Currency in USD (ETF)                   31.12.2021         39.2           45.3     -13.3%
ICE B o fA US High Yield Index                                   31.12.2021     1’ 578.8       1’ 498.4      +5.4%

Alternative Anlagen                                                per         Stand        Stand Vj.        YTD
VIX-Index (Vo latilität S&P 500)                                 31.12.2021        17.2            22.8     -24.3%
RICI Co mmo dity Index (To tal Return, USD)                      31.12.2021       247.0           178.3     +38.5%
Go ld in USD/Oz                                                  31.12.2021    1’ 828.4        1’ 896.5      -3.6%
Go ld in CHF/kg                                                  31.12.2021    1’ 667.9        1’ 680.0      -0.7%
Go ld in EUR/Oz                                                  31.12.2021    1’ 607.8        1’ 553.7      +3.5%
Silber in USD/Oz                                                 31.12.2021        23.3            26.4      -11.7%
Ro hö l B rent USD (Future)                                      31.12.2021        77.8            51.8     +50.2%
Kupfer (Future)                                                  31.12.2021       445.5           351.4     +26.8%
B altic Dry Index                                                31.12.2021    2’ 285.0        1’ 366.0     +67.3%
HFRX Glo bal Hedge Fund Index (USD)                              31.12.2021    1’ 377.9        1’ 292.5      +6.6%
LP X50 (P rivate Equity)                                         31.12.2021    4’ 746.2        2’ 913.0     +62.9%

                                                                                               Marktübersicht       12
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