Unser neuer Bischof 5 2021 - Forum Pfarrblatt
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6. BIS 19. MÄRZ 5 2021 Unser neuer Bischof Schwerpunkt Joseph M. Bonnemain ernannt Die Entscheidung des Papstes stösst im Bistum Chur auf breite Zustimmung und weckt Hoffnung auf einen Neuanfang.
EDITORIAL ONLINE+ Web Hungertuch Foto: Misereor / zvg Manchmal bewegen sich unsere Familientisch gespräche in eine mathematische oder natur wissenschaftliche Richtung, bei der ich nicht mehr mithalten kann. Ich verliere den Faden und klinke mich innerlich aus – freue mich aber durchaus über die diesbezüglichen Interessen meiner Ein Bruch steht im Zentrum Lieben. Manchmal horche ich aber auf und bin fasziniert, des neuen Hungertuches zur weil die Naturwissenschaft so existentielle Fragen stellt und Fastenzeit: Konkret ein ge- erstaunliche Antworten findet. brochener Fuss, verletzt bei einer Demonstration für be- Wir haben beispielsweise das Gefühl, dass ein kalter Eiswürfel zahlbaren Verkehr, gerechtere die lauwarme Limonade kühlt, aber in Wirklichkeit hat die Bildung und Arbeit in Chile. Limonade das Eis aufgewärmt, wodurch sich die Temperatur im Die chilenisch-deutsche Glas insgesamt angleicht und kühler wird. Die Bewegung geht Künstlerin Lilian Moreno von warm zu kalt, sagt das physikalische Gesetz der Entropie: zeichnet über das Röntgenbild Die sich schneller bewegenden Moleküle in der warmen Limo- der gebrochenen Knochen nade treffen auf die sich langsam bewegenden Moleküle im kräftige, sich verwirrende Li- kalten Eis und geben dabei einen Teil ihrer Energie ab, so dass nien, zarte Blumen und die Moleküle im Eis sich schneller bewegen. Die Eiskristall- dazwischen viel Leerraum, auf Struktur löst sich auf und geht in die ungeordnete Bewegung Stofflaken, die sie in einem der Wassermoleküle über: das Eis schmilzt. Kloster und einem Spital ge- funden hat. Die Nahtstellen Umgekehrt ist unmöglich: die sich langsam bewegenden Mole- fügt sie mit goldenem Faden küle im Eis können nicht Energie an die sich schnell be zusammen. wegenden Moleküle in der warmen Umgebung abgeben, weil Die «Kraft des Wandels» ist sie statistisch gesehen seltener auf diese treffen – weil sie Teil des Namens des neuen eben langsamer sind. Hungertuches – zusammen mit dem Psalm 31,9: «Du Wärme fliesst immer ins Kühle, um das dort Erstarrte aufzu- stellst meine Füsse auf wei- brechen, in Bewegung zu bringen, zu erwärmen. Genauso ist ten Raum.» es mit der Liebe. Sie bleibt nicht, wo sie ist, sondern bewegt sich dorthin, wo es kalt und starr und unbeweglich ist. Dann Eine Interpretation sowie bringt sie nicht nur Wärme, sondern auch etwas Unordnung. Meditationen zum Hunger Aus dieser ungeordneten Bewegung ergeben sich neue, tuch von Veronika Jehle fin kreative Lösungen – der Weg in die Zukunft öffnet sich. den Sie auf unserer Website. Das wünsche ich mir immer wieder für mein Leben, für meine Familie – und jetzt gerade besonders für unser Bistum. www.forum-pfarrblatt.ch forum 5 2021 2
INHALT 4 Foto: Manuela Matt SCHWERPUNKT Ein Neuanfang Joseph M. Bonnemain, 72, wurde vom Papst für mindestens fünf Jahre zum Bischof von Chur ernannt. Wer ist der neue Bischof? Was dür- fen wir von ihm erwarten? Und weshalb sollten wir uns vom Etikett «Hoffnungsträger» fernhalten? GLAUBEN HEUTE 25 KOLUMNE Bericht aus dem Vatikan Ein Papst als Tech-Pionier 8 26 « Gottes Wort AUS DEN PFARREIEN 9–24 setzt sich ganz den IM ZÜRIPIET DIHEI LESERBRIEFE 28 Menschen aus, es «Wir leben alle auf der kann missverstanden gleichen Erde» BOUTIQUE 29 Domschatzmuseum werden, auch miss- Die zweite Fastenzeit unter Corona- Bischöfliche Insignien Bedingungen – doch die Pfarrei braucht und zerstört. Männedorf-Uetikon lässt sich nicht Schaufenster Doch vernichtet die lähmen. Mit dem Hungertuch Film: «Pieces of a Woman» wirbt sie für weltweite Solidarität. Zerstörung einer AGENDA 31 Niederschrift nicht Foto: Misereor / zvg das, was geschrieben SCHLUSSTAKT 32 wurde. » Was ich einmal war … Luis Varandas, Elektromechaniker Christine Stark in ihrer Kolumne «Einfach in der Bibel lesen». Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 23. Februar 2021 Titel: Der neue Bischof des Bistums Chur, Joseph M. Bonnemain. Foto: Christoph Wider forum 5 2021 3
SCHWERPUNKT Ein Neuanfang Der Papst hat den 72-jährigen Joseph M. Bonnemain für mindestens fünf Jahre zum Bischof von Chur ernannt. Was dürfen wir vom neuen Bischof erwarten? Und weshalb sollten wir uns vom Etikett «Hoffnungsträger» fernhalten? – Ein Kommentar Kurz nach der päpstlichen Ernennung von Joseph des Team neu aufzustellen und auch zu führen. Maria Bonnemain zum neuen Bischof von Chur Damit betritt er Neuland, denn eine Bistums können wir bereits feststellen: Diese Ernen- leitung, die wirklich als Team funktioniert hat, nung stösst auf sehr breite Zustimmung. Damit gab es im Bistum Chur fatalerweise noch nie. hat der neue Bischof immerhin etwas Rücken- Bonnemain muss die Ämter in der Bistums- wind für seine wichtigste und vielleicht auch leitung mit Menschen besetzen, die miteinander schwierigste Aufgabe: Er muss die Katholikinnen arbeiten. Nicht gegeneinander. Und auch nicht und Katholiken im Bistum Chur zu neuer Ge- nebeneinander. Das Neuland im Bistum Chur schwisterlichkeit zusammenbringen, muss die fordert deshalb zwingend einen Neubeginn. Lagerbildung aufbrechen, muss Brücken bauen. Personell muss die Bistumsleitung komplett neu Neben der Geschwisterlichkeit drückt Bon- aufgestellt werden. Die Leitung der General nemain in seinem ersten Grusswort auch unser vikariate in Zürich/Glarus und der Urschweiz tiefes Bedürfnis nach Hoffnung aus. Es geht ihm sind bereits verwaist. Aber auch das Generalvi- allerdings – und das darf nicht übersehen wer- kariat Graubünden, das Bischofsvikariat und die den – nicht bloss um Geschwisterlichkeit und Kommunikationsstelle brauchen den Neustart. Bei all den Stellen, die es jetzt und in Zukunft Seine dringendste Aufgabe als Bischof wird zu bestellen gilt, wird Bonnemain zudem gut be- raten sein, wo immer möglich, fähige Frauen in sein, die Bistumsleitung als funktionierendes Leitungsfunktionen zu berufen. Der Spielraum Team neu aufzustellen und auch zu führen. ist hier – wie kürzlich das Erzbistum München Thomas Binotto gezeigt hat – weit grösser als von sogenannten Traditionalisten behauptet. Das weiss natürlich Hoffnung innerhalb der Römisch-katholischen auch der Kirchenrechtler Bonnemain. Kirche. Seine Priorität ist die Geschwisterlich- Wir haben uns jahrelang einen «Brücken- keit und Hoffnung unter allen Menschen. Für bauer» im Bistum Chur gewünscht. Nun haben diese Priorität – und dessen ist sich Bonnemain wir einen Bischof erhalten, der den Willen und bewusst – kann ein zerstrittenes Bistum keine die Fähigkeiten dazu mitbringt. Aber wir dürfen Hilfe sein. Eine Kirche, die sich um sich selbst dabei nicht vergessen, dass Brücken immer von dreht, macht sich für diese Welt überflüssig. zwei Seiten gebaut werden. Und dass auch hier Obwohl Bonnemain eindringlich von Hoff- gilt: Es geht nicht um Brücken von Kirchen nung spricht, sollten wir uns vor dem Etikett mitgliedern zu Kirchenmitgliedern. Es geht um «Hoffnungsträger» fernhalten. Wenn man Bon- Brücken von Menschen zu Menschen. nemain nach seinem Hoffnungsträger fragen würde, dann wäre das unter Garantie «Jesus Thomas Binotto Christus». Menschen als Hoffnungsträger auf das Podest zu heben, führt zwingend dazu, dass sie früher oder später von diesem Podest ge- stürzt werden. Weil Menschen eben nicht auf Podeste gehören. Es ist deshalb höchste Zeit, dass auch die Römisch-katholische Kirche ihrer Sprache den spirituellen Hochdruck austreibt. Bischofsweihe Nüchterner und auch ehrlicher ist es, von Joseph M. Bonnemain wird am Freitag, 19. März, um Erwartungen zu sprechen. Wir dürfen an Joseph 16 Uhr in der Kathedrale Chur von Kardinal Kurt Koch zum Bischof geweiht. Coronabedingt können M. Bonnemain Erwartungen haben, gerade weil maximal 50 Personen mit persönlicher Einladung ein breites Spektrum von Katholikinnen und an dieser Feier teilnehmen. Die Feier wird jedoch in Katholiken so positiv auf seine Ernennung re- einem Livestream übertragen. agiert. Seine dringendste Aufgabe als Bischof www.bistum-chur.ch wird sein, die Bistumsleitung als funktionieren- forum 5 2021 4
Grusswort des neuen Bischofs Joseph M. Bonnemain hofft als Bischof auf mehr Geschwisterlichkeit – nicht nur in der Kirche. Liebe Christgläubige, Frauen und Männer Foto: Christoph Wider im Bistum Chur In seiner diesjährigen Ansprache an die Diplo- maten sagte Papst Franziskus unter anderem: «Geschwisterlichkeit und Hoffnung sind wie Medikamente, welche die Welt heute wie Impf- stoffe braucht.» Solche Impfstoffe können nur mit vereinten Kräften hergestellt werden. Diese Worte des Papstes geben genau das wieder, was mich aufgrund meiner Ernennung jetzt innerlich besonders bewegt. Wir durchleiden Spannungen, Spaltungen, Polarisierungen. Wir sehen das auch in der Kirche, auch im Bistum Chur. Es sind Spannungen, Spaltungen, Polarisie- rungen, die wir uns – Gott weiss es – wahrhaftig nicht leisten können und die uns daran hindern, mit vereinten Kräften diese Impfstoffe zu suchen, die wir uns alle wünschen. Ja, die Menschen brau- chen Geschwisterlichkeit und Hoffnung, gerade heute. Und sie erwarten – völlig zu Recht –, dass die Kirche hier ein Vorbild ist und Wege der Ge- schwisterlichkeit und Hoffnung aufzeigt. In den letzten Jahren hat man viel gesagt, ge- sprochen, geschrieben – ja zu viel. Bis zu meiner Amtseinsetzung möchte ich mich vorläufig nicht äussern – was mir auf dem Herzen liegt, habe ich gerade vorher klar ausgedrückt.Vielmehr möch- te ich handeln: es gibt viel zu tun. Ich danke allen, die mit dem Bistum Chur verbunden sind. Erlauben Sie mir gleichzeitig an dieser Stelle eine Bitte vorzutragen. Viele Men- schen haben lange auf die Ernennung eines neuen Bischofs für die Diözese Chur gewartet. Es ist logisch, dass die Nachricht der Entschei- dung des Papstes auch mediale Aufmerksamkeit erfährt. Dennoch dürfen wir uns davon nicht ab- In den letzten Jahren wurde viel für einen lenken lassen. Wir sollten uns nicht auf diese Er- neuen Bischof von Chur gebetet. Ich danke al- nennung fokussieren. Die wichtigen Nachrich- len, die diese Gebete mitgetragen haben, von ten sind andere. Die wichtigen Nachrichten be- Herzen und bitte Sie, jetzt mit der Gebetsunter- treffen etwa Menschen, die unter der Pandemie stützung nicht aufzuhören. Ich brauche diese leiden, die Opfer geworden sind und sich in vie- zukünftig noch viel mehr. Meinerseits werde ich lerlei Hinsicht in einer schwierigen Situation ebenfalls weiter und intensiver beten. Beten für befinden. Solche Menschen müssen für uns Pri- das Wohl aller Menschen – ohne Unterschied – orität haben und an erster Stelle stehen. Es ist in unserem Bistum. eine grosse Solidarität gefragt in unserem Land und zugleich mit der ganzen Welt. So werden wir In Dankbarkeit und herzlich verbunden. Mitgestaltende einer besseren Zukunft, in der Geschwisterlichkeit und Hoffnung keine blossen Joseph M. Utopien bleiben. Chur, 15. Februar 2021 forum 5 2021 5
Fotos 1–4: Archiv Opus Dei / zvg Weiter Horizont – klare Haltung Wer ist Joseph M. Bonnemain? – Wir haben bei vier Menschen nachgefragt, die in ganz unterschiedlichen Bereichen mit ihm zusammengearbeitet haben. Es war in den 70er Jahren, als Beat Müller, da- gestellt würden, seien eine schwere Last, die mals Germanistikstudent an der Universität dem zukünftigen Bischof schon jetzt die eine Zürich, Joseph Bonnemain kennengelernt hat. oder andere schlaflose Nacht bereiteten. Müller spielte fürs Leben gerne Fussball – Bon- Und wie wird es nun mit dem Einfluss des nemain nicht. «Ich machte viel Sport, er kaum.» Opus Dei im Bistum Chur? Müller hält dezidiert Die beiden begegneten sich im Studentenhaus fest: «Wir haben weder auf die Bischofsernennung des Opus Dei. Damals war Bonnemain noch Einfluss genommen, noch werden wir den neuen nicht Priester. Er sass an seiner Promotion zum Bischof instrumentalisieren, auch nicht dann, Mediziner. wenn es um Personalentscheidungen geht.» Heute ist Beat Müller ebenfalls Priester im Opus Bonnemains Beziehung zum Opus Dei wird Dei. Er kennt den neuen Bischof von Chur wie sich jedoch durch das neue Amt formal verän- kaum ein anderer. Auf die Frage, wie sich Bonne- dern. Bislang war er in der Prälatur des Opus Joseph M. Bonnemain main in diesen bald 50 Jahren verändert habe, Dei inkardiniert – mit der Bischofsweihe wird wurde am 26. Juli 1948 antwortet Müller: «Er hatte damals eine gewisse er nun zum Priester des Bistums Chur. Mit dem als Sohn eines Juras- Neigung zu apodiktischen Aussagen. Aber durch Opus Dei hat er fortan eine Beziehung wie ein siers und einer Katala- nin in Barcelona ge die verschiedenen Aufgaben, die er in all den berufstätiges Laienmitglied. Das bedeutet: «Das boren, wo er bis zur Jahren für die Kirche übernommen hat, ist er Opus Dei gewährt ihm geistliche Begleitung, re- Matura 1967 lebte. immer differenzierter geworden. Die Begegnun- det ihm aber nicht in seine Amtsgeschäfte rein.» Danach studierte er in gen mit vielen verschiedenen Menschen und Zürich Medizin und entschloss sich, nach Arbeitsbereichen haben ihn sehr geprägt und Ein wesentlicher Faktor für die Erweiterung der der Promotion 1975 seine Perspektive immer mehr erweitert. Joseph Perspektive, die Müller bei Bonnemain beob- für ein weiteres Studi- Bonnemain hat in seinem Leben viel und sehr achtet hat, war 2002 dessen Berufung ins Fach- um der Philosophie und der Theologie nach Verschiedenes gesehen und wahrgenommen.» gremium «Sexuelle Übergriffe in der Pastoral» Rom zu gehen. Er wur- In der Begegnung mit Menschen zeigt sich der Schweizer Bischofskonferenz. Mehrere un- de 1978 von Kardinal für Müller eine der grossen Stärken Bonne- abhängige Quellen berichten, dass ihn die Ver- König zum Priester der Prälatur Opus Dei ge- mains: «Es fällt ihm leicht, auf ganz unterschied- brechen, begangen durch Vertreter der Kirche, weiht. Seit 1980 wirkt liche Menschen zuzugehen. Er will ihren Stand- tief erschüttert haben und immer noch erschüt- er in verschiedenen punkt kennenlernen und verstehen. Und er ist tern. Sein Engagement gegen sexuellen und Funktionen im Bistum dann auch noch fähig, Brücken zu bauen.» geistlichen Missbrauch wird innerhalb und au- Chur. Gerade im Brückenbauen sieht Müller die sserhalb der Kirche als glaubwürdig und ziel- grösste Herausforderung versteckt, der sich strebig geschätzt. Eine ausführlichere Bonnemain als Bischof zu stellen hat: «Er wird Eva Zimmermann, Fachpsychologin für Psycho Biografie und weitere auch Entscheidungen fällen müssen, für die es therapie, hat mit Bonnemain die letzten vier Jah- Stimmen zu seiner Er- nennung finden Sie auf nicht nur Applaus gibt.» Die teilweise gegen- re im Fachgremium der Bischofskonferenz zu- www.forum-pfarrblatt.ch sätzlichen Erwartungen, die nun an Bonnemain sammengearbeitet: «Er war derjenige, der die forum 5 2021 6
Foto: zvg Gang durch die Zeit: Fäden zusammengehalten hat und der immer sei, könne er aber auch klar entscheiden: «Er Joseph Bonnemain klar wusste, welche Themen wir weiterführen nimmt Führung wahr. Entscheidet, wenn ent- (hinten) bei einer Studien müssen. Da er das kirchliche Umfeld sehr gut schieden werden muss. Und übernimmt für diese tagung 1971 – bei der kennt, konnte er in diesem Thema wirklich Entscheidung die Verantwortung.» Weihnachtsfeier mit dem Geige spielenden Führung übernehmen.» Peter Rutz – an seiner Sie bedauert Bonnemains Rückzug aus dem Bonnemain hat in den vergangenen Jahren vie- Primiz 1978 in St. Anton Gremium sehr: «Es geht uns Wissen und Kom- le Funktionen wahrgenommen. Immer kompe- – Ende der 80er Jahre petenz verloren und ebenfalls ein sehr liebens- tent und vielseitig geschätzt. Ganz besonders bei der Glockenweihe im werter Mensch. Da ich die Zusammenarbeit mit liegt ihm jedoch die Begleitung kranker Men- Limmatspital – und 2020 ihm sehr geschätzt habe, bedaure ich das. Es schen am Herzen. Seit 35 Jahren ist er Spital- als Spitalseelsorger wird eine Herausforderung sein, jemanden zu seelsorger am Limmatspital, keine andere Auf- während der Pandemie. finden, der ihn ersetzen kann.» gabe hat er so lange übernommen. Zimmermann ist jedoch überzeugt, dass die Seine reformierte Kollegin im Limmatspital, Aufklärung und Verhinderung von sexuellem und Pfarrerin Annegret Bortlik, meint dazu: «Was mich geistlichem Missbrauch für Bonnemain auch als sehr beeindruckt ist, dass er wirklich Tag und Bischof ein Herzensanliegen bleiben wird. Nacht erreichbar ist über sein Handy. Er ist bereit, mitten in der Nacht ins Spital zu kommen. Wir ha- Diese Einschätzung teilt Thomas Lichtleitner, ben auch im ökumenischen Miteinander eine sehr Gemeindeleiter in Opfikon-Glattbrugg und Diöze unterstützende Weise, miteinander zu arbeiten. Im sanrichter. Am Diözesangericht war Joseph Rahmen seiner Möglichkeiten – er hat ja sehr vie- Bonnemain als Offizial in den vergangenen elf le Aufgaben – ist er jederzeit bereit, in der Not ein- Jahren sein Chef. zuspringen für uns, genauso wie wir für ihn.» Wie hat er Bonnemains Führungsstil erlebt? Und sie gibt ihm als reformierte Pfarrerin ei- «Er lässt viele Freiheiten, anerkennt die Fähigkei- nen Wunsch mit auf den Weg, den wohl alle Ka- ten des Gegenübers, kann sehr gut zuhören und tholikinnen und Katholiken im Bistum Chur be- sucht, wenn immer möglich, den kollegialen Ent- herzigen sollten: «Zweifellos ist er ein Mensch scheid. Er setzt also auf viel Eigen- und Mitverant- mit Rückgrat, der trotzdem beweglich ist, der wortung.» Bereits bei der ersten Begegnung, die andersdenkende Menschen respektiert und in- über zwanzig Jahre zurückliegt, hatte Bonnemain tegriert. Ich wünsche ihm, dass er diese Beweg- auf Lichtleitner einen sehr offenen, aber auch ver- lichkeit behalten kann. Gleichzeitig werden jetzt bindlichen Eindruck gemacht. Als rigiden Richter sehr hohe Erwartungen an ihn gerichtet. Da hat er ihn nie erlebt: «Aber rigiden Kirchenrecht- wünsche ich allen Beteiligten, dass ihnen klar lern bin ich ohnehin selten begegnet, eher rigiden ist, dass niemand diese wird erfüllen können. Menschen, die sich auf das Kirchenrecht berufen, Auch er nicht. Ich habe erlebt, dass er den Weg ohne es eingehend studiert zu haben.» der Barmherzigkeit mit seinem Gegenüber geht. Lichtleitner schätzt bei Bonnemain Fähigkei- Jetzt braucht er Menschen, die ihm diesen Weg ten, die für einen Kirchenrichter eine Vorausset- in diesem schwierigen Amt ermöglichen, die zung sind – und ihm nun auch als Bischof zugute- umgekehrt auch seine Haltung und die Sach- kommen: «Er bringt allen Menschen viel Respekt zwänge respektieren. Das heisst: Ich wünsche entgegen, wahrt und schützt die Grenzen der an- ihm, dass die Menschen ihn und seine Situation deren.» Es gehe Bonnemain nicht um das Ausspie- realistisch einschätzen.» len unterschiedlicher Positionen, sondern um das Gewinnen einer Gesamtsicht. Wenn dies erreicht Thomas Binotto, Veronika Jehle forum 5 2021 7
KOLUMNE aus deamn Vatik Bericht aus dem Vatikan Ein Papst als Tech-Pionier der des Apple-Konzerns. Was Pius XI. tat, war also so, als würde heute Papst Franziskus beschliessen, Google oder Apple ihren Europa-Sitz im vatikani- schen Petersdom zu gewähren. Auch der Nachfolger Rattis – der zwar die Schweiz weniger gut kannte, dafür aber fliessend Deutsch sprach – profitierte vom Radio-Sender. Papst Pius XII., so nannte sich Eugenio Pacelli, richtete seine Appelle via Radio an das deutsche Volk, als nördlich der Schweiz die Nazis das Sagen hatten. Für den damaligen NS-Propagandaminister Joseph Goeb- bels wurde Radio Vatikan ein Dorn im Auge. Er sandte sogar eine Note an sei- ne Männer nach Rom, man möge den Foto: kna-bild.de Sender zum Schweigen bringen. Und Pius XII. haderte so auch mit anderen Machthabern. Das besondere Mikrophon von Francisco Franco, dem spanischen Machthaber. Ein Ge schenk zum Jubiläumsjahr 1950 an Pius XII. Aufbewahrt im Museum von Radio Vatikan. 1950, zum damaligen Heiligen Jahr, schenkte ihm der spanische Diktator Das Bistum Chur hat einen neuen Bischof Erzbischof von Mailand war und mit Francisco Franco ein besonderes Mik- und alle sind glücklich. So wie derzeit bürgerlichem Namen Achille Ratti rophon: Es sieht eher aus wie ein Mo- auch die Vatikanesen. Sie feiern den hiess, liebte er es, die Schweizer Berge dell des Petersdoms und weniger wie 90. Jahrestag der Gründung des Papst- zu erkunden. Eine weitere Besonder- ein Aufnahmegerät. Pius XII. liess Senders Radio Vatikan. Für das Bistum heit dieses Kirchenmannes kam der dieses Gerät allerdings lieber in der Chur gilt, was auch für den Kleinstaat Gründung des Radios zugute: Als jun- Abstellkammer des Radiosenders ver- der Vatikanstadt gilt: Eine gute Kom ger Mann dachte Achille Ratti daran, stecken. Benützt wurde es nie, weil das munikationsarbeit schützt vor Missver- Mathematik zu studieren, und nicht Gerät unpraktisch gross war, vor allem ständnissen und internen Konflikten. Theologie. Er hatte ein Faible für Natur- aber, weil es politisch nicht korrekt ge- wissenschaften. Als er dann Guglielmo wesen wäre, mit dem Geschenk eines Vielleicht kann das Bistum Chur lernen Marconi kennenlernte, war der mittler- Diktators zu kommunizieren. von der Entwicklung des Radiosenders weile zum Papst Gewählte davon faszi- des Papstes. Guglielmo Marconi war Pi- niert, einen eigenen Sender zu haben. Fazit aus der Geschichte von Radio Va- onier des Radios und wurde für seine Und so kam es, dass der kleinste Staat tikan: Wenn die Kirche kommuniziert, diesbezüglichen Erfindungen mit dem der Welt ein eigenes Radio bekam. muss sie sich gut überlegen, was sie Nobelpreis ausgezeichnet. Am 12. Feb- sagt, wie sie es äussert und mit welchen ruar 1931 verhalf er dem damaligen Man könnte sagen, der Erfinder Marconi Mitteln sie der Welt die Frohe Botschaft Papst Pius XI. dazu, via Radio seine war Anfang des 20. Jahrhunderts ver- verkündet. Stimme weltweit zu verbreiten. Viele im gleichbar mit Steve Jobs, einem der Grün- Mario Galgano Vatikan und in der Weltkirche dachten zunächst, dass das nur «Teufelswerk» sein könne: Da hatte man eine Box, die Mario Galgano man mit der Steckdose verbinden sollte (*1980), ehemaliger Sprecher der Schweizer Bischofskonferenz, – und aus dieser Elektrokiste kam dann ist seit 2006 als Redaktor bei Vatican News tätig. Vatican News die Stimme des Pontifex heraus. Das entstand 2017 als Nachfolgeorganisation von Radio Vatikan. könne doch nur Zauberei sein. Galgano lebt mit seiner Familie in Rom. Er berichtet regelmässig exklusiv für das forum in einer persönlichen Kolumne aus Nicht so Pius XI., der übrigens auch dem Vatikan. Schweiz-Kenner war. Als dieser noch forum 5 2021 8
GLAUBEN HEUTE Jeremia schreibt Glaubens-Perspektiven ➜ Bibel auf dem Handy Illustration: Angelika Dobner Schriftrolle Jeremias. Sie löst einen sol- chen Wirbel aus, dass der König sie ver- brennen lässt. Gott befiehlt Jeremia schlicht, eine neue Schriftrolle zu neh- men und alles nochmals aufschreiben zu lassen – nachzulesen im Kapitel 36 im Buch Jeremia. Gottes Wort setzt sich also wirklich ganz den Menschen aus, es kann missverstanden werden, auch miss- braucht und zerstört. Doch vernichtet die Zerstörung einer Niederschrift nicht das, was geschrieben wurde. Die äussere Form des Wortes ist weniger wichtig als Einfach in der Bibel lesen das Wort selbst. Deswegen erscheint es mir auch unsinnig, wenn Bibelexempla- re besonders wertvoll gestaltet werden, Zu den Vorteilen der Digitalisierung ge- dere. Übervoll an alten Texten, die aus nur um im Bücherregal zu verstauben. hört für mich, dass die Bibel online zu- verschiedenen Epochen stammen, ist gänglich ist: in allen möglichen Überset- sie alles andere als leicht zu verstehen. Die Bibel möchte gelesen werden. Zu- zungen, auch in den Ursprachen. Sie ist Sie eignet sich kaum dazu, um sie von weilen braucht es so etwas wie «Deute- sogar in sogenannten Interlinear-Ver vorne nach hinten durchzulesen. Ich je- Engel», also Menschen, die verstehen sionen verfügbar, das heisst, dass je- denfalls habe das noch nie gemacht, helfen, was man liest. Wenn mir ein Text weils die Ursprache und die Wort-für- nicht einmal versucht. Und doch nehme dennoch unverständlich bleibt, lege ich Wort-Übersetzung parallel gesetzt sind. ich sie immer wieder zur Hand, um dar- ihn auch einmal zur Seite. Praktisch ist Das macht Bibellesen im öffentlichen in zu blättern bzw. auch einmal digital eine Ausgabe mit Querverweisen und ei- Raum erheblich einfacher, schliesslich darin zu «scrollen». nem guten Register. Gerade bin ich dar- schauen heute doch alle ins Handy oder an, die «BasisBibel» zu entdecken, eine auf einen anderen Bildschirm. Und da- Besonders anregend finde ich biblische neue Übersetzung, die so geschrieben mit sind die Zeiten passé, in denen ein Texte, die über andere Texte, Schrift sein möchte, «dass du und ich es verste- neutraler Schutzumschlag weniger die rollen und Bücher erzählen. Solche Er- hen». Wenn ich darin blättere, stelle ich Bibel schützte als mich, die Leserin, die zählungen wirken wie ein «Spiegel im fest, dass sie sich wirklich einfach lesen beim Zugfahren einfach lesen und nicht Spiegel», surreal und tiefsinnig zugleich. lässt. Ich entdecke Vertrautes und Neu- in komplizierte Gespräche verwickelt Ich denke daran, wie Mose die erste es und lese und lese und lese. Ich habe werden wollte. Niederschrift von Gottes Geboten voll sie gerne als Buch in der Hand, aber on- Zorn zerschmettert, als er sieht, dass sich line ist sie natürlich auch verfügbar. In der Öffentlichkeit Bibel zu lesen, das Volk ein Bild von Gott gemacht hat. wirkt auf manche seltsam. Dabei gilt sie Zwei Kapitel später wird erzählt, wie ihn Christine Stark Bibelwissenschafterin und doch als «Buch der Bücher». Aber natür- Gott zwei neue Tafeln aus Stein herstel- Pfarrerin in der Reformierten Kirchgemeinde lich ist die Bibel kein Buch wie jedes an- len lässt. Ähnliches passiert mit der Zürich Witikon im echten Leben Kopf Suchen Sie im Internet nach Herz Haben Sie einen Lieblingsvers? Hand Probieren Sie den folgenden Bildern der «Verkündigung Mariens» Lesen Sie ihn mehrmals laut vor Ratschlag von Martin Luther aus und und finden Sie Darstellungen aus und betonen dabei jeweils ein anderes wagen Sie sich damit zum Beispiel verschiedenen Epochen, auf denen Wort. Lauschen Sie sich selbst nach an Lukas 8,1–15: «Die Schrift ist ein die junge Frau in der Bibel liest, als und finden Sie Ihren Klang für Ihren Vers. Kräutlein, je mehr du es reibst, desto der Erzengel sie heimsucht. mehr duftet es.» forum 5 2021 2021 25
Fotos: Manuela Matt Mit dem Hungertuch und mit Plakaten ihres Projektes in Burkina Faso wirbt die Pfarrei-Gruppe «Solidarität weltweit» für eine aktive Fastenzeit. «Wir leben alle auf der gleichen Erde» Bereits die zweite Fastenzeit unter Corona-Bedingungen: die Pfarrei Männedorf-Uetikon lässt sich dadurch nicht lähmen. Bergbauer Ueli Tanner trifft den afrikanischen über das Projekt von Phil Eicher vom Fasten Geschichten-Erzähler Taner Oueli. Zwei Welten, opfer, der selber in Burkina Faso war und aus zwei Kulturen, zwei Perspektiven auf die Fra- erster Hand informierte.» gen: Wem gehört die Erde? Wem das Saatgut? Was heisst gutes Leben? Mit diesem Impuls- Die freiwillig tätige Gruppe «Solidarität weltweit», Theater wollten die Männedörfler und Uetiker welche die Pfarrei-Projekte jeweils aussucht Katholiken vor einem Jahr ihr Projekt «Gute und Info-Anlässe dazu organisiert, liess sich und ausreichende Ernährung für Bauernfami- von Corona nicht abhalten. «Wir wählen alle lien in Burkina Faso» lancieren. Was wegen Co- paar Jahre zwei Projekte aus, die wir als Pfarrei rona nicht möglich war. unterstützen», erklärt die Leiterin der Solidari- «Über unsere Website, das forum und unser tätsgruppe, Beatrice Battaglia. «Ein Projekt ist Pfarrei-Infoheft ‹Chile-Poscht› haben wir das immer vom Fastenopfer, das zweite von wech- Projekt dann unserer Pfarrei trotzdem vorge- selnden Hilfswerken, diesmal ist es ein Pro- stellt. Und wir waren sehr erfreut, wie viele jekt von ‹Brücke – Le Pont›. Dafür haben wir Spenden zusammenkamen: sogar mehr als in ein jährliches Budget der Kirchgemeinde von anderen Jahren!», freut sich der Pfarreibeauf- 30 000 Franken – dazu kommen die Spenden der tragte Domenic Gabathuler. Pfarreimitglieder.» Diese weltweite Solidarität Die Theater-Aufführung wurde zweimal zu leben, ist für Beatrice Battaglia wichtig: «Wie verschoben und im November aufgeführt, ge- wir hier leben, hat Auswirkungen – wir leben rade noch bevor es wieder unmöglich wurde. alle auf der gleichen Erde und alles hängt zu- «Natürlich ohne das bei uns sonst übliche an- sammen. Es genügt nicht, einfach Geld irgend- schliessende Beisammensein bei Speis und wohin zu schicken. Es braucht ein Bewusstsein Trank aus dem Land, für das wir Spenden für die eine Welt. Alle Menschen haben ein sammeln», sagt Gabathuler. «Aber es gab doch Recht auf ein Leben in Würde. Zudem sind wir immerhin zum Theater noch einen Vortrag auch ein Teil der weltweiten Kirche und als forum 5 2021 26
IM ZÜRIPIET DIHEI Fotos: Fastenopfer / zvg Mit dem Pfarrei-Projekt in Burkina Faso wird die Lebenssituation von Bauernfamilien und ganzen Dorfgemeinschaften verbessert, unter anderem durch Schulung, Getreidebanken und angepasste Anbaumethoden. solche müssen wir Verantwortung überneh- was möglich ist», sagt Domenic Gabathuler. So men.» Dazu gehöre jeder noch so kleine Einsatz, soll am 12. März ein ökumenischer Jugendgot- sagt die pensionierte Diakonische Mitarbeiterin tesdienst zum Thema «Bigfoot» – grosser Fuss – der Pfarrei: Bewusstseinsbildung in der Pfarrei das Thema des diesjährigen Hungertuches und vor Ort, im Gespräch kleine Schritte finden, die der Kampagne aufnehmen. Auch die üblichen in die Zukunft führen, und diese mit dem eige- ökumenischen Gottesdienste in Männedorf und nen Glauben verbinden. Uetikon finden statt, wie gewohnt mit den er- laubten 50 Personen. Auch Fair-Trade-Rosen Mit der aktuellen ökumenischen Fastenkampagne sollen am Aktionstag vom 20. März von 9 bis zum Thema «Klimagerechtigkeit» führt die Pfarrei 13 Uhr an verschiedenen Standorten in Männe- Männedorf-Uetikon ihr Projekt in Burkina Faso dorf und Uetikon verkauft werden, und am glei- weiter. «Wir haben festgestellt, dass es nachhalti- chen Tag wird ab 11 Uhr der ökumenische Sup- ger ist, Projekte drei bis vier Jahre zu unterstüt- penzmittag als «Suppe zum Mitnehmen» orga- zen», sagte Irene Schmucki von der Solidaritäts- nisiert.«Nur denVortragsabend zum diesjährigen gruppe. «So kann dort wirklich etwas bewegt wer- Kampagnenthema gibt es – wegen Corona – de- den.» Die Katechetin versucht, die Themen des finitiv nicht», sagt Gabathuler. «Aber wie beim Fastenopfers immer auch im Religionsunterricht letztjährigen Impulstheater ist aufgeschoben ja umzusetzen. So hat sie letztes Jahr mit den Kin- nicht aufgehoben.» Und natürlich hänge das dern Samen in die Erde gesetzt – kurz vor dem Hungertuch in den Kirchen, zusammen mit In- Lockdown. «Einige Kinder haben ihr Pflänzchen formationsmaterial zur Kampagne in den Schrif- zuhause sorgfältig gezogen und sogar Tomaten ge- tenständen, so dass jede und jeder persönlich erntet», freut sie sich. «Es ist mir generell wichtig, meditieren und sich informieren könne. dass wir Solidarität auch selber leben», betont sie. Nebst ihrem Engagement als Katechetin ist sie Beatrix Ledergerber-Baumer auch im Pfarreirat tätig und arbeitet im Fair- Trade-Laden Claro. Zusammen mit Monika Eberli, die heute nicht da sein kann, trifft sich die Gruppe ca. vier Mal pro Jahr, um Projektvorschlä- ge zu sichten, auszuwählen und Veranstaltungen Aktionstag vorzubereiten – kurz, das Thema «Solidarität welt- Sa, 20.3.: Freiwillige verkaufen an verschiedenen weit» in der Pfarrei wachzuhalten. Orten in der ganzen Schweiz Fair-Trade-Rosen und / oder -Schokolade für fünf Franken. Der Erlös Auch dieses Jahr findet die Fastenzeit in der Pfarrei kommt Fastenopfer / Brot für alle zugute. St. Stephan Männedorf-Uetikon statt: «Wir haben www.sehen-und-handeln.ch www.kath-maennedorf- geplant und schauen dann Woche für Woche, uetikon.ch forum 5 2021 27
LESERBRIEFE Katholische Kirche im Kanton Zürich Weniger Austritte als im Vorjahr 6821 Menschen haben im Jahr 2020 ihren Jahr 38 % mehr Menschen die Kirche dern und Jugendlichen unter 20 Jahren Austritt aus einer der 74 katholischen verlassen als noch vor fünf Jahren. bleiben mit 276 Personen stabil tief. Kirchgemeinden im Kanton Zürich erklärt. Das sind 223 Personen weniger als im Vor allem 30 bis 39-Jährige treten aus, Seit Jahren rückläufig ist auch die Zahl Rekordjahr 2019. Trotz Corona-Pan Männer wie Frauen gleichermassen – der Kircheneintritte. 2020 traten 142 Per- demie und kontroverser Abstimmung und das ist gleich geblieben wie in den sonen aus anderen Konfessionen zur über die Konzernverantwortungsinitia- INSERATE beiden Vorjahren. 2020 sind jedoch wie- katholischen Kirche über oder traten tive sind damit die Austrittszahlen bei der mehr Männer als Frauen aus der wieder ein. Ende 2019 waren im Kanton der katholischen Kirche Zürichs nicht Kirche ausgetreten. In der Altersgruppe Zürich knapp 382 000 Personen Mit- weiter angestiegen, sondern sind sogar zwischen 50 und 59 Jahren kehren mehr glied der katholischen Kirche, was rund leicht rückläufig, wenn auch weiterhin Frauen als Männer der Kirche den einem Viertel der Gesamtbevölkerung auf hohem Niveau. So haben im letzten Rücken. Die Kirchenaustritte von Kin- entspricht. pd forum 4/2021 «Pro und Kontra: Verhüllungsverbot» 20. FEBRUAR BIS 5. MÄRZ 4 2021 Wenn ich in warmen Jahres die sich nicht freiwillig verhüllen, wird mit ei- zeiten die leicht und knapp nem Verbot wohl kaum gedient sein. Ich be- Sie haben etwas in bekleideten Frauen in der fürchte, dass diese dann eher weggesperrt unserem Heft gelesen, Öffentlichkeit sehe, frage würden und sich gar nicht mehr in der Gesell- zu dem Sie Stellung ich mich manchmal ehr schaft bewegen dürften. Ein Verbot ist kaum nehmen wollen? licherweise, ob dies der ein positives Signal für ein Miteinander, das Schreiben Sie uns! Würde der Frau gerecht nur über Achtung, Austausch und Verständnis Klimagerechtigkeit Interview Ökumenische Fastenkampagne wird? Zudem ist wohl zu möglich ist. Grundsätzlich werden Die Länder des Südens leiden am meisten unter der Klimaerwärmung. bedenken: Jenen Frauen, nur Zuschriften Ein Gespräch mit Ökonomin Katharina Michaelowa und Sr. Maria-Amadea Kloster Heiligkreuz Cham, per Mail Bernd Nilles vom Fastenopfer über unsere Verantwortung. veröffentlicht, die sich direkt auf den Inhalt «Bischofsernennung» des forums beziehen. Ich vermag die überbordende Reihum-Euphorie tum Chur mit Joseph Bonnemain noch eine Die Redaktion über die Bischofsernennung nicht nachzuvoll- Zukunftschance hat, wird sich sehr bald zei- ziehen. Statt eines wirklichen Neuanfangs im gen, an der Art der personellen Besetzung fast Bistum Chur mit einem wesentlich jüngeren aller Leitungsfunktionen. «Allen zulieb und Bischof mit Brückenbauerqualitäten – eine niemandem zuleid» kann nicht die Losung phantasielose Kurzzeit-Verlegenheitslösung sein. Und wird auch nicht die Lösung sein. Sie mit dem Mitglied eines Werkes, das in katho- hat schon bei Jesus nicht funktioniert. lisch Zürich unrühmliche Geschichte ge- schrieben hat. Schon vergessen? Ob das Bis- Kurt J. Bucher Wallisellen, per Mail INSERATE Für Ihre Steuern und Erbschaftssachen Wir erstellen Nächste Inserateschlüsse: Dr. Strebel, Dudli + Fröhlich Steuererklärungen ➜ 23. März (Nr. 8) Steuerberatung und Treuhand AG ab Fr. 69.– ➜ 2. April (Nr. 9) (ehem. Steuerkommissäre) Auf der Maur – Treuhand ➜ 20. April (Nr. 10) Tel. 044 308 25 50 8052 Zürich www.sdf-treuhand.ch Tel 044 946 36 37 Steuern Erbsachen Altersvorsorge Liegenschaften Hausservice möglich www.telebibel.ch forum@c-media.ch forum 5 2021 28
BOUTIQUE atz Domsch Spotlight ➜ Domschatzmuseum chur Bischöfliche Insignien Zu einem Bischof gehören verschiedene für die Zeit des Barock. Passend zur Herrschaftszeichen, sogenannte Insignien. Mitra wurde im Jahre 1777 ein Ständer Eines dieser Insignien ist die Mitra, eine angefertigt. Der Bischof trägt die Mitra traditionelle liturgische Kopfbedeckung. bei allen feierlichen Funktionen. Die Der Begriff «Mitra» kommt aus dem zwei schmalen Zierstreifen, die hinten Altgriechischen und bedeutet «Stirn- herabhängen, heissen «vittae» oder In- binde». Die Mitra lässt sich erstmals im fuln. Sie symbolisieren das Alte und das 10. Jahrhundert in Rom nachweisen. Neue Testament. Ihre noch heute übliche Form erhielt Anna Barbara Müller Kuratorin Domschatzmuseum die ursprünglich kegelförmige Mütze im 12. Jahrhundert. Die durch Einlagen «Domschatz für Kinder und Erwachsene» versteifte, hohe Klappmütze besteht Der neue Führer ermöglicht Kindern und aus zwei gleichen Schilden über Vor- Familien einen einfachen Zugang zum der- und Hinterkopf. Die Mitra im Chu- Foto: Stephan Kölliker/zvg Domschatzmuseum. Während die Kinder rer Domschatz stammt aus dem 18. anhand einzelner Kärtchen auf die Suche Jahrhundert und besteht aus weissem nach Objekten gehen, können die Erwach- Seidendamast. Sie ist mit reicher Sei- senen mit dem dazugehörigen Faltblatt den- und Metallstickerei verziert. Auf helfen, Fragen zu beantworten. Für Fr. 2.– der Rückseite sind eine liegende Heili- an der Museumskasse erhältlich. ge und darüber ein Schmetterling zu er- www.domschatzmuseum-chur.ch Mitra mit reicher Seiden- und Metall- kennen. Der Blumendekor ist typisch stickerei, 18. Jahrhundert. Schaufenster ➜ Film Auf Sendung Wenn Trauer trennt Heiliges Wasser Jahr für Jahr pilgern Millionen Men- schen in Indien zum Ganges, um sich im heiligen Fluss zu reinigen. Doch dieser ist eine Kloake. So, 7. März – 8.30 – SRF 2 Kultur Foto: Benjamin Loeb / Netflix / zvg Heilende Bilder Pfr. Marcel von Holzen begleitet Menschen im Spital. In biblischen Ge- schichten, in Bildern und Klängen ent- deckt er ermutigende Botschaften. So, 7. März – 10.50 – SRF 1 Das Bostoner Ehepaar Martha und Sean Regisseurs Kornél Mundruczó basiert Der Kreuzzug der Kinder freut sich auf das erste Baby, das eine auf persönlichen Erlebnissen seiner Auf Geheiss eines Kinderpropheten Hausgeburt werden soll. Als Marthas Partnerin Kata Wéber, die das Drehbuch sollen sich 1212 tausende Kinder Fruchtblase platzt und die eigentliche schrieb. Der Film atmet eine Authentizi- von Köln nach Jerusalem aufge- Geburtshelferin gerade unabkömmlich tät, der man sich nur schwer entziehen macht haben, um die Heilige Stadt ist, springt eine befreundete Hebamme kann. Trotz aller Tragik ist der Film voller von den Muslimen zu befreien. ein. Doch die Entbindung erweist sich Hoffnung und berührender Momente. So, 7. März – 14.25 – arte als kompliziert. Er zeigt, dass Trauer ein individuelles Am Ende wird das Baby auf die Welt Empfinden ist, in dem es kein Richtig In Zukunft mehr Altersweisheit gebracht – es lebt aber nur einige Minu- oder Falsch gibt. Hochaltrige Menschen haben erlebt, ten. Der Schock über den Verlust sitzt bei Sarah Stutte kath.ch dass Humor, Weisheit und Spiritua Martha und Sean tief, doch beide gehen «Pieces of a Woman» lität durch Krisen helfen. unterschiedlich mit ihrem Schmerz um. USA/Kanada 2020. Regie: Kornél Mundruczó So, 14. März – 8.30 – SRF 2 Kultur «Pieces of a Woman» des ungarischen Streaming: Netflix forum 5 2021 29
INSERATE Auf den 1. Juni 2021 oder nach Vereinbarung werden Räume frei: 2 Büros, zusammen ca. 35 m2 im Haus Beckenhofstrasse 16, Zürich Im katholischen Seelsorgeraum Egg-Ebmatingen mit rund 7‘000 Pfarreimitgliedern suchen wir für eine neu geschaffene Stelle per 1. August 2021 oder nach Im Haus Beckenhofstrasse 16 in Zürich sind zahlreiche Vereinbarung eine/einen: Organisationen im Umfeld der Katholischen Kirche und weitere gemeinnützige Organisationen untergebracht, Jugendseelsorgerin oder darunter Caritas Zürich, die Dargebotene Hand, der Katholische Frauenbund etc. Jugendseelsorger 80% Bürostandort: Egg Gesucht wird eine gemeinnützig/caritative Organisation die in diesen Rahmen passt. Die Nebenräume Korridor/ Ihre Aufgaben Garderobe WC etc. werden mit dem Katholischen Frauen- • Entwicklung/Durchführung neuer bund, der Dargebotenen Hand und Profilia Schweiz Jugendseelsorge-Projekte geteilt. Die Mitbenutzung von Besprechungsräumen ist • Hauptverantwortung Firmung möglich. Im Haus herrscht eine offene Atmosphäre. • Jubla-Präses • Blockunterricht Oberstufe (2 Klassen) Der Mietzins beträgt insgesamt monatlich CHF 470 zuzügl. CHF 40 NK. Wir bieten Die Distanz zum HB beträgt ca. 10 Fussminuten. • Freiheiten im Auf- und Ausbau der Jugendseelsorge • eine anspruchsvolle und selbstständige Tätigkeit Interessentinnen und Interessenten melden sich • attraktive und zeitgemässe Anstellungsbedingungen per Email bei th.niedermann@bluewin.ch Interessiert? Unser Pfarrer Gregor Piotrowski beantwortet Ihre Fragen: Tel. 043 277 20 20 Albert Niedermann-Hartmann-Stiftung Mehr Infos: www.kath.ch/antoniuskirche-egg Jeder braucht ein Bett Mehr Freude im Leben: und eine optimale Matratze für Lebensqualität spenden Mit meiner fundierten Expertise und grossen Erfahrung gelingt guter Schlaf Für eine Prüfung Ihrer Bettensituation erreichen Sie mich telefonisch STIFTUNG Stiftung BRUNEGG Peter Peters – Ihr Bettenfachmann BRUNEGG Brunegg 3 | 8634 Hombrechtikon H O M B R E C H T I KO N Seestrasse 161, 8810 Horgen WOHNHEIM GÄRTNEREI www.stiftung-brunegg.ch 044 919 03 80, www.bedexperts.ch BLUMENLADEN Post-Spendenkonto: 87-2430-9 IBAN CH18 0070 0113 9004 4943 9 forum, 1/8 S. quer, 89 x 65 mm–November 2020 Haus gesucht KLEIN - PADUA Unsere Familie ist gewachsen (ein Sohn Die Wallfahrtskirche Freier atmen – Die Dargebotene Hand & eine Tochter) und St. Antonius in Egg ZH besser leben sucht zwischen Zürich und Thalwil ein EFH oder Wallfahrtstag Franziska Kronenberg Bauland zum Kauf. Wir jeweils Dienstag KomplementärTherapeutin würden uns gerne Nächste Inserateschlüsse: Pilgermesse 15.00 Uhr Atemtherapie und -schulung persönlich vorstellen. ➜ 8. März (Nr. 6) Nebenan Pilgergasthof Gsteigstrasse 3, 8049 Zürich Carolin & Andi St. Antonius ➜ 22. März (Nr. 7) www.spirare.ch 079 – 33 99 700 ➜ 8. April (Nr. 8) dihei.sueche@gmail.com www.antoniuskirche-egg.ch Krankenkassen anerkannt forum@c-media.ch 078 963 65 05
6. BIS 19. MÄRZ Da wegen Corona kurzfristige Änderun Kultur online Maskenpflicht und Einlass-Beschränkun gen möglich sind, beachten Sie bitte die gen: Erkundigen Sie sich in Ihrer Pfarrei! Websites der Veranstaltungen. Bei allen Edvard Munch - ein Künstlerleben Anlässen, die durchgeführt werden, gilt Existenz und Werk sind bei Edvard Munch ein BAG-kompatibles Schutzkonzept. eines, seine Meisterwerke spiegeln Him- Gottesdienste mel und Hölle des (eigenen) Lebens als Politischer Abendgottesdienst Folge von Liebe, Trauer,Verzweiflung und Fr, 12.3., 18.30, St.-Anna-Kapelle: Wenn Fastenzeit ewiger Sehnsucht nach Glück. Bildung zur Ware wird. Mi/Do, 10. 3. /11. 3., 18.00: auf Zoom, Anmel- dung: 056 221 68 00, info@rhzreisen.ch. Fr. 40.– «Corona»-Gottesdienst www.rhzreisen.ch je Mi, 18.30, St. Felix und Regula, ZH: Zu- spruch von Trost in schwierigen Zeiten. Der Welfenschatz – ein Kunstskandal Einer der spektakulärsten mittelalterli- TV-/Radio-Gottesdienste chen Kirchenschätze, der über weite Tei- Radiopredigt: Je So, 10.00, Radio SRF 2 Kultur, Musikwelle; Tel. 032 520 40 20 le der Welt verteilt ist, bildet die Grund- Rosenkranz: täglich 8.30; Hl. Messe: täglich lage für einen der grössten Kunstskan- 9.00, www.radiomaria.ch dale unserer Zeit. Die Kontroverse über Kath. Gottesdienst: So, 14.3., 9.30, ZDF Eigentum und Besitz zieht sich seit Jahr- KlimaGespräche zehnten hin. Online-Gottesdienste Sechs Gesprächsrunden mit engagier- Mi, 17.3., 18.00: auf Zoom, Anmeldung: www.mutterkirche.ch ten Menschen helfen, die eigenen Ge- 056 221 68 00, info@rhzreisen.ch. Fr. 20.– www.altstadtkichen-live.ch www.rhzreisen.ch wohnheiten zu hinterfragen und sein Leben auf Klimakurs zu bringen. Moods Seelsorge-Gespräche Di, 16.3./30.3./20.4./4.5./25.5./15.6., 19.00–21.00, online, Fr. 60.– Der Jazzclub Moods sendet einen Gross- Seelsorge- und Beratungsangebote Info: wiederkehr@fastenopfer.ch, teil der Konzerte live und stellt sie als www.zhkath.ch 079 402 43 28, Anmeldung: Video-on-Demand oder Live-Stream www.sehen-und-handeln.ch zur Verfügung. Predigerkirche www.moods.ch Mo – Fr, 14.00 –18.00 Impulse zur Fastenzeit jenseits im Viadukt Mit Wort und Musik können die Fasten- Di –Fr, 11.00 –18.00, Sa, 14.00 –18.00 wochen intensiver erlebst werden. Di, 9.3., 18.30: Du stellst meine Füsse auf weiten Raum. Meditation zum Hungertuch. Gebete und Meditation Di, 16.3., 18.30: Klimagerechtigkeit – jetzt! Bahnhofkirche Impuls zur Ökumenischen Kampagne. Mo – Fr, 7.00, 7.30, 8.00, 8.30: Wegworte Kirche St. Konrad, Fellenbergstr. 231, Zürich. Mo–Fr, 18.45. Sa/So, 15.45: Abendgebet Kollekte für das Fastenopfer. www.st-konrad.ch Mittagsgebet in der Predigerkirche Mo – Fr, 12.15 – 12.35 Spiritualität Mittagsgebet im Flughafen Mi, 12.00, Check-in 1, Andachtsraum Die Ökumene in all ihren Facetten Wiboradatag 2021 Die Zürcher Mission Catholique de Mittwochsgebet in St. Peter und Paul Unter dem Motto «Glauben, dass es Langue Française bietet zusammen mit Mi, 18.00, im Chor der Kirche dennoch weitergeht» haben die Verant- der Zürcher Eglise réformée de langue wortlichen der «Kirche mit* den Frau- Haltestille Bahnhofstrasse française eine Veranstaltungsreihe zur en» den Wiboradatag in drei Varianten Do, 12.15 –12.35, Augustinerkirche Ökumene an. In französischer Sprache. vorbereitet. A: Individuell als Statio- Do, 4.3., 20.00–22.00: Ökumene heute: nenweg in St. Gallen, Abschlussfeier Chancen und Herausforderungen. 16.00. B: Individuell oder als Kleinst- Vernetzt Do, 11.3.: 20.00–22.00: Gemeinsam am Tisch gruppe als Pilgerweg nach St. Gallen, Kabel/Lehrlingsseelsorge des Herrn – welcher Weg führt dorthin? Abschlussfeier 16.00. C: Persönliche 044 251 49 60, www.lehrlinge.ch Do, 25.3., 20.00–22.00: Sein eigenes Leben für die Einheit geben: Die Erfahrungen der Tagesgestaltung zu Hause. Spitalseelsorge Gemeinschaft Chemin Neuf So, 2.5., Kosten für A/B: Fr. 20.–. Anmeldung www.zh.kath.ch/spitalseelsorge Per Zoom, Zugangsdaten auf der Website, für A/B bis 15.4.: fuechsli@bluemail.ch. Info: 044 251 52 55. www.kirche-mit.ch Anderssprachige Gottesdienste www.mission-zurich.ch www.zh.kath.ch/migrantenseelsorge forum forum22 2017 31 5 2021
WAS ICH EINMAL WAR … PFARRBLAT T DER KATHOLISCHEN KIRCHE Foto: Christoph Wider IM KANTON ZÜRICH Gültig für die Sonntage vom 7. und 14. März Herausgeberin Stiftung forum – Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich Redaktionsadresse Hirschengraben 72, 8001 Zürich 044 266 12 72, redaktion@forum-pfarrblatt.ch, www.forum-pfarrblatt.ch Sekretariat: Aufgrund der derzeitigen Corona- Pandemie ist unser Sekretariat vorläufig nur am Dienstag besetzt: 8.30–11.30 Uhr und 13.30–16.30 Uhr. Ihr Anliegen können Sie uns jederzeit per Mail mitteilen: redaktion@forum-pfarrblatt.ch Stiftungsratspräsident: Pfr. Andreas Rellstab Geschäftsführung: Anita Koch Redaktionssekretariat: Rita Grob Chefredaktion: Thomas Binotto (bit) Redaktion: Pia Stadler (ps), Beatrix Ledergerber (bl), Elektromechaniker Veronika Jehle (vej) Fotografie: Christoph Wider Luis Varandas, Pfarrer und Synodalrat Grafik: Angelika Dobner Abo-Service und Adressmutationen «Technik hat mich schon immer interes energie einsetzen?» Die Zeit der Unge- Stadt Zürich: Direkt beim Pfarramt ihres Stadt- quartiers (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich) siert», sagt Luis Varandas und fühlt sich wissheit war schwierig. Bis er sich spon- Zürich-Land: Direkt beim Pfarramt Ihres im Libs, dem Lehrbetrieb für indu tan für ein Informationswochenende Wohnortes (Adresse auf Pfarreiseiten ersichtlich) Stadt Winterthur: 052 224 03 80, strielle Berufslehren Schweiz, sicht- am Priesterseminar in Chur anmeldete. mitgliederverwaltung@kath-winterthur.ch Bezahlte Abos: 044 266 12 72, lich wohl. Vor über 20 Jahren hatte er «Bald spürte ich in Begegnungen und im redaktion@forum-pfarrblatt.ch hier in Zürich-Oerlikon Elektromecha- Gebet, dass dies mein Weg sein könnte. Abopreise: Jahresabo Inland Fr. 38.–, Ausland Fr. 77.– niker gelernt. Automatiker nenne sich Der innere Frieden, der sich nach der An- Anzeigenverkauf creative media gmbh, Schützenstrasse 19, das heute, erklärt der gebürtige Portu- meldung im Priesterseminar in mir aus- 8902 Urdorf, 043 322 60 30, Fax 043 322 60 31 giese und erzählt mit Enthusiasmus breitete, gab mir die Gewissheit, dass das forum@c-media.ch, www.c-media.ch von den Herausforderungen seiner Leben als Priester meine Berufung war. Druck Lehrzeit, von wertvollen Erfahrungen Menschen durchs Leben begleiten zu AVD Goldach AG, 9403 Goldach, www.avd.ch Pfarreiseiten: Text&Gestaltung jeweiliges Pfarramt und Freundschaften, die bis heute dürfen, ihnen beizustehen, war mir ein halten. Und vom Höhepunkt seiner tiefes Bedürfnis. Auch wenn es bedeute- 66. Jahrgang, erscheint 14-täglich, ISSN 1420-2212 Berufszeit als Elektriker: Der Mitarbeit te, auf eine eigene Familie zu verzichten.» am Regionaltreibzug für die Olympi- Das Umfeld reagierte begeistert schen Spiele in Griechenland. über diesen Schritt. «Plötzlich haben mir Freunde und Kollegen viel Privates «Natürlich hat sich im Libs inzwischen so anvertraut.» einiges verändert: die Geräte sind spezi- Nach zwei Jahren als Pastoralassis- alisierter, die Abläufe komplexer gewor- tent und Vikar in Wädenswil wurde Luis den. Doch ich würde wieder den gleichen Varandas 2011 als Subregens zurück ins Berufsweg einschlagen – mein techni- Priesterseminar in Chur berufen, bevor sches Know-how, meine Menschen- er 2015 nach Fällanden kam. 2018 folg- kenntnis und die gewonnene Lebenser- te die Wahl als Pfarrer in solidum im fahrung haben mich ausgezeichnet auf Seelsorgeraum Dübendorf – Fällanden mein Leben in der Pfarrei vorbereitet.» – Schwerzenbach. Der Wechsel hatte sich langsam an- «Ich bin sehr glücklich – und auch gekündet. In Portugal in einer katho- froh, als Synodalrat mit Ressort Migran- lisch geprägten Familie aufgewachsen, tenseelsorge der Portugiesenmission et- hatte Luis Varandas als Jugendlicher in was zurückgeben zu können.» der Portugiesenmission in Zürich eine neue Heimat gefunden und sich bald Pia Stadler auch in der lokalen Pfarrei verwurzelt. Er gab Religionsunterricht, engagierte Nicht nur nach Rom führen viele Wege, sich im Pfarreirat. sondern auch zur Theologie. «Während der Technikerschule», er- Wir porträtieren in loser Folge Seel- sorgerinnen und Seelsorger im Kanton innert sich Varandas, «stellte sich dann Post CH AG Zürich, die zuvor einen anderen Beruf die Frage: Welchen Weg will ich weiter- erlernt haben. verfolgen? Wo will ich meine Lebens- forum 5 2021 32
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