Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern

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Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
25. Ausgabe
                         Weihnachten 2019

                                                    P
Pfarrbrief
Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
Impressum
                     Herausgeber: Der Pfarreirat St. Maria Magdalena Geldern.
              Redaktion: Informations- und Öffentlichkeitsausschuss des Pfarreirates,
                   Karmeliterstraße 12, 47608 Geldern, Telefon 0 28 31 / 97 67-0.
 Ideen und Anregungen sind stets willkommen und können in den Pfarrbüros unter dem Stichwort
                             „Redaktion Pfarrbrief“ abgegeben werden.
Redaktionsschluss für den nächsten Pfarrbrief – Ostern 2020 – ist Aschermittwoch, 26. Februar 2020.
  Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.
    Die Redaktion behält sich das Recht vor, eingereichte Beiträge aus Platzgründen zu kürzen.
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                    DAS GEHT UNS ALLE AN                       3

                                                                                        Liebe Gemeinde   Das erwartet Sie u.a.:
                                Hoffen wird vom mittelniederdeutschen Wort
                                                                                                         5    Statements zu den Visionen
                                    „hopen“ hergeleitet. Hopen heißt hüpfen,
                                          „vor Erwartung unruhig springen“.                              6    Unsere Neuen
                                       Hoffnung versetzt einen in Bewegung.
                                                                                                         9    Was bewegt sich in der Gemeinde?
                              Hoffende sind nicht irgendwelche weltfremden
Spinner, die sich eine hübsche Theoriewelt aus Zucker basteln, in die sie sich                           11   „Ich bin dann mal hier“
  wegträumen können. Hoffende sehen, was möglich sein könnte, und dann                                        Unsere Gemeinde aus der Sicht eines
                         machen sie sich daran, die Träume zu verwirklichen.                                  Zugezogenen
 Unsere Hoffnung muss Phantasie bekommen, die das ausmalen, ausdenken,                                   12   Wandlung
   ausbreiten kann, von dem wir jetzt nur träumen können. Unsere Hoffnung                                     Veränderung im Leben
   muss Hände bekommen. Heilende Hände, die Tränen abtrocknen und sich                                   16   Sternsinger 2020
   nicht abfinden mit der Unerlöstheit dieser kranken Welt. Unsere Hoffnung
    muss Worte bekommen, die die Menschen verstehen: ein rechtes Wort zur                                19   v_the Experience
  rechten Zeit; Worte, die Trauer tragen, Worte die trösten, Worte, die Freude                                eine Vision von Hoffnung
                                                                    schenken.                            23   Ferienfahrten 2020
    Gott hat damit seinen Anfang gemacht in Jesus Christus. In ihm hat die
                                                                                                         32   Das Gleichnis vom Senfkorn
   Hoffnung der Menschen Hand und Fuß bekommen, und das im wahrsten
Sinne des Wortes. Seine Taten und Worte, sein ganzes Leben zeigen, was mit                               70   Taufen und Trauungen
    Gott an Veränderungen und Neuaufbrüchen möglich ist. Wir dürfen viel                                 72   Festgottesdienste
   erwarten. Gott hat in seinem Sohn begonnen, wir müssen weitermachen.                                       in der Weihnachtszeit
Sollten nicht grade wir Christen mutig hoffen? Wagemutig träumen? Sollten                                74   Kleinkinderandachten,
 nicht grade wir erzählen von dem Wunderbaren, was unser Glaube uns vor                                       Familiengottesdienste,
    Augen stellt? Und dann losgehen und die Welt verändern? Wir sind über­                                    Ökumene
    zeugt, liebe Gemeinde, Gott hat uns Hoffnung nicht nur als ein wohliges
                                                                                                         75   Das Seelsorgeteam,
Gefühl gegeben, dass wir die Wirklichkeit irgendwie ertragen. Er hat uns die
                                                                                                              die Pfarrbüros,
     Hoffnung ins Herz gelegt, dass sie uns verändert und dass durch uns die                                  die Sonntagsgottesdienste
                                                 Wirklichkeit verändert wird.
                                                                                                         Aus den Ortschaften:
 Das ist unsere Hoffnung. Darauf setzen wir. Daran wollen wir festhalten und
                                                                                                             33 Aengenesch
   wir laden Sie ein, es ebenfalls zu tun, so wie es im ersten Petrusbrief heißt:                            37 Geldern
  „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen                                 43 Hartefeld
     Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Wir sind neu geboren, weil                                   47 Kapellen
      Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, und jetzt erfüllt uns eine                              51 Lüllingen
lebendige Hoffnung. Sie richtet sich auf das neue Leben, das Gott schon jetzt                                55 Pont
  im Himmel für euch bereithält. Bis dahin wird euch Gott durch seine Kraft                                  59 Veert
         bewahren, weil ihr ihm vertraut. Darüber freut ihr euch von ganzem                                  65 Walbeck
        Herzen, auch wenn ihr jetzt noch auf manche Proben gestellt werdet.
                                           So wird sich euer Glaube bewähren.“
                                 Für das V_Team: Marie Luise Hucken & Christoph Leuker
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4   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                             P FA R R B R I E F D E R
                                                                K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

            ..
      Ich traume
      von einer Gemeinde
       Ich träume von einer Gemeinde,
       in der das Evangelium so verkündet wird,
       dass es den Menschen hilft zu leben,
       in der Menschen von Jesu Botschaft so begeistert sind,
       dass sie anderen davon erzählen,
       in der Menschen an das Evangelium glauben,
       weil sie Antwort finden auf ihr Suchen und Fragen.

       Ich träume von einer Gemeinde,
       in der jeder mit jedem redet,
       in der Konflikte fair ausgetragen werden,
       in der Mutlose ein offenes Ohr finden,
       in der Traurige getröstet werden und
       Einsame Freunde finden,
       in der es keinen gibt,
       der nicht verstanden wird,
       in der jeder sich freut, dazuzugehören.

       Ich glaube an diesen Traum.
       Er hilft mir, mich einzusetzen in einer Gemeinde,
       dass sie lebendig wird,
       in der Jesu Geist lebendig ist.

       Sören Kierkegaard
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
P FA R R B R I E F D E R
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                                                                                        Am Beginn des 2. Visionsabends zur Zukunft unserer Kirchen­gemeinde
                                                                                                im September wurden die Teilnehmer gebeten, ein Statement
                                                                                               zu schreiben zu dem Thema: „Was ist meine Vision / Hoffnung
                                                                                                         für unsere Kirchen­gemeinde St. Maria Magdalena?“
                                                                                           Die Statements veröffentlichen wir hier im Pfarrbrief auf dieser und
                                                                                                                              einzelnen nachfolgenden Seiten.

           Was ist meine Vision / Hoffnung fu..r unsere Kirchengemeinde
         "                                    St. Maria Magdalena?“
                   Ich hoffe, dass wir
                                              »
                                                                                                                    »
                eine ­lebendige Glaubens­
           gemeinschaft sind und immer mehr
              werden, die allen Menschen
                                                                                                   Ich hoffe auf eine gute Balance von
           Möglichkeiten bietet ihren Glauben
                                                                                                  zentralen Aktivitäten und lebendigem

                                              «
               zu leben, auch ­individuell.

                                                                                                                    «
                                                                                                        Leben in den Ortschaften.

                                        Ich hoffe auf ein gleichberechtigtes
                                                                            »                                                    »
                                                                                                                     Ich hoffe, dass immer mehr
                                       Miteinander von Frauen und Männern
                                                                                                                Menschen ein mündiges Christsein

                                                                            «
                                               in unserer Gemeinde.
                                                                                                                  leben und sich immer mehr über
                                                                                                               ihren Glauben austauschen, dass wir
                                                                                                                (echte) Gemeinde sind, die aus dem
                                                                                                                    Evangelium den Glauben lebt,

                                                                                                                                 «
                                                                                                                      über den Glauben spricht.
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
6   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                  P FA R R B R I E F D E R
                                                                     K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

          Eine Vision                 Ich werde schon ab und zu ge-
                                 fragt, wie es dazu kommen konnte,
                                                                                  habe keine Ahnung, was werden wird.
                                                                                  Es wird jedenfalls unbequem. Sicher-
        von Hoffnung             dass ich Priester geworden bin. Wenn
                                 man sich den Zustand der Kirche so
                                                                                  lich müssen wir noch weiter raus aus
                                                                                  den angenehmen Mauern und Ge-
              Kaplan Jan Aleff   ansieht, kann einem der Spruch in den            wohnheiten.
                                 Kopf kommen „Reiter, wenn du merkst,                  Aber ich versuche einmal zu for-
                                 dein Pferd ist tot, dann steig ab!“ Es           mulieren, was gut sein wird:
                                 braucht durchaus gute Argumente,                      Wenn sich Christen treffen wer-
                                 um im Sattel zu bleiben, geschweige              den, egal ob sie einfach beten wollen,
                                 denn hinaufzusteigen.                            das Wort Gottes füreinander auf das
                                      Ich habe mir die Kirche lange ge-           Leben beziehen oder das Brot teilen
                                 nug angesehen (und Kirchengeschich-              und Eucharistie feiern, – sie werden
                                 te studiert) um mir zu sagen, dass es            für sich wissen, warum sie das tun. Es
                                 fast ein eigener Gottesbeweis ist, dass          wird ein mündiges Christentum sein,
                                 sie überhaupt noch existiert. In den             das lebendig wird. Wir werden leichter
                                 vergangenen 2000 Jahren ist die Kir-             in der Lage sein, zu formulieren, was
                                 che und damit der Glaube durch so                für uns der Mehrwert der Nachfolge
                                 vielfältige Entwicklungen gegangen,              Christi ist.
                                 dass ich mich von den sinkenden Mit-                  Der katholische Theologe Karl
                                 gliederzahlen der Kirchen nicht bange            Rahner hat den schönen Satz gesagt:
                                 machen lassen möchte.                            „Der Christ der Zukunft wird ein My-
                                      Ich erlebe die Kirche längst nicht          stiker sein oder er wird nicht sein.“
                                 so gelähmt, wie es manche Veröffentli-           Will heißen: Man kann als Christ in der
                                 chungen beschreiben.                             Zukunft nur dann existieren, wenn der
                                      Die meiste Kritik an der Institution        Glaube mehr ist als ein reines Bekennt-
                                 kann ich gut nachvollziehen und vieles           nis, als eine Lehre, der man folgt. Er
                                 davon selbst formulieren. Aber wich-             muss etwas sein, das wir fühlen, das
                                 tiger ist mir folgende Wahrnehmung:              mit unserem Innersten in lebendiger
                                      Dem Glauben selbst gegenüber                Resonanz steht.
                                 besteht in der Regel mehr als nur höf-                Diese Resonanz begeistert mich,
                                 liches Interesse. „Da existiert etwas,           und es braucht kein Theologiestudi-
                                 das ist größer als die Welt“ – einen Satz        um, um diese zu spüren. Im Gegenteil,
                                 in diesem Sinne höre ich häufig.                 manchmal kann es dafür sogar hinder-
                                      Deshalb bin ich guter Dinge, wenn           lich sein. Ich bin überzeugt davon, dass
                                 ich an die Zukunft der Kirche denke.             grundsätzlich jeder Christ und jede
                                 Denn ich kann Gott beim Namen nen-               Christin fähig und „würdig“ ist zu er-
                                 nen und dazu die wunderschöne Er-                zählen, was er oder sie an einer Bibel-
                                 zählung seiner Beziehung zu den Men-             stelle bemerkenswert findet oder ver-
                                 schen. Überall dort, wo an diese Erzäh-          standen hat. Darüber bräuchte es mehr
                                 lung erinnert wird, ist Kirche!                  Austausch. Ich bin sicher, dass die
                                      Haben wir nicht den Geist der               Christen in Zukunft mehr über ihren
                                 Stärke statt einen der Verzagtheit emp-          Glauben und ihre Zweifel reden wer-
                                 fangen? Die Kirche bittet um den Rat             den.
                                 des Hl. Geistes. Und niemals waren                    Ich freue mich darauf, Menschen
                                 Neuerungen in der Kirche allen Chris-            zum Glauben zu ermuntern. Dafür,
                                 ten gleichermaßen angenehm. Ich                  dass sie der Sehnsucht nach Sinn Ver-
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                             DAS GEHT UNS ALLE AN              7

trauen schenken, die allen Menschen                                          andere von dieser Sehnsucht erzählen.
innewohnt. Diese Sehnsucht nach                                              Dafür steige ich gerne in den Sattel. Die
einem tiefen Sinn-Horizont des Da-                                           Kirche erscheint gerade wie ein lahmer
seins ist ein Ort, an dem uns Gott bei                                       Gaul, aber sie ist nicht ohne Hoffnung,
allem Zweifeln entgegenkommt. Und                                            denn die Sehnsucht ist lebendig und
ich werde selbst beschenkt, wenn mir                                         wir Christen habe frohe Kunde!

                Ich hoffe, dass wir als offene
                                                  »
            Gemeinschaft den Glauben in neuen
          Formen leben, erfahren und weitergeben.
            Ich hoffe auf gemeinsame Vertiefung          Ich wünsche mir eine Glaubens­
                                                                                                                  »
             im Glauben in lebendigen Formen,     gemeinde, in der der Mensch nicht anonym
               auf lebendige Gottesdienste mit     ist, in der man kritisch hinterfragen darf,

                                                  «
               Möglichkeiten zur Begegnung.         sich für diejenigen einsetzt, die in dieser

                                                                                                                  «
                                                          Gesellschaft zu kurz kommen.

     Am 1. Dezember 2019 werde ich
als hauptamtlicher Diakon in der Pfar-
                                                                             Dienst gerne hauptberuflich ausüben
                                                                             wollte, entschied ich mich 1999 für         Ein neues Gesicht
rei St. Maria Magdalena Geldern mit                                          eine 4-jährige Ausbildung zum Pasto-        Diakon Walter van Endern
einer ­halben Stelle beginnen.                                               ralreferenten. Dafür zogen wir nach
     Mein Name ist Walter van Endern,                                        Kamp-Lintfort um. Von 2003 bis 2007
ich bin 62 Jahre alt und wohne mit                                           wurde ich in Weeze und Wemb einge-
meiner Frau Tina in Walbeck. Wir ha-                                         setzt. Die letzten 12 Jahre arbeitete ich
ben eine erwachsene verheiratete                                             als Diakon im Hauptberuf in der Pfar-
Tochter, die in Kevelaer wohnt.                                              rei St. Sixtus in Haltern am See. Da ich
     Einige Punkte aus meinem bishe-                                         mich für die Reduzierung meiner Ar-
rigen Leben:                                                                 beitszeit entschieden habe, freue ich
     Ich wurde in Kalkar geboren, und                                        mich auf die Arbeit hier in Geldern.
aufgewachsen bin ich in Bedburg-Hau.
Nach der Hochzeit sind wir nach Veert                                            Eine Vision von Hoffnung ist für
gezogen, wo wir ehenamtlich viele Jah-                                       mich der Ausspruch von Dom Hélder
re in der Gemeinde aktiv waren. 19                                           Câmara:
Jahre arbeitete ich bei der R+V Ver­
sicherung, die den Genossenschafts-                                          Hoffen heißt, an das Abenteuer der
banken angeschlossen ist. 1995 wurde                                         ­Liebe glauben, Vertrauen zu den Men­
ich bereits zum Diakon mit Zivilberuf                                         schen haben, den Sprung ins Ungewisse
in Münster geweiht. Da ich diesen                                             tun und sich ganz Gott überlassen.
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
8   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                                     P FA R R B R I E F D E R

                -
                                                                                        K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

          a c h
    M itm en!                                   Caritas-Ausschuss St. Maria Magdalena

            n
     A ktio
                                              „Christkind Aktiv“ 2019
                                                                                                                   Der Caritas-Ausschuss
                                                       Weihnachten,                                                 der Pfarrgemeinde
                                                 ein frohes Familienfest?!                                     St. Maria Magdalena Geldern
                                                                                                                     lädt herzlich ein:
                                              Aber nicht für alle! Oftmals reicht das Ein-
                                                  kommen nicht aus für das Nötigste.
                                       Die Caritas der Katholischen Kirchengemein-
                                       de St. Maria-Magdalena Geldern möchte
                                       dabei mithelfen, dass die Weihnachtsfreude
                                       auch in den Familien und bei den älteren
                                       Menschen Wirklichkeit wird, die bei uns von
                                       Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind; bei
                                       denen wegen der geringen Rente und des
    geringen Einkommens, viele einfache Wünsche offen bleiben müssen und bei de-
                     nen, die bei uns eine neue Heimat suchen.
    Aus diesem Grund packen einzelne Gemeindemitglieder, Gruppen und Verbände,
    für bedürftige Kinder, Familien und Einzelpersonen Weihnachtspakete. Um die Be-
    dürftigen sinnvoll zu beschenken, können alle, die mithelfen wollen, eine „Christ-
         kind-Aktiv-Karte“ „erwerben“, auf der Geschenkewünsche aufgeführt sind.
                                                                                                                  Heilig Abend
     Die Bedürftigen und deren Wünsche werden anonym, über die Caritas-Gruppen
     unserer Kirchengemeinde, über unsere Kindergärten, über die Fachdienste unseres
                                                                                                                in ­Gemeinschaft
     Caritasverbandes und über Kontakte des Seelsorgeteams ermittelt. Aus den                              In der Zeit von 18 bis 22 Uhr
    ­Angaben werden „Christkind-Aktiv-Karten“ erstellt und in den kommenden Wochen                        sind alle, die den Heiligen Abend
     im Zentralen Pfarrbüro, bei Veranstaltungen oder auch nach den Gottesdiensten                       nicht gerne alleine, sondern in einer
                                       angeboten.                                                         schönen Gemeinschaft verbringen
                                                                                                             möchten, herzlich eingeladen.
    Mit dem „Erwerb“ einer „Christkind-
    Aktiv-Karte“ ist die Verpflichtung ver-
    bunden, ein Geschenk für die Be-
            dürftigen zu packen.
    Die Pakete sollen dann am Freitag,
    20. Dezember 2019, in der Zeit von
    15 bis 18 Uhr im Pfarrheim St. Ma-                                                                    Im Pfarrheim St. Maria Magdalena
    ria Magdalena, Kirchplatz 3 a, ab-                                                                    Geldern, Kirchplatz 3a, wollen wir
    gegeben werden. Sie werden von                                                                         einige schöne Stunden mit einem
    den Bedürftigen dort abgeholt oder                                                                       Abendessen, mit Liedern und
    am Heiligen Abend durch freiwillige                                                                        Geschichten verbringen.
              Helfer verteilt.
                                                                                                           Für Fahrgelegenheit kann gesorgt
      Die Namen und Adressen der Beschenkten und der Spender bleiben anonym.                                           werden.
                         Weitere Informationen sind erhältlich bei:                                      Anmeldung im Zentralen Pfarrbüro,
               Pastoralreferent Friedhelm Appel, Telefon 0 28 31/ 1 32 11 91                              in Geldern, Tel. 0 28 31- 9767- 0.
                               oder im Zentralen Pfarrbüro,                                                        Auch Kurzentschlossene
                      Karmeliterstraße 12, Telefon 0 28 31/ 97 67-0.                                              sind herzlich willkommen.
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                             DAS GEHT UNS ALLE AN                            9

      Was hat sich ­bewegt in der ­Gemeinde ...                                         von Monika Eyll-Naton

           … seit der Predigt vom 31. März 2019, wurde ich vor                                     Aber er blieb seinem Auftrag treu. Sollten wir da aufge-
      einigen Wochen gefragt. Als erstes könnte ich mit Zahlen                                     ben, nur weil die Schar so klein ist? Nein, die Visions­
      kommen:                                                                                      abende sind eine Möglichkeit gewesen, den interessier-
      1. Abend – 140 Menschen; daraus ergab sich der Wunsch                                       ten Menschen Gestaltungsmöglichkeiten zu geben, neue
                  nach „Visions­abenden“                                                           Ideen zu entwickeln, auf die Menschen und ihre Anliegen
      2. Abend – 70 Menschen                                                                       zu schauen. Was dabei herauskommt, kann nur das sein,
      3. Abend – 35 Menschen                                                                       was an Engagement von den Christen hineingegeben
      4. Abend – der war bei Redaktionsschluss des Pfarrbriefes                                    wird. In dem Moment, wo man sich erhofft, das Seelsor-
      noch nicht. Aber wenn man weiter runterrechnet und                                           geteam möchte nun machen, Ideen sind ausreichend ge-
      sich die Zahl immer halbiert, dann werden es wohl zwi-                                       liefert, stirbt das Anliegen der Visionsabende.
      schen 15 und 20 Menschen sein.                                                                     Und doch bewegt sich was in unserer Gemeinde. Viele
           Auf den ersten Blick kann das enttäuschen. Da fol-                                      Menschen lassen sich erreichen und neu ansprechen durch
      gen so viele Menschen dem Appell „Überlasst die Kirche                                       das V-Projekt, durch die Erstkommunionvorbereitung,
      nicht den Bischöfen. Aufstehen, Leute, aufstehen – aus                                       durch unsere breitgefächerte Caritasarbeit, durch die Viel-
      Liebe zu Jesus Christus!“ So vielen hat die Predigt aus der                                  falt der Gottesdienste und durch die Begleitung an Lebens-
      Seele gesprochen, viele waren dankbar, dass endlich ins                                      wenden und Schicksalspunkten. Viele Menschen sehen das
      Wort gebracht wurde, was sie schon lange dachten. Der                                        und packen mit an. Ein Beispiel möchte ich herausgreifen:
      Zuspruch kam aus allen Ortschaften, aus Nachbarstäd-                                         Wir wollen für die Zukunft gut aufgestellt sein. Die Zukunft
      ten, aber auch aus weiten Teilen Deutschlands, Öster­                                        bedeutet weniger Priester und Pastoralreferent*innen.
      reichs und der Schweiz. Natürlich kam auch Wider­stand.                                      Gleichzeitig möchten wir betende Gemeinde sein und die
      „Aber wer sich in den Regen raus wagt, muss d­ amit rech-                                    Gottesdienste vor Ort feiern. So sprachen wir ca. 20 Men-
      nen nass zu werden“, so sagte mir ein Freund.                                                schen aus unserer Gemeinde an, ob sie sich vorstellen
           Der Anfang war gut. Doch was jetzt? Ist die Aufbruch-                                   könnten, sich zu Wortgottesdienst-Leiter*innen ausbilden
      stimmung so schnell verpufft? Selbst kirchennahe Men-                                        zu lassen, mit Beauftragung für Werktags- und Sonntags-
      schen, Mitglieder unserer Gremien, Vereine und Verbände                                      gottesdienste. 16 Menschen haben zugestimmt, sind in der
      kamen nicht zu den Visionsabenden, wollten oder konnten                                      Gruppe, die vorbereitet wird, feiern seit Anfang September
      an der Gestaltung und Neuausrichtung unserer Gemeinde                                        schon Gottesdienste. Das ist richtig viel. Das hat unsere
      anhand des Pastoralplans nicht teilnehmen. Dürfen wir da-                                    Erwartungen übertroffen. Das Besondere daran ist, dass
      raus schließen, dass sich nichts bewegt? Dass lieber alles so                                diese Gruppe keine Gruppe ist, in der man Theorie und
      bleiben soll wie bisher? Dass Veränderung eher die einen                                     Theologie und Liturgie lernt, sondern eine Gruppe, die als
      verängstigt und die anderen abschreckt? Oder gar, dass der                                   erstes das Wort Gottes miteinander teilt, bei jedem Treffen,
      Zustand der Kirche so schlecht eingeschätzt wird, dass ein                                   als Schwerpunkt, um aus dem Bibelteilen heraus die Got-
      Engagement sich sowieso nicht mehr lohnt?                                                    tesdienste zu gestalten und eine geistliche Gruppe zu sein.
           Für mich lohnt sich da ein Blick in die Bibel und auf                                         Was hat sich bewegt in der Gemeinde? Es entsteht
      Jesus. Er hat drei Jahre mit großem Engagement ver-                                          – und nicht erst seit der Predigt – ein neues Interesse
      sucht, die Leute zu bewegen. Er hat unermüdlich gepre-                                       daran, sein Christsein wahrhaftiger zu leben, aus der be-
      digt, erklärt, geworben, die Menschen aufgerüttelt, ge-                                      tenden Gemeinschaft heraus. Das sind gute Anfänge. Da-
      heilt, getröstet… – und doch nur so wenige erreicht.                                         für können wir Gott nur danken!
Pfarrbrief Pfarrbrief - Ausgabe Weihnachten 2019 - Kath. Kirchengemeinde St. Maria Magdalena Geldern
10     DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                                                    P FA R R B R I E F D E R
                                                                                                       K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

            Frau Maier und Herr Mu..ller leiten Gottesdienste?“
          “
          Das folgende (erfundene) Zwiegespräch bezieht sich auf die Pfarrversammlung unserer Pfarr­gemeinde
          am 30. September 2019 in Veert. An diesem Abend ging es um das „institutionelle Schutzkonzept“
          (siehe S. 69) als Reaktion auf sexuellen Missbrauch in der Kirche, außerdem um die Einbindung des
          V-Projekts in den Pastoralplan der Gemeinde und um die Durchführung von Wortgottesdiensten mit
          Kommunion­feiern durch ehrenamtliche Laien.
                                                                                                                        Das stimmt,
                             Du warst doch auch bei der                                                    aber das ist doch nicht alles! Kirche
                   Pfarrversammlung am letzten Montag in Veert                                    lässt sich nicht auf ein Dienstleistungsunternehmen
          dabei! Wie denkst du denn über das 3. Thema des Abends? Nun                     ­reduzieren! Wir alle sind verantwortlich für unsere Pfarrgemeinde!
      werden also Wortgottesdienste mit Kommunionfeiern von Laien durch­                 Jeder ist da durch die Taufe Mitglied und damit auch befähigt, e­ inen
     geführt. Ich weiß nicht! Das ist doch so, als ob mir die Kunden in meinem          Dienst zu übernehmen. Das gilt auch für Gottesdienste! Natürlich gibt
      Geschäft beim Verkaufen helfen würden! Ich meine, einen Gottesdienst                   es Leute, die darin eine größere Übung haben als andere, aber
         zu leiten ist doch die Kernaufgabe eines Priesters! Und der kriegt                         das gibt es überall – auch bei den Mitarbeitern in
               doch dafür sein Geld! Schließlich müssen wir auch für                                                deinem Geschäft!
                                 unser Geld arbeiten!

                                                Das stimmt!                                                                 Wir alle
                                      Aber es ist doch gut, wenn sich                                              sind verantwortlich – ein
                          ehrenamtliche Laien dafür engagieren! Wenn es diese                             schöner Gedanke! Aber die Kirche hat doch
                   Leute nicht gäbe, würde in einigen Kirchen kein Gottesdienst mehr                 jahrelang etwas Anderes gesagt! Es hieß immer, dass
                gefeiert. Diese Kirchen wären immer verschlossen und hätten bald keine              nur Eucharistiefeiern die eigentlich wichtigen Gottes­
              Bedeutung mehr. Wenn man einen Gottesdienst besuchen wollte, müsste man               dienste sind und dass sie von Priestern geleitet werden
                also mit dem Auto in eine andere Ortschaft oder bis nach Geldern fahren.              müssen. Jetzt also Wortgottesdienste von Laien mit
                   Und außerdem ist es doch zutiefst christlich, wenn man zum Beten                    Kommunionfeiern! Das wird doch nur ­gemacht,
                     zusammenkommt. Das haben schon die ersten Christen getan.                                  weil es immer weniger Priester
                              Die haben sich dafür ganz am Anfang in ihren                                                    gibt!
                                            Häusern getroffen.

                                                                                                                      Das sehe
                                                                                                         ich anders! Schließlich ist jeder

                                                                                                                                                                                     Bärbel Beerden / Joachim Domogala
                                            Kann ja sein, dass                                 selbst für sein Handeln verantwortlich!
                                      es früher so war! Aber was ist                        Ich bin da zuversichtlicher! Gottesdienste
                                     mit diesen Laien? Ein Priester hat             sind Veranstaltungen für alle Christen – nicht nur
                                    Theologie studiert und ist geweiht! Er        für studierte Leute! Es geht doch darum, dass wir in
                                   hat die Bibel gelesen und predigen gelernt.   Gemeinschaft Gottes Wort hören und unseren Glauben
                                   Ich kenne einige Priester, die das richtig            miteinander teilen. Das Wichtigste dabei ist das
                                   gut machen und toll predigen können. Wie         gemeinsame Beten! Ich empfinde diese Feiern als eine
                      sollen denn Laien einer solchen Aufgabe gerecht werden?          Bereicherung für unsere Gemeinde – und eine Möglich­
                         Und außerdem – manche von denen leben in echt                      keit, Verantwortung auf viele zu verteilen! Vielleicht
                               „­komischen“ Verhältnissen! Und die sollen                              kannst du diesem Gedanken auch eine
                                 jetzt am Altar stehen und Gottes­                                              ­Chance geben?
                                            dienste leiten?
P FA R R B R I E F D E R
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                                                          Ich bin dann mal hier“
                                                      “             Stationen eines Ortswechsels –
                                                      ein hoffnungsvoller Blick von „außen“ auf unsere Gemeinde.

                               Seit knapp zwei Jahren wohne                                   Gottesdienst in einem Kinosaal des Herzogtheaters.
                                ich nun in Veert. Nach meiner                            Das V-Projekt setzt auf multimediale Verkündigung. Ich
                                Kindheit und Jugend in                                   habe schon Christmetten im Schafstall und Messfeiern
                                Südhessen und einer fast 40jäh-                          auf Autoscooterbahnen erlebt, die Kinomesse war neu
      rigen Berufstätigkeit in Mainz zog es mich aus privaten                            für mich. Ich staune über die Resonanz quer durch alle
      Gründen weiter Rhein abwärts an den Niederrhein. Ich                              ­Altersstufen und die Ausdauer der Mitfeiernden. Das hat
      war sehr gespannt, wie das wohl wird.                                              einen Oscar verdient.
           Gleich in den ersten Tagen mache ich eine Erfah-                                   Running dinner. Wir beteiligen uns erwartungsvoll
      rung: auf der Straße werde ich meist gegrüßt, obwohl                               bei diesem Menü, das zwischen den Gängen mit Orts-
      mich niemand kennt. Ich spüre dabei, es ist mehr als                               und Teilnehmerwechsel verbunden ist. Tatsächlich ist es
      eine oberflächliche Floskel. Bei den sturen Südhessen                              eine gute Gelegenheit, Menschen intensiver zu begegnen
      (‚Riedochsen“) würde mir das kaum passieren.                                       und kennen zu lernen. Unser Bekanntenkreis hat sich
           Nach meiner Registrierung beim hiesigen Einwoh-                               schlagartig erweitert, und im Alltag gibt es seither einige
      nermeldeamt hätte ich mit einer Reaktion durch die                                 Fremde weniger.
      Pfarrei oder die kommunale Gemeinde gerechnet, we-                                      Valentinstag. Im Adelheidhaus gibt es verschiedene
      nigstens ein Schreiben zur Begrüßung. In Mainz kam                                 Angebote rund um das Thema Partnerschaft und Liebe.
      seinerzeit ein kleines Päckchen mit Stadtplan, Infos und                           Das Engagement der Verantwortlichen ist mit Händen
      Freikarten fürs Schwimmbad und Staatstheater. Hier                                 zu greifen. Wir lassen uns vom Pastoralreferenten seg-
      leider nichts dergleichen. Mainz, die Stadt, die niemals                           nen, andächtig konzentriert und sehr zugewandt; eine
      schläft, Geldern, die Stadt, die niemals wach wird?                                wunderbare Erfahrung.
           Schützenfest in Walbeck, beim Gottesdienst neh-                                    Ehrenamtsfest in Geldern. Das Gotteshaus fasst
      men die Uniformierten traditionsgemäß in den ersten                                kaum die vielköpfige Schar, die aus den acht Kirchorten
      Bänken Platz. Einige wirken übermüdet und bringen                                  zusammengekommen ist. Ein fulminanter Chor sorgt für
      auch noch e­ twas Restalkohol mit. Der Pastor begrüßt                              Gänsehautmomente. Hier ist leibhaftig erfahrbar, dass
      nicht mit der üblichen liturgischen Formel, sondern mit                            Kirche lebt. Dieses Hochgefühl schwappt in das anschlie-
      der direkten Anrede: „Na, noch müde?“ Das gefällt mir,                             ßende Fest über. Einziger Wermutstropfen: kein Wort
      hier wird auch im Gottesdienst auf das Leben Bezug ge-                             oder Zeichen durch eine/n Vertreter/in der gewählten
      nommen.                                                                            Gremien. Das war doch ihre Bühne – oder doch nicht?
           Orgelkonzert in Walbeck. Die Reihen sind gut gefüllt                               Wir fühlen uns wohl in Veert. Nachbarschaftliche
      und die Kirchenbänke wurden sämtlich in Blickrichtung                              Bande haben sich leicht entwickelt, ohne den bitteren
      der Orgel gedreht. Zudem kann die Kunst des Organisten                             Beigeschmack von Wahrheit, wenn man den Begriff
      mittels Videoprojektion direkt bewundert werden. Ich                               wortwörtlich nimmt. Wer schnell als Neubürger Fuß fas-
      habe Respekt für diesen enormen Aufwand, der hier be-                              sen will, braucht eine gewisse Eigeninitiative, das ist ei-
      trieben wird. Walbeck erzeugt nicht nur als Spargeldorf                            gentlich normal. Und der Niederrheiner an sich ist recht
      heimatliche Gefühle bei mir – südöstlich von Mainz gibt                            offen, wenn auch nicht nach allen Seiten, sonst wäre er
      es Spargel in Hülle und Fülle –, als Kind saß ich oft auf                          ja nicht ganz dicht.
      dem Orgelbock neben meiner Mutter. So riecht Heimat.                                                                        Thomas Klumb
12   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                                P FA R R B R I E F D E R
                                                                                   K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

      Wandlung  -  Vera..nderung im Leben
           Das Thema „Wandlung“ ist ein         mal gesagt: „Leben heißt: sich wan­           des Hochgebetes die Einsetzungs-
      großes, ein weites Thema mit vielen       deln. Vollkommen sein heißt: sich             worte Jesu spricht, die wir auch die
      Aspekten und Facetten. Gleichzeitig       oft und oft gewandelt haben.“                 Wandlungsworte nennen.
      ist es auch tief, so tief wie das Leben        Wenn wir als katholische Chris-               Von Lothar Zenetti gibt es fol-
      selbst. Denn „Wandlung“ ist eine          ten von Wandlung sprechen, dann               gendes Wort, ein Wort, das ins
      ganz wichtige Dimension unseres           denken wir an die heilige Messe und           Schwarze trifft und provoziert zu-
      Lebens, ein Grundphänomen un-             das, was ganz zentral darin ge-               gleich. Es trägt die Überschrift:
      seres Daseins. J. H. Newman hat ein-      schieht, wenn der Priester während            „­Inkonsequent“.

        „Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche. – Sie werden antworten: Die Messe.
          Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe. – Sie werden antworten: Die Wandlung.
          Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. – Sie werden empört sein:
          Nein, alles soll bleiben wie es ist.“

           Die Pointe sitzt, das Wort macht     Mensch sucht auch die Beständigkeit.          Letztlich hat Verwandlung auch
      betroffen. Kirche muss, wenn sie          Er will Verlässlichkeit. Trotzdem: Le-        immer mit Loslassen zu tun.
      nicht erstarren und veralten will, le-    ben ist voller Wandlung. Denn ohne
      bendig sein, offen, wandlungsfähig.       Verwandlung kein Wachsen und Rei-             Die selbstherrlichen Wege verlassen
           Auch Kirche muss sich immer          fen! Das Leben würde stehen bleiben,          und deinen Weg gehen,
      wieder wandeln, verändern, erneu-         bzw. es wäre kein Leben mehr.                 o Jesus,
      ern, wenn sie nicht stehen bleiben             Und so glauben auch Christen an          und das mit aller Hingabe.
      und hoffnungslos gestrig werden           die Verwandlung: Auferstehung ist die
      will. „Aggiornamento“ (Aktualisie-        Verwandlung schlechthin. Da verwan-           Die eigenmächtigen Gedanken
      rung, Erneuerung) war die Devise          delt Gott den Tod in das Leben, die           ­aufgeben
      von Papst Johannes XXIII., als er das     Dunkelheit ins Licht, Angst in Ver-            und deine Gedanken denken,
      2. Vatikanische Konzil (1962 – 1965)      trauen, das Grab in den Ort der Engel.         o Jesus,
      einberief. Und so hat es in der Ge-            Weihnachten, Ostern, Pfingsten            und das mit aller Hingabe
      schichte der katholischen Kirche          sind je auf eigene Weise Feste der
      immer wieder Wandlungen, Verän-           Verwandlung. Die Menschwerdung                Die ichbezogenen Ziele loslassen
      derungen, Reformen gegeben.               Gottes vergöttlicht unser Leben. Die          und dein Ziel verfolgen,
           Veränderung löst aber auch Un-       Auferstehung verwandelt das, was in           o Jesus,
      behagen aus. Veränderung bringt Un-       uns erstarrt und erstorben ist, zu            und das mit aller Hingabe
      bequemlichkeit und Umstellung mit         neuem Leben. Und der heilige Geist                                               (nach Anton Rotzetter)
      sich. Zuviel Veränderung erzeugt          führt fort und vollendet an Pfingsten
      Ängste. Heute hü, morgen hott, das        die Verwandlung, die an Ostern in                   Artikel entstanden in Anlehnung
      kann’s natürlich auch nicht sein! Der     uns begonnen hat.                                   an P.Pius Kirchgessner OFM Cap
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                           DAS GEHT UNS ALLE AN                                                                13

     „Im Anfang war das Wort und das
Wort war bei Gott und das Wort war
                                                                             auch einzelne Gottesdienste mit Kom-
                                                                             munionausteilung wurden dort bereits      Im Anfang
Gott.“ (Johannes 1, 1)
     Was, wenn dieses Wort von Laien
                                                                             abgehalten.
                                                                                  Ich persönlich mag besonders die     war das Wort
ausgelegt wird?                                                              Dienste in den Kapellen, da es eine       Brigitte Lehmann
     Seit nunmehr 5 Jahren bin ich in                                        sehr intime Atmosphäre ist. Gerne
unserer Wortgottesdienstgruppe und                                           werden dort eine Lesung und / oder die
leite Gottesdienste.                                                         Fürbitten von der Gemeinde übernom-
     Zu Beginn waren es Neugier und                                          men, und dann feiern wir gemeinsam
der Wunsch, die Gemeinde zu unter-                                           unseren Gott, auch mal mit einem net-
stützen, als zwei Priester gleichzeitig                                      ten Gespräch.
das Seelsorgeteam unserer Gemeinde                                                Unsere Wortgottesdienstgruppe
verließen. Mittlerweile habe ich ge-                                         hat die Vision von „Wir sind Kirche“ in
merkt, dass diese Tätigkeit allen Betei-                                     der lebendiger Glaube gelebt wird und
ligten ganz neue Horizonte ermöglicht                                        dies gerade auch wegen all der Pro-
und bin begeistert dabei, sowie alle, die                                    bleme, die die Amtskirche hat.

                                                                                                                                                     © Saftladen · pixabay · pfarrbriefservice.de
dieses Amt ausüben.                                                               Die jetzt mittlerweile sechzehn
     Es war zu Anfang nicht immer                                            Personen starke Wortgottesdienst-
leicht, weil alles Neue zunächst auch                                        gruppe wird zukünftig noch mehr Got-
etwas Angst macht und diese Form der                                         tesdienste übernehmen, um in unserer
Zusammenkunft von manchen nicht                                              Gemeinde auch weiterhin ein breites
wirklich als Gottesdienst empfunden                                          und vielfältiges Angebot zu ermög­
wurde, zumal das Bistum ein kritisches                                       lichen.
Auge darauf hatte.                                                                „Wo zwei oder drei in meinem Na-
     Mittlerweile sind diese Wortgot-                                        men zusammen sind, da bin ich mitten
tesfeiern in unseren Kirchen und Ka-                                         unter ihnen“ (Matthäus 18, 20) – daran
pellen eine Selbstverständlichkeit und                                       glaube ich fest.

                                 Meine Vision für unsere Kirchengemeinde ist, dass wir
                                                                                        »
                            eine geschwisterliche Gemeinde werden, in der wir aufeinander
                              hören, füreinander sorgen und kreativ miteinander um den

                                                                                        «                                        »
                                               richtigen Weg diskutieren.

   Meine Hoffnung ist es, dass wir es gemeinsam schaffen in
                                                              »                                                  Ich denke, jeder kann/sollte sich
                                                                                                                 mit seinen Talenten einbringen,
                                                                                                                alle dürfen am Weg der Gemeinde
  den Veränderungen (die wir nicht aufhalten können) so viele                                                       mit bauen – Initiativen sind

                                                              «                                                                  «
       Chancen wie möglich zu erkennen und zu nutzen.                                                                      willkommen.
14   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                                                                                                P FA R R B R I E F D E R
                                                                                                                                                   K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

                                      P fa r r b r i e f a k t u e l l

                                      Wir suchen
                                     Verstärkung,
                                     ­
                                        damit der Pfarrbrief weiterhin in der
                                      Vielfalt und Gestaltung erscheinen kann.
                                                                                                                                                    Eine-Welt-Verein
                                                                                                          Gesucht:
                                                                                                                                                   30 Jahre in Geldern
                                                                                            24. Ausgabe

                                                                                                          Setzer/in
                                                                                            Ostern 2019

                                                               25. Ausgabe
                                                                      2019
                                                          Weihnachten

                                                      Pfarrbrief                                                                            Zu seinem 30-jährigen Vereins-Jubiläum hatte der
                                          Pfarrbrie        ef                                                                                   „Eine-Welt-Verein“ Geldern eingeladen.
                                                   P rrbrimöglichst
                                                    f
                                                    fa              mit Kenntnissen in
                                                 Kath. Kirchengemeinde

                                                                                                                                           Im Rahmen einer Ausstellungseröffnung zum Thema
                                                                          St. Maria Magdalena Geldern

                                                          InDesign und  Photoshop
                                        Pfarrbrief
                                        Kath. Kirch
                                                   engemeinde
                                                                St. Maria Magda
                                                                               lena Gelde
                                                                                         rn
                                                                                                                                          „Faire Mode“ am Samstag 7. September kamen viele
                                                                                                          Bitte melden Sie sich bei:   Interessenten, Mitglieder und Förderer. Auch Bürgermeister
            · Pfarrbriefservice.de

                                                                                                                                       Sven Kaiser und seine Frau Michaela informierten sich und
                                                                                                          Friedhelm Appel,
     © Martin Manigatterer

                                                                                                                                          gratulierten. Im Mitmachladen am Markt konnte zwei
                                                                                                          Telefon 1321191 oder:        Wochen lang faire Mode zu guten Preisen gekauft werden,
                                                                                                          appel-f@bistum-muenster.de        im Weltladen selbst gab es eine Probieraktion mit
                                                                                                                                                             ­Cashew-Nüssen.
                                                                                                                                          Der Eine-Welt-Verein und der Weltladen danken aus
                                                                                                                                        diesem Anlass allen Mitgliedern, Helfern und Spendern,
                                            Angebot der                                                                                  die diese dreißig Jahre begleitet und geprägt haben.
                                                                                                                                        Heute können wir sagen: „Eine schöne Erfolgsgeschichte
                                       Geistlichen Begleitung                                                                                       eines ökumenischen Projektes.“

     Regelmäßige Gespräche können helfen, das alltägliche Le-
     ben von Gott her zu ordnen und das persönliche Leben zu                                                                                           Weihnachten – fair-schenken
     vertiefen. Geistliche Begleitung unterstützt beim aufmerk-                                                                              Besondere Angebote: Winterschals, Schmuck,
     samen Wahrnehmen, Klären und Unterscheiden der leisen                                                                                    Lederwaren, Gebäck, Tartuffis, Krippen, …
     Stimme Gottes im eigenen Leben. Alles, was das Leben aus-
     macht, kann zur Sprache kommen und wird auf seine Be-
              deutung vor Gott und auf Gott hin befragt.                                                                                    Öffnungszeiten des Weltladens, Gelderstraße 8
     Die regelmäßigen Begleitgespräche dauern in der Regel                                                                                   Dienstag – Freitag 10 – 13 und 15 – 18 Uhr
     eine Stunde, finden ca. alle 4-6 Wochen statt und unterlie-                                                                                        Samstag 10 – 13 Uhr
                     gen der Verschwiegenheit.
     Ich biete die Gespräche im Martinihaus, Kirchstraße 9, in                                                                                     Spendenkonto für unsere Projekte
                             Veert an.                                                                                                              u.a. in Brasilen und Afghanistan
                                       Monika Eyll-Naton, Pastoralreferentin                                                                           Volksbank an der Niers
                                                                                                                                               IBAN: DE06 3206 1384 0104 2670 17
     Ehe-, Familien- und Lebensberaterin · Geistliche Begleitung
                                                                                                                                               Infos und Aktuelles auf unserer Homepage
                                                            Telefon 0160 - 94 90 0412                                                                  www.weltladen-geldern.de
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                          DAS GEHT UNS ALLE AN                             15

                                                                       Worauf hoffe ich?
                                                                          Gedanken eines alleinerziehenden Vaters

           Ich bin Herr P. Ich habe eine 10-jährige                                                         traue ich niemandem so sehr wie Frau E.N.,
      Tochter, die mit mir zusammenlebt. Mei-                                                                   sie gibt mir Halt und steht mir mit Rat
      nen Schulabschluss habe ich damals                                                                          und Tat zur Seite. Dadurch habe ich
      nicht geschafft, keine Ausbildung, kei-                                                                       schon viele Veränderungen erreicht.
      nen Führerschein. Man sollte mei-                                                                                   Als alleinerziehender Vater ist es
      nen, dass da schon früh keine Hoff-                                                                            ganz schön schwierig, weil ich über-
      nung auf ein vernünftiges Leben                                                                                 all komisch angesehen werde. Die
      mehr war.                                                                                                       Menschen haben immer noch das
           Zwischendurch ging auch wirk-                                                                             Bild im Kopf: Vater-Mutter-Kind.
      lich alles bergab. Ich habe mich über-                                                                         Mutter-Kind geht noch. Aber Vater-
      schuldet und den Überblick über mei-                                                                          Kind, da stehst du echt am Rand.
      ne Finanzen verloren. Zwischendurch                                                                               Wenn mir nicht von der Pfarrcari-
      haben wir nicht mal mehr Geld für Le-                                                                     tas die Unterstützung angeboten worden
      bensmittel gehabt. Da hat uns zum ersten                                                              wäre, hätte ich den Kampf längst aufgege-
      Mal die „Christkind aktiv – Aktion“ mit zwei                                                      ben. Dann wäre mir meine Tochter M. wegge-
      großen Lebensmittelpaketen gerettet.                                                     nommen worden. So aber habe ich große Hoffnung, bald
           Über die Erstkommunion meiner Tochter wurde die                                     aus dieser Situation heraus zu sein. Es wird gut werden.
      Pfarrcaritas auf mich aufmerksam und hat mir sehr dis-                                        Worauf ich hoffe? Meiner Tochter ein guter Papa zu
      kret Hilfe angeboten. Erst habe ich mich gefreut. Dann                                   sein; dass sie zu mir aufschaut, weil ich wirklich immer
      habe ich mich geschämt. Dann sah ich die Möglichkeit,                                    für sie da bin. Sie soll stolz auf mich sein, so wie ich stolz
      die sich da bot. Mir wurden gute Wege der Hilfe aufge-                                   auf sie bin, denn sie macht ihre Sache super!
      zeigt.                                                                                        Worauf ich hoffe? dass wir uns gegenseitig die Hand
           Es sind noch viele Schwierigkeiten da. Aber mir                                     geben und helfen.
      geht es gut, weil ich Hilfestellung habe und ein offenes                                                                   Der volle Name des Autors
      Ohr finde, wann immer ich es brauche. Im Moment ver-                                                                        ist der Redaktion bekannt

                      Caritasverband
                      Geldern-Kevelaer e.V.

          EFUS „Einelternfamilien fördern und stärken“                                           Ehe, Familien- und Lebensberatung
          Caritas-Centrum Geldern · Südwall 52 · 47608 Geldern                                   im Bistum Münster
          Vera Vester,                                                                           Gesundheitszentrum · 3.OG
          Fachdienstleitung Kinder, Jugendliche und Familien                                     Clemensstraße 4 · 47608 Geldern
          Tel.: 02831 / 9102325 · vera.vester@caritas-geldern.de                                 Tel.: 02831 / 87483 · www.ehefamilieleben.de
16   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                                P FA R R B R I E F D E R
                                                                                   K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

       Sternsinger 2020                           „Frieden! – im Libanon und
                                              weltweit“ – so lautet das Motto der
                                                                                                Libanon: bedrohter Friede
                                                                                                     Im Beiruter Stadtteil Bourj Ham-
            in unserer Pfarrgemeinde          Sternsingeraktion 2020.                           moud leben viele Menschen unter-
                                                   Frieden heißt nicht nur, dass kein           schiedlicher Herkunft auf engem
                                              Krieg herrscht. Ein Leben in Frieden ist          Raum zusammen: Armenier, Libane-
                                              eine Grundhaltung, die Beziehungen                sen, syrische und irakische Flüchtlinge
                                                       zu anderen Menschen prägt                und Arbeitsmigranten aus Asien und
                                                       und die verantwortungsvollen             Afrika. Und es gibt viele verschiedene
                                                       Entscheidungen zugrunde                  Glaubensrichtungen. Über Lautspre-
                                                        liegt – und vor allem eine              cher schallt das christliche Angelusge-
                                                        Grundhaltung, die immer                 bet mittags genauso durch die Straßen
                                                         wieder neu gewagt und wei-             wie der Gebetsruf des Muezzins.
                                                         terentwickelt werden muss.
                                                         Das ist nicht leicht.                  Rabella und Raman – in Frieden
                                                               Fehlen einem Kind                spielen
                                                          Schutz und Geborgenheit,                   Doch das scheinbar friedliche Mit-
                                                          fehlen ihm auch elemen-               einander der multikulturellen Gesell-
                                                          tare Voraussetzungen, um              schaft trügt. Rund 150.000 Menschen
                                                           gut aufwachsen zu können.            wohnen auf einer Fläche von 2,5 Qua-
                                                           Das gilt besonders dort, wo          dratkilometern, was Bourj Hammoud
                                                           Kinder unter Krieg und               zu einem der am dichtesten besiedel-
                                                            den Folgen leiden. Die Ak-          ten Orte des Nahen Ostens macht. Das
                                                            tion     Dreikönigssingen           führt regelmäßig zu Konflikten. Da-
                                                            zeigt, wie die Projektpart-         mit Kinder wie Rabella und Raman im
                                                             ner    der    Sternsinger          geschützten Raum lernen und spielen
                                                             Schritte gehen, die zum            können, organisiert die Caritas ein
                                                             Frieden führen und dazu            Nachmittagsprogramm. Hier lernen
                                                              beitragen, dass Kinder            die Mädchen und Jungen auch, fried-
                                                              Frieden lernen.                   lich miteinander zu leben.

     In unserer Gemeinde unterstützen die Kinder und Jugendlichen die Menschen im
     Libanon und ziehen als Sternsinger an folgenden Tagen durch die Ortschaften:
     Aengenesch: Sonntag,    5.1.,	  9.00 Uhr Aussendung in der Hl. Messe
     Geldern:    Samstag,   4.1.,	  9.30 Uhr Aussendung, Rückkehr in der Vorabendmesse um 17.00 Uhr
     Hartefeld:  Sonntag,   5.1., 10.30 Uhr Aussendung im Familiengottesdienst
     Kapellen:   Freitag,   3.1., 15.00 Uhr Aussendung in St. Bernardin, Rückkehr am Samstag, 4.1. um 18.30 Uhr im Gottesdienst
     Lüllingen: Samstag,    4.1.,	  9.00 Uhr Aussendung im Pfarrheim, Rückkehr am Sonntag, 5.1. um 9.00 Uhr im Gottesdienst
     Pont:	Samstag,         4.1.,	  9.30 Uhr Aussendung, Rückkehr in der Vorabendmesse um 17.00 Uhr
     Veert:	Samstag,        4.1.,	  9.30 Uhr Aussendung, Rückkehr um 17.00 Uhr im Gottesdienst
     Walbeck:    Samstag,   4.1.,	  9.00 Uhr Aussendung, Rückkehr am Sonntag, 5.1. um 11.00 Uhr im Gottesdienst
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                         DAS GEHT UNS ALLE AN                           17

Nour: in Frieden aufwachsen
     Die sechsjährige Nour aus Syrien
lebt mit ihrer Familie seit fünf Jahren
in einem libanesischen Flüchtlingsla-
ger. Als eine Bombe ihr Haus im sy-
rischen Idlib traf, floh Nour mit ihrer
Familie in den Libanon. Das Leben im
Flüchtlingslager ist nicht einfach,
doch im Projekt des Jesuiten-Flücht-
lingsdienstes finden Nour und ihre Ge-
schwister ein Stück Normalität.

    Soweit die Beispiele, wie das ge-
sammelte Spendengeld unserer Stern-
singer sinnvoll eingesetzt wird.

                                              Hoffnungssteine im Advent
                                                                            Eine Aktion unserer acht Kindergärten

                                                                                                    Kreativ und liebevoll bemalt und überall in der Stadt,
                                                                                               in den Ortschaften, an besonderen Orten versteckt. Dem
                                                                                               Finder zaubern sie nicht nur ein Lächeln ins Gesicht.
                                                                                                    Wir rücken durch diese gemeinsame Aktion ein
                                                                                               bisschen näher zusammen, haben Freude daran, etwas
                                                                                               von uns weiterzugeben und würdigen das, was andere für
                                                                                               uns tun. Im Kleinen, mit viel Hoffnung.
                                                                                                    Also, passen sie auf und entdecken Sie die Hoff-
                                                                                               nungssteine im Advent!

           Wenn wir hören, dass uns Steine in den Weg gelegt
      werden, dann verbinden wir das mit einem bedrückenden
      Gefühl. Ist es nicht schön, wenn diese Redewendung ein-
      fach eine neue Bedeutung bekäme?
           Die Idee aus unseren Kindergärten geht so: Große
      und Kleine beschäftigen sich damit, Steine in oder besser
      auf den Weg zu legen. So genannte Hoffnungssteine im
      Advent.
18   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                           P FA R R B R I E F D E R
                                                              K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

              Die Aktion        Der Frieden in Europa und auf der
                           ganzen Welt wird immer wieder auf die
                                                                           Vergeltung. Man übt nicht mehr für
                                                                           den Krieg. Man lebt von dem, was die
          ­Friedenslicht   Probe gestellt. Wir Pfadfinderinnen
                           und Pfadfinder setzen uns für eine to-
                                                                           Erde hergibt. Ausreichend für alle. Wie
                                                                           schön das wäre! Alle Menschen ge­
                           lerante und friedvolle Gesellschaft und         meinsam auf dem Weg. Miteinander
                           Weltgemeinschaft ein, damit alle Men-           statt gegeneinander. Kein Mensch ist
                           schen die Chance haben, ein gutes Le-           besser als der andere. Kommt, lasst
                           ben in Frieden zu führen.                       uns beginnen, jetzt, Du und Ich …
                                Mit Worten und Taten setzen wir                 Jedes Jahr machen wir uns ge-
                           uns für den Frieden in der Welt ein.            meinsam mit vielen Menschen ver-
                           Die jährliche Aktion „Friedenslicht aus         schiedener Nationen auf den Weg, um
                           Betlehem“, der Pfadfinderinnen und              das Friedenslicht aus Bethlehem zu
                           Pfadfinder auf der ganzen Welt ist da-          uns nach Hause zu holen. Dabei über-
                           bei eine der einflussreichsten Instru-          windet es einen mehr als 3.000 Kilo-
                           mente.                                          meter langen Weg über viele Mauern
                                Die diesjährige Aktion steht unter         und Grenzen. Es verbindet Menschen
                           dem Motto: „Mut zum Frieden“.                   vieler Nationen und Religionen.
                                Judith Gaab schreibt: Wie schön                 Zusammen mit anderen ist es oft
                           das wäre, endlich Friede! Alle Völker           einfacher, einen langen und schwie-
                           gemeinsam auf dem Weg. Ohne                     rigen Weg zu gehen.
                           Machtinteressen und Gewinnstreben.                   Wir ermutigen daher alle Pfadfin-
                           Kein Volk besser als das andere. Kei­           derinnen und Pfadfinder und alle Men-
                           nes, das sich auf Kosten anderer berei­         schen guten Willens, sich gemeinsam
                           chert. Keines, das sich als Richter er­         auf diesen Weg zu machen und das
                           hebt. Keine Rache. Keine Strafe. Keine          Friedenslicht aus Bethlehem unter
                                                                           dem Motto: „Mut zum Frieden“ als
                                                                           Zeichen des Friedens an zahlreichen
                                                                           Orten in ganz Deutschland an alle
                                                                           Menschen weiterzureichen.
                                                                                Ab dem 3. Advent, dem 15. De-
                                                                           zember 2019, laden wir alle Pfadfinde-
                                                                           rinnen und Pfadfinder dazu ein, das
                                                                           Friedenslicht aus Betlehem weiterzu-
                                                                           reichen. Denn schon ein altes dä-
                                                                           nisches Sprichwort sagt: „Du verlierst
                                                                           nichts, wenn du mit deiner Kerze, die
                                                                           eines anderen anzündest.“
                                                                                In einer Aussendungsfeier im Xan-
                                                                           tener Dom am Dienstag, 17. Dezember
                                                                           2019 um 19 Uhr holen alle kirchlichen
                                                                           Jugendgruppen vom Niederrhein, so
                                                                           auch Abordnungen aus unserer großen
                                                                           Gemeinde, das Friedenslicht in ihre
                                                                           Ortskirche. Von dort wird es dann an
                                                                           die Gottesdienstbesucher und auch von
                                                                           Haus zu Haus verteilt.
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                              DAS GEHT UNS ALLE AN                                                                                                   19

                                                                                                                          Für das V_Team
     Hoffnung ist immer positiv. Das                                               Hoffnung sagt nicht, „Wir schaf-       Christian Olding, Pastor
unterscheidet sie von der Erwartung.                                         fen das!“ Hoffnung sagt „Gott schafft
Erwarten kann ich nämlich auch etwas                                         das … und wir packen mit an.“
Schlechtes. Deshalb ist Hoffnung so                                                So ist es mit der Hoffnung: ein rie-
unglaublich wichtig. Hoffnung hält für                                       siger Berg von Problemen, davor ein
möglich, dass es besser werden kann.                                         kleiner Mensch – mit begrenzter Kraft,
     Nun kann man sagen: Wünsche                                             mit begrenzter Zeit, aber mit einer Zu-
tun das auch. Hoffnung ist aber mehr                                         versicht im Herzen, die ihn in der Ge-
als ein Wunsch. Während ich bei Wün-                                         genwart anpacken lässt, weil er an die
schen nur sage, was ich gerne hätte,                                         Zukunft glaubt.
schaue ich beim Hoffen nicht allein auf                                            Was ich von der Zukunft erhoffe,
mich. Ich setze meine Hoffnung auf je-                                       das bestimmt mein Handeln in der Ge-
manden. Und genau das ist entschei-                                          genwart. Wenn ich befürchte, dass an
dend. Deshalb verändert sie. Hoffnung                                        einer Situation nichts mehr zu retten
bedeutet für mich, dass ich fest daran                                       ist, warum sollte ich mich dann an-
glaube und darauf setze, dass Jesus tat-                                     strengen, statt es mir bequem zu
sächlich von den Toten auferstanden                                          ­machen. Wenn aber die Hoffnung auf
ist. Das bedeutet für mich, dass nicht                                        Veränderung in mir lebt, dann werde
die Gewalt und die Angst am Ende ge-                                          ich auf diese Zukunft hin leben und           Weitere Infos unter:
winnen werden, sondern Gott. Hoff-                                            handeln.
nung bedeutet, dass das Schlimmste                                                 Das ist die Grundlage für unseren                                                                               www.facebook.com/
nie das Letzte ist.                                                           neuen Auftritt und unser Konzept:                                                                                    v.the.experience
     Das gibt uns einen anderen Blick.                                             Als Logo haben wir den Heiligen                                                                                    02.11.15 16:19

Das verändert uns und zwar nicht erst                                         Geist gewählt. Gottes Kraft und Bei-                                                                                                     YouTube Channel:
irgendwann. Das verändert uns schon                                           stand, der alles neu machen will und                                                                                                     v the experience
heute. Sie gibt uns in einer auch noch                                        den Menschen antreibt in seinem Sinn          Oder bestellen Sie sich den
so aussichtslosen Lage einen neuen                                            zu handeln. Das V steht für Vision, eine      ­Newsletter unter:
Blick auf das, was möglich ist und akti-                                      Vision von Hoffnung, die wir den Men-          v.the.experience@gmail.com
viert uns so zum Handeln                                                      schen neu ins Herz legen wollen.
                                                                                                                            https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e8/Logo_Youtube.svg       Seite 1 von 1

GODAT MOVIE                                                                  GODAT MOVIE                                  GOD AT DINNER
v_Gottesdienst: 8. Dezember 2019,                                            v_Kinoabende                                 Gutes Essen und Gute Gespräche über
26. Januar und 22. März 2020,                                                18. Dezember 2019, 29. Januar,               Gott und den Glauben und das bei dir
um 19 Uhr in St. Martin, Veert.                                              4. März und 22. April 2020.                  Zuhause. Wir kommen zu dir. Du und
                                                                             Um 20 Uhr im Herzog-Theater Geldern.         deine Freunde kochen und wir bringen
GODAT FAITH                                                                  Der Vorverkauf findet über das Kino          die religiösen Zutaten mit. Bestell uns
v_Glaubensabende: 11. Dez. 2019,                                             statt, online und an der Kasse: 7,50 e       zu dir. Einfach eine Email an
7. Jan., 12. Feb. und 31. März 2020,                                                                                      v.the.experience@gmail.com
um 20 Uhr im Pfarrheim Geldern.                                                                                           und wir melden uns bei dir!
20   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                               P FA R R B R I E F D E R
                                                                  K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

                                         e r z
                                  Ein HKinder
                                     für
                                      Patenschaften
      für Kinder unserer Stadt durch Märchenkarten

                        Herzlichen Dank sagt der Kinderchor!
           Vor 10 Jahren bekam die Idee „Wie können auch
            bedürftige Kinder unserer Gemeinde zu unseren
                ­Märchenaufführungen kommen“ ein Gesicht.
            Seit dieser Zeit können Märchenkarten durch eine
        ­Patenschaft erworben werden, die dann durch Alfred
          Mersch (die Tafel) und Friedhelm Appel (Caritas) an
                             bedürftige Kinder verteilt werden.
             Durch große und kleine Spenden konnten in der
       ­ ergangenheit schon viele Märchenkarten verschenkt
       V
      werden. Kinder konnten in eine kindgerechte Märchen-
      welt eintauchen, erlebten wie das „Gute“ zum Schluss
         doch gewinnt. Das Besondere aber ist, dass Kinder
                           dieses Erlebnis möglich machen!

           Das nächste Märchen heißt: „Tischlein deck dich“
                              Die Aufführungen sind am:
                           21. März 2020, um 15 Uhr,
           am 22. März 2020, um 14 Uhr und 16.30 Uhr.
         Ob eine Karte, zwei oder mehr, jede Spende lässt
           Kinderaugen leuchten! Und nebenbei, auch die
        Kinderchorkinder freuen sich über viele Zuschauer!

                          Der gespendete Betrag kann bar
               im Pfarrbüro St. Maria Magdalena Geldern,
         bei Kantor Dieter Lorenz abgegeben oder auf das
              Konto des Kinderchores überwiesen werden.
                                           Kontodaten:
               Kinderchor St. Maria Magdalena Geldern
                                  BIC: GENODED1GDL
               IBAN: DE98 3206 1384 0111 3380 19
P FA R R B R I E F D E R
K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N                           DAS GEHT UNS ALLE AN            21

      Der Förderkreis der Geistlichen
Konzerte lädt zum Konzert am 15. De-
                                                                                  Karten zum Preis von 12,- Euro
                                                                             (Schüler und Studenten 6,- Euro)         Festliches
zember 2019, um 17.00 Uhr in die
Pfarrkirche St. Maria Magdalena ein.
                                                                             sind erhältlich bei den Buchhand-
                                                                             lungen „Keuck“ und „Bücherkoffer“ in     Weihnachts­konzert
      Zu Gast ist das Ensemble transpa-
rent mit:
                                                                             ­Geldern, sowie an der Abendkasse.
                                                                                                                      in der Pfarrkirche
– Maria Regina Heyne Sopran
– Louise Rijs, Alt
– Martin Endrös, Tenor
– Dieter Lorenz, Bariton
– Jessica Bücker, Continuo
– Mitglieder Duisburger
   ­Philharmoniker
– Anke Becker, Konzertmeisterin
      In dem Konzert erklingt die fest-
liche „Weihnachtsgeschichte“ von Ar-
nold Matthias Brunckhorst (1670 –
1725) und das „Magnificat“ von
Francesco Durante (1684 – 1755).

     In diesem Jahr feiert der Kirchen-
chor an St. Nikolaus Walbeck die 70
                                                                                  Das Orchester bereichert gemein-
                                                                             sam mit dem Chor die Festgottes-         70 Jahre
Jahre währende Tradition, dass ein Or-
chester bei den Festgottesdiensten an
                                                                             dienste immer an den Hochfesten Os-
                                                                             tern und Weihnachten mit klassischen     Orchester­messen
Ostern und Weihnachten mitwirkt.
     Das ungewöhnliche Jubiläum
                                                                             Messkompositionen und mit verschie-
                                                                             denen Werken sowohl klassischer als      in Walbeck
wurde bereits am Ostersonntag mit                                            auch zeitgenössischer Komponisten.       Weihnachten feierlicher
einem feierlichen Hochamt begangen                                                Unter der Gesamtleitung von Ste-    ­Jubiläumsgottesdienst
und endet am 2. Weihnachtstag mit                                            fan Janßen führt Ludmilla Chramkova
dem festlichen Gottesdienst um 11 Uhr.                                       das musikalische Ensemble an. „Diese
     Gesungen wird eine Messe für Or-                                        beiden Musiker sind ein großes Glück
chester und Chor eines anonymen                                              für den Chor und das Orchester. Sie
Komponisten. Früher wurde die Messe                                          schaffen es immer wieder, dass Gottes-
Mozart zugeschrieben, enthält jedoch                                         dienstbesucher wunderbare Gänse-
Teile, die zwar an Mozart erinnern, je-                                      hautmomente erleben“, so der Vorsit-
doch wohl später komponiert wurden.                                          zende Hans-Peter Stickelbrock.
Als besonders reizvolle Zutat bringen                                             Am 2. Weihnachtstag sind alle um
neben dem Streichorchester noch zwei                                         11.00 Uhr herzlich eingeladen, diese
Waldhörner besondere Klangfarben ein.                                        besonderen Momente zu erleben.
22   DAS GEHT UNS ALLE AN
                                                                                                                                                P FA R R B R I E F D E R
                                                                                   K AT H . K I R C H E N G E M E I N D E S T. M A R I A M A G D A L E N A G E L D E R N

        Eine Vision von Hoffnung  -  Maria 2.0“
      "                                        Von Helmut Brauers · Geldern-Veert

            Meine Vision von Hoffnung ist zurzeit zwiespältig.       die aus anderen Kulturkreisen, aus anderen Regionen,
      Zum einen ist sie geprägt bzw. bestimmt von dem breiten        Ländern (z. B. Polen, Irland, Spanien etc.) oder gar Erd-
      Reformbewusstsein und Reformwillen der Gläubigen,              teilen (Südamerika, Afrika, Asien).
      der Mehrheit der Gemeinde-Seelsorger, einer beacht-                 Und damit wird auch deutlich, wie problematisch
      lichen Anzahl von Bischöfen und unseres Papstes und            und schwierig die Umsetzung von Reformen für die, die
      zum anderen von der Sorge, wie in den Medien aber ins-         in der Gesamtkirche Verantwortung tragen, ist. Da geht
      besondere innerkirchlich, also unter uns, die Reform-          es sicher weniger, wie gerne schon mal unterstellt wird,
      Diskussionen bzw. -Beiträge oft geführt werden.                um Machterhalt sondern wohl viel mehr um die Verein-
            Es wird meiner Meinung nach zu oft die Kirche aus-       barkeit mit der Lehre Jesu und um das Bestreben um
      schließlich negativ dargestellt und zu oft unsachlich, zu      Zusammenhalt und Einheit in unserer Kirche.
      pauschal und überzogen oder gar unrichtig argumen-                  Es ist zwar naheliegend zu sagen, wenn sich Re-
      tiert.                                                         formen in der Gesamtkirche nicht oder noch nicht um-
            Beispielhaft möchte ich hier einige Formulierungen       setzen lassen, dann machen wir es vor Ort, wir gehen
      aus dem Brief der Gemeinde an unseren Bischof nennen.          voran. Das ist mir jedoch, wenn es um wesentliche Glau-
      Da wird zum Beispiel festgestellt, dass in unserer Kirche      bens- oder kirchenrechtliche Fragen geht, zu einfach, zu
      Menschen auf ihre Homosexualität reduziert werden, das         egoistisch gedacht. In einer Gemeinschaft kann nun mal
      konfessionsverschiedene Ehepaare, Wiederverheiratete           nicht jeder aus mehr oder weniger berechtigtem Eigen-
      und Homosexuelle nur geduldet aber nicht willkommen            oder Regional-Interesse sein eigenes Ding machen, wenn
      wären bzw. „offiziell vor der Türe der Amtskirche stehen       man es nicht auch allen anderen zugestehen und damit
      bleiben müssen“. Wer in unserer Gemeinde hat so etwas          die Gemeinsamkeit gefährden will, und die ist nun mal
      schon mal erlebt oder davon aus anderen Gemeinden er-          Auftrag und Wesensmerkmal unserer Kirche.
      fahren?                                                             Nicht richtig und schon gar nicht klug finde ich es,
            Ich selber z. B., habe als Betroffener, als Wiederver-   die Keule des vermeintlich falschen oder nicht ausrei-
      heirateter nur viel Verständnis und Respekt vor meiner         chenden Umgangs mit dem Missbrauchsskandal gegen
      Gewissensentscheidung zur Kommunion zu gehen er-               die Amtskirche oder die Bischöfe zu schwingen, um den
      fahren!                                                        Forderungen nach den gewünschten Reformen Nach-
            Auch die Art, in der Reformen auf den Weg gebracht       druck zu verleihen. Wie will man mit pauschalen An-
      werden, sollten wir überdenken.                                schuldigungen und Vorwürfen irgend jemanden für sei-
            Es stellt sich hier die Frage, ob man Reformen for-      ne Sache gewinnen?
      dern oder wünschen sollte. Fordern heißt für mich, man              Auch der hier gerne eingebrachte Hinweis, die mas-
      schließt eine Diskussion oder Abwägung aus. Wünschen           senhaften Kirchenaustritte seien den fehlenden Re-
      heißt dagegen, man ist zu einer Diskussion, einem Argu-        formen geschuldet, gehen meiner Meinung nach fehl.
      mentationsaustausch bereit. Nur wenn man hierzu be-            Wenn dem so wäre, hätten unsere evangelischen Glau-
      reit ist, also nicht zu fordern sondern zu wünschen, hat       bensgeschwister, für die Zölibat, Frauenordination, Wie-
      man auch die Chance, die zu gewinnen und mitzuneh-             derverheiratete kaum ein Reformthema sind, nicht den
      men, die weniger reformfreudig oder reformwillig sind.         gleichen Mitgliederschwund zu beklagen.
      Hier meine ich nicht nur die in unserem Umfeld oder in              Ich teile nicht den oft gehörten Pessimismus, unse-
      unserer hiesigen Amtskirche, sondern ganz besonders            re Kirche sei nicht oder kaum reformbereit oder gar
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