Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln

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Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
Das Magazin für den
                                                                         Katholischen Pfarrverband Overath

                                                                                   02-2020

                                                                    Kirche unterwegs im Internet

                                                              Gut vernetzt in
                              Corona-Zeiten
St. Barbara I St. Lucia I St. Mariä Heimsuchung I St. Mariä Himmelfahrt I St. Rochus I St. Walburga I Maria Hilf
1 | Für SIEben
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
KONtAKT                                                               INHaLT
Seelsorger                                                            02 Kontakt
                                                                             – Kontaktadressen
Leitender Pfarrer:                                                           – Inhalt
Gereon Bonnacker            Tel: 0162-1092378                                – Impressum
pastoralbuero@pfarrverband-overath.de
                                                                      03 Editorial
Pfarrer:                                                                     – Pastor Gereon Bonnacker
Reimund Fischer            Tel.: 0162-1093199
pastoralbuero@pfarrverband-overath.de                                 04 Titelthema
                                                                             – Gut vernetzt in Corona-Zeiten
Kaplan:
Andrzej Bednarz             Tel.: 0162-1095574                        08 Interview
andrzej.bednarz@erzbistum-koeln.de                                           – mit Winfried Schönauer,
                                                                               Geschäftsführer des Hauses VIVAT
Gemeindereferent:                                                              in Overath-Steinenbrück
Clemens Rieger              Tel.: 0162-1089524
                                                                             – mit Antonia Boden,
clemens.rieger@erzbistum-koeln.de
                                                                               Leiterin der Pfarrcaritas Overath
(bis 01.10.2020)
                                                                             – „Das war anders...”
Gemeindeassistentin:                                                           Stimmen aus dem Pfarrverband
Sarah Zimmermann          Tel.: 0162-1095751
sarah.zimmermann@erzbistum-koeln.de                                   14 Impressionen

Pfarrer i. R.:                                                        16 Pfarrverband
Prälat Joseph Herweg            Tel.: 02206-9045801                          – Erzbistum
                                                                               Der pastorale Zukunftsweg
Seelsorgebereichsmusiker
                                                                             – Verabschiedung von
Claus Schürkämper              Tel: 0172-2495750                               Gemeindereferent Clemens Rieger
SBM.schuerkaemper@web.de
Telefonisch erreichbar:                                                      – Glückwunsch, Sarah Zimmermann
Dienstag          10:00 - 11:00 Uhr
Mittwoch          17:30 - 18:30 Uhr                                   20 Familienbuch
Donnerstag         9:30 - 11:00 Uhr                                          – Glaube - Liebe - Hoffnung

IMPReSSUM
Magazin für den Katholischen Pfarrverband Overath
                                                           Bildnachweis:
Pfarrverband Overath                                       Clemens Rieger, Wolfgang Müller, Elli Riesinger,
Kolpingplatz 1, 51491 Overath, Tel: 0 22 06 - 90 544 - 0   Maja Schmidt, Karl-Heinz Tillmann, Andrzej Bednarz,
pastoralbuero@pfarrverband-overath.de                      pixabay.com, Pfarrbriefservice.de
www.pfarrverband-overath.de
                                                           Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Mei-
Herausgeber:                                               nung des jeweiligen Autors und nicht immer die Mei-
PGR des PVO                                                nung des Herausgebers wieder. Die Redaktion behält
                                                           sich das Recht vor, eingereichte Text- und Bildbeiträge
Redaktion:                                                 sinnwahrend zu kürzen, zu redigieren oder nicht zu
Clemens Rieger (verantwortlich), Elli Riesinger,           verwenden. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht
Wolfgang Müller, vielleicht Sie . . . ? ! ?                nicht. Mit der Einreichung von Text- und Bildbeiträgen
                                                           tritt der Urheber die Nutzungsrechte seiner Werke für
Gestaltung:
                                                           eine honorarfreie Veröffentlichung an den Herausge-
viscomm design . visuelle kommunikation
                                                           ber ab. Die Redaktion bemüht sich, alle Urheberrechte
Ulla Nolden, Dipl. Kommunikationsdesign
                                                           Dritter zu wahren. Sollten trotz unserer Anstrengun-
www.viscomm.de I nolden@viscomm.de
                                                           gen Urheberrechte verletzt worden sein, bitte wir um
Druck:                                                     einen entsprechenden Hinweis.
Leo Druck GmbH, Stockach                                   Gedruckt auf umweltfreundlichem Recyclingpapier

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Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
EDITORiAL

Liebe Leserinnen und Leser
wenn Sie unseren neuen Pfarrbrief       Gremien hineingegeben und in das
erhalten, wird unser Leben weiter-      Pastoralteam.
hin von Corona mitbestimmt sein.
Ich möchte Ihnen zunächst eine          Danken möchte ich allen, die in
Sichtweise vermitteln, wie wir in       dieser Zeit mithelfen, u. a. dem Pasto-
unseren Pfarrgemeinden in Overath       ralbüro, unserem Verwaltungsleiter
mit Corona umgehen.                     Herrn Jörg Schmitz, den Ordnungs-
                                        diensten bei den Gottesdiensten,
Seit geraumer Zeit gibt es in Overath   den Erzieherinnen in den Kitas und
einen Coronakrisenstab, der sich        Mitarbeiterinnen in unseren Büche-
aus einigen Mitgliedern des PGR         reien, den Küstern und Organisten.
und des KV, dem Verwaltungsleiter       Ebenso gilt mein Dank unserem
Herrn Jörg Schmitz und mir zusam-       Pastoralteam, und es gäbe noch viele
mensetzt. Wir treffen uns regel-        weitere, die es zu erwähnen gelte.        gemacht wird, sondern dass es Men-
mäßig zu einer Telefonkonferenz,                                                  schen gibt, die sich durch und durch
um uns miteinander abzustimmen          In dieser Zeit haben wir vom Pasto-       von einer Hoffnung bestimmt wis-
bezüglich des Umgangs u. a. mit         ralteam auch einen Blick auf unsere       sen. Eine Hoffnung, die uns Christus
Gottesdiensten, Jugend- und Pfarr-      Kranken, denen wir zu Pfingsten           schenkt durch sein Leben, Sterben
heimen, Büchereien, Kitas etc.. Mir     eine Pfingstrose überreicht haben.        und Auferstehen. Und so können wir
ist dabei wichtig, mit unterschiedli-   Auch unsere Seniorenheime haben           als Christen in der Stadt Overath
chen Personen Entscheidungen ab-        wir nicht vergessen, und wir stehen       durch unser Leben und Verhalten
zustimmen.                              auch in dieser Zeit in Kontakt.           nach draußen zeigen, dass wir uns
                                                                                  getragen wissen im Glauben von
Hierzu gehören auch das Pastoral-       Im September werden wir in unseren        einem Gott, der an unserer Seite
team und für die Organisten Herr        Pfarrgemeinden die Erstkommunion          steht. Unsere Gotteshäuser laden
Schürkämper. Dies ist nicht immer       feiern. Unsere Kommunionkinder            uns ein u. a. zum Gebet, wenn wir
einfach, da es gilt, verschiedene       erlebten in diesen Monaten eine           zu ihm kommen.
Entscheidungsträger mit einzubezie-     Begleitung durch unsere Gemein-
hen, sei es die Stadt, den Rheinisch-   deassistentin Sarah Zimmermann.           Manches wird sich nach Corona
Bergischen Kreis, das Erzbistum Köln,   Sie erkennen, dass das Gemeinde-          verändern, auch wenn uns momen-
bzw. das Land NRW. Da jede Pfarrge-     leben weitergeht, wenn auch nicht         tan noch keiner sagen kann, wie
meinde bei verschiedenen Entschei-      so, wie wir es gewohnt sind.              es sein wird. Auch jetzt werden
dungen im Rheinisch-Bergischen                                                    wir auf unseren Wegen Fehler
Kreis einen eigenen Weg geht, er-       Vor der Coronapandemie fand ich vor       bei Entscheidungen machen. Als
leben Sie in den Gemeinden außer-       einiger Zeit einen Artikel in einem       Christen haben wir unserer Ge-
halb von Overath unterschiedliche       Pfarrbrief, überschrieben mit dem         sellschaft jedoch etwas anzu-
Auslegungen. Orientiert an Vorga-       Wort „Hoffnung“. Das Wort „Hoff-          bieten: Einen Glauben an einen
ben und Empfehlungen gibt es bei        nung“ wird im Duden definiert u. a.       Gott, der zu uns Menschen steht
einigen Entscheidungen für unsere       als ein Vertrauen in die Zukunft,         und der seine Entscheidung nicht
Pfarrgemeinden dann wiederum            eine positive Erwartung.                  rückgängig macht: „Ich bin bei euch
andere Entscheidungen, die viel-                                                  alle Tage bis zum Ende der Welt“.
leicht anders sind, als z. B. in        Den Christen im 1. Jahrhundert            Wer sonst kann uns eine solche zu-
Bergisch Gladbach. Letztlich sind       schreibt der Apostel Petrus: „Seid        kunftweisende Botschaft mitgeben.
wir es, die für unsere Gemeinden        stets bereit, jedem Rede und Ant-
einen gemeinsamen Weg vorgeben          wort zu stehen, der nach der Hoff-        Im Namen des Seelsorgeteams
müssen und verantwortlich sind.         nung fragt, die euch erfüllt.“ (1 Petr    wünsche ich uns allen, dass wir uns
Dies tun wir im Miteinander des         3,15). Die Menschen damals sind           verbunden wissen im gegenseitigen
Coronakrisenstabes und dies werden      von Krisen und Wirrungen heim-            Gebet und im Vertrauen, dass wir
wir auch in Zukunft so handhaben,       gesucht worden und gar deswe-             uns getragen wissen durch Christus.
weil es keine Alternative gibt.         gen schreibt ihnen Petrus von der
                                        Hoffnung. Es geht ihm nicht darum,
Ich danke daher allen, die hierbei      eine fromme christliche Soße über
mitwirken. Die Entscheidungen des       das Leid zu kippen, damit am Ende
Coronakrisenstabes werden in die        der liebe Jesus kommt und alles gut        Ihr Pastor Gereon Bonnacker

                        pfarrbrief@pfarrverband-overath.de
                                                                                                          Für SIEben | 3
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
Gut vernetzt in
Corona-Zeiten

Als Christ, Gemeinde
und Kirche unterwegs
im Internet
Die Corona-Pandemie hat uns alle        Auch uns als Kirche hat Corona         Gemeindegruppierung, ob Kolping,
im Griff und beeinflusst das Leben      hart getroffen: Über lange Zeit fie-   Messdiener, Landjugend oder Frau-
jedes Einzelnen. Es ist eine große      len die Gottesdienste aus, die Erst-   engemeinschaft, konnte sich treffen.
Fastenzeit entstanden: Restaurant-      kommunionvorbereitung stoppte
Fasten, Fußballfasten, Schulfasten,     abrupt, und die Feiern wurden auf      Jetzt (ich schreibe diesen Artikel
Beziehungsfasten, Arbeitsfasten,        den September verschoben, Hoch-        in der ersten Juni-Hälfte) läuft das
Gottesdienstfasten, Shopping-Fasten,    zeiten und Taufen, Maiandachten        Leben langsam wieder an, aber wir
Feiernfasten, Urlaubs-Fasten – diese    und Schulgottesdienste, ein kurzer     merken sehr, wie die Angst vor dem
Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.   Besuch im Pastoralbüro, all das        Virus viele Menschen gepackt hat:
In jeden kleinen Winkel unseres         war lange Zeit nicht mehr möglich.     Zu Gottesdiensten muss man sich
Lebens ist diese Pandemie gekro-        Beerdigungen konnten nur noch          jetzt anmelden. Lange Zeit konnte
chen – ob wir nun selbst direkt         im engsten Familienkreis statt-        nicht gesungen werden, und jetzt,
betroffen waren oder nicht.             finden – Exequien waren lange          wo das wieder möglich ist, tun wir
                                        nicht möglich. Auch das Caritas-       es trotzdem nicht, weil Singen ja
                                        Frühstück donnerstags morgens          das Risiko erhöht, sich anzustecken.
                                        fiel der Pandemie zum Opfer. Keine     Mit zwei Metern Sicherheitsab-

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TITELTHeMA

                                      sich dort. Und die Kirche „entdeck-   Die Kommunionkinder bekamen
                                      te“ das Internet. Natürlich hatten    Online-Impulse, unser Pfarrver-
                                      wir auch schon vorher eine Home-      band hat jetzt eine Facebook-Seite,
                                      page (www.pfarrverband-overath.       und ich veröffentlichte nicht nur
                                      de). Aber so richtig im Bewusst-      dort täglich Auslegungen zu den
                                      sein der Gemeinden angekommen         biblischen Texten des Tages (Bibel
                                      war sie bis dahin noch nicht. Jetzt   in Corona-Zeiten). Das alles ist
                                      war sie eine gute und notwendige      sicher noch verbesserungswürdig,
                                      Drehscheibe, um Informationen         z. B. die Tonqualität bei den Gottes-
                                      weiterzugeben.                        dienstübertragungen. Aber immer-
                                                                            hin: Dank Corona sind wir im
                                      Damit nicht genug: Kaplan Bed-        Online-Zeitalter angekommen.
stand sitzt man in der Kirche, beim   narz zelebrierte an jedem Morgen
Betreten der Kirche sind die Hände    eine Heilige Messe, die im Internet   Und wir machen die Erfahrung,
zu desinfizieren und so weiter und    bei Youtube mitgefeiert werden        dass wir auf diesem Wege sehr
so weiter…                            konnte. Daneben stellte er lange      viele Menschen erreichen können,
                                      Zeit kurze geistliche Impulse ins     auch solche, die vorher kaum Kon-
Aber es gibt auch positive Nach-      Netz und lud nachmittags zum          takt zu uns hatten: Nichts ist so
richten: In Overath gründete sich     Online – „Kaffee bei Andrzej“ ein.    schlecht, als dass es nicht auch für
die Nachbarschaftshilfe. Zunächst,    Dort war Gelegenheit, mit einem       was gut wäre…
um für Senioren einkaufen zu          Priester seiner Gemeinschaft ins
gehen. Daraus wurde aber dann         Gespräch zu kommen.                   Das Internet: Viel wird darüber ge-
auch eine Unterstützergruppe für                                            schimpft: Fake-News, Pornografie,
die Overather Tafel, die zunächst     Sonntags wurde eine Heilige Messe     Hass-Botschaften im Netz und
schließen musste, weil deren Mit-     in Heiligenhaus gefeiert (weil dort   so weiter. Kaum aber wird über
arbeiterInnen aufgrund ihres Alters   in der Kirche kurzfristig W-Lan       die Chancen gesprochen, die das
zur Risikogruppe gehörten. Auch       installiert wurde) und im Internet    „World Wide Web“ auch für uns
unsere Messdiener engagierten         übertragen.                           als Christen hat.             씰씰
                                                                                                     Für SIEben | 5
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
씰씰   Gut vernetzt in Corona - Zeiten

     Informationsquellen

     Wer Informationen über unsere
     Gemeinden, das Erzbistum Köln
     oder auch die Weltkirche haben
     will, findet ein reiches Angebot:
     www.pfarrverband-overath.de,
     www.facebook.com/Pfarrverband-
     Overath-111339107172532,
     w w w. e r z b i s t u m - k o e l n . d e
     und www.vaticannews.va/de

     Daneben sind Sie auch bei www.
     katholisch.de, www.domradio.de
     und der Website der Bischofskonfe-
     renz www.dbk.de gut aufgehoben.
     Sie werden staunen, dass auf die-
     sen Seiten nicht nur der „katholi-
     sche Mainstream“ zu Wort kommt,
     sondern auch durchaus kritische
     Stimmen.

     „Futter für die Seele“

     Informationen sind wichtig, um
     sich in der aktuellen kirchlichen
     Situation eine Meinung zu bilden.
     Aber der Mensch lebt „nicht vom
     Brot allein“. Auch die Seele braucht         „Futter für den Kopf“
     ihre Nahrung, und auch da bietet
     das Internet einiges an. Wollen Sie          Aber der liebe Gott hat uns nicht
     sich zum Beispiel einige Tage in ein         nur eine Seele gegeben, sondern
     Kloster zurückziehen, dann wer-              auch einen Kopf, mit dem wir nach-
     den Sie bei www.orden.de fündig.             denken und verstehen können.
     Oder haben Sie Interesse an Inter-           Wenn Sie Interesse daran haben,
     netexerzitien, an denen Sie in ihrem         unseren Glauben tiefer zu verste-
     ganz normalen Arbeitsalltag teil-            hen, dann finden Sie im Internet
     nehmen können: Hier Ihre Adresse:            viele Angebote.
     www.online-exerzitien.org
                                                  Zunächst einmal „Theologie im          de. Die letztgenannte Seite
     Suchen Sie anonym seelsorglichen             Fernkurs“: www.fernkurs-wuerz-         hat einen sehr hintergrün-
     Rat? www.internetseelsorge.de                burg.de Die Domschule Würzburg         digen Titel: Der Buchstabe
                                                  gibt Lehrbriefe heraus, die Sie stu-   Ypsilon wird im Englischen
     Wenn das Wort Gottes Sie durch               dieren und über die Sie sich auch      genau so ausgesprochen, wie
     den Tag begleiten soll, können Sie           mit anderen „Studenten“ austau-        das Wort „Why = Warum“. Auf
     sich täglich eine Email mit Tages-           schen können: Dogmatik, Kirchen-       www.worthaus.org finden Sie
     lesung und Evangelium zuschicken             geschichte, Katechese, Liturgie –      Vorträge zu theologischen Fragen –
     lassen: www.evangeliumtagfuer-               Sie können sich das, was Sie inte-     zum Mithören!
     tag.org/DE                                   ressiert, herausgreifen. Wenn Sie
                                                  wollen, ist sogar ein theologischer    Kirche – wohin?
     Die Benediktiner in Maria Laach              Abschluss möglich.
     haben zusammen mit evangelischen                                                    Nicht nur in unserer Kirche wird –
     Seelsorgern ein ökumenisches                 Und es gibt auch andere Seiten,        manchmal heftig – über den zu-
     Stundengebet entwickelt: www.                auf denen Sie oft sehr aufschluss-     künftigen Weg gestritten, und auch
     maria-laach.de/te-deum-heute                 reiche Artikel zu theologischen        hier bietet das Internet vielfache
     Sie finden hier Psalmen, Schrift-            Gegenwartsfragen finden, beispiel-     Informationsquellen an: Auf der Seite
     lesungen, Gebete sowie geistliche            haft seien hier genannt: www.fein-     www.mariazweipunktnull.de
     Impulse.                                     schwarz.net und www.y-nachten.         streiten engagierte Frauen für mehr

     6 | Für SIEben
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
TITELTHeMA

                                                                           Auch unser Erzbistum Köln be-
                                                                           reitet sich auf die anstehenden
                                                                           einschneidenden Änderungen
                                                                           der Kirche vor. Mehr Informa-
                                                                           tionen unter: www.erzbistum-
                                                                           koeln.de/erzbistum/pastoraler_
                                                                           zukunftsweg

                                                                           Auch Papst Franziskus steht
                                                                           unter Beschuss von konservati-
                                                                           ven Kreisen unserer Kirche.
                                                                           Unter www.pro-pope-francis.
                                                                           com sammeln sich seine Unter-
                                                                           stützer.

                                                                           Zum Schluss sei noch hinge-
                                                                           wiesen auf die Website www.
                                                                           eckigertisch.de, auf der sich
                                                                           Opfer des sexuellen Miss-
                                                                           brauchs in der Kirche zusam-
                                                                           mengeschlossen haben.

                                                                           Zu guter Letzt:

                                                                           Das Internet ist – neben allen
                                                                           negativen Seiten – eine hervor-
                                                                           ragende Quelle der Information
                                                                           über und des Wachsens im
                                                                           Glauben.

                                                                           Es wird in Zukunft immer wich-
                                                                           tiger werden, auch als Christ gut
                                                                           informiert zu sein. Über das In-
                                                                           ternet kann man sich auch mit
                                                                           Menschen vernetzen, mit denen
                                                                           man sonst nie in Kontakt käme.
                                                                           Nutzen wir diese Chancen – es
                                                                           wird uns gut tun.

                                                                           Übrigens habe ich zur Recher-
                                                                           che für diesen Artikel die Such-
                                                                           maschine „ecosia“ genutzt:
                                                                           www.ecosia.org.

                                                                           Diese Suchmaschine dient
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                                                                           zu machen, sondern das so
                                                                           verdiente Geld wird dazu be-
                                                                           nutzt, um in Entwicklungslän-
Mitsprache und Mitentschei-          tholiken haben sich auf den synoda-   dern Wiederaufforstungspro-
dungsmöglichkeiten. Bei www.         len Weg gemacht, um gemeinsam         gramme zu finanzieren und
mariaeinspunktnull.de finden         den Weg der Kirche in die Zukunft     damit ein Beitrag zur Verlang-
Sie Argumente dafür, warum           zu beraten. Unter www.synodaler-      samung des Klimawandels ge-
alles so bleiben soll, wie es ist.   weg.de finden Sie Zwischenergeb-      leistet – ich bin sehr zufrieden
                                     nisse, umstrittene Positionen und     damit.
Die deutschen Bischöfe und das       gemeinsame Vereinbarungen über
Zentralkomitee der deutschen Ka-     den Weg.                               Clemens Rieger

                                                                                                Für SIEben | 7
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
„Das brach mit                                                                   Meine Frage richtet sich auf die
                                                                                 (Mehr-)Belastung des Personals, als

        Corona
                                                                                 plötzlich die Mithilfe der Angehöri-
                                                                                 gen im Alltag der Bewohner *innen
                                                                                 wegfiel.

                                                                                 „Schlaflose Nächte hätte man sich
                                                                                 sparen können. Es gab, Gott sei

alles weg!“
 Interview mit Winfried Schönauer,
                                                                                 Dank, im Haus keine Corona-Infek-
                                                                                 tionen. Doch die Belastung ist nicht
                                                                                 spurlos an allen Menschen im Haus
                                                                                 vorbeigegangen, auch nicht an den
 Geschäftsführer des Hauses VIVAT
                                                                                 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
 in Overath-Steinenbrück
                                                                                 Bei durchaus 6-fach höherem In-
                                                                                 fektionsrisiko der Arbeitenden im
                                                                                 Pflegebereich war die Verunsiche-
Die Politik und die Medien haben        Ich blicke auf eine16 jährige Erfah-     rung, die ja überall auch außerhalb
es „Lock down“ genannt. Das sollte      rung im Bereich der Sozialpsychiat-      des Hauses bestand, deutlich. Doch
und musste so sein, als man erkann-     rie zurück, war also nicht ursprüng-     die Art, wie diese Belastungen ge-
te, dass in einer globalisierten Welt   lich im Bereich der Seniorenhilfe        meinsam gemeistert wurden, erfüllt
ein tückisches, neues Virus auch in     tätig. Mein jetziges Berufsfeld hat      mich mit Stolz. Freudig und dankbar
Deutschland angekommen war und          sich aber daraus ergeben. Ich habe       kann festgehalten werden, dass z. B.
vielfach Krankheit und Tod brachte.     die Zeit des Rohbaus und der Ein-        die Krankmeldungen beim Personal
Unsere Gesellschaft hat schnell re-     richtung des Hauses miterlebt. Von       signifikant niedrig blieben.
agiert, aber mit teilweise schmerzli-   Anfang an positiv gestaltete sich
cher Konsequenz: Das Wirtschaften       das Zusammenleben innerhalb des          Herr Schönauer vertieft die vielen
im Großen und Kleinen war von Ein-      Hauses, mit den Angehörigen und          Schwierigkeiten, die es zu überwin-
schränkungen betroffen, auch Kitas      auch mit der Gemeinde, da war            den gab und zieht dann ein Fazit.
und Schulen, das Einkaufen, Reisen,     noch wenig greifbar, wie sich die
alle Arten von gesellschaftlichen       spätere Praxis darstellen würde.         „Ein großes Problem war die Masken-
Veranstaltungen, die Gemeinschaft                                                pflicht. Es war nicht nur so, dass
in den Kirchen, die Besuche in den      Zusammen mit Herrn Georg Rinder-         es an Masken fehlte und Mitarbei-
Familien, Krankenhäusern und Pfle-      mann haben wir Erfahrungen aus           terinnen im Bereich der geschlos-
geeinrichtungen.                        dem Bereich der Sozialpsychiatrie        senen Tagespflege selber mehrere
                                        in das Modell der ‚Hausgemein-           100 Masken nähten. Mit der Not-
„Das brach mit Corona alles weg!“       schaften‘ eingebracht. In Einzelzim-     wendigkeit zum Tragen von Masken
So hat es auch Winfried Schönauer       mern leben hier 100 Menschen in          fiel die Mimik weg, die alte Men-
(50) ausgedrückt, mit dem ich ein       10 Hausgemeinschaften. Eine Haus-        schen brauchen, besonders wenn
Gespräch führen durfte. Er ist einer    gemeinschaft teilt sich eine Wohn-       sie altersbedingt schwerhörig sind.
der beiden Geschäftsführer des          Ess-Küche. Es gibt also keine Zentral-   Zudem musste Abstand gehalten
Hauses VIVAT in Overath-Steinen-        versorgung und keinen gemeinsa-          werden. Desinfektionsmittel fehlten
brück, in dem 100 Personen mit          men Speisesaal. Für die Tagespflege      zeitweilig und wurden kurzfristig
Pflegebedarf ein liebevolles Zuhau-     kommt eine 11. Küche hinzu.              selber gemischt.
se gefunden haben. Zusammen mit
den Pflegedienstleitenden kümmern       Ständig konnten Angehörige an-           Die Zeit wurde aber nicht ausschließ-
sich etwa 100 Mitarbeiter * innen       wesend sein und sich zum Kaffe-          lich nur als belastende, schwere Zeit
um diesen Personenkreis.                trinken und auch gemeinsamem             empfunden. Weil sie gemeistert
                                        Essen treffen. Hier im Haus wurde        wurde, entstand auch ein beson-
Meine erste Frage an ihn: Stellt man    auch gern gefeiert und da es kein        deres Gefühl der Zusammengehö-
sich überhaupt jemals solch belas-      grundsätzliches Alkoholverbot gibt,      rigkeit dadurch, dass man bis jetzt
tende Ereignisse, wie sie sich durch    konnte man auch gemeinsam an-            schon so viel gemeinsam durchge-
Corona ergeben haben, vor, wenn         stoßen. Es gab nie feste Besuchszei-     standen hat.“
man in seiner beruflichen Laufbahn      ten. Bis zuletzt war das Haus offen,
Verantwortung in der Leitung eines      dann kamen wegen Corona minis-           Er schildert eindrucksvoll die Ein-
Hauses für Pflegebedürftige über-       terielle Anordnungen, wir mussten        schränkungen für Bewohner und
nimmt?                                  das Haus für Kontakte schließen.         ihre Angehörigen.
                                        Deutlich spürte man, dass diese den
„Von Hause aus bin ich Diplom-          Bewohnern und Bewohnerinnen              „Persönliche Kontakte fielen zu-
Sozialpädagoge und Diplom-Päda-         fehlten. Das brach mit Corona alles      nächst einfach weg. Gesprächsmög-
goge mit entsprechenden Studium.        weg!“                                    lichkeiten wurden eingerichtet, wo

8 | Für SIEben
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
interview
                                                                                wohnende Mutter küsschengebend
                                                                                zum Abschied umarmt. Da spürt
                                                                                man, dass alles Geplante ad ab-
                                                                                surdum geführt ist. Das ist schon
                                                                                ärgerlich.

                                                                                Trauriges? „Da fällt mir eher etwas
                                                                                tröstlich Aufmunterndes ein. Ich
                                                                                versuchte einer alten Dame, die
                                                                                immer gerne raus ging, zu erklären,
                                                                                dass sie in Quarantäne müsse, wenn
                                                                                sie beim Spazierengehen im Außen-
                                                                                bereich mit jemandem Kontakt
                                                                                hätte. Solche Erklärungen gelingen
                                                                                ja nicht immer, weil alte Leute die
                                                                                Komplexität dahinter nicht immer
                                                                                begreifen. Sie befreite mich von mei-
                                                                                ner gefühlten Traurigkeit mit einer
                                                                                tröstenden Bemerkung. ‘Alles halb
                                                                                so schlimm. Im 2. Weltkrieg haben
                                                                                wir viel Schlimmeres durchge-
                                                                                macht‘. Antworten wie diese waren
                                        Winfried Schönauer                      hilfreich, weil man solche Anord-
                                        Geschäftsführer                         nungen ja vertreten muss.
                                        des Hauses VIVAT
                                                                                Froh-Machendes? Eine Aktion einer
man sich ebenerdig durchs Fenster,      Wir konnten also deutlich machen,       Lehrerin des Paul-Klee-Gymnasiums
aber auf Abstand begegnen konnte,       dass man nicht gängeln und regle-       fällt mir da ein, die überlegt, ob
auch Internet-Videotelefonie fand       mentieren wollte. Bei der ersten mi-    man es möglich machen kann, dass
statt. Immer war es der Versuch,        nisteriellen Lockerung gab es dann      Briefe zwischen Schüler * innen und
die Sehnsucht zu lindern. Zeitweilig    an einen Tag über 60 Besuche in         den Hausbewohner * innen ausge-
war es schon schlimm, wenn z. B.        den festgelegten Besuchszeiträu-        tauscht werden könnten. Die jungen
ein Ehepaar, bei dem der eine Teil im   men, aber ohne Voranmeldung. Wir        Menschen erleben anders, aber auch
Haus, der andere außerhalb wohnt,       waren sicher, dass das funktionierte.   ähnlich, wie man aus dem Alltag
dessen Goldhochzeit nicht weit                                                  herausgerissen ist. Adressen und
zurück liegt, das sich täglich zum      Ich biete Herrn Schönauer noch einige   Namen sind bereits ausgetauscht
Essen im Haus trifft, dass dieses       mit großen Fragezeichen versehene       und in diesen Tagen erwarten wir
Ehepaar durch die Regelungen von-       Stichpunkte an, auf die er sehr spon-   erste von sicher Dutzenden Brie-
einander getrennt wird. Es ist schon    tan reagierend antwortet.               fen. Wir erhoffen uns davon, dass
hart, ihnen zu sagen, sie dürfen sich                                           die Briefe, die in dieser besonderen
jetzt nicht (mehr) besuchen. Da         Was war Angst machend? „Das ist         Zeit entstehen, beitragen können,
wird die Vertrautheit zweier Men-       ganz klar die Sorge vor Ansteckung,     Einsamkeit zu durchbrechen. Da ist
schen abrupt unterbrochen. Was          der Blick auf die Konsequenzen für      sie, die Solidarität, die wir im Haus
man da fühlt, lässt sich kaum verbal    100 Mitarbeiter und die Bewoh-          erleben dürfen, die aber auch nach
ausdrücken.                             ner*innen, nicht alles gemacht zu       außen reicht.
                                        haben, wenn das Virus ins Haus ge-
Frage: Wie reagierten Angehörige        tragen worden wäre.“                    Wünsche für das Jetzt und für die Zu-
und Bewohner * innen auf die stren-                                             kunft? Ganz pragmatisch: Neben all
gen, ausschließenden Distanzrege-       Erleichterndes? „Der Zusammenhalt       dem Materiellen, wie Masken, Impf-
lungen?                                 und die Kreativität im Haus, aber       stoff, ausreichende Versorgung mit
                                        auch mit Menschen draußen, ein ge-      Desinfektionsmittel, wünsche ich
„Wir haben großes Verständnis           meinsames Ziel zu haben, das man        mir, dass die entstandene Solidari-
wahrgenommen, sicher geschuldet         erreichen wollte, das war erleich-      tät Bestand hat, aufeinander zu
der über lange Zeit beibehaltenen       ternd.                                  achten, damit zwischen allen Ge-
Öffnung des Hauses. Alle wussten                                                nerationen mehr Achtsamkeit und
gemeinsam um die Verantwortung,         Ärgerliches? Zu erleben, dass bei der   Behutsamkeit wachsen möge.
die man tragen musste. Statt Ärger      Lockerung am Muttertag bei aller
über Einschränkungen standen die        guten Vorbereitung und Regelung         Ich bedanke mich für dieses berei-
Fragen nach dem Wohlergehen eines       – Hygiene, Abstand, Mundschutz –        chernde und offene Gespräch!
Vaters, einer Mutter im Vordergrund.    dann ein Angehöriger die heimbe-         Wolfgang Müller

                                                                                                         Für SIEben | 9
Corona - Zeiten Gut vernetzt in Kirche unterwegs im Internet - Erzbistum Köln
„Caritas lebt von Beziehung“
 Interview mit Antonia Boden, Leiterin der Pfarrcaritas in Overath
                                                                     Frau Boden, beschreiben Sie kurz
                                                                     die Arbeit der Gemeindecaritas:

                                                                     Unser Schwerpunkt hier ist die
                                                                     Hilfe für die Menschen vor Ort,
                                                                     egal, ob es Flüchtlinge oder Ein-
                                                                     heimische sind. Dabei reicht das
                                                                     Spektrum von allgemeiner Sozial-
                                                                     beratung über Deutschunterricht
                                                                     für Geflüchtete, Begleitung bei Be-
                                                                     hördengängen und finanzielle Un-
                                                                     terstützung in akuten Notlagen.
                                                                     Besonders stolz sind wir auf unser
                                                                     Donnerstagsfrühstück im Walbur-
                                                                     ga-Haus, wo wir neben einer guten
                                                                     Mahlzeit auch Beratung anbieten.

                                                                     Was hat sich in Ihrer Arbeit
                                                                     durch „Corona“ verändert?

                                                                     Am meisten hat sich verändert, dass
                                                                     man sich nicht mehr persönlich
 Beratung hinter Plexiglas und mit Maske:                            trifft, sondern dass fast alles über
 Antonia Boden in ihrem Büro im alten Pfarrhaus am Ferrenberg        Telefon und E-Mail läuft. Einzelge-

 10 | Für SIEben
interview

spräche müssen extra vereinbart
werden und finden wie hier hinter      na konnten die Menschen einfach
einer Schutzwand und mit Maske         kommen, fanden Unterhaltung und         geben können. Ganz wichtig war in
statt. Es müssen der Abstand und       konnten sich ausstauschen und           diesem Zusammenhang auch, dass
die Hygieneregelungen eingehalten      frühstücken, und – wenn sie wollten –   die Overather Tafel wieder aufge-
werden. Übrigens gilt das auch für     fanden sie auch Beratung. Heute         macht hat. Dadurch, dass sie in den
den Kontakt mit den Behörden: Job-     muss für alles ein Termin abge-         ersten Wochen der Pandemie schlie-
center, Ausländeramt, Arbeitsagen-     sprochen werden. Das ist auch für       ßen musste, ist auch viel Not ent-
tur usw. .                             uns eine große Belastung, denn          standen.
                                       zurzeit steht das Telefon auch am
Ist das ein Vorteil oder               Wochenende nicht still.                 Worauf freuen Sie sich,
überwiegen die Nachteile?                                                      wenn „Corona“ vorbei ist?
                                       Haben sich durch die Corona-
Manchmal ist es von Vorteil, weil      Pandemie neue Notlagen ergeben?         Darauf, die Leute wiederzusehen …
manche Dinge schneller gehen.                                                  (lacht herzlich), also den Menschen
Oft ist es aber auch ein Nachteil,     Ja, zum Beispiel haben wir jetzt        wieder persönlich zu begegnen und
weil man keine Angelegenheiten         häufiger mit Hilfestellungen bei        zu fragen: Wie geht es Ihnen?
im persönlichen Gespräch klären        der Antragstellung für Arbeitslo-
kann.                                  sengeld zu tun. Häufiger als früher     Vielen Dank für dieses Gespräch!
                                       unterstützen wir auch alleinerzie-       Clemens Rieger
Der größte Nachteil ist aber, dass     hende Mütter oder Väter, deren
man die Menschen nicht mehr            Kinder vor Corona regelmäßig ihr
sieht. Oft ist es ja so, dass allein   Mittagessen in Schule oder Kita
schon der Gesichtsausdruck viel        bekamen, was seit dem Lockdown            Übrigens:
darüber aussagt, wie es einem          nicht mehr der Fall ist. Aber auf         Frau Boden und ihr Team
Menschen geht. Caritasarbeit lebt      der anderen Seite war auch fest-          würden sich sehr über
eben von Beziehung. Am deut-           zustellen, dass wir in dieser Zeit        neue Mitstreiter freuen.
lichsten wird das donnerstags,         mehr Spenden bekommen, die wir            Tel.:   0 15 78 5 83 55 32
beim Caritas-Frühstück. Vor Coro-      dann z. B. an diese Familien weiter-

                                                                                                      Für SIEben | 11
„das war anders. . .“
 Persönliche Erfahrungen in der Corona-Zeit aus dem Pfarrverband

         Mehr Zeit...                            die Natur...                            Kontakte...
 Da lange Zeit kein Gottesdienst in       . . . und die schöne Umgebung von       Nach dem ersten wirklich großen
 der Kirche möglich war, habe ich öfter   Marialinden habe ich bewusster          Schreck habe ich nur noch die Stille
 Gottesdienste im TV oder auf YouTube     wahrgenommen. Die Mitmenschen           genossen, die Ruhe, das Langsame,
 angesehen und festgestellt, dass sie     in Marialinden waren sehr freundlich    das Blau des Himmels, und die Ge-
 mir was geben konnten, mich ange-        auf der Straße Verzichten musste        räusche der Natur. Ich empfand
 sprochen und berührt haben.              ich auf das Schwimmen im Badino,        SCHÖPFUNG. Ein tolles Gefühl. Ver-
                                          den Vereinssport, den Chor, dafür bin   misst habe ich natürlich Kontakte.
 Auch konnte ich eine spürbare So-        ich mehr spazieren gegangen in der      Ich werde versuchen, bewusster mit
 lidarität unter den Mitmenschen          schönen Umgebung. Eine schöne           der Natur zu leben, ich brauch nicht
 feststellen. Man hat sich gegensei-      Reise nach Fuerteventura ans Meer       mehr so viel. Werde meinen Konsum
 tig mit Dingen ausgeholfen, die im       machen ohne Maske beim Einkau-          weiterhin einschränken.
 Geschäft plötzlich rar waren. Unse-      fen und im Flugzeug. Ein Kirch-
 re Kinder haben für uns eingekauft.      gang mit normalem Gesang der             Petra Bloch
                                          gesamten Gemeinde wäre natürlich
 Durch die nun zur Verfügung stehen-      auch wieder sehr schön.
 de Zeit habe ich ungeliebte Dinge
 wie den Frühjahrsputz oder die Steu-      Anonym
 ererklärung ganz entspannt erledigt.
 Auch für Telefonate mit der alten
 Tante im Heim war viel mehr Zeit.

 Wir haben in der ersten Zeit nahezu
 komplett auf Kontakt zu den Mit-
 menschen verzichtet. Besonders
 schmerzlich war es, die Enkelkinder
 nicht zu sehen. Dafür wurden viel
 mehr Telefonate und Videoanrufe
 getätigt. Aber das ist natürlich nur
                                                 Spontan...
 ein Ersatz.                              Mir ist positiv aufgefallen, dass es
                                          mehr Blickkontakt und Höflichkeit
 Ich weiß nicht, was ich dann ma-         in Geschäften gibt, die Menschen
 che, wenn das Corona-Virus be-           treffen sich öfter zum Spazieren-
 siegt ist. Ich mache mir Sorgen, was     gehen, die Overather achten ver-
 weltweit geschieht, habe Angst vor       stärkt auf kleine Geschäfte / Be-
 den menschlichen und wirtschaft-         triebe und unterstützen diese
 lichen Folgen, die man noch gar          (z. B. Bücken, Meister Brumm … )
 nicht absehen kann.                      Schmerzlich verzichtet habe ich,
                                          Freunde und ältere Familien-
 Ich hoffe sehr, dass das Virus ir-       mitglieder umarmen zu können,
 gendwann besiegt ist. Ich glaube,        stattdessen gesagt: „fühl dich co-
 dann werde ich meine Lieben um-          ronaumarmt“. Wenn das Virus be-
 armen, unbeschwerte Kontakte zu          siegt ist, werde ich … UMARMEN,
 meinen Mitmenschen pflegen und           UMARMEN, UMARMEN, am liebs-
 sorgenfrei reisen wollen.                ten die ganze Welt!

  Petra Klein                             Doro Hagemann

 12 | Für SIEben
interview

       Fluglärm...                                                                      anders...
Ein wunderbar blauer Himmel ohne        organisierte. Ich habe die sonntäg-       Es sollte besser heißen „das ist an-
jedweden Kondensstreifen. Ja, die       lichen Gottesdienste schmerzlich          ders“. Wir stecken ja noch mitten in
Ruhe ohne den dauernden Fluglärm        vermisst, konnte sie aber durch die       der Pandemie und wir werden damit
hat mir in der Corona-Auszeit sehr      YouTube-Übertragung am Computer           leben lernen müssen. Ich finde aber
gut gefallen und sehr gut getan.        verfolgen. Wenn das Corona-Virus          schon, dass wir hier in Overath bisher
(In früheren Zeiten fuhr man in den     besiegt ist, werde ich hoffentlich        gut weg gekommen sind. Das liegt
Urlaub, 2019 und die Jahre vorher       viele sich in der Auszeit ergebenen       in meinen Augen daran, dass wir viel
flog man.) Den Gesang der Vögel         Veränderungen in meinem Lebens-           Rücksicht auf unsere Mitbürger und
konnte ich durch die fehlende Ge-       stil beibehalten, z. B. weniger Termine   deren Gesundheit genommen haben.
räuschkulisse sehr genießen. Und        und Konzentration auf die Zuhause
dann fielen auch noch alle Termine      anstehenden Aufgaben.                     Ein großer Einschnitt war für mich der
aus, sodass sich mein Leben anders       Werner Reuter                           Wegfall der Sonntagsgottesdienste.
                                                                                  Darüber half auch ein Fernseh- oder
                                                                                  Onlinegottesdienst nicht hinweg.
       DER CHOR...                             die ruhe...                        Die Wochenstruktur ist eine andere
                                                                                  geworden.
Ich fand es phänomenal, wie rasch       Überraschend positiv aufgefallen
die Menschen zusammengerückt            sind mir die RUHE - am Himmel, auf        Dazu kommen dann Fragen auf:
sind. In nur wenigen Tagen hat sich     den Straßen, sogar am HBF Köln;           Was ist mit dem Sonntagsgebot
die Nachbarschaftshilfe Overath ge-     die ZEIT, die ich plötzlich für mich      geworden. Jetzt muss es auch ohne
bildet. Da ich 2004 den Ehrenamt-       hatte - ohne schlechtes Gewissen!         gehen. Auf dem Bildschirm zu-
lichen Senioren-Service Overath ins     Das ZURÜCKGEWORFEN SEIN auf               schauen, wie Menschen irgendwo
Leben gerufen habe, kann ich beur-      das Wesentliche: vor allem auf            in der Welt Gottesdienst feiern,
teilen, wie langwierig das „Anlaufen"   meinen Glauben und auf Gott. Da-          kann die eigene Teilnahme nicht er-
eines Apparates mit ehrenamt-           bei haben mir die Nachrichten und         setzen. Wird es jemals wieder ein
lichen Hilfen sein kann. Auch im        täglichen Gebete von Kaplan Bed-          Sonntagsgebot geben können? Oder
Alltag begegneten sich sehr viele       narz unglaublich weitergeholfen.          ist das schon ein Ausblick in unsere
Menschen viel aufmerksamer als          Des Weiteren die „BetDenkZettel"          Zukunft - einer priesterlosen Zeit?
zuvor.                                  von Fra' Georg Lengerke, die ich
                                        nur jedem ans Herz legen kann.            Da sagt dann Kardinal Woelki im
Sehr vermisse ich den Gesang im                                                   Fernsehen, man habe am Bildschirm
Kirchenchor Overath, dem Nightfe-       Schmerzlich vermisst habe ich den         Teilhabe an der geistigen Eucharistie.
ver-Chor, dem Spontanchor Vilke-        Kontakt zu unseren Kindern und            Dafür reichte mir dann doch meine
rath und natürlich unsere Gottes-       Enkeln!!! Aber auch die Chorpro-          Phantasie nicht aus. Vielleicht habe
dienste. Leider ist Gesang ja immer     ben/-gemeinschaft und mein Yoga!          ich da ja etwas falsch gemacht oder
noch untersagt.                         Stattdessen habe ich Papier aus           vielleicht falsch verstanden. Wie
                                        vielen Jahren sortiert und ruhige         wohltuend war dann der Fronleich-
An erster Stelle fehlte mir der Kon-    und schöne Zeit mit meinem Mann           nams-Gottesdienst am Walburga-
takt mit meiner Familie und guten       verbracht.                                Haus mit dem Empfang der sakra-
Freunden. Und auch der Sport lag                                                  mentalen Eucharistie.
ja viele Monate brach. Alternativen     Wenn das Corona-Virus besiegt ist,
gab es eher wenige, daher war es        werde ich die Familie, den Kirch-         Ich bin gespannt, wie es in den
schon eine sehr triste Zeit während     gang, die Chorgemeinschaft und            nächsten Monaten weitergeht.
des Lockdowns.                          den Gesang, Yogastastunden und            Können wir Weihnachten wieder
                                        die Freunde und einen möglichen           Weihnachten feiern oder wird es
Sobald dieses unsägliche Virus be-      Urlaub noch mehr genießen als             so eine traurige Angelegenheit
siegt ist, suche ich mir womöglich      bisher! Ich werde dankbar sein für        wie Ostern und Pfingsten?
einen vierten Chor, um endlich,         alle Gemeinschaften, die ich habe
endlich wieder zu singen. Und alle      und Missstände in Gesellschaft,           Aber egal wie es weitergeht, ich
ausgebliebenen Treffen mit Familie      Umwelt und Politik noch mehr im           weiß, dass Gott auch in Krisenzei-
und Freunden werden nachgeholt.         Auge behalten!                            ten bei mir ist.

 Elli Riesinger                         Claudia Heller                           Bernd Karrasch

                                                                                                          Für SIEben | 13
Overather Tafel
                     Von der Corona-Pandemie war
                     auch die Overather Tafel betrof-
                     fen.

                     Auch mit Hilfe der Messdiener
                     konnte sie die Lebensmittelaus-
                     gabe an Bedürftige wieder auf-
                     nehmen.

                     Unser Bild zeigt die jungen
                     Helfer vor der „Tafel“ – leider
                     nur auf der Straße vor der Tafel.

                      Clemens Rieger
                       (Foto: Maja Schmidt)

                  Fronleichnam
                  unter
                  Corona-Auflagen
                  Kaplan Bednarz zelebrierte am
                  Walburga-Haus in Overath vor gut
                  besuchten „Rängen“ einen würdi-
                  gen Freiluft-Gottesdienst mit Un-
                  terstützung von Gemeindereferent
                  Clemens Rieger.

                  Die Gemeinde freute sich sichtlich,
                  auch wieder Messdienerinnen und
                  Messdiener zu sehen, über her-
                  vorragend intonierte Gesangs-
                  beiträge von Christel Wendeler
                  und Philipp Haag, wie stets per-
                  fekt begleitet von Claus Schür-
                  kämper.

                  Wie befreit wirkte die Gemeinde,
                  als sie zum Ende des Gottesdiens-
                  tes endlich, endlich wieder selbst
                  singen durfte. Aus vollen Kehlen
                  erklang „Großer Gott, wir loben
                  Dich“.

                  Vielleicht ein neuer Weg, Gottes-
                  dienst auch mit Gemeindegesang
                  zu versehen und gleichzeitig den
                  Glauben nach draußen zu tragen.

                   Elli Riesinger
                    (Foto: Karl-Heinz Tillmann)

14 | Für SIEben
IMPRESSiONEN

Solidarität mit Mitmenschen
Nachbarschaftshilfe Overath unterstützt Risiko-Patienten ehrenamtlich
während der Corona-Krise
Eigentlich führt Claudia Ulhaas Ver-
anstaltungen für bis zu 15.000 Men-
schen durch. Die Event-Managerin
ist selbstständig mit der Agentur
„Bühnenkunst“, plant „mit maß-
geschneiderten Konzepten, lang-
jähriger Erfahrung und Leidenschaft
Tourneen im gesamten deutsch-
sprachigen Raum. Von der strate-
gischen Konzeption einer Tournee
und Bühnenshow, über die Organi-
sation, Vertragsgestaltung, Bewer-
bung und Vorbereitung – bis hin zur
persönlichen Betreuung vor Ort –
ebnet sie und ihr Team Künstlern
den Weg zur Bühne,“ verrät ihre

                                                                                                        zur Nachbarschafts-hilfe Overath
Homepage.

„Bedingt durch die Corona-Pan-
demie waren wir ja beruflich zur
Tatenlosigkeit verurteilt“, so Ulhaas,
die sich als Frau schneller Ent-
schlüsse erwies: „Es gelang sehr
                                                                                                        Info-Flyer

schnell, andere Menschen davon
zu überzeugen, sich ehrenamtlich
zu engagieren, für Risikopatien-
ten einzukaufen, den Hund aus-
zuführen oder ansonsten dringend
benötigte Hilfen zu leisten.“ Es                                               Hinter jeder Rufnummer in jedem
wurde eine Homepage (Nachbar-                                                  Kirchdorf steht eine ganze Gruppe
schaftshilfe Overath) erstellt, Flyer                                          von Helfern. Versorgt wurden die
gedruckt, eine Facebook-Gruppe                                                 örtlichen Koordinatoren mit Pre-
gegründet, die in Windeseile 800                                               paidkarten, damit sie nicht ihre
Mitglieder hatte. In jedem Kirchdorf                                           eigene Mobilnummer verwenden
gibt es seitdem eine Ansprechpart-                                             müssen. Derzeit ist es relativ ruhig,
nerin.                                                                         werden die Hilfen wenig in Anspruch
                                                                               genommen. Ulhaas: „Wir sind aber
Claudia Ulhaas: „Unsere Ehren-                                                 vorbereitet, falls eine zweite Welle
amtler wurden mit Ausweisen aus-                                               kommt.“ Zwischen 20 und 40 Jahren
gestattet, mit denen bescheinigt                                               alt ist das Gros der Ehrenamtler.
wird, dass sie für andere Menschen                                             Viele sind in Kurzarbeit und „freuen
Einkäufe erledigen, weil sie an-                                               sich, dass sie gebraucht werden.“
sonsten nur ein Paket Mehl oder          Claudia Ulhaas
eine Lage Toilettenpapier hätten                                               „Was kostet es, wenn ich die Hilfe
kaufen dürfen. Wir haben auch die        80 Jahre, aber ja immer noch fit“,    in Anspruch nehme?“, war die Frage
Supermärkte angeschrieben und            erzählt Claudia Ulhaas: „Oder sie     etlicher älterer Menschen. Nichts
davon informiert.“                       taten sich schwer damit, auf ihrem    außer einem „Danke schön“.
                                         Einkaufszettel Schokolade oder Ku-    Overather helfen Overathern –
Die Hilfen anzunehmen, fiel etlichen     chen aufzuschreiben, als sei dieses   einfach aus Solidarität mit ihren
älteren Menschen nicht leicht.           ein versteckter Makel. Oder sie       Mitmenschen.
„Ganz viele Menschen sagten zum          hatten Sorge, ob auch die richtigen
Beispiel, ich bin zwar schon über        Lebensmittel eingekauft werden.“       Elli Riesinger
                                                                                                      Für SIEben||15
                                                                                                      FürSIEben   15
„eine kirche im Wachstum“
                                 Der Pastorale Zukunftsweg:            haben sich schon auf einen Weg
 „Nach Jesu Wort sollen          Eine Anfrage                          gemacht, der das Erzbistum Köln in
 wir allezeit eine Kirche                                              die Zukunft führen kann. Der Pas-
 im Wachstum sein, die           Wie geht es weiter mit der Kirche?    torale Zukunftsweg bietet ihnen und
                                 Diese Frage stellen sich angesichts   allen eine Perspektive, die Kirche
 ihrer Sendung und Beru-         grundlegender Veränderungen und       von morgen mitzugestalten. Zu-
 fung folgt, hinausgehen         Diskussionen viele Menschen auch      gleich ist er eine Anfrage an unser
 zu den Menschen, um             bei uns. Denn wir ahnen und erfah-    heutiges Kirche-Sein: Was ist die
 den Samen des Wortes            ren an vielen Stellen, dass wir als   tragfähige Basis, um darauf Zu-
 Gottes auszustreuen, um         Kirche im Erzbistum Köln nicht ein-   kunft zu bauen? Was bleibt, wenn
 das Wort Gottes unter           fach so weitermachen können wie       wir als Gemeinden zahlenmäßig
                                 bisher. Wie wollen wir auf diesen     kleiner, die Pfarreien flächenmä-
 die Menschen zu bringen,        vielerorts erfahrbaren Verlust von    ßig größer und die Mittel geringer
 um hinauszufahren auf           Relevanz, Ausstrahlung, missiona-     werden? Denn dass dies so sein
 das Meer der Zeit, um           rischer Kraft reagieren?              wird, steht schon heute fest. Also
 Menschen für Christus                                                 müssen wir es als Herausforderung
 und sein Evangelium zu          Gleichzeitig gibt es aber auch neue   begreifen.
 gewinnen.“                      Aufbrüche, und Initiativen, um den
                                 Glauben neu in das Heute zu über-     Deutlich ist: Dies wird kein Spa-
                                 setzen. Denn viele Christinnen und    zierweg. Eine einladende und le-
 Rainer Maria Kardinal Woelki,   Christen, denen die Freude am         bensförderliche Kirche ist nah bei
 Fastenhirtenbrief 2015          Glauben zu einer tragfähigen          den Menschen und eher fern von
 „Du sollst ein Segen sein“      Lebensgrundlage geworden ist,         starren Strukturen. Alle Getauften
                                 wollen davon weitererzählen. Sie      und Gefirmten können und sollen

 16 | Für SIEben
pfarrverband

                                        Was ist die Aktuelle Etappe?           Herbst 2020 Kardinal Woelki zur
                                                                               Entscheidung vorgelegt zu werden.
                                        Die „Aktuelle Etappe“ bezeichnet
                                        die derzeitige Arbeitsphase des        Was sind Seelsorgebereichsforen?
                                        Pastoralen Zukunftsweges. Fünf
                                        Arbeitsgruppen (genannt Arbeits-       Die Seelsorgebereichsforen sind
                                        felder) haben die Ergebnisse aus       öffentliche Treffen in jedem Seel-
                                        den Beteiligungsformaten und Ex-       sorgebereich des Erzbistums Köln,
                                        pertenmeinungen in der Zielskizze      bei denen zu einzelnen Themen des
                                        2030 zusammengefasst. Die darin        Pastoralen Zukunftsweges infor-
                                        beschriebenen fünf Arbeitsfelder       miert und gearbeitet werden soll.
                                        basierten auf fünf zentralen Fragen    Innerhalb der Seelsorgebereiche
                                        für die Zukunft des Erzbistums:        treffen sich Gremien, Engagierte
                                                                               und Hauptberufliche und betei-
                                                                               ligen sich mit ihren Ideen, Anre-
                                        1. (Geistlicher) Kulturwandel,         gungen und Meinungen an dem
                                           Vertrauensarbeit                    Prozess. Gemeinsam werden in den
                                                                               verschiedenen Seelsorgebereichs-
                                        2. Kirche (in ihrer ganzen Breite)     foren Ideen erarbeitet, die in die
                   (Foto: pixabay)         vor Ort                             Ausarbeitung des Zielbildes für das
                                                                               Erzbistum Köln im Jahr 2030 ein-
                                        3. Kommunikation, Dialog,              fließen.
                                           Öffentlichkeit
                                                                               Es steht jetzt fest, dass im September
                                        4. Ausbildung +                        und Oktober 2020 Seelsorgebe-
sich einbringen mit ihren ganz             Kompetenzerweiterung                reichsforen in den 180 Seelsorge-
eigenen Talenten und genau dort,                                               bereichen des Erzbistums Köln
wo sie zuhause und aktiv sind:          5. Effizienz + Nachhaltigkeit          stattfinden werden. Die Seelsorge-
Menschen, die in einiger Distanz           (Dienstleistung)                    bereichsforen sollen sowohl als
zu Kirche und Gemeinde leben ge-                                               physische Treffen vor Ort als auch
nauso wie regelmäßige Kirchgän-                                                virtuell per Videokonferenz statt-
ger, Ehrenamtliche wie Hauptbe-         Die Zielskizze mit den sieben An-      finden können.
rufliche. Die gemeinsame Feier der      satzpunkten zur Erneuerung des
Eucharistie ist die Basis dafür, die    geistlichen Lebens im Erzbistum        In unserem Pfarrverband findet
uns immer wieder neuen Schwung          ist auf der folgenden Grafik dar-      dieses Forum am Donnerstag, 24.
gibt und in der letztlich Christus      gestellt. Sie wurde auf den Re-        September um 19.00 Uhr in der
selbst uns die Richtung zeigt. Denn     gionalforen im Herbst 2019 mit         Kirche St. Rochus in Heiligenhaus
nur in Gemeinschaft mit ihm und         Menschen aus dem gesamten Erz-         statt. Alle Interessierten sind dazu
untereinander können wir die Zu-        bistum Köln diskutiert.                herzlich und dringend eingeladen.
kunft unserer Kirche mit Leben fül-                                            In einer Videobotschaft, die Sie auf
len – um damit von der Hoffnung         Unter Berücksichtigung des Feed-       der Website www.zukunftsweg.
zu erzählen, die uns erfüllt (vgl.      backs aus den Beteiligungsformaten     koeln finden, lädt Generalvikar Dr.
1. Petrusbrief). Für dieses Ziel kon-   erarbeiten u. a. zahlreiche kleinere   Markus Hofmann Sie alle herzlich
zentrieren wir uns im Erzbistum         Gruppen (Fokusteams) das Zielbild      zur Teilnahme an den Seelsorgebe-
Köln uns vor allem auf drei zent-       2030 für das Erzbistum Köln, das       reichsforen ein. Wenn Sie sich für
rale Elemente gelebten Christen-        Gegenstand der Seelsorgebereichs-      die Teilnahme an einem Seelsorge-
tums: die Vertiefung des eigenen        foren sein wird. Die Rückmeldun-       bereichsforum anmelden möchten,
Glaubens, die Glaubensverkündi-         gen der Foren sollen gebündelt in      kontaktieren Sie bitte Ihr Pastoral-
gung und das Gemeindeleben.             das Zielbild 2030 einfließen, um im    büro vor Ort.

    Der Newsletter des Pastoralen Zukunftsweges informiert Sie über neue Entwicklungen
    auf der aktuellen Etappe. Eine Anmeldung für den Newsletter ist möglich unter:
    https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/pastoraler_zukunftsweg/newsletter/

                                                                                                        Für SIEben | 17
auf wiedersehen

 „ Alles hat seine Stunde! “
          Für jedes Geschehen unter dem          Clemens Rieger war für unseren         Gemeinden profitieren. Clemens
          Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.    Pfarrverband eine Bereicherung, die    Rieger, so konnte man immer wie-
          Diese Sätze stammen aus dem Buch       uns vor 4 Jahren geschenkt wurde,      der spüren, war in diesen 4 Jahren
          Kohelet aus dem Alten Testament.       zumal wir damals nicht mit einer       gut mit unseren Gemeinden ver-
          Es wurde wahrscheinlich Ende des       Nachbesetzung nach Daria Wirth         netzt. Für all dies können wir nur
          zweiten, Anfang des dritten Jahr-      rechnen konnten.                       Danke sagen, für die Wegstrecke,
          hunderts vor Christus geschrieben.                                            die er mit uns gegangen ist.
          Obwohl dies schon so lange her         Besondere Schwerpunkte seiner Tä-
          ist, haben die Worte des Propheten     tigkeit waren u. a. die religionspä-   Der Wunsch bei diesem Abschied ist,
          Kohelet nichts an Aktualität einge-    dagogische Begleitung unserer Kitas,   dass es ihm nun vergönnt sei, auf
          büßt.                                  Ansprechpartner unserer Schulen,       der neuen Wegstrecke seine Wün-
                                                 sowohl der Grundschulen als auch       sche und Träume zu verwirklichen.
          Im September wird unser Gemein-        der weiterführenden Schulen.
          dereferent Clemens Rieger nach 4                                              Am Sonntag, den 13. September
          Jahren in unserem Pfarrverband in      Das Projekt „Kleine Kirche“ hat er     2020 um 11.15 Uhr ist bei der
          den Ruhestand gehen. Vorher war er     ins Leben gerufen, in der besonders    Kreuzmesse am Barbarakreuz seine
          schon bei anderen Kirchengemein-       Kleinkinder mit ihren Familien an-     Verabschiedung geplant. Aufgrund
          den tätig. Wir als Seelsorgeteam       gesprochen werden. Den Pfarrbrief      von Corona ist eine Verabschiedung
          bedauern seinen Weggang sehr.          „FürSIEben“ hat er mit seinem En-      im größeren Rahmen leider im Mo-
                                                 gagement im Namen des Seelsor-         ment nicht möglich. Diese soll je-
          Auch unseren Gemeinden wird er         geteams begleitet und mitgeprägt.      doch noch nachgeholt werden.
          fehlen mit seinen lustigen Be-
          merkungen und seiner offenen           Ein Punkt sei noch erwähnt. Dies ist   Alles Gute und Gottes Segen auf
          Art. Andererseits gönnen wir ihm       seine Mitarbeit in der Ökumene. Im     all Deinen Wegen, lieber Clemens,
          die neue Freiheit, die ihm nun ge-     Seelsorgeteam war er mit seinen        wünschen Dir die Pfarrgemeinden
          schenkt wird. Ganz aus unserem         Ideen und durch seine Anregungen       in der Stadt Overath, die Pfarramts-
          Pfarrverband fortgehen wird er je-     und Reflexionen ein wichtiger Ge-      sekretärinnen und die Folgedienste,
          doch nicht, da er mit seiner Familie   sprächspartner. Ein Seelsorgeteam      sowie das Seelsorgeteam!
          weiterhin in Heiligenhaus wohnen       lebt aus den verschiedensten Cha-
          bleibt.                                rakteren, wovon alle in unseren         Pastor Gereon Bonnacker

          18 | Für SIEben
pfarrverband
In eigener Sache:

Liebe Leserin, lieber Leser,

dies ist die letzte Ausgabe von „Für SIEben“, an der ich
mitgearbeitet habe. Denn zum 1. Oktober gehe ich in
den Ruhestand. Fast 40 Jahre war ich als Gemeinderefe-
rent in verschiedenen Gemeinden tätig: Köln – Nippes,
Leichlingen, Much, Bad Godesberg und Overath.

Ich habe meine Arbeit immer gern getan, merke aber
nun, dass es Zeit ist, kürzer zu treten. Eine besondere
Herausforderung war es für mich, in der Redaktion von
„Für SIEben“ mitzuarbeiten und die Schwerpunktthemen
(nicht nur) aus theologischer Sicht darzustellen. Ich
habe oft tagelang darüber „gebrütet“ bis die Artikel
„aus dem Ei geschlüpft“ waren.                             „ Alles hat seine Zeit ! “
In der Redaktion sind wir ein gutes Team:                    Den Satz aus dem Buch Kohelet können
Elli Riesinger, mit ihrer Presseerfahrung, Wolfgang          wir auch auf unsere bisherige Gemeinde-
Müller, der Informationen zusammenträgt und auf-             assistentin Sarah Zimmermann anwenden.
bereitet und natürlich Ulla Nolden von viscomm, die
durch ihre tolle Arbeit unserem Magazin ein pfiffiges        Endlich konnte sie im Juli ihr Studium ab-

                                                                                                           Herzlichen Glückwunsch
Layout verpasst. Ich finde, unser Pfarrbrief kann sich       schließen, und nun wird sie am Samstag,
sehen und lesen lassen…                                      dem 12. September von unserem Kardinal
                                                             im Kölner Dom als Pastoralreferentin be-
Und jetzt geht es für mich in den Ruhestand. Ich freue       auftragt. Herzlichen Glückwunsch, liebe
mich auf diesen neuen Lebensabschnitt, auf weniger           Sarah Zimmermann, dass Du nun endlich
„müssen“ und mehr „können“.                                  Dein Studium beenden konntest und Dich
                                                             von nun an ganz der Pastoral widmen
Und gleich zu Beginn werde ich mir einen Lebenstraum         kannst, was Du bereits schon getan hast,
erfüllen: Ich mache mich per E-Bike auf den Pilger-          mehr als es eigentlich sein sollte, nämlich
weg nach Jerusalem. 2014 bin ich auf diese Weise nach        neben Deinen Studium.
Santiago gepilgert und es war eine unglaublich inten-
sive Zeit für mich. Seitdem träume ich von Jerusalem…        Auch wenn die Stelle unseres bisherigen
                                                             Gemeindereferenten Clemens Rieger,
Wenn meine Kräfte reichen, und die Länder, die ich           aufgrund der dünnen Personaldecke
durchfahren will, keine Einreisebeschränkungen wegen         unseres Bistums nicht mehr besetzt
Corona erlassen, will ich Weihnachten an der Christ-         werden kann, freuen wir uns, dass unsere
mette in Bethlehem teilnehmen. Ich freue mich wie ein        bisherige Gemeindeassistentin Sarah
kleines Kind auf diese Reise!                                Zimmermann nun mit 100 % als Pastoral-
                                                             referentin in unserem Pfarrverband tätig
Unterwegs will ich ein Pilgertagebuch führen und ins         sein wird. Schon jetzt ist sie für uns alle
Internet stellen. Wenn Sie Interesse haben, mich auf         eine große Bereicherung mit ihrer natür-
diese Weise zu begleiten, finden Sie den Link auf der        lichen Frische als junger Mensch, der uns
Homepage unseres Pfarrbandes (www.pfarrverband-              allen gut tut. Auch wenn eine besondere
overath.de)                                                  Feier im Augenblick nicht möglich ist, so
                                                             wollen wir doch mit ihr zusammen einen
Ich danke allen, die ich in meinen Overather Jahren          Gottesdienst am Sonntag, dem 27. Sep-
kennenlernen konnte. Ich habe viele beeindruckende           tember um 9.30 Uhr in Overath für den
Menschen und Christen kennengelernt.                         Pfarrverband feiern.
Gott segne unsere Wege!
                                                             Die Worte des Propheten Kohelet bekom-
                                                             men für unseren Pfarrverband ihre Bestä-
                                                             tigung „Alles hat seine Zeit”.

Herzlich!                                                     Pastor Gereon Bonnacker
 Clemens Rieger                                               (Foto: Andrzej Bednarz)

                                                                                             Für SIEben | 19
FAMILIENbUCH

01. MÄrz - 30. Juni 2020
    Glaube                                                                 Liebe                                               Hoffnung
               Liv Samek                                       Die Liebe ist langmütig,                                               Erika Clever
                Mia Sülz                                          die Liebe ist gütig.                                         Helmut Wermelskirchen
              Jano Lorenz                                       Sie ereifert sich nicht,                                           Otto Poschmann
          Lia Rose Reitmeier                                       sie prahlt nicht,                                                Gerta Aumüller
               Lilli Heider                                    sie bläht sich nicht auf.                                             Benno Steffen
           Greta Uelpenich                                                                                                             Egon König
          Noah Darius Klein                                       Sie handelt nicht                                             Marianne Löffelsender
            Manuel Brassel                                           ungehörig,                                                     Katja Brombach
            Johanna Kruse                                     sucht nicht ihren Vorteil,                                         Franz-Josef Thoma
           Juna Herkenrath                                         lässt sich nicht                                             Andreas Schwamborn
                                                                 zum Zorn reizen,                                                     Alois Burger
                                                             trägt das Böse nicht nach.                                             Anneliese Fuchs
                                                                                                                               Annelie Heider-Hiltscher
                                                                    Sie freut sich nicht                                             Marlene Kuhl
                                                                    über das Unrecht,                                                Martha Hagen
                                                                    sondern freut sich                                              Berthold Hamm
                                                                     an der Wahrheit.                                          Janez (Johann) Pernaver
                                                                                                                                     Maria Schmitz
                                                                      Sie erträgt alles,                                         Wolfgang Stackfleth
                                                                        glaubt alles,                                               Elfriede Börsch
                                                                         hofft alles,                                              Richard Vilshöver
                                                                      hält allem stand.                                            Helmut Schleifer
                                                                                                                                    Antoinette Pütz
                                                                         Die Liebe                                                 Raimund Ruppert
                                                                     hört niemals auf.                                               Brigitte Komp
                                                                                                                                 Maria Rosalie Weller
                                                                       1. Korinther, 13                                               Helge Scholz
                                                                                                                                 Hans Jürgen Clever
                                                                                                                                   Günter vom Hofe
                                                                                                                                 Werner Schumacher
                                                                                                                               Ruth Anna Maria Langer
                                                                                                                                      Jerzy Sobota
                                                                                                                                 Wolfgang Bücheler
                                                                                                                                     Martha Hagen
                                                                                                                                       Maria Höck
                                                                                                                                  Peter Schönenborn
                                                                                                                                   Margarete Heinz
                                                                                                                                    Emmi Bockholt
                                                                                                                                   Katharina Pawlik
                                                                                                                                 Margret Schumacher

    Hinweis auf das Widerspruchsrecht gegen Veröffentlichungen im Pfarrbrief: Nach den Ausführungsrichtlinien zur Anordnung über den kirchlichen Datenschutz – KDO
    (AusfRL-KDO), veröffentlicht im Amtsblatt 2005, Nr. 261, können besondere Ereignisse (Alters- und Ehejubiläen, Geburten, Sterbefälle, Goldkommunionen, Ordens- und
    Priesterjubiläen) in kirchlichen Publikationsorganen (z. B. Aushang, Pfarrnachrichten, Pfarrbrief und Kirchenzeitung) mit Name und Datum veröffentlicht werden, wenn
    der Betroffene der Veröffentlichung nicht rechtzeitig schriftlich oder in sonstiger geeigneter Form bei der zuständigen Kirchengemeinde widersprochen hat. Auf das dem
    Betroffenen zustehende Widerspruchsrecht ist einmal jährlich in den Pfarrnachrichten, im Aushang oder in sonstiger geeigneter Weise hinzuweisen.

20 | Für SIEben
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