Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates - Evang.-ref. Kirche Kanton Schaffhausen
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Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen PERF ORM ANCE neutral Drucksache No. 01-19-171799 – www.myclimate.org © myclimate – The Climate Protection Partnership Titelbild: Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes zu Gast in Schaffhausen, v.l. Kirchenrätin und Abgeordnete Sabine Dubach, Kirchenratspräsident Frieder Tramer bei Schifffahrt auf dem Rhein Bildnachweise: Wo nichts vermerkt ist: Doris Brodbeck, Kommunikationsbeauftragte Gestaltung und Druck: Kuhn-Druck AG, Neuhausen am Rheinfall Themenseiten: aus dem Kirchenboten, S. 12, S. 24, S. 26, S. 36, S. 41, S. 47 2
Inhalt Ach – diese Kirche… Ja, diese Kirche! 6 1. Jahresrückblick 8 2. Engagement 9 2.1 Seelsorge 9 Kantonsspital 9 Psychiatriezentrum 9 Palliative Care 9 Notfallseelsorge 10 Gefängnisseelsorge 10 Gehörlose 10 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung 11 Religiöse ökumenische Feiern im Ilgenpark Ramsen 11 2.2 Fremdsprachen 13 Eglise évangélique reformée de langue française de Schaffhouse 13 Chiesa Valdese di lingua italiana Schaffhausen 13 2.3 Sozialdiakonie 13 Beratungsangebote 13 2.4 Kirchen im Dialog 15 Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH 15 2.5 Religionen im Dialog 15 Weltanschauungsfragen und Religionen 15 Interreligiöser Dialog 16 2.6 Ökumene, Mission, Entwicklungszusammenarbeit OeME 18 OeME-Kommission 18 2.7 Kirchliche Medienarbeit 25 Kommunikationskommission 25 Ökumenische Kommission für Medienarbeit OeKM 25 Internetbeauftragter 25 Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Inhalt 3
3. Bildung 27 3.1 Kirchlicher Unterricht 27 Fachstelle Katechetik 27 Kirchenrätliche Kommission für Unterricht (KKU) 28 Unterricht an den Sonderschulen Schaffhausen 28 Didaktisches Zentrum 29 3.2 Kinder- und Jugendliche 29 Kommission Kind und Jugend 29 Jugendkredit 30 Kantonaler Sonntagsschulverband 30 3.3 Konferenzen 30 Kind und Jugend: Das neue Unterrichtsdekret 31 Entwicklungszusammenarbeit OeME: Reformierte Gäste aus Siebenbürgen 31 3.4 Bildungsangebote 31 Frauenkommission 31 Theologiekurs 32 Bibelseminar 32 4. Personal 33 4.1 Pfarrkonvent 33 Ordinationen 33 Weiterbildungen kirchliche MitarbeiterInnen 34 Mentorate 34 Vikariate 34 Kolloquien 34 4.2 Diakoniekonvent 35 4.3 Katechetinnen 35 4.4 OrganistInnen 35 5. Entscheidungsträger 37 5.1 Synode (Kirchenparlament) 37 Aussprachesynode 07. April 2018 37 Sommersynode 28. Juni 2018, Kirchgemeinde SH-Steig 37 Wintersynode, 21. November 2018, Kirchgemeinde SH-Zwingli 38 Pendente Aufträge 39 5.2. Kirchenrat und Fachstellen 39 5.3. Kirchgemeinden: Struktur der Zusammenarbeit 42 5.4 Änderungen im Rechtsbuch der Kantonalkirche 44 4
5.5 Vertretung der Kantonalkirche nach aussen 44 Konferenz der Kirchenpräsidien und Ostschweizer Kirchenratspräsidien 44 5.6 Delegationen des Kirchenrates und der Synode 44 5.7 Internetadressen: 46 Weitere (Deutsch-)Schweizerische Institutionen: 46 Schaffhauser Partnerinstitutionen: 46 6. Namen und Adressen 48 6.1 Kommissionen und Beauftragte der Synode 48 6.2 Kirchenrätliche Kommissionen 48 6.3 Präsidien 49 6.4 Pfarrpersonen 50 6.5 Vermittlungsstelle für Pfarramtliche Stellvertretungen 51 6.6 Sozialdiakonie 51 6.7 Katechetinnen 51 7. Finanzielle Mittel 53 7.1 Erläuterungen zur Jahresrechnung 2018 der Zentralkasse 53 Erfolgsrechnung der Zentralkasse 2018 nach Kostenarten 54 Bilanz der Zentralkasse per 31.12.2018 57 Anhang Beiträge nach Kostenstellen 59 Anhang Kollekten (Erfolgsrechnung nach Kostenstellen 2018) 63 Fonds zur Unterstützung ausserordentlicher kirchlicher Aufgaben im Kanton Schaffhausen 64 7.3 Kirchenbote 65 7.4 Schaffhauser Bettagsaktion «Teilhabe für alle» 66 7.5 Rechnung zur Kenntnisnahme: PK-Abrechnungsstelle der Zentralkasse 67 7.6 Anträge 68 Bericht und Antrag der Geschäftsprüfungskommission 68 Anträge des Kirchenrates 68 Review 69 8. Mitgliederstatistik und kirchliche Handlungen 70 9. Bevölkerung und finanzielle Leistungen der Schaffhauser Kirchgemeinden im Jahr 2018 71 Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Inhalt 5
Vorwort von Frieder Tramer Kirchenratspräsident Ach – diese Kirche… Ja, diese Kirche! Frieder Tramer, Kirchenratspräsident In Gesprächen, in Berichten wird immer mal zu befreien, vor Gott, mir und den anderen nicht wieder grosses Unbehagen angesichts des Zu- gut genug zu sein», so die Kollegin in dem Ar- stands unserer Kirche geäussert. Ein Beispiel tikel. ist, was eine Pfarrkollegin im «bref», dem «Magazin der Reformierten» (Nr. 19/2018), über die Predigt schreibt. Die Predigt sei nicht Wenn (fast) alle whatsäppeln und mehr zeitgemäss. Wie jede gehaltene Rede sei twittern, gerade dann nehmen wir sie heute in einem Meer von Bildern und Kurz- uns in der Kirche Zeit fürs Vorbereiten nachrichten wie aus einer anderen Welt. Ja, si- und fürs Hören einer Rede. cher! Aber könnte nicht das gerade ein guter Grund sein, an der Predigt festzuhalten? Wenn Wenn da nicht der ernüchternde kirchliche All- (fast) alle whatsäppeln und twittern, gerade tag wäre: abnehmende Bedeutung, weltfremd, dann nehmen wir uns in der Kirche Zeit fürs wirkungsarm. O ja, wer sich für die Kirche en- Vorbereiten und fürs Hören einer Rede. Wir gagiert, muss wohl auch an ihr leiden. Woher denken gewissenhaft nach, gehen sorgfältig mit aber wissen wir eigentlich, dass es mit unserer den Worten um, haben Respekt vor denen, die Kirche so schlecht steht? Festgemacht wird das zuhören. So verantworten wir unseren gemein- zum einen an abnehmenden Mitgliederzahlen. samen Glauben, spüren dem Reich Gottes nach Schon das gilt als zuverlässiges Krankheits- und schaffen es vielleicht sogar: «von der Sorge symptom. Zum anderen wird auf Zeiten verwie- 6
sen, in denen die Kirche noch gross und ein- auch und gerade in seiner Unvollkommenheit? flussreich war. Aber schon in den Briefen im Das heisst nicht, dass man ohne Selbstkritik Neuen Testament – und das ist ihnen hoch an- weiterwurstelt. Und das geschieht ja auch nicht. zurechnen – erfährt man, wie wenig grossartig Man sehe sich die Kirche und die Kirchgemein- das kirchliche Leben in Korinth oder Galatien den an: was wird da nicht geprüft und projek- oder anderswo war. Und was macht uns eigent- tiert und versucht und entwickelt! Vielleicht lich so sicher, dass der Heilige Geist in den an- war unsere Kirche noch nie so frech und bunt geblich vollen Kirchen des 18. und 19. Jahrhun- und wandlungsfähig und unabhängig wie heu- derts lebendiger war als heute? te. Trotzdem wird sie kleiner. Könnten wir das Ich formuliere darum mal frontal gegen das nicht demütig und humorvoll akzeptieren? Unbehagen und um einiges überzeugter, als ich Könnten wir nicht auf besonnene Art unsere es dann jeweils im kirchlichen Alltag bin: was, Strukturen anpassen? Und könnten wir nicht wenn unsere Kirche heute richtig ist, ihrem selbstbewusst uns abheben von manchem, was Auftrag gemäss - mit allen Mängeln, trotz aller heute als unverzichtbar, erfolgversprechend Mängel? Was, wenn sie gerade mit ihren besse- und einfach bloss trendig gilt? Und so Freude ren und leider oft auch schlechteren Predigten haben am kirchlichen Leben und Vertrauen in richtig liegt? Könnte es sein, dass vieles in un- die Gegenwart des Heiligen Geistes?! serer Kirche und unseren Kirchgemeinden fruchtbar und vom Heiligen Geist getragen ist, Frieder Tramer, Kirchenratspräsident Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Vorwort 7
1. Jahresrückblick 07. Januar Präsidienkonferenz 16. Januar Kommunikationskonferenz «Mitglied bleiben» Kapitel 3.3 23. Januar Frauenkommission: Talk mit Jacqueline Straub Kapitel 3.4 24. Januar Blick über den Tellerrand: Brot für alle-Fastenopfer Kapitel 2.6 24. Februar Theater 500 Jahre Niklaus von Flüe: Nimm mich mir 03. März Weltgebetstag: Surinam/Südamerika Kapitel 2.6 08. März Internationaler Frauentag, Zwinglikirche Kapitel 2.6 13. März Retraite des Kirchenrats zur Pfarrstellensituation 07. April Aussprachesynode zu Kirche und Politik Kapitel 5.1 14.-20. April Pfarrkonventsreise nach Amsterdam Kapitel 4.1 9.-13. Mai Kantatengottesdienste am Internat. Bachfest Schaffhausen 27. Mai Frauenmahl: Begegnungszentrum Rüdlingen Kapitel 3.4 30. Mai Planungstreffen zum Bodenseekirchentag 2020 05. Juni Filmabend Kirche für KOVI: La buena vida, Haberhaus Kapitel 2.6 17.-19. Juni Abgeordnetenversammlung des SEK in Schaffhausen 28. Juni Sommersynode in der Steigkirche Schaffhausen Kapitel 5.1 30. Juni 1. Jahresversammlung: Hugenotten- und Waldenserweg 29. Juli Eritreisch-orthodoxes Gemeindefest in der Steigkirche Kapitel 2.6 08. August Waldspieltag: Hugenottenweg mit Ferienpass SH Kapitel 2.6 20. August Schaffhauser Kirchenrat besucht St. Galler Kirchenrat 01. September Digitale Medien: Workshop für Eritreer mit VJPS Kapitel 2.6 02. September Pfarrordination im Münster Kapitel 4.1 04. September Ausflug auf dem Täuferweg 09. September Mission 21 – Nigerianisch Kochen in Neuhausen Kapitel 2.6 15. September Gedanke am Wuchenänd erstmals in Gebärdensprache Kapitel 2.7 22. September Kantonaler Konftag in der Zwinglikirche Kapitel 3.2 22. September 50 Jahr-Jubiläum Schaffhauser Bettagsaktion Kapitel 2.6 30. Oktober Gäste aus Kolumbien berichten (Kirche für KOVI) Kapitel 2.6 31. Oktober Konferenz Kind und Jugend: Unterrichtsdekret Kapitel 3.3 11. November Interreligiöser Dialog im Familienzentrum SH Kapitel 2.5 17. November OeME-Konferenz: Reformierte in Rumänien Kapitel 2.6 Mitte November Datenmigration zur Cloud (Kirchenrat, Verwaltung…) 21. November Wintersynode in der Zwinglikirche Schaffhausen Kapitel 5.1 28. November Erstes Fachtreffen der Sekretariate 10. Dezember Podium zum Menschenrechtstag, Rathauslaube Kapitel 2.6 8
Für Andere und mit Anderen 2. Engagement 2.1 Seelsorge durch Matthias Loretan, der von der katholi- schen Kirche mit 30% angestellt ist und seine Kantonsspital Arbeit im November 2018 aufgenommen hat. Andreas Egli, Schaffhausen Das Seelsorgeangebot orientiert sich an den Be- Hinsichtlich der Aufenthaltsdauer im Spital dürfnissen der Menschen. Neben Einzelgesprä- sind zwei gegenläufige Entwicklungen zu beob- chen mit stationären und ambulanten Patienten achten. Einerseits besteht die Tendenz, die Ver- und Patientinnen bilden verschiedene Grup- weildauer im Akutspital zu verkürzen. Deshalb penaktivitäten wichtige Schwerpunkte der Ar- wird es noch wichtiger, dass die Seelsorge eine beit: Zwei Literaturgruppen, eine Achtsam- gute Vernetzung mit den Stationen pflegt. An- keitsgruppe und eine Singgruppe werden von dererseits gibt es immer wieder Personen, die der reformierten Seelsorge organisiert oder un- über Wochen oder Monate im Spital bleiben terstützt. Bei Todesfällen, v. a. im Langzeitbe- müssen. Oft erleben sie mehrere Verlegungen reich, führt die Seelsorge jeweils eine Ab- zwischen den Bereichen Akutspital, Rehabilita- schiedsfeier für die Station durch. Regelmässige tion und Übergangspflege. Für solche Patienten Gottesdienste, im Wechsel mit den Katholiken, ist die Unterstützung besonders wichtig, die sie runden das Angebot der Seelsorge ab. von der Seelsorge, aber auch durch Besuche von aussen erhalten. Palliative Care Die beiden Übergangspflege-Stationen wurden Wolfram Kötter, Schaffhausen von Pfr. Wolfram Kötter seelsorgerlich betreut. «Warten» war eine grosse Herausforderung im Zum dritten Mal machte ein Theologiestudent Jahr 2018 – das Warten auf die kantonale Um- ein Praktikum in der Spitalseelsorge (Seelsor- setzung des Konzepts für «Palliative Care für geübung). Die Freiwilligen der «Sitzwache der den Kanton Schaffhausen». Dieses Warten Spitalseelsorge» leisteten 112 Einsätze bei 20 nehmen wir mit in das Jahr 2019, denn noch hat Patientinnen und Patienten, insgesamt 299 der Kantonsrat der Vorlage nicht zugestimmt, Stunden. Die Einsätze waren zahlreicher als im und so bleiben viele Fragen, wie etwa die der Vorjahr (+ 19%), aber von kürzerer Dauer (– Einrichtung von Hospiz-Betten, offen. 26%). Die Vor- und Nachbesprechung der Ein- Überaus erfreulich ist, dass im letzten Jahr alle sätze war im Jahr 2018 besonders aufwendig. Pfarrkapitel im Bereich der Kantonalkirche be- Der Spitalseelsorger übernahm die Koordinati- sucht wurden, um das Arbeitsfeld «Palliative on für zwei Gedenkfeiern: bei der Grabstätte für Care» vorzustellen. Im Mittelpunkt der Ge- früh verlorene Kinder (30. Juni) und am Inter- spräche standen dabei im Wesentlichen die fol- nationalen Gedenktag für verstorbene Kinder genden Aspekte: (9. Dezember). Für das Neubauprojekt des Kan- Zusammenarbeit von Pfarrpersonen und Mitar- tonsspitals wurden die Anliegen der Spitalseel- beitenden in den Altersheimen sorge formuliert. Im Vordergrund stehen die Zusammenarbeit von Pfarrpersonen und Mitar- Räume, die von den Patienten genutzt werden: beitenden in der Spitex. ein Raum der Stille und ein Mehrzwecksaal, der Erfreulicherweise wird es in diesem Jahr zu ei- für die Gottesdienste geeignet ist. Im Lauf des ner ersten gemeinsamen Fortbildungsveran- Jahres 2019 dürften die Pläne konkreter werden. staltung zum Thema «Palliative Care» von Pfarrpersonen und Spitex-Mitarbeitenden im Psychiatriezentrum Bereich des Klettgaus kommen. Ariane Van der Haegen In Zusammenarbeit mit dem Verein palliati- Im Psychiatriezentrum arbeitet Pfarrerin Ariane ve-schaffhausen wurden konsequent Angebote Van der Haegen mit einem Pensum von 55%. im «Palliative-Café» in der Zwinglikirche Das ökumenische Seelsorgeteam wird ergänzt durchgeführt. Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 9
Themen waren unter anderen: technische Sicherung, die Zahl der Aufsichts- – Demenz und Palliative Care personen im 24-Stunden-Schichtdienst, sowie – Schmerztherapie am Ende des Lebens das allgemeine, betriebsame Kommen und Ge- – Spiritualität und Palliative Care hen im Gebäude hat zugenommen. Der vorhan- – Sterbefasten. dene Platz für alle ist gleich geblieben dabei. Dieses Angebot wird 2019 fortgesetzt unter an- Obwohl ich also die Fertigstellung des bewil- deren mit den Themen: «Seele in Not. Unter- ligten Neubaus kaum mehr im Amt erleben stützung pflegender Angehörige» oder auch werde, hoffe ich dort auf deutlich weniger be- «Assistierter Suizid im Altersheim». Es hat engte Verhältnisse für alle am Betrieb Beteilig- sich im letzten Jahr sehr deutlich gezeigt, dass ten. So kann vielleicht die Seelsorge dann im nicht mehr nur «Laien» oder Betroffene zu den besten Fall auch wieder im eigenen stillen Veranstaltungen gekommen sind, sondern viel- Kämmerlein und also ungestört und vertraulich fach auch Mitarbeitende aus pflegerischen Be- erfolgen. Da die Zahl der religiösen Dienstleis- rufen. ter und der Besuchergruppen vor Ort auch im Steigen begriffen scheint, hoffe ich bei mehr Notfallseelsorge Raum und mehr Räumlichkeiten zudem auch Andreas Egli, Schaffhausen auf eine wieder klarer strukturierte, regelmäs- Im Jahr 2018 wurde die Notfallseelsorge bei 7 sig mögliche Gesprächskultur aller Parteien, Ereignissen aufgeboten (im Vorjahr 12 Ereig- die zum Wohl der Gefangenen ihren Dienst tun, nisse). Nach einem Ereignis ergaben sich zwei untereinander. Dem Kirchenrat Schaffhausen Einsätze. Bei 5 Ereignissen handelte es sich um bin ich nach wie vor dankbar für meinen Auf- Todesfälle, und es ging meist um die Betreuung trag und sein Vertrauen in meinen Dienst, den der Angehörigen in den ersten Stunden. Die ich unvermindert gerne tue, solang ich kann Seelsorge kann hier ihre Erfahrung mit Ab- und mag und darf. schieds-Situationen einbringen, der Dienst wird sehr geschätzt. Das Notfallseelsorge-Team Gehörlose bestand Ende 2018 unverändert aus 6 Personen Daniel Müller, Schaffhausen (5 ref., 1 kath.). Seit dem Herbst 2018 arbeitet Eindrücklich im Berichtsjahr war die Mitwir- die Notfallseelsorge mit einer anderen Partner- kung von Roland Hermann (gehörlos) im Weih- organisation für Grossereignisse zusammen. nachtsgottesdienst in der Kirche Buchthalen. Lebendig erzählte er uns in Gebärdensprache die biblische Weihnachtsgeschichte und setzte sie in Bezug zum so aktuellen wie brennenden Bei sieben Ereignissen wurde die Thema «Schutz und Flucht». Notfallseelsorge aufgeboten Roland Hermann trat auch in der Sendung «Ge- danke am Wuchenänd» im Schaffhauser Fern- Fachpersonen der Stiftung CareLink (Glatt- sehen auf, dies im Hinblick auf die ökumeni- brugg) sind neu dafür zuständig, im Kanton sche Bettagsaktion der Schaffhauser Kirchen. Schaffhausen die psychologische Nothilfe bei Sie unterstützte dieses Jahr ja bekanntlich unter mittleren und grossen Ereignissen zu organi- dem Motto «Teilhabe für alle» den Digitalen sieren. Das Care Team Schaffhausen, das 2005 Stadtplan sowie den Ferienhort Schaffhausen. vom Psychiatriezentrum Schaffhausen für die Mit seinen Auftritten in der Kirche und im Fern- Betreuung bei Grossereignissen aufgebaut wur- sehen leistete Roland Hermann wertvolle Öf- de, hat seine Tätigkeit eingestellt. fentlichkeitsarbeit für die Sache der Gehörlo- sen. Und für die Teilnehmenden am Gottes- Gefängnisseelsorge dienst war es spannend, für einmal die Beat Hächler, Trasadingen Übersetzung von Gebärdensprache in Lautspra- Ein bis fünf Gespräche mit männlichen, selten che mitzuverfolgen. er weiblichen Gefangenen aus vielfältigen Her- Weitere gemeinsame Gottesdienste unter dem kunftsländern und mit diverser Religionszu Label «Gottesdienste für Hörende und Gehör- gehörigkeit werden in der Regel am Donners- lose» fanden in Siblingen, Beringen, auf der tagmorgen weiterhin von mir geführt. Die Munotzinne, im Münster Schaffhausen, in der 10
Dorfkirche Büsingen und wie erwähnt in Buch gängige, passende Lieder mit entsprechenden thalen statt. Gesten: z. B. «Min Gott isch so gross, oder Und die Vorbereitungen für das Jubiläum an- alles, alles chunnt us dinä Händ». lässlich des 20-jährigen Bestehens der «Ge- Es ist uns wichtig, dass jede Person mit ihren sellschaft der Gehörlosen Schaffhausen» (GGS) Möglichkeiten dabei sein kann, sich wertge- im kommenden Jahr laufen bereits auf Hoch- schätzt fühlt und die besondere Atmosphäre touren. Diese «Gesellschaft der Gehörlosen wahrnehmen kann. Schaffhausen» entstand damals unter dem Präsidium von Pfarrer Gerhard Blocher aus der Religiöse ökumenische Feiern im Fusion des «Vereins für Gehörlosenhilfe» und Ilgenpark Ramsen dem «Gehörlosenverein Schaffhausen». Rita Wegmüller, Ramsen / Gabriele De Ventura, Schaffhausen Menschen mit geistiger und mehrfacher Es ist Mittwoch-Nachmittag. Ca. 15 bis 20 Behinderung Erwachsene sitzen im Kreis im Saal des Ilgen- Ökumenische Feier parks. Heute feiern wir gemeinsam, dass Jesus Ungarbühl Schaffhausen als Licht für die Welt gekommen ist. Lotti Raidler, Thayngen Einige Bewohnerinnen und Bewohner legen so Unsere monatlichen Feiern finden nicht mehr sorgfältig wie möglich gelbe Tücher in die Mit- am Montagabend statt, sondern neu am Freitag te als Sonne, als Licht- und Wärmespenderin. von 16.00 – 16.45 Uhr. Dies ermöglicht und er- Dass die Sonne hell oder warm gibt haben schon leichtert den Besucherpersonen unserer Feiern, alle erfahren! Auch wir Menschen sind Licht in direkt anschliessend an ihr Tagesprogramm in der Welt. die Feiern zu kommen. Wir sitzen in Kreisform In unseren Feiern ist es ganz wichtig, dass wir von ca. 9 bis 14 Personen mit mehrfachen Ein- nicht nur reden und hören, sondern auch etwas schränkungen, unterstützt von meist zwei Be- tun können, das Gesagte erleben können. Alle treuungspersonen. Anwesenden bekommen einen Sonnenstrahl. Unser Hauptthema im 2018 war: SCHÖPFUNG «Für wen lege ich meinen Sonnenstrahl in die Jeder Schöpfungstag beinhaltete eine Feier. Auf Mitte? Für wen bin ich in diesem Moment ein Tischen in der Mitte entwickelten wir die ein- Licht? - «Ich lasse mein Licht für… leuchten» zelnen Schöpfungstage anschaulich, immer un- und lege meinen Strahl so auf den Tisch, dass ter Einbezug unserer Teilnehmenden. dieser in die Richtung der angesprochenen Per- So ist jede/r mit hineingenommen in das jewei- son zeigt. Gespannt wartet jede Person darauf lige Thema. Dazu gehören zur Vertiefung ein- an die Reihe zu kommen. Sunnestrahle wämmer sii, dänn wird’s hell uf Ärde Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 11
Ja zur Stellungnahme, Nein zu Parolen Aussprachesynode zu Kirche und Politik Die Synodalen der Schaffhauser Kirche wollen, dass Differenzierte Stellungnahme statt Parolen sich die Kirche politisch äussert. Beim «Wie» scheiden In den nachfolgenden Gruppengesprächen sprach sich die Geister. sich die Mehrheit der Synodalen bei zwei Enthaltun- gen und drei Nein-Stimmen für ein politisches En- Soll sich die Schaffhauser Kirche politisch äussern? Wenn gagement der Kirche aus, wobei die Synodalen äu- ja, wie und durch wen? Diese Fragen beschäftigten über sserten, dass der Schwerpunkt auf differenzierten 60 Synodale des Kantons Schaffhausen an der ganztägi- Stellungnahmen und nicht auf Parolen liegen soll. gen Aussprachesynode in der Zwinglikirche. Am Vormit- Weniger einhellig verliefen am Nachmittag die Dis- tag ging es darum, zur Grundsatzfrage, ob sich die Kirche kussionen über das «Wer» und das «Wie». Zu Be- überhaupt politisch engagieren soll, ein klares «Ja» oder ginn stellte Simon Hofstetter verschiedene For- «Nein» zu finden. men von Stellungnahmen sowie Modelle aus ande- ren Kantonen vor. In einigen Kantonen agiert der Wächteramt der Kirche Kirchenrat als politisches Sprachrohr, in anderen ist es Zum Auftakt erinnerte Kirchenratspräsident Frieder Tramer die Synode oder beide Gremien äussern sich gemeinsam. daran, dass Gott sich in unser Leben einmische. Als Sym- Als Hilfe für die Themenwahl empfahl er folgende Fragen: bol dafür stehe der Abendmahlstisch in unseren Kirchen. Stimmt das Thema mit der jüdisch-christlichen Tradition «Am gemeinsamen Tisch werden menschliche Bedürfnis- der Bibel überein? Verlangt es ein Eintreten für die Schwa- se sichtbar, um die es auch in der Politik geht», so Tramer. chen in der Gesellschaft? Fördert es die Gemeinschaft? Mit der Gretchenfrage «Kirche wie hast Du’s mit der Po- Berücksichtigt es zukünftige Generationen? Ermöglicht es litik» schloss Pfarrer Simon Hofstetter vom Institut für christliche Freiheit und Verantwortung? Theologie und Ethik des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK an. Anhand einer Umfrage sprach er Zuständigkeit ungeklärt über die Erwartungen der Gesellschaft an die politische Im Anschluss hatten die Synodalen in Arbeitsgruppen die Rolle der Kirche. Er nannte drei «Fraktionen»: Jene, die po- Aufgabe, eine kommende nationale Abstimmungsvorla- litisches Engagement als «kirchliche Einmischung» ableh- ge auszuwählen und dazu ein Szenario für eine politische nen, jene, die es auf «kirchennahe Themen» einschränken Stellungnahme zu entwerfen. Die Mehrheit der Arbeits- und jene, die es als «Kerngeschäft der Kirche» bejahen. gruppen wählte als Thema die Konzernverantwortungsin- Dem stellte er den Verkündigungs- und Sendungsauftrag itiative. Als Form des politischen Engagements sprachen der Kirche entgegen. Denn dieser beruhe auf dem Evan- sich die meisten Arbeitsgruppen für Veranstaltungen zur gelium und der Mitverantwortung für die Welt als Got- Meinungsbildung wie Podien und Diskussionsrunden aus. tes Schöpfung sowie der Gestaltung der Gesellschaft. Für direkt verfasste Stellungnahmen konnten sich eben- In einem geschichtlichen Abriss beleuchtete er das von falls einige erwärmen. Offen blieb die Frage, wer für politi- Zwingli geforderte «Wächteramt» der Kirche und seine Be- sche Äusserungen zuständig ist. deutung für die heutige Zeit. Hofstetter betonte, dass kirch- Adriana Schneider (aus: Kirchenbote Mai 2018) liche Stellungnahme immer auf gemeinsamer Diskussion basiere und die individuelle Meinungsbildung nicht ersetze, sondern fördere. Aussprachesynode in der Zwinglikirche am 7.4.2018 Simon Hofstetter vom Institut für Theologie und Ethik 12
Am strahlenden Gesichtsausdruck der Ange- Die Gemeinde hat beschlossen, die Aktivitäten sprochenen wird sichtbar und spürbar wie die- wie bis anhin fortzuführen. ses Licht nicht nur die Sonne in der Mitte er- Die bestehende Gruppe der Chiesa besuchte die strahlen lässt sondern, auch die Seele wärmt! Gottesdienste und andere kirchliche Anlässe in den jeweiligen Quartierkirchen und einmal im 2.2 Fremdsprachen Monat den Gottesdienst in italienischer Sprache in der Waldenserkirche von Zürich. Eglise évangélique reformée de langue françai- Eine Delegation der Chiesa hat am jährlichen se de Schaffhouse Treffen der Waldenserkirchen in der Schweiz Edith von Dach, Schaffhausen teilgenommen, welches jeweils am Auffahrts- Planmässig fanden die 17 vorgesehenen Got- donnerstag stattfindet. 2018 wurde die Zusam- tesdienste in der St. Anna-Kapelle statt. Den menkunft durch die Waldensergemeinde von Gottesdienst in Rüdlingen, gemeinsam mit der Genf organisiert. Église Française de Winterthur, konnten wir Eine andere Delegation hat an den zwei Konfe- renzen des IX° Circuito (10. Mai in Zürich und 21. Oktober in Bern) teilgenommen sowie am 4. November an der Reformationsfeier und am 17. Die Gottesdienste November am Bazar in Zürich. Die Chiesa hat erfreuen sich grosser Beliebtheit ausserdem an der Versammlung des Vereins Hugenotten- und Waldenserweg am 30. Juni in bei schönstem Wetter durchführen. Im Januar der Zwingli-Kirche in Zürich teilgenommen. fand wiederum der gemeinsame ökumenische Eine weitere Delegation hat 15. bis 17. Juni 2018 Gottesdienst mit der St.Johann-Münster- und an der Distriktkonferenz in Torre Pellice (TO) Christkatholischen Gemeinde und uns statt. Im teilgenommen, und auch bei der 150-Jahre-Fei- Sommer war es an unserer Kirchgemeinde, die er des Protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins Pastorale générale zu organisieren. Nach einer des Kantons Schaffhausen und am darauffol- Führung im Gipsmuseum in Schleitheim führ- genden gemeinsamen Gottesdienst in der ten wir unsere Gäste ins Museum Schleithei- Zwingli-Kirche Schaffhausen war unsere Ge- mertal, wo uns die Geschichte der Wiedertäufer meinde vertreten. nähergebracht wurde. Wir freuten uns auch über den Besuch der Paroisse française aus St. 2.3 Sozialdiakonie Gallen. Die gut besuchten Gottesdienste, be- sonders diejenigen am Gründungstag und an Beratungsangebote Weihnachten mit dem Aufritt des Choeur Ro- Dargebotene Hand mand de Winterthur, sowie die Filmnachmit- Barbara Waldvogel, Schaffhausen tage in den Wintermonaten, erfreuen sich Eine Herausforderung an das Leitungsteam, an grosser Beliebtheit. Zum guten Betrieb unserer die gut 40 freiwillig Mitarbeitenden und an die kleinen Kirchgemeinde hat sich der Conseil de technischen Einrichtungen ist das wachsende paroisse vier Mal zu Arbeitssitzungen getrof- Bedürfnis der Hilfe und Rat suchenden Men- fen. schen nach Möglichkeiten der online-Beratung. Jüngere bevorzugen den Chat-Dienst, weil er Chiesa Valdese di lingua italiana Schaffhausen ihrer Meinung nach grössere Anonymität ga- Carmela Cimini-Taraborrelli, Schaffhausen rantiert und die Schamschwelle senkt, auch Die Waldensergemeinde traf sich vier Mal, am heikle Themen wie Gewalt, Sexualität und Sui- 17. März, am 24. Juni, am 06. Oktober und am zidalität anzusprechen. 08. Dezember, jeweils am Samstag um 18.00 Die nach wie vor sehr gefragten Dienste am Te- Uhr, im grossen Saal des Kirchgemeindehauses lefon (tagsüber in 5 Stunden-Schichten, nachts «Ochseschüür» zum Gottesdienst mit an- in einer 9 Stunden-Schicht) werden von den schliessendem Agapemahl. Freiwilligen in den Räumen der DH in Wintert- Die Gottesdienste wurden von Pfarrer Lorenzo hur geleistet und regional organisiert. Die Chat- Scornaienchi aus Zürich gehalten. Pfarrer Scor- und Mail-Beratung kann von zu Hause aus ge- naienchi hat auch die Seelsorge gewährleistet. leistet werden und ist überregional organisiert. Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 13
Im August hat der Vorstand zusammen mit dem Erstmals führte Cornelia Egli-Angele drei dreiköpfigen Leitungsteam eine seiner Sitzun- Workshops für minderjährige Asylsuchende gen in Schaffhausen abgehalten. Anwesend wa- ohne Eltern für das SAH Schaffhausen (Schwei- ren nebst der Gastgeberin Kirchenrätin S. Du- zerisches Arbeiterhilfswerk) mit dem Thema bach auch Vertreter der kath. Landeskirche, des «Umgang mit verschiedenen Beziehungen» kant. Sozialamtes und der Hülfsgesellschaft. durch. Dem Vorstand der DH Tel 143 ist der persönliche Die jungen Flüchtlinge zeigten sich sehr inter- Kontakt zu den geldgebenden Institutionen essiert und auch erstaunt ob der doch z.T. sehr wichtig, um aufzeigen zu können, dass mit dem grossen Unterschiede der Beziehungsgestaltung anvertrauten Geld professionell und sorgfältig in der Schweiz verglichen mit der in ihren Hei- umgegangen wird. matländern. Wiederum nahmen die Beratungsstelle und der Beratungsstelle für Partnerschaft und Verein die Möglichkeit zur Öffentlichkeitsarbeit Schwangerschaft wahr und führte am Gesundheitsparcours eine Cornelia Egli-Angele, Schaffhausen Befragung der Bevölkerung verpackt in einen Im März 2018 komplettierte Michela Steiner Geschicklichkeitsparcours durch. Die Resonanz unser Beratungsteam in der Einzel- und Paar- war durchweg positiv. beratung als ausgebildete Sozialarbeiterin mit Zusatzausbildung. Paar- und Lebensberatung Im September 2018 verliess Isabel Leu nach Die Neuanfragen sind gestiegen. Die im Be- langjähriger Tätigkeit die Sekretariatsstelle. richtsjahr fortgesetzten Fälle sind unverändert. Heidi Bolli arbeitet seit November 2018 als Se- Die Beratungsschwerpunkte sind unterschiedli- kretärin auf der Beratungsstelle und hat sich che und als unvereinbar erlebte Bedürfnisse im bereits sehr gut eingelebt. praktischen Alltag, in der Beziehung nach Au- Simone Haag zeichnet mit der Stellenleitung ssen, in der Freizeitgestaltung oder im sexuel- Cornelia Egli-Angele weiterhin für die Schwan- len Bereich. Die Suche nach dem passenden Mix gerschaftsberatung verantwortlich. aus Arbeit, Familiengestaltung, individuelle Im Spätsommer konkretisierten sich die Ab- Zeit und evtl. sozialem oder politischem En- sichten des Erziehungsdepartementes, unsere gagement gestaltet sich für viele Paare und auch Räumlichkeiten zu übernehmen. Einzelpersonen schwierig. Die scheinbar viel- Die Suche nach geeigneten Büroräumen war fältigen Möglichkeiten der Lebensgestaltung zeitintensiv und endete glücklich mit dem Um- verbunden mit dem Anspruch auf ein stabiles zug an die Vordergasse 32/34. persönliches Wohlergehen treiben viele Men- Das Beratungsteam unterstützte den Umzug schen um und lässt sie im Kreislauf des Suchens tatkräftig, um die Kosten tief zu halten. Nach verharren. anfänglichen Schwierigkeiten mit der Telefonie Ein weiteres bedeutendes Beratungsthema ist und dem Internet ist die Beratungsstelle mitt- die Gestaltung der Zeit und Aufgaben nach einer lerweile am neuen Ort eingerichtet und der Be- Trennung einer langjährigen Ehe oder Partner- trieb verläuft reibungslos. schaft. Sind Kinder involviert, so sind die ehe- Die veränderte Auftragslage hinsichtlich zeitin- maligen Partner zudem in Betreuungsabspra- tensiveren Beratungsfällen veranlasste den chen gefordert. Vorstand, dem Kantonsrat einen Antrag auf Beitragserhöhung einzureichen. Schwangerschaftsberatung Sabine Dubach und Christoph Roost leisteten im Die Fallzahlen in der Schwangerschaftsbera- Vorfeld der Budgetdebatte wertvolle Lobbyar- tung sind stabil. Rund 50 verschieden Famili- beit, die zum Erfolg führte. ensysteme (Alleinerziehende, Patchwork-Fa- Dank der Beitragserhöhung ist die Beratungs- milien, leibliche Eltern, Adoptiveltern) ersu- stelle nun mit 75% in der Paar- und Einzelbe- chen jährlich um Beratung. ratung und 40% in der Schwangerschaftsbera- Finanzielle Aspekte sind überwiegend bei al- tung besetzt. Die kleinen Pensenerhöhungen leinerziehenden Eltern ein Thema. konnten im bestehenden Team abgedeckt wer- Getrenntlebende Eltern haben den Fokus oft- den. mals auf der Balance zwischen gemeinsamer 14
Erziehungshaltung und individuellen Entschei- 2.5 Religionen im Dialog dungen für das Kind oder die Kinder. Ungewollt werdende Väter sehen sich der Reali- Weltanschauungsfragen und Religionen tät gegenüber, dass sie am Entscheid der Wei- Joachim Finger, Beringen terführung oder dem Abbruch der Schwanger- Die religiöse Szene ist und bleibt dynamisch – schaft nicht beteiligt werden müssen, jedoch fi- jedes Jahr höre ich Anfragen zu Gruppen, die nanzielle langfristig in der Pflicht sein werden. mir unbekannt sind und über die ich zuerst re- Ihre Fragestellung ist oft, welcher Vater kann cherchieren muss, um mir eine Meinung zu bil- ich mit dieser Vorgeschichte sein. den. Die grenzüberschreitende bzw. mindestens europäische Zusammenarbeit ist dabei uner- 2.4 Kirchen im Dialog lässlich, sei es unmittelbar durch Teilnahme an Tagungen oder mittelbar durch die aufmerksa- Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen und me Lektüre von Tagungsberichten und aktive Gemeinden im Kanton Schaffhausen AKSH Matthias Eichrodt, Schaffhausen Personell hat es einige Veränderungen gegeben: Seitens der EMK (evangelisch-methodistische Kirche) ist Pfr. Peter Steiger infolge Pensionie- rung zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Pfr. Markus Allenbach. Bei der Heilsarmee erfolgte der Wechsel von August Martin (Stellenwech- sel) zu Cinzia Walzer. Richard Kölliker, pensio- nierter Pfarrer, hat sich nach einer «Schnup- perzeit» nun als offizieller Delegierter der evang.-ref. Kantonalkirche wählen lassen. Gottesdienst in Beringen zur Einheit der Christen Franz Ammann, Vertreter der Pfingstmission, ist nach verschiedenen Verlängerungen per Ende des Berichtsjahres definitiv aus der AKSH zurückgetreten, wird jedoch die Morgenbesin- nungen im Mandatsverhältnis weiterhin orga- nisieren. Neben den statutarischen Geschäften wurde anlässlich der beiden Delegiertenversammlun- gen die Neugestaltung der Internetseite www. schaffhauserkirchen.ch abschliessend beraten und verabschiedet. Die Mitgliedkirchen werden sich am Bodenseekirchentag vom Bettagswo- Ökumenisches Pfarrteam des oberen Klettgaus. v. l. Heinz Dutler, chenende 2020 beteiligen und diesen finanziell Alois Carnier, Gilberte Etterlin, Lisi Spörndli, Lukas Huber, Joachim im Rahmen der bisherigen Kantonalen Kirchen- Finger, Rainer Huber tage unterstützen. An der Herbst-DV hat die neue Zentralsekretä- rin der AGCK Schweiz die Arbeit dieses Dach- verbandes aller kantonalen Arbeitsgemein- schaften christlicher Kirchen vorgestellt. Die Arbeitsgruppen Menschenrechtstage, Mor- genbesinnung, Ökumenische Kommission für Medienarbeit und Bibelgesellschaft haben ihre Aufgaben im bisherigen Umfang wahrgenom- men. Theaterstück in der Rathauslaube am 24.2.2018: Nimm mich mir – Niklaus von Flüe Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 15
Vernetzung. Das «Team Pesch», zu dem eine Anfrage des «Beobachter» einging, scheint in der Region Stein am Rhein keine auffälligen Aktivitäten zu entfalten. Das Hauptzentrum in Australien erscheint aber recht eindeutig sek- tenhaft. Im Zeitalter des «Fake-News» ist es nicht ver- wunderlich, dass Verschwörungstheorien zu- nehmen, zu denen die Kommission NRB des SEK zu Anfang November eine Tagung organi- sierte. Auch bei uns finden sich z.B. Unterstüt- zer des Journalisten und Historikers Daniele Ganser (Sohn von Pfr. Gottfried Ganser) und der kruden Thesen von Ivo Sasek. Sorge bereitet die relativ aggressive Gegner- schaft des Neubaus des Gemeindezentrums des türkisch-islamischen Vereins. Die Angelegen- heit fand ihren Weg sogar in «20 Minuten». Hier werden ausgerechnet die dialogbereiten und gemässigten Muslime mit Schlagworten angegriffen. Es ist nicht zu übersehen, dass es hier nicht nur um den Widerstand gegen ein Bauprojekt geht (das im Übrigen rechtskräftig bewilligt ist), sondern dass «der» Islam ein- Broschüre des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen fach als unerwünschte «falsche Religion» be- trachtet wird. In dieser Hinsicht war die Tagung «Journées d’Arras» in der Nähe von Roanne (F) interes- sant, die das Verhältnis von Staat/Zivilgesell- schaft zu Religion insb. zum Islam zum Thema hatte. Selbst im laizistischen Frankreich kommt der Staat nicht umhin, Religion positiv zu för- dern, wo Menschen keine Wahlmöglichkeit ha- ben (Gefängnis, Spital, Armee) und hinsichtlich der Wahrheitsfrage trotz christlicher Tradition zurückzustehen. Wichtig ist, zu bemerken, dass die Moscheen, Broschüre des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen die mit der TISS (Türkisch Islamische Stiftung für die Schweiz) in Verbindung stehen, nicht Interreligiöser Dialog alle in denselben Topf geworfen werden dürfen. Markus Sieber, Schaffhausen Schaffhausen ist nicht Zürich. Es sind immer wieder wertvolle Begegnungen, Anfragen ergingen insb. zu Scientology, zu wenn wir uns im interreligiösen Dialog austau- Reinkarnation und zur Benutzung von Kirchen schen und Anteil nehmen an dem, was die an- bzw. kirchlicher Räume. deren beschäftigt. Im letzten Jahr waren es zum Der Berichterstatter publizierte einen Tagungs- Beispiel für unsere türkischen Freunde die Wi- bericht zu den Journées d‘Arras in «Religionen derstände im Zusammenhang mit ihren Plänen unterwegs» (Wien) und führte für die SN ein für eine neue Moschee. Dann hatten wir zu tun Streitgespräch mit Kantonsrat Erwin Sutter. mit der Vorbereitung auf die Woche der Religi- Eine theologische Perspektive zu «Heilen und onen. Zuerst stand die Idee im Vordergrund, Handauflegen in der Kirche» erscheint in ei- einmal für ein gemeinsames Projekt Geld zu nem vom SEK herausgegebenen Tagungsband. sammeln und einander zu erzählen, wie die einzelnen Religionen mit dem Thema der Wohl- 16
tätigkeit umgehen. Dann aber hatten wir die Möglichkeit, uns im Familienzentrum am Kirchhofplatz zu treffen, und so beschäftigten wir uns damit, wie wir den Kindern unsere Re- ligion weitergeben. Am 11. November war es so- weit, ein vielfältiges Programm erwartete die Besucher und Besucherinnen, und wieder stand das gegenseitige Kennenlernen im Vorder- grund. Dann ging es vor allem darum, wie wir unsere «Schaffhauser Erklärung» den Kindern ver- mitteln können. Dazu gab es Workshops für Ju- Info-Stand zur Konzernverantwortungsinitiative gendliche, die über das Thema ‘Religion’ mitei- nander diskutierten, und für die jüngeren Kin- der entstand eine kleine Broschüre mit einer Fotostory, wo vier Kinder aus unterschiedlichen Religionen einander gegenseitig besuchen und miteinander ins Gespräch kommen. Dieses Lehrmittel für den religiösen Unterricht in der 3. oder 4. Klasse wurde an einer Vernissage mit Regierungsrat Christian Amsler im Januar 2019 vorgestellt, kann bei Integres oder bei mir gra- tis bezogen werden und soll in diesem Jahr nun in möglichst vielen Klassen erprobt werden, da- HEKS Lunchkino mit Brigitte Roth Brot für alle – Workshop mit Spielpräsentation Mission 21: Kochen für den Frieden in der Reformierten Kirche Neuhausen Kirchliche Gäste aus Thailand, USA und Georgien vom Ökumenischen Katechetische Impulse von Edi Ludigs zu Brot für alle Seminar in Bossey mit Verena Paglione (2.v.l.) und Doris Brodbeck (r.) (Foto: Suzanne Koradi) Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 17
mit die Kinder schon früh das Zusammenleben für die syrischen Flüchtlinge im Libanon. Das der Religionen lernen. Lunchkino von HEKS in der Zwinglikirche lock- te ein zahlreiches Publikum an und zeigte die 2.6 Ökumene, Mission, Arbeit von Gloria und ihrer Frauenorganisation Entwicklungszusammenarbeit OeME nach dem langen Bürgerkrieg in Kolumbien. Auch die beiden Gärten in Schaffhausen waren OeME-Kommission fast voll besetzt mit 20 eingeschriebenen Frau- Brot für alle en, ihren Familien und mehreren Freiwilligen, Doris Brodbeck, Schleitheim die im Garten mithelfen. Unter dem Aufruf «Werde Teil des Wandels» ging es in der ökumenischen Kampagne 2018 Mission 21 um das Motto «Gemeinsam für eine Welt, in Doris Brodbeck, Schleitheim der alle genug zum Leben haben». Wir wählten An der Kontinentalversammlung Europa ver- in Schaffhausen das Spiel «Blick über den Tel- traten die scheidende Kirchenrätin Marcelina lerrand» aus, das von einer ehemaligen Blau- Zürcher, die neue Kirchenrätin Cornelia Busen- ringleiterin entworfen worden war und Denkan- hart sowie als Jugendvertreter Daniel Frei aus stösse zu einem nachhaltigen Umgang mit Le- Löhningen die Schaffhauser Kirche. Die Oe- bensmitteln gibt. Wir haben mehrere Spiele ME-Beauftragte Doris Brodbeck besuchte mit gekauft und konnten sie vielfach an Kirchge- zwei Migrantinnen den Frauentag von Mission meinden ausleihen. Auch mit Migrantinnen 21 in Aarau und erfuhr über Traumaarbeit in Ni- vom HEKS-Gartenprojekt haben wir dieses geria und Südafrika. Im September fand unter Spiel gespielt. Den Rest des Jahres beschäftigte dem Motto «Frieden wächst mit uns» ein Got- uns die Konzernverantwortungsinitiative KOVI, tesdienst mit interkulturellem Kochkurs von für die wir mit Brot für alle bereits Unterschrif- Mission21 und einer Migrantin, in Neuhausen ten gesammelt hatten. Nun konnten wir über am Rheinfall statt. die Webseite Kirche für KOVI zeigen, dass wir das Anliegen auch dem National- und Ständerat Migration und Begegnung nahelegen möchten. Der Kirchenrat und die Doris Brodbeck, Schleitheim Kirchgemeinden Trasadingen, Osterfingen und Zum interkulturellen Frauentag trafen sich Wilchingen liessen sich ebenfalls auf die Home- rund 70 Frauen verschiedener Kulturen in der page setzen. Dazu kamen persönliche State- Zwinglikirche und sangen mit Cristina Donet ments. Um für die Problematik zu sensiblisie- ren, zeigten wir den Film «La buena vida» im Frühling und hatten im Herbst Gelegenheit, Der Waldspieltag des Ferienpasses auch Gäste aus dem Umfeld der Kohleminen in konnte 15 Kinder und 5 Helferinnen Kolumbien ins Haberhaus einzuladen. Das wa- für die Flucht der Hugenotten ren zwei gut besuchte und interessante Abende interessieren. zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Schweiz-Kolumbien ask! aus Peru ein interkulturelles Medley. Im Mal atelier von Yulanie Perumbadage arbeiteten HEKS rund 35 Kinder und 7 Jugendliche. Der Wald- Doris Brodbeck, Schleitheim spieltag des Ferienpasses konnte 15 Kinder und Für die HEKS Soforthilfe bei den Rohingya in 5 Helferinnen für die Flucht der Hugenotten in- Bangladesh fand auf Anregung einer Migrantin teressieren. Auf Anfrage des VJPS und des Er- aus Bangladesh eine Sammelaktion auf dem ziehungsdepartements konnte Anfang Septem- Fronwagplatz statt. Dazu kam ein Beitrag aus ber eine Medienschulung für Eritreer mit Über- dem Budget von 2‘000 Fr. Ferner wurden syri- setzung in Tigrinya organisiert werden mit sche Flüchtlinge in Ost-Ghouta unterstützt und Informationen über die Gefahren des Internets ein Beitrag an den Wiederaufbau des wichtigen für Kinder. Dann feierten die Schaffhauser Kirchenzentrums der Kwango-Kirche vor den Menschenrechtstage das Jubiläum der Wahlen in der D.R. Kongo geleistet. An Karfrei- UNO-Menschenrechtskonvention mit einem tag sammelten die Kirchgemeinden Kollekten Gottesdienst im St. Johann, eine Bilderausstel- 18
Standaktion der Schaffhauser Menschenrechtstage Bilderausstellung von jugendlichen Migranten mit Selbstportraits zum Menschenrechtstag: Woher komme ich? Projekt des Malateliers von Kunstpädagogin Yulanie Perumbadage. Gottesdienst zum Menschenrechtstag im St. Johann: v.l. Felix Blum, Podium am Schaffhauser Menschenrechtstag 10.12.2018 Matthias Eichrodt, Doris Brodbeck in der Rathauslaube Podium zu 70 Jahren UNO-Menschenrechtskonvention: v.l. Anina Dalbert, Public Eye, Andi Kunz, Initiant Schaffhauser Menschenrechtstage, Daniel Thüler, Moderator, Patrick Walder, Amnesty International, Jeanne Pestalozzi, Stiftungsratspräsidentin Brot für alle Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 19
lung von Jugendlichen und einem Podium in der Weltgebetstag im Kanton Schaffhausen Rathauslaube. Die Anfrage der Südafrikanerin Sonja Scheuermeier, Büsingen Estelle Bucher führte dazu, in Kontakt mit 58 Frauen aus dem ganzen Kanton Schaffhau- Kirchgemeinden, einem Frauenturnverein, dem sen und der näheren Umgebung folgten der SAH und dem Sportamt ein Fitnessangebot für Einladung ins HofAckerZentrum Buchthalen Frauen anzustossen, das auch Migrantinnen zum Vorbereitungs-Nachmittag für den Welt- den Sport nahebringt. Nach einer Pause von gebetstag 2018. Die Verfasserinnen der Liturgie mehreren Jahren besuchten auch wieder inter- zum Thema: «Gottes Schöpfung ist sehr gut», nationale Gäste, die zur Weiterbildung am öku- waren Frauen aus Surinam, dem kleinsten Land menischen Institut Bossey bei Genf waren, un- Südamerikas. Mit der Wahl des Bibeltextes im 1. sere Kirchgemeinden. Buch Mose/Genesis, Kapitel 1, Verse 1 - 31, machten sie darauf aufmerksam, wie wichtig 50 Jahre Schaffhauser Bettagsaktion ihnen eine unversehrte Natur ist. Marcelina Zürcher, Beringen Mit dem Lied «Gott sprach es werde und schuf 1968 bis 2018. Tatsächlich konnte die Arbeits- die Erde» wurden die Teilnehmerinnen in die gruppe der Bettagsaktion Schaffhausen 2018 Liturgie eingeführt. Surinam, ein eher unbe- ihre 50. Spendenaktion feiern! Grund genug, kanntes Land, in dem viele verschiedenen Eth- daraus eine kleine Jubiläumsfeier zu veranstal- nien friedlich miteinander leben, bekam im ten. Für dieses Jubiläum war es uns ein Anlie- Plenum bei der Landesvorstellung ein Gesicht. gen, möglichst ein Projekt im Kanton Schaff- Später arbeiteten hausen zu unterstützen. 2 Gruppen an den Bibeltexten, 3 weitere Grup- In den letzten Jahren hat sich ein neues Wort in pen an Themen vom Umgang mit der Natur und unsere Sprache eingeschlichen: Inklusion. Über an der Kinderliturgie. den Sinn solcher Kreationen kann man sich Nach den Gruppenarbeiten und der Z‘vieri Pau- streiten. Vielleicht drücken sie lediglich unsere se, mit Köstlichkeiten aus Surinam, wurden im Scheu vor bekannten Wörtern aus unserer All- Plenum die Lieder eingeübt, eines mit einer tagssprache wie Liebe, All-Liebe, Teilen, Rück- einfachen Bewegung sowie die Vorschläge, die sicht, Einbezug, Achtsamkeit usw. aus? Solche aus den Gruppen in die Liturgie eingebracht Eigenschaften sollen wir täglich üben, weil sie wurden. ebenso notwendiges tägliches Brot sind wie das Mit dem Weltgebetstagslied und mit diversen Brot selbst. Die beiden Projekte «Ferien- Ideen zur Gestaltung der Weltgebetstagsfeier hort-Schaffhausen» und «Digitaler Stadt- am 2. März endete der Impulsnachmittag 2018. Es war ein Anliegen, im Jubiläums jahr ein Projekt im Kanton Schaff hausen zu unterstützen plan», und unsere vom altra-Chor umrahmte Jubiläumsfeier in der Ochseschüür waren Ver- anstaltungen im ursprünglichen Sinne der Bet- tagsaktion Schaffhausen, im Sinne der mög- lichst grossen Teilhabe, des Einbezugs aller an einem farbigen und vielfältigen Leben – auch bei uns vor der Haustür. Danke nochmal allen, die zum Gelingen mitgeholfen haben! Der Stand der Einnahmen betrug am 28.02.2019 Fr. 51’765.00. Impulsnachmittag zum Weltgebetstag aus Surinam im HofAckerZentrum 20
Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein hoch. Die Rechtsberatungsstelle finanziert sich Andreas Hess, Schaffhausen zu einem wesentlichen Teil aus Beiträgen der Der Protestantisch-kirchliche Hilfsverein evangelisch-reformierten Kantonalkirche und (künftig: Protestantische Solidarität) unter- des privaten Trägervereins, nebst Beiträgen stützt seit 175 Jahren Kirchen und Kirchge- vom HEKS und dem SAH (Schweiz. Arbeiter meinden in der Diaspora, aktuell die Refor- Hilfswerk) und der katholischen Landeskirche. mierten im Tessin und in Ungarn. Wir unterstützen damit sehr wichtige Integra- Im Mittelpunkt des letzten Jahrs standen die tions- und Aufklärungsarbeit, die uns allen in Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum vom unserem Kanton und in unserem Land, aber Verein, die in der Mitgliederversammlung am langfristig auch allen rückkehrenden Flücht- 23. Juni und im Gottesdienst am 24. Juni unter lingen und ihrer Heimat nützt. Beteiligung vieler Gäste begangen werden konnten. Schaffhauser Bibelgesellschaft In der Mitgliederversammlung verabschiedet Wolfram Kötter, Schaffhausen wurden die langjährige Vorsitzende Eva Gysel Im Mittelpunkt des letzten Jahres stand in Zu- (Wilchingen) und die langjährige Aktuarin Eli- sammenarbeit mit Kirchenrätin Cornelia Bu- sabeth Ruckstuhl (Schaffhausen). Vorstands- senhart einmal mehr die Frage nach der Zukunft mitglied Andreas Hess würdigte die über viele der Schaffhauser Bibelgesellschaft. Im August Jahre geleistete wertvolle Arbeit. Neu als Vor- 2018 hat der Vorstand der Bibelgesellschaft auch sitzender des Hilfsvereins wurde Pfr. Wolfram nach Rücksprache und unter Zustimmung der Kötter (Schaffhausen) gewählt, der die Arbeit in CH-Bibelgesellschaft beschlossen, die Schaff- bewährter Weise mit den anderen Vorstands- hauser Bibelgesellschaft aufzulösen und den mitgliedern fortsetzen will. Arbeitsbereich gemäss den Statuten der SH-Bi- belgesellschaft vom 17. Januar 1995 an die Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende und Schweizer Bibelgesellschaft zu überführen. Ausländer Die folgenden Überlegungen haben zu diesem Marcelina Zürcher, Beringen Entschluss geführt: Wir unterstützen weiterhin die Rechtsbera- 1. Schon seit Jahren bemüht sich der dreiköpfige tungsstelle für Asylsuchende und Ausländer Vorstand vergeblich um Personen, die die Ar- Schaffhausen mit einem namhaften jährlichen beit inhaltlich mittragen. (Die Statuten sehen Beitrag. eine Mitarbeit von bis zu sechs Delegierten Auch wenn inzwischen die Asylgesuche ge- aus dem Bereich der Landeskirche und bis zu samthaft wieder zurückgegangen sind, ist der zwei Delegierte aus dem Bereich der Freikir- Beratungs- und Begleitungsbedarf im Asyl- chen vor.) und im Ausländerwesen nach wie vor sehr Eritreisch-orthodoxes Gemeindefest für den Heiligen Gabriel Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 21
2. V iele Arbeitsbereiche wie Radio- und Fernse- harbeit und ähnliches, die in anderen Kanto- nen von den Bibelgesellschaften verantwortet werden, sind in unserer Kantonalkirche in anderer Verantwortung. Für die Überführung der SH-Bibelgesellschaft in die CH-Bibelgesellschaft bedarf es des Be- schlusses der Delegierten-Versammlung, die am 26. März stattfinden wird. Die Übergabe der Amtsgeschäfte an die CH-Bibelgesellschaft ist vorgesehen für die Mitgliederversammlung der CH-Bibelgesellschaft, die am 21. Mai 2019 in Schaffhausen in der Zwinglikirche stattfinden wird. Dem Vorstand ist bewusst, dass mit diesem Entscheid eine Gesellschaft aufgelöst wird, die am 3. Dezember 1809 als eine der ersten Bibel- gesellschaften als Laien-Initiative auf europäi- schen Kontinent gegründet wurde. Der Vorstand weiss um die Kompetenz der CH-Bibelgesell- schaft. Schaffhauser Bettagsaktion: v.l. vorne Doris Brodbeck, Barbara Häggi, Marcelina Zürcher, Duscha Heer, Daniel Frei, hinten Johanna Tramer, Ingo Bäcker, Eric de Pizzol, Suzanne Koradi 22
Ende des eritreisch-orthodoxen Gottesdienstes in der Steigkirche Gartenprojekt mit Eritreerinnen in der Breite mit Sozialdiakonin Bea Graf und Diana Schweizer (Foto: zvg) Workshop für Eritreer zum Medienkonsum bei Kindern: Eritreisch-orthodoxe Trauerfeier im Münster v.l. Boris Uehlinger, Erziehungsdepartement, Reallehrer Marcel Isler sowie der Übersetzer. Präsidentin Marcelina Zürcher: Ansprache zum Jubiläum Tibetisches Mittagessen und Ausstellung von früheren Projekten der Bettagsaktion nach der Marktrast im St. Johann Trommelumzug zur Ochseschüür Rezepte aus Surinam versuchen für den Weltgebetstag Geschäftsbericht 2018 des Kirchenrates | Engagement 23
Public Viewing und Schiff ahoi Evangelischer Kirchenbund tagte in Schaffhausen Die Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, AV SEK, erlebte in Schaffhausen neben Geschäftlichem auch Fussball- fieber und eine Schifffahrt auf dem Rhein. Jährlich im Juni und im November finden die Abgeordne- tenversammlungen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes statt. Während die AV SEK im November in Bern tagt, findet die Juni-Versammlung jeweils im Kanton einer Mitgliedkirche statt. Dieses Jahr war Schaffhausen als Gastgeberkanton an der Reihe und beherbergte vom Public Viewing mit Abgeordneten im Mosergarten 17. bis 19. Juni rund 110 Gäste aus der ganzen Schweiz in Highlights auf dem Rhein der Munotstadt. «Es war uns eine Ehre, Gastgeberkirche für die Versammlung zu sein», sagt Sabine Dubach, Vize- Am Sonntagabend fand im Münster ein Abendmahls- präsidentin des Kirchenrats und SEK-Abgeordnete. Gleich- gottesdienst mit den Pfarrpersonen Kati Rechsteiner, zeitig war der Anlass mit viel Organisation und Aufwand Ariane van der Haegen, Joachim Finger und Matthi- verbunden. «Die Versammlungen im ParkCasino erforder- as Eichrodt mit einem Input von Stadtrat Raphaël Roh- ten simultane Übersetzungen ins Französische. Alle Abge- ner. Nach einem Apéro im Kreuzgang konnten die Ab- ordneten logierten in den Hotels rund um das ParkCasi- geordneten beim Public Viewing im Mosergarten beim no.» Die Traktandenliste der Versammlung umfasste zwan- WM-Fussballspiel Brasilien – Schweiz mitfiebern. zig Punkte. «Aktuell und unvorhergesehen ist natürlich die Als Highlight bezeichnet Kirchenrätin Dubach den traditio- Kampfwahl um das Präsidium des Rates SEK. Dazu verhal- nellen «Abend der gastgebenden Kirche». Die Schaffhau- ten wir uns als Gastgeberkanton neutral», sagte Sabine ser Kirche wählte dazu eine unterhaltsame Schifffahrt auf Dubach im Vorfeld der Versammlung. Untersee und Rhein. Adriana Schneider (aus: Kirchenboten Juli 2018) Empfang auf dem Rheinschiff: v.l.: Matthias Eichrodt, SEK-Abgeordneter SH, Gottfried Locher, Ratspräsident SEK, Silvia Pfeiffer, ehemalige Rats-Vizepräsidentin SEK, Sabine Dubach, SEK-Abgeordnete SH, Claudia Haslebacher, Präsidentin der Abgeordnetenver- sammlung, Christian Amsler, Regierungsrat SH, Frieder Tramer, Kirchenratspräsident SH, Andreas Textor, Synodalratspräsident der Römisch- katholischen Landeskirche SH, Ernst Schuler, Christkatholische Kirche SH (Foto: Adriana Schneider) 24
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