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PRESS REVIEW Schubert-Woche im Pierre Boulez Saal In Zusammenarbeit mit der Lied Akademie des Internationalen Liedzentrums Heidelberg und der Hampsong Foundation 18.–24. Januar 2021
TV / ARTS AND CULTURE A RT S A N D C U LT U R E Arts and Culture - Monday, January 25, 2021 On this edition with Robin Merrill: Baritone Thomas Hampson’s Schubert Week in Berlin; Juli Zeh’s dystopian novel “The Method” on “100 German Must- Reads”; and the optical illusion sculptures of Czech artist Patrik Proško.
TV / DER TAG D E R TA G Der Tag vom 25.01.2021 In Deutschland wächst die Sorge vor mutierten Coronaviren | Wenig Hoffnung zehn Jahre nach der Revolution in Ägypten | Oxfam-Studie beweist: Die Pandemie verstärkt die Ungleichheit in der Welt | Rund um Russlands Hauptstadt Moskau werden Müllberge zum Problem
Mittwoch, 27.01.2021 Suchen Startseite Musikjournal „Ihr seid doch noch Künstler!“ 25.01.2021 Schubert-Woche im Pierre Boulez-Saal „Ihr seid doch noch Künstler!“ Ja, in Berlin hat wirklich ein Live-Festival stattgefunden! Zum dritten Schubert-Festival kamen namhafte Künstlerinnen und Künstler und Nachwuchs. Alle traten zwar ohne Publikum auf, waren aber online erlebbar. Ein Ereignis, das Kunst und Publikum guttat. Von Julia Kaiser Schubertforscher Thomas Hampson bei der Arbeit mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern während der Schubert-Woche 2021. (Peter Adamik) MEHR ZUM THEMA Sharvit: „Ich bin irgendwie aufgeregt wie vor einem echten Konzert.“ Die Mezzosopranistin Marie Seidler [https://www.deutschlandfunkkultur.de/die- mezzosopranistin-marie-seidler-das- schwierige-ist-dass.3889.de.html? …sagt die Mezzosopranistin Hagar Sharvit, kurz vor ihrem Auftritt bei der dram:article_id=451931] „Das schwierige ist, dass man es geschehen lässt“ Schubertwoche – auch wenn das Publikum nur per Livestream dabei ist. Sie wird für ihr Konzert auf einer richtigen Bühne stehen, im Pierre-Boulez-Saal. Endlich wieder Liebesliederabend Lampenfieber spüren! [https://www.deutschlandfunk.de/liebesliederabend- besitze-ich-dich.1988.de.html? dram:article_id=485555] Besitze ich Dich? CD-Debüt Pia Davila Sharvit: „Weil ich weiß, dass Leute es sehen, Leute, die ich kenne, die ich eingeladen [https://www.deutschlandfunk.de/cd- habe. Ich hatte kleinere Konzerte, mit wenigen Leuten im September, aber dieses debuet-pia-davila-die-mystik-des- mondes.727.de.html? Gefühl hatte ich noch nicht in dieser Zeit. Diese Schmetterlinge, das ist ein Gefühl dram:article_id=490371] Die Mystik des wie… wie früher!“ Mondes Ein humanitäres Bildungsprojekt Etwas erstaunlich Echtes und Unmittelbares haben die Live-Streams der Konzerte im Boulezsaal, man darf sich ganz einlassen auf die Liebe zum Lied, die allen Liedduos in die Gesichter geschrieben steht. Vor den Konzerten ohne Publikum geben sie kurze Einführungen, beschäftigen sich auch mit Liedforschung. Der Initiator der Schubertwoche, Thomas Hampson hat auch Musikwissenschaftler und Schubertforscher eingeladen, zu diesem humanitären Bildungsprojekt, so nennt es der Bariton.
Hampson: „Ich begrüße sehr, dass ich mir jetzt, unter diesen Umständen, eine Akademie bauen kann. Ein Netzwerk war mein ursprünglicher Traum, als ich meine Stiftung gegründet habe, die Hampsong-Foundation. Ein Netzwerk, um das Leben dieser Epoche oder unserer Zeit durch Gedicht und Musik zu verstehen. Im Austausch, mit Verständnis, hoffentlich compassion und Toleranz.“ Mut zu Gefühlen aus der Pandemie-Situation Zu allen Zeiten haben sich Künstlerinnen und Künstler mit ihrer Lebenswirklichkeit auseinandergesetzt und sie zum Ausdruck gebracht. Mit Worten, bildkünstlerisch und eben musikalisch. So wie Franz Schubert. Thomas Hampson ermutigt die jungen Sängerinnen und Sänger, ihre Emotionen über die Pandemie-Situation in die Interpretationen seiner Lieder zu legen. Hampson: „Wir reden gar nicht erst über die momentane political scene, da werde ich zu aufgeregt als Amerikaner. Es ist verheerend! Ich glaube, dass ein Grundproblem unserer Politik in unserem Ausbildungsproblem liegt. Unserer Einstellung zu education, in der nur an Jobs und Geld gedacht wird, und nicht an Erfüllung und Wissen und Verbesserung des Lebens. Liberal Arts Education! Wir haben schon in allen Ländern einige Generationen, die nicht die Künste als eigentlichen Baustein ihrer Existenz erlernt haben. Warum ich das alles sage in Art eines Vortrags, ist, dass Schubert genau diese Griffe beinhaltet! Was ich so bewundere an Schubert, ist seine Begeisterung, menschliche Gedanken in Gedichtform in einer entwickelten Musiksprache zu erläutern. Er hörte in seinem Kopf und seiner Seele eine Musikausformung – und da haben wir diese Lieder! Und ich finde diese ganzen Zusammenhänge wahrzunehmen, das ist der aufregendste Teil der lebenden Künste!“ Die Rückbesinnung auf allumfassende freiheitlich-künstlerische Bildungswerte ist auch ein Ideal der Barenboim-Said-Akademie. Darum steht die jährliche Schubertwoche fest im Programm des Boulezsaales. Was die Zuschauer auch jeden Tag digital zurückkehren lässt, ist die Vielschichtigkeit des Austauschs. In der romantischen Welt der Blütendüfte und Mythengestalten tauschen sich die Künstlerinnen und Künstler darüber aus, wie es ihnen gerade geht, sagt die Mezzosopranistin Marie Seidler. Seidler: „Es ist wirklich unglaublich schwer, um ehrlich zu sein, es schwankt auch tagtäglich. Ich gewinne auch eine gefährliche Distanz zu meinem Beruf, wo ich draufschaue und sage: Die Verträge werden unfairer, es gibt eine Sorte Knebelverträge, man hört auch Sätze wie: ‚Soundso viele Sänger stehen hintan und würden Ihren Job gerne übernehmen. Wenn Sie diesen und diesen Dingen nicht folgen, dann werden wir eine andere Sängerin finden, die das tut.‘ Gerade jetzt in Coronazeiten wird man damit konfrontiert, guckt sich seinen Beruf auch nochmal aus einer anderen Perspektive an. Aber nichtsdestotrotz bleibt da dieser Ausdruckswillen, den man nicht abschalten kann. Ich schöpfe einfach Mut aus der direkten Auseinandersetzung mit den Komponisten, mit den Texten, mit der Musik. Es ist die direkte Auseinandersetzung mit dem, was wir lieben, die uns weitermachen lässt. Aber wie prekär die Situation auf dem Markt ist und auch immer mehr wird, das geht mich schon sehr an.“ Ein Netzwerk, das Halt gibt Diese Offenheit macht das Konzerterlebnis noch eindrücklicher. Oder die nachmittäglichen öffentlichen Workshops mit Thomas Hampson und erfahrenen
Liedpianisten. Viele junge Sängerinnen und Sänger waren schon in den beiden Vorjahren bei der Schubertwoche, haben erst einen Workshop erlebt und dürfen nun ein geteiltes oder ein ganzes Konzert singen. Diese Verflechtung hängt mit den Partnern der Schubertwoche zusammen, der Heidelberger Lied-Akademie und der Hampsong-Foundation. Thomas Hampson hat ein Netzwerk aus Liedbegeisterten gegründet, das das ganze Jahr über aktiv ist. Ihr habe es in den letzten Monaten Halt gegeben, sagt die Mezzosopranistin Ema Nikolovska. Nikolovska: „Der Austausch, den ich in den letzten Monaten mit den verschiedensten Freunden in dieser Lied-Gemeinschaft hatte, hat mir sehr geholfen, mich noch einmal neu auf den Liedgesang zu fokussieren. Auch herausfordernde Fragen waren dabei, in prekären Augenblicken, in denen wir uns gefragt haben: Was soll das Ganze? Wir haben noch einmal geschärft, was uns der Liedgesang bedeutet, welchen Wert er für uns darstellt und wie wir diese Kostbarkeit teilen können, indem wir unsere Begeisterung teilen. Was machen wir als Interpreten, oder wir in der Klassikwelt allgemein, nicht richtig – so dass es anderen schwer fällt, in diese Welt einzutreten? Wo liegen unsere blinden Flecken? Diese Diskussionen haben uns angeregt, noch mehr querzudenken, das Lied auf den Kopf zu stellen und zu überlegen, wie wir noch mehr dafür tun können. Das war sehr stimulierend.“ „Deine Entwicklung ist in der Stille ebenso wichtig“ Den aktiven Austausch per Zoom oder in sozialen Netzwerken möchte auch Thomas Hampson beibehalten. Das sei ein Erkenntnisgewinn aus der Pandemiesituation, sagt er. Diskutieren und einander, selbst wenn nur von fern, dabei sehen, das habe ihm den engen Kontakt zu den jungen Kolleginnen und Kollegen, wie er sie nennt, ganz neu eröffnet! Hampson: „Es war, als ob ich immer von einem dunklen Stern heruntergerufen hätte. Ich sagte: Kommt, lasst uns am Freitag zusammenkommen, ich will wissen, wie es Euch geht. Und plötzlich hatten wir 30 junge Künstler da sitzen mit genau diesem Standpunkt – ‚I have no idea who I am! – Ich weiß nicht, wer ich bin.‘ Ich bin so dankbar, dass ich diese noch nähere Verbindung gefunden habe, als Mentor, älterer Kollege, wie ein geschätzter Onkel. (lacht) Es hat mir selbst viel gegeben, ihnen zu sagen: ‚Kommt! Nur, weil ihr im Moment verstummt seid… Ihr seid doch noch Künstler! Ob Du säuselst für drei Leute oder schreist für dreitausend oder singst für 300 – Du bist ein Künstler! Und die Entwicklung Deiner Künstlerlaufbahn ist in der Stille ebenso wichtig, wie vor Leuten.‘ Das war sicher für diese Leute, und ist es auch für diese Generation, eine absolute Levite durch diese Krise. Was wir vor Leuten tun, ist nur in dem Forum, in dem wir es hörbar machen. Aber mein Leben ist nicht abhängig davon, dass Leute vor mir sitzen, die für eine Karte gezahlt haben. Das wäre desaströs!“ Deutschlandradio © 2009-2021 Deutschlandradio Datenschutz Nutzungsbedingungen Hilfe Impressum Kontakt Presse Partner ARD ZDF Phoenix arte Chronik der Mauer
Sonnabend, 16. Januar 2021 Kultur Lesen · Hören · Sehen Berliner Morgenpost | 9 Top 10 Klassik Deutschlandradio aus der Amazon-Bestseller-Liste kündigt laufende 1 Alive - My Soundtrack (Del.) David Garrett Tarifverträge Polydor, 18,46 Euro Alive - My Soundtrack Rundfunkbeitrag wird zunächst 2 David Garrett Polydor, 9,99 Euro nicht höher. Das hat erste Folgen Budapest Concert 3 Keith Jarrett Ecm Records, 21,95 Euro Nach der von Sachsen-Anhalt blockier- ten Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 86 Cent auf 18,36 Euro gibt es beim öf- Wien 4 Jonas Kaufmann Sony Classical, 12,79 Euro fentlich-rechtlichen Rundfunk erste Konsequenzen. Das Deutschlandradio hat von einem Sonderkündigungsrecht It’s Christmas! der laufenden Tarifverträge Gebrauch 5 Jonas Kaufmann Sony Classical, 13,68 Euro gemacht, wie der öffentlich-rechtliche Sender auf Anfrage bestätigte. Intendant John Williams - Live in Vienna Stefan Raue sagte: „Die Kündigung des 6 Wiener Philh. & A.-S. Mutter Dt. Grammophon, 24,83 Euro laufenden Tarifvertrags ist für Deutsch- landradio eine leider notwendige Maß- Colors (Deluxe Edition) nahme, die den Mitarbeiterinnen und 7 Christopher von Deylen & Schiller Masterworksm, 17,56 Euro Mitarbeitern viel abverlangt.“ Der Deutsche Journalisten-Verband Symphonia (DJV) kritisierte den Schritt. „Das könn- 8 Schiller We Love Music, 18,99 Euro te eine Vorreiterrolle mit sich bringen, die zu einem Flächenbrand führt“, sagte der Bundesvorsitzende Frank Überall. Beethoven - Sämtliche Kla- 9 viersonaten 1-32 Igor Levit, Sony Class., 52,99 Euro Im Dezember hatte die Regierung Sachsen-Anhalts entgegen dem Willen aller anderen Länder die Erhöhung des Beethoven: The 9 Symphonies Rundfunkbeitrags auf monatlich 18,36 10 Berliner Philh. & Herbert von Karajan, Dt. Gramm., 13,73 Euro Euro zum 1. Januar 2021 blockiert. ARD, ZDF und Deutschlandradio klagten um- gehend vor dem Bundesverfassungsge- Der amerikanische Opernsänger Thomas Hampson eröffnet am Montag seine dritte Schubert-Woche, die aber in diesem Jahr nur digital zugänglich ist. Foto: Reto Klar / FFs richt. Eil-Anträge wurden vor Jahresende Nachrichten vom Gericht abgelehnt, in der Hauptsa- che gibt es noch keine Entscheidung. Chefdirigent Simon Rattle hat deutsche Staatsbürgerschaft beantragt „Es geht um das Miteinander“ Konsequenzen für Ausbau des DAB+-Sendernetzes Durch die Kündigung der laufenden Ta- Sir Simon Rattle (65) will deutscher Der Bariton Thomas Hampson spricht über Trump, die Kulturkrise und seine Schubert-Woche im Boulez-Saal rifverträge wird es dem Deutschlandra- dio zufolge vorerst nicht mehr zum April Staatsbürger werden. Der Pass sei bean- zu einer Anhebung der Vergütung um tragt, sagte der Wahl-Berliner wenige Volker Blech Livemusik wird durch digitale Möglich- ten Carl Loewe und finde es aufregend, Was ärgert Sie im Moment am meisten? 2,25 Prozent kommen. Die Tarifverträge Tage nach seiner Kür zum Chefdirigen- keiten unterstützt und ergänzt. Das fin- dass Schubert und Loewe den „Erlkönig“ Ich denke, dass es sehr vielen Menschen haben eigentlich eine Laufzeit bis Ende ten des Symphonieorchesters und Cho- Der amerikanische Bariton Thomas de ich sehr aufregend. Daher haben wir unabhängig voneinander vertont haben. einfach nicht gut geht; dass sie Seelennö- März 2022. Beim Deutschlandradio res des Bayerischen Rundfunks in Mün- Hampson hat sich in seiner Karriere auch die Schubert-Woche aufs Digitale te haben, die nicht wahrgenommen wer- arbeiten 725 festangestellte Mitarbeiter chen. Seine britische Staatsbürgerschaft durch die großen Opernhäuser der Welt umgestellt. Jeden Abend um 20 Uhr fin- Sie waren zeitlebens als reisender Opern- den. Wir müssen gemeinsam durch die in Voll- und Teilzeit – das entspricht 640 will er aber behalten. „Natürlich, das gesungen. Einen Namen hat sich der det ein Liederabend statt. Dazu kommen sänger in der Welt unterwegs. Was geht in Krise. Gerade jetzt wäre es wichtig, unse- Vollzeit-Stellen. Zudem gibt es 685 wäre sonst emotional unmöglich“, so Grammy-prämierte Sänger gerade auch öffentliche Workshops und Gespräche Ihnen vor, wenn Sie auf den global einge- re Mitmenschen stärker wahrzunehmen. arbeitnehmerähnliche Beschäftigungs- Rattle, der zurzeit Musikdirektor beim als Liedgestalter gemacht. Im Boulez- mit Experten. Es ist eine eigene Digital- stellten Klassikbetrieb schauen? Es geht um das Miteinander. verhältnisse und zwischen 5000 und London Symphony Orchestra ist. dpa Saal eröffnet der 65-Jährige am Montag welt, in der wir zugänglich bleiben. Unsere Industrie ist hart getroffen. Ir- 6000 freie Mitarbeiter auf Honorarbasis. seine dritte Schubert-Woche, die aber in gendwann wird es aber wieder losgehen. Das Miteinander ist ein Konfliktthema in Hauptstandorte sind Berlin und Köln. diesem Jahr nur digital zugänglich ist. Wird aus dieser digitalen Entwicklung ein Man fragt sich nur, wie lange es noch dau- den USA. Die Amtsübergabe von Trump an Das Deutschlandradio hat noch wei- Auszeichnung neuer Typus Künstler hervorgehen? ern wird. Ich glaube, Politiker überall wa- Biden sorgt für ungeahnte Gewaltexzesse. tere Folgen beschlossen. So soll zum Bei- Berliner Morgenpost: Herr Hampson, Es gibt einen „long tail“ an Digitalpro- ren sehr überrascht, wie weit und tief die Was im Kapitol am 6. Januar passiert ist, spiel der Ausbau des DAB+-Sendernetzes Hindemith-Preis 2021 für Corona, Einsamkeit und Schubert. Irgend- dukten, es werden schon lange mit dem Effekte der verstummten Klassikindust- dafür habe ich überhaupt kein Verständ- unterbrochen oder zeitlich verschoben Komponist Mithatcan Öcal wie passt sein Liedgut in die Zeit? iPhone gemachte Mitschnitte auf You- rie reichen. Nicht nur in Europa, sondern nis. Das hätte nie geschehen dürfen. werden. Der Sender entschied sich nach Thomas Hampson: Es gibt diese Facette tube gestellt. Ob die Pandemie andere auch in den USA. Dort ist die Situation eigenen Angaben für solche Stellschrau- Der Hindemith-Preis 2021 geht an den bei Schubert, aber sein Leben und Werk Künstler hervorbringt, weiß ich nicht, sehr schlimm. Orchester wurden stillge- Wie viel Amerika steckt noch in Ihnen? ben, um mögliche Einschnitte im Pro- türkischen Komponisten Mithatcan sind reicher an menschlichen Gefühlen aber auf jeden Fall andere Formate. Das legt. Mit einem 877 Milliarden Dollar Jah- In meiner Seele bin ich Amerikaner, gramm zu vermeiden und den betriebli- Öcal. Die mit 20.000 Euro dotierte und Zuständen. Es gibt von jedem gro- Schöne an den digitalen Angeboten ist, resbudget für die Künste geht es auch um aber ich habe meine Familie und mein chen Ablauf zu sichern. Man habe sich Auszeichnung werde beim Schleswig- ßen Liedkomponisten Werke über die dass wir damit auch ein erweitertes Re- die Existenz von sehr vielen Musikern. Wohlbefinden in Europa gefunden. Ich auf kurzfristig umsetzbare Maßnahmen Holstein Musik Festivals vergeben, Einsamkeit. Gerade Schubert schrieb pertoire präsentieren können. Ich bin Der Beruf muss wieder eine Zukunft bie- fühle mich manchmal etwas schizo- fokussiert. Raue betonte, Priorität habe teilten die Organisatoren mit. Der 28- mitunter seine heiterste Musik, wenn es sehr stolz darauf, dass wir in unserer ten und die kulturelle Substanz in allen phren, wenn ich auf die eine oder ande- gehabt, dass man bis zu einer Entschei- Jährige habe mit besonderer musikali- ihm schlecht ging. Wir selbst erleben es Woche vom 18. bis 24. Januar mehr Schu- Bereichen darf nicht verloren gehen. re Seite schaue. Aber ich glaube an die dung des Bundesverfassungsgerichts im scher Tiefe und Reife überzeugt. Er gerade auch in dieser schwierigen Zeit, bert-Lieder vorstellen können als überall enge Verbindung zwischen Europa und Hauptverfahren keine Schritte beschlie- zeige in seinen Werken eine beeindru- dass wir uns eine hellere Zukunft herbei- sonst auf der Welt. Wird es zu Veränderungen im internationa- der sogenannten Neuen Welt. Unsere ßen wollte, „die den Programmauftrag ckende klangliche Vielschichtigkeit, so sehnen. len Tournee-Betrieb führen? Kulturen müssen im ständigen Aus- maßgeblich beeinträchtigt hätten.“ Festival-Intendant Christian Kuhnt. dpa Sie selbst singen am 20. Januar Lieder von Tourneen werden wiederkommen. Aber tausch bleiben. Der DJV-Bundesvorsitzende Überall Die Pandemie hat die Verbindung von Schubert, aber auch von Anna Amalia von ich denke, dass es anders sein wird. Vor betonte, dass die Entscheidung für große Künstlern und Publikum unterbrochen. Sachsen-Weimar, Zumsteeg oder Reichardt. allem vorübergehend regionaler. Derzeit Sie sind erleichtert, wenn Biden sein Amt of- Verunsicherung sorge, sowohl bei den Auktion Glauben Sie an die gute Macht der sozialen Brüskieren Sie nicht im direkten Vergleich denkt Berlin für Berlin, Hamburg für fiziell antritt? festen freien Mitarbeitern als auch bei Medien, um die Nähe wieder herzustellen? die unbedeutenden Komponisten? Hamburg und Wien für Wien. Das ist nur Auf jeden Fall. Ich glaube an die goldene den festangestellten. Man befürchte, „Tim und Struppi“-Zeichnung Wir, die das Publikum einladen wollen, Ich wollte ein Panorama aus Schuberts verständlich. Die Situation bietet aber Regel der amerikanischen Demokratie: dass die Sender „große Streichorgien“ für Rekordpreis versteigert denken zuerst an Liveauftritte vor Ort. Zeit anbieten. Es sind Lieder, die er viel- die Chance, dass unser Repertoire leben- agree to disagree. Wir können darüber vornehmen, „die sich negativ auf das Aber insbesondere das Streaming eröff- leicht selbst gehört hat. Das Vorbild diger wird. Vieles wird davon abhängen, einig sein, verschiedene Auffassungen zu Programm und die Beschäftigten auswir- Eine farbige Zeichnung des legendären net unglaubliche Möglichkeiten. Durch Goethe bleibt im Zentrum, er wird durch wann ein regulärer Spielbetrieb mit vie- haben. Mit seiner Polarisierung hat ken“. Konkrete Anzeichen für mögliche belgischen Comic-Zeichners Hergé ist Lockdowns und Reisebeschränkungen die Augen der Zeitgenossen Schuberts len Menschen in einem Saal wieder mög- Trump diese Regel in seiner Amtszeit Stellenstreichungen hat der DJV aber in Paris für den Rekordpreis von rund haben wir ein größeres Publikum dafür. gesehen. Ich bewundere den Komponis- lich sein wird. verletzt. nicht. dpa 3,2 Millionen Euro unter den Hammer gekommen. Verkauft wurde ein Entwurf für das Titelbild des Tim-und-Struppi- Albums „Le Lotus bleu“ („Der Blaue Letzte Folge von „Kommissarin Heller“ Lotus“), wie das Auktionshaus Artcurial mitteilte. Es sei der höchste Preis, der je für ein Werk von Hergé bei einer Ver- steigerung bezahlt worden sei. dpa Gerade starb ein „Tatort“-Kommissar, jetzt kommt ein weiterer Abschied, diesmal von einer ZDF-Polizistin. Warum Darstellerin Lisa Wagner aufhört TV-Quoten Es ist der Abschied von einer beliebten zwingt junge Mädchen mithilfe von lich spielen auch wieder Goldfische, Hel- ben, und auch mit diesem teilweise ab- aber mit dem Promi-Status hält es sich Krimi „Nord bei Nordwest“ ZDF-Kommissarin: Lisa Wagner wird am Männern, die sie als Loverboy umgar- lers eigenwillige Kommunikation und gründigen Humor. Das Problem ist, dass noch in Grenzen. „Ich werde ab und zu stellt Zuschauerrekord auf Sonnabendabend ab 20.15 Uhr nach sie- nen, zur Prostitution. Ein Loverboy Therapeutin Dr. Jacobi (Lena Stolze) es dann anfängt, sich zu wiederholen“, mal angesprochen, aber eigentlich we- ben Jahren zum letzten Mal als Ermittle- stirbt. Für Winnie Heller bekommt der eine Rolle. Das Ende ist ziemlich absurd. sagte die 41-Jährige. Also Aufhören, nig“, sagt Wagner. „Vielleicht hängt das Der Regionalkrimi „Nord bei Nordwest“ rin Winnie Heller zu sehen sein. Wird sie Fall eine persönliche Note, als die Toch- Warum Lisa Wagner jetzt aufhört? wenn es am schönsten ist, auch wenn sie von den Münchnern ab oder ich bekom- hat am Donnerstagabend einen Zu- wie gerade „Tatort“-Fahnder Christian ter ihres langjährigen Kollegen Hendrik „Diese Figur funktioniert nur, wenn sie dafür auf die Gage verzichtet? „Ja, ganz me das nicht so mit. Einmal wurde ich in schauerrekord erzielt. Die Folge „Conny Ulmen vor der Kamera sterben? Oder Verhoeven (Hans-Jochen Wagner) in die so düster ist, wie sie ist - mit aller Komik, genau. Das Geld sollte nicht ausschlag- einem Drogeriemarkt angesprochen von & Maik“ schalteten 8,55 Millionen wird es ein anderes Ende für die spröde Fänge von Kriminellen gerät. Und natür- die wir immer wieder eingeflochten ha- gebend sein, weil dann die Filme tatsäch- einer Frau, die dort gearbeitet hat. Sie (Marktanteil 24,9 Prozent) im Ersten Kriminalistin mit Goldfisch-Faible ge- lich irgendwann schwächer werden. Für sagte, sie guckt immer zusammen mit ein. Die ZDF-Heimatserie „Der Berg- ben? Dazu will die Hauptdarstellerin mich ist das nicht die richtige Entschei- ihrer 15-jährigen Tochter „Kommissarin doktor“ erreichte 6,94 Millionen (20,2 nichts verraten. „Ich mag es gerne, dass dung, auf Nummer sicher zu gehen.“ Heller". Das hat mich total gefreut.“ Prozent), die RTL-Dramedyserie „Der es etwas Unvorhergesehenes ist, das Hat am Sonn- Lisa Wagner kommt aus der Thea- Dass nun der Abschied kommt, hat Lehrer“ 2,09 Millionen. Die US-Komö- quasi aus heiterem Himmel kommt“, abend ihren terecke, sie war beim Einstieg als Kom- sie noch nicht richtig kapiert, sagt Wag- die „R.E.D. 2 - Noch Älter. Härter. Bes- sagt Wagner. „Das hat so etwas Magi- letzten Einsatz: missarin mit 34 die Jüngste unter den ner. „Ich weiß gar nicht, ob ich mir das ser.“ auf Vox sahen 1,71 Millionen. dpa sches.“ Das Ende sei eine Idee von Regis- Lisa Wagner als ZDF-Ermittlern. Zwischenzeitlich war überhaupt an dem Abend angucken wer- seurin Christiane Balthasar gewesen. ZDF-Kommissa- sie im „Tatort“ aus München als Fallana- de. Wenn ja, dann mit viel Alkohol, „Kommissarin Heller: Panik“ ist das rin Winnie lytikerin im Einsatz. Außerdem spielte einem schönen Gin Tonic.“ Das Team sei zehnte und letzte Kapitel einer der er- Heller jagt die Grimmepreisträgerin in der ARD-Er- unglaublich rührend gewesen. „Wir alle folgreichen Sonnabendkrimireihen im einen Mädchen- folgsserie „Weissensee“ mit und war in haben an einem Strang gezogen. Es war Kultur-Redaktion: 030-8872 77 887 ZDF. Für die Wiesbadener Ermittlerin händlerring. dem ZDF-Dokudrama „Letzte Ausfahrt einfach ganz besonders, dass alle woll- Telefax: 030-8872 77 967 geht es im Finale um Menschenhandel Foto: Hannes Gera“ als Beate Zschäpe zu sehen. Mitt- ten, dass es möglichst gut wird.“ Das ge- E-Mail: berlin@morgenpost.de und Prostitution. Ein Zuhälterring Hubach / zdf/ dpa lerweile hat sie ein Millionenpublikum, hen zu lassen, sei nicht ganz einfach. dpa
SWR > SWR2 > Klassik MUSIKTHEMA Endlich wieder Lampenfieber! Schubert Lieder live im Boulez-Saal Berlin VON JULIA KAISER Ein Live-Festival findet ab heute in Berlin statt - das allein schon ist eine Meldung wert. Der Boulez-Saal der Barenboim-Said-Academy widmet diese Woche Franz Schubert und seiner Musik. Zum dritten Mal hat der Bariton Thomas Hampson namhafte Künstlerinnen und Künstler, aber auch Nachwuchs-Sängerinnen und -Sänger eingeladen, das Schubert Lied ins Zentrum von Konzerten, Vorträgen und Workshops zu stellen. Ohne Publikum, aber komplett online erlebbar. Julia Kaiser hat einige Sängerinnen und Sänger der vorab gesprochen. in der Sendung von heute 10:05 Uhr, SWR2 Treffpunkt Klassik, SWR2 STAND: 18.1.2021, 9:55 Uhr AUTOR/IN: Julia Kaiser
WDR3 Tonart 18.1.2020 Bericht Schubert-Woche https://drive.google.com/file/d/1qT-YXrZ2nFF_u8p1QqHnJf19JJ0kGnqI/view?usp=sharing
y p ; B Beitrag hören
27.1.2021 Katharina Konradi, Sopranistin | rbbKultur rbbKultur > Programmübersicht > Sendeschema > Der Tag Fr 22.01.2021 | 17:10 | Der Tag Katharina Konradi, Sopranistin ... ist am 24.01. per Stream im Pierre Boulez Saal zu erleben Beitrag hören Ihre Stimme: glasklar, warm und voll. Scheinbar mühelos wechselt sie IM NETZ vom zeitgenössischen Lied zur Romantik. Katharina Konradi, die erste Sopranistin aus Kirgisistan, ist seit ihrem 15. Lebensjahr in Norddeutschland zu Hause, tourt aber inzwischen weltweit als Lied-, Pierre Boulez Saal Konzert- und Opernsängerin. Infos zur Veranstaltung Am kommenden Sonntag, dem 24. Januar, tritt sie im Pierre Boulez Saal auf. Vorher ist sie auf rbbKultur zu hören: mit Frank Schmid im Gespräch Katharina Konradi über ihr Herkunftsland, über Trost und Zuversicht in der Musik und über Website der Sängerin die Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme und Darstellungskunst auf der Opernbühne. https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_tag/archiv/20210122_1600/gast_im_studio_1810.html 1/1
19.1.2021 https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474177/20-21 Mittwoch, 20.01.2021, Tagesspiegel / Kultur So fern, doch auch so nah Die digitale Schubert- Woche im Boulez Saal Von Udo Badelt Nur leere Sitze hören zu. Die Abwesenheit des Publikums, sie wirkt wie ein stummer Schrei. Immerhin, eine Handvoll Menschen, darunter der getestete Berichterstatter, dürfen im Pierre Boulez Saal sitzen zur Eröffnung dieser vierten den Liedern von Franz Schubert gewidmeten Woche. Alle mit FFP2-Masken, der Boulez Saal war da gesamtgesellschaftlicher Vorreiter, schon im vergangene Herbst galt hier Selbstgehäkeltes als zu virenfreundlich. Trotz und Zuversicht strahlt dieser Montagabend aus: Die Woche, sie findet ja statt, auf höchstem digitaltechnischem Niveau kommt sie online nach Hause. Moderatorin Susanne Stähr spricht mit dem Liedsänger, Lehrer und künstlerischem Leiter der Schubert-Woche, Thomas Hampson. Und mit Friedrich Dieckmann, Autor des Buches „Franz Schubert. Eine Annäherung“. Der ganze Kosmos Schubert wird in dieser ersten Stunde zumindest angerissen, jenes unfassbare Werk aus über 600 Liedern, die – so das von Daniel Barenboim ausgegebene Ziel – im Laufe mehrerer Jahre alle zumindest einmal im Boulez Saal erklungen sein sollen. Jenes „Theater der Intimität“, mit dem Schubert die Unbehaustheit des modernen Menschen in noch nie dagewesener Dichte in schlichte Liedform gegossen hat. Hampson beschreibt das Neue, den Quantensprung, der mit Schubert in die Musik kam, so: „Er hat entdeckt, dass er kleine Welten erschaffen kann. Nie zuvor hat jemand, auch nicht Mozart, solch eine Symbiose von Dichtung und Klang erreicht. Nach Schubert waren Lieder viel mehr als einfach nur ,schön’.“ Dieckmann beleuchtet die sonst weniger beachteten Einflüsse der politische https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474177/20-21 1/2
19.1.2021 https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474177/20-21 Entwicklung im Deutschen Bund, etwa die Karlsbader Beschlüsse, auf Schuberts Komponieren. Ohne offen politisch zu sein, reflektiert seine Musik doch eine Epoche äußerer Ohnmacht des Individuums, in der die Möglichkeiten zur Entfaltung sehr begrenzt waren – ein Gefühl, dass wir in den Pandemiejahren 2020 und 2021 vielleicht erstmals seit langer Zeit wieder annähernd nachvollziehen können. Dann: Musik, live gesungen von zwei „Young Singers“. Sie gehören zu jenen, die, so Hampson, „die Flamme weitertragen“ – und deren Berufsaussichten so düster sind wie nie. Marie Seidler etwa kann man nur das Beste wünschen. Kraft, Wärme, Optimismus strahlt ihr Mezzo aus, mit dem die Bonnerin unter anderem „Der blinde Knabe“ (D 833), „An mein Herz“ (D 860) oder zwei Faust-Vertonungen singt, geschmeidig meistert sie im Passagio die Höhenwechsel. Wolfram Rieger begleitet sie am Klavier und kitzelt die spezielle Schubertsche Dramatik dieser Stücke mit klarem und brillantem Anschlag noch zusätzlich heraus. Frederic Jost wiederum hat Lieder herausgesucht, die Schubert original für Bass geschrieben hat – teils auf Italienisch, teils als Mythenvertonung wie „Prometheus“ (D 674). Gestaltwandler ist auch Jost selbst, mit lebhafter, verschmitzter Mimik und hüpfenden Augenbrauen schwingt er sich auf in ätherische, jünglingshafte Höhen, steigt gleich danach herab in ehrfurchtgebietende, opernwuchtige Bass-Tiefen. Tolle Talente, die unverdient ohne Applaus den Saal verlassen müssen. Harte Zeiten. Udo Badelt Die gesamte Schubert-Woche (noch bis 24. Januar) digital auf boulezsaal.de, alle Auftritte sind dort archiviert. https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474177/20-21 2/2
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19.1.2021 Konzertkritik: Auftakt der Schubert-Woche | Inforadio Startseite > Programm > Kultur Di 19.01.2021 | 06:55 | Kultur Konzertkritik: Auftakt der Schubert-Woche Mit einem Livestream aus dem Pierre-Boulez-Saal hat in Berlin die "Schubert-Woche" begonnen. Im Konzert war zuerst die Mezzosopranistin Marie Seidler, danach der Bass Frederic Jost zu erleben, beide begleitet von Wolfram Rieger am Klavier. Von Hans Ackermann Stand vom 19.01.2021 Beitrag hören https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/kultur/202101/19/513091.html 1/1
Thomas Hampson gives an outstanding recital in the Pierre Boulez Saal's Schubert Week Von Linda Holt, 21 Januar 2021 Berlin’s Schubert Week, an opportunity to study and celebrate the great composer’s songs, is enjoying its third annual array of concerts, workshops and other programs thanks to the collaboration of the Pierre Boulez Saal, Hampsong Foundation (named after American baritone, Thomas Hampson) and the Lied Akademie of Internationales Liedzentrum Heidelberg. During the “well crafted and festivities, I was fortunate enough to catch a live-streamed recital of twenty songs – twelve by satisfying in every Franz Schubert, eight by his contemporaries – performed by Hampson and Wolfram Rieger on piano. As to be expected, the songs in this collection expressed early Romantic tropes on topics conceivable way” such as unrequited love, death, terror and desertion, but under Schubert’s touch, each musical Rezensierte Veranstaltung: Pierre nugget gleams like a multi-faceted gem. Boulez Saal, Berlin, am 20 Januar 2021 PROGRAMM Schubert, Der Sänger, D.149 Anna Amalia von Sachsen-Weimar, Auf dem Land und in der Stadt Zumsteeg, Das Blümlein Wunderschön Wenzel Johann Tomaschek, Schäfers Klagelied Zelter, Um Mitternacht Beethoven, Maigesang, Op.52 no.4 Reichardt, Beherzigung Loewe, Erlkönig, Op.1 no.3 Wolfram Rieger and Thomas Hampson Loewe, Der du von dem Himmel bist © Pierre Boulez Saal (Wandrers Nachtlied II), Op.9 The first half of the program began with Schubert’s Der Sänger, based on the story of a Schubert, Erlkönig (Goethe), D. 328 wandering minstrel’s fondness for good wine. But then the program shifted suddenly to non- Schubert, Der Wanderer an den Mond Schubertian strains, including Um Mitternacht by Carl Friedrich Zelter, which describes a poet’s (Seidl), D.870
feelings during a moonlit, midnight assignation. Hampson sang this lovely song with feeling, but Schubert, Das Zügenglöcklein (Seidl), what I most recall was the exquisite delicacy of a leap of a tenth near the end, from a breathy low D.871 G to a high B. Absolutely divine. Schubert, Am Fenster (Seidl), D.878 Fascinating was Carl Loewe’s musical interpretation of Goethe’s Erlkönig, a very worthy telling of Schubert, Im Freien (Seidl), D.880 a horror story in music, with menacing trills in the piano, and Hampson playing all three roles – Schubert, Das Fischermädchen, D.957j father, son and demon – with distinct personalities. The thin, whiny blandishments of the elf king have an almost liturgical rhythm, adding to the ambient sense of malaise. Schubert, Die Stadt, D.957k Schubert, Am Meer, D.957l Following a sweet reading of Loewe’s Wanderer’s Nightsong, the program was Schubert all the way, including two of my favorites: Schubert’s celebrated setting of Erlkönig, and one of the most Schubert, Der Doppelgänger, D.957m terrifying works in the classical repertoire, Der Doppelgänger, a setting of a poem by Heinrich Schubert, Ihr Bild, D.957i Heine. Schubert, Der Atlas, D.957h Hampson’s extensive background on the opera stage may well have prepared him for the DARSTELLER complexities of Schubert's Erlkönig, one of the greatest classical songs of all time. Hampson Thomas Hampson, Bariton deftly juggled the three voices, each a different character with a distinctive mood, while Wolfram Rieger, Klavier maintaining a flowing artistic partnership with Rieger. Few works of art can pack such an emotional punch in so short a time. As for Der Doppelgänger, both Hampson’s evocative phrasing and Rieger’s unfailing instinct for tone and shading yielded a musical experience of great power and impact. The unstable harmonies, the relentless trudging of imagined footsteps, and singing as forlorn as a human voice can be, left an impression of a hopelessness that is not of this earth, and, indeed, was composed in the year of the composer’s death. Though there were roses and sunlit meadows as well in this program, it was the darker moments that lingered, disturbed and, ultimately, enraptured. A universe of everything it means to be human was encapsulated in this sampling of Schubert songs, and the others weren't bad, either. Thank you, gentlemen, for a program well crafted and satisfying in every conceivable way. This performance was reviewed from the Boulez Saal's live video stream
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26.1.2021 El fantasma en las teclas - LA NACION LA NACION | OPINIÓN | MANUSCRITO El fantasma en las teclas Pablo Gianera LA NACION 26 de diciembre de 2020 • 00:05 A mediados enero del año que viene, para ser más precisos el lunes 13, la Pierre Boulez Saal de Berlín volverá a hacer la Schubert-Woche, es decir, la "semana Schubert". La preparación de ese festival está a cargo, como otros años, del barítono Thomas Hampson, y acaso por eso todos los recitales, que podrán verse en online en la página de la sala, están dedicados al Lied, la canción de cámara alemana. Van a cantar también Angelika Kirschlager y Christina Landshamer. Como sea, Schubert no inventó históricamente el Lied, pero el Lied fue su patria. Ya hablamos alguna vez de la presunción de Daniel Barenboim, muy cierta por lo demás, de que una parte de la oeuvre de algunos compositores, sino de todos, admite escucharse como un diario personal o íntimo. En el caso de Mozart, las óperas con Lorenzo Da Ponte y los conciertos para piano; en el de Beethoven, las sonatas para piano, y en el de Schubert (como en el de Brahms) las canciones. Considerados de este modo, los más de 450 Lieder de Schubert serían semejantes a los diarios de Franz Kafka, André Gide o Thomas Mann. Schubert escribió "Hagars Klage", su primera canción (en realidad, más escena lírica que canción) en 1811. Tenía 14 años. Cuando murió, en 1828, estaba corregiendo las pruebas de imprenta de sus últimos ciclos de Lieder y había concluido su última canción, "Taubenpost". Dice una estrofa del poema de Johann Gabriel Seidl que es la base de ese Lied: "No necesito ya escribir cartas/ Le doy las lágrimas mismas/ Seguro que no las aguanta/ pero me sirve con empeño". La tercera persona es la paloma. Las cartas son un correlato público del diario, y puede ser también diario y correspondencia se confundan. Carta o diario, no hay duda de que esos diecisiete años entre el principio y el final son el registro de una vida. Hay, con todo, una diferencia radical con los diarios https://www.lanacion.com.ar/opinion/el-fantasma-teclas-nid2551409 1/3
26.1.2021 El fantasma en las teclas - LA NACION entendidos como meros diarios: el registro personal conquista aquí la objetividad de la obra de arte. Entre esas canciones últimas están las del ciclo Viaje de invierno. Precisamente con esa pieza iniciará Hampson el festival de la Pierre Boulez Saal, y lo hará con el pianista Wolfram Rieger. Recordamos a Hampson por una versión del Winterreise editada hacia 1997 con Wolfgang Sawallisch al piano. Tal vez sea la versión más lograda de Hampson. No lo sabemos; habrá que escuchar la del 13 enero, aunque de todos modos en artistas como él una versión nueva no anula nunca las precedentes. Sin embargo, es claro que Sawallisch, director fuera de serie además de pianista, había llegado antes más lejos. Me refiero ahora a su registro de 1972 con el barítono Hermann Prey. No hay nada que contradiga más violentamente al Lied que el espectáculo. Un recital de Lieder es estático (un hombre de pie al lado de un piano), y su progresión dramática, cuando existe, transcurre interiormente. De ahí se deriva la dificultad de un cantante acostumbrado a la ópera para aclimatarse a la canción de cámara. Varios lo lograron: Dietrich Fischer-Dieskau, claro está, pero también Hans Hotter, Lotte Lehmann, el propio Hampson, y tantísimos otros. Prey está entre ellos. Con todo, el protagonista de esa grabación es Sawallish. ¿Por qué? Porque el piano tiene una intimidad que no da respiro, o bien que nos asfixia. La palabra "intimidad" no se refiere solamente a su relación con la voz. Ya sabemos que la voz del Lied es una voz que no es ni la del canto ni la del piano; es una voz nueva, sin fisuras, hecha de esas otras dos. Pero no es eso (o no únicamente eso). Sawallisch consigue que no le prestemos atención a Prey (una verdadera falta de respeto), y lo logra porque la ejecución depara la certeza ilusoria, y el mérito ambiguo, de que la voz entera es innecesaria porque está cifrada en el piano. Sawallisch no se hace notar. Se impone con la misma autoridad de esas personas que hablan en voz baja. Cuenta, sin las palabras de Wilhelm Müller, el itinerario del desengaño (y con él de la renuncia) a la muerte. La anécdota amorosa es circunstancial. Winterreise dice toda muerte, la muerte con mayúsculas. El piano, que parece morir aunque sigue hablando, la cuenta en una lengua que nos podemos traducir. https://www.lanacion.com.ar/opinion/el-fantasma-teclas-nid2551409 2/3
26.1.2021 El fantasma en las teclas - LA NACION No le diría a nadie que corra a escuchar esa versión. Habrá quien prefiera otras, y yo mismo prefiero otras que no viene al caso enumerar ahora. Sólo sé que no conozco otro registro, ni escuché nunca otro en concierto, con ese fantasma en las teclas. Es el fantasma completo de la obra que toma cuerpo en las teclas. Sawallisch hace del Viaje de invierno una variedad inusitada de la canción sin palabras. Por: Pablo Gianera Conforme a los criterios de https://www.lanacion.com.ar/opinion/el-fantasma-teclas-nid2551409 3/3
13.1.2021 https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474039/18-19 Mittwoch, 13.01.2021, Tagesspiegel / Kultur NACHRICHTEN Digitale Schubert-Woche im Pierre Boulez Saal Unter der Leitung von Star-Bariton Thomas Hampson werden sich junge Sängerinnen und Sänger vom 18. bis 24. Januar gemeinsam mit ihren Pianistinnen und Pianisten im Pierre Boulez Saal dem Liedschaffen von Franz Schubert widmen. Publikum ist vor Ort nicht zugelassen, aber Interessierte können das vollständige Programm mit täglichen Konzerten, Workshops und Gesprächen kostenfrei per Livestream verfolgen. Hampson selber gibt ein Konzert am 20. Januar, weitere Interpretinnen und Interpreten sind Marie Seidler, Frederic Jost, Seeyoung Lim, Hagar Sharvit, Susan Zarrabi, Jussi Juola, Manuel Walser, Ema Nokolovska und Katharina Konradi. Die Schubert–Woche findet bereits zum dritten Mal im Boulez Saal statt. Tsp https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474039/18-19 1/1
25.1.2021 https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474269/18-19 Samstag, 23.01.2021, Tagesspiegel / Kultur WOCHNIKS Wochenende 48 Stunden Berlin Samstagmorgen:Wild geht es zu in der Hauptstadt-Kulturwelt. Wie jedes Jahr konkurrieren auch in diesem Januar zahlreiche Festivals um die Publikumsgunst, sodass der völlige Rundumschlag eigentlich niemandem möglich ist. Nur dass heute keiner dafür den heimischen Ohrensessel verlassen muss, es ist schließlich immer noch Lockdown. Durchhaltevermögen ist angesagt, dabei hilft der gute Wildsau Kaffee von roastmarket.de/wildkaffee-wildsau-espresso.html Samstagmittag:Einen adäquaten Start bietet die Online-Ausstellung von Isa Melsheimer „False Ruins and Lost Innocence“ in der Galerie Esther Schipper. Je nach Koffein-Pegel kann man hektisch durchscrollen oder dem Auge eine gemütliche Wanderung durch Bilder und Texte gewähren – während der Körper alles, auch das Koffein, verarbeitet. Passenderweise beziehen sich die Arbeiten der Künstlerin unter anderem auf die aus Japan stammende Metabolistische Architektur der Nachkriegszeit, die genau den Kräfte-Austausch zwischen Innen und Außen, Organismus und Umwelt reflektiert, der sich hier auch im Ohrensessel ereignet. www.estherschipper.com Samstagabend:Was tun, wenn der Lockdown die Proben eines Theaterensembles jäh unterbricht, man die Aufführung aber nicht verschieben will und kann? Die Unterbrechung https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474269/18-19 1/3
25.1.2021 https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474269/18-19 selbst zum Stoff machen natürlich und damit jeden Klassiker direkt in die Gegenwart katapultieren. Einer bietet sich dafür sowieso an: Büchners Woyzeck handelt von der gewaltsamen Unterbrechung des Lebens einer Frau und liegt selbst nur fragmentiert vor, da vom Tod des Autors unterbrochen. Dieser Originalstoff findet in der Inszenierung von Mahin Sadri und Amir Reza Koohestani Einzug in einen Haushalt im Lockdown, in dem ein Paar im Zustand unterbrochener Partnerschaft (Beziehungsstatus: kompliziert) mit sich und der Geschichte Büchners eingesperrt ist. Woyzeck Interrupted startet um 20 Uhr im Stream des Deutschen Theaters, enthält englische Untertitel und kostet 10 Euro. dringeblieben.de Sonntagmorgen:Der kommende Mittwoch, der 27. Januar, ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Zum 76. Mal jährt sich dann die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Schon heute um 11 Uhr veranstaltet das Auschwitz-Komitee ein Konzert mit dem nicht nur für seine Beethoven-Einspielungen, sondern auch für seinen Einsatz gegen Rassismus und Judenfeindlichkeit ausgezeichneten Pianisten Igor Levit, der eine von Holocaust- Überlebenden erstellte Musikauswahl vorträgt. auschwitz-komitee.de Sonntagmittag:Die Salonmusik kommt vom Salon – und passt schon damit eigentlich ohne Weiteres zu Zeiten intensiven Wohnens, in denen man das Haus nicht verlässt. Wer sich schon über die mangelnde Differenzierung zwischen Salon- und Hausmusik empört, bedenke, dass im Boulez-Saal gerade die Schubert-Woche fremd wieder auszieht, die das Publikum ausschließlich von zu Hause, beziehungsweise der eigenen Kammer aus, mitverfolgt hat. Womit man eigentlich auch noch von Kammermusik sprechen müsste. Eine ganze Woche voller Workshops zu und Aufführungen von Schubertliedern findet ihren Höhepunkt im heutigen Abschlusskonzert um 15 Uhr sowie der finalen Darbietung der Sopranistin Katharina Konradi und des Pianisten Eric Schneider um 20 Uhr. Alle Streams sind kostenfrei. boulezsaal.de/de/schubert-week Sonntagabend:Wer nach dermaßen viel geballter Romantik eine zeitgenössische Abkühlung braucht, bekommt sie beim Ultraschall-Festival, das ebenfalls heute zu Ende geht. Und das, im Gegensatz zu all den Streams, ganz klassisch im Radio erklingt, sodass man es sich beim Hören auch gut in der Badewanne oder jeder beliebigen Yoga-Pose (un-)bequem machen kann. Der RBB Kulturradio überträgt ab 20 Uhr eine Aufzeichnung von diesem Freitag aus dem Neuköllner Heimathafen. Auf der Bühne sind Trio Catch, gleich danach die Cellistin https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474269/18-19 2/3
25.1.2021 https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474269/18-19 Séverine Ballon. Dass man das alles schon mal gehört habe, kann niemand behaupten, die Konzerte enthalten nämlich gleich vier Uraufführungen. ultraschallberlin.de Thomas Wochniks Tipps lesen Sie in voller Länge jeden Samstag unter checkpoint.tagesspiegel.de. https://epaper.tagesspiegel.de//webreader-v3/index.html#/474269/18-19 3/3
15.1.2021 Unübersehbar #35 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 15.1. bis zum 21.1.2021 | nmz - neue musikzeitung Unübersehbar #35 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 15.1. bis zum 21.1.2021 Szene (nmz) - Kleine Fluchten, und wenn’s auch nur bis zur virtuellen Hotelbar reicht: Lassen Sie sich musikalisch à la Satie aufmöbeln, von Lehár umschmeicheln, von Schubert umsingen, von Debussy symbolistisch betören und klischeefrei in andere Kulturkreise entführen. Es ist unübersehbar Winter. Leise rieselt der Stream. 14.01.2021 - Von Dirk Wieschollek, Joachim Lange, Juan Martin Koch, Juana Zimmermann, Martin Hufner, Roland H. Dippel 15. Januar Music for Hotel Bars – INTERIOUR SOUND DESIGN (Maritim Hotel Darmstadt) Freitag, 15.1.2021, 20:00 Uhr Live-Videostream als Zoom-Event; siehe auch die Website Die Music für Hotelbars geht weiter, jetzt online. Ist schon komisch, ausgerechnet die Orte der Begegnung von manchmal mehr oder weniger Bekannten und Unbekannten sind jetzt regelmäßig ziemlich still. Kontakte gilt es zu vermeiden. Gar nicht schlecht da die Idee der Band Les Trucs, Erik Saties Konzept einer „Musique d’ameublement“ aufzunehmen. Die Veranstalter dazu: „Hierfür kreieren sie in ihrem Keller eine Hausbar mit illustren Gästen und überraschenden Momenten, an dem das Home Bar-Publikum per Video- und Tonschalte teilnehmen kann. Es beginnt ein ätherumgreifendes Spiel mit Synthesizern und Aufmerksamkeiten.“ Mit von der Partie sind Charlotte Simon, Frankfurt (Komposition, Performance), Toben Piel, Frankfurt (Komposition, Performance), Florian Mania, Frankfurt (Performance), Daniel Degeest, Frankfurt (Performance)… Traditionell wird dazu ein sogenannter „Signature Drink“ gefertigt. Er trägt den Titel „Der letzte Drink“. Den kann man sich, vorausgesetzt man hat die Zutaten (1 Teil Havana Club, 3 Teile Limettensaft, Eis, Zitrone, mit Apfelsaft aufgefüllt, umgerührt und ausgetrunken), dann daheim nachbauen und im sicherlich hochinteraktiven und -expressiven Zoom-Event verknuspern. Historischer Ort: Das ehemalige Maritim Hotel Darmstadt ist nebenbei wohl auch das ehemalige (?) Festival-Hotel der Darmstädter Ferienkurse. Cheerio Miss Sophie. [Martin Hufner] 15. und 20. Januar Outernational: Transtraditional Concerts Freitag, 15.1.2021, und Mittwoch, 20.1.2021, jeweils 19:00 Uhr Konzertfilm bzw. Livestream via www.radialsystem.de Eine „zeitgenössische, hybride, globale Musik, die sich aus unterschiedlichen Musiksprachen zusammensetzt“ steht im Fokus der von Elisa Erkelenz kuratierten Konzertreihe Outernational: Transtraditional Concerts. Die versteht das vielbeanspruchte Präfix „trans“ sowohl räumlich (zwischen den Kulturen) als auch zeitlich (zwischen Tradition und Gegenwart) und möchte Allgemeinplätze interkultureller Wahrnehmung zugunsten wirklicher Begegnungsräume auflösen. „Wie klingt eine Kunstmusik, die sich in Exil und Diaspora ihren multiplen, hybriden Einflüssen stellt? Wie lösen wir hörend Vorstellungen vom Eigenen und Fremden auf? Wie spiegeln Konzertprogramme eine offene Gesellschaft in ihrer Vielstimmigkeit?“ So und ähnlich lauten die Fragen, die im zweiten Konzert der Reihe von der palästinensischen Sängerin und Oudspielerin Kamilya Jubran und dem Schweizer Trompeter Werner Hasler (mit ihrem aktuellen Duo-Projekt „WA“) sowie dem aus Istanbul stammenden Musikers Cevdet Erek, ein Meister der arabischen Bass-Trommel Davul, aufgeworfen werden. Das ursprünglich für den 15. Dezember geplante Live-Programm wird nun am 15. Januar als Konzertfilm präsentiert und verspricht, Rhythmen aus dem nahen und mittleren Osten, technoide Beats und Renaissance- und Barock-Klänge zu fusionieren. Wie dies ohne schale Exotismen und Crossover-Klischees abgehen kann, wird die besonders zu erörternde Frage sein. Die transkulturelle Konzertreihe wird diskursiv flankiert von den sogenannten Listening-Sessions, in denen politische, soziale und postkoloniale Fragestellungen live diskutiert werden. Am 20. Januar erörtern Prof. Dr. Naika Foroutan (Direktorin und Leiterin der Abteilung „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“ am https://www.nmz.de/online/unuebersehbar-35-nmz-streaming-empfehlungen-vom-151-bis-zum-2112021 1/5
15.1.2021 Unübersehbar #35 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 15.1. bis zum 21.1.2021 | nmz - neue musikzeitung Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung) und die Sozialwissenschaftlerin Esra Küçük (Geschäftsführerin der Allianz Kulturstiftung) Fragen der postmigrantischen Gesellschaft. [Dirk Wieschollek] 16. Januar Ensemble Recherche: „Spotted: Hongkong“ Sonntag, 16.1.2021, 20:00 Uhr Live-Videostream via Facebook Die „Spotted“-Reihe des ensemble recherche geht weiter mit einem Blick nach Hongkong. Kuratiert wird das Konzert von dem Hongkong-chinesischen Komponisten Charles Kwong, der im Interview mit Clemens Thomas Auskunft gibt. Dort führt er unter anderem aus: „In diesem Programm versuche ich nicht, einen Überblick über die ‚zeitgenössische Musik Hongkongs‘ zu geben – weil das schlicht unmöglich ist. Ich stelle mehrere junge Komponist*innen aus meiner Generation vor, die meiner Meinung nach hohe künstlerische Qualitäten haben. Sie haben in ihrer jeweiligen Biographie eine unterschiedlich starke Verbindung zu Hongkong. Ich möchte daher nicht einen einheitlichen musikalischen Eindruck von Hongkong heraufbeschwören, sondern im Programm, so hoffe ich, die unverwechselbaren Persönlichkeiten vorstellen, die eine ähnliche Herkunft teilen. Daher ist weder eine ‚süßsauer-Pentatonik‘ noch eine orientalische Textur zu befürchten, stattdessen kann Hongkong vielfältig und einfallsreich gehört werden.“ Das Programm im einzelnen: Hui Tak-Cheung: Water Album #2 On the petal (für Flöte, Klarinette, Percussion, Violine und Cello) Daniel Lo: Forking Paths (Uraufführung) (für Bläsertrio, written for Ensemble Recherche) Tonia Ko: Highwire (für Oboe und Elektronik) Charles Kwong: Forest gazes into you (für Piano trio, Uraufführung der überarbeiteten Version 2020) DJ Sniff feat. Klaus Steffes-Holländer und Christian Dierstein: The safest place in Hongkong and three letters for Freiburg – Improvisation zu einer Vinyl Disc von DJ Sniff [Juan Martin Koch] Ab 18. Januar Oper Genf: Claude Debussy – „Pélleas et Mélisande“ Live-Videostream am Montag, 18.1.2021, 19:30 Uhr, über die Theaterwebseite; später als Video on demand via OperaVision und RTS Fernsehen Jeder Intendant nimmt seine Vorlieben mit, wenn er an ein anderes Haus geht. Wenn es sich machen lässt, vor allem besonders gelungene Inszenierungen. Der Intendant des Grand Théâtre de Genève Aviel Cahn hat da nicht nur etliche Produktionen aus seinem Jahrzehnt als Chef der Flämischen Oper zur Auswahl, sondern schon als Koproduktionen „im Kasten“. Die Inszenierung von Debussys „Pelléas et Mélisande“, für die er vor zwei Jahren Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet mit der Allroundkünstlerin Marina Abramović in Antwerpen zusammengespannt hat, war ohnehin eine Koproduktion mit Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, L’Opéra national du Rhin Strasbourg, GöteborgsOperan & Grand Théâtre de Genève. Auch den Spielplan in Genf hätte dieses gelungene Gesamtkunstwerk der besonderen Art geziert. In Antwerpen war Alejo Pérez der Dirigent. In Genf wird Jonathan Nott den Orchesterpart übernehmen und am 18. Januar, dem Tag der eigentlich geplanten Premiere den Taktstock heben. Diese Vorstellung ohne Zuschauer im Saal wird zunächst live auf GTG Digital und RTS Play übertragen und ist dann ab 19. Februar auf der Streaming-Plattform Opera Vision abrufbar. Wie schon in Antwerpen werden die Norwegerin Mari Eriksmoen und der Südafrikaner Jacques Imbrailo die Titelpartien Mélisande und Pelléas übernehmen und der Brite Leigh Melrose Golaud interpretieren. Sie dürften nicht nur ihre Erfahrung, sondern auch den Geist der eindrucksvollen Premiere mit in die Schweiz bringen. Es ist eine Produktion, bei der nicht nur die prominenten Namen funkeln, sondern das Gesamtresultat auch den damit verbundenen Erwartungen entspricht. Sowohl der belgische Starchoreograph mit marokkanischen Wurzeln Sidi Larbi Cherkaoui, als auch die international renommierte Performance-Koryphäe Marina Abramović und die in Belgien ziemlich prominente Modeschöpferin Iris van Herpen waren nicht nur in Hochform, sondern erwiesen sich als Teamplayer. Hinzu kommt an der Seite von Cherkaoui Damien Jalet ist für Regie und Choreographie. In Verbindung mit der Raumgestaltung von Abramović liefern auch die Videos von Marco Brasilia ihren https://www.nmz.de/online/unuebersehbar-35-nmz-streaming-empfehlungen-vom-151-bis-zum-2112021 2/5
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