Pfingstmontag 2021 - Feuer und Flamme - wir sind Begeisterte

Die Seite wird erstellt Klara Pfaff
 
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Pfingstmontag 2021 – Feuer und
  Flamme – wir sind Begeisterte
        Gottesdienstin der Friedenskircheam 24.05.2021 mit
                        Bildbetrachtungen
Vorspiel   „Fullness“

Mose erzählt
(2.Mose 3, 1-4)

Hallo, ich bin Mose! Kennt ihr mich?
Was wisst ihr denn so über mich?
Ah, ja, das habe ich mir gedacht! Inzwischen gibt es viele solche Bilder
von mir, ich weiß. Es ist auch nicht ganz falsch. Klar habe ich das Volk
Israel geführt, aus Ägypten und durch die Wüste. Und ich war auch auf
dem Berg, war Gott ganz nah.

Aber wenn ihr denkt, das war immer so, dass ich der Starke war, der die
anderen geführt hat und gewusst, wo es langgeht – dann ist das ein
Irrtum! Selbst in der Zeit in der Wüste war das nicht immer so. Oft genug
war ich ziemlich verzweifelt, fühlte mich nicht stark genug für diese
Verantwortung und – ehrlich gesagt: Dieses Volk hat mich ziemlich
genervt! Ständig hatten sie was zu meckern.

Allerdings ging es mir in der Wüste besser als vorher. Davor war mein
Leben ein ziemliches Chaos. Ich wusste lange Zeit gar nicht, wo ich
hingehörte.

Als Kind war die Sachlage einfach gewesen. Da dachte ich, ich sei ein
Sohn des Pharao. Jedenfalls bin ich so aufgewachsen.

Als ich dann älter wurde, erzählte man mir, ich sei adoptiert. „Mose“,
mein schöner ägyptischer Name, sei gar nicht mein ursprünglicher Name
gewesen. „Deine Mutter ist eine Israelitin!“ wurde mir immer öfter
vorgehalten.

Ich begann mich zu interessieren für diese Israeliten; dieses fremde
Volk, das in Ägypten lebte. Und ich entdeckte: Ich sehe aus wie sie;
wahrscheinlich bin ich wirklich einer von ihnen. Je mehr mir das klar
wurde, umso mehr haben sie mir leid getan.

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Sie mussten so hart arbeiten und wurden dann immer noch geschlagen
von den Aufsehern. Wenn ich das sah, dann kam so richtig der Ärger in
mir hoch! So geht das doch nicht! Das kann man doch nicht machen.!

Immer mehr entdecke ich meine Leidenschaft für mein Volk. Mit der
Leidenschaft kam mein Zorn; ja, ich gebe zu, ich bin etwas jähzornig.
Und damals war ich noch jung – (verlegen) einmal, da war ich so
wütend über einen Aufseher, dass ich zugeschlagen habe, solange bis
er am Boden lag. (kleinlaut) Geatmet hat er nicht mehr.

(Pause)

Jedenfalls hab ich da kapiert: So geht es nicht weiter. Ich muss was
ändern!

Mir viel nichts Besseres ein als abzuhauen. Weglaufen. Ins Nachbarland,
nach Median. Dort war ich sicher vor diesem ganzen Durcheinander,
sicher auch vor meiner zornigen Leidenschaft für mein Volk. (leicht
gelangweilt) ich habe geheiratet, Schafe gehütet. – und dachte: Hier bin
ich sicher und zufrieden. Alles ist in Ordnung.

Aber eigentlich wusste ich: Nichts ist in Ordnung. Denn ab und zu hab
ich sie im Herzen gespürt, die Begeisterung, die Leidenschaft! Ich wollte
etwas tun, meinem Volk helfen. Aber wie sollte das gehen? Ich wusste,
wo das geendet hat mit meiner Begeisterung! Mein Herz brannte, wenn
ich daran dachte – also dachte ich lieber nicht daran.

Sondern ich saß gelangweilt in der Steppe und beobachtete meine
Schafe. Ohne Leidenschaft war alles leer und nutzlos.

Doch eines Tages, ich döste gerade vor mich hin in der Mittagshitze: Da
drüben hab ich einen brennenden Busch gesehen. Hoch loderten die
Flammen. Erst dachte ich „eine Fata Morgana“ – doch dann hab ich
gemerkt: Nein, das ist real – wenn das mal kein größerer Brand wird!
Vorsichtig bin ich hingegangen. Feuer ist gefährlich! Doch dieses Feuer
war anders – ich sag euch: So etwas hab ich noch nie gesehen! Der
Busch brannte, aber die Flammen waren mehr über ihm als in ihm. Sie
liefen auch nicht weiter, sie verbrannten den Busch nicht. Es waren helle
wunderschöne Flammen.

Da musste ich an meine Leidenschaft denken, die sozusagen auch
gebrannt hatte – aber nicht so wie dieser Busch. Meine brennente
Leidenschaft war zerstörerisch; ich hatte einen Menschen getötet.

Während ich so ins Grübeln kam, hörte ich eine Stimme – sie schien aus
dem Busch zu kommen und rief mich mit Namen.

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Es war Gott selbst, der da war und mit mir geredet hat. Über meine
Leidenschaft für mein Volk, die Israeliten. Darüber, was ich tun könnte
und sollte, um ihnen wirklich zu helfen. (begeistert) Ich sag euch, das
war ein spannendes Gespräch!!!

Ohne dieses Gespräch mit Gott, wäre ich nie geworden, als den ihr mich
kennt. Dabei denke ich mir, wenn ich so zurückblicke: Diese Flammen
über dem Busch, die waren genauso wichtig wie die Worte Gottes.
Immer wen später mein Herz brannte vor Leidenschaft, vor Zorn, vor
Begeisterung – dann habe ich an diese Flammen gedacht: So muss
deine Leidenschaft sein, hab ich gedacht. So brennen, ohne zu
zerstören. So leuchten, ohne dich zu verbrennen. So ausstrahlen, ohne
andere zu ängstigen.

Nicht immer hab ich das geschafft, ich gebe es zu. Das kann wohl nur
Gott. Aber ich hatte das Gefühl: Es brennt nun anders in mir als früher.
Gott hat mich angesteckt mit seiner Leidenschaft. Jedenfalls hatte ich
wieder Energie – unerschöpfliche Energie haben manche später
behauptet. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Wenn ja, dann war es Gottes
Energie in mir.

Zumindest hab ich dieses Bild dieser wunderschönen Flammen immer
im Herzen getragen und gewusst: Gott ist da. Auch wenn ich es nicht
immer sehe. Und nicht immer Glauben kann.

Und deshalb habe ich euch heute dieses Bild mitgebracht.

Votum

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Der Herr sei mit euch.
Und mit deinem Geist.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,
nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen. – mit
diesem Spruch des Kirchenvaters Augustin begrüße ich Sie zum
heutigen – „Etwas anderen Gottesdienst“ am Pfingstmontag – in
dem das Feuer im wörtlichen und übertragenen Sinn eine große Rolle
spielt.
Und deshalb trägt dieser Gottesdienst die
Überschrift – Feuer und Flamme – wir sind Begeisterte!
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An Pfingsten steht der Heilige Geist im Mittelpunkt, wenn wir diesen in
uns wirken lassen, löst er auch in uns die Flamme des Glaubens aus.

Sie haben von uns einige Bildkarten erhalten diese wollen wir im
Gottesdienst näher betrachten und sehen das Feuer nicht nur eine
zerstörende Wirkung hat, sondern in uns auch Begeisterung auslösen
kann.

Auch Mose hat es wie wir gerade gehört haben erlebt mit der
Erscheinung im brennenden Dornbusch. Das nicht zerstörende Feuer
von Gott hat in ihm gewirkt und ihn zu einem anderen Menschen
gemacht. Dazu später noch mehr.

Möge nun der Heilige Geist in diesem Gottesdienst in uns wirken.

Eingangslied               Strong Faith
                       Danke für diesen guten Morgen …

Gebet des Tages

Du wunderbarer Gott, du gibst der Welt den Lebensatem und entzündest
in uns das Feuer deiner göttlichen Liebe.

Heute sind wir gerufen, deine Kirche zu sein.

Schenke uns auch heute deinen Geist, der den Glauben in uns wirkt und
wachhält.

Durchdringe unser Denken und Tun mit deinem Geist.

Du wunderbarer Gott, wir danken dir und preisen dich.

Amen.
Credo/Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den
Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des
Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den
Himmel;
                                                                          4
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.

Amen.

Lied EG 564, 1. 3.         Komm, Heiliger Geist …

Einleitung zur
Bildbetrachtung

Liebe Gemeinde,
ich wiederhole den bereits in der Begrüßung vor gelesene Satz von
Augustinus:
Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.

Es gibt auch Aussagen mit Feuer und dessen Macht in der Bibel. Auch
hier einige Beispiele:

Im 2. Buch Mose – Exodus – steht im 13. Kapitel (21f):

Und der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie
den rechten Weg zu führe, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen
zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Niemals wich
die Wolkensäule bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht.

Im 1. Buch Mose – Genesis – steht im 19. Kapitel (24f):

Da ließ der Herr Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf
Sodom und Gomorra und vernichtete die Städte und die ganze Gegend
und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.

Im Psalm 89 Vers 47 lesen wir:

Herr, wie lange willst du dich so verbergen und deinen Grimm wie Feuer
brennen lassen?

Beim Propheten Jeremia lesen wir im 23. Kapitel (29):

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Ist mein Wort nicht wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der
einen Felsen zerschmettert!

Im Evangelium nach Lukas lesen wir im 12. Kapitel (49):

Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich
lieber, als dass es schon brennte!

Und nochmals lesen wir im Lukasevangelium im 24. Kapitel (32):

Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er
mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?

Und nun möchte ich sie vor der Bildbetrachtung – mit Sprichwörtlichen
Redensarten auf das Thema:
„Feuer und Flamme – wir sind Begeisterte“ einstimmen:

   Wo Rauch ist, da ist auch Feuer.
   Da spielen sie mit dem Feuer!
   Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.
   Für jemanden die Hand ins Feuer legen.
   Mit Feuereifer dabei sein.
   Jemanden anfeuern.
   Mehrere Eisen im Feuer haben.
Wir kommen nun zur ersten Bildbetrachtung.

Diese Bilder auf den Karten sollen uns nun von der Flamme am
„Lagerfeuer“ hinführen bis zu den Feuerzungen im Bild „Ausgießung
des Heiligen Geistes“.
Bildbetrachtung – 1. Teil:
Bild: Lagerfeuer

Sie sehen auf dem ersten Bild ein „Lagerfeuer“!
Bei uns kennen wir zur Zubereitung von Speisen einen Elektro oder Gas
Herd. Aber früher war es so wie auch heute noch bei manchen Völkern
üblich ein Lagerfeuer zu machen.

Ich kenne es ehr von Zeltlagern, wo es sowohl zum Grillen diente wie
auch zu gemütlichen Abenden.

Vielleicht kennen das auch einige von ihnen. Schöne Stunden
verbrachte man im Familien- oder Freundeskreis um ein
Lagerfeuer, manchmal auch mit Gitarre und Gesang.

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In der Bibel kennen wir ein solches Lagerfeuer aus dem Evangelium
nach Johannes im 21 Kapitel. Ich möchte dies nicht in die Länge ziehen
denn am 11. April habe ich erst ausführlich darüber gepredigt.

Zusammenfassend ganz kurz:
Es kommt am See Genezareth nach der Auferstehung Jesu zu einer
Begegnung zwischen Jesus und den Jüngern. Jesus steht am Ufer und
hat ein Lagerfeuer vorbereitet und die Jünger kommen dazu und es gibt
Fisch und Brot vom Lagerfeuer.

Ich hoffe, dass irgendwann die Zeit wiederkommt, wo auch wir gemütlich
uns an der ausstrahlenden wärme eines Lagerfeuers erfreuen können.

Bild: Begeisterung

Der Titel des nächsten Bildes heißt „Begeisterung“!
So eine Feuerspirale sieht man entweder bei einem Fest wie zum
Beispiel an den Rokokofestspielen, Hochzeiten oder an Silvester und
sonstigen Feierlichkeiten.

Dies führt dann zur Begeisterung.

Sprühende Funken, alles in Bewegung, eine Spirale voller Licht, von ihr
strahlt alles aus, mitreisend, energiegeladen.

So würde ich mich gerne fühlen.
Sprühen vor Begeisterung, Kraft und Energie ausstrahlen, Leidenschaft
spüren, andere motivieren, lachen, tanzen, schwingen.

Doch es gibt die anderen Tage, die Tage, an denen keine Funken
überspringen, die Tage an denen mir die Energie fehlt. Dann wünsche
ich mir, dass jemand mich mitreißt, mir etwas abgibt von der eigenen
Energie. Ich möchte mit hineingezogen werden in den Strudel des Lichts,
Kraft spüren, erkennen, wo meine Begeisterung leuchtet, in Bewegung
kommt, ausstrahlt, andere mitreißt.

Ich bete:
Gott, ich bitte dich, hülle mich ein mit deinem Licht, schenke mir Kraft
aus deiner Kraft, damit ich erkenne: Bei dir, Herr, ist die Quelle des
Lebens, und in deinem Licht sehe ich das Licht.
Amen.

Bild: Feuer und Flamme

Der Titel vom nächsten Bild heißt „Feuer und Flamme“!

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Am Feuer zu sitzen fasziniert, besonders am Abend, wenn es langsam
dunkel wird und kühler. Die letzten Strahlen der Sonne sind
verschwunden. Noch erhellen sie den Himmel ein wenig, tauchen ihn in
Farbspiele. Bald wird es ganz dunkel sein. Gut, dass das Feuer brennt,
Licht gibt und Wärme.

Da drüben am Anlegesteg liegt das Boot.
Mit ihm kann man langsam dahingleiten mit
der Strömung oder den Motor anwerfen und
schneller vorankommen.
Jetzt aber erst einmal hier bleiben, in die Flammen schauen, den
eigenen Gedanken nachhängen.

Zweige knacken im Feuer.
Immer wieder Holz nachlegen, vielleicht Stockbrot ins Feuer halten.

Die Umgebung verschwimmt im Flammenspiel. Manches ist kurz
sichtbar, taucht dann wieder zurück in die Dunkelheit. Gespräche
werden langsam und bedächtig.

Es ist Zeit zum Träumen und Denken.
Zeit zum vorsichtigen Reden.
Zeit zum Feiern.
Wochenlied: EG 268, 1. 2. Strahlen brechen viele aus einem Licht …

Bildbetrachtung – 2. Teil:
Bild: Feuer am Meer

Der Titel vom Bild lautet „Feuer am Meer“!

Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken.
(Dante Alighieri)

Dieser Spruch bedeutet:
Aus kleinen kann Großes entstehen.

Im Bezug auf die Bibel heißt das:
Gott kann auch die Funken in unserem Herzen wieder zum Brennen
bringen. Es steht nämlich beim Propheten Jesaja im 42. Kapitel: „den
glimmenden Docht wird er nicht auslöschen“.

Schauen wir uns nun das Bild – „Feuer am Meer“ – genauer an:

Ein Feuer am Strand, im Hintergrund die Wellen, im Vordergrund sauber
geschichtete Steine, die das Feuer begrenzen, aber auch die Glut
schützen. Große Steine, abgerundet durch das Wasser.
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Erinnerungen, Abende am Meer, mit Blick in die Flammen, Lieder dazu
singen.

Vorher die Feuerstelle herrichten, darauf achten, dass nichts
Brennbares in der nähe ist, dass das Feuer im abgegrenzten Rund
brennt. Holz suchen und aufschichten – so, dass es gut brennt. Kleine
dünne Stücke zuerst, dann dickere nachlegen.

Wenn man es richtig macht, reicht die ganz kleine Flamme eines
Streichholzes zum Anzünden.

Und selbst, wenn es ganz niedergebrannt ist: Solange noch Glut da ist,
kann an einem kleinen Funken das Feuer wieder entzündet werden,
der Funke wieder überspringen.

Bild: Ausgießung des Heiligen Geistes

Zum Abschluss betrachten wir das Bild mit dem Titel –
„Ausgießung des Heiligen Geistes“!

Bisher sahen wir Feuer, das im Freien auf einer Feuerstelle brannte, jetzt
wollen wir die Flamme des Heiligen Geistes genauer betrachten, denn
der Heilige Geist soll in uns wirken und den Glauben Stärken.

Im Evangelium nach Matthäus steht im 3. Kapitel:

Ich taufe euch mit Wasser zur Buse; der aber nach mir kommt, ist stärker
als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch
mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

Und in der Apostelgeschichte lesen wir im 2. Kapitel:

Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte
sich auf einen jeden von ihnen.

Die Feuerzungen aus der Apostelgeschichte sind hier auf dem Bild ein
ganzer Strom von hellem Licht. Tropfenförmig ergießen sie sich nach
unten auf die Menschen, in dieser Welt. Die Künstlerin hat wohl bildlich
umgesetzt, dass wir von der „Ausgießung des Heiligen Geistes“
reden.

„Ausgießung“ erinnert an Wasser – an das Wort Jesu aus dem
Johannesevangelium im 7. Kapitel:

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Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden
Ströme lebendigen Wassers fließen.

Hier auf diesem Glasfenster fließen Licht und Wasser zusammen; mitten
im Gelb – Orange ist eine blaue Linie. Wir werden erleuchtet und
erfrischt durch Gottes Geist. Er umhüllt uns mit Licht und schenkt uns
sozusagen Erfrischung, Erquickung im Glauben wie es ein Psalmbeter
bekennt:

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir
das Licht.
(Psalm 36, 10)
Von weitem als Ganzes betrachtet zeichnen die Feuerzungen die Form
eines Flügels – eine Assoziation zu einem weiteren Bildmotiv, das vor
allem in den Psalmen begegnet: Menschen finden bei Gott Zuflucht und
Geborgenheit „unter dem Schatten deiner Flügel“.

Ich hoffe das der Heilige Geist auch in Zukunft Wirkung zeigen möge.
Wochenlied EG 268, 3. 4. Strahlen brechen viele aus einem Licht …

Ansprache

Liebe Gemeinde,
Feuer und Flamme – wir sind Begeisterte!
Die Bildbetrachtungen zu diesem Thema haben uns gezeigt wie
verschieden dieses Thema formuliert sein kann.
Ich möchte aber nun den Bogen schließen und noch einmal auf Moses
und den brennenten Dornbusch auf ihren Liedblatt zurückkommen.

Moses hat uns von der brennenden Leidenschaft erzählt, welche doch
nicht zerstört. Und er hat diese Leidenschaft gefunden in der Begegnung
mit dem lebendigen Gott. Der Funke springt über, aus dem Hirten Mose,
der nur scheinbar ein zufrieden beschauliches Leben gefunden hat, wird
der Anführer der Israeliten.

Was kann uns das heute sagen?

Betrachtet man das Bild und die Lebensgeschichte Mose auf dem
heutigen Hintergrund von Burn-out-Erfahrungen, so bekommt manches
einen neuen Klang. Denn manchmal scheint es inzwischen das
wichtigste, dass man sich nicht überlastet, sich nicht zu viel zumutet,
ständig auf die eigene Freizeit achtet und sich genügend Auszeiten
nimmt.

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So sinnvoll solche Überlegungen in der passenden Situation sein mögen
– können sie nicht andererseits dazu führen, dass uns ein anderer
Aspekt verloren geht? Könnte es nicht sein, dass uns Lebensfreude
fehlt, wenn wir nur noch vernünftig und gut kontrolliert – nur nicht zu viel!
– uns auf unsere Tätigkeiten und Aufgaben einlassen?

Dazu zitiere ich zwei Stimmen:

„Es ist ein Geschenk, wenn du etwas findest, wofür du brennst“.

So äußert sich Hollywood Star Liam Neeson, der Hauptdarsteller von
zum Beispiel dem Film „Schindlers Liste“ in einem Interview.

Und er führte näher aus, was er darunter versteht: „Vor ein paar Wochen
habe ich mit Jugendlichen gesprochen, sie haben in der Schule
„Schindlers Liste“ gesehen. Die Diskussion danach führte zu anderen
Themen, und ich sagte zu diesen 17-jahrigen Jungen: „Es ist ein
Geschenk, wenn du im Leben etwas findest, für das du brennst. Wenn
du morgens aufwachst und du kannst es nicht erwarten, dem
nachzugehen, dann ist das ein Geschenk“. Ich habe das mit der
Schauspielerei für mich entdeckt. Mit den Filmcrews zusammen zu sein.
Morgens aufzuwachen und zu denken: He, ich mache einen Film! Das ist
großartig!“

Um ähnliche Begeisterung für die Sache geht es in einer Äußerung von
Rosa Luxembourg:

„Die Arbeit, die tüchtige, intensive Arbeit, die einen ganz in
Anspruch nimmt mit Hirn und Nerven, ist doch der größte Genuss
im Leben.“

Kennen wir Erwachsenen solche Begeisterung noch, solchen Genuss,
solches „Brennen“ für unsere Aufgaben – und die Freude, die wir dabei
empfinden?

Und wie ist es bei euch Kindern und Jugendlichen: Kennt ihr das beim
Spielen miteinander, dass man völlig die Zeit vergisst, ganz dabei ist?
Bei was habt ihr das schon erlebt?
Oder gibt es das nur noch beim Computerspielen?
Ein wenig könnte man Mose beneiden: Er hat vor diesem brennenden
Dornbusch zur Aufgabe seines Lebens gefunden. Die hat er bis zu
seinem Lebensende mit Leidenschaft ausgeübt – wenn auch mit Höhen
und Tiefen. Aber er wusste: Hier bin ich am richtigen Platz, hierher hat
mich Gott geschickt. Diese Aufgabe füllt mich aus und begeistert mich.

Möge Gott uns helfen, dass auch wir solche Aufgaben für unser
Leben finden.
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Feuer und Flamme – wir sind Begeisterte!

Amen.

Musikstück:                 Strong Faith
„Herrlicher Tag“
Fürbittgebet

Herr, unser Gott, wir suchen dich in der Ferne, doch ganz nahe bist du
uns in deinem Geist.
Durch ihn gibst du den Schwachen Kraft, tröstest die Traurigen und
ermutigst die Verzagten.
Lass uns leben in der Gegenwart deines Geistes, voll Vertrauen und
Zuversicht.
Dein Geist schafft Nähe und Vertrauen.
Wir bitten dich für alle Menschen, die sich fremd geworden sind, dass sie
bewahren, was ihnen gemeinsam ist.
Schenke Verständnis und Geduld füreinander zwischen Ehepartnern,
zwischen Eltern und Kindern, unter Angehörigen und Nachbarn, unter
Menschen, die miteinander arbeiten.
Schenke Offenheit und Verständnis füreinander dort, wo
unterschiedliche Interessen aufeinander treffen, dort, wo Menschen um
die Zukunft der Gesellschaft ringen.
Dein Geist stiftet weltweit Gemeinschaft im Glauben. Lass uns voll
Freude die vielfältigen Gaben und Zeugnisse in deiner Christenheit
entdecken. Überwinde Vorurteile und Gleichgültigkeit.
Lass uns voll Dankbarkeit annehmen, wodurch andere uns bereichern.
Lass uns gemeinsam auf dein Wort hören,
damit wir eins werden im Glauben und Hoffen durch deine Liebe.
Dein Geist führt zusammen und hält deine Gemeinde lebendig. Voll
Dank beten wir dich an und loben dich, den Vater und den Sohn und den
Heiligen Geist, heute und alle Tage unseres Lebens.

Amen.

Und nun beten wir gemeinsam das Gebet was uns Jesus Christus
gelehrt hat:

Vaterunser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
                                                                       12
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.

Amen.

Musikstück:                Strong Faith
„I will folllow him“

Sendung (gesprochen)

Segen

Nachspiel

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