PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20
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PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20 Di, 17.9. 2019, 10:00 Ihre Gesprächspartnerinnen: Veronika Steinböck, Künstlerische Leitung Gina Salis-Soglio, Betriebswirtschaftliche Leitung Nina Kusturica, Regisseurin Sara Ostertag, Regisseurin
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT KOSMOS THEATER Das Kosmos Theater versteht sich als feministisches Haus, das weibliche* Stimmen und damit auch Gender-Balance im Theaterbetrieb fördert. Unterhaltend, irritierend, ermutigend setzt sich das Kosmos Theater mit Rollenklischees auseinander, bricht mit heteronormativen Kategorien und schafft positive Identifikationsfiguren. In unseren Theaterproduktionen setzen wir auf zeitgenössische Dramatik, Erst- und Uraufführungen sowie auf eine enge Zusammenarbeit mit Kollektiven aus der Freien Szene. Das Kosmos Theater setzt mit großer Dringlichkeit auf Partizipation: Gesprächsformate vor und nach den Vorstellungen regen zu einem Austausch über Hintergründe und Eindrücke an, Specials wie Lesungen, Workshops, Poetry-Slams, Stammtische und Tanzabende ergänzen das Programm. Die Diversität als oberstes Prinzip einer heterogenen, demokratisch strukturierten Gesellschaft hochhaltend, öffnet das Kosmos Theater seine Räume für themenrelevante Veranstaltungen von kooperierenden Vereinen. Das Kosmos Theater hat die Erklärung der Vielen in der Republik Österreich unterzeichnet. Es geht um Alle. Solidarität statt Privilegien. Kunst und Kultur bleiben frei. LEITMOTIV SAISON 2019/20 20 JAHRE KOSMOS – EINE ZUMUTUNG Mit Aktionismus, Interventionen, Besetzungen, Sit-Ins und „Kunstgebungen“ erkämpften die Kosmosfrauen* und ihre Verbündeten vor 20 Jahren den kosmos.frauenraum. Was für eine Zumutung! Zur selben Zeit war auf Plakaten in ganz Wien zu lesen, dass Elfriede Jelinek eine Zumutung ist, und ein Monat nach der Eröffnung des Kosmos Theater mutete Christoph Schlingensief der Wiener Gesellschaft einen Container vor der Staatsoper zu. Ist nicht jede Kunstäußerung eine ziemliche Zumutung? Ebenso wie eine Liebeserklärung? Vielleicht geht das eine ohne das andere nicht. Ilse Aichinger empfand es als Zumutung, nicht gefragt worden zu sein, ob sie überhaupt auf die Welt kommen will. Das Geborenwerden, die Pubertät, das Alter, der Tod – das ganze Leben: eine Zumutung. Verzichten wir nicht auf das gemeinschaftsstiftende Grundelement des Sich-Einander- Zumutens, sich mit seinem Körper, seinen Erfahrungen, Gedanken und Wünschen in Konfrontation zu bringen mit den vielen Anderen. Denn das Lebendige will nicht in Ruhe gelassen werden, sondern will die Überschreitung. Die Mehrdeutigkeit des Begriffs inspiriert uns, Zumutung als Leitmotiv der kommenden Spielzeit zu wählen. Mit einem vielfältigen Programm wollen wir in der Jubiläumssaison 2019/20 Lust auf Zumutungen machen und freuen uns auf Ihren Besuch. 2
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT SPIELPLANÜBERSICHT Sept. 2019 – Juni 2020 EIN ZIMMER FÜR SICH ALLEIN Performative Besetzung im MuseumsQuartier Wien von und mit Kollektiv Eins in Kooperation mit Die Theater Chemnitz und Kosmos Theater Eröffnung: Mi, 25. Sept. | 15:30 im Kosmos Theater Termine: 25.- 29. Sept. | 16:00 – 22:00 im MuseumsQuartier Wien RULE OF THUMB (Daumenregeln) von Iva Brdar Eigenproduktion | Österreichische Erstaufführung Premiere: Mi, 9. Okt. | 20:00 Weitere Termine: 10./11./12.**/ 16.*/17.**/18./19./ 23./24./25./26. Okt. | 20:00 EVERYONE Gastspiel Cie. Freaks und Fremde | Tanz Wien-Premiere: Mi, 30. Okt. | 20:00 FREAKSHOW Gastspiel Cie. Freaks und Fremde | Figurentheater Wien-Premiere: Do, 31. Okt. | 20:00 brut im Kosmos Theater SPEAKING VOLUMES Mirjam Sögner Performance – Tanz | Österreichische Erstaufführung Premiere: Do, 7. Nov. | 20:00 Weitere Termine: 8./9. Nov. | 20:00 DIALOGUE ON DIFFERENCE Gespenster, Geschlechterkonstrukte, Geopolitiken Performance | Koproduktion theatercombinat & Kosmos Theater Wien-Premiere: Fr, 15. Nov. | 20:00 Weiterer Termin: 16. Nov. | 20:00 (im Rahmen der Europäischen Theaternacht) DAS GROSSE HEFT nach dem Roman von Ágota Kristóf Koproduktion makemake produktionen & Kosmos Theater | Österreichische Erstaufführung Premiere: Di, 3.12. | 20:00 Weitere Termine: 5./6./7./10./11.*/12.**/13./14. Dez. | 20:00 DAS WERK von Elfriede Jelinek Eigenproduktion Premiere: 9. Jan. 2020 | 20:00 ** Publikumsgespräch im Anschluss * Einführungsgespräch um 19:00 3
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT STURM UND STRESS (AT) Stückentwicklung von Milena Michalek Eigenproduktion | Uraufführung Februar 2020 | 20:00 SEX SMELLS (AT) Stückentwicklung von und mit Kollektiv Eins Koproduktion Kollektiv Eins, Die Theater Chemnitz & Kosmos Theater | Uraufführung (gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes) März 2020 | 20:00 BEVOR I EING´LIEFERT WER´ Ein Solo für Linde Prelog von Thomas Richter Koproduktion & Kosmos Theater März & April 2020 | 20:00 KIND.ERBE.REICH Vom Erben und Erblassen Koproduktion dieheroldfliri.at, Kosmos Theater & Theater Kempten | Wien-Premiere April 2020| 20:00 20 JAHRE KOSMOS – EINE ZUMUTUNG Festwoche zum 20-Jahre-Jubiläum Mai 2020 Specials ALTE WEISSE MÄNNER - Lesung Sophie Passmann Kooperation Sorority & Kosmos Theater So, 13. Okt. & Mo, 14. Okt. | 20:00 FLAWLESS SLAM – FEMINIST POETRY SLAM Mit: Mieze Medusa & Yasmo Mo, 21. Okt. | 17:00 Workshop | 20:00 Poetry Slam WHAT´S YOUR NATIONALITY? I´M A DRUNKARD. Literarisch-musikalisch-diskursive Revue Von und mit Jelena Popržan, Christina -Scherrer und Richard Schuberth Mo, 28. Okt. | 20:00 SYMPOSIUM WEIBLICHE* ERZÄHLPERSPEKTIVE(N) So, 8. Dez. | ab 14:00 FEMALE PERSPECTIVES ON CONTEMPORARY PLAYWRITING Internationales Symposium Kooperation Wiener Wortstaetten & Kosmos Theater März 2020 ZUMUTUNGEN Theaterpädagogisches Projekt von und mit Starke Stimmen Jänner - Juni 2020 4
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT EIGENPRODUKTIONEN RULE OF THUMB (Daumenregeln) von Iva Brdar in der Übersetzung von Alida Bremer Österreichische Erstaufführung 9. – 26. Okt. 2019 Ein Hund ist ein Hund. Egal wo er ist. Ist er ein Hund. Von einem Menschen kann man das nicht behaupten. Aus RULE OF THUMB (Daumenregeln) Die in Belgrad geborene Autorin Iva Brdar hinterfragt in ihrem mehrfach ausgezeichneten Stück mit Leichtigkeit und Humor ein Bild von Europa, das nur schwer zusammenwächst. Zwei junge Frauen fahren per Anhalter aus dem Norden in den Südosten Europas. Losgelöst von alltäglichen Formen der Begegnung stellt sich bei jeder neuen Fahrgemeinschaft schon nach wenigen Kilometern eine seltsame Intimität und Intensität zwischen Fremden ein. Die beiden Reisenden haben ein klares Ziel vor Augen, werden jedoch in Situationen gedrängt, mit Ansprüchen und Erwartungen konfrontiert, instrumentalisiert und entwickeln Charakterzüge, die zum Fürchten sind. In der Inszenierung der Film- und Theaterregisseurin Nina Kusturica wird die Grenze zwischen Erlebtem und Erzähltem erforscht. Welche Wahrheit ist real, welcher vertrauen wir? Wer spricht über wen, wer kann oder darf erzählen? Wem wird eine Stimme gegeben oder verweigert? Zugeschriebene Privilegien werden neu verhandelt, Klischees vom Balkan aufgebrochen. Filmsequenzen verbinden die surrealen Episoden und tragen weitere Erzählebenen in die Inszenierung. Sie stehen für Landschaft, Reise, Traum und lassen gemeinsam mit dem Sound von Rana Farahani aka FAUNA ein Roadmovie im Kopf entstehen. In einem Spiel mit verschiedenen Genres nimmt Kusturica das Konzept von Freiheit in Zeiten der neoliberalen Selbstoptimierung unter die Lupe. Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg Regie: Nina Kusturica I Bühnenbild: Selina Traun und Sebastian Doplbaur I Kostümbild: Sebastian Doplbaur & Teddy Lo Savio | Kamera: Marie Zahir | Musik: Rana Farahani aka FAUNA | Dramaturgie & Regieassistenz: Mascha Maria Mölkner Mit: Claudia Kainberger, Thomas Kolle, Marie Noel und Rana Farahani Iva Brdar (Autorin) wurde in Belgrad geboren. Sie studierte Dramaturgie an der Universität der Künste Belgrad und Theaterwissenschaften an der Sorbonne Nouvelle-Universität Paris. Ihr Stück DAUMENREGELN stand 2017 auf der Shortlist für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens und wurde 2018 mit dem Brücke Berlin Preis unter der Schirmherrschaft von Herta Müller und mit dem Sterijino Pozorje Preis für das beste serbische Stück ausgezeichnet. 5
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Nina Kusturica (Regie) geboren in Mostar, absolvierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst - Filmakademie Wien das Regiestudium in der Klasse Prof. Peter Patzak. Ihr erster Spielfilm AUSWEGE (über drei Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind) feierte 2004 nach seiner internationalen Premiere bei den Filmfestspielen von Berlin im Forum des Jungen Films zahlreiche internationale Einsätze und Preise. 2009 erschien ihr Dokumentarfilm LITTLE ALIEN (über Teenager, die allein aus Krisenregionen nach Europa flüchten) lief auf über 30 internationalen Festivals, erreichte in den österreichischen Kinos über 30.000 Zuschauer und wurde mehrfach ausgezeichnet (u. a. Outstanding Artist Award – verliehen vom Bundesministerium für Unterricht und Kultur). Die internationale Premiere ihres Spielfilms CIAO CHÉRIE (2018) fand auf den Hofer Filmtagen statt, für den Schnitt erhielt Kusturica eine Nominierung für den Österreichischen Filmpreis 2018. Nina Kusturica unterrichtet Film, Regie und Schauspiel an verschiedenen Universitäten und Instituten und hält Schauspielworkshops. Am Theater inszenierte sie 2018 Shumona Sinhas ERSCHLAGT DIE ARMEN! im Werk X. DAS WERK von Elfriede Jelinek 9. - 29. Jan. 2020 Ich frage mich, wie es möglich ist, daß Personen immer noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund ihres Seins, aufgrund der biologischen Tatsache, daß sie Frauen sind. Es flößt mir ein gewisses Entsetzen ein, daß wir für etwas vorbestimmt sein sollen, das uns zu Zurückgesetzten macht, die um alles und jedes kämpfen sollen, und das gerade in Zeiten, in denen die Not eigentlich darin besteht, daß keine besteht, wie die Philosophen sagen würden. Mit diesen Worten eröffnete Elfriede Jelinek im Jahr 2000 den kosmos.frauenraum. Im selben Jahr kam es in Kaprun zu einem Seilbahnunglück, bei dem 155 Wintersportler verbrannten. In Kaprun steht auch eines der größten Speicherkraftwerke der Welt - „eine fast beispiellose Herausforderung der Natur an die Technik, sich über sie zu setzen“ - bei dessen Errichtung offiziell 160 Menschen – erst Freiwillige, dann Zwangsarbeiter, schließlich Kriegsgefangene - ihr Leben ließen. Kaprun als Schauplatz für ein dunkles Kapitel österreichischer Geschichte, in dem der Mensch die Natur zu übertrumpfen sucht und dabei zu ihrem Opfer wird oder andere Menschen opfert. Zynisch thematisiert Jelinek das Scheitern des „Arbeiters“, beredt klagt sie die Ausbeutung des Menschen an. 2003 am Burgtheater uraufgeführt ist DAS WERK eine herausfordernde Zumutung für Regie und Schauspieler*innen: Monomane Monologe müssen pariert, pointiert, rhythmisiert, zerlegt und chorisch aufgeladen werden. Wir stellen uns der Herausforderung, das Stück einer Literaturnobelpreisträgerin zu produzieren, und freuen uns über die Zusammenarbeit mit der Schweizer Regisseurin Claudia Bossard. Sie hat in der vergangenen Saison SPRENGKÖRPERBALLADE von Magdalena Schrefel zur erfolgreichen Erstaufführung gebracht und inszeniert derzeit am Schauspielhaus Graz Dürrenmatts DIE PHYSIKER. In Darmstadt adaptierte sie den 1100- 6
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Seiten-Roman „2666“ von Roberto Bolaño für die Bühne und wurde in der Kritikerumfrage von Theater Heute zweimal als beste Nachwuchsregisseurin genannt. Regie: Claudia Bossard | Regieassistenz: Barbara Juch Mit: Veronika Glatzner, Alice Peterhans u. a. Claudia Bossard (Regie) geboren 1985 in Zug (CH), studierte Literatur- und Theaterwissenschaft an der Universität Bern. In ihrer Assistenzzeit am Konzert Theater Bern inszenierte sie 2015 Rodrigo Garcias PICKNICK AUF GOLGATHA als deutschsprachige Erstaufführung. Für die folgenden zwei Spielzeiten wechselte sie mit Iris Laufenberg als Regieassistentin an das Schauspielhaus Graz, wo die Inszenierung von Henriette Dushes LUPUS IN FABULA entstand, die 2016 zum NachSpielPreis an den Heidelberger Stückemarkt und zu den Autorentagen Berlin eingeladen wurde. Weiter folgten für das Tojo Theater Bern Gogols DER REVISOR, Ingeborg Bachmanns DER GUTE GOTT VON MANHATTAN, Thomas Melles BILDER VON UNS am Schauspielhaus Graz und PERFECT WIVES, in Anlehnung an Ira Levins DIE FRAUEN VON STEPFORD, am Theater Osnabrück. Im Mai 2018 war sie Stipendiatin am Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens. In der Spielzeit 18/19 adaptierte sie Roberto Bolaños Kaleidoskop 2666 für das Staatstheater Darmstadt und hat für das Schauspielhaus Graz das Auftragsstück ERINNYA von Clemens J. Setz inszeniert. Im Kosmos Theater zuletzt: SPRENGKÖRPERBALLADE von Magdalena Schrefel, derzeit inszeniert sie am Schauspielhaus Graz DIE PHYSIKER von Dürrenmatt. STURM UND STRESS (AT) Stückentwicklung von Milena Michalek Februar 2020 Innerhalb von fünf Minuten wurde ich zum flachen Ungeheuer, ausgezehrt, mit eingefallener Brust und einer Schulter, die höher war als die andere, wodurch alles an Form verlor. Meine Füße wurden flach und lang, meine Augen eingesunken und meine Zähne schwarz. Marie Bashkirtseff Hallo. Wir sind nicht das „Wir“ des ZEIT-Feuilletons. Wir sind pervers. Wir sind nicht normal. Wir sind obszön. Wir denken nur ans Vögeln. Achja, wir sind laut und stinken. Wir sind monströs. Wir sind Mutanten. Wir haben Haare und Beulen an den falschen Körperstellen. Wir haben zu lange Gliedmaßen. Wir haben Stockbeine. Wir tragen Zahnspangen und andere Prothesen, die das Wachstum in die rechte Bahn lenken sollen. Wir verweigern unsere Funktion und hassen uns selbst. Wir hassen uns, unseren Körper, die Welt. Uns in unseren Körpern, unsere Körper in der Welt, uns in unseren Körpern in der Welt. Wir leiden. Wir leiden an der Welt, wir krampfen. Wir sind metamorph. Wir sind Weder-Noch. Wir sind das Britney Spears’sche not yet. Wir sind anders, immer immer anders. Wir sind pure Differenz. Wir sind dagegen. Wir wollen Platz, aber nicht den, der uns zugewiesen wird. Zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft werden. Geschlechtig werden. Das macht traurig. Tieftraurig. Zu Tode betrübt. Wie sollte es auch nicht? Wir wollen in unsren Zimmern liegen und knutschen bis wir müde sind. Wir sind 7
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT zornig, melancholisch und krass verliebt. Wir sind abgrundtief sozial. Wir wollen auf unsere Verzweiflung nicht verzichten. Ihr wollt Harmonie, wir haben Hormone. Wir trotzen der elterlichen Autorität, wir trotzen. Ihr findet euch vernünftig, wir finden euch verdächtig. Man kann den Erwachsenen nicht trauen. Wir sind nicht vernünftig, wir sind schizophren. Schizo-Mutanten-Monster-Rebellen. Wir sind wie das Wetter: „Das geht vorbei.“ Eine Stückentwicklung. Es geht um Pubertät und den Versuch einer Entgrenzung des pubertären Körpers. Welches Körperbild wird möglich, wenn „Geschlecht“ nicht mehr als zu erreichender Endzustand vorgestellt wird? Das pubertäre Verhalten an ein Lebensalter zu knüpfen scheint außerdem sowieso obsolet: Thunberg vs. Trump: Wer pubertiert hier? Wenn das Erwachsene nicht mehr das Vernünftige ist, wer entscheidet dann, wann ein Individuum fertig ist? Regie: Milena Michalek Milena Michalek (Regie) studierte Philosophie an der Uni Wien. 2014 gründete sie mit Karl Börner, Johanna Wolff und Florian Haslinger das Theaterkollektiv YZMA und verwirklichte sechs Stückentwicklungen in Wien und Niederösterreich: MORSCH (2014) Drachengasse NewcomerInnen-Wettbewerb; ABENDSAND (2015) Drachengasse; ANATOMIE DES FAULTIERS (2016) Kosmos Theater; SPEKTAKEL TOTAL! (2016) Drachengasse; UTOPIA (2017) Landestheater Niederösterreich und REGIME DER AUSTER (2018) Drachengasse. Bei YZMA ist sie Regisseurin und für die Textmontage verantwortlich. Neben der Arbeit im Kollektiv hat sie eine Hörspielwerkstatt in Thüringen geleitet (Greizer Theaterherbst 2014), hier und da zeitgenössische Dramatik eingerichtet und installiert (im Rahmen von EURODRAM in der Drachengasse 2015, 2016 und 2018, dem DramatikerInnenfestival in Graz 2017 und dem STÜCKEFEST am Landestheater Niederösterreich 2019) und als Studienassistentin am Institut für Philosophie an der Uni Wien gearbeitet. Mit MÜTTER eröffnete Milena Michalek die Saison im Kosmos Theater im Herbst 2018, die Produktion wurde beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens auf der Shortlist nominiert. Im Winter 2018 inszenierte sie zuletzt DIBBUK am Theater Nestroyhof Hamakom. 20 JAHRE KOSMOS – EINE ZUMUTUNG Festwoche zum 20-Jahre-Jubiläum Mai 2020 Rund um den 15. Mai feiern wir unseren 20. Geburtstag: Rückblick, Bestandsaufnahme und Zukunftsvision. Wie bei unserem Eröffnungsfest öffnen wir unsere Räume und stellen niederschwellig ein dichtes Programm vor, das zum Denken, Diskutieren, Streiten, Staunen und Tanzen einlädt. Begleitet wird die kuratierte Festwoche von einer Ausstellung über die Entstehungsgeschichte und die Höhepunkte der letzten 20 Jahre. 8
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT KOPRODUKTIONEN EIN ZIMMER FÜR SICH ALLEIN Performative Besetzung im MuseumsQuartier Wien 25.- 29. Sept. 2019 | im Haupthof des MuseumsQuartier Wien Zusammen mit dem Berliner Kollektiv Eins und im Austausch mit dem Schauspiel Chemnitz startet das Kosmos Theater im Herbst 2019 eine Kooperation im Rahmen des Fonds Doppelpass der Deutschen Kulturstiftung des Bundes. Die Schriftstellerin Virginia Woolf, die in ihrem Essay A Room for One’s Own als Grundlage für die persönliche Autonomie von Künstlerinnen* das Recht auf ein eigenes Zimmer einfordert, war und ist stete Begleiterin des Kosmos Theater. 90 Jahre nach Erscheinen dieses feministischen Standardwerks zeigt ein Blick auf die aktuellen Theaterspielpläne, dass Autorinnen* noch immer nicht gleichberechtigt vertreten sind, obwohl es sie* in hoher Quantität und Qualität gibt. Erinnernd an die Kosmos-Aktivist*innen der ersten Stunde und inspiriert von Virginia Woolf starten wir mit EIN ZIMMER FÜR SICH ALLEIN in unsere Jubiläumssaison. In diesem Kooperationsprojekt werden sowohl gedanklich als auch geografisch neue Räume geschaffen und gewohnte Räume kritisch überprüft. Die Erforschung subversiver Revolten und ihres gesellschafts(um)bildenden Potentials, ihrer Möglichkeiten und Umdeutungen, bilden dabei einen Schwerpunkt der Auseinandersetzung. In einer theatralen Intervention, einer Besetzung des Öffentlichen Raums wird für fünf Tage ein begeh- und bespielbarer Raum aus Glas errichtet. Ein fragiles Glashaus als Spielraum, um unerhörte Stimmen aus der Historie – der Vergangenheit wie der Gegenwart und Zukunft – zu Wort kommen zu lassen. Denn solange es unerhörte Subjekte gibt, deren Gedanken, Leid und Liebe nicht Teil der gesellschaftlichen Bezugs- und Orientierungspunkte sind, wird der Diskurs mit Leerstellen geführt. Für die Zeit der Besetzung wird es nachmittags bis in den Abend hinein einen eigenen Spielplan mit Konzerten, Lecture Performances, Diskussionen und Lesungen geben, der jeweils tagesaktuell veröffentlicht wird. Die Tage und Abende bauen aufeinander auf, können aber auch unabhängig voneinander besucht werden. Ein Videokünstler wird die Ereignisse dokumentieren, die auch in einem Podcast zusammengefasst und aufbereitet werden und damit auch über die Besetzung hinaus online abrufbar bleiben. Ein partizipativer Ort, ein Schutzraum, in dem die Wirklichkeit ihre Wirkung verliert und eine neue Wirklichkeit zu wirken beginnt. Für die nächsten 20 Jahre. Für jede*n von uns. Konzeption und Umsetzung: Kollektiv Eins, Kosmos Theater Wien und Die Theater Chemnitz | Ausstattung: Lisa Jacobi, Harry Rischmüller | Produktionsleitung: Jasna Witkoski | Video: Arda Funda Mit: Stefan Hornbach, Paula Thielecke, Carolin Wiedenbröker Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes 9
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Kollektiv Eins Das Kollektiv Eins ist eine 2012 gegründete Künstler*innengruppe, bestehend aus Carolin Wiedenbröker, Harry Rischmüller, Lisa Jacobi, Paula Thielecke, Sören Hornung (Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik 2018) und Stefan Hornbach (Osnabrücker Dramatikerpreis 2015, Autorentheatertage 2016). Bisher erfolgten Zusammenarbeiten u. a. mit dem Volkstheater Rostock, am Theater Osnabrück, Schlossplatztheater Berlin, Theater Augsburg sowie am Schauspiel Köln. Seit ihrer Gründung beschäftigt sich die Gruppe, die sich auch als gegenseitiges Korrektiv und Theaterfamilie versteht, intensiv mit queer- feministischer und antirassistischer Theorie und Lebenspraxis. Bedürfnis und Anliegen ihrer Arbeit ist es, gängige Narrationen aufzubrechen und ihnen die Erzählungen unerhörter Subjekte entgegenzustellen, um deren Themen im Theater zu verankern, wo die Kette „Gedanke, Wort und Tat“ revolutionäres Potential entfalten kann. Trotz unterschiedlicher Ausbildungen in vordefinierten Positionen wie Regie, Schauspiel oder Autor*innenschaft bleibt die Rollenverteilung bei der Erprobung kollektiver Strukturen innerhalb der Gruppe immer flexibel. Die Arbeiten entstehen als Hybrid zwischen Stückentwicklung und Autor*innentext und zielen in den Theatermitteln nicht auf das, was „kunstfertig“ auf einer Bühne stattfindet, sondern auf eine Kunst, die sich im Dialog zwischen Performer*innen und Publikum ergibt und entfaltet. DIALOGUE ON DIFFERENCE Gespenster, Geschlechterkonstrukte, Geopolitiken Performance | Wien Premiere 15. - 16. Nov. 2019 Nach Aufführungen in Alexandria und Kairo, nun erstmals in Österreich: Eine Performance über ideologische Gespenster, die unsere Gegenwart durchdringen. Ein performativer Dialog in Zeiten radikaler Verschiebungen im politischen Diskurs und in der Sprache. Die deutsche Regisseurin und Choreografin Claudia Bosse und der ägyptische Theatermacher Abdalla Daif befragen als Subjekte und Objekte ihrer gemeinsamen Forschung, als Archive ihrer kulturellen Praktiken, Ereignisse der Gegenwart. Was sind Resonanzen politischer Veränderungen? Wie erfahren beide den Alltag im Umfeld des Anderen? Vor-Ort-Recherchen in Ägypten und Österreich bilden die Grundlage einer Raum- Choreografie inmitten des Publikums. Eingebettet in eine Klangdramaturgie des Komponisten Günther Auer, ist die Performance in Englisch, Deutsch und Arabisch eine bildhafte Konfrontation mit Geschlechterkonstrukten, Ideologien und Subjektivitäten in verschiedenen Realitäten und geopolitischen Umfeldern. Gefördert von Wien Kultur, Szenenwechsel (Robert-Bosch-Stiftung + ITI), Berliner Senat und Wijhat. In Kooperation mit Reflection, Alexandria (EG). Künstlerische Leitung, Performance: Claudia Bosse, Abdalla Daif | Komposition: Günther Auer | Assistenz Wien: Dagmar Tröstler | Kommunikation: Michael Franz Woels | Produktionsleitung: Alexander Matthias Kosnopfl | Produktion: theatercombinat theatercombinat ist eine transdisziplinäre Kompanie zur Produktion unabhängiger Kunst-, Theater-, und Performancearbeiten mit Sitz in Wien, geleitet von der Künstlerin und Regisseurin Claudia Bosse. Sie versammelt Schauspieler*innen, Performer*innen und Tänzer*innen sowie Theoretiker*innen, Sound- und Medienkünstler*innen, Architekt*innen, bildende 10
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Künstler*innen und Techniker*innen zur Erforschung und Umsetzung performativer Konzepte, die das Theater über seine Grenzen treiben und neue Weisen der Kommunikation mit dem Publikum, dem Raum und der Organisierung von Öffentlichkeit initiieren. Die raumspezifischen Arbeiten kreieren international neue, experimentelle Aktions- und Wahrnehmungsräume zwischen Theater, Installation, Choreographie, Performance und Diskurs. DAS GROSSE HEFT nach dem Roman von Ágota Kristóf Österreichische Erstaufführung 3. - 14. Dez. 2019 Ich werde euch zeigen wie man lebt! Die Großmutter in DAS GROSSE HEFT Es herrscht Krieg. Um dem Bombenhagel zu entkommen bringt eine Mutter ihre Kinder – Zwillingsbrüder - aufs Land zur Großmutter. In komprimierter Sprache lässt die ungarische Autorin Ágota Kristóf die Zwillinge in einem großen Heft notieren, wie sie ohne Hoffnung auf Liebe und Mitgefühl ihre Werte und Handlungen der Grausamkeit ihrer Umgebung anpassen und durch Übungen zur Abhärtung des Geistes und des Körpers ihre -eigenen Überlebensstrategien entwickeln. Historische, bereits begraben gemeinte Bilder werden zu Folien der Gegenwart, auf der Suche nach dem moralischen Zeitgeist. Nach den beiden erfolgreichen Koproduktionen MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN (2017) und BEGEHREN (2018) jagen Regisseurin Sara Ostertag und das Team von makemake produktionen in DAS GROSSE HEFT die Untoten, Geister und Zombies des vergangenen Jahrhunderts ans Tageslicht. Die Lebenden erweisen sich dabei den Toten als gar ähnlich. Aufführungsrechte: Original © Éditions du Seuil, Paris, 1986 (Übersetzung: Eva Moldenhauer, BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, Berlin) Regie: Sara Ostertag | Musik: Jelena Popržan | Bühne: Nanna Neudeck | Dramaturgie: Anita Buchart | Produktion: Julia Haas | Hospitanz: Elena Lynch Mit: Simon Dietersdorfer, Martin Hemmer, Jelena Popržan, Michèle Rohrbach, Martina Rösler, Jeanne Werner, Emma Wiederhold Zum Stück Unsere Mutter sagte zu uns: - Meine Lieblinge! Meine Süßen! Mein Glück! Meine allerliebsten Babys! (…). Diese Wörter müssen wir vergessen, weil uns jetzt niemand solche Wörter sagt und weil die Erinnerung an sie eine schwere Last für uns ist. Aus: DAS GROSSE HEFT Die Zwillinge passen sich dem Krieg an. Sie erschaffen sich ein strenges Regelwerk, um ihr eigenes Handeln einzuschränken und ihm damit wieder einen Sinn zu verleihen. Sie 11
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT notieren in einem großen Heft ihre Erlebnisse, ihr Übungen und damit ihre Weltansicht. Doch auch diese Sprache haben sie reglementiert: „Die Wörter, die die Gefühle definieren, sind sehr unbestimmt, es ist besser, man vermeidet sie und hält sich an die Beschreibung der Dinge, der Menschen und von sich selbst, das heißt an die getreue Beschreibung der Tatsachen.” Sie schreiben nicht, dass die kleine Stadt schön ist, denn sie kann für sie schön und für jemand anders hässlich sein. Sie versuchen eine neutrale Sprache zu finden, um mit der Gegenwart des Krieges umzugehen. Lassen wir uns nicht vom objektiven Ton täuschen. Erzählen heißt Nacherzählen. Wer erzählt da nach - sind es denn überhaupt zwei, die Zwillinge? Leid und Gewalt werden zu einem sprachlichen Problem: Die Ereignisse scheinen nicht beschreibbar, weil die Betroffenen sie selbst nicht verstehen, weil sie alles zu übersteigen drohen, was vorher als Erfahrung zählte. Weil es sagbar ist, Carolin Emcke Ágota Kristóf (Autorin) geboren 1935 in Csikvánd in Ungarn, verließ ihre Heimat während der Revolution 1956 und gelangte über Umwege nach Neuchâtel in die französischsprachige Schweiz. Als Arbeiterin in einer Uhrenfabrik tätig, erlernte sie die ihr bis dahin fremde Sprache und schrieb auf Französisch ihre erfolgreichen Bücher, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Sie wurde mit zahllosen Preisen geehrt wie 2001 mit dem angesehenen Gottfried-Keller- Preis, dem Österreichischen Staatspreis für Literatur sowie dem Kossuth-Preis in ihrem Geburtsland Ungarn. Agota Kristof starb Ende Juli 2011 nach längerer Krankheit in Neuchâtel. makemake produktionen … die Bühnenformation gehört zu den bemerkenswertesten und produktivsten Kräften der Wiener Off-Szene. Petra Paterno makemake produktionen ist ein Kollektiv von unterschiedlichen Künstler*innen und wurde 2009 in Wien gegründet. Das Kollektiv rund um Regisseurin Sara Ostertag besteht aus einem festen Kern von acht Kunstschaffenden und -vermittelnden, die in wechselnden Konstellationen an einer sparten- und generationenübergreifenden, kritischen und künstlerischen Praxis arbeiten. Die Projekte entstehen kollektiv, solidarisch und gemeinschaftlich. makemake ist ein Zusammenschluss aus Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen, Bühnen- und Kostümbildner*innen. Die Musik-, Tanz- und Theatervermittlung sowie die Produktion ist ein fester Bestandteil der Gruppe. Die Basis von makemake ist Freundschaft, Faszination und Neugier. makemake produktionen verstehen sich als Theater für alle und damit als gesellschaftliches Zukunftslabor. 2018 wurde MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN (Koproduktion Kosmos Theater & makemake produktionen) mit dem Nestroy Theaterpreis 2018 als beste OFF-Produktion ausgezeichnet. Ebenfalls 2018 erhielt die makemake Produktion VON DEN WILDEN FRAUEN den Stella (Darstellender Kunst Preis für junges Publikum). 2019 wurden makemake mit HOMO DEUS FRANKENSTEIN erneut für den Stella Preis nominiert. 12
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT SEX SMELLS Pornografie und subversive Revolte Stückentwicklung März 2020 Seit die Menschen vögeln, gucken sie auch anderen gerne dabei zu. So ist das und so wird es immer sein. Keine Fragen? In der Produktion SEX SMELLS will das Kollektiv Eins das Spannungsfeld des revolutionären und empowernden Potentials von Sex auf der einen, und die katalogisierende und lebensfeindlichen Erzählungen der kapitalistischen Werbe-, Porno- und Filmindustrie auf der anderen Seite untersuchen. Werbeagenturen weltweit wissen: Sex sells! Doch den weiblichen Körper als Symbol des Sinnlichen zu verstehen und die damit einhergehende Objektifizierung von Frauen* und Mädchen hat dramatische Auswirkungen auf die Lebensrealität von Menschen mit weiblichem Geschlecht und/oder Gender. Pornografie begegnet uns überall und sie trägt gerade heutzutage zur sexuellen Bildung junger Menschen bei. In SEX SMELLS fragt sich das Kollektiv, wie ein nicht-diskriminierender, ermutigender Zugang zu Lust, Begehren und Sexualität funktioniert und wie sich dieser auf das Theater als Institution und Geschichtenfabrik beziehen lässt. Dem uns innewohnenden Bedürfnis nach sinnlicher Stimulation will das Kollektiv Eins unkonventionelle erotische Narrative entgegensetzen und zeigen, dass es nicht der weibliche Körper ist, der per se erotisch ist, sondern, dass es um eine gezielte Erzählweise geht. Dieser Erzählweise wird eine pornografische Utopie entgegengesetzt. Konzeption und Umsetzung: KOLLEKTIV EINS, Kosmos Theater Wien und Die Theater Chemnitz | Ausstattung: Lisa Jacobi, Harry Rischmüller | Produktionsleitung: Jasna Witkoski | Video: Arda Funda Mit: Stefan Hornbach, Sören Hornung, Paula Thielecke, Carolin Wiedenbröker gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes BEVOR I EING´LIEFERT WER´ (AT) Ein Solo für Linde Prelog von Thomas Richter März & April 2020 Eine realistisch-anarchistisch-musikalische Ein-Frau-Show über die alltägliche Bewusstwerdung der Dialektik von Anpassung und Widerstand „Umständ, Zuaständ, Aufständ“ - so hieß die erste Langspielplatte, die Linde Prelog 1980 für das Label Extraplatte im legendären Schmetter-Sound-Studio am Bisamberg aufnahm. Es ist eine Sammlung von Liedern entstanden, die sich die damals 31-jährige Schauspielerin buchstäblich von der Seele geschrieben hatte. In klarer, dialektaler Sprache verfasst, mit pointiertem Gespür und ungeschminkter Offenheit erzählen diese zum Großteil autobiographisch inspirierten Lieder von den Unwägbarkeiten und Abgründen des Alltags, 13
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT vom „Wahnsinn, der sich zwischen Frauen und Männern abspielt“ - wie sie es damals in einem Interview bezeichnete. Linde Prelogs Lieder sind feministisch in ihrer Reinform. Darüber hinaus aber sind es Lieder über die conditio humana, die mit erwartungsvoller Ungewissheit und skeptischer Nachsicht davon erzählen, dass Selbstbestimmung nicht nur ein politischer Kampf, sondern auch ein persönlicher Prozess ist. Linde Prelogs Lieder wieder zu hören und live zu erleben ist ein Hauptanliegen dieses Projektes. Dafür werden die Original-Bearbeitungen des Jazz-Virtuosen Uli Scherer, der damals die Einspielungen für das Schmettersoundstudio leitete, für ein kleines Ensemble neu arrangiert. Darüber hinaus werden in dieser Besetzung neue Lieder von Linde Prelog zu hören sein. Der Stücktext wird in enger Zusammenarbeit mit Linde Prelog erarbeitet. Als Grundlage hierfür dienen Interviews, die Thomas Richter seit einigen Monaten mit Linde Prelog führt, in denen die persönlichen, politischen und sozialen Hintergründe der künstlerischen Arbeit dieser Ausnahmeschauspielerin beleuchtet werden. Spiel und Gesang: Linde Prelog I Regie: Dora Schneider I Text: Thomas Richter Ausstattung: N.N. I Musik: Linde Prelog, Uli Scherer, Thomas Richter | Live-Musik: Klarinette, Gitarre, Cello (Förderung MA 7 beantragt) KIND.ERBE.REICH Vom Erben und Erblassen Stückentwicklung | Wien-Premiere April 2020 Kein Mensch konnte mir bisher vernünftig erklären, warum Menschen, deren Geld arbeitet, weniger Steuern zahlen, als Menschen, die ihre Arbeit selbst erledigen. Eine Erbin im Interview Erben ist gerecht. Erben ist ungerecht. Erben ist ein Segen und ein Fluch. Erben ist Zufall. Erben folgt auf den Tod. Erben entzweit Familien. Erben ist der letzte Liebesbeweis. Erben weckt Neid und Gier. Die aktuelle Erbschaftswelle und die unvorstellbar hohen Summen, die derzeit in Industrieländern vererbt werden, machen fassungslos gegenüber einer haarsträubenden Ungleichverteilung, die den sozialen Frieden gefährdet. Die Widersprüchlichkeit im Umgang mit großen Vermächtnissen, die getragen wird von Gier oder Schuldgefühl, Egoismus oder Gerechtigkeitsempfinden, ist ein Zeichen dafür, dass demokratische Wege gefunden werden müssen, um die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen. KIND.ERBE.REICH ist der Versuch, diese Widersprüche zu beleuchten. Wir wagen uns an ein Plädoyer für die Erbschaftssteuer, denn in der Begegnung mit Erb*innen, mit denen wir Interviews geführt haben, stellt sich heraus, dass viele nach einer moralischen Entlastung suchen. Der Stiftungsboom der letzten Jahre ist eine logische Folge. Die Frage muss immer wieder neu gestellt werden: Eigentum verpflichtet, aber wozu? Berücksichtigt wird in erster Linie die weibliche Sicht auf das Thema Erben. Gesellschaftliche Strukturen und Erwartungshaltungen führen dazu, dass Frauen „anders“ erben als ihre männlichen Familienangehörigen, schließlich ist die finanzielle Selbstbestimmung von Frauen erst eine Errungenschaft des letzten Jahrhunderts. Deutlich mehr Erbinnen stellen sich heute der Verantwortung gegenüber ihrem Vermögen und für viele bleibt die Verbindung von Geld und Moral ein Dauerthema. 14
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Text und Regie: Barbara Herold | Ausstattung / Video: Caro Stark | Choreographie: Anne Thaeter Mit: Maria Fliri, Marion Freundorfer, Peter Bocek Mit freundlicher Unterstützung vom Land Vorarlberg (Kultur, Frauen und Gleichstellung) und von der Stadt Feldkirch. GASTSPIELE Cie. Freaks und Fremde aus Dresden Sabine Köhler und Heiki Ikkola arbeiten seit 2006 als Compagnie zusammen und versammeln für ihre Projekte Theatermacher*innen, Bildende Künstler*innen und Musiker*innen in Teams, die über längere Zeiträume Arbeits- und Lebensstrategien ausprobieren und weiterentwickeln. Das Credo ihrer Theaterarbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Unbekannten, dem Unmöglichen. In ihrer Arbeit gibt es keine Genregrenzen und doch ist sie kein Gemischtwarenladen. Der Ausdruck von Freaks und Fremde hat seinen Ausgangspunkt in der Puppenspielkunst. Sabine Köhler und Heiki Ikkola haben an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin ihr Handwerk erlernt und sind dem Ort ihrer Ausbildung als Dozierende bzw. Partner weiterhin eng verbunden. Der virtuose Umgang mit physischen Ausdrucksformen, Elementen des Puppentheaters, mit Objekten, Projektionen und Perspektiven eröffnet einen weiten Erzählkosmos – die Welt wird zum Spielelement und die Akteure sind Teil der Versuchsanordnung. Theater ist für Freaks und Fremde kein „als ob“ - und viel mehr als die „bloße Wahrheit“. EVERYONE Cie. Freaks & Fremde I John Moran (Dresden) Tanz | Wien Premiere 30. Okt. 2019 Der US-amerikanische Komponist und Choreograph John Moran schafft mit EVERYONE musikalisch-tänzerische Porträts, die auf universelle menschliche Ausdrucksformen abzielen. Äußerst präzise Abfolgen von Gesten und Bewegungen werden von drei Tänzerinnen in vollständiger Synchronität zu vorher aufgenommenen Stimmen und Geräuschen ausgeführt. Dabei werden alltägliche Abläufe und Handlungen sowie vermeintlich Zufälliges mittels musikalischer Prinzipien in einer Weise dekonstruiert und ineinander verschachtelt, dass menschliche Verhaltensmuster wie eine komplex komponierte Sinfonie erscheinen. Die Anordnung dieser choreographischen Miniaturen auf der Bühne folgt der musikalischen Form einer Fuge. Akribisch und poetisch beschreiben die wiederkehrenden Bewegungsabläufe der Tänzerinnen den Kreislauf des Lebens, und wie sich dieser in Körperhaltungen manifestiert. John Moran begann seine Karriere im New York der späten 1980er-Jahre. Philip Glass war sein Mentor, in seinen Opern arbeitete er mit Uma Thurman, Iggy Pop und Allen Ginsberg zusammen. Seit 2008 produziert Moran hauptsächlich in Europa, es entstanden intime Theaterminiaturen wie die Solo-Performance „Etudes: Amsterdam“ oder das Duett „John 15
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Moran … and his neighbor, Saori“. 2017 erarbeitete er eine Neufassung seiner Oper „The Manson Family“ in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Komposition, Choreografie: John Moran I Tänzerinnen: Jule Oeft, Kristin Mente, Chiara Detscher | Live-Musikerinnen: Marieluise Herrmann, Constanze Friedel | Lichtdesign: Josia Werth Eine Produktion der Cie. Freaks und Fremde mit dem Schauspiel Leipzig (Residenz) und HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste, gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden. Das Gastspiel in Wien wird ermöglicht durch eine Gastspielförderung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. FREAKSHOW - The Best In Town Cie. Freaks & Fremde Figurentheater | Wien-Premiere 31. Okt. 2019 Zu Halloween eine Hommage an das Fremde, das Absonderliche, das Andere. Eine Show phantastischer Kuriositäten, die mit verschiedensten Formen des Objekt-, Figuren- und Körpertheaters experimentiert und lautstark am Konzept der Normalität rüttelt. Willkommen in der Welt der Groteske! Hier ist es gestattet, sich heimlicher Abscheu hinzugeben und ob der gruseligen Gänsehaut angenehm zu erschauern, wie einst bei den Vergnügungen längst vergangener Tage - als auf Rummelplätzen, in Side Shows und Kuriositätenkabinetten Merkwürdigkeiten zur Schau gestellt wurden. Die staubige Halbwelt des Zirkus am Rand der Gesellschaft war für viele Freaks einziger Zufluchtsort; auf der Bühne der FREAKSHOW sind sie wieder die gefeierten Stars, stehen grinsend am Abgrund. Im Rampenlicht. Kleinwüchsige, Kobolde, Chimären, Mutationen. Vorgeführt in einem weiten Spektrum darstellerischer Möglichkeiten darf man sie hier mit aufgerissenen Augen ungläubig anstarren und ob ihrer Besonderheit staunen. Idee, Performance, Ausstattung: Sabine Köhler, Heiki Ikkola | Live-Musik: Daniel Williams Licht-Design: Josia Werth brut im Kosmos Theater SPEAKING VOLUMES Mirjam Sögner Performance | Österreichische Erstaufführung 7. Nov. – 9. Nov. 2019 Die Erdoberfläche ist seit ihrer Entstehung in konstanter Veränderung. Durch Rohstoffabbau, Zersiedelung und Landwirtschaft beschleunigen sich Umformungen der Erd-schichten in einem solchen Ausmaß, dass sie auch in einem Menschenleben spürbar werden. Wie können wir eine Welt denken, die auf der geologischen Zeitskala ganz am Anfang steht? Wie die Transformationsprozesse nachvollziehen, die über Millionen von 16
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT Jahren Muschelkalk verdichtet, die Alpen aufgetürmt oder Kontinentalplatten verschoben haben? In SPEAKING VOLUMES begegnen sich Schaum, Steine, Plastikfolien und drei Performer*innen in ihren unterschiedlichen Zeitlichkeiten und Handlungsspielräumen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie Erdschichten im Theaterraum zu Wort kommen können und welche Rolle der Mensch in diesem Gefüge aus Vergänglichkeit, Formbarkeit und Beharrlichkeit einnimmt. Eine Produktion von Mirjam Sögner in Koproduktion mit brut Wien und SOPHIENSÆLE, Berlin. Künstlerische Leitung, Choreografie und Performance: Mirjam Sögner | Performance und künstlerische Mitarbeit: Ana Laura Lozza, Luan de Lima | Licht und Bühne: Martin Beeretz Komposition: Samuel Hertz Dramaturgie: Maja Zimmermann | Produktion und Pressearbeit: Jana Lüthje (M.i.C.A. - Movement in Contemporary Art) | Choreografische Assistenz und Stimme: Renae Shadler | Movement Coach: Angela Schubot | Kostüm: Judith Förster, Mirjam Sögner Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Österreichischen Bundeskanzleramt. Mit freundlicher Unterstützung der Tanzfabrik Berlin. Vorrecherche wurde ermöglicht durch Goethe Institut und Circuit-Est Montréal. SPECIALS ALTE WEISSE MÄNNER Lesung Sophie Passmann 13. & 14. Okt. 2019 Beweis erbracht: Unbestechlichen Feminismus gibt es auch in lustig.Sogar in sehr lustig! Großartig! Anne Will Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern, einer zu werden? Dafür hat sie mächtige Männer -getroffen, um mit ihnen darüber zu sprechen: „Sind Sie ein alter weißer Mann und wenn ja – warum?“ Die Texte, die daraus entstanden sind, gehören zu den klügsten und gleichzeitig lustigsten, die man im deutschsprachigen Raum finden kann. Im Anschluss an die Lesungen finden Publikumsgespräche mit der Autorin statt. (Moderation: Sorority) FLAWLESS SLAM Feminist Poetry Slam und Workshop 21. Okt. 2019 Flawless Slam heißt Wörter, die gelebt werden, Sprache, die im sicheren Raum stattfindet und Liebe in Language für Menschen. Flawless ist keine Zumutung, sondern spricht Mut zu: auf die Bühne zu gehen, Texte zu performen und sich auszudrücken. Bühne frei für dich und deinen Text. Mit: Mieze Medusa & Yasmo 17
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT WHAT’S YOUR NATIONALITY? I’M A DRUNKARD. Literarisch-musikalisch-diskursiv-satirische Revue 28. Okt. 2019 Wir feiern den Nationalfeiertag nach, mit einer ultimativen literarisch-musikalisch-diskursiv- satirischen Revue für Nations-hasser und Heimatbesudler. Texte von Rosa Luxemburg, Karl Kraus, STS, Ernest Gellner u. v. a. sowie eine Auswahl der dümmsten Nationalhymnen der Welt werden Ihnen die Rot-Weiß-Röte in die Wangen treiben! Von und mit: Jelena Popržan, Christina Scherrer und Richard Schuberth SYMPOSIUM WEIBLICHE* ERZÄHLPERSPEKTIVE(N) 8. Dez. 2019 Ein offener Tag für Texte von Frauen*: lesen, diskutieren, hineinhören, filetieren, aufschreiben, sichtbar machen, rezipieren, veröffentlichen, kennenlernen, auswendig lernen, projizieren, singen, rezitieren, von der Decke baumeln lassen und mitnehmen. Finden wir Wege, damit auch die Welt der Texte zur Hälfte weiblich* wird! Kuration: Miriam Lesch & Gabriele Schelle ZUMUTUNGEN Theaterpädagogisches Angebot in Kooperation mit dem Verein Starke Stimmen Jänner - Juni 2020 Nach unserer ersten erfolgreichen Kooperation mit dem theaterpädagogischen Verein Starke Stimmen realisieren wir erneut ein partizipatives Projekt. Im Fokus steht auch dieses Mal wieder unser Jahresmotiv, das von den Teilnehmenden der wöchentlich stattfindenden Workshops mit eigenen Inhalten gefüllt wird. Starke Stimmen laden Interessierte ab 16 Jahren – all genders welcome – ein, ab Jänner 2020 unter dem Arbeitstitel ZUMUTUNGEN an diesem Projekt teilzunehmen, das im Juni 2020 als Abschlussproduktion im Kosmos Theater realisiert wird. Am Montag, 9. Dezember um 18:00 Uhr findet der erste Schnupperworkshop statt! Starke Stimmen ist ein theaterpädagogischer Verein, der queer-feministische, sozialkritische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen umsetzt und in der letzten Saison AUF_BEGEHREN im Kosmos Theater realisiert hat. FEMALE PERSPECTIVES ON CONTEMPORARY PLAYWRITING Internationales Symposium in Kooperation mit Wiener Wortstaetten 16. & 17. März 2020 Im Rahmen des europäischen Theaterprojekts „Fabulamundi. Playwriting Europe“ veranstalten Wiener Wortstaetten in Kooperation mit dem Kosmos Theater ein internationales Symposium, zu dem Autorinnen* aus der Slowakei, Polen, Rumänien und Tschechien nach Wien eingeladen werden, um sich mit ihren österreichischen Kolleginnen* und Theatermacherinnen* aus dem deutschsprachigen Raum auszutauschen. 18
PRESSEINFORMATION KOSMOS THEATER SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN WWW.KOSMOSTHEATER.AT An zwei Tagen werden in Diskussionen, Impulsreferaten und Workshops sowohl inhaltliche und formale Aspekte des Schreibens, als auch geschäftliche und gesellschaftliche Fragen diskutiert. Eine szenische Lesung von Texten der osteuropäischen Autorinnen* beschließt das Symposium. 19
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