POS Packaging Displays - Das Magazin zum Point of Sale - POS kompakt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
POS Packaging · Displays IT · Multimedia Design · Ladenbau Das Magazin zum Point of Sale 7,80 Euro 13. Jahrgang www.pos-kompakt.net ISSN-Nr. 1867-173X 6 | 2020 Oktober Retail: Erst die Pflicht, dann die Kür – Worauf POS: Liebherr – Weltweit erster der Einzelhandel wirklich Wert legen sollte Monobrand Store von umdasch realisiert Kundenbindung: Mit Loyalty und Social Media ProSweets Cologne 2021: Interesse der aus Gelegenheitskäufern Stammkunden machen Aussteller übertrifft Erwartungen
Für hohe Absätze am POS Berichte über aufmerksamkeitsstarke Aktionen, Lösungen und Konzepte zur Absatzförderung am POS © Bild: bilderbox – Fotolia.com POS Das Magazin zum Point of Sale
EDITORIAL X Kundenbindung Thomas Weppler neu denken I n unserem Gastbeitrag auf den Seiten 6-9 von Michael Fischer, Dr. Kai Robert Kornmesser und Mark Mauermann zum Thema „Digitalisierung“ heißt es in der Einführung: „Vor allem im deutschsprachigen Raum ist immer noch sehr viel „Pilot“ und zu wenig „Standard“, was vor allem bestimmte Grundanforderungen der Verbraucher betrifft. Wer das sagt? Die Verbrau- cher selbst. Genau diese sind es, die in der neuesten IBM Studie ,Accelerating Digital Retail in DACH: A Consumer Perspective‘ einen interessanten Ein- blick zum aktuellen Stand der Digitalisierung des Einzelhandels liefern.“ Der Beitrag präsentiert auf Basis der Erkenntnisse durch die Studie interessante und wichtige Handlungsempfehlungen zum Thema „Digitalisierung“ und welche Dinge dabei aus Verbrauchersicht wirklich wichtig sind. Mit der sin- kenden Besucherfrequenz im stationären Handel, die bereits vor Corona für Thorsten Brandmann die Stores ein zunehmendes Problem waren, wird als mögliches Gegenmittel in Händlerkreisen immer häufiger die Erhöhung der Stammkundenzahl dis- kutiert und vielfach auch schon angestrebt. Daher haben wir in dieser Aus- gabe nicht zufällig gleich zwei Beiträge, die sich des Themas „Kundenbin- dung“ angenommen haben. Tobias Stelzer, Head of Sales Central Europe bei Bazaarvoice, kommentiert hierzu: „Der Einfluss von Bewertungen und Rezensionen betont die große Möglichkeit, die sich Brands hier bietet: Sie können das Feedback von Kunden nutzen, um ein besseres Kauferlebnis zu bieten, was sich in besseren Verkäufen und höherer Kundenloyalität aus- drückt.“ Gezeigt hat sich in der Bazaarvoice-Umfrage im Übrigen auch, dass TV-Werbung bei der Kundenbindung kaum noch eine Rolle spielt: lediglich vier Prozent der Befragten bestätigten, dass sie dadurch überzeugt wurden. Es ist also höchste Zeit für Marken und Handel, Kundenbindung neu zu denken und die Zahl der Stammkunden zu erhöhen. Die Möglichkeit dazu bieten z.B. Loyalty-Programme. Diese sollten aber heute auf jeden Fall dem Prinzip „Mobile First“ folgen und Social Media-fähig sein. Dies betonen die Loyalty- Experten von Ingenico Marketing Solutions, die Anfang des Jahres mit Loy- alty Harbor“ eine Plattform zur professionellen Steuerung von Kundenbin- dungskonzepten entwickelt haben. Mehr dazu in unserem Beitrag auf den Seiten 14 -17. Auch wenn viele Unternehmen mit einem gewissen Unbehagen in Richtung Herbst und Winter blicken, so wünschen wir allen unseren Lesern, dass der ökonomische Aufwärtstrend weiter anhält und die Lektüre zahlreiche interessante Anregungen, Beispiele und Produkte aus dem breiten Themenfeld des „Point of Sale“ für Sie bereithält. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich! POSkompakt 6.2020 | 3
Kundenbindung: Mit Loyalty und Social Media aus Gelegenheitskäufern POS: Liebherr – Weltweit erster Monobrand Store Stammkunden machen Seite 14 von umdasch realisiert Seite 18 Inhalt 6.2020 STRATEGIEN & MÄRKTE Retail Erst die Pflicht, dann die Kür – Worauf der Einzelhandel wirklich Wert legen sollte 6 MARKETING & KOMMUNIKATION Design Thinking Free Creativity: Kreativität ist tot, es lebe die Kreativität 10 CRM Markentreue nach Corona 12 PRAXIS & TECHNIK Kundenbindung Mit Loyalty und Social Media aus Gelegenheitskäufern Stammkunden machen 14 IT & MULTIMEDIA IT News Neuigkeiten aus den Bereichen IT und Multimedia 17 4 | POSkompakt 6.2020
Shop Design: Mono-Labelshop für TITAN® Deutscher Verpackungspreis 2020: Reisegepäck eröffnet Seite 20 Beste Innovationen des Jahres gekürt Seite 21 LADENBAU & DESIGN POS Liebherr: Weltweit erster Monobrand Store von umdasch realisiert 18 Shop Design Mono-Labelshop für TITAN® Reisegepäck eröffnet 20 MESSEN & EVENTS Deutscher Verpackungspreis 2020 Beste Innovationen des Jahres gekürt 21 ProSweets Cologne 2021 ProSweets Cologne 2021 auf Vorjahreskurs: POS Packaging · Displays IT · Multimedia Design · Ladenbau Interesse der Aussteller übertrifft Erwartungen 22 Das Magazin zum Point of Sale 7,80 Euro 13. Jahrgang www.pos-kompakt.net ISSN-Nr. 1867-173X 6 | 2020 Oktober RUBRIKEN Editorial Vorwort 3 Retail: Erst die Pflicht, dann die Kür – Worauf der Einzelhandel wirklich Wert legen sollte POS: Liebherr – Weltweit erster Monobrand Store von umdasch realisiert Kundenbindung: Mit Loyalty und Social Media ProSweets Cologne 2021: Interesse der aus Gelegenheitskäufern Stammkunden machen Aussteller übertrifft Erwartungen Aktuell Titelseite: Personalien 24 Liebherr eröffnete am 20. August 2020 im ICON-Tower direkt am Wiener Hauptbahnhof Meldungen über Marken, Handel und Agenturen 26 seinen weltweit ersten Monobrand Store. Auf über 170 Quadratmetern wird dort die ganze Welt der Liebherr Kühlgeräte präsentiert. Das Service emotional gestaltete Store Design kommt POS-Dienstleister von A-Z 30 gemeinsam mit zahlreichen integrativen digitalen Lösungen und dem Ladenbau von Letzte Seite umdasch The Store Makers. Vorschau, Impressum 34 POSkompakt 6.2020 | 5
STRATEGIEN & MÄRKTE Retail der Verbraucher schon froh ist, wenn Erst die Pflicht, dann es eine halbwegs übersichtliche Online-Präsenz mit einem passablen Sortiment gibt, sehr schwer vorstell- die Kür – Worauf der bar. Hier definiert sich mehr oder weniger alles über den Preis. Das mag zum Teil an der Verbrauchererwar- Einzelhandel wirklich tung liegen, wie die Studie gezeigt hat. Während über die Hälfte der Befragten – generationenübergreifend – in den Bereichen Elektronik, Mode Wert legen sollte und Haushalt ein Omnichannel- Angebot erwartet, sind es im Bereich Lebensmittel, in dem zudem auch Von Michael Fischer, Dr. Kai Robert nik. Die zentralen Ergebnisse zeich- noch viel mehr Wert auf den Einkauf Kornmesser und Mark Mauermann. nen ein schönes Bild der aktuellen vor Ort oder wenigstens die „einfa- Verbrauchereinstellungen im deutsch- che“ Bestellung von Lebensmitteln Ü ber die Digitalisierung des Ein- sprachigen Raum, das sich im inter- online mit Lieferung nach Hause zelhandels, die passenden nationalen Vergleich sicherlich leicht gelegt wird, weitaus weniger. Omnichannel-Strategien, die richtige unterscheidet, allerdings auch „lokale Digitale und innovative Gewichtung des Offline- und Bedürfnisse“ in den Fokus rücken Online-Geschäfts und vieles mehr lässt. So ist es – wenn man die deut- Services sind keine Frage wird schon jahrelang diskutiert. Teil- sche Mentalität kennt – nicht allzu der Generation weise ist auch schon einiges passiert, verwunderlich, dass der Preis und das Generell sind die Generationenunter- und es gibt eine Reihe von durchaus Sortiment immer noch die wichtigs- schiede in vielen Kategorien wesent- interessanten und bereits erfolgrei- ten Entscheidungskriterien für den lich geringer als oft angenommen, chen Pilotprojekten. Dennoch ist es Einkauf bei einem bestimmten Anbie- auch in Bezug auf digitale und inno- vor allem im deutschsprachigen ter sind. Vor allem im Lebensmitte- vative Services. Danach streben bei- Raum noch sehr viel „Pilot“ und zu leinzelhandel spiegelt sich das deut- spielsweise noch nicht einmal 40 Pro- wenig „Standard“, was vor allem lich wider, da beides immer noch die zent der Befragten. Viel wichtiger ist bestimmte Grundanforderungen der wesentlichen Unterscheidungsmerk- ihnen eine existierende und sauber Verbraucher betrifft. Wer das sagt? male der zahlreichen Anbieter sind. aufgesetzte Basis mit einigen Grund- Die Verbraucher selbst. Genau diese Jede Woche ein neuer Prospekt, jede angeboten, die für sie selbst schon sind es, die in der neuesten IBM Stu- Woche ein neuer Preiskampf mit zum Standard gehören sollten, aber die „Accelerating Digital Retail in Kombi- und XXL-Angeboten, bei noch längst nicht etabliert sind. So DACH: A Consumer Perspective“ denen um jeden einzelnen Cent werden hier vor allem „einfache“ einen interessanten Einblick zum gefeilscht wird. Die Kreativität kennt Kauf- und Informationsangebote wie aktuellen Stand der Digitalisierung hier keine Grenzen, wie allein die Online-Coupons für Rabatte im des Einzelhandels liefern. Dabei aktuelle Angebotsflut und Preisge- Geschäft oder Bar- oder QR-Codes wurde deutlich herausgestellt, staltung rund um die Mehrwertsteu- für mehr Information zu Produkten worauf der Einzelhandel wirklich ersenkung zeigt. Dennoch lässt sich im Geschäft genannt, wobei aller- achten sollte. der Verbraucher mit zusätzlichen dings auch Produktbewertungen auf digitalen Angeboten stärker binden. der Webseite wünschenswert wären. Die wesentlichen Wie gut das funktioniert und warum Genauso wie die Möglichkeit, vor Erkenntnisse das den Preis auch einmal ausstechen dem physischen Kauf online überprü- Im Fokus der Studie, für die im letz- kann, zeigt das Beispiel Amazon: Das fen zu können, wie voll es in dem ten Jahr über 2.000 Verbraucher in Sortiment ist riesig, der Preis aber Geschäft ist. Zur „Basis“ gehören Deutschland, Österreich und der nicht immer der kleinste. Dennoch auch Angebote für die immer wichti- Schweiz nach ihren persönlichen greifen viele Amazon-Kunden trotz- ger werdende letzte Meile, bei denen Bedürfnissen und Vorlieben im Ein- dem zu, da das Handling via Web- das Retouren-Handling im Geschäft zelhandel sowohl offline als auch seite oder App sehr einfach ist und die sowie Click-and-Collect-Angebote online befragt wurden, standen die Liefergeschwindigkeit – vor allem als genannt werden. Das zeigt eindeutig, Bereiche Lebensmittel, Arzneimittel, Prime-Kunde – unschlagbar. Das ist dass die Konsumenten schon längst Mode, Haushaltswaren und Elektro- im Lebensmitteleinzelhandel, bei dem wissen, wie ein funktionales Grund- 6 | POSkompakt 6.2020
Retail STRATEGIEN & MÄRKTE X angebot für sie aussehen müsste. einfaches Zusatzinformationsange- rieren. Die Grundversorgung mit Besondere, technologisch fortschritt- bot. Dabei sind es laut Studie gerade Lebensmitteln und Arzneimitteln liche digitale Services wie Augmented die digitalen Services, die die Rele- war jedoch das wichtigste. Hier zeig- Reality-Anwendungen (AR-Anwen- vanz eines Einzelhändlers erhöhen ten sich schnell die Versäumnisse der dungen) im Geschäft oder die Bezah- können. Nur sollte eben das Basisan- letzten Jahre. Vermeintlich gab es in lung per Gesichtsscan werden laut gebot stimmen. Kein Verbraucher der Vergangenheit nur wenig Anlässe Studie dagegen als weniger wichtig wird wegen einer fancy AR-Anwen- zur Realisierung einer Omnichan- erachtet. Allein schon die Nutzung dung oder einer sonstigen technolo- nel-Präsenz auf Basis einer skalierba- von Smartphones vor und während gischen „Spielerei“ ein Einzelhan- ren Plattform. Dies wurde häufig des physischen Einkaufs ist im delsgeschäft ansteuern, wenn er von damit begründet, dass die damit ver- deutschsprachigen Raum sehr viel dessen Basisangebot schon ent- bundenen Investitionen und laufen- geringer als im Vergleich zu vielen täuscht ist. den Kosten zu hoch seien, sodass internationalen Studien. „Da habt ihr weiter am nächsten Wochenange- es doch!“, könnte so mancher Einzel- Und dann kam Corona bots-Prospekt gefeilt wurde. Wer vor händler nun sagen. „Die wollen das Die Corona-Pandemie, die Anfang allem in Zeiten des Lockdowns doch gar nicht!“ Dies mag jedoch ein 2020 auch hierzulande ihren Lauf wenig mobil war oder zur Risiko- Trugschluss sein. Blicken wir auf die nahm, hat noch einmal zusätzliche gruppe gehörte, war beispielsweise allgemeine technologische Entwick- Brisanz in das ganze Thema auf flexible Lieferangebote angewie- lung und den Stand der Digitalisie- gebracht. Während sich die Studien- sen. Diese waren jedoch kaum vor- rung des Privatlebens und nicht nur ergebnisse auf die Vor-Corona-Zeit handen, und so gilt der Dank den auf die reinen Studienergebnisse, lässt beziehen, dürften sich die Ergebnisse vielen freiwilligen Helfern aus der sich das sicher besser einordnen. im Hinblick auf die mangelnde Digi- Familie oder Nachbarschaft, die für Warum werden Smartphones für Ein- talisierung und das Fehlen von zahl- andere mitsorgten, da es vor allem käufe kaum genutzt? Die Antwort reichen „Standard“-Angeboten im der Lebensmitteleinzelhandel nicht könnte einfach lauten: wo kein Ange- Online-Bereich noch einmal ver- leisten konnte. Zumindest einige bot, da kein Anreiz (von den „Emp- stärkt haben. Corona hat der gesam- Anbieter des täglichen Bedarfs konn- fangsmöglichkeiten“ in bestimmten ten Einzelhandelsbranche plötzlich ten noch relativ zeitnah reagieren, Geschäften ganz zu schweigen). Wäh- den Spiegel vorgehalten in punkto wie das Beispiel dm zeigte, die recht rend Carrefour in Frankreich bei- Flexibilität und Handlungsfähigkeit. schnell ein Click-and-Collect-Ange- spielsweise die komplette Lieferkette Klar muss hier nach Relevanz unter- bot ausrollen konnten. Das funktio- bestimmter Produkte über einen ein- schieden werden. Mode und Elektro- niert allerdings auch nur mit vorhan- fachen QR-Code-Scan im Geschäft nik standen plötzlich weniger im dener Online-Präsenz und im zugänglich macht, gibt es hierzulande Fokus des Verbrauchers, die meisten Zusammenspiel mit einem funktio- wenig Anreize, das mobile Gerät ein- Unternehmen waren hier bereits mit nalen Warenwirtschaftssystem und zusetzen, weder für In-Store-Preisver- dem Online-Geschäft einigermaßen weiteren entscheidenden Backoffice- gleiche, noch für wenig vorhandene gut aufgestellt und konnten zumin- Systemen. Andere technologische Rabatt-Aktionen oder auch nur ein dest teilweise Umsatz darüber gene- Möglichkeiten, die zunächst viel- Kaufverhalten unterschiedlicher Altersgruppen bei den wichtigsten Konsumgütern POSkompakt 6.2020 | 7
STRATEGIEN & MÄRKTE Retail leicht noch als „Spielerei“ oder Lieferfristen waren mehrere Tage zu betrachten und zu bewerten. „ferne Utopie“ abgetan wurden, noch vor einigen Jahren überhaupt Dazu gehört zunächst einmal die wären plötzlich wünschenswert kein Problem. Dann kam Amazon Klärung der Fragen: Wer kauft bei gewesen, beispielsweise die vollau- mit seinem Prime-Angebot. Fortan mir überhaupt wann, wo und was tomatische Warenerfassung und wird die Lieferung am nächsten ein? Welchen Prozess durchläuft er funktionierende mobile Bezahlver- oder höchstens noch am übernächs- dabei und wie kann ich ihn auf den fahren, die die Grüppchenbildung ten Tag erwartet. Der Same-Day- einzelnen Stufen seiner Reise unter- an den Kassen und damit die physi- Delivery-Trend wird dies noch ver- stützen, offline sowie online? schen Kontaktpunkte der Menschen stärken. Alles darüber führt bereits Decathlon ermöglicht in seinen noch weiter reduziert hätten. heute zu so manchem Abbruch des „Connect“-Filialen seinen Kunden Zumindest etablieren sich Self- Einkaufsprozesses. Was ist somit, beispielsweise nicht nur, die Pro- Checkout-Stationen mehr und wenn es plötzlich auch im Lebens- dukte ihrer Wahl über eine AR- mehr. Es wird vor allem hier Zeit mittelbereich einen Anbieter wie Anwendung zu erleben, sondern für ein Umdenken, um für ähnlich Amazon gibt, sei es ein bestehender eine Vielzahl von Dienstleistungen gelagerte Krisen vorbereitet zu sein. Anbieter, der sich entsprechend auf- mit der mobilen App als zentralem Derartige Krisen sind nach Ein- stellt oder ein vollkommen neues Element zu nutzen. Dazu gehören schätzung von Virologen und Öko- Unternehmen, das in den Markt ein Produktfinder für online ausge- logen in der Zukunft in regelmäßi- drängt? Und was passiert dann spä- suchte Artikel, In-Store-Navigation gen Abständen zu erwarten. testens in einer erneuten Krise, für die schnelle und genau Lokali- wenn dieser Anbieter von heute auf sierung ihres Produkts, mehr Infor- Es beginnt an der Basis morgen in der Lage ist, alle Register mation zu Produkten über den Scan Die Corona-Krise ist aber längst über alle Kanäle hinweg zu ziehen von (RFID-)Etiketten sowie auch nicht der einzige Grund, warum und seine Kundschaft optimal und die Bezahlung via App. Alles sich der Einzelhandel spätestens in jeder Lebenslage zu versorgen? Schritte, die das Einkaufserlebnis jetzt Gedanken über seine Zukunft Für den Einzelhandel ist es somit des Kunden einfacher und effektiver machen sollte, allen voran der unumgänglich, vier wesentliche gestalten. Zudem können die Kun- Lebensmitteleinzelhandel. Selbst- Erkenntnisse aus der IBM Studie zu den via App Sportgemeinschaften verständlich hat speziell dieser mit verinnerlichen und umzusetzen: beitreten, was einen Community- extrem geringen Margen zu kämp- Get the basics right! Die Grundla- Effekt mit sich bringt. Im Set mit fen, die oft nur durch enorme gen der Digitalisierung müssen rich- einer Reihe von Lieferoptionen für Abnahmemengen herauszuholen tig gelegt sein. Hierbei wird es die letzte Meile bindet das die Kun- sind. Das wird auch so bleiben, jedoch keinesfalls genügen, zu ver- den dauerhaft. wenn sich alles in dem bisherigen suchen, bestimmte Services und Für die Identifikation der Kun- Preis-Dumping-Kreislauf weiter- Angebote einfach auf die bestehen- denwünsche dienen moderne Ana- dreht und das Schweineschnitzel den organisatorischen und techno- lytics-Werkzeuge. Was Kunden mal hier und nächste Woche da für logischen Strukturen aufzusetzen. sagen ist das eine, was sie wirklich einen schmalen Kilopreis zu haben Es wird einerseits Zeit, mit den wollen das andere – hier gilt es zwi- ist. Die Elektronik- und die Mode- immer noch vielerorts existenten schen den Zeilen zu lesen und neue branche haben eine extreme Zeiten- Altsystemen aufzuräumen und sich Dienstleistungen zu identifizieren wende bereits hinter sich. Amazon Gedanken über ein funktionieren- und auszuprobieren. So gilt es auch, und Zalando sind aus beiden Berei- des Basis-Setup zu machen, das eine mehr Mut für Testpiloten zu haben, chen nicht mehr wegzudenken und kanalübergreifende Vernetzung und selbst wenn diese vielleicht nicht bilden nun eine starke Säule in die- ineinandergreifende Services ermög- immer das gewünschte Ergebnis sen Segmenten, während sich alle licht. Eines, dass auch die Möglich- bringen, weil die Kunden bestimmte Konkurrenten fragen, wie sie sich keit eröffnet, die Kunden mit Angebote doch nicht annehmen. dagegen positionieren sollen. Die Zusatzdienstleistungen an sich zu Keine Entwicklung ist besser als die Frage lautet: wann passiert das im binden und stetig neu positiv zu gemeinsame Erfahrung mit dem Lebensmitteleinzelhandel? Das ver- überraschen – nicht nur in Zeiten Kunden. Die Erkenntnisse aus jedem meintliche fehlende digitale einer Corona-Pandemie. dieser Projekte können alle Folge- „Bedürfnis“ der Kundschaft muss Das Omnichannel-Kundenerleb- projekte positiv beeinflussen. nicht bedeuten, dass es nicht irgend- nis muss aktiver gestaltet und gelei- Die Kundenbeziehung ist eine wann zum Bedürfnis oder Verlan- tet werden, um näher beim Kunden gemeinsame Reise in die Zukunft, gen wird, wenn bestimmte Ange- zu sein; hierbei sind alle Aktionen die niemals endet. Auf dieser wer- bote plötzlich da sind. Bei den stets aus der Perspektive des Kunden den die digitalen Angebote umso 8 | POSkompakt 6.2020
Retail STRATEGIEN & MÄRKTE X besser angenommen werden, je „Während die Kunden schon längst wissen, was sie von mehr die Menschen in deren Gestal- ihren Einzelhändlern erwarten, ist es umgekehrt noch viel zu tung über Lern- und Testphasen ein- wenig der Fall. Die Studienergebnisse haben gezeigt, dass gebunden werden. Es ist in unserer schnelllebigen Zeit eine Utopie, ein es hierzulande vor allem um eine funktionierende Basis von ganz bestimmtes Omnichannel- digitalen Angeboten geht wie etwa online buchbare Setup anzustreben, selbst wenn es Optionen für die letzte Meile, die der Verbraucher gerne zunächst hervorragend funktio- schon als „Standard“ betrachten möchte, die für die Händler niert, und dann davon auszugehen, aber oft noch in der Zukunft liegen.“ dass dieses Modell über einen länge- ren Zeitraum genauso funktionieren wird. Die stete Evaluation und Neu- bewertung der Maßnahmen wird ab einer guten Tierpension – das alles Projekten. Ein Beispiel ist der digi- sofort zum festen Bestandteil der sollen Haustierhalter zukünftig bei tale Mitarbeiterassistent MIA, der Geschäftsführung. Fressnapf finden, ganz gleich über sowohl auf mobilen Endgeräten im welchen Kontaktpunkt. Um diese Geschäft als auch im Backoffice Niemand ist allein – Ziele zu erreichen und um neben genutzt werden kann. Dank MIA die Fressnapf Gruppe dem Aufbau einer agilen Organisa- kann das Personal zu jederzeit macht es vor tion auch den Aufbau einer digitalen schnell und kompetent Auskünfte Selbstverständlich ist es leicht Plattform voranzutreiben, arbeitete zu Kundenanfragen geben. gesagt, die genaue Geschäfts- und Fressnapf mit IBM iX, der globalen Kundenanalyse einzufordern. Dazu Digitalagentur unter dem Dach von Fazit noch mittels Analyseprozessen und IBM. Entscheidend für diese Koope- Während die Kunden schon längst -werkzeugen, die vielleicht noch nie ration war der Ansatz, der über die wissen, was sie von ihren Einzel- angewendet wurden. Speziell in Seg- bloße Entwicklung bestimmter digi- händlern erwarten, ist es umgekehrt menten, in denen die Unterschei- taler Lösungen hinausgeht, da eine noch viel zu wenig der Fall. Die Stu- dungsmerkmale zunächst als eher erfolgreiche digitale Transformation dienergebnisse haben gezeigt, dass gering betrachtet werden. Doch nie- weit mehr ist als die Aneinanderrei- es hierzulande vor allem um eine mand ist allein. Für diesen wichti- hung von Webshop und digitalem funktionierende Basis von digitalen gen ersten Schritt, die „Selbstfin- Verkaufsassistenten. Angeboten geht, wie etwa online dung“ und die Definition von Es ging auch für die Fressnapf- buchbare Optionen für die letzte Strategie und potentiellen Maßnah- Gruppe darum, das Geschäftsmo- Meile, die der Verbraucher gerne men, die noch weit vor der Techno- dell neu zu denken und Verände- schon als „Standard“ betrachten logiebeschaffung liegen (ist es rungsprozesse aktiv zu gestalten. möchte, die für die Händler aber oft andersherum, geht es grundsätzlich Dafür mussten sowohl unternehme- noch in der Zukunft liegen. Oder schief), gibt es Partner und Modelle, rische als auch gestalterische Kom- einfach nur die Möglichkeit, eine die unterstützen können. petenzen zusammengebracht wer- Lebensmittelbestellung komplett Beispielsweise stand die Fress- den. Mit dem Credo „Business by online durchzuführen. Kundenbin- napf-Gruppe vor einer ähnlichen Design“ und dem Methodenset der dung wird so allerdings kaum funk- Herausforderung. Im Jahr 2025 IBM Garage arbeiten die Teams von tionieren, vor allem nicht in Zeiten möchte das Unternehmen der IBM iX weltweit nach einem konse- einer Corona-Pandemie, die vielen Ansprechpartner Nr. 1 für alle The- quent benutzerorientierten sowie Einzelhändlern vor Augen geführt men rund um das Haustier sein – kollaborativen Modell, das den hat, was sie in den letzten Jahren off- und online. Die Basis soll eine Kunden von Beginn an in den Pro- getan oder versäumt haben. Wohl- datengetriebene professionelle und zess einbezieht. gemerkt: im „Standardbereich“. persönliche Kundenberatung lie- Eines der Ergebnisse dieser Ausgefallenere technologische fern, die entlang der Kundenbedürf- Methode für die Fressnapf-Gruppe Anwendungen sind hingegen zwar nisse und des Lebenszyklus des ist der Ausbau digitaler Tools für sowieso noch wenig gefragt, aller- Haustieres ausgerichtet ist. Ob Mitarbeiter und Kunden, deren dings verwundert das nicht – kon- Informationen zu bestimmten Umsetzung nun vor beiden Partnern textuell betrachtet. Möchte der Heimtier-Ernährungsweisen, Fra- liegt. Diese werden mit Hilfe von Kunde doch schließlich sagen: gen zu Hundeschulen, Tipps für die Microservices implementiert und „Zeigt mir erst einmal, dass ihr die Tierpflege daheim oder die Suche ermöglichen somit eine Wiederver- Pflicht könnt, bevor wir zur Kür nach dem nächsten Tierarzt oder wendbarkeit in weiteren digitalen kommen.“ POSkompakt 6.2020 | 9
MARKETING & KOMMUNIKATION Design Thinking Free Creativity: Kreativität ist tot, es lebe die Kreativität Der Innovationshype und der Versuch, Kreativität ökonomisch verfügbar zu machen, führen nicht zu mehr, sondern zu weniger Kreativität. Worauf es – gerade in der Post-Corona-Ökonomie – ankommt, um Kreativität unternehmerisch sinnvoll zu integrieren, zeigt die neue Studie „Free Creativity“ des Zukunftsinstituts. K reativität scheint heute ein Muss für ökonomischen Erfolg zu sein. Design Thinking ist en Hoffnung dahinter: mehr Kreativi- tätsmanagement gleich mehr Umsatz. Die Folge ist ein Zwang zur ativität verloren geht. „Kreativität ist heute Methoden-Hype zugleich Produkt des Kapitalismus und vogue, Unternehmen investieren Kreativität, für Unternehmen wie – alles wird als Kreativität verkauft. Unsummen in physische Kreativi- für Beschäftigte, bei dem die eigent- Genauer betrachtet ist Kreativität tätsräume und Workshops. Die liche Bedeutung und Kraft von Kre- heute aber vor allem eines: Ima- Foto: Adobe Stock 10 | POSkompakt 6.2020
Design Thinking MARKETING & KOMMUNIKATION geaufhübschung und Fassaden- „Wo Unternehmen sich heute noch mit der Frage beschäftigen, management“, sagt Studienleiterin wie sie ihre Organisation und ihre Beschäftigten noch kreativer Verena Muntschick. „In dieser machen können, wie sie Kreativität herstellen, einfangen, Form bröckelt Kreativität zuse- hends. Deshalb ist es Zeit, sich fördern können, heißt es in Zukunft, genau diese Ansätze einer zurückzubesinnen auf die Urfunk- kritischen Betrachtung zu unterziehen. Dringlicher wird tion von Kreativität – als Strategie vielmehr die Frage: Was kommt nach dem Hype um Kreativität der Realitätsbewältigung.“ als ökonomische Leistungsmaschine?“ Wie Kreativität Unternehmen in Zukunft weiterbringt orientieren sich nicht primär daran, chenbar, weil sie sich häufig in Kreativität ist die Basis kultureller wie sehr sie beeindrucken oder wie einzigartigen Einfällen zeigt, Entwicklung und das Erfolgs- viel Aufmerksamkeit sie auf sich zie- hervorgebracht durch inspirierte geheimnis menschlicher Evolution. hen. Sie sind stattdessen konsequent Akte. Deshalb werfen Künstliche Um diese Kraft unternehmerisch voll ausgerichtet auf Sinnfragen, Motive Intelligenzen, die künstlerisch- entfalten zu können, muss Kreativität und menschlichen Nutzen, indem musische Praktiken beherrschen, vom unmittelbaren ökonomischen Kreativität bewusst in diesen Kon- grundlegende Fragen auf: Lässt sich Zwang und Zweck befreit werden. texten einen offenen Raum und Zeit Kreativität durch Algorithmen Denn nur dort, wo frei gedacht wer- zur Entfaltung bekommt – und so mathematisieren? Eine finale Ant- den kann, wird starke kreative Ener- auf ihre Urfunktion zurückgeführt wort steht zwar noch aus, aber gie frei. Zukunftsgewandte Kreativi- wird. Nur so entsteht strategische alles deutet darauf hin, dass Men- tät dekonstruiert Realität und öffnet Innovationskompetenz für die Sinn- schen sich mit ihrer Unberechenbar- den Blick für alternative Entwürfe märkte von morgen. keit und Intuition aus kreativen von Wirklichkeit und Wege in die These 2: Kreativität braucht mehr Prozessen nicht wegrationalisieren Zukunft. Das heißt auch: Free Creati- Möglichkeitsräume, nicht mehr lassen. vity braucht Unproduktivität, um Management. Bildung fokussiert These 4: Ohne freie Kreativität produktiv zu sein. künftig auf eine Balance zwischen keine gesellschaftliche Evolution. Wo Unternehmen sich heute noch einem kritischen Umgang mit Wis- Der schillernde Begriff Kreativität mit der Frage beschäftigen, wie sie sen und der Möglichkeit zur freien verblasst in der Wirtschaft. Somit ihre Organisation und ihre Beschäf- kreativen Entfaltung von Menschen. löst sich Kreativität mehr und mehr tigten noch kreativer machen kön- Akteure im Bildungs- und Weiterbil- von ihrer Funktion, lediglich auf nen, wie sie Kreativität herstellen, dungsbereich werden zu Ermögli- ökonomischen Erfolg fokussierte einfangen, fördern können, heißt es chern und Begleitern bei diesem Pro- Innovationen zu produzieren, in Zukunft, genau diese Ansätze zess. HR wandelt sich von Human und wird Teil einer post-individuel- einer kritischen Betrachtung zu Resources zu Human Relations: In len Grundhaltung. Kreativität fin- unterziehen. Dringlicher wird viel- zukunftsorientierten Unternehmen det wieder mehr Raum im Wir, mehr die Frage: Was kommt nach steht nicht mehr die Förderung der das gestalten möchte, und weniger dem Hype um Kreativität als öko- Kreativität von Mitarbeitern und im Ich, das sich darstellen muss – nomische Leistungsmaschine? Mitarbeiterinnen im Mittelpunkt, es geht weniger um das ständig sondern ihre Begleitung bei der Ent- Neue und mehr um das 4 Thesen zur Kreativität wicklung von unterschiedlichen fantasievolle Andere. Zukunfts- der Zukunft Skills und Fachwissen sowie von gewandte Kreativität dekonstruiert These 1: Kreativität ist kein Instru- gemeinsamen Werten. Realität und öffnet den Blick ment zur Gewinnmaximierung, son- These 3: KI ist eine Inspirationsma- für alternative Entwürfe von Wirk- dern Quelle sinnhafter Innovatio- schine für menschliche Kreativität. lichkeit und Wege in die Zu- nen. Zukunftsfähige Innovationen Kreativität gilt vielen als unbere- kunft. POSkompakt 6.2020 | 11
MARKETING & KOMMUNIKATION CRM Markentreue nach Corona Vier von fünf Verbrauchern weltweit wollen neuen Brands auch über den Lockdown hinaus verbunden bleiben W eltweit haben 39 Prozent der Verbraucher während des Corona-bedingten Lockdowns Pro- Kauf neuer Brands angeführt wer- den, sind verbesserungswürdige nel-Strategie für alle Anbieter ist. Interessanterweise spielt TV-Wer- bung fast keine Rolle mehr. Denn Nachhaltigkeitsaspekte (25 Pro- dukte neuer Marken gekauft und zent), die erneute Verfügbarkeit obwohl viel Zeit zu Hause verbracht beachtliche 88 Prozent werden auch gewohnter Marken (25 Prozent) wurde, sagen lediglich vier Prozent weiterhin Kunden dieser Marken oder Qualitätsdefizite (19 Prozent). der Befragten, dass sie davon über- bleiben. Dies ist das Ergebnis einer zeugt wurden. Viel wichtiger sind Umfrage von Bazaarvoice, einer der Produktabonnements mittlerweile Rezension und Bewer- führenden Anbieter von Kundenre- nehmen zu tungen anderer Kunden, die für 13 zensionen und User-Generated Con- Aufgrund geschlossener Geschäfte Prozent der Verbraucher das ent- tent (UGC). Die „Verhalten, das und leerer Supermarktregale stieg scheidende Argument für einen Kauf bleibt“-Studie bietet Einblicke in die die Nachfrage nach bestimmten in den nächsten drei Monaten sind. Shopping-Gewohnheiten von mehr Produkten zu Beginn der Corona- Die Fähigkeit, in Zeiten der vollen als 8.000 Verbrauchern aus den Pandemie in ungeahnte Höhen. 17 Digitalisierung effektiv zu kommu- USA, Großbritannien, Kanada, Prozent der Deutschen griffen wäh- nizieren, wie ein Produkt funktio- Frankreich, Australien und Deutsch- rend dieser Zeit auf Angebote niert, aussieht und sich anfühlt, ist land und beschäftigt sich mit zurück, die z.B. Lebensmittel oder für Marken und Einzelhändler von Trends, die sich auch nach dem Hygieneartikel im Abonnement entscheidender Bedeutung. Während Lockdown halten werden. angeboten haben. Wie bei neuen des Lockdowns nutzten 34 Prozent Marken überzeugen die Angebote der 18- bis 44-jährigen Verbraucher Neugierige Verbraucher nachhaltig, denn 87 Prozent der die Apps von Unternehmen für wei- stoßen auf neue Marken Verbraucher in Deutschland gaben tere Informationen und 28 Prozent Während der Corona-bedingten an, ihre Abos auch weiterhin nutzen traten mittels Chatbots mit den Mar- Beschränkungen haben in Deutsch- zu wollen. Gründe hierfür sind der ken in Kontakt. land 53 Prozent der Verbraucher Convenience-Faktor (40 Prozent), Tobias Stelzer, Head of Sales Cen- mehrmals pro Monat online einge- regelmäßige Lieferungen (34 Pro- tral Europe bei Bazaarvoice, kom- kauft, 33 Prozent sogar mindestens zent) und die Ersparnis gegenüber mentiert: „Amazon war der große einmal pro Woche. Besonders junge Einzelkäufen (32 Prozent). Für 15 Gewinner der vergangenen Monate. Konsumenten nutzten Online-Ange- Prozent der Käufer zwischen 18 bis Die sich ändernden Kaufgewohnhei- bote, ein Fünftel aller 18- bis 54 Jahren war zudem die Verfüg- ten sind aber eine Chance für alle 24-Jährigen shoppte mehrmals pro barkeit von Kundenrezensionen ein Marken, neue Kunden zu gewinnen, Woche im Internet. Junge Verbrau- ausschlaggebender Faktor, weiter- die dem Unternehmen dann auch cher waren auch besonders experi- hin das Abo zu beziehen. weiterhin treu bleiben. Der Erfolg mentierfreudig: die Hälfte von von Abonnements beweist den rapi- ihnen kaufte Produkte neuer Mar- Neue Technologien beim den digitalen Wandel, den wir aktu- ken, während bei den über 65-Jähri- Kundenkontakt auf dem ell durchlaufen. Junge Verbraucher gen nur zwölf Prozent diesen Schritt Vormarsch sind wirkungsvolle Influencer und wagten. Die Deutschen schauen auf den Preis. ihre Aktivität in sozialen Netzwer- 86 Prozent der Deutschen geben 35 Prozent gaben an, dass der Preis ken spielt eine große Rolle dabei, an, dass sie Marken, die sie erstmals der zentrale Faktor bei der Kaufent- Kunden eine Stimme zu geben, um während des Lockdowns gekauft scheidung sei. Aber auch die Mög- Erfahrungen mit Marken auszutau- haben, auch weiterhin treu bleiben lichkeit, das Produkt online kaufen schen. Der Einfluss von Bewertun- wollen. Wenn also eine neue Marke zu können (16 Prozent), bzw. die gen und Rezensionen betont die gekauft wurde, hat sie sehr wahr- Verfügbarkeit des Produktes (15 Pro- große Möglichkeit, die sich Brands scheinlich einen neuen Kunden zent) sind wichtig. All das unter- hier bietet: Sie können das Feedback gewonnen. Gründe, die gegen den streicht wie essentiell eine Omnichan- von Kunden nutzen, um ein besseres 12 | POSkompakt 6.2020
CRM MARKETING & KOMMUNIKATION Kauferlebnis zu bieten, was sich in besseren Verkäufen und höherer Kundenloyalität ausdrückt.“ „Die sich ändernden Kauf- gewohnheiten sind eine Chance Ein Blick voraus für alle Marken, neue Kunden zu Es steht außer Frage, dass es einen beispiellosen Wandel gewinnen, die dem im Verbraucherverhalten gegeben hat, der sich nachhal- Unternehmen dann auch tig auf die Einzelhandelsbranche auswirken wird. Noch bis Ende Oktober werden 50 Prozent der deutschen Ver- weiterhin treu bleiben.“ braucher wahrscheinlich online einkaufen, wobei sich Tobias Stelzer, Head of Sales Central 62 Prozent aller Deutschen beim Online-Shopping wohl Europe bei Bazaarvoice fühlen. Das Aufsuchen stationärer Geschäfte ist für viele Ver- in die Geschäfte zurückkehren, wird es wichtig sein, die braucher mit Ängsten verbunden, nur 24 Prozent wür- Käufer online und offline zu erreichen und sie vor ihrem den sich bei einem Besuch vor Oktober wohl oder sehr Besuch mit Produktinformationen zu versorgen. Ein wohl fühlen. Folgende Faktoren für einen Besuch gilt es Omnichannel-Ansatz ermöglicht nicht nur eine stärkere für Händler zu beachten: 47 Prozent wünschen sich gut Verbindung mit den Verbrauchern, sondern schafft auch umgesetzte Hygiene- und Abstandskonzepte, für 32 ein nahtloses Erlebnis.“ Prozent sind Angebote und Vouchers ein Grund für einen Besuch und 29 Prozent wollen Informationen zur Anzeige Verfügbarkeit von Produkten. „Händler und Marken müssen sich den Prioritäten der Verbraucher anpassen und umfassend über ihre Geschäftskonzepte und Produkte informieren“, sagt Tobias Stelzer von Bazaarvoice. „Wenn die Verbraucher Über Bazaarvoice Im Bazaarvoice Netzwerk werden jeden Monat nutzerge- nerierte Inhalte von mehr als einer Milliarde Konsumen- Wir machen ten erzeugt, betrachten, teilen, und zum Shoppen genutzt. Hierzu zählen Bewertungen, Fragen und Antworten die Welle. sowie Fotos – und das auf über 6.200 internationalen Marken- und Einzelhändlerwebsites. Von der Suche nach „Die familiengeführte Firmengruppe wellteam ist seit Produkten, über das Entdecken und den Kauf bis zu einer 1977 erfolgreicher Wellpappen- und Verpackungs- potentiellen Empfehlung von Produkten hilft Bazaarvoice hersteller. Marken und Einzelhändlern, ihre Kunden zu erreichen. Mit unseren mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern produzieren wir mit dem umweltfreundlichen Bazaarvoice wurde 2005 gegründet und verfügt neben Werkstoff Wellpappe. dem Hauptsitz in Austin, Texas über Standorte in Nord- Von der transportstarken Verpackung bis zum amerika, Europa, Asien und Australien. hochveredelten Display für den Einzelhandel – alles aus einer Hand!“ Zur Methodik 8.062 Verbraucher wurden im Rahmen der Savanta-Stu- die im Juli 2020 in –Deutschland, Großbritannien, Aust- herstellen verarbeiten veredeln transportieren ralien, Kanada, Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika zu ihren Motivationen und Kaufhindernis- sen befragt. POSkompakt 6.2020 | 13
PRAXIS & TECHNIK Kundenbindung Mit Loyalty und D as Unternehmen Ingenico Mar- keting Solutions (IMS) Hamburg ist für die Loyalty-Infra- aus struktur von so bekannten deutschen Social Media aus Handelsmarken wie Douglas, A.T.U., toom, Aral, REWE und Frankonia verantwortlich. Bislang waren die Loyalty-Konzepte herkömmlicher Art Gelegenheitskäufern meistens darauf ausgelegt, dass die Kunden für bestimmte Aktivitäten eine Belohnung in Form von Prämien, Stammkunden machen Gutscheinen und Rabatten erhalten und die Unternehmen im Gegenzug durch die Analyse des Kundenverhal- tens wertvolle Hinweise auf die Funk- Die fortschreitende Digitalisierung verändert viele Branchen und auch tionsweise der Kaufmechaniken der der stationäre Handel muss sich auf Veränderungen im Kaufverhalten Zielgruppe sammeln konnten. seiner Kunden einstellen. Daher ist es für Händler nun auch höchste Loyalty Programme mit Zeit, seine Kundenbindungskonzepte zu aktualisieren. POS kompakt starren Belohnungsmecha- hat sich daher mit den Experten von Ingenico Marketing Solutions zu nismen funktionieren heute diesem Thema einmal zusammengesetzt, um die wichtigsten Aspekte, nur unzureichend die Retailer bei diesem Thema beachten sollten, zusammenzufassen. Der digitale Wandel sorgt jedoch dafür, dass sich nicht nur die Bedürf- 14 | POSkompakt 6.2020
Kundenbindung PRAXIS & TECHNIK X „Gute und abwechslungsreiche Loyalty- Konzepte werden von den Kunden oft und gern angenommen und haben eine hohe Akzeptanz bei der Zielgruppe.“ Natalie Warschuhn, Marketing Managerin, Ingenico Marketing Solutions nisse der Kunden ändern, sondern auch die schuhn den Handelsunternehmen ihre Kundenansprache an sich: Die Zielgruppen Loyalty-Programme und die dahinter- sind heute viel agiler als früher, der Kunde stehenden Konzepte kritisch zu hinter- sprunghaft, was sich auf Dauer in einer sin- fragen und weiterzuentwickeln. kenden Markenloyalität niederschlägt. Bei der Überarbeitung sollten Unter- Viele Loyalty Programme haben als nehmen den Experten zufolge den trans- Folge daraus in den letzten aktionsbasierten Bezugsrahmen verlas- Jahren an Wirkung verloren und ver- sen und den Fokus auf die Interaktion zeichnen nicht mehr die gewünschten und die emotionale Verbindung zu ihren Erfolge. Aktuelle Studien belegen, dass Kunden setzen. Nur so können die Pro- Kunden mit den Vorteilen vieler Pro- grammmitglieder für ihr Engagement gramme größtenteils unzufrieden sind abseits der Kaufbereitschaft belohnt und daher auch keinen Sinn darin sehen, und zu Markenbotschaftern werden. ihre Daten für die Marketingzwecke der Herausforderung dabei: die steigende Händler preiszugeben. Der Hauptgrund Anzahl der Touchpoints, auf denen sich für die wachsende Unzufriedenheit sind die Kunden mit ihrem unterschiedlichen die meist starren und transaktionsbasier- Einkaufsverhalten und Vorlieben heute ten Belohnungsmechanismen. Kunden tummeln. „Die für die jeweilige Ziel- erhalten hier lediglich für On- und Off- gruppe relevanten Touchpoints müssen line-Einkäufe eine Belohnung, ansonsten in die Interaktion integriert werden“, entsteht kein ausreichender Mehrwert. sagen Jochen Freese und Natalie War- Somit raten die beiden Experten von schuhn. „State of the Art-Loyalty-Pro- IMS, der CEO Jochen Freese und die gramme können das bereits heute, Social Media-Spezialistin Natalie War- ermöglichen dem Händler zu analysie- ren, welche Touchpoints für die anzu- sprechende Kundenzielgruppe genutzt werden und können die entsprechenden Inhalte dann entsprechend ausspielen – zum Beispiel in die Social Media Kanäle der Nutzer.“ Wie effektiv die Social Media-Kanäle für Retailer arbeiten und welche Chan- cen sie in der Kundenkommunikation bereithalten, wurde gerade Anfang des Jahres durch die Covid19-Krise aufge- zeigt. Selbst als die Besucherfrequenz im stationären Handel durch den Lock- down komplett wegfiel, so hatten Händ- ler trotzdem weiterhin die Möglichkeit mit ihren Kunden zu interagieren. Dazu die Social Media-Expertin Natalie War- schuhn: „Gute und abwechslungsreiche Loyalty-Konzepte werden von den Kun- den oft und gern angenommen und haben eine hohe Akzeptanz bei der Ziel- gruppe. Sie sind ideal, um die Wünsche Bild: Adobe Stock und Ansprüche der Kunden zu verstehen POSkompakt 6.2020 | 15
PRAXIS & TECHNIK Kundenbindung „Unser Leitgedanke bei der Entwicklung war ‚Mobile first‘. Mit Loyalty Harbor kann jede Form von Kundenbindungs- programmen einfach umgesetzt werden.“ Jochen Freese, CEO, Ingenico Marketing Solutions und seine Service- und Produktpa- Entwicklung war dabei klar ‚Mobile alty-Kampagnen steuern und unter lette entsprechend darauf auszurich- first‘. Mit Loyalty Harbor kann jede Einbeziehung aller digitalen Touch- ten. Man muss aber dabei wissen, Form von Kundenbindungspro- points und Social Media-Kanäle ihr dass die Pflege und Analyse der Social grammen einfach umgesetzt werden gesamtes CRM optimieren können. Media-Kanäle alles andere als ein – auch rein digitale Lösungen über Kern der Lösung ist die sogenannte Selbstläufer ist. Social Media-Kom- eine App.“ Account & Reward Suite. Hier wer- munikation ist mit Aufwand verbun- Die Experten von IMS empfehlen den Kundendaten und Kampagnen den, hebt aber das Thema Loyalty auf allen Handelsunternehmen, dem gemanagt, das Konsumentenverhal- eine neue Ebene und belohnt die Trend zu einem erlebnisorientierten ten wird erfasst, und es werden Retailer im Idealfall mit einer deut- Einkauf zu folgen und der Stamm- gezielt Angebote und Vorteile an die lich höheren Zahl an Stammkunden.“ kundschaft über Social Media eine Konsumenten ausgespielt. Die Mar- Identität als eigene „Community“ zu keting Automation Suite ist eine ana- Die Cloud-Plattform „Loyalty geben. Das gewonnene Wir-Gefühl lysegetriebene, auf KI basierende Harbor“ reduziert den erhöht die Markentreue, erhöht die Kampagnensteuerung und schafft Implementierungsaufwand Zahl der Käufe und gibt wertvolle durch automatisierten hyperperso- und die Investitionskosten Einblicke in die Kaufmechaniken der nalisierten Content – etwa E-Mails Als individuell auf die derzeitigen Stammkunden. oder Informationen über die App, Ansprüche des Handels ausgerichte- Als Tipps für Retailer, die ihr Loy- die dem Kunden potenzielle Lieb- tes cloudbasiertes Software-as-a- alty-Programm modernisieren möch- lingsprodukte präsentieren oder ihn Service-Angebot bietet IMS aktuell ten, raten die Experten: für bereits getätigte Einkäufe beloh- mit „Loyalty Harbor“ eine direkte Die Berücksichtigung von Social nen – mehr Relevanz und Wertschät- und einfache Steuerung der Pro- Media als zusätzlicher Touchpoint zung beim Kunden. Im Rahmen der gramme durch den jeweiligen ist heute ein Muss Digital Payment Suite werden Loy- Anwender. Dazu der CEO von IMS, Die Komplexität sollte man alty und Payment kombiniert. So Jochen Freese: „Um bei Loyalty- gerade zu Anfang unbedingt ein- wird das Zahlen im Store digital Programmen den Implementie- grenzen: Keep it simple! gestützt noch einfacher. Das ent- rungsaufwand und die Investitions- Möglichkeiten zur Interaktion spannt die Situation an der Kasse kosten gerade für mittelgroße und für die User schaffen. Da gibt es und sorgt für einen schnellen Check- große Händler zu reduzieren, haben unterschiedliche Varianten: entwe- out. In der Consumer Interface Suite wir die Plattform „Loyalty Harbor“ der über sogenannte Gamification- werden die Frontend-Lösungen für entwickelt. Diese bietet eine direkte Ansätze oder über Chats und The- den Kunden entwickelt – mit indivi- Steuerbarkeit durch den jeweiligen men-Diskussionen, Umfragen, duellen App-Lösungen und anderen Händler mit den unterschiedlichen Competitions etc., dabei ist in der digitalen Touchpoints. Rollen und Perspektiven (Marketing Anpassung an die eigene Strategie „Durch die einfache Anwendung Manager, GF, Customer Care, IT). durchaus Kreativität gefordert und den modularen Aufbau lassen Die Programme können etwa durch Mut zu Trial & Error: auf Social sich über die Loyalty Harbor-Platt- die Marketingabteilung der Unter- Media ist nichts für ewig, Agilität form für wirklich jeden Kundenbe- nehmen flexibel angepasst werden – und Flexibilität sind wichtige Eigen- darf und Use Case Loyalty-Pro- auch um schnell und dynamisch auf schaften für den Erfolg. gramme aufsetzen und managen. kurzfristige Veränderungen reagie- Und zum Schluss: Man sollte lie- Standardisierte und plattformunab- ren zu können. Das Interface für die ber schon gestern als heute damit hängige Schnittstellen sorgen dabei Programmverantwortlichen ist beginnen! für eine leichte Integrierbarkeit in besonders einfach und durch die in vorhandene Systeme und Skalierbar- der von Google entwickelten Fazit keit. Schließlich entwickeln sich Designsprache ‚Material Design‘ Mit „Loyalty Harbor“ bekommen Technologien ebenso weiter wie gestalteten Oberflächen intuitiv zu Retailer eine Cloud-Plattform, über Kundenansprüche“, so Freese bedienen. Unser Leitgedanke bei der die sie höchst komfortabel ihre Loy- abschließend. 16 | POSkompakt 6.2020
News IT & MULTIMEDIA X gapcharge gewinnt Digital Logistics Award 2020 Die Preisträger des Digital Logistics Awards 2020, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Logistik-Start-up- Szene, stehen fest: Die Start-ups gapcharge, Boxwise und Everstox haben es auf die ersten drei Plätze des Wettbewerbs um die innovativsten digitalen Lösungen für die Logistik geschafft. Die Gewinner konnten im Rahmen des „Zukunfts- kongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche“ am 16. September Preisgelder im Gesamtwert von 24.000 Euro ent- gegennehmen. Das Finale des Digital Logistics Awards fand am ersten Kongresstag des digitalen „Zukunftskongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche“ statt. Im Vorfeld hatte eine Expertenjury acht Start-ups und Start-ins nomi- niert, die sich mit ihren digitalen und innovativen Logistiklösungen um die Auszeichnung des „Digital Hub Logistics“ beworben hatten. Den ersten Platz und damit den Gewinn von 15.000 Euro sicherte sich das Team vom Start-up gap- charge aus Duisburg. Das Unternehmen hat ein drahtloses Ladesystem für elektromobile Logistik- und Leichtfahr- zeuge wie etwa Logistikscooter entwickelt, das in Verbindung mit einer digitalen Zustandsüberwachung Logistikab- läufe effizienter macht. Die Idee hatte die Teilnehmer des „Zukunftskongress Logistik“, die nach den digitalen Pitches der acht Finalisten über die Gewinner abstimmen konnten, am meisten überzeugt. Den zweiten Platz sicherte sich Boxwise mit Sitz in Rotterdam – das erste Social Start-up beim Digital Logistics Award überhaupt. Platz 3 ging an das Münchner Start-up Everstox, die mit ihrer API-gesteuerten Plattform für Warehousing und Logistik Amazon den Kampf ansagen wollen. Die Lösung bietet flexible Lagerlogistik und Fulfillment Services für E-Commerce, Groß- und Einzelhandelsunternehmen, mit denen das Wachstum von Offline- und Onlineshops in Deutschland, Großbrittanien und ganz Europa gefördert werden soll. ROSE Bikes setzt auf Omnichannel-Lösungen von Roqqio Mondia expandiert in Europa ROSE Bikes, Entwickler für Fahrräder, Zubehör sowie Fashion, konzipiert und eröffnet neues Büro in und montiert Bikes im eigenen Werk und beliefert die ganze Welt. Bereits Hamburg 1907 gegründet, konnte sich das Unternehmen in den letzten Jahren zum Mondia, ein führendes Technologie- „Online First“ Omnichannel-Händler weiterentwickeln. Die stationären unternehmen, das sich auf die Ver- Shops und die Online-Verkaufsplattform werden eins: ROSE Bikes verbin- marktung und den Vertrieb von digi- det die Online- sowie Offline-Verkaufswelten und bietet neben dem Web- talen Inhalten spezialisiert hat, shop ein flächendeckendes Service-Netz mit sogenannten Erlebnis-, Service- eröffnete jetzt sein neues Büro in und Verkaufs-Touchpoints. Dort können Kunden jederzeit mit Experten in Hamburg. Im Rahmen der europäi- Kontakt treten. ROSE trennt sich in zwei Geschäftsbereiche auf: Zum einen schen Expansion hat Mondia erheb- ist das Unternehmen Hersteller von Bikes, Bekleidung, Teilen und Zubehör lich in das neue Büro investiert, um es und zum anderen markenübergreifender Händler mit 45.000 Artikeln. In zu einem kreativen Ort und Innova- den nächsten Monaten soll die Anzahl der Produkte im Webshop – den das tion Hub, auszubauen. Mondia hat Unternehmen zum Marktplatz ausbaut – auf 75.000 steigen. Denn ROSE seinen Hauptsitz in Dubai und ist mit Bikes bietet den Online-Store mit wachsendem Erfolg auch anderen Marken 13 Standorten in 48 Ländern welt- als Verkaufsplattform an. Die Verkaufsplattform gewährleistet externen weit tätig. Das neue Hamburger Anbietern und Herstellern eine ansprechende Präsentation ihrer Ware und Büros will ein dynamisches und inno- leitet die 15 Millionen ROSE Bikes-Kunden schneller zum passenden Pro- vatives Arbeitsumfeld schaffen, das dukt, indem sie die Selektion des Angebots übernimmt. Der E-Commerce- mit der Vision des Unternehmens Spezialist Roqqio unterstützt den Fahrrad-Anbieter bei seiner „Mission übereinstimmt, jedem mobilen Nut- Zukunft“ und ist mit seinen Lösungen wesentlicher Bestandteil der IT- zer digitale Erfahrungen zu bieten. Architektur. Für die effiziente Verknüpfung der stationären Filialen mit der Mondia Deutschland beschäftigt 75 neuen Online-Verkaufsplattform benötigt ROSE ein skalierbares Omnichan- Mitarbeiter. Im Hamburger Büro ist nel-Order-Management. Roqqio ermöglicht ROSE die zentrale Verwaltung Platz für 100 Mitarbeiter und so und kanal- bzw. standortübergreifende Steuerung von Beständen, Bestellun- plant Mondia weitere Einstellungen. gen sowie deren Versand- und Retourenabwicklung. Im stationären Handel Gesucht werden zum Beispiel Daten- kommen dazu noch vor dem Herbst die POS-Lösungen von Roqqio zum spezialisten mit Erfahrung in maschi- Einsatz. Instore- und Kassen-Apps mit Self-Checkout bieten den Kunden ein nellem Lernen, Software-Ingenieure lückenloses Einkaufserlebnis und verbinden den E-Commerce mit den Pro- sowie Mitarbeiter aus dem E-Com- zessen in der stationären Filiale. Der Kunde wird genau dort bedient, wo er merce- und Digitalmarketing zur sich befindet – ob es um seine Kaufentscheidung oder eine Serviceleistung Ergänzung des Produktmarketing- geht, online oder offline. Teams. POSkompakt 6.2020 | 17
LADENBAU & DESIGN POS Liebherr: Weltweit erster Monobrand Store von umdasch realisiert Liebherr eröffnete am 20. August 2020 im ICON-Tower direkt am Wiener Hauptbahnhof seinen weltweit ersten Monobrand Store. Auf über 170 Quadratmetern wird dort die ganze Welt der Liebherr Kühlgeräte präsentiert. Das emotional gestaltete Store Design kommt gemeinsam mit zahlreichen integrativen digitalen Lösungen und dem Ladenbau von umdasch The Store Makers. I m ersten Liebherr Monobrand Store erlebt der Kunde auf der Ver- kaufsfläche die ganze Produkt- palette von Liebherr – übersichtlich in verschiedene Sortimentsbereiche strukturiert. In den Themenwelten können sich die Kunden an Digital Signage Screens von umdasch im Detail über die Produkte informieren – zum Beispiel durch Filme zur Indi- vidualisierung der Geräte, zur Tech- nik und über die optimale Lagerung von Lebensmitteln. Weitere digitale Elemente von umdasch sind Elektro- nische Preisauszeichnung (ESL) und die dahinterliegende umdasch xShelf Suite. Diese ermöglicht neben der zentralen Ansteuerung aller Preis- schilder die synchronisierte Auslo- bung von Aktionsprodukten an den Digital Signage Screens. Robert Ort- ner, Head of Business Area Öster- reich & Südosteuropa, ist begeistert: „Wir wollen, dass sich die Menschen hier einfach wohlfühlen und inspi- rieren lassen.“ 18 | POSkompakt 6.2020
Sie können auch lesen