GEMEINDEBRIEF 4 Johannische Kirche - Urgemeinde Friedensstadt - urgemeinde.org
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INHALTSVERZEICHNIS Seite Impressum und Redaktion Matthias Klavehn Vorwort ............................................................................. 4 Interview Inge Kammrath ................................................. 5-8 Hinter den Kulissen ......................................................... 9-11 Heinz Träger .................................................................... 12-13 Nachrichten aus der Friedensstadt ................................ 14-17 Nancy Andreas Liebner Lehmann Begegnungen mit Joseph Weißenberg ......................... 18-27 Gedicht ........................................................................... 28 Andys Filmtipp .................................................................. 29 Termine und Veranstaltungen ....................................... 30-31 Mitteilungen und Hinweise ........................................... 32-33 Isabell Einladung zu Ewigkeitssonntag .......................................... 34 Rainer Heinitz Gerhardt Fenstersingen im Advent .................................................... 35 Telefonübertragung ....................................................... 36-37 Adventssonntage ............................................................... 38 Noch Fragen? .................................................................... 39 Gunnar Pommerening Herausgeber: Verlag WEG UND ZIEL Teutonenstraße 14, 14129 Berlin Redaktion: Urgemeinde Friedensstadt Tel.: (03 37 31) 707 98 100 Internet: www.johannische-kirche.org; www.friedensstadt-weissenberg.de Historische Bilder: Johannische Kirche S. 22 Fotos: Gunnar Pommerening S.1; S.5; S.12; S.16-19; S.40; M. Peters S.9 A. Lehmann S.14, S.15 o.; F. Wiskow S.15 u; D. Göhmann S.33; reverti S.34 Der Urgemeindebrief ist ein Meinungs- Materialkosten für den Gemeindebrief und Stimmungsbild unserer Gemeinde 1,50 €. Die Spende dafür bitte in die Ideen, Gedanken, Beiträge und Anzeigen bitte an: und enthält zum Teil Beiträge aus sehr Sammelbüchse. Der nächste Gemein- Gunnar Pommerening, Am Glauer Hof 1, 14959 Trebbin persönlicher Sicht. Die hier geäußerten debrief der Urgemeinde erscheint vor- Tel.: (03 37 31) 707 98 154 (dienstlich) Meinungen decken sich deshalb nicht aussichtlich am 1. Februar 2022. Fax: (03 37 31) 707 98 165 immer mit der Meinung der Redaktion. E-Mail: waldfrieden@johannische-kirche.org Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 3
VORWORT Interview mit Inge Kammrath Zum Feierabend sehe ich immer An so einem Abend im Frieden, so Hattest du noch Geschwister? wieder und sehr regelmäßig Kinder schön er auch ist, vermisse ich ein mit ihren Papis auf dem Fußballplatz wenig das Gewusel der Pfingstfes- Wir waren Zuhause vier Mädchen, üben. Ich entdecke die Kinder aus te und Kirchentagswochen. Eine Art ich bin die zweitälteste, die älteste unserem Aufgang im Garten beim Phantomschmerz droht mich zu pa- war Ursula Rickert und gehörte zur Möhrchen-Naschen, zwischen den cken, eine Wehleidigkeit, die mir in Gemeinde Güstrow. Meine jüngs- Häusern oder im hohen Gras her- dieser Idylle etwas unpassend vor- te Schwester wurde im September umstreifen und manchmal auch den kommt. 1945 geboren, da war mein Vater Hund Gassi führen. schon gefallen. Sie war das „Weih- Trotz einer großen Dankbarkeit, in nachtsgeschenk“. Mein Vater bekam Auf den Straßen unserer beschau- der Friedensstadt zu leben, erlaube Weihnachten 1944 drei Tage Front- lichen Siedlung tuckert derweil ein ich mir schließlich, meiner kleinen urlaub, weil er drei Töchter hatte. sehr kleiner Roller mit einem gro- Traurigkeit Raum zu lassen. Wo- Die Schwangerschaft meiner Mutter ßen Mann drauf, samt Einkauf und möglich bin ich zu streng mit mir war auch ein Schutz für sie. In Thü- Helm, an mir vorbei – wir grüßen und ich reihe mich ein in die Riege ringen kamen nach Kriegsende erst uns freundlich mit einem Nicken. der Hoffnungsvollen, die sich freuen die Amerikaner und später dann die Der Rasenmäher aus der Meierei auf eine Normalität nach der Coro- russische Armee. rattert noch und ist, bis es dämmert, napandemie. Immerhin haben wir in Betrieb, um vor dem eventu- auch noch ein Jubiläum nachzuho- Hattet ihr damals schon einen Be- ell kommenden Frost und Laubfall len, auf das sich viele schon freuen! zug zur Johannischen Kirche? noch die wichtigen Rasenflächen Wie gut wir es doch eigentlich Ich habe mich bei Inge Kammrath Nein, das kam erst später, in Thü- kurzzubekommen. Der Eifer der haben,wissen wir bereits. zum Interview eingeladen, und wir ringen war die Kirche noch nicht lieben Brüder ist mir bekannt, und sitzen zusammen bei ihr im Wohn- bekannt. Meine drei Schwestern ich freue mich, dass man trotzdem Es ist Zeit nicht nur für das bekannte zimmer im Frieda-Müller-Haus. waren alle verheiratet, nur bei mir immer noch Zeit für ein herzliches im Jetzt, sondern für das kommen- hat sich das nicht ergeben, ich war Pläuschchen hat. de zu danken und sich schon mal mit meiner Firma verheiratet. Inge, wann wurdest du geboren, geistig in die Startlöcher zu bege- und wo habt ihr damals gelebt? Später ist vor dem Laden für die hie- ben. Denn: Gedanken sind Gewal- Was habt ihr als Kinder vom Krieg sigen Verhältnisse noch richtig was ten und Gestalten, denen wir Raum mitbekommen? Ich wurde im Mai 1933 geboren. los. Eine Handvoll mir bekannter zum Wirken geben können. Meine Familie kommt aus Thürin- und mir unbekannter Herren in Ar- Viel haben wir erlebt, ich bin 1939 gen, und wir wohnten in der Stadt in die Schule gekommen, dann beitskleidung sowie ein paar ältere Mit einem herzlichen Gott zum Jena. ging der Krieg los. Es gab die ers- Geschwister haben einen kleinen Gruß Abendeinkauf erledigt und unter- Gregor Ifflaender ten Bombenangriffe auf Jena. In der Was waren deine Eltern von Beruf? Schule mussten die Schüler Spa- halten sich gemütlich. Die Herren lier stehen und die Überlebenden trinken ein wohlverdientes Feier- Meine Mutter war Hausfrau und der Bombenangriffe wurden an abend-Bierchen, auf das ich mich mein Vater war Malermeister. auch bereits freue. Gemeindebrief Urgemeinde Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt Friedensstadt 4-2021 4-2021 4 5
Interview mit Inge Kammrath uns vorbeigeführt. Zunächst haben Krieges aus der Stadt raus haben. und zum Gottesdienst der Johannis- Meiner Mutter musste ich nun klar wir während der Luftangriffe Zu- Meine letzte Erinnerung an ihn war chen Kirche zu kommen. Ich ging machen, dass ich die Absicht hat- flucht in einem nahe gelegenen Weihnachten 1944. Über sein wei- mit und besuchte weiterhin die Got- te, die DDR in Richtung Westen zu Luftschutzbunker gefunden. Unser teres Schicksal wissen wir nichts, tesdienste der Johannischen Kirche. verlassen. Als Besucher konnte man Wohnhaus war mit zwei benach- nicht wo er gefallen ist und auch Es dauerte nicht lange und ich spiel- damals noch reisen und so war das barten Häusern verbunden, die bei- nicht, wo er begraben ist. Meine te dort das Harmonium. Meine mu- möglich. Ich befürchtete mögliche de einen Volltreffer erhielten und Mutter war dann mit uns vier Töch- sikalische Erziehung fing mit etwa Repressalien für meine Mutter und völlig zerstört wurden, unser Haus durfte stehenbleiben. Auch die Ma- tern allein, und wir haben zusam- 10 Jahren auf einem Schifferklavier meine drei Schwestern, wenn ich lerwerkstatt meines Vaters blieb in- mengehalten. an, und der Musiklehrer brachte mir nicht mehr auf meiner Arbeitsstelle takt. Jena ist mehrmals bombardiert auch das Harmoniumspielen bei, erscheinen würde. Meine Mutter worden, die meisten Angriffe gab es Wie ging es weiter nach dem Krieg? ein wenig Geige habe ich auch ge- hat mir nie Vorwürfe gemacht und gegen Ende des Krieges.* spielt. Ich durfte an der Schule für nicht darüber gesprochen, ob ihr Ich habe nach der Schulzeit, das war Geisteswissenschaft in Berlin teil- und meinen Schwestern tatsächlich *Anmerkung der Redaktion: so etwa 1947, Kaufmann gelernt und nehmen und kam mit Frieda Müller, daraus Nachteile entstanden sind. (Die Stadt war während des Zwei- war später Verkaufsstellenleiterin dem Oberhaupt der Johannischen Wenn dem so war, hat meine Fami- ten Weltkrieges mehrfach Ziel von der HO, darunter auch eine Lehrver- Kirche in Kontakt. Sie fragte mich lie es sich nicht anmerken lassen. Luftangriffen der Alliierten. Mit den kaufsstelle. Man konnte mich über- nach einem Gottesdienst, ob ich die Zeiss-Werken und dem Schott-Glas- all einsetzen und ich habe mehrere Sekretärinnenstelle bei Ernst Bester* Bei Ernst Bester in der Firma war werk gab es hier kriegswichtige Verkaufsstellen mit aufgebaut und in Düsseldorf annehmen wolle, und ich auch als Jugendleiterin für die Rüstungsbetriebe. Der schwerste Angriff auf die Stadt wurde am 19. ans Laufen gebracht. ich sagte zu. Jugendarbeit zuständig und habe März 1945 geflogen. Innerhalb von eine Jugendwanderung mit über 15 Minuten warfen 200 Bomber Wie hast du Kontakt zur Johanni- *Anmerkung der Reaktion: 50 Jugendlichen aus Ost und West ihre Bomben ab. Es gab mehrere schen Kirche bekommen? (Ernst Bester hatte in der Nähe von organisiert. An dieser Wanderung Hundert Tote und über 2000 Men- Düsseldorf als selbstständiger Han- durch die Eifel nahm auch unser schen wurden verletzt. Sechs Groß- Unmittelbar nach Kriegsende kam delsvertreter eine Firma gegründet, Oberhaupt Frieda Müller teil. Das brände zerstörten fast die gesamte ich in Kontakt mit Ruth Weihrauch. die Apotheken belieferte. Er war war 1957, ein Jahr später ging es zur Innenstadt. Nach Nordhausen war Sie war als Flüchtling aus Schlesien neben seiner beruflichen Tätigkeit Mosel. Jena die am meisten zerstörte Stadt gekommen und in Jena gelandet. Sie vom Oberhaupt der Johannischen in Thüringen.) Quelle MDR leitete einen Männerchor, der in un- Kirche beauftragt worden, sich um Nach einigen Jahren Tätigkeit in serer Gastwirtschaft probte, die sich die vielen Mitglieder der Kirche zu Düsseldorf holte mich Frieda Müller Wir haben zu diesem Zeitpunkt be- in unserem Wohnhaus befand. Ich kümmern, die nach der Flucht 1945 nach Berlin, die Kirche hatte gerade reits außerhalb von Jena gewohnt, stand hinter dem Tresen und ver- in Nordrhein-Westfalen gelandet das St.-Michaels-Heim erworben. dort hatten wir auch ein Haus. Mein sorgte die Männer mit Getränken. waren. Aus diesem Auftrag entstand Das verlief folgendermaßen: Ernst Vater hatte uns vorsorglich dort Ruth fragte mich, was ich den Weih- 1950 die Gemeinde Düsseldorf Bester teilte mir mit, dass Schwes- untergebracht, um uns besser zu nachten machen würde und nicht und vier Jahre später die Gemeinde ter Friedchen ihn angesprochen schützen, er wollte uns während des Lust hätte mit zur Weihnachtsfeier Dortmund.) hätte und sich wünschte, dass ich Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 6 7
Interview mit Interview mit Inge Inge Kammrath Kammrath Nachrichten aus der Friedensstadt vielleicht im Herbst nach Berlin kä- Als die Johannische Kirche das Gut Hinter den Kulissen – Trödel auf dem Bunten Markt me. Dabei blieb es erst einmal. Die Schönhof kaufte, bin ich am An- Sekretärin von Ernst Bester, Christel fang mit einem Fahrzeug von Ewald Gerke, hatte aber schon Frieda Mül- Müller und einigen Frauen an vielen ler geschrieben und ihr mitgeteilt, Wochenenden zum Arbeitseinsatz dass ich bereit wäre, zu kommen. auf Gut Schönhof gefahren und ha- Sie beantwortete das Schreiben mit be dort mitgeholfen. den Worten: „Bringst zu Kirchen- tag alle deine Sachen mit. Ich habe Meine berufliche Tätigkeit war da- schon Quartier und eine Arbeit für mit noch nicht zu Ende. Ich saß dich.“ Ich wohnte im St.-Michaels- im St.-Michaels-Heim im Büro und Heim, und während der Umbaupha- schrieb Rechnungen für die Johan- se regnete es gelegentlich in unsere nischen Betriebe GmbH. Als die Zimmer, so dass wir vorübergehend ersten Wohnungen in der Friedens- im kircheigenen Wohnhaus in Niko- stadt fertig gestellt wurden, bin ich lassee untergebracht wurden. mit meiner Mutter im Dezember 1995 in die Bismarckstraße 4 gezo- Die Tätigkeit für die Johannische gen. Im Büro der Friedensstadt habe Kirche war nur ein kurzer Abschnitt ich auch noch gearbeitet. in meinem Leben, bis ich am 1. Ju- ni 1961 bei der Firma Ewald Müller Hast du Wünsche für die Zukunft? in Berlin-Spandau anfing. Ewald Der Bunte Markt in der Friedens- Hintergrund. Sie machen das schon Müller hatte einen Abschleppdienst Nein, mir gefällt fast alles hier. stadt erfreut sich großer Beliebtheit. seit ca. 10 Jahren. Wer möchte, und eine Autoverwertung für LKWs, Dies liegt neben der freundlichen kann gut erhaltenen Trödel direkt er wurde später der Lebensgefährte Gunnar Pommerening und angenehmen Atmosphäre un- bei den beiden abgeben oder ihn von Frieda Müller. Für diese Firma ter anderem auch am Trödel. Denn in den Container auf dem Friedens- war ich bis zum Erreichen des Ren- beim Trödel auf dem Bunten Markt platz legen. Handelt es sich um Ge- tenalters tätig. Ich habe in der Firma hat schon so mancher einen Schatz schirr, Elektro, Spielzeug, Kleidung, von Ewald Müller nebenbei auch für finden können. Doch wie kommen Tonträger oder Bücher? Für all diese die Johannische Kirche gearbeitet all die Schätze auf den Markt? Gruppen gibt es gesonderte Helfer- und z.B. Predigten abgetippt, wenn teams (über diese werden wir in den donnerstags Geistfreundreden in Dies bedarf mehrerer Arbeitsschritte nächsten Gemeindebriefen berich- Nikolassee stattfanden, die dann und fleißiger ehrenamtlicher Hände. ten). freitags als Texte vorliegen sollten. So gehören zum Beispiel Eva-Marie und Bernd Beeg zu den Helfern im Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 8 9
Nachrichten aus der Friedensstadt Eva-Marie kümmert sich um das Ge- Dort ist genau vermerkt, was nicht sie sich mit. Außerdem sind die Ge- herzlich eingeladen, beim Trödel auf schirr, Bernd um Fahrräder und elek- angenommen wird. Leider halten spräche mit den Kunden immer inte- dem Bunten Markt vorbeizuschau- trische Geräte. Die beiden sortieren sich die Menschen aktuell nicht im- ressant und der Trödel wird sehr gut en. Und wer beim Aussortieren zu die abgegebenen Utensilien immer mer daran. angenommen. Hause gut erhaltene Kostbarkeiten dann, wenn es ihnen körperlich gut findet, die jemand anderes vermut- geht, bevor ein Markt stattfindet je- Auch ist die Qualität der abgegebe- Außer auf dem Bunten Markt wer- lich noch gebrauchen kann, darf doch jeden Tag. nen Utensilien sehr unterschiedlich. den die Kostbarkeiten auch auf dem diese sehr gerne abgeben. Der Container ist keine Müllentsor- Weihnachtsmarkt im Waldfrieden Dabei findet zuerst eine Vorsortie- gungsstation! Im Idealfall sind die angeboten. Dieser konnte aufgrund Ein herzliches Dankeschön an alle rung statt. Ist das Geschirr noch gut, Sachen daher grundsätzlich sauber der Pandemie in den letzten Jahren Spender:innen, Helfer:innen, Ver- das heißt nicht angeschlagen, nicht (maximal ein wenig eingestaubt) leider nicht stattfinden, was sich all- käufer:innen und Kunden. dreckig und bei einem Geschirr-Set und funktionstüchtig. Leichte Ge- mählich in Platzproblemen bemerk- vollständig? Ist ein evtl. Goldrand brauchsspuren (kleinere Kratzer o.ä.) bar macht und Erfindungsgeist bei PS: Da die Bunter-Markt-Saison intakt? Ist das Haushaltsgerät sauber sind kein Problem, aber dass in den der Lagerung erfordert. für dieses Jahr vorbei ist, könnt ihr und funktionstüchtig? Mit geschul- abgegebenen Säcken Hausmüll mit Bernd und Eva-Marie auch gerne tem Auge werden die abgegebe- entsorgt wird, die Mikrowelle vor Beim Verkauf haben sie Unterstüt- persönlich ansprechen, wenn ihr nen Teile überprüft. Über die Jahre Fett klebt oder eine Toilettenbrille zung von lieben Helfer:innen wie etwas sucht. Sie öffnen ihre Samm- haben die beiden einen Blick dafür mit entsprechenden Resten abgege- Evas Bruder Peter, Veronika Müller, lerräume bei Bedarf auch außerhalb entwickelt, was noch gut ist und vor ben wird (alles tatsächlich schon ge- Uwe Richter und Beatrix Beese. Da- des Marktes. allem gebraucht wird, also gut ver- schehen), geht wirklich nicht! für sind sie sehr dankbar. Es ist ein Nancy Liebner kauft werden kann. fröhliches Team, das sich um den Die Helferteams sind keine Müllent- Verkauf kümmert, was sich jedoch Ist die erste Qualitätskontrolle über- sorger. Sie machen das zum Wohle über ein wenig personelle Unter- standen, werden die Teile für den anderer ehrenamtlich in ihrer Frei- stützung durchaus noch freuen wür- Verkauf noch einmal ordentlich auf- zeit. Es wäre daher ganz wunderbar, de. gemöbelt: Gläser werden poliert, wenn bei der Abgabe der Sachen Geschirr geputzt, Geräte repariert, überlegt werden würde, würde ICH Auch beim Transport und der Ent- Fahrräder generalüberholt. Den das anfassen/sortieren/kaufen wol- sorgung der nicht brauchbaren Sa- Kunden auf dem Bunten Markt wer- len so wie ich es abgebe? Nur wenn chen haben Eva-Marie und Bernd den nur „gute“ Sachen angeboten. diese Frage mit einem Ja beantwor- Unterstützung. Hier helfen ihnen tet werden kann, sollte eine Abga- Christoph Glistau und Dominik Nö- Was nicht gebraucht werden kann, be erfolgen. Trotz einiger Negativ- renberg. muss kostenpflichtig entsorgt wer- erfahrungen machen die beiden ihre den. Deswegen ist es wichtig, dass Aufgabe sehr gern. Denn wenn die Wer also gerne stöbert, eine beson- bei der Abgabe des Trödels das Kunden auf dem Bunten Markt et- dere Tasse oder Equipment für den Schild am Container beachtet wird. was Schönes für sich finden, freuen ersten eigenen Hausstand sucht, ist Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 10 11
Nachrichten aus der Friedensstadt Das kleine Wunder in der Friedensstadt hohe Gras. Dort stieß ich plötzlich Nachbarn, um das wichtige Nass mit dem Fuß auf einen Gegenstand zu holen. Als das Erdreich einiger- mit Holzstiel. Siehe da, welch ein Er- maßen feucht war, konnte endlich staunen, es war ein alter Militärfeld- gepflanzt werden. Anschließend spaten, der nur mit einem Teil aus machten wir rundherum den Ein- der Erde schaute. Damit hatten wir gang und den Weg noch sauber, ein schon einmal etwas zum Graben Zweig von der Kiefer diente als Be- und zum Lockern. Und ich dachte sen-Ersatz. Wir betrachteten unser so bei mir: „Jetzt fehlt nur noch eine Werk, fanden es gut gelungen und Harke.“ Es dauerte gar nicht lange, sagten zu uns: „Nun fehlt uns noch und ich fand eine halbverrostete Ei- ein kräftiger Regenschauer. Aber, senharke, die durchaus ihren Zweck es war klarer Himmel und die Son- erfüllen würde. Nun konnten wir die ne schien zauberhaft. Schließlich Pflanzfläche sauber machen und machten wir Feierabend in der Hoff- zum Bepflanzen vorbereiten. Aber nung, vielleicht regnet es ja in der die Erde war trocken, sehr trocken. Nacht, oder morgen, sonst müssen Es war nach der Wende, als wir die sich vor dem grauen Gebäude zwei In diesem Zustand konnte man un- wir eben noch einmal Wasser holen. Friedensstadt wieder unser Eigen große gemauerte Blumenkästen möglich pflanzen. Wir beschlossen, Wir marschierten mit den Kindern nennen durften. natürlich mit Unkraut bewachsen, von irgendwoher Wasser zu besor- und unserer leeren Kiste zurück meterhoch. Also beschlossen wir: gen. Naheliegend war bei Familie zum Glauer Hof, um uns von allen Es hatten sich einige Gärtner und Die wollen wir bepflanzen, damit Rücker, die gleich gegenüber woh- anderen Helfern zu verabschieden. Helfer getroffen, um in der Frie- der Eingang nicht so trist aussieht. nen, um etwas Wasser zu bitten. Auf dem Weg nach Hause, Richtung densstadt etwas aufzuräumen und Soweit so gut, aber die Erde in den Jetzt fehlte noch eine Kanne oder Berlin, fuhren wir am Waldfrieden die Flächen an den Wegrändern Kästen war natürlich trocken und etwas ähnliches, um das Wasser zu vorbei, plötzlich verschwand die und Eingängen von Wildkräutern knochenhart. Werkzeug war nicht transportieren. Sonne und eine gewaltige Regen- zu reinigen. Wir hatten einige Käs- vorhanden, das heißt: Wir hatten Im hohen Gras fanden wir auch die- wolke kam zum Vorschein. Es fing ten mit Frühlingsblumen zur Verfü- auch nichts dabei. Eigentlich woll- ses Gefäß, einen alten Eimer. Meine an zu tröpfeln, um dann in einem gung, um etwas Farbe auf die lee- ten wir nur erst einmal schauen, wo Frau nahm die beiden Kinder an die starken Regenschauer zu enden. ren Flächen und Pflanzgefäße zu wir Blumen pflanzen können. Um Hand und ging mit ihnen über die Wir waren überglücklich, freuten bringen. So gingen wir also mit eini- Spaten oder Hacke zu holen, hät- Straße und sang dabei: „Es regnet, uns sehr und voller Dank, dass unser gen Gruppen verteilt an die Arbeit. te jemand bis zum Glauer Hof ge- es regnet, die Erde wird nass…“ Ei- Wunsch so schnell erfüllt wurde. Ein Jede Gruppe mit „Kind und Kegel“ hen müssen. Na ja, und wie gesagt, nige Leute, die mit Fahrrad vorbeika- kleiner Wunsch, ein kleines Wun- an eine andere Stelle, die man ver- Werkzeug war noch wenig vorhan- men, wunderten sich sehr und blick- der, welches wir bis heute nicht ver- schönern wollte. Ich kam mit mei- den. So beschloss ich einen Gegen- ten erstaunt zum Himmel. So ging gessen haben. ner Familie und einem kleinen stand zu suchen, um die alte Erde die kleine Gruppe Wasser holen; Heinz Träger Jungen Markus aus Kaulsdorf an in den Pflanzgefäßen aufzulockern. etliche Male über die Straße zum die Glauer Wache. Dort befanden Ich ging ins Umfeld nebenan, ins Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 12 13
Nachrichten aus der Friedensstadt Neubau KITA August 2021 L, Mit Hilfe von ganz OBEN, 12m Kuchenblech, 16 Arbeitseinsätzen, je Oktober 2021 128 Stunden bei Regen, Wind und Extremhitze, haben wir die 1100 qm KITA Dacheindeckung nun endlich geschafft. Danke von allen an alle, wir werden Eure Unterstützung nie vergessen. Mit Gott! Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 14 15
Nachrichten aus der Friedensstadt Lindenhof zweite Reihe West Johannischer Friedhof Glau Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 16 17
Begegnungen mit Joseph Weißenberg Joseph Weißenberg seinen irdischen Tod hinaus fort bis aber er beklagt sich nie über diese Hause, mit denen er das bescheide- als Arbeitgeber heute. Zeit; im Gegenteil, er spricht stets ne Mahl teilt. Schauen wir in das Leben unseres mit Freude von seiner Arbeit bei „Zwei Lebensstützen brechen nie Meisters: Joseph Weißenberg wird der Gräfin Seherr-Thoß oder beim In der Ausführung aller Arbeiten ist – Gebet und Arbeit heißen sie.“ als Sohn von Tagelöhnern im Jahre Schäfermeister Schellner. Mit der der Meister äußerst korrekt und ver- Dieser Ausspruch ist im deutschen 1855 in Schlesien geboren, und wie Gräfin verbindet ihn bis zu ihrem langt das auch von anderen. Hier Sprachraum wohl seit dem 11. Jahr- in dieser Zeit überall auf dem Land Heimgang eine von gegenseitiger kann er recht energisch und auch hundert bekannt, und er ist für un- üblich, muss er schon als Kind mit Achtung geprägte Zuneigung, und einmal laut werden. Dabei darf man seren Meister Joseph Weißenberg anpacken. Kinderarbeit ist in dieser es ist bekannt, dass sie den späteren aber auch nicht vergessen, dass – bis zeitlebens richtungsweisend. Der Zeit – besonders in den Städten – Maurer auf dessen Arbeitsstellen be- heute – im Handwerk ein rauer Um- Meister erhebt diesen Satz sogar weit verbreitet, im Jahre 1858 arbei- sucht – in herrschaftlicher Kutsche! gangston gang und gäbe ist. zum geistlichen Lehrwort und lässt ten 12.500 Kinder im Alter von 8 bis Das Gebet begleitet den Meister Nachdem der Meister 1903 auf Ge- ihn am Gesims des Heilinstitutes in 14 Jahren in preußischen Fabriken, ebenfalls schon in jungen Jahren, heiß des Heilands seinen irdischen der Friedensstadt anbringen. Dort obwohl das Mindestalter für Fabrik- und als Ministrant steht er bereits Beruf aufgibt und sich ganz der Hei- übersteht der Satz die Zeit der Be- arbeit seit 1853 auf 12 Jahre festge- in einer geistlichen Arbeit, die sein lung und Erlösung der Menschen satzung der Friedensstadt durch Na- legt ist. ganzes Leben durchzieht. widmet, findet er innerhalb kurzer tionalsozialisten und Rote Armee, Die Arbeit auf dem Gut Seherr-Thoß Schon von jungen Jahren an zeigt Zeit treue Helfer und Mitarbeiter – und ist in erneuerter Form bis heute scheint jedoch nicht von der andern- sich die liebevoll-fürsorgliche und Frauen und Männer, die ihn in seiner dort zu sehen. orts weit verbreiteten Ausbeutung konsequente Art, mit der der Meis- Mission unterstützen. Ihnen lebt er Wenn wir das Leben und Wirken gekennzeichnet zu sein. Im Gegen- ter seinen Mitmenschen, seinen eine Ordnung vor, der er sich auch unseres Meisters betrachten, dann teil, nach dem Tod der Eltern des Kameraden und Kollegen begeg- selbst unterstellt. Manchmal legt er dürfen wir erkennen, dass beides Meisters im Jahre 1866 nimmt sich net. Er ist immer bereit, anderen zu bestimmte Anordnungen aber etwas von diesen zwei Lebensstützen ge- die Gräfin der Waisen an und sorgt helfen; und zum Leidwesen seiner weiter aus, wie folgende Begeben- prägt und durchdrungen ist: Gebet für deren Unterhalt und Ausbildung. Ehefrau Auguste bringt er in seiner heit in humorvoller Art beschreibt: und Arbeit. Das beginnt im frühen Vom Meister ist bekannt, dass er in frühen Berliner Zeit oft nach Feier- Schwester Helene Seume wird im Kindesalter und setzt sich über diesen Jahren schon viel arbeitet, abend hungrige Menschen mit nach Jahre 1907 vom Meister von einer Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 18 19
Begegnungen mit Joseph Weißenberg schweren Krankheit geheilt und wird ab. – Am nächsten Morgen kommt neue Anweisungen in seiner kurzen, werden. Viele von ihnen berichten ihm eine treue und gewissenhafte es, wie es kommen muss. Schwes- klaren und unmissverständlichen aber, dass sie sich auch in dieser Haushälterin. Sie folgt ihm nicht nur ter Seume sieht mit Entrüstung den Art.“ schweren Zeit vom Meister begleitet in die Friedensstadt, sondern später angeschnittenen Schinken und kann Der Meister kümmert sich auch um fühlen. auch in die Verbannung nach Ober- schnell zwei und zwei – ein Her- das persönliche Wohl seiner Arbei- Die Höhe des gezahlten Lohnes bie- nigk. Aus der Berliner Zeit kann fol- renabend und ein angeschnittener ter und deren Familien, und das wa- tet ebenfalls keinen Grund zur Kla- gendes berichtet werden: Schinken – zusammenzählen. Sie ren nicht wenige: „Zeitweise waren ge, wovon auch folgender Bericht Den Haushalt des Meisters zu füh- stellt den Meister daraufhin zur Re- über 100 Arbeiter beschäftigt“, be- zeugt: ren bedeutet auch, mit knappen de, wer den Schinken angeschnit- richtet Bruder Krause. Mitteln auskommen zu müssen und ten habe. Treuherzig antwortet der Im Siedlungswerk sind nicht nur Frithjof Rohr wird als Heizungsin- trotzdem alle satt machen zu kön- Meister: „Ich war es nicht!“ hauptamtliche Mitarbeiter und Ho- genieur vom Meister beauftragt, für nen. Das erinnert an Katharina von Diese Abende der Geselligkeit ge- norarkräfte (Architekten, Ingenieure das Altersheim eine zentrale Warm- Bora, die Frau Martin Luthers, die hören für den Meister zu den raren etc.) angestellt, sondern auch viele wasserheizung zu planen. Diese auch immer sehen musste, wie sie Momenten der Entspannung. Für ehrenamtliche Helfer. Schon 1919 Planung erweist sich für Bruder Rohr die Gäste, die ihr Martin so groß- die Anwesenden sind sie ebenfalls machen sich erste Freiwillige auf, als überraschend einfach, da das zügig eingeladen hatte, satt bekam. beglückend. Bei aller Freude gibt es auf dem erworbenen Gelände der Haus wärmetechnisch so ideal wie Schwester Seume hat also die Ober- aber auch immer wieder ernste Hin- Friedensstadt Bauland vorzuberei- möglich konstruiert ist. Bruder Rohr aufsicht über die Speisekammer weise und Prophezeiungen, die die ten. berichtet: und deren knappe, kostbare Güter, Anwesenden manchmal erst viele Ich kam bereits am nächsten Tage und der Meister nennt sie liebevoll Jahre später einordnen können. Der Bau der Friedensstadt erfolgt in zum Meister und brachte ihm die „Mein Feldwebel“. den wirtschaftlichen wohl schwers- Zeichnungen wieder zurück und die Mit der Gründung der Friedensstadt ten Zeiten, die Deutschland in Frie- Kostenzusammenstellung, die ich Es ist ein froher Herrenabend beim beginnt unser Meister 1920 ein gro- denszeiten durchleben muss: die ihm vorlegen wollte. Als ich ihm das Meister, von dem Frithjof Rohr be- ßes Siedlungswerk. Er ist zu dieser Hyperinflation von 1919 bis 1923 Gesamtergebnis übergab, griff er in richtet, in dessen spätem Verlauf die Zeit bereits 65 Jahre alt, steht also in und die Weltwirtschaftskrise von seine Brieftasche und gab mir fünf- Anwesenden nicht nur Durst, son- einem Alter, in dem sich andere auf 1929 bis 1933. Beide haben großen undsechzig Mark und sagte: »Das ist dern auch Hunger verspüren. Der ihren Ruhestand vorbereiten. Recht- Einfluss auf den Fortgang der Arbei- für deine Arbeit.« Ich wollte es zu- Meister weiß von einem herzhaf- lich steht die Arbeit unter der Lei- ten. Der Kauf des Geländes und der erst nicht annehmen, aber er dräng- ten Schinken in der Speisekammer. tung der Siedlungs-Genossenschaft, Baumaschinen erfolgt durch Spen- te darauf, weil es bei ihm üblich war, Doch über die wacht Schwester Seu- geistig und praktisch leitet aber der den – „eine Stadt aus Trauringen dass das Wort »jede Arbeit ist ihres me. Verschmitzt fragt der Meister Meister die Arbeiten. erbaut“. Durch die eigene Landwirt- Lohnes wert« beherzigt wurde.“ Frithjof Rohr, ob dieser einen Schin- Bruder Friedrich Krause berichtet: schaft oder Vermietung werden Ein- ken anschneiden könne. Frithjof be- „Der Meister kam jeden Mittwoch nahmen generiert. Oft ist das Geld Es ist ebenfalls bekannt, dass der jaht dies und schneidet kurz darauf und später auch jeden Sonntag nach aber knapp oder es fehlt ganz. Dann Meister stets großzügig im Geben zur Freude aller Anwesenden etliche Glau und überzeugte sich von dem müssen die Arbeiten unterbro- von Trinkgeld war. Scheiben vom herzhaften Schinken Fortschritt der Arbeiten und gab chen und sogar Arbeiter entlassen Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 20 21
Begegnungen mit Joseph Weißenberg Schweinestall. Die Tiere – fertig ist, sagt Joseph Weißenberg jetzt nicht gekommen wäre, hätte decken somit einen gro- zur Bauherrin: „Jetzt machen wir die Wand herunterstürzen können!“ ßen Teil des Fleischbe- daraus ein Café und du wirst die Er holte den Polier Mittelstedt und darfs der Bewohner. Die Sonnenwirtin.“ Dies tritt so ein. Das ließ uns herausholen. So kamen wir Familie Meyer – daher Café „Goldene Sonne“ mit Pensi- wieder wohlbehalten zu unserer der Name „Meierei“ onsbetrieb eröffnet und wird bereits Arbeitsstätte auf dem Bauplatz, weil – bringen in fünf Bahn- 1931 wegen starker Nachfrage durch unser lieber Meister uns so wohl be- waggons Vieh und Ge- einen kleineren Saal erweitert. Spä- hütet hatte. rätschaften mit. Es ist ter kommt noch ein großer Saal mit ein langer Weg von der 600 Plätzen sowie Wohnungen im Dass bei aller Arbeit und manchem Umsiedlung eines Bau- Dachgeschoss hinzu. Eine Terrasse Rückschlag auch die Freude nicht ernhofes aus der Prignitz folgt, auf der 1.200 bis 1.500 Gäste zu kurz kommt, auch dafür sorgt der in die Friedensstadt. Jo- den Blick sogar bis nach Berlin ge- Meister, wie wieder Frithjof Rohr be- seph Weißenberg hat nießen können. richtet. Beim Ausheben der Baugru- Jahre zuvor zu Anna ben für die Gottesdiensthalle kam Meyer gesagt, dass er ei- Der Meister begleitet nicht nur die es zu Grundwassereinbrüchen. Dar- ne Landwirtschaft plant Arbeiter in der Friedensstadt, er aufhin geschah Folgendes: und sie diese leiten wird. schützt sie auch. Davon berichtet Diese Herausforderung Karl Neumann: Der Meister sah sich die Grube an Joseph Weißenberg beim Bau der Hallenkirche nimmt Anna Meyer an. – Es war, als wir beim Bau des gro- und rief alle zusammen, die an die- ßen Saales unserer Gaststätte „Zur ser Arbeit beschäftigt waren. Jedem goldenen Sonne“ waren. Der Polier, Einzelnen gab er ein Geldstück und Für bestimmte Aufgaben holt der Im Jahr 1927 beginnen Anhänger Bruder Adolf Gast, schickte mich sagte, sie sollten sofort in den Wald- Meister ganz gezielt Menschen in des Meisters aus Berlin-Weißensee und meinen Arbeitskameraden, Bru- frieden gehen und das Geld vertrin- seine Siedlung oder betraut sie dort über den Dächern der Friedens- der Julius Rogawsky, zur Kiesgrube. ken, es dürfe aber nicht ein Pfennig mit neuen Aufgaben. Er vertraut da- stadt am Fuchsberg mit dem Bau Wir sollten ein paar Loren scharfen davon übrig bleiben. Die Leute ta- bei ihren Fähigkeiten, die sie manch- eines Hauses. Die Erdarbeiten sind Kies zum Bauen suchen. Bei unse- ten, wie der Meister befohlen hatte; mal selbst noch nicht kennen. Zwei aufwendig: Die Sandmassen des rem Graben kamen wir immer tiefer denn es war für die Anhänger des Beispiele: Hanges werden durch starke Wehr- in die Kiesgrube hinein, denn wir Meisters selbstverständlich, dass Für die Versorgung der Friedens- mauern abgefangen. Dadurch ent- fanden lauter schönen, groben, stei- jeder Befehl seine Bedeutung hatte stadtbewohner mit Milch und ande- stehen an der Rückfront des Hauses nigen Kies. und deshalb unter allen Umständen ren Produkten entsteht in den Jahren ein zweites Stockwerk und ein Pla- Plötzlich steht der Meister vor der aufs Genaueste durchgeführt wer- zwischen 1922 und 1934 ein groß- teau. An der Vorderseite gehen Ter- Grube und sagt, dass wir in großer den musste. Als sie zu ihrer Arbeit zügiger landwirtschaftlicher Betrieb rassen und Serpentinen abwärts zur Gefahr ständen. „Ihr seid zu tief zurückkehrten, sahen sie, dass das mit vier Wohnungen, einem Rin- heutigen Birkenstraße. Als der Bau reingegangen. Seht euch einmal die Grundwasser aus der Grube gewi- derstall mit 120 Kühen und einem 1928 – übrigens mit Zentralheizung hohe Wand über euch an. Wenn ich chen war. Der Meister gab ihnen Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 22 23
Begegnungen mit Joseph Weißenberg eine scherzhafte Erklärung und sag- würden. Wenn mir die Zeit manch- (aber nicht im Ernst): „Die Leute re- der Arbeit. Gehe in die Küche und te, dass sie selbst dieses Wasser ja mal zu lange erschien und ich warf den schon über mich, dass ich euch laß dir etwas zu essen geben.“ ausgetrunken hätten. ein: „Aber so lange wird doch das so lange arbeiten lasse.“ Wir waren Weiter berichtet Erich Suckau: Die Betonung liegt auf „scherzhaft“; nicht dauern“, so sagte er kurz da- manchmal zur Mittagspause auf Der Meister wußte alles. Er wußte wir sehen hier zweierlei: Der Meis- rauf: „Eher schaffen wir es nicht. dem Felde geblieben, dann brachte auch, daß ich seit dem Frühstück ter löste das Problem und motivierte Es ist ein schönes Stück Arbeit, das uns der Meister selbst das Essen he- nichts gegessen hatte. – Als ich am zudem seine Mitarbeiter. will schon gemacht sein. Da heißt raus. Ein Eimer voll Erbsensuppe (et- Montag wieder zur Arbeit kam, es, früh auf und spät nieder, sonst wa 8-10 Liter) mit Brot – und 1 Liter war Ruhe, und die ist auch geblie- Einen beeindruckenden Bericht kommt man nicht rum.“ Daraufhin Schnaps, welchen er selbst gemacht ben, solange ich dort war. Im Früh- über den von Gebet und Arbeit ge- sprach er noch das Gedicht von hatte. Das war so eine Sonderprä- jahr 1929 war meine Lehrzeit laut prägten Alltag in der Friedensstadt dem Bauern, in welchem vorkommt: mie von ihm. Er hatte seinen Spaß Vertrag beendet. Ich wartete nun verfasst Bruder Hermann Feder, der „...und hätten wir den Bauern nicht, daran, wie es uns schmeckte. Er sag- immer auf den Termin meiner Ge- als Zwanzigjähriger ein Jahr lang die Städter litten Not!“ Der Meister te immer: „Ihr braucht das für die- sellenprüfung. Wir waren vier oder (1933/34) im Rahmen des freiwil- hatte wieder Recht behalten. Die se Arbeit, sonst würde ich es euch fünf Lehrlinge, und die anderen hat- ligen Arbeitsdienstes beim Aufbau Pausen wurden eingehalten und die gar nicht geben.“ Wir wurden von ten ihre Benachrichtigungen schon der Siedlung mithilft. Unter dem Pflege der Maschinen. Sonst gab dem Schnaps auch nicht betrunken, seit Tagen erhalten. Ich fragte nun Titel „Er ging an unserer Seite“ hat es keine faulen Minuten. Vom frü- sondern bekamen Kraft und Stärke mehrere Male meinen Lehrmeister, unser Kirchenverlag diesen Bericht hen Morgen bis zum späten Abend davon. weshalb ich die meine noch nicht im Jahre 2010 als Broschüre veröf- ging es rund. Beim Pflügen glühte bekommen hätte. Er sagte nur im- fentlicht. sogar manchmal das Auspuffrohr. In 32 Berufen ist der Meister in sei- mer: „Die kommt noch.“ Es war der Der Beifahrer und ich sahen dann nem Leben tätig gewesen. Diese letzte Sonnabend vor der Prüfung, Aus dem ländlichen Schlesien kom- nach solch einem harten Arbeitstag Kenntnisse setzte er nicht nur zum da fuhr ich abermals zum Meister. mend begleitet der Meister in der wie die Erdenklöße aus. Abends er- Bau seiner Friedensstadt ein, son- Auch dieses Mal sagte er mir, wes- Friedensstadt besonders die Arbeit kundigte sich stets der Meister, wie dern half damit auch anderen. Da- halb ich zu ihm gekommen war: in der Landwirtschaft mit großer weit wir gekommen waren. Wenn von berichtet Bruder Erich Suckau. „Du machst die Prüfung! Ich wirke Liebe und Sachkenntnis. Hermann wir dann 20 bis 24 Morgen Land tief In den Jahren 1928/29 kommt er ein!“ Und wie das erste Mal muß- Feder beschreibt dies wie folgt: gepflügt hatten, so sagte er immer: als junger Mann zum Meister in te ich zur Küche gehen und etwas „Was ihr geleistet habt, ist für euch die Sprechstunde, weil er als Mau- essen, weil ich von der Arbeit kam. So wirkte der Meister in technischer und die Maschine zu viel. Ich dan- rerlehrling Probleme auf seiner Ar- Vorher aber hatte ich beim Meister und arbeitsmäßiger Hinsicht, dass ke euch für euren Einsatz. Hier habt beitsstelle hat. Noch bevor Bruder im Zimmer eine mündliche Prüfung man sich wundern musste, wie nach ihr jeder fünf Mark und spült euren Suckau dem Meister die Umstände gemacht, die schwerer war als die seinen Angaben und in dem Al- Staub herunter. Morgen in aller Frü- erzählen kann, sagt der Meister: vor der Innung. Als letztes sagte der ter von fast 78 Jahren alles wie am he geht es weiter.“ Wir waren auch „Da ist ein Geselle, der will dich raus Meister noch: „Und einen Schorn- Schnürchen lief. Er wusste genau meistens schon um 5 Uhr da, bis haben. Aber daraus wird nichts. Du stein, den spachtelt man aus.“ die Zeiten, wann wir mit dem Dün- abends gegen 22 und 23 Uhr. Der lernst aus. Bete deine zwei Vaterun- gen und mit dem Pflügen fertig sein Meister schimpfte auch manchmal ser, ich wirke ein! – Du kommst von Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 24 25
Begegnungen mit Joseph Weißenberg Auch die Prüfung vor der Innung Meister hatte im Brief geantwortet Haus gehen solle, als ob er zur Arbeit Wenn dieser zu einer inneren Ord- hat Bruder Suckau anschließend mit und noch 50 Reichsmark* beigelegt. ginge. Der Bruder befolgt glaubens- nung findet, kann die göttliche Ord- „gut“ bestanden. Da ahnte ich etwas von der Größe treu diese nicht gerade verständliche nung daran aufsetzen. des Meisters. Anordnung. Nach einiger Zeit wird Joseph Weißenberg ist den Seinen (*Der Arbeitslohn eines Arbeiters er morgens angesprochen, und im Wenn wir auf all diese Begegnun- nicht nur ein irdischer, sondern auch betrug 1930 etwa 130 Reichsmark) Laufe des Gesprächs kommt es da- gen blicken, es gibt noch viel mehr ein geistiger Arbeitgeber. Gerade in zu, dass der Gegenüber ihm eine und längst nicht alle sind niederge- den durch Finanz- und Wirtschafts- In Gelddingen ist der Meister äußerst Arbeitsstelle anbietet. – Dieses Bei- schrieben, dann erkennen wir, wie krise bedingten Notzeiten wenden gewissenhaft, er rechnet bis auf den spiel hat übrigens Schule gemacht. umfassend der Meister als Arbeitge- sich die Menschen an den Meister. Pfennig genau. Großzügig hilft er In meiner Jugendzeit ist ein junger ber wirkt, wie vorbildlich er sich um Er nimmt sich ihrer Sorgen an, wirkt Bedürftigen, er spricht sich aber mit Handwerker ebenfalls arbeitslos. seine Mitarbeiter kümmert und wie geistig ein und hilft praktisch. Davon klaren Worten gegen das Schulden- Sein Vater verweist ihn auf besagten einfühlsam er ist, wenn ihm seeli- berichtet Wilhelmine Adam: machen aus. Als ein Mann zu ihm Erlebnisbericht und rät seinem Sohn, sche Probleme begegnen. Damit be- Im Jahre 1931 herrschte allgemein in die Sprechstunde kommt und we- sich jeden Morgen auf den Weg zu geistert er viele Menschen. Sie las- eine große Arbeitslosigkeit. Mein gen seiner Schuldenprobleme um machen, so als ob er zur Arbeit geht. sen teilweise alles stehen und liegen, Mann war in Hamburg auch längere Hilfe bittet, antwortet der Meister: Und auch aus diesem Verhalten hat um ihm zu folgen. Sie gehen mit ihm Zeit arbeitslos. Da habe ich einmal „Für Schulden komme ich nicht auf. sich ein Neueinstieg in das Berufs- nicht nur durch glückliche Zeiten, gebetet: „Lieber Gott, laß doch mei- Aber Arbeit sollst du haben.“ leben ergeben. sondern folgen ihm in Verfolgung, ne Kinder keine Not leiden. Ich will Verhaftung und Verbannung. Sie ja gern entbehren. Aber laß doch Auch hier sehen wir, wie der Meis- In seiner Sorge um die Menschen machen es nicht aus Furcht, sondern die Kinder nicht Not leiden.“ Damals ter mit seiner Hilfe auch immer begleitet der Meister diese immer im aus Liebe. war ich erst kurze Zeit in der Kirche eine Erziehung verbindet. Wenn Gebet und fordert zu selbigen auf: des Meisters und wußte noch nicht, der Mensch sein Schuldenproblem „Beten Sie jeden Abend zwei Vater- Dieser Ruf des Meisters in eine Mit- daß der Meister der Heilige Geist nicht selbst löst, kann man mit noch unser und den ersten Psalm. Wenn arbeit im Werk Gottes sowie die Be- war. Eines Tages erhielt ich einen so viel Geld einspringen, und es hilft das richtig gemacht wird, bleibt der geisterung hierfür wirken bis heute Brief vom Meister, den Schwester nichts. Bis heute finden wir hierfür Segen nicht aus. Ich wirke ein.“ Er fort. Getreu des Meisters Vorbild Friedchen in seinem Auftrage an uns Beispiele. gibt den Menschen in seiner Frie- handeln nach dem Wiedererstehen schrieb. Darin hieß es: „Der Meister densstadt Arbeit und begleitet ihr der Johannischen Kirche auch seine läßt Euch alle herzlich grüßen: So Auch eine andere Begegnung mit ei- Arbeitsleben mit Liebe, Fürsorge Nachfolger Schwester Friedchen und will ich an Euch denken und Euch nem Hilfesuchenden zeigt, wie weit und Fachkenntnis. Der Meister sieht Schwester Josephine sowie jetzt die in Liebe noch was schenken für die das Einwirken des Meisters geht. Ein auch, wo eine Änderung der Begleit- Brüder unserer Kirchenleitung Stefan beiden Kinder, die ich in mein Herz Bruder kommt in die Sprechstunde umstände nur eintreten kann, wenn Tzschentke und Daniel Stolpe. geschlossen habe. Es wird ihnen des Meisters und erzählt von seiner der betroffene Mensch sich ändert: Rainer Gerhardt nichts fehlen, und sie werden immer Arbeitslosigkeit. Der Meister ant- mit Gott verbunden sein.“ Zum lie- wortet, dass der Bruder sich jeden ben Gott hatte ich gebetet, und der Morgen fertig machen und aus dem Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 26 27
GEDANK EN & GEDICHTE Andys Video-Filmtipp aus der Friedensstadt Regisseur: Nigel Cole (Quelle: Wikipedia) Darsteller: Brenda Blethyn Matin Clunes, Tchéky Karyo Vergiss mein nicht! Spieldauer: 91 Minuten „Vergiss mein nicht“ nennt sich die Blume, bringt oftmals Freude, wenn sie kann, steht oft allein, trotz Namensruhme Nach dem Tod ihres Mannes steht Vor kurzem noch angesehenes Mitglied und wenig Menschen schaun sie an. Grace Trevethan vor einem Scherben- einer braven Küstengemeinde, sieht haufen. Die Hobbygärtnerin muss sich sich Grace nun mit Gangstern, Dealern Sie leuchtet lange, viele Stunden, plötzlich nicht nur mit einer heimlichen und der allzu neugierigen Polizei kon- Geliebten, sondern auch mit einem frontiert... bringt sie ihr Licht aus ferner Welt. riesigen Schuldenberg ihres untreu- Beschenkt uns mit den Himmelskunden en Gatten auseinandersetzen. Als die Ein herrlich skurriler typisch englischer Dass vieles Schwere von uns fällt. Gläubiger bereits vor der Tür stehen Film, voller Humor und bis in die Ne- und ihr gesamtes Hab und Gut abtrans- benrollen top besetzt. portieren wollen, stimmt sie einem un- Wenn ihre schöne Zeit vergangen, gewöhnlichen Plan zu: Sie beschließt, Euer Andreas Lehmann ist sie verblüht im schönen Licht. ihren grünen Daumen zu Geld zu Die Winterzeit hat angefangen machen und verwandelt ihr Gewächs- haus, mit Hilfe ihres Gärtners Mathew, Und sie klagt nur: „Vergiss mein nicht!“ kurzerhand in eine Marihuanaplantage. Roland Stein Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 3-2021 28 29
Te r m i n e u n d Ve ranstaltu n gen November 2021 18.12. Samstag Sprechstunde der Kirchenleitung Stefan Tzschentke 11:00-16:00 Friedensstadt, Heilinstitut Daniel Stolpe 06.11. Samstag SecondHand Iris Utesch Terminvereinbarung : 033 731 707 98 218 14:00-17:00 Friedensstadt, neben dem Stübchen Kerstin Urban 18.12. Samstag SecondHand Iris Utesch 07.11. Sonntag Kindergottesdienst mit Gemeinde Markus Moll 14:00-17:00 Friedensstadt, neben dem Stübchen Kerstin Urban 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 19.12. Sonntag Gottesdienst Angela Passinger 14.11. Sonntag Gottesdienst Joachim Steffen 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 19.12. Sonntag Kindergottesdienst Katharina 14.11. Sonntag Gesprächskreis zur Bergpredigt Gemeindehelfer/ 11:00 Schulgebäude Friedensstadt Schröder 14:00 Schulgebäude Friedensstadt Innen 19.12. Sonntag Weihnachtskonzert der Urgemeinde mit Antje Sonntag 20.11. Samstag Sprechstunde der Kirchenleitung Stefan Tzschentke steht noch nicht fest Adventskaffee, Kirche im Waldfrieden 11:00-16:00 Friedensstadt, Heilinstitut Daniel Stolpe 24.12. Freitag Weihnachts-Gottesdienst Luise Marek Terminvereinbarung : 033 731 707 98 218 14:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 20.11. Samstag SecondHand Iris Utesch 24.12. Freitag Weihnachts-Gottesdienst Olaf Börner 14:00-17:00 Friedensstadt, neben dem Stübchen Kerstin Urban 16:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 21.11. Sonntag Gottesdienst Johannes Marek 31.12. Freitag Silvester-Gottesdienst Rainer Gerhardt 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 16:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 21.11. Sonntag Kindergottesdienst (Kinder-Nachmittag) Luise Marek 31.12. Freitag Gebet zum Jahreswechsel 11:00 Schulgebäude Friedensstadt 23:45 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 28.11. Sonntag Gottesdienst Friedhard Werner 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee Januar 2022 28.11. Sonntag Kunsthistorischer Spaziergang durch den Treffpunkt 02.01. Sonntag Gottesdienst Prediger/in 14:00 Schlosspark (Kunsthistorikern N. Koppe) Bauernmuseum 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 09.01. Sonntag Kindergottesdienst mit Gemeinde Prediger/in Dezember 2021 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 04.12. Samstag SecondHand Iris Utesch 16.01. Sonntag Gottesdienst Prediger/in 14:00-17:00 Friedensstadt, neben dem Stübchen Kerstin Urban 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 04.12. Samstag Offene Bücherstube Martina Kliesener 23.01. Sonntag Gottesdienst Prediger/in 14:00-17:00 Museum Friedensstadt 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 05.12. Sonntag Gottesdienst Claudia Brunner 23.01. Sonntag Kindergottesdienst Prediger/in 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 11:00 Schulgebäude Friedensstadt 05.12. Sonntag Kindergottesdienst Joachim Steffen 30.01. Sonntag Gottesdienst Prediger/in 11:00 Schulgebäude Friedensstadt 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee 12.12. Sonntag Gottesdienst Johannes Molch 11:00 Kirche im Waldfrieden, Blankensee Aktuelle Sprechstundentermine für die Monate Dezember und Januar 12.12. Sonntag Kunsthistorischer Advents-Spaziergang Treffpunkt bitte WEG UND ZIEL entnehmen. 14:00 durch Blankensee Bauernmuseum Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 3-2021 30 31
Mitteilungen und Hinweise Leserbrief Aus der Gemeinde Gottesdienste per Videostream WO SICH FUCHS UND Versteck. Da die Wiese neben dem findet man unter: HASE GUTE NACHT SAGEN „Würfel“ in diesem Sommer nicht Taufe https://www.johannische-kirche. gemäht wurde, war sie erstmalig In der Urgemeinde wurden Mo- org/mediathek/live-gottesdienst. Obwohl auf einem Dorf aufgewach- Kinderstube für zwei kleine Reh- ritz Krüger sowie Emma und Kira html sen, war ich noch nie so nah und kitze. Zur großen Freude der Haus- Steinicke getauft. Wir wünschen vor allem bewußt an der Natur wie bewohner, die auch fleißig Fotos den Täuflingen für ihren weiteren hier in der Friedensstadt. geschossen haben. Immer wieder Lebensweg Gottes Schutz und Se- Die Musikanten Das mag an der ruhigen Lage mei- informierten wir uns gegenseitig gen. Proben im Clubraum Friedensstadt ner Wohnung liegen und daran, daß telefonisch: Jetzt sind sie wieder da! sind mittwochs von 19.30-20.30 ich endlich viel Zeit zum Beobach- Das Muttertier kam bereits im pral- Heimgang Uhr. Kontakt: Katharina Schröder ten habe. len Sonnenschein zum Trinken und Aus unserer Gemeinde wurde 0172 835 90 87. Die Vogeltränke auf der Terrasse brachte dann später auch die Klei- Bernd Domke in die ewige Heimat ist ebenerdig. So tauchen schon nen mit. Die drei fühlen sich hier abgerufen. vor Einbruch der Dunkelheit nach- geborgen und sind immer wieder In eigener Sache einander drei Igel auf, um sich zwischen dem hohen Gras zu ent- Berufungen Dieser Gemeindebrief wird klima- einen Schluck zu genehmigen. Da- decken. Zur Religionslehrerin wurde Lea neutral und auf 100 % Recycling- nach trauen sich dann ein kleiner Dorit Göhmann Meißner berufen. Marc Grunow Papier gedruckt. Fuchs und ein Waschbär aus ihrem ist neuer Konfirmandenlehrer. Wir wünschen ihnen für ihr neues Amt Gottes Segen und gute Inspi- ration. Öffnungszeiten Secondhand & Stübchen: 06.11.2021 14-17 Uhr 20.11.2021 14-17 Uhr 04.12.2021 14-17 Uhr 18.12.2021 14-17 Uhr Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 32 33
Mitteilungen und Hinweise Einladung zum Ewigkeitssonntag am 21. November 2021 F E N S T E R S I N GE N I M A D V E N T 2 02 1 wann´s erste Lichtlein brennt: wann´s zweite Lichtlein brennt: „Gemeinsam statt einsam“ ist die Das Team von reverti möchte an wann´s dritte Lichtlein brennt: Überschrift für das vielfältige und diesem Tag mit einem liebevoll tröstende Programm, welches wie- ausgewählten Programm betroffe- der am Ewigkeitssonntag, den 21. nen Menschen helfen, die Gefühle wann´s vierte Lichtlein brennt: November 2021 um 13.30 Uhr im der Hilflosigkeit und des Alleinseins Café Tassé im Frieda-Müller-Haus zu verarbeiten, die eigene Trauer in der Friedensstadt beginnt. zu verstehen und mit dem Verlust eines nahestehenden Menschen j e w e i l s n a c h d e m Ab e n d g e b e t Nach dem Tod eines geliebten Men- umzugehen. Denn oft fühlt man schen befinden wir uns mit unserer schon Trost, wenn man merkt - ich a m B r u n n e n v o r de m C a f é Ta s s é Trauer in einer neuen Situation, in bin nicht allein. der es heißt, sich zurechtzufinden. * S ü d se i t e F r i e d a - Mü l l e r - H a u s * Trauer ist uns fremd und ungewollt. Anmeldung und weitere Informa- ☺Einfach vorbeikommen, ☺gute Laune, Hilflosigkeit und Verdrängung neh- tionen unter unserer kostenfreien men oft überhand und die Vorstel- Service-Rufnummer (reverti): ☺Sopran-Alt-Tenor-Bass- Singestimme lung, dass Trauer uns hilft, Erlebtes 0800 - 015 07 49. zu verarbeiten und daran zu wach- ☺sowie warme Kleidung mitbringen! sen, liegt uns fern. Daher tut es gut, Für diese Veranstaltung gilt die 3G- sich Unterstützung zu holen, denn Regel! Familie und Freunde fühlen sich oftmals ebenfalls überfordert. Der Eintritt ist frei! Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 34 35
Mitteilungen und Hinweise TELEFONÜBERTRAGUNG Gottesdienst im St.-Michaels-Heim Sonntag, 11 Uhr Abendgebet aus dem Gemeinderaum Mittwoch 14-tägig 19 Uhr Friedensstadt täglich 17 Uhr Die Telefonnummer 089 121 405 900 wählen. Die Telefonnummer 089 121 405 900 wählen. (Bei schlechter Verbindung oder Besetztzeichen (Bei schlechter Verbindung oder Besetztzeichen 030 201 63 49 00) 030 201 63 49 00) Nach der Ansage die Konferenznummer 16 882 Nach der Ansage die Konferenznummer 31 909 eingeben und mit Rautetaste # bestätigen. eingeben und mit Rautetaste # bestätigen. Bitte die PIN 24081855 eingeben und mit Bitte die PIN 24081855 eingeben und mit Rautetaste # bestätigen. Nun seid ihr mit dem Rautetaste # bestätigen. Nun seid ihr mit dem Gottesdienstraum verbunden. Das Telefon- Gottesdienstraum verbunden. Das Telefon- Mikrofon ist für diese Zeit stumm geschaltet Mikrofon ist für diese Zeit stumm geschaltet Abschiedsfeier Friedhof Gottesdienst im Waldfrieden Johannische Kirche, Glau Sonntag, 11 Uhr Die Telefonnummer 089 121 405 900 wählen. (Bei schlechter Verbindung oder Besetztzeichen Die Telefonnummer 089 121 405 900 wählen. 030 201 63 49 00) (Bei schlechter Verbindung oder Besetztzeichen 030 201 63 49 00) Nach der Ansage die Konferenznummer 92 885 eingeben und mit Rautetaste # bestätigen. Nach der Ansage die Konferenznummer 92 885 eingeben und mit Rautetaste # bestätigen. Bitte die PIN 24081855 eingeben und mit Rautetaste # bestätigen. Nun seid ihr mit dem Bitte die PIN 24081855 eingeben und mit Gottesdienstraum verbunden. Das Telefon- Rautetaste # bestätigen. Nun seid ihr mit dem Mikrofon ist für diese Zeit stumm geschaltet Gottesdienstraum verbunden. Das Telefon- Mikrofon ist für diese Zeit stumm geschaltet Videoübertragung nach Ansage Gemeindebrief Urgemeinde Friedensstadt 4-2021 36 37
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