Präanalytikhandbuch einschließlich Anleitung zur Erstellung elektronischer Laboranforderungen 2019
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Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 1 Labor Präanalytikhandbuch einschließlich Anleitung zur Erstellung elektronischer Laboranforderungen 2019 Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 2 Labor Inhaltsverzeichnis Standardisierte Materialentnahme………………………………………………………….……….3 1. Blutuntersuchungen………………………………………………………………………….4 1.1 Venenblut……………………………………………………………………………………..4 1.2 Probeentnahmesysteme…………………………………………………………………….4 1.3 Beurteilung des Probenmaterials…………………………………………………………..5 1.4 Einfluss von Stauung………………………………………………………………………..8 1.5 Einfluss des Mischungsverhältnisses (Vollblut/Zitrat)………………………………….…9 1.6 Reihenfolge der Blutentnahme………………………………………………………… …9 1.7 Kapillarblut statt Venenblut…………………………………………………………..……13 2. Stuhluntersuchungen………………………………………………………………….……14 3. Blutkulturen……………………………………………………………………………………14 3.1. Abnahme, Lagerung, Transport…………………………………………………….……14 4. Liquoruntersuchungen………………………………………………………………………15 5. Punktate………………………………………………………………………………………16 6. Urinuntersuchungen…………………………………………………………………………16 7.Sekrete aus dem Respirationstrakt (Sputum, Trachealsekret, Bronchial- Lavage.……17 8. Entnahme bei Untersuchung von Gewebe, Knochen, Knorpel…………………………18 8.1. Untersuchungsauftrag und besondere Hinweise…..…………………………………..18 8.2. Lagerung und Transport……………………………………………………………….…18 9. Hinweise für Patienten………………………………………………………………………18 10. Elektronische Laboranforderung und Befundeinsicht…………………………………….20 Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 3 Labor Die Präanalytik, d. h., alle Maßnahmen, die von der Testauswahl und der Patientenvorbereitung bis zur Abgabe der Proben im Labor erfolgen, ist von Bedeutung für die Repräsentanz des jeweiligen Analysenergebnisses. Die Hinweise müssen daher genau beachtet werden. Nicht sachgerecht gewonnene Proben sind im Labor schwer erkennbar (hämolytische Proben, Monovette unzureichend gefüllt). Die Verantwortung für präanalytische Maßnahmen liegt bei den Stationen. Das vorliegende Material soll dem Ausschluss wichtiger Fehlermöglichkeiten dienen. Das Labor ist berechtigt und verpflichtet, - unzureichend beschriftete oder nichtbeschriftete Patientenproben, - unzureichend gefüllte Gerinnungsmonovetten oder Materialmengen
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 4 Labor 1. Blutuntersuchungen 1.1 Venenblut Die Blutentnahme sollte normalerweise zwischen 07:00 Uhr und 09:00 Uhr morgens am nüchternen Patienten, möglichst liegend, erfolgen. Für Verlaufskontrollen wird die gleiche Uhrzeit empfohlen. Die Monovetten sind vor der Blutentnahme zu beschriften, um Verwechslungen auszuschließen. Letzte Nahrungsaufnahme am Vorabend sollte gegen 19:00 Uhr erfolgen. Die Blutentnahme ist vor der Morgenmedikation durchzuführen. Für einige Analyte ist die Entnahme beim nüchternen Patienten sinnvoll und vorgeschrieben (z.B. Cholesterol, Triglyceride), da anderenfalls eine Beurteilung der Untersuchungs- ergebnisse nicht möglich ist. 1.2 Probeentnahmesysteme Grundsätzlich sind die Herstellerhinweise zu beachten (Anhang). 1.2.1 Serummonovette (ohne Antikoagulanz) Farbe: weiß oder braun Im Serumröhrchen gerinnt das Blut. Vor der Analyse der Serumbestandteile muss die vollständige Gerinnung abgewartet werden: Bestimmung von Elektrolyten, Spurenelementen, Metaboliten, Enzymen, Rheuma- und Infektionsserologie, Hormone, Vitamine, Proteine, Serumantikörper. Nachforderungen sind innerhalb von 7 Tagen nach Probeneingang möglich. Für Analyte mit geringerer Stabilität sind nur zeitlich kürzer begrenzte Nachforderungen möglich. Diese sind entsprechend in der Standardarbeitsvorschrift bzw. im Untersuchungsverzeichnis vermerkt. Nicht nachforderbar sind: Ammoniak, Renin, Lactat. 1.2.2 Plasmamonovette (mit Antikoagulanz = Lithium-Heparinat) Farbe: orange Im Plasmaröhrchen wird die Gerinnung durch das Antikoagulanz verhindert. Lithiumheparinat-Monovetten sind für fast alle Untersuchungen der klinischen Chemie geeignet, besonders auch für Notfalluntersuchungen, da das Blut unmittelbar nach Entnahme weiterverarbeitet werden kann. Achtung: Elektrolyte und Albumin sind im Plasma niedriger (wichtig für Verlaufsbeurteilungen). Nachforderungen sind innerhalb von 7 Tagen nach Entnahme möglich, wenn dies im Untersuchungsverzeichnis nicht ausdrücklich anders vermerkt ist. Lithiumheparinat ist z. B. auch in Blutgasröhrchen enthalten. Nicht verwendbar für die Bestimmung von Lithium. 1.2.3 Kalium-EDTA-Monovette (mit Antikoagulanz = EDTA) Farbe: rot wird vorrangig für hämatologische und molekularbiologische Untersuchungen verwendet, sowie auch für die Bestimmung von Blutgruppen und Antikörpern. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 5 Labor Nachforderungen sind, soweit sinnvoll, zwei Tage möglich (außer Differenzialblutbild und Blutsenkung). EDTA-Plasma wird für die Ammoniakbestimmung sowie für die Renin-und ACTH- Bestimmung benötigt. Proben für die Ammoniakbestimmung müssen gekühlt transportiert und sofort ins Labor gebracht werden. Diese Analyte können nicht nachgefordert werden. Bei unklaren Thrombozytopenien unter Verwendung von EDTA-Monovetten sind Nachkontrollen mit ThromboExakt-Monovetten zu empfehlen. Diese können bei Bedarf im Labor angefordert werden. Nach der Blutentnahme müssen die Monovetten sorgsam gemischt werden. Sichtbar geronnene Proben können nicht bearbeitet werden. Für spezielle Anforderungen, z.B. Meipa-Test, stehen 7 ml EDTA-Monovetten zur Verfügung. Für Glucosebestimmungen können EDTA-Monovetten nur bedingt Verwendung finden, wenn die Bestimmung des Blutzuckers unmittelbar nach der Entnahme erfolgt (enthält keinen Glykolysehemmer!). Die Bestimmung von HbA1c erfolgt ebenfalls aus EDTA-Monovetten. 1.2.4 NaF-Monovetten (Antikoagulanz = Natriumfluorid-Oxalat) Farbe: gelb dienen der Blutzucker- und Laktat-Bestimmung. NaF dient als Glykolysehemmer. Nachforderungen für Glucose sind ca. 12 Stunden möglich. 1.2.5 Natrium-Citrat-Monovette (Antikoagulanz = Natriumcitrat) Farbe: grün wird für Gerinnungsanalysen verwendet. Hierbei ist zu beachten, dass das Mischverhältnis Natriumcitrat/Blut exakt eingehalten wird (1 Teil Citrat / 9 Teile Blut). Das Röhrchen ist immer bis zur Marke zu füllen. Eine Nachforderung von Analysen ist in der Regel nur innerhalb von ca. 4 Stunden möglich. Achtung bei der Blutentnahme die Natrium-Citrat-Monovette nie als erste befüllen! (Gefahr der Mischung mit Gewebsthrombokinase). 1.3 Beurteilung des Probenmaterials Das Labor prüft das Untersuchungsmaterial vor oder nach der Analyse auf Eignung und gibt auf elektronischem Wege einen Kommentar zum Auftrag oder zum Analysenergebnis ein. Grundsätzlich erfolgt zusätzlich eine Prüfung der Serumindices durch das Messsystem. Die Beurteilung des Probenmaterials kann durch verschiedene Faktoren eingeschränkt werden: 1.3.1 Hämolyse Sie kann pathologische Ursachen haben, ist aber meist durch Fehlabnahmen bedingt (lange Stauung, kleines Kanülenlumen, schnelles Aspirieren, starkes Abkühlen oder Erwärmen, starke mechanische Beanspruchung, zu lange Lagerung bis zur Zentrifugation). Schon bei leicht hämolytischem Blut sind Kalium und eine Reihe von Enzymen (LDH, CK) erhöht. Starke Hämolyse kann auch die Bestimmung anderer Parameter durch die Eigenfärbung beeinflussen. 1.3.2 Lipämie Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 6 Labor Photometrische Messungen, Turbidimetrie und Absorptionsmessungen werden durch lipämische Trübungen gestört. Eine Lipämie des Plasmas/Serums kann durch Verdrängungseffekte zu einer scheinbaren Erniedrigung von Na, K und Ca führen. 1.3.3 Ikterisches Plasma Hier sind Einflüsse bei Absorptionsmessungen im Bereich zwischen 400 - 500 nm möglich. 1.3.4 Arzneimittel Arzneimittel (einschließlich Plasmaexpander) und ihre Metaboliten zeigen z. B. Interferenzen durch Eigenfarbe (Rifampicin, Antrachinone), durch Fluoreszenz (Tetrazykline), durch reduzierende Eigenschaften (Ascorbinsäure, Dopa) oder durch Chelatbildung (Phenothiazine). Zu beachten ist, dass Arzneimittel die Resultate von Laboruntersuchungen nicht nur durch methodische Interferenzen beeinflussen können, sondern dass häufiger unbekannte und unerwartete pharmakologische Effekte in vivo zu Veränderungen führen. Generell ist eine Blutentnahme vor Gabe von Arzneimitteln zu empfehlen! Tabelle 1 Arzneimittel als Störfaktor (Auswahl) Medikament Analyt(e) / Methode Auswirkung Antibiotica Erregernachweis vermindert / nicht möglich Chloramphenicol Baso, Ery, Reti, TZW, vermindert Harnsäure erhöht Coffein Cortisol Tagesrhythmik aufgehoben Dextran (Infukoll) Ca, Cl, Crea, K, Na, GE erhöht Harnstoff erniedrigt Diuretika Ca, K, Na, TZW, U-Eiweiß vermindert Kontrazeptiva AP; ASAT, CHE, CK, y-GT, LDH, TZW, FIB, Ca, Cu, Na, erhöht Transferrin, Baso, Ery Chol, Fe, P, GE, Haptoglobin, erniedrigt Cortisol Laxantien ALAT, AP, TZW erhöht Na erniedrigt Morphin und Derivate Amylase erhöht Riboflavin Bilirubin erhöht Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 7 Labor Thiazide Ca, B-Glukose erhöht Tabelle 2 Einfluss von Arzneimitteln auf den Thromboplastinzeitwert (TZW, Quick und INR) bei Therapie mit Antikoagulantien vom Dicumarol- und Indandion-Typ einschließlich der neuen Antikoagulanzien Quick wird erniedrigt Quick wird erhöht Allopurinol Barbiturate Anabolica Cholestyramin Geschlechtshormone Gluthetimid Cimetidin Griseofulvin Chinidin hormonelle Kontrazeptiva Chloramphenicol NNR-Hormon-Derivate (z.B. Clofibrat Prednisolon) Diazoxid Phenytoin Disulfiram Rifampicin Ethacrynsäure Vitamin K Glucagon Phenylbutazon Salizylate Sulfonamide Tolbutamid Thyroxin Rivaroxaban Xarelto Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 8 Labor 1.4 Einfluss von Stauung Gleicher Effekt wie beim Übergang vom Liegen zum Stehen. Stauzeiten bis zu 2 Minuten bewirken nur unwesentliche Veränderungen. Großmolekulare Bestandteile nehmen zu. Auswirkungen des langen Stauens Die Blutentnahme sollte atraumatisch erfolgen: ohne Klopfen, Ballen der Faust oder Stochern im Gewebe. Die Kanülen 0,70 x 30, Farbkodierung schwarz, oder 0,9 x 40, Farbkodierung gelb, werden im EKA verwendet. Kleine Kanülen verzögern den Blutfluss. Die Blutentnahme sollte möglichst bei einem liegenden Patienten erfolgen: Veränderung von Analyten durch den Wechsel von liegender nach stehender Patientenposition Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 9 Labor Für Verlaufskontrollen und die Beurteilung der Werte wird bei stationären Patienten grundsätzlich die liegende Patientenposition empfohlen. Wird aus einem Verweilkatheter entnommen, sind mindestens 10 ml Blut zu verwerfen. Medikamentenbestimmungen können grundsätzlich nicht aus dem Katheter entnommen werden, wenn über diesen die Medikamente appliziert wurden. Heparin, Fettlösungen, hochprozentige Glukose- oder Nährlösungen sowie Röntgenkontrastmittel sind nicht aus Kathetern entfernbar, daher sind kontaminierte Zugänge dieser Art nicht für Blutentnahmen zu verwenden. 1.5 Einfluss des Mischungsverhältnisses (Vollblut/Zitrat) 120 100 Quick [%] - aPTT [sec] untere Grenze des Referenzbereiches 80 60 40 20 0 Quick [%] aPTT [sec] Einfluss des Mischungsverhältnisses Citrat zu Blut auf die Gerinnungswerte 1.6 Reihenfolge der Blutentnahme Die Reihenfolge der Blutentnahme ist zu beachten! Hierzu gibt es eine Empfehlung des National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS). Die Abnahmeröhrchen sind farbkodiert. International nach ISO 6710 bzw. europäisch nach EN 14820. Die am Klinikum verwendeten Röhrchen sind europäisch kodiert: Monovette EN 14820 Spezimen Serum ohne Zusatz Weiß Serum mit Trennhilfe Braun EDTA-Blut Rot Citratblut (1+9)-Gerinnung Grün Citratblut (1+4)-BSG Violett Li-Heparinat-Blut Orange Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 10 Labor Fluorid (NaF + Oxalat) Gelb Hieraus ergibt sich nach Empfehlungen der NCCLS folgende Reihenfolge der Blutentnahme: Handhabungshinweise für Sarstedt-Monovetten Aspirationsprinzip Die Kanüle für die S-Monovette unmittelbar vor der Blutentnahme auf den Kanülenansatz der S-Monovette schieben und durch leichtes Drehen im Uhrzeigersinn arretieren. Vene punktieren, Stauung lösen und die Kolbenstange langsam zurückziehen. Warten bis der Blutfluss stoppt. S-Monovette durch leichtes Drehen entgegen dem Uhrzeigersinn aus der Kanüle lösen. Die Kanüle bleibt in der Vene. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 11 Labor Bei Mehrfachentnahmen weitere S-Monovetten in die liegende Kanüle einführen und die Blutproben, wie oben beschrieben, entnehmen. Beendigung des Blutentnahmevorganges: Wichtig: ZUERST DIE S-MONOVETTE LÖSEN UND DANN DIE KANÜLE AUS DER VENE ZIEHEN! Probe(n) mit Antikoagulanzien sorgfältig mischen! Für Transport und Zentrifugation muss der Kolben im S-Monovetten-Boden einrasten und die Kolbenstange abgebrochen werden. Tabelle 3 Präparierungen und Anwendungsbereiche sowie Zentrifugation Serum Klinische Chemie Die S-Monovetten enthalten ein Zentrifugation Infektionsserologie Polystyrolgranulat, das mit einem Gerinnungsaktivator (Silikat) 10 Min. bei beschichtet ist. Durch diesen 2.000 x g gerinnungsfördernden Zusatz ist die Gerinnung des Blutes üblicherweise nach 20 - 30 Minuten abgeschlossen und die Probe kann zentrifugiert werden. Das Granulat bildet während der Zentrifugation eine reversible Trennschicht zwischen Blutkuchen und Serum. Serum-Gel Klinische Chemie Neben dem beschichteten Infektionsserologie Granulat enthält die S-Monovette ein Polyacrylester-Gel, welches 10 Min. bei sich aufgrund der spezifischen 2.000 x g Dichte während der Zentrifugation zwischen dem Blutkuchen und dem Serum ausbildet und als Diffusionsbarriere während Trans- port und Lagerung der Probe wirkt. Bei Einhaltung der empfohlenen Lagerungsbeding- ungen bleiben die meisten Parameter bis zu 48 Stunden stabil. Lithium- Klinische Chemie Heparin mit einer Dosierung von Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 12 Labor Heparin durchschnittlich 16 I.E./ml Blut dient als Antikoagulans für die 10 Min. bei Gewinnung von Plasma. Das 2.000 x g Heparin ist auf dem Polystyrolgranulat aufgebracht, welches während der Zentri- fugation eine reversible Trenn- schicht zwischen dem Plasma und den korpuskulären Bestandteilen bildet. Fortsetzung Tabelle 3 Kalium- Hämatologie EDTA K3 wird als Flüssig- 10 Min. bei EDTA Immunhämatologie dosierung in einer Konzentration 2.500 x g von durchschnittlich 1,6 mg EDTA/ml Blut vorgelegt. Der maximale Verdünnungseffekt durch die Flüssigdosierung liegt unter 1%. Ein lagerungs - bedingtes Austrocknen des EDTA beeinträchtigt nicht die gerinnungshemmende Wirkung. Für die Verwendung in der molekularen Virusdiagnostik steht ein EDTA K2-Gel zur Verfügung. Fluorid Glukose Die Monovette für die Laktat Glukosebestimmung enthält Fluorid als Glykolyse-Inhibitor sowie EDTA als Antikoagulans in Flüssigdosierung. Die Glukose- konzentration wird über einen Zeitraum von 24 Stunden stabilisiert. Natrium- Gerinnung Citrat wird als 0,106 molare citrat Lösung (entspricht 3,2%igen Tri- 10 Min. bei Natriumcitrat) für die Durchführung 1500 x g aller gerinnungs-physiologischen Untersuchungen vorgelegt (z. B. Quick, PTT, TZ, Fibrinogen). Das Mischungsverhältnis 1:10 (1 Teil Citrat + 9 Teile Blut) muss exakt eingehalten werden. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 13 Labor Vor Abnahme von Citratplasma sollte immer die Abnahme eines anderen Röhrchens erfolgen, auch wenn dieses verworfen werden muss. Nach der Entnahme sollte das Blut durch Überkopfwenden mindestens 3- bis 5-mal gemischt werden. Der Transport zum Labor sollte möglichst zeitnah erfolgen. Bitte beachten Sie für den Transport/Versand die gültigen Hygienerichtlinien des Klinikums. Eine Zwischenlagerung des unzentrifugierten Blutes im Kühlschrank oder auf der Station ist nicht sinnvoll! 1.7 Kapillarblut statt Venenblut Kapillarblut ist geeignet für die Bestimmung von Glukose, Blutbild und Säure-Basen- Haushalt/Blutgase (in Ausnahmefällen bei Kindern und sehr schlechten Venenverhältnissen auch CRP und ausgewählte klinisch-chemische Parameter). Im Allgemeinen liefert Kapillarblut im Vergleich zum venösen Blut schlecht reproduzierbare Werte infolge inkonstanter Zusammensetzung (Beimischung interstitieller Flüssigkeit, bei schlechter Durchblutung erhöhte Hämokonzentration, Hämolyse durch zu starkes Quetschen der Entnahmestelle) und ist daher im Wesentlichen nur als Ersatz bei erschwerten venösen Abnahmebedingungen unter Beachtung der eingeschränkten Repräsentanz und Vergleichbarkeit zu verwenden. Für die Entnahme von Kapillarblut (Entnahmestellen: Ohrläppchen, Fingerbeere, bei Neugeborenen Ferse) sind spezielle Entnahmegefäße (rot mit EDTA-Zusatz, orange mit Heparinzusatz, gelb mit Fluoridzusatz bzw. heparinisierte Blutgaskapillaren) zu verwenden. Der Einstich mit der Lanzette muss ausreichend tief erfolgen. Das Blut soll bei entsprechender Technik ohne Quetschen frei abfließen, häufiges Abwischen der Einstichstelle mit einem sterilen Tupfer verhindert vorzeitigen Wundverschluss. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 14 Labor Die zulässigen Entnahmebereiche bei der Blutgewinnung aus der Ferse bei Neugeborenen und Säuglingen sind besonders zu beachten. Bei der Kapillarblutentnahme, insbesondere für die Blutgasanalytik, sollte eine ausreichende Hyperämisierung der Entnahmestelle erfolgen (hyperämisierende Salbe z.B. Finalgonsalbe ca. 10 min Einwirkzeit, Anwärmen z.B. bei Kindern, vorsichtiges (!) Massieren). Bei Schockpatienten sollte für SBH-Analysen wegen des zentralisierten Kreislaufes statt einer Kapillarblutentnahme auf die arterielle Blutentnahme mit Mikropunktionsgefäßen ausgewichen werden, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten. Die Blutentnahme in heparinisierte Kapillaren sollte vollständig luftblasenfrei erfolgen (sehr wichtig!, anderenfalls Verfälschung der pO2-Werte). Dazu Kapillarende in den Blutstropfen halten, um Luftkontakt zu vermeiden, dann auf einer Seite Verschlussstopfen fest eindrücken, auf der Gegenseite einen Stahlstift einführen und diese Seite ebenfalls mit Stopfen verschließen. Mit Hilfe eines Magneten den Stift mindestens 6mal von einem Kapillarende zum anderen bewegen, um Heparin und Blut zu vermischen, Probe sofort ins Labor bringen. Ist dies nicht möglich, die verschlossenen Kapillaren waagerecht liegend kühl lagern, am besten in einem Eis- Wasserbad, ggf. auch Kühlschrank. Achtung: Vor allem Schleimhautkontakt mit Finalgonsalbe vermeiden. Bei Kontakt gründlich mit Seife und viel Wasser abwaschen! 2. Stuhluntersuchungen Für Stuhluntersuchungen auf Blutbeimengungen (Darmkrebs-Screening) wird ein immunologisches Testverfahren (IFOBT) eingesetzt. Im Gegensatz zum früher üblichen Hämoccult-Test ist eine spezielle Diät für diesen Test nicht mehr erforderlich. Auch die Einnahme von Vitamin C-Präparaten und die Eisentherapie stören den Test nicht. Für die Probengewinnung und Beschickung der Probenbehälter ist die dem Test beigefügte Patienteninformation zu beachten. Stuhlproben für die Bestimmung von Clostridium difficile müssen innerhalb von 30 Minuten ins Labor gebracht werden. Sollen sie auf Station gelagert werden, ist das nur im Kühlschrank möglich. Die Stuhlröhrchen sind ausreichend mit Stuhl zu füllen (mindestens halb voll)! Proben von infektiösen Stühlen sind besonders zu kennzeichnen. 3. Blutkulturen Blutkulturen dienen - dem kulturellen Nachweis von Bakterien/Pilzen im Blut bei V. a. Bakteriämie/ Fungämie bei generalisierter bakterieller Infektion oder Sepsis (Ausnahme: Mykobakterien). 3.1 Abnahme, Lagerung, Transport Blutentnahme: Die Punktion erfolgt nach sorgfältiger Desinfektion der Punktionsstelle (Einwirkzeit beachten: bei alkoholischen Desinfektionsmitteln 1 Minute) bevorzugt peripher venös. Eine Entnahme aus dem ZVK sollte nur im Ausnahmefall durchgeführt werden, um unnötige Kontaminationen der Blutkulturen zu vermeiden. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 15 Labor 3.1.1 Anzahl In dringenden Fällen (Sepsis) werden 2 - 3 Blutkulturen an verschiedenen Punktionsstellen kurz hintereinander entnommen – ggf. wird mit einer kalkulierten Therapie begonnen; ansonsten 2 - 3 Blutkulturen über den Tag verteilt – jeweils möglichst im Fieberanstieg - entnehmen. 3.1.2 Beimpfen Pro Blutkultur wird je eine aerobe und eine anaerobe Flasche mit je ca. 5 - 10 ml beimpft. Die Nachweisrate ist volumenabhängig; deshalb darf ein Volumen von 5 ml nicht unterschritten werden. Auch die aerobe Flasche darf nicht belüftet werden (führt zu Kontamination durch Luftkeime). Im Untersuchungsauftrag bzw. auf den Blutkulturflaschen muss unbedingt Entnahmezeitpunkt und Ort vermerkt werden, um die Zuordnung zu ermöglichen. Grundsätzlich ist für jedes Blutkulturflaschenset ein neuer Auftrag zu erstellen. 3.1.3 Beimpfung mit Punktaten Blutkulturflaschen können auch mit Punktaten beimpft werden (z. B. Liquor, Pleura oder Aszitespunktat). Wenn eine mikroskopische Beurteilung des Punktates erforderlich bzw. erwünscht ist, zusätzlich einen Teil des Punktates in ein steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben und bei Raumtemperatur lagern bzw. transportieren. Für klinisch-chemische Diagnostik (z. B. Zellzahl zusätzlich) noch ein Punktat in EDTA einsenden. 4. Liquoruntersuchungen: Da zelluläre Liquorbestandteile sehr schnell verändert und zersetzt werden, muss die Probe so schnell wie möglich untersucht werden. In der Literatur werden für die mögliche Zellzählung 30 Minuten angegeben. Bei V.a. bakterielle Meningitis ist der bakteriologische Nachweis der ursächlichen Erreger essentiell. Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall immer auch Blutkulturen angelegt werden. 4.1 Abnahme, Lagerung, Transport Wegen der extremen Anfälligkeit mancher Meningitiserreger, insbesondere Meningokokken gegenüber Umwelteinflüssen (z.B. Abkühlung, Nährstoffmangel) empfiehlt sich folgendes Vorgehen: 1. Direkt nach der Lumbalpunktion wird die Liquorprobe geteilt. 2. 500 – 1000 µl für klinisch-chemische Untersuchung (Eiweiß, Zucker, Zellzahl, Blut-Liquor-Schranke usw.) asservieren. 3. Ca. 200 µl Liquor für die bakteriologische Mikroskopie sowie ggf. für den Nachweis von Antigenen in steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben und sofort ins Labor bringen. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 16 Labor 4. Das restliche Material (min. 1000 µl) wird bei Verdacht auf bakterielle Meningitis zum kulturellen Nachweis in vorgewärmte Blutkultur-Flasche (Kinderblutkulturflasche) verimpft, diese Flasche nicht belüften (führt zu Kontamination durch Luftkeime) und umgehend ins Labor gebracht. Alternativ kann auch der frische Liquor sofort ins Labor gebracht werden. 5. Bei V.a. virale Meningitis oder Neuroborreliose keine BK-Flasche beimpfen, sondern alles Material, welches nicht für die klinisch-chemische Untersuchung benötigt wird, in ein steriles Röhrchen mit Schraubverschluss geben, um ggf. die PCR zum Erregerdirektnachweis versenden zu können. 5. Punktate (Pleura-Flüssigkeit, Aszites, Abszess-Aspirat): Wenn irgend möglich, sollten 10 - 20 ml des Punktates in einem sterilen Schraub- röhrchen asserviert werden. Im Labor kann dann bei dünnflüssigen Materialien durch Zentrifugieren eine Anreicherung der häufig nur in geringer Zahl vorhandenen Erreger erreicht werden. Abszess-Punktate können auch in der Punktionsspritze mit fest aufgesetztem sterilem Verschluss verschickt werden (ohne Nadel!). 6. Urinuntersuchungen: Urinkulturen werden bei V.a. Harnwegsinfektion durchgeführt. Bei der Passage des Urins durch die Harnröhre kommt es auch bei Mittelstrahl-Urin häufig zu Kontamination durch Harnröhrenflora. Den Urin unmittelbar nach der Probenentnahme ins Labor bringen. Lange Lagerzeiten führen zu sekundärem Keimwachstum und zur Zersetzung der zellulären Bestandteile. Wird der Urin durch Blasenpunktion oder Einmal-Katheterisieren gewonnen, muss dies unbedingt im Untersuchungsauftrag vermerkt werden: In diesen Fällen gelten für die quantitative Beurteilung andere Kriterien als bei Mittelstrahl-Urin oder bei Urin, welcher aus einem Dauerkatheter entnommen wurde. Bei Patienten mit Dauerkatheter darf die Urinprobe auf keinen Fall aus dem Sammelbehälter entnommen werden! Die Punktion muss nach vorausgegangener Desinfektion des dafür vorgesehen Gummistopfens im Katheter erfolgen. Gewinnung von Urin Spontanurin: Vorwiegend 1. Morgenurin, als Mittelstrahl-Urin gewonnen. Geeignet für qualitative Urinuntersuchungen (Teststreifen, Sediment, Zellzählung, Keimzahlbestimmung, bakterielle Resistenz). Wird Urin bei Raumtemperatur längere Zeit gelagert, beginnen die zellulären Bestandteile zu zerfallen. Sediment bzw. Zellzählung liefern dann keine repräsentativen Ergebnisse mehr. Sammel-Urin: Für alle quantitativen Bestimmungen von Harnparametern. Im Allgemeinen wird 24 Stunden gesammelt. Dazu sind braune 3 l - Behälter in der Abt. Materialwirtschaft vorrätig. Es ist nicht empfehlenswert, bei Erwachsenen Sammelgefäße kleineren Inhaltes zu verwenden. Die Sammelperiode erstreckt sich über einen Tag und eine Nacht. Beginn am Morgen, z. B. 07:00 Uhr. Zuerst Blase vollständig entleeren (dieser Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 17 Labor Urin wird noch nicht gesammelt). Von diesem Zeitpunkt an bis zum nächsten Morgen um die gleiche Zeit Urin sammeln, die Sammlung endet mit der Ausscheidung des Morgenurins. Sammelmenge bestimmen und bei der Analysenanforderung angeben. Analysenergebnis: Ausscheidungsmenge pro Tag. Wegen möglicher Zusätze (z. B. mit 20 %-iger HCL) bitte unter Angabe des Untersuchungswunsches im Labor nachfragen. Die vorportionierten Salzsäure- flaschen sind im Labor erhältlich. Zusätze: Vanilinmandelsäure- und Katecholaminbestimmung Zusatz von 10 ml Salzsäure erforderlich. Diese Zusätze sind im Labor erhältlich. Dies trifft auch auf die Bestimmung von 5-Hydroxyindolessigsäure zu. 7. Sekrete aus dem Respirationstrakt (Sputum, Trachealsekret, Bronchial- Lavage): Die bakteriologische Untersuchung von Respirationstraktsekreten ist generell nur dann sinnvoll, wenn die Patienten nicht antibiotisch anbehandelt sind. Unter Antibiotika-Therapie können viele Erreger auf den im Labor verwendeten Nährmedien nicht mehr angezüchtet werden, obwohl sie im Patienten u. U. noch vermehrungsfähig sind. Deshalb die Proben möglichst vor Therapie oder zumindest am Ende eines Antibiotika-Intervalls, d. h. direkt vor der nächsten Infusion oder Antibiotika-Gabe, entnehmen. Für die Gewinnung von Sputum für die Cortisolbestimmung stehen im Labor Salivetten, die speziell diesem Untersuchungszweck dienen, zur Verfügung. Kann die Probe nicht sofort ins Labor gegeben werden, kann sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. 8. Entnahme bei Untersuchung der Knochen und des Knorpels 8.1 Untersuchungsauftrag und besondere Hinweise Der Untersuchungsauftrag muss unbedingt enthalten: - Patientendaten - Art des Materials, Entnahmeort und unbedingt die Entnahmezeit; günstig: Flüssigkeit bei Punktaten in einer Spritze (sofort ins Labor bringen, spätestens innerhalb von 30 Minuten). Knochenspäne im sterilen Gefäß ggf. mit geringem Zusatz von physiologischer Kochsalzlösung. Ein Austrocknen muss unbedingt vermieden werden. - klinische Verdachtsdiagnose - bisherige Antibiotikagaben Der Einsender nimmt mit dem Laborleiter oder seiner Vertretung Rücksprache, um die sofortige Weiterbearbeitung zu sichern. Die richtige Auswahl des Zeitpunktes und der Entnahmestelle zum Erregernachweis von Knochen- und Gelenkinfektionen ist von entscheidender Bedeutung. Die Hygienevorschriften zur Vermeidung von Kontaminationen müssen Beachtung finden. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 18 Labor Die üblichen Abstrichmethoden mit bakteriologischen Transportsätzen führt bei Infektionen der Knochen nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Grundsätzlich sollte so viel Flüssigkeit oder Gewebe wie möglich eingesandt werden, jedoch keine Abstrichtupfer. Bitte beachten: Bei geringen Materialmengen reicht die diagnostische Sensitivität nicht aus. Die eingesandten festen Materialien müssen für das Labor weiter bearbeitbar sein und daher 1 qcm nicht überschreiten. Sie sollten in sterilen Gefäßen aufbewahrt werden. Die Untersuchung mehrerer unterschiedlicher Materialien aus regionär unter- schiedlichen Abschnitten sollte unbedingt versucht werden. Die eindeutige Zuordnung sollte erfolgen. Weichteilgewebe: Sinnvoll ist die Untersuchung von Gelenkkapselmaterial; Synovia und Synovialis, Sehnen und ggf. Gelenkbinnenstrukturen wie Kreuzbändern oder Menisci am Knie. Gelenkaspirat: Gelenkaspirate sind geeignete Proben zum Erregernachweis von periprothetischen Infektionen, akuten Gelenkinfektionen und eingeschränkt für chronische Arthritiden. Blutkultur: Bei Verdacht auf eine hämatogene Osteomyelitis (Fieber und weiter ansteigende Entzündungsparameter) ist eine Blutkulturdiagnostik zwingend erforderlich. Blutkulturflaschen können auch mit Gelenkaspiraten beimpft werden. Auf Grund der mikrobiologischen Diagnostik sollte die Untersuchung unbedingt im antibiotikafreien Intervall durchgeführt werden. 8.2 Lagerung und Transport Alle Untersuchungsmaterialien sollten sofort ins Labor gegeben werden. Auf jeden Fall muss die Probe innerhalb von 30 Minuten im Labor sein und dort auch gleich weiterverarbeitet werden. Im Regelfall sollte die Dringlichkeit mit dem Labor abgesprochen werden. Eine Zwischenlagerung ist, wenn irgend möglich, zu vermeiden. 9. Hinweise für Patienten 24 Stunden Sammelurin Sammelurin ist der in 24 Stunden gewonnene Urin. Kürzere Sammelzeiten sind unter Umständen auch möglich. Dann sollte die Sammelmenge auf 24 Stunden hochgerechnet werden. Das Untersuchungsergebnis hat allerdings eine eingeschränkte Repräsentanz. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 19 Labor 1. Die erste Entleerung der Harnblase erfolgt 07:00 Uhr und danach beginnt die Sammelperiode. 2. Nach diesem Zeitpunkt wird der Urin vollständig gesammelt und möglichst im Kühlschrank aufbewahrt. Um die gesamte Menge aufzunehmen, erhalten Sie vom Stationspersonal braune Behälter mit einem Fassungsvermögen von 3 Litern. Sie können zwischendurch auch andere Gefäße verwenden und deren Inhalt in die Sammelflasche überführen, was auch gegen Ende der Sammelperiode sinnvoll ist. Die Auffanggefäße müssen allerdings sorgfältig gereinigt und getrocknet sein. 3. Die Harnblase wird am folgenden Tag 07:00 Uhr nochmals vollständig entleert und in das Sammelgefäß gegeben. Die gesamte Urinmenge muss gemischt und anschließend davon eine 10 ml Probe ins Labor gegeben werden. Zusätze: Vanilinmandelsäure- und Katecholaminbestimmung Zusatz von 10 ml Salzsäure erforderlich. Diese Zusätze sind im Labor erhältlich. Dies trifft auch auf die Bestimmung von 5-Hydroxyindolessigsäure zu. Mittelstrahlurin Männer: Sammelgefäß öffnen, ohne den Rand mit den Fingern zu berühren. Die erste Harnportion in die Toilette ablassen. Dann Harn auffangen. Restlichen Urin in die Toilette ablassen. Probe unmittelbar in das Labor geben. Frauen: Sammelgefäß öffnen. Oberen Rand des Sammelgefäßes nicht berühren. Erste Portion in die Toilette ablassen. Spreizen der Schamlippen und Auffanggefäß füllen. Rest wieder in die Toilette ablassen. Probe unmittelbar in das Labor geben. 10. Elektronische Laboranforderung und Befundeinsicht Isoft Laborsystem: Auftragsanforderung und Befundeinsicht Kurzanleitung 1. Zusammenfassung 2. Nexus muss gestartet werden/sein. Nur dann kann das iSoft-Laborprogram l.i.c. (Labor-Informations-Centrum) aufgerufen werden. 2.a) Befundeinsicht Im Nexus den Patienten aufrufen und mit „Übersicht“, und „Laborbefunde“ wird l.i.c.-Programm automatisch gestartet. Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 20 Labor Mit dem Icon erhält man eine Übersicht über die Laboraufträge zum Fall: Ein Doppelklick auf einen Auftrag zeigt die Ergebnisse: 2b. Elektronische Anforderung aus dem Klinischen Arbeitsplatz Wie bei Befundeinsicht beschrieben, im Nexus Patient auswählen und über „Übersicht und „Laborbefunde“ wird l.i.c.-Programm automatisch gestartet. Einsenderdaten Zuerst werden die Daten zum Auftrag eingegeben: Der Einsender wird automatisch vorgeschlagen und muss nur im Fehlerfalle korrigiert Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 21 Labor werden. Mindestangaben sind Datum und Uhrzeit, wobei aktuelles Datum und Zeit vorgeschlagen werden. Bei Bedarf kann die Auftragspriorität erhöht werden. Anforderungen Dann kann der „Vor“-Knopf betätigt werden. Man gelangt in den Bildschirm mit dem virtuellen Anforderungsformular: Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 22 Labor Den Stationen und Ambulanzen stehen mehrere Formulare zur Auswahl. Voreingestellt ist das meistbenutzte Formular mit stationseigenen Anforderungsprofilen. Auf den Formularen können entweder Einzelparameter oder ganze Profile angekreuzt werden. Bei vielen Untersuchungen wird man aufgefordert, die Zusatzeingaben einzugeben. Begleitschein Bei bestimmten Analysen (wie z.B. bei Humangenetik) muss für die Probe ein Begleitschein ausgefüllt werden. Dafür müssen die zusätzlichen Angaben in der speziellen Maske gemacht werden: Danach muss der Begleitschein ausgedruckt und unterschrieben zusammen mit der Probe ins Labor gesendet werden: Die Hinweise helfen Ihnen, die Aufträge richtig vorzubereiten: Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 23 Labor Etikettendruck Am Ende gelangt man mit dem „Vor“-Knopf gelangt zum Etikettendruck: Es werden alle benötigten Etiketten gedruckt. Nochmals „Vor“ schließt den Auftrag ab. Statusliste Über die Statusliste kann man den Bearbeitungsstatus der Aufträge verfolgen: Stand Mai 2019 02.05.2019
Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH 24 Labor Rot – noch kein Material im Labor eingegangen, Auftragsänderung und Nacherfassung im l.i.c. möglich: Mit doppelklick auf die rote Zeile springt man zur Auftragserfassung. Rosa – das Material ist schon im Labor, noch keine Ergebnisse vorliegen. Blau – die ersten Ergebnisse sind schon da. Gelb - alle Ergebnisse sind freigegeben, der Befund ist gedruckt, der Auftrag ist abgeschlossen. In den letzteren drei Fällen muss man die Nachforderungen telefonisch im Labor mitteilen. Beim Klicken auf blaue oder gelbe Zeile gelangt man zum Befundarchiv. Befunddruck Aus der Befundarchivansicht kann man einzelne Befunde mit Vorschau oder ohne drucken. Je nach dem angeforderten Untersuchungsspektrum stehen mehrere Befundlayouts zur Verfügung. Programmende Das Programm sollte mit dem schwarzen Kreuz beendet werden. Stand Mai 2019 02.05.2019
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