PLATOW BÖRSE JAHRE - ONVISTA BLOG

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T O P- A K T I E N AU S D E U T S C HL A ND, E U RO PA UND D E N U S A

                                                                                                                                            JAHRE
www.platow.de

                                                                                                                                                                  ISSN 1439-7684 / 51591
                PLATOW Börse
                                                                                                                                           PLATOW

                E MP F E HL U N GE N + + + M A R K T T R E ND S + + + E X K L U S I V- NE W S                                 Nr. 95 | Freitag, 21. August 2020

                HIGHLIGHTS HEUTE
                Aurelius ist nicht leicht zu schocken ����������������� 2                      RWE schafft Werte im Sommerloch
                Zur Rose wartet weiter auf Gewinne ����������������� 3
                SFC Energy lockt zum Einstieg ���������������������� 3                         ■  Mit der Platzierung eines rd. 10% schweren Aktienpakets
                                                                                                hat RWE die Gunst des hohen Kursniveaus genutzt, um die
                YOC will gestärkt aus Krise hervorgehen �������������� 4
                                                                                                eigene Bilanz für die anstehenden Investitionen in erneuer-
                                                                                                bare Energien gehörig aufzupäppeln. Dabei war die Kapitaler-
                                                                                                höhung unter Ausschluss der Altaktionäre schnell verdientes
                 UN S E R E ME INUN G
                                                                                                Geld. Am Dienstag (18.8.) sicherte sich der DAX-Konzern in
                                                                                                nur vier Stunden rd. 2 Mrd. Euro. „Ich kann mich nicht er-
                Covid macht die Märkte schneller                                                innern, ein solches Volumen im August platziert gesehen
                                                                                                zu haben“, staunte auch Goldman Sachs-Experte Christoph
                ■  Der Befund ist auf den ersten Blick schon erstaunlich.                       Lange (s. a. „Unsere Meinung“ links auf dieser Seite).
                Das globale Emissionsgeschäft rund um Aktien hat Anfang                            Die Kapitalerhöhung drückte die Aktie (32,48 Euro;
                August trotz der Covid-Pandemie bereits 98% des gesamten                        DE0007037129) zwar unter die 38-Tage-Linie, allerdings war
                Vorjahresniveaus erreicht. „2020 wird ein Rekordjahr, was                       das Papier seit dem Coronatief um rd. 70% gestiegen. Mit dem
                Emissionen betrifft. Es wird in der jüngeren Vergangenheit                      frischen Geld kann Konzernchef Rolf Schmitz den Umstieg auf
                nur von 2009 übertroffen werden“, erläutert Christoph Stan-                     erneuerbare Energieerzeugung, die bislang nur für ein Fünftel
                ge, Co-Manager Aktienemissionsgeschäft bei Goldman Sachs,                       der Kapazität, aber für 65% des Betriebsgewinns steht, schnel-
                in einer exklusiven Gesprächsrunde. Das überrascht, denn                        ler finanzieren. Die langfristige Gewinnreihe für RWE muss
                landläufig lebt dieses Geschäft von persönlichen Kontakten,                     hochgeschraubt werden. Doch auch das 2021er-KGV von 15
                die in der Coronakrise eingeschränkt werden mussten.                            bleibt unverändert attraktiv und wird von einer Dividenden-
                   Stange hat eine einfache Erklärung. Die Krise hat Unter-                     rendite von 2,9% gewürzt. Daran lässt sich nichts aussetzen.
                nehmen aus drei Gründen aktiv werden lassen: Ein Fünftel                           RWE bleibt ein Kauf. Neuer Stopp bei 26,05 Euro. ■
                handelte, weil es durch Corona in Not geraten war und Geld
                brauchte; 41% agierten aus Vorsicht, um die eigene Bilanz
                aufzubessern und dabei die Konditionen mitbestimmen zu                          Dt. Wohnen nimmt neuen Anlauf
                können; etwas mehr als ein Drittel gingen opportunistisch
                vor und nutzten die gute Gelegenheit, die eigene Kriegskas-                     ■  Die ersten Quartalszahlen nach dem DAX-Aufstieg von
                se für anstehende Transaktionen zu füllen. RWE (s. Bericht                      Mitte Juni waren bei Deutsche Wohnen durchwachsen. Der
                rechts auf dieser Seite) und TAG Immobilien (s. S. 3) gehören                   Immobilienkonzern profitierte im Q2 von im Schnitt 2,7%
                in letztere Kategorie.                                                          höheren Mieteinnahmen. Im Gegenzug mussten die Berli-
                   Im Herbst sind daher noch weitere Transaktionen zu er-                       ner höhere Zinszahlungen leisten. So sanken die Funds From
                warten. Denn Covid macht die Märkte volatiler und schneller.                    Operations (FFO) um 1,8% auf 282,9 Mio. Euro. Obwohl der
                RWE brauchte nur vier Stunden für eine 2 Mrd. Euro große                        Wohnungskonzern aufgrund des Berliner Mietendeckels 2020
                Kapitalerhöhung, während der milliardenschwere Börsengang                       rd. 9 Mio. Euro weniger Mieteinnahmen verzeichnen wird,
                (IPO) des Kaffeespezialisten JDE Peet‘s innerhalb von nur                       bestätigte CEO Michael Zahn die Jahresprognose. Er erwartet
                zehn Börsentagen statt der üblichen vier Wochen über die                        FFO auf Vj.-Niveau von 538 Mio. Euro.
                Bühne ging. JDE habe gezeigt, dass die Zeitleiste bei einem                        Dies erscheint realistisch, da es trotz Corona kaum Miet-
                IPO drastisch verkürzt werden kann, wenn entsprechende                          ausfälle gab. Allerdings kam es nach der Zahlenvorlage
                Vorarbeit geleistet wurde und die Chancen der elektronischen                    zu kleinen Gewinnmitnahmen. Da die Aktie (44,00 Euro;
                Kommunikation genutzt werden. „Das wird in Zukunft ein                          DE000A0HN5C6) kurz zuvor bei 44,92 Euro ein neues Allzeit-
                Trend sein, und er ist gut für die zu erwartenden volatilen                     hoch markierte, war die Markterwartung im Vorfeld extrem
                Marktzeiten“, glaubt Stange. Anleger können                                     hoch. Die kleine Korrektur hat den Aufwärtstrend aber nicht
                sich also auf einen heißen Herbst einstellen.                                   verletzt. Bei einer 2020er-Dividende von 0,95 Euro ergibt sich
                                                                                                zudem eine attraktive Rendite von 2,1%. Daher erwarten wir
                Herzlichst Ihr                                                                  in Kürze neue Rekordkurse. Deutsche Wohnen bleibt ein
                PLATOW Team                                                                     Kauf. Stopp hoch auf 34,80 Euro.                            ■
2 PLATOW Börse                                                                                                                              Nr. 95 | Freitag, 21. August 2020

T OP- AK T IEN AU S D EU T S CHL AND, EUROPA UND D EN U S A                                                                                                   www.platow.de

 L E S E R A K T I E I M CHEC K                                                                   aber auch mit Blick auf das Geschäftsmodell kämpferisch.
                                                                                                  Denn Aurelius kauft seit jeher krisengeplagte Unternehmen
Aurelius kann Krise                                                                               auf, trimmt sie auf Profitabilität und verkauft sie wieder.
                                                                                                     Für diese Strategie bietet Covid-19 sogar Chancen, da das
■  In der jüngsten Analyse zu Aurelius in PB v. 8.7. waren wir                                    Virus am Markt für Unternehmenstransaktionen zu erheb-
angesichts zahlreicher bestehender Unsicherheiten noch skep-                                      lichen Umbrüchen geführt hat. Es gebe derzeit eine Vielzahl
tisch mit Blick die Entwicklung der Beteiligungsgesellschaft                                      günstiger Gelegenheiten, so Markus, der in den kommenden
im weiteren Jahresverlauf. Dass wir bei der Aktie (15,88 Euro;                                    Monaten mit interessanten Zukäufen rechnet. Solide genug
DE000A0JK2A8) dennoch zum Einstieg rieten, war ein Risiko,                                        aufgestellt ist Aurelius dafür: Der Free Cashflow kletterte im
das sich im Nachhinein ausgezahlt hat: Denn bei den Münch-                                        1. Hj. mit 19,0 Mio. Euro in den positiven Bereich (Vj.: Ab-
                               nern lief es im 1. Hj. deutlich                                    flüsse von 87,3 Mio. Euro) und die Eigenkapitalquote stieg von
     Aurelius                  besser als zunächst befürch-                                       16,8 auf 21,1%. Zwar sanken die liquiden Mittel zum Stichtag
                               tet, was zu einem Kurssprung                                       um 9%. Im Juli spülten aber zwei weitere Verkäufe frisches
                               von 15% führte.                                                    Geld in die Kassen. Zudem konnten die Verbindlichkeiten um
                                  Während der Umsatz an-                                          11% abgebaut werden. Das Gj. könnte also besser als be-
                               gesichts einiger größerer                                          fürchtet verlaufen. Wir raten daher weiter zum Kauf von
                               Veräußerungen um 13,9% auf                                         Aurelius bis 16,00 Euro und mit Stopp bei 11,60 Euro. ■
                               1,6 Mrd. Euro sank, hat sich
                               das EBITDA auf 258,0 Mio.
                                                                                                    D E P O T- U PDAT E
                               Euro mehr als verfünffacht.
Aktienkurs in Euro             Die fortgeführten Geschäfts-                                       Symrise muss sich noch gedulden
                               bereiche steigerten ihren                                          ■  Wie erwartet wird Delivery Hero Nachfolger von Wire-
                               Umsatz um 4% und veracht-                                          card im DAX. Unser Depotwert Symrise (113,30 Euro;
fachten das EBITDA beinahe. Zwar hätten sich auch die Betei-                                      DE000SYM9999) hat aber weiter die Chance auf den Aufstieg
ligungen von Aurelius der Corona-Pandemie nicht entziehen                                         in die höchste Börsenliga: Im September könnte er Covestro
können, räumt CEO Dirk Markus ein. Aber dank intensiver                                           ersetzen. Angesichts der hohen Profitabilität würde der Aro-
Unterstützung durch operative Experten sowie staatlicher                                          menhersteller dem Leitindex nach dem Skandal um Wirecard
Maßnahmen seien die meisten von ihnen gut durch diese bei-                                        und der Aufnahme des Geldverbrenners Delivery Hero gut zu
spiellose Krise gekommen. Ein Zustand, der ihm keine Sorgen                                       Gesicht stehen. CEO Heinz-Jürgen Bertram kann warten. Er
macht: „Wir können Krise“, zeigt sich Markus angesichts der                                       wollte nie direkter Wirecard-Nachfolger sein. Greifen Sie
Vergangenheit des Konzerns mit zahlreichen Short-Attacken,                                        bei Symrise wieder zu. Stopp: 89,20 Euro.                 ■

        DAX DISPOLISTE

      Name                              ISIN                   Erst-              Jüngstes          Kauf-        Akt.    Gewinn/   Börsen- Aktuelles Votum            Stopp
                                                               empfehlung         Update            kurs         Kurs    Verlust   wert

      Deutsche Wohnen                   DE000A0HN5C6           30.06.20           21.08.20           33,51       44,05    +31,5%     15,9   Kaufen                     34,80

      RWE St.                           DE0007037129           30.03.20           21.08.20           23,24       32,45    +39,6%     20,0   Kaufen                     26,05

      Vonovia                           DE000A1ML7J1           24.04.20           10.08.20           43,20       59,12    +36,9%     32,5   Kaufen                     46,85

      Bayer                             DE000BAY0017           01.04.20           05.08.20           51,50       57,09    +10,9%     56,1   Halten                     54,15

      Infineon                          DE0006231004           24.06.20           05.08.20           21,05       22,08    +4,9%      28,8   Kaufen                     17,60

      FMC                               DE0005785802           31.07.20           31.07.20           74,38       73,48     -1,2%     22,4   Kaufen                     59,50

      Fresenius                         DE0005785604           27.04.20           31.07.20           38,49       38,56    +0,2%      21,5   Halten                     34,40

      Linde PLC                         IE00BZ12WP82           08.05.20           31.07.20          166,90 207,10         +24,1%    110,7   Kaufen                    161,00

      SAP                               DE0007164600           14.04.20           29.07.20          112,60 136,34         +21,1%    167,5   Kaufen                    115,25

      Daimler                           DE0007100000           20.07.20           20.07.20           39,20       41,69    +6,3%      44,6   Kaufen                     30,40

     BASF                               DE000BASF111           19.06.20           15.07.20           50,90       49,61     -2,5%     45,6   Kaufen                     40,40

     Volkswagen Vz.                     DE0007664039           20.04.20           13.07.20         126,60 136,30          +7,7%      68,3   Halten                    114,40
      Kurse in Euro, Börsenwert in Mrd. Euro, Performance seit Erstempfehlung (Nachkäufe nicht berücksichtigt)

      Updates zu Deutsche Wohnen und RWE lesen Sie auf Seite 1. Bei beiden Aktien sowie bei Vonovia haben wir die Stopps nachgezogen.
Nr. 95 | Freitag, 21. August 2020                                                                           PLATOW Börse 3
www.platow.de                                                               T OP- AK T IEN AU S D EU T S CHL AND, EUROPA UND D EN U S A

 E U RO PA - A K T I E D E R WO C HE                               Für das Gesamtjahr strebt Vorstandschef Walter Oberhäns-
                                                                li weiter ein Wachstum von über 10% an, bei Einrechnung der
Zur Rose muss Wachstum                                          Akquisitionen. Das EBITDA wird tiefrot bleiben, da der CEO
                                                                nur auf bereinigter Basis, also u. a. ohne Berücksichtigung
teuer einkaufen                                                 von Akquisitionskosten, ein ausgeglichenes Ergebnis erwar-
                                                                tet. Daher litt die Aktie (238,00 CHF; CH0042615283) nach
■  Online-Bestellungen waren zu Zeiten des Lockdowns sehr       Bekanntgabe der Informationen unter Gewinnmitnahmen. Der
beliebt. Davon profitierte auch Zur Rose als größte Online-     Titel war aber zuletzt extrem gut gelaufen, womit bereits
Apotheke in Europa. Das organische Umsatzwachstum im 1.         viel Fantasie eingepreist worden war. So liegen PB-Leser seit
Hj. von 4,4% auf 698 Mio. Schweizer Franken (CHF) zeigt aber,   Empfehlung v. 20.3. schon 95% im Plus. Wir stufen Zur
dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Weiterhin muss      Rose auf Halten ab. Zur Gewinnsicherung erhöhen wir den
das Unternehmen daher zukaufen. So sorgte die Akquisition       Stopp massiv von 98,00 auf 190,40 CHF.                     ■

von Medpex, die Ende 2019 abgeschlossen wurde, für ein wäh-
rungsbereinigtes Wachstum von 9,2 Prozent. Die Ertragsseite
belasten diese Deals, da Integrationskosten anfallen. Hinzu     TAG Immo – Fast schon ein Exot
kommen Investitionen in die Logistik, damit das aus der ab
2022 in Deutschland geltenden eRezept-Pflicht erwachsende       ■  Es gibt in diesen Pandemiezeiten nicht viele Unternehmen,
Geschäft abgedeckt werden kann. So stand nach sechs Mo-         die ihre im November 2019 ausgegebene Prognose für das lau-
                                                                fende Jahr im August bestätigen und dabei sogar noch eine
       UNSER VOTUM: HALTEN                                      Erhöhung andeuten. Der Wohnungsverwalter TAG Immobilien,
                                                                der sich auf die weniger beachteten B- und C-Standorte rund
     Zur Rose                                                   um große Metropolen spezialisiert, gehört zu dieser exklusi-
     Aktienkurs in CHF
                                                                ven kleinen Gruppe. Nach einem sehr starken Q2, in dem die
                                                                wichtige Ergebniskennziffer Funds From Operations (FFO) um
                                                                8% auf 86,5 Mio. Euro kletterte, kündigte das Management an,
                                                                die Jahresziele (FFO: 168 Mio. bis 170 Mio. Euro nach 160,6
                                                                Mio. Euro im Vj.; Dividende: 0,87 nach 0,82 Euro je Aktie)
                                                                mit den Q3-Zahlen überprüfen und möglicherweise nach oben
                                                                anpassen zu wollen.
                                                                   Solche Aussagen kommen natürlich an in diesen krisen-
                                                                haften Zeiten. Da konnte auch die zeitgleich am Donnerstag
                                                                (20.8.) verkündete Ausgabe von 2-jährigen Wandelschuldver-
                                                                schreibungen in Höhe von 450 Mio. Euro Investoren nicht
                                                                davon abhalten, bei der Aktie (25,16 Euro; DE0008303504)
                                                                beherzt zuzugreifen. Mit dem frischen Geld soll u. a. der Kauf
                                                                von 4 200 Wohnungen finanziert werden, was dem inneren
                                                                Vermögenswert (NAV) guttun wird. Das MDAX-Papier erreichte
                                                                am Donnerstag ein 18-Jahreshoch. Das KGV von 13 ist soli-
                                                                de, die Dividendenrendite von 3,3% ordentlich. Zum von uns
                                                                höher kalkulierten 2022er-NAV bestehen noch gut 10% Luft.
                                                                   TAG bleibt ein Kauf. Neuer Stopp: 20,50 Euro.            ■

naten ein EBITDA-Fehlbetrag von 24,5 Mio. (Vj.: Verlust von
2,5 Mio.) CHF in den Büchern der Schweizer.
   Positiv: Durch Ausgabe einer Wandelanleihe und Durchfüh-     SFC Energy – Wasserstoff boomt
rung einer Kapitalerhöhung sind ausreichend liquide Mittel
für den weiteren Wachstumskurs vorhanden. Diese nutze das       ■  Die Hj.-Zahlen, die SFC Energy am Donnerstag (20.8.) vor-
Unternehmen aber bereits für die Übernahme der Versand-         legte, weisen eine auffallende Divergenz aus: Während die
und Diabetes-Aktivitäten von Apotal. Sie sorgt dafür, dass      Segmente Oil & Gas, Industry und Defense & Security teils
die führende Marktstellung in Deutschland (u. a. DocMorris)     deutliche Umsatz- und Gewinnrückgänge verzeichneten, sieht
weiter ausgebaut wird. Eher aus strategischen Gründen und       es bei Clean Energy & Mobility ganz anders aus. Die Erlöse
zur Abrundung des Angebots haben die Schweizer zudem kürz-      legten 70%, das Bruttoergebnis 64% zu. Hier kommt den
lich den deutschen Telemedizin-Pionier TeleClinic geschluckt.   Brunnthalern die steigende Nachfrage nach Brennstoffzellen-
Dessen Kernstück ist eine Fernbehandlungsplattform, die auch    Produkten zugute. In den anderen Geschäftsbereichen machte
die Möglichkeit elektronischer Verschreibungen vorsieht – was   sich jedoch die Coronakrise deutlich bemerkbar. Doch obwohl
mit dem eRezept weiteren Auftrieb erfahren dürfte.              sich Kunden mit Käufen zurückhielten und Aufträge verscho-
4 PLATOW Börse                                                                                                                                    Nr. 95 | Freitag, 21. August 2020

T OP- AK T IEN AU S D EU T S CHL AND, EUROPA UND D EN U S A                                                                                                               www.platow.de

ben wurden, stieg der Auftragsbestand zum 30.6. um 9,4%.                                       -rückgängen zu kämpfen. Wuchs der Umsatz von Jahresbeginn
Der Konzernumsatz sank jedoch um 10,8% auf 27,7 Mio. Euro,                                     bis zum Corona-Ausbruch um 20%, sackte er im kompletten 1.
der operative Verlust (EBITDA) vergrößerte sich von 371 000                                    Hj. um 6,1% auf 6,3 Mio. Euro ab. Und doch zeigten sich die
auf 2,1 Mio. Euro.                                                                             Berliner äußerst profitabel: Das EBITDA hat sich auf 405 Mio.
   Da CEO Peter Podesser weiter eine Prognose vermissen                                        Euro mehr als verachtfacht. CEO Dirk Kraus führt das auf den
ließ, sackte die Aktie (15,16 Euro; DE0007568578) zeitweise                                    automatisierten Handel von Werbeprodukten zurück, der sich
um 5% ab. Schon seit ihrem Anfang Juli erreichten Mehrjahres-                                  äußerst widerstandsfähig zeigt und dessen Volumen um 91%
hoch bei 18,00 Euro lässt die Dynamik etwas nach. Das kommt                                    zulegte. „Wir werden gestärkt aus der Krise hervorgehen“, ist
uns gelegen, denn wir sind vom Geschäftsmodell der Bayern                                      sich Kraus daher sicher.
überzeugt und rechnen ab 2021 wieder mit schwarzen Zahlen.                                        Wie stark, bleibt allerdings abzuwarten. Die ursprüngliche
   Nutzen Sie den Kursrücksetzer daher zum Einstieg bei                                        Guidance hat Kraus schon im April gekappt. Dabei hätte 2020
SFC Energy bis 15,30 Euro. Stopp: 11,95 Euro.              ■                                  mit einer Gewinnverdopplung ein äußerst starkes Jahr werden
                                                                                               sollen. Aktuell rechnet er lediglich mit einem positiven EBITDA.
                                                                                               Auch Aktionäre bleiben vorsichtig. Die Aktie (2,82 Euro;
YOC – Gewinnrally 2021?                                                                        DE0005932735) hat sich seit dem 33%-Crash im März noch
                                                                                               nicht erholt und läuft volatil seitwärts. Bevor die Werbeaufträ-
■ Die Werbebranche hatte im Frühjahr stark unter der Pan-                                      ge nicht zurückkommen, wird sich daran nicht viel ändern. Im
demie zu leiden, das musste auch YOC erfahren. Der Anbieter                                    besten Fall werden die Gewinnsteigerungen 2021 nachgeholt.
von Mobile Advertising hatte mit Auftragsstornierungen und                                        Beobachten Sie YOC daher zunächst.                         ■

        PLATOW-DEPOT
      Symrise musste beim Rennen um den DAX-Aufstieg Delivery Hero den Vortritt lassen. Im September gibt es aber bereits die nächste Mög-
      lichkeit (s. S. 2). Die DZ Bank hat ihre Kaufempfehlung für Freenet mit einem fairen Wert von 23,50 Euro bestätigt.

        Stück     ISIN                  Wertpapier            Kauf-          Kaufpreis        Aktueller       Gesamtwert         Perfor-       Stopp              Aktuelles Votum
                                                              datum                           Kurs                               mance

          100     DE0008402215          Hannover Rück         25.03.20      131,00 €         142,00 €           14 200,00 €         +8,4%      131,00 €           Halten
          150     DE000SYM9999          Symrise               26.03.20       78,00 €         113,30 €           16 995,00 €        +45,3%       89,20 €           Kaufen
        1 500     DE000A1X3XX4          DIC Asset             27.03.20        9,30 €           11,12 €          16 680,00 €        +19,6%         9,95 €          Kaufen
          800     AT0000A0E9W5          S&T                   11.05.20       23,18 €           24,26 €          19 408,00 €         +4,7%       19,75 €           Kaufen
          700     DE000A2NB601          Jenoptik              11.05.20       22,14 €           23,98 €          16 786,00 €         +8,3%       17,90 €           Kaufen
        3 000     LU1673108939          Aroundtown            04.06.20        5,80 €            5,04 €          15 120,00 €        -13,1%         4,10 €          Kaufen
          400     DE0005936124          OHB                   09.06.20       39,50 €           39,95 €          15 980,00 €         +1,1%       35,25 €           Kaufen
          300     DE0007493991          Ströer Media          23.06.20       63,70 €           62,70 €          18 810,00 €          -1,6%      47,70 €           Kaufen
          250     DE000A288904          Compugroup            24.06.20       67,90 €           75,05 €          18 762,50 €        +10,5%       59,60 €           Kaufen
        1 400     DE000A0Z2ZZ5          Freenet               15.07.20       14,69 €           18,06 €          25 284,00 €        +22,9%       14,69 €           Kaufen
          500     DE000SHL1006          Siemens Health        04.08.20       41,12 €           39,40 €          19 700,00 €          -4,2%      33,25 €           Kaufen
       Regeln zu Depotänderungen        WERTPAPIERBESTAND                   197 725,50 Euro                           KURSE VOM 20.08.20 (NACHMITTAGS)
       sowie zur Behandlung der
       Stoppkurse finden Sie auf        LIQUIDITÄT                          170 590,54 Euro                                  RENDITE SEIT JAHRESBEGINN:                         -5,9%
       www.platow.de                    DEPOTWERT                           368 316,04 Euro                                     RENDITE SEIT START 1996:                    +3 501,8%

      Disclosure: Die PLATOW Medien ist an der pfp Advisory GmbH beteiligt. Die pfp Advisory GmbH berät die DWS Investment GmbH bei der Verwaltung des Aktienfonds DWS Concept Platow und
      erhält dafür eine Vergütung. pfp Advisory und die Redaktion der PLATOW Börse haben unterschiedliche Unternehmensstandorte und arbeiten unabhängig voneinander.
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      Concept Platow deckungsgleich, parallel oder aber auch entgegengesetzt zu Umschichtungen im PLATOW-Depot erfolgen. Die kompletten Disclosure-Regeln der PLATOW Börse finden
      Sie unter www.platow.de, Informationen zum DWS Concept Platow unter www.pfp-advisory.de.

                PLATOW Börse                  IMPRESSUM

PLATOW Verlag GmbH | Stuttgarter Straße 25 | 60329 Frankfurt | Tel: 069 242639-0 | Fax: 069 236909
Geschäftsführer und Herausgeber: Albrecht F. Schirmacher; Chefredakteur: Frank Mahlmeister; Redaktion: Goran Culjak, Melanie Ehmann, Vanessa Trzewik;
Chefreporter: Mirko Reipka (München); Börse: Klaus Brune (Ltg.), Patrick Daum (CEFA), Steffen Manske; Marketing: Tina Joekel (Ltg.); Freie Mitarbeiter: Andrea
Diederich (Recht), Thomas Koch (Derivate), Wolfgang Raum, Werner Rohmert (Immobilien). 3 x wchtl., Quartalsbezugspreis 160,00 Euro inkl. 19% Mwst. Kündi-
gung: 4 Wochen zum Ablauf des Zahlungszeitraumes. Kopie/Elektronische Verbreitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Empfehlungen sind keine
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Nr. 95 | Freitag, 21. August 2020                                                                 PLATOW Immobilien  5
www.platow.de                                                                Büros, Gewerbe, Wohnen • Die neuesten Markttrends

                                                                   einer durchschnittlichen Abwertung des Portfolios um 5,5%.
Shopping-Center zahlen im zweiten                                  Die Deutsche EuroShop könne diese coronabedingt deutlich
                                                                   negativen Ergebnisse gut verkraften und verfüge bei einer
Quartal nur die halbe Miete                                        Verschuldungsquote von 32,5% sowie einer stabilen Liquidität
                                                                   von 178,8 Mio. Euro weiter über solide Finanzkennzahlen, be-
Deutsche Euroshop muss abwerten              ■   Mit Spannung      teuert das Unternehmen. Ein Ausblick auf das Gesamtjahres-
war der Halbjahresbericht des Shopping-Center-Spezialisten         ergebnis sei aufgrund der aktuell weiter hohen Unsicherheit
Deutsche EuroShop erwartet worden. Schließlich hatten alle         jedoch nicht verlässlich möglich.                         ■

Analysten Einkaufszentren als einen der großen Verlierer der
Pandemie ausgemacht. Viele Meldungen aus der gewerblichen
Immobilienszene lassen nach wie vor etliche Fragen offen.          Wohnungsneubau – Als wäre nichts
Die Bandbreite reicht hier von deutlich spürbaren bis hin zu
keinen Mietausfällen. Rein juristisch ist es sicherlich so, dass
                                                                   geschehen
gestundete Mieten noch keine Mietausfälle sind. Bei boni-          Preise steigen trotz sinkender Verkaufszahlen              Es ■

tären Konzernen dürfte das auch weitgehend der Fall sein.          wirke fast so, als wäre nichts gewesen, resümiert die Markta-
Bei kleinen Unternehmen hat sich jedoch durch die aktuellen        nalyse von Project Research für das zweite Quartal. Die Ent-
Pandemie-Regelungen eine riesige Überschuldungswelle bei           wicklung der Verkaufspreise im Wohnungsneubau verlief in der
mehr als 500 000 Unternehmen aufgebaut, berichtet Cre-             Hochphase der Krise in etwa so weiter wie vor der Pandemie.
ditreform. Dies macht deutlich, dass aus Mietstundungen            Während die Verkaufszahlen neu gebauter Wohnimmobilien im
sehr leicht Mietausfälle werden können.                            Corona-Quartal bei ungefähr gleichbleibendem Angebot deut-
   Sofern der Vermieter vor der Wahl steht, auf aufgelaufe-        lich zurückgingen, stiegen die angebotenen Verkaufspreise in
ne Mietrückstände zu verzichten, wenn dafür das laufende
Geschäft des Mieters wieder mietzahlungsfähig wird, dürfte           	Verkaufspreise für neue Wohnimmobilien
                                                                      Quelle: Project Research
das sicherlich eine vernünftigere Entscheidung sein als über
eine Kündigung Mietausfälle zu realisieren, Leerstandszeiten
zu riskieren und teure Investitionen sowie Vermarktungs-
kosten für Nachvermietungen in Kauf zu nehmen. Insofern
dürften belastbare Zahlen zu Mietausfällen frühestens drei
Monate nach Auslaufen der Insolvenzregelungen vorliegen.
Zudem führt die aktuelle Erholung in vielen Fällen in die
Irre. Zwar steigt die Stimmung, wenn das Geschäft wieder
anzieht, jedoch stellt sich insbesondere im Handel mit hohen
Mieten die Frage, wann die Umsätze wieder eine volle Miet-
zahlungsfähigkeit erlauben. Hier liefert der Halbjahresbericht
der Deutschen EuroShop erstmals belastbare, allerdings auch
nachdenkenswerte Zahlen.
   EuroShop sieht zwar eine weitere Stabilisierung des opera-
tiven Geschäfts nach dem Lockdown, im Halbjahresergebnis
2020 hat die Corona-Pandemie aber tiefe Spuren hinterlassen.       fast allen deutschen Metropolen und in der österreichischen
Seit dem Ende des Lockdowns sind die Kundenfrequenzen in           Hauptstadt Wien. Das liege aber daran, dass Bauträger wei-
den EuroShop-Centern auf aktuell 77% und die Mieterumsätze         terhin mit ihren ursprünglich kalkulierten Verkaufspreisen auf
im Juni weiter auf 82% des Vorjahresniveaus angestiegen. Das       den Markt gehen und zunächst abwarten, relativiert Project
als Collection Ratio bezeichnete Verhältnis der gezahlten zur      Real Estate-Vorstand Matthias Schindler. Die Preisstabilität
fälligen Miete hat sich ebenfalls deutlich verbessert. Nach-       hänge deshalb von einer zügigen wirtschaftlichen Erholung
dem im zweiten Quartal lediglich 48% aller Mietforderungen         ab. Die wiederum sei wegen einer möglichen zweiten Welle
beglichen wurden, beträgt die Mietzahlung für Juli bereits         der Krise noch nicht gesichert.
78%. In der ersten Jahreshälfte hat die Deutsche EuroShop             Besonders stark stiegen die Verkaufspreise in den beiden
bei einem Umsatz von 109,4 Mio. Euro (-2,2%) ein aufgrund          Metropolregionen Düsseldorf und Hamburg. In Düsseldorf
höherer Wertberichtigungen auf Mietforderungen deutlich            liegt das durchschnittliche Preisniveau bei 7 442 Euro pro
gesunkenes Nettobetriebsergebnis (NOI) von 80 Mio. Euro            qm (+4,4% zum Vorjahr). In Hamburg stieg der Quadratme-
erzielt. Die Funds from Operations (FFO) sanken um 21,1%           ter-Preis in den vergangenen 12 Monaten um satte 14,9%
auf 59,9 Mio. Euro.                                                auf aktuell 6 910 Euro. Das Preisniveau in der Mietendeckel-
   Die Corona-Pandemie hat sich auch auf die Bewertung des         Metropole Berlin liegt bei 7 093 Euro (+5,8%). Insgesamt
Immobilienvermögens des Konzerns ausgewirkt. Das negative          weisen neun der 12 Berliner Stadtbezirke sogar Wachstums-
Bewertungsergebnis von insgesamt 217,9 Mio. Euro entspricht        raten im zweistelligen bzw. fast zweistelligen Bereich auf.
6  PLATOW Immobilien                                                                               Nr. 95 | Freitag, 21. August 2020

      Büros, Gewerbe, Wohnen • Die neuesten Markttrends                                                              www.platow.de

Die Preisentwicklung liege aber auch an der sich ändernden       erwartenden konjunkturellen Einbrüchen in Folge des Brexit
Lagequalität der Objekte, berichtet Schindler. In Düsseldorf     und stark veränderten Büronutzungen durch Covid-19. Die Me-
kämen derzeit vor allem gute und teure Lagen auf den Markt,      ga-Metropole London mit überlastetem Rush Hour-Verkehr und
während Berlin ein steigendes Angebot an preisgünstigeren        aus PLATOW-Sicht dem Nachteil einer weltweit gesprochenen
Lagen verzeichne. Die seit Jahren konstante Preissteigerung      Sprache, die Auslagerungen weit über das Homeoffice hinaus
in der bayerischen Landeshauptstadt setzt sich fort. Der aktu-   ermöglicht, wird von der Pandemie besonders getroffen. Die
elle Quadratmeter-Preis für eine Neubauwohnung in München        Bewältigung dieses Zusammenspiels dürfte nach Analysten-
liegt bei 10 780 Euro (+10,4%). Selbst einfachere Wohnlagen      ansicht mehrere Jahre dauern.
wie Moosach verzeichnen Preise bis zu 10 000 Euro, meint            Im aktuellen Kommentar des ursprünglich deutschstäm-
Schindler. Die österreichische Hauptstadt Wien weist mit         migen englischen Maklers Müller International heißt es
durchschnittlichen Verkaufspreisen von nun 6 063 Euro ein        gleich zu Beginn, dass die üblichen Marktstatistiken zur Be-
Plus von 7,4% zum Vorjahr auf. Die größten Preissteigerungen     urteilung der aktuellen Situation derzeit unangebracht seien.
wurden im innenstadtnahen Bezirk Landstraße (+15,1%) und         Auch sechs Monate nach dem Ausbruch seien die längerfri-
im Außenbezirk Döbling (+13,2%) beobachtet.                 ■   stigen Auswirkungen und Einflüsse der Coronakrise immer
                                                                 noch lediglich Mutmaßungen. Auch London wird durch die
                                                                 Homeoffice-Situation beherrscht. Im Investmentmarkt spiele
Immobilienindex stoppt Erholung                                  das aber noch keine Rolle. Es bleibe dabei, dass in London
                                                                 bei verschwindend geringen Anleiherenditen von nur noch
Erneute Trendwende?        ■ Das erste Aufatmen weicht schon     0,07% alle Vermögenswerte, die auch nur einen Hauch von
wieder der Realität. Noch vor vier Wochen sah die Deutsche       Einkommen versprächen, attraktiv blieben. Zumindest haben
Hypo das „Immobilienklima auf Erholungskurs“. Jetzt deutet       aber bis heute die Auswirkung von Corona noch nicht auf die
der aktuelle Immobilienindex für Juli, den bulwiengesa mo-       Spitzenrenditen beziehungsweise Multiplikatoren durchge-
natlich für die Deutsche Hypo erarbeitet, schon wieder eine      schlagen. In der City of London liegen die Spitzenrenditen
Wende an. Ob es sich bei der derzeitigen Entwicklung ledig-      unverändert zwischen 3,75 und 4,5%. Im West End werden
lich um ein Unterbrechen oder doch um eine Negativwende          3,25 bis 3,75% erreicht, Midtown bleibt bei 4,25 bis 5% und
handelt, können die Researcher noch nicht einschätzen.           Canary Wharf liegt bei 4,5 bis 5%.
   Im Vergleich zum Vormonat ging der Gesamt-Index um               Auch bei den Mieten seien derzeit keine substanziellen
2,5% zurück. Während das Investmentklima dabei moderat um        Änderungen festzustellen. Allerdings machten es die schwa-
1,2% auf 73,7 Punkte sank, zog die negative Entwicklung des      chen Marktaktivitäten, die ökonomische Unsicherheit der
Ertragsklimas (-4% auf 66,1 Punkte) den Index deutlich nach      Bestandsmieter und die weitverbreitete Praxis von Vertrau-
unten. Es zeigt sich aber, dass einige Assetklassen weniger      lichkeitserklärungen extern schwierig, eindeutige Trends für
negativ reagieren und sogar einen Aufwärtstrend seit dem         Mieten aufzuzeigen. Insgesamt sieht Müller International in
März-Crash verzeichnen können. Der Wohnungsmarkt zeige           London und in ganz Großbritannien Stagnation. Bei Core-
sich mit einer V-Formation in Richtung Vor-Coronazeit krisen-    Investments übersteige nach wie vor die Nachfrage das An-
fest. Er konnte im Vergleich zum Juni erneut einen positiven     gebot. Müller International erwartet deshalb auch nicht, dass
Trend (+3,3%) verzeichnen.                                       viele „Schnäppchen“ auf den Markt kommen werden.           ■

   Die Negativserie des Büroklimas setzte sich auch im Juli
fort. Nach einem Rückgang um 7,4% hat sich das Büroklima
                                                                  P e r s onali e
seit Jahresanfang auf den niedrigsten Wert seit März 2010
halbiert. Der Logistikimmobilienindex gab um 4,9% nach. Seit     Berlin   ■ Manfred Schoeps (76), „Erfinder“ der desaströsen
Januar 2020 verlor er aber insgesamt nur rund 6,5% und ist       LBB/IBV-Fondskonstruktionen der 90er-Jahre, hat den AR-
damit der mit Abstand kleinste Verlierer in der Krise. Auf       Vorsitz bei der GBI aus Altersgründen abgegeben. Der bishe-
niedrigem Niveau verzeichnete der Handelsklimaindex den          rige Vize Markus Beugel (60) übernimmt.
größten Anstieg (+17,9%) und übergibt damit die rote Laterne
an das Hotelklima, das noch einmal um 18,8% nachgab. Seit
                                                                  da s ne u e s t e in k ü r z e
Jahresbeginn bedeutet das ein Minus von rund 73%.          ■

                                                                 Bochum     Der Getränkelieferservice Durstexpress mietet
                                                                            ■

                                                                 12 700 qm im „Sirius Business Park Bochum“ von Sirius Fa-
London vor schwierigen Jahren                                    cilities.

Corona, Brexit und Politik lähmen          In den Marktpro-
                                            ■                    Frankfurt       Drees & Sommer hat sich in einem europa-
                                                                                 ■

gnosen für die europäische Immobilienwirtschaft wird aktuell     weiten Wettbewerb als Projektsteuerer für die Erweiterung
Großbritannien regelmäßig als negativer Ausreißer identifi-      und Sanierung der Bundesbank-Zentrale durchgesetzt. Das
ziert. Die unzureichende politische Reaktion auf Corona mit      Projekt umfasst die geplanten Neubauten mit insgesamt rund
anhaltenden katastrophalen Effekten gingen einher mit zu         100 000 qm BGF.
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