PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20

Die Seite wird erstellt Noel Weise
 
WEITER LESEN
PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20
PRESSEGESPRÄCH

       20 Jahre Kosmos Theater

        Programmpräsentation
           Saison 2019/20

               Di, 17.9. 2019, 10:00

          Ihre Gesprächspartnerinnen:
   Veronika Steinböck, Künstlerische Leitung
Gina Salis-Soglio, Betriebswirtschaftliche Leitung

           Nina Kusturica, Regisseurin
           Sara Ostertag, Regisseurin
PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

KOSMOS THEATER
Das Kosmos Theater versteht sich als feministisches Haus, das weibliche* Stimmen und
damit auch Gender-Balance im Theaterbetrieb fördert.
Unterhaltend, irritierend, ermutigend setzt sich das Kosmos Theater mit Rollenklischees
auseinander,     bricht   mit  heteronormativen    Kategorien  und   schafft   positive
Identifikationsfiguren.

In unseren Theaterproduktionen setzen wir auf zeitgenössische Dramatik, Erst- und
Uraufführungen sowie auf eine enge Zusammenarbeit mit Kollektiven aus der Freien Szene.

Das Kosmos Theater setzt mit großer Dringlichkeit auf Partizipation: Gesprächsformate vor
und nach den Vorstellungen regen zu einem Austausch über Hintergründe und Eindrücke
an, Specials wie Lesungen, Workshops, Poetry-Slams, Stammtische und Tanzabende
ergänzen das Programm. Die Diversität als oberstes Prinzip einer heterogenen,
demokratisch strukturierten Gesellschaft hochhaltend, öffnet das Kosmos Theater seine
Räume für themenrelevante Veranstaltungen von kooperierenden Vereinen.

Das Kosmos Theater hat die Erklärung der Vielen in der Republik Österreich unterzeichnet.
Es geht um Alle. Solidarität statt Privilegien. Kunst und Kultur bleiben frei.

LEITMOTIV SAISON 2019/20

20 JAHRE KOSMOS – EINE ZUMUTUNG
Mit Aktionismus, Interventionen, Besetzungen, Sit-Ins und „Kunstgebungen“ erkämpften
die Kosmosfrauen* und ihre Verbündeten vor 20 Jahren den kosmos.frauenraum. Was für
eine Zumutung!

Zur selben Zeit war auf Plakaten in ganz Wien zu lesen, dass Elfriede Jelinek eine
Zumutung ist, und ein Monat nach der Eröffnung des Kosmos Theater mutete Christoph
Schlingensief der Wiener Gesellschaft einen Container vor der Staatsoper zu.

Ist nicht jede Kunstäußerung eine ziemliche Zumutung? Ebenso wie eine Liebeserklärung?
Vielleicht geht das eine ohne das andere nicht. Ilse Aichinger empfand es als Zumutung,
nicht gefragt worden zu sein, ob sie überhaupt auf die Welt kommen will. Das
Geborenwerden, die Pubertät, das Alter, der Tod – das ganze Leben: eine Zumutung.

Verzichten wir nicht auf das gemeinschaftsstiftende Grundelement des Sich-Einander-
Zumutens, sich mit seinem Körper, seinen Erfahrungen, Gedanken und Wünschen in
Konfrontation zu bringen mit den vielen Anderen. Denn das Lebendige will nicht in Ruhe
gelassen werden, sondern will die Überschreitung.

Die Mehrdeutigkeit des Begriffs inspiriert uns, Zumutung als Leitmotiv der kommenden
Spielzeit zu wählen. Mit einem vielfältigen Programm wollen wir in der Jubiläumssaison
2019/20 Lust auf Zumutungen machen und freuen uns auf Ihren Besuch.

                                                                                        2
PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

SPIELPLANÜBERSICHT
Sept. 2019 – Juni 2020

EIN ZIMMER FÜR SICH ALLEIN
Performative Besetzung im MuseumsQuartier Wien von und mit Kollektiv Eins in
Kooperation mit Die Theater Chemnitz und Kosmos Theater
Eröffnung: Mi, 25. Sept. | 15:30 im Kosmos Theater
Termine: 25.- 29. Sept. | 16:00 – 22:00 im MuseumsQuartier Wien

RULE OF THUMB
(Daumenregeln)
von Iva Brdar
Eigenproduktion | Österreichische Erstaufführung
Premiere: Mi, 9. Okt. | 20:00
Weitere Termine: 10./11./12.**/ 16.*/17.**/18./19./ 23./24./25./26. Okt. | 20:00

EVERYONE
Gastspiel Cie. Freaks und Fremde | Tanz
Wien-Premiere: Mi, 30. Okt. | 20:00

FREAKSHOW
Gastspiel Cie. Freaks und Fremde | Figurentheater
Wien-Premiere: Do, 31. Okt. | 20:00

brut im Kosmos Theater
SPEAKING VOLUMES
Mirjam Sögner
Performance – Tanz | Österreichische Erstaufführung
Premiere: Do, 7. Nov. | 20:00
Weitere Termine: 8./9. Nov. | 20:00

DIALOGUE ON DIFFERENCE
Gespenster, Geschlechterkonstrukte, Geopolitiken
Performance | Koproduktion theatercombinat & Kosmos Theater
Wien-Premiere: Fr, 15. Nov. | 20:00
Weiterer Termin: 16. Nov. | 20:00 (im Rahmen der Europäischen Theaternacht)

DAS GROSSE HEFT
nach dem Roman von Ágota Kristóf
Koproduktion makemake produktionen & Kosmos Theater | Österreichische Erstaufführung
Premiere: Di, 3.12. | 20:00
Weitere Termine: 5./6./7./10./11.*/12.**/13./14. Dez. | 20:00

DAS WERK
von Elfriede Jelinek
Eigenproduktion
Premiere: 9. Jan. 2020 | 20:00

** Publikumsgespräch im Anschluss * Einführungsgespräch um 19:00

                                                                                   3
PRESSEGESPRÄCH 20 Jahre Kosmos Theater Programmpräsentation Saison 2019/20
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

STURM UND STRESS (AT)
Stückentwicklung von Milena Michalek
Eigenproduktion | Uraufführung
Februar 2020 | 20:00

SEX SMELLS (AT)
Stückentwicklung von und mit Kollektiv Eins
Koproduktion Kollektiv Eins, Die Theater Chemnitz & Kosmos Theater | Uraufführung
(gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes)
März 2020 | 20:00

BEVOR I EING´LIEFERT WER´
Ein Solo für Linde Prelog von Thomas Richter
Koproduktion & Kosmos Theater
März & April 2020 | 20:00

KIND.ERBE.REICH
Vom Erben und Erblassen
Koproduktion dieheroldfliri.at, Kosmos Theater & Theater Kempten | Wien-Premiere
April 2020| 20:00

20 JAHRE KOSMOS – EINE ZUMUTUNG
Festwoche zum 20-Jahre-Jubiläum
Mai 2020

Specials
ALTE WEISSE MÄNNER - Lesung Sophie Passmann
Kooperation Sorority & Kosmos Theater
So, 13. Okt. & Mo, 14. Okt. | 20:00

FLAWLESS SLAM – FEMINIST POETRY SLAM
Mit: Mieze Medusa & Yasmo
Mo, 21. Okt. | 17:00 Workshop | 20:00 Poetry Slam

WHAT´S YOUR NATIONALITY? I´M A DRUNKARD.
Literarisch-musikalisch-diskursive Revue
Von und mit Jelena Popržan, Christina -Scherrer und Richard Schuberth
Mo, 28. Okt. | 20:00

SYMPOSIUM WEIBLICHE* ERZÄHLPERSPEKTIVE(N)
So, 8. Dez. | ab 14:00

FEMALE PERSPECTIVES ON CONTEMPORARY PLAYWRITING
Internationales Symposium
Kooperation Wiener Wortstaetten & Kosmos Theater
März 2020

ZUMUTUNGEN
Theaterpädagogisches Projekt von und mit Starke Stimmen
Jänner - Juni 2020

                                                                                    4
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

EIGENPRODUKTIONEN

RULE OF THUMB (Daumenregeln)
von Iva Brdar in der Übersetzung von Alida Bremer

Österreichische Erstaufführung

9. – 26. Okt. 2019

                                             Ein Hund ist ein Hund. Egal wo er ist. Ist er ein Hund.
                                            Von einem Menschen kann man das nicht behaupten.
                                                               Aus RULE OF THUMB (Daumenregeln)

Die in Belgrad geborene Autorin Iva Brdar hinterfragt in ihrem mehrfach ausgezeichneten
Stück mit Leichtigkeit und Humor ein Bild von Europa, das nur schwer zusammenwächst.

Zwei junge Frauen fahren per Anhalter aus dem Norden in den Südosten Europas.
Losgelöst von alltäglichen Formen der Begegnung stellt sich bei jeder neuen
Fahrgemeinschaft schon nach wenigen Kilometern eine seltsame Intimität und Intensität
zwischen Fremden ein. Die beiden Reisenden haben ein klares Ziel vor Augen, werden
jedoch in Situationen gedrängt, mit Ansprüchen und Erwartungen konfrontiert,
instrumentalisiert und entwickeln Charakterzüge, die zum Fürchten sind.

In der Inszenierung der Film- und Theaterregisseurin Nina Kusturica wird die Grenze
zwischen Erlebtem und Erzähltem erforscht. Welche Wahrheit ist real, welcher vertrauen
wir? Wer spricht über wen, wer kann oder darf erzählen? Wem wird eine Stimme gegeben
oder verweigert? Zugeschriebene Privilegien werden neu verhandelt, Klischees vom Balkan
aufgebrochen.

Filmsequenzen verbinden die surrealen Episoden und tragen weitere Erzählebenen in die
Inszenierung. Sie stehen für Landschaft, Reise, Traum und lassen gemeinsam mit dem
Sound von Rana Farahani aka FAUNA ein Roadmovie im Kopf entstehen. In einem Spiel
mit verschiedenen Genres nimmt Kusturica das Konzept von Freiheit in Zeiten der
neoliberalen Selbstoptimierung unter die Lupe.

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg

Regie: Nina Kusturica I Bühnenbild: Selina Traun und Sebastian Doplbaur I Kostümbild:
Sebastian Doplbaur & Teddy Lo Savio | Kamera: Marie Zahir | Musik: Rana Farahani aka
FAUNA | Dramaturgie & Regieassistenz: Mascha Maria Mölkner

Mit: Claudia Kainberger, Thomas Kolle, Marie Noel und Rana Farahani

Iva Brdar (Autorin)
wurde in Belgrad geboren. Sie studierte Dramaturgie an der Universität der Künste Belgrad
und Theaterwissenschaften an der Sorbonne Nouvelle-Universität Paris.
Ihr Stück DAUMENREGELN stand 2017 auf der Shortlist für den Stückemarkt des Berliner
Theatertreffens und wurde 2018 mit dem Brücke Berlin Preis unter der Schirmherrschaft
von Herta Müller und mit dem Sterijino Pozorje Preis für das beste serbische Stück
ausgezeichnet.

                                                                                                  5
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Nina Kusturica (Regie)
geboren in Mostar, absolvierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst -
Filmakademie Wien das Regiestudium in der Klasse Prof. Peter Patzak.
Ihr erster Spielfilm AUSWEGE (über drei Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind)
feierte 2004 nach seiner internationalen Premiere bei den Filmfestspielen von Berlin im
Forum des Jungen Films zahlreiche internationale Einsätze und Preise. 2009 erschien ihr
Dokumentarfilm LITTLE ALIEN (über Teenager, die allein aus Krisenregionen nach Europa
flüchten) lief auf über 30 internationalen Festivals, erreichte in den österreichischen Kinos
über 30.000 Zuschauer und wurde mehrfach ausgezeichnet (u. a. Outstanding Artist
Award – verliehen vom Bundesministerium für Unterricht und Kultur). Die internationale
Premiere ihres Spielfilms CIAO CHÉRIE (2018) fand auf den Hofer Filmtagen statt, für den
Schnitt erhielt Kusturica eine Nominierung für den Österreichischen Filmpreis 2018. Nina
Kusturica unterrichtet Film, Regie und Schauspiel an verschiedenen Universitäten und
Instituten und hält Schauspielworkshops. Am Theater inszenierte sie 2018 Shumona Sinhas
ERSCHLAGT DIE ARMEN! im Werk X.

DAS WERK
von Elfriede Jelinek

9. - 29. Jan. 2020

               Ich frage mich, wie es möglich ist, daß Personen immer noch für ihre Anliegen
                auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen,
          nur aufgrund ihres Seins, aufgrund der biologischen Tatsache, daß sie Frauen sind.
          Es flößt mir ein gewisses Entsetzen ein, daß wir für etwas vorbestimmt sein sollen,
                   das uns zu Zurückgesetzten macht, die um alles und jedes kämpfen sollen,
                          und das gerade in Zeiten, in denen die Not eigentlich darin besteht,
                                       daß keine besteht, wie die Philosophen sagen würden.

Mit diesen Worten eröffnete Elfriede Jelinek im Jahr 2000 den kosmos.frauenraum.
Im selben Jahr kam es in Kaprun zu einem Seilbahnunglück, bei dem 155 Wintersportler
verbrannten.
In Kaprun steht auch eines der größten Speicherkraftwerke der Welt - „eine fast
beispiellose Herausforderung der Natur an die Technik, sich über sie zu setzen“ - bei
dessen Errichtung offiziell 160 Menschen – erst Freiwillige, dann Zwangsarbeiter,
schließlich Kriegsgefangene - ihr Leben ließen.

Kaprun als Schauplatz für ein dunkles Kapitel österreichischer Geschichte, in dem der
Mensch die Natur zu übertrumpfen sucht und dabei zu ihrem Opfer wird oder andere
Menschen opfert. Zynisch thematisiert Jelinek das Scheitern des „Arbeiters“, beredt klagt
sie die Ausbeutung des Menschen an.

2003 am Burgtheater uraufgeführt ist DAS WERK eine herausfordernde Zumutung für
Regie und Schauspieler*innen: Monomane Monologe müssen pariert, pointiert, rhythmisiert,
zerlegt und chorisch aufgeladen werden.
Wir stellen uns der Herausforderung, das Stück einer Literaturnobelpreisträgerin zu
produzieren, und freuen uns über die Zusammenarbeit mit der Schweizer Regisseurin
Claudia Bossard. Sie hat in der vergangenen Saison SPRENGKÖRPERBALLADE von
Magdalena Schrefel zur erfolgreichen Erstaufführung gebracht und inszeniert derzeit am
Schauspielhaus Graz Dürrenmatts DIE PHYSIKER. In Darmstadt adaptierte sie den 1100-

                                                                                            6
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Seiten-Roman „2666“ von Roberto Bolaño für die Bühne und wurde in der Kritikerumfrage
von Theater Heute zweimal als beste Nachwuchsregisseurin genannt.

Regie: Claudia Bossard | Regieassistenz: Barbara Juch

Mit: Veronika Glatzner, Alice Peterhans u. a.

Claudia Bossard (Regie)
geboren 1985 in Zug (CH), studierte Literatur- und Theaterwissenschaft an der Universität
Bern. In ihrer Assistenzzeit am Konzert Theater Bern inszenierte sie 2015 Rodrigo Garcias
PICKNICK AUF GOLGATHA als deutschsprachige Erstaufführung. Für die folgenden zwei
Spielzeiten wechselte sie mit Iris Laufenberg als Regieassistentin an das Schauspielhaus
Graz, wo die Inszenierung von Henriette Dushes LUPUS IN FABULA entstand, die 2016 zum
NachSpielPreis an den Heidelberger Stückemarkt und zu den Autorentagen Berlin
eingeladen wurde. Weiter folgten für das Tojo Theater Bern Gogols DER REVISOR,
Ingeborg Bachmanns DER GUTE GOTT VON MANHATTAN, Thomas Melles BILDER VON
UNS am Schauspielhaus Graz und PERFECT WIVES, in Anlehnung an Ira Levins DIE
FRAUEN VON STEPFORD, am Theater Osnabrück. Im Mai 2018 war sie Stipendiatin am
Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens.
In der Spielzeit 18/19 adaptierte sie Roberto Bolaños Kaleidoskop 2666 für das
Staatstheater Darmstadt und hat für das Schauspielhaus Graz das Auftragsstück ERINNYA
von Clemens J. Setz inszeniert. Im Kosmos Theater zuletzt: SPRENGKÖRPERBALLADE von
Magdalena Schrefel, derzeit inszeniert sie am Schauspielhaus Graz DIE PHYSIKER von
Dürrenmatt.

STURM UND STRESS (AT)
Stückentwicklung von Milena Michalek

Februar 2020

                                  Innerhalb von fünf Minuten wurde ich zum flachen Ungeheuer,
                                          ausgezehrt, mit eingefallener Brust und einer Schulter,
                                     die höher war als die andere, wodurch alles an Form verlor.
                                  Meine Füße wurden flach und lang, meine Augen eingesunken
                                                                      und meine Zähne schwarz.
                                                                                Marie Bashkirtseff

Hallo. Wir sind nicht das „Wir“ des ZEIT-Feuilletons. Wir sind pervers. Wir sind nicht
normal. Wir sind obszön. Wir denken nur ans Vögeln. Achja, wir sind laut und stinken. Wir
sind monströs. Wir sind Mutanten. Wir haben Haare und Beulen an den falschen
Körperstellen. Wir haben zu lange Gliedmaßen. Wir haben Stockbeine. Wir tragen
Zahnspangen und andere Prothesen, die das Wachstum in die rechte Bahn lenken sollen.
Wir verweigern unsere Funktion und hassen uns selbst. Wir hassen uns, unseren Körper,
die Welt. Uns in unseren Körpern, unsere Körper in der Welt, uns in unseren Körpern in der
Welt. Wir leiden. Wir leiden an der Welt, wir krampfen. Wir sind metamorph. Wir sind
Weder-Noch. Wir sind das Britney Spears’sche not yet. Wir sind anders, immer immer
anders. Wir sind pure Differenz. Wir sind dagegen. Wir wollen Platz, aber nicht den, der
uns zugewiesen wird. Zu einem vollwertigen Mitglied der Gesellschaft werden.
Geschlechtig werden. Das macht traurig. Tieftraurig. Zu Tode betrübt. Wie sollte es auch
nicht? Wir wollen in unsren Zimmern liegen und knutschen bis wir müde sind. Wir sind
                                                                                                7
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

zornig, melancholisch und krass verliebt. Wir sind abgrundtief sozial. Wir wollen auf unsere
Verzweiflung nicht verzichten.
Ihr wollt Harmonie, wir haben Hormone. Wir trotzen der elterlichen Autorität, wir trotzen.
Ihr findet euch vernünftig, wir finden euch verdächtig. Man kann den Erwachsenen nicht
trauen. Wir sind nicht vernünftig, wir sind schizophren. Schizo-Mutanten-Monster-Rebellen.
Wir sind wie das Wetter: „Das geht vorbei.“

Eine Stückentwicklung. Es geht um Pubertät und den Versuch einer Entgrenzung des
pubertären Körpers. Welches Körperbild wird möglich, wenn „Geschlecht“ nicht mehr als
zu erreichender Endzustand vorgestellt wird? Das pubertäre Verhalten an ein Lebensalter
zu knüpfen scheint außerdem sowieso obsolet: Thunberg vs. Trump: Wer pubertiert hier?
Wenn das Erwachsene nicht mehr das Vernünftige ist, wer entscheidet dann, wann ein
Individuum fertig ist?

Regie: Milena Michalek

Milena Michalek (Regie)
studierte Philosophie an der Uni Wien. 2014 gründete sie mit Karl Börner, Johanna Wolff
und Florian Haslinger das Theaterkollektiv YZMA und verwirklichte sechs
Stückentwicklungen in Wien und Niederösterreich: MORSCH (2014) Drachengasse
NewcomerInnen-Wettbewerb; ABENDSAND (2015) Drachengasse; ANATOMIE DES
FAULTIERS (2016) Kosmos Theater; SPEKTAKEL TOTAL! (2016) Drachengasse; UTOPIA
(2017) Landestheater Niederösterreich und REGIME DER AUSTER (2018) Drachengasse.
Bei YZMA ist sie Regisseurin und für die Textmontage verantwortlich. Neben der Arbeit im
Kollektiv hat sie eine Hörspielwerkstatt in Thüringen geleitet (Greizer Theaterherbst 2014),
hier und da zeitgenössische Dramatik eingerichtet und installiert (im Rahmen von
EURODRAM in der Drachengasse 2015, 2016 und 2018, dem DramatikerInnenfestival in
Graz 2017 und dem STÜCKEFEST am Landestheater Niederösterreich 2019) und als
Studienassistentin am Institut für Philosophie an der Uni Wien gearbeitet. Mit MÜTTER
eröffnete Milena Michalek die Saison im Kosmos Theater im Herbst 2018, die Produktion
wurde beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens auf der Shortlist nominiert. Im
Winter 2018 inszenierte sie zuletzt DIBBUK am Theater Nestroyhof Hamakom.

20 JAHRE KOSMOS – EINE ZUMUTUNG
Festwoche zum 20-Jahre-Jubiläum

Mai 2020

Rund um den 15. Mai feiern wir unseren 20. Geburtstag: Rückblick, Bestandsaufnahme und
Zukunftsvision. Wie bei unserem Eröffnungsfest öffnen wir unsere Räume und stellen
niederschwellig ein dichtes Programm vor, das zum Denken, Diskutieren, Streiten, Staunen
und Tanzen einlädt. Begleitet wird die kuratierte Festwoche von einer Ausstellung über die
Entstehungsgeschichte und die Höhepunkte der letzten 20 Jahre.

                                                                                          8
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

KOPRODUKTIONEN

EIN ZIMMER FÜR SICH ALLEIN
Performative Besetzung im MuseumsQuartier Wien

25.- 29. Sept. 2019 | im Haupthof des MuseumsQuartier Wien

Zusammen mit dem Berliner Kollektiv Eins und im Austausch mit dem Schauspiel Chemnitz
startet das Kosmos Theater im Herbst 2019 eine Kooperation im Rahmen des Fonds
Doppelpass der Deutschen Kulturstiftung des Bundes.

Die Schriftstellerin Virginia Woolf, die in ihrem Essay A Room for One’s Own als Grundlage
für die persönliche Autonomie von Künstlerinnen* das Recht auf ein eigenes Zimmer
einfordert, war und ist stete Begleiterin des Kosmos Theater. 90 Jahre nach Erscheinen
dieses feministischen Standardwerks zeigt ein Blick auf die aktuellen Theaterspielpläne,
dass Autorinnen* noch immer nicht gleichberechtigt vertreten sind, obwohl es sie* in hoher
Quantität und Qualität gibt.

Erinnernd an die Kosmos-Aktivist*innen der ersten Stunde und inspiriert von Virginia Woolf
starten wir mit EIN ZIMMER FÜR SICH ALLEIN in unsere Jubiläumssaison.

In diesem Kooperationsprojekt werden sowohl gedanklich als auch geografisch neue
Räume geschaffen und gewohnte Räume kritisch überprüft. Die Erforschung subversiver
Revolten und ihres gesellschafts(um)bildenden Potentials, ihrer Möglichkeiten und
Umdeutungen, bilden dabei einen Schwerpunkt der Auseinandersetzung.
In einer theatralen Intervention, einer Besetzung des Öffentlichen Raums wird für fünf Tage
ein begeh- und bespielbarer Raum aus Glas errichtet. Ein fragiles Glashaus als Spielraum,
um unerhörte Stimmen aus der Historie – der Vergangenheit wie der Gegenwart und
Zukunft – zu Wort kommen zu lassen. Denn solange es unerhörte Subjekte gibt, deren
Gedanken, Leid und Liebe nicht Teil der gesellschaftlichen Bezugs- und
Orientierungspunkte sind, wird der Diskurs mit Leerstellen geführt.

Für die Zeit der Besetzung wird es nachmittags bis in den Abend hinein einen eigenen
Spielplan mit Konzerten, Lecture Performances, Diskussionen und Lesungen geben, der
jeweils tagesaktuell veröffentlicht wird. Die Tage und Abende bauen aufeinander auf,
können aber auch unabhängig voneinander besucht werden. Ein Videokünstler wird die
Ereignisse dokumentieren, die auch in einem Podcast zusammengefasst und aufbereitet
werden und damit auch über die Besetzung hinaus online abrufbar bleiben.
Ein partizipativer Ort, ein Schutzraum, in dem die Wirklichkeit ihre Wirkung verliert und
eine neue Wirklichkeit zu wirken beginnt. Für die nächsten 20 Jahre. Für jede*n von uns.

Konzeption und Umsetzung: Kollektiv Eins, Kosmos Theater Wien und Die Theater
Chemnitz | Ausstattung: Lisa Jacobi, Harry Rischmüller | Produktionsleitung: Jasna
Witkoski | Video: Arda Funda

Mit: Stefan Hornbach, Paula Thielecke, Carolin Wiedenbröker

                                         Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes

                                                                                                  9
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Kollektiv Eins
Das Kollektiv Eins ist eine 2012 gegründete Künstler*innengruppe, bestehend aus Carolin
Wiedenbröker, Harry Rischmüller, Lisa Jacobi, Paula Thielecke, Sören Hornung (Chemnitzer
Theaterpreis für junge Dramatik 2018) und Stefan Hornbach (Osnabrücker Dramatikerpreis
2015, Autorentheatertage 2016). Bisher erfolgten Zusammenarbeiten u. a. mit dem
Volkstheater Rostock, am Theater Osnabrück, Schlossplatztheater Berlin, Theater
Augsburg sowie am Schauspiel Köln. Seit ihrer Gründung beschäftigt sich die Gruppe, die
sich auch als gegenseitiges Korrektiv und Theaterfamilie versteht, intensiv mit queer-
feministischer und antirassistischer Theorie und Lebenspraxis. Bedürfnis und Anliegen ihrer
Arbeit ist es, gängige Narrationen aufzubrechen und ihnen die Erzählungen unerhörter
Subjekte entgegenzustellen, um deren Themen im Theater zu verankern, wo die Kette
„Gedanke, Wort und Tat“ revolutionäres Potential entfalten kann. Trotz unterschiedlicher
Ausbildungen in vordefinierten Positionen wie Regie, Schauspiel oder Autor*innenschaft
bleibt die Rollenverteilung bei der Erprobung kollektiver Strukturen innerhalb der Gruppe
immer flexibel. Die Arbeiten entstehen als Hybrid zwischen Stückentwicklung und
Autor*innentext und zielen in den Theatermitteln nicht auf das, was „kunstfertig“ auf einer
Bühne stattfindet, sondern auf eine Kunst, die sich im Dialog zwischen Performer*innen und
Publikum ergibt und entfaltet.

DIALOGUE ON DIFFERENCE
Gespenster, Geschlechterkonstrukte, Geopolitiken

Performance | Wien Premiere

15. - 16. Nov. 2019

Nach Aufführungen in Alexandria und Kairo, nun erstmals in Österreich: Eine Performance
über ideologische Gespenster, die unsere Gegenwart durchdringen. Ein performativer
Dialog in Zeiten radikaler Verschiebungen im politischen Diskurs und in der Sprache.
Die deutsche Regisseurin und Choreografin Claudia Bosse und der ägyptische
Theatermacher Abdalla Daif befragen als Subjekte und Objekte ihrer gemeinsamen
Forschung, als Archive ihrer kulturellen Praktiken, Ereignisse der Gegenwart. Was sind
Resonanzen politischer Veränderungen? Wie erfahren beide den Alltag im Umfeld des
Anderen?
Vor-Ort-Recherchen in Ägypten und Österreich bilden die Grundlage einer Raum-
Choreografie inmitten des Publikums. Eingebettet in eine Klangdramaturgie des
Komponisten Günther Auer, ist die Performance in Englisch, Deutsch und Arabisch eine
bildhafte Konfrontation mit Geschlechterkonstrukten, Ideologien und Subjektivitäten in
verschiedenen Realitäten und geopolitischen Umfeldern.

Gefördert von Wien Kultur, Szenenwechsel (Robert-Bosch-Stiftung + ITI), Berliner Senat und Wijhat. In
Kooperation mit Reflection, Alexandria (EG).

Künstlerische Leitung, Performance: Claudia Bosse, Abdalla Daif | Komposition: Günther
Auer | Assistenz Wien: Dagmar Tröstler | Kommunikation: Michael Franz Woels |
Produktionsleitung: Alexander Matthias Kosnopfl | Produktion: theatercombinat

theatercombinat
ist eine transdisziplinäre Kompanie zur Produktion unabhängiger Kunst-, Theater-, und
Performancearbeiten mit Sitz in Wien, geleitet von der Künstlerin und Regisseurin Claudia
Bosse. Sie versammelt Schauspieler*innen, Performer*innen und Tänzer*innen sowie
Theoretiker*innen,    Sound-   und   Medienkünstler*innen,    Architekt*innen,   bildende

                                                                                                   10
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Künstler*innen und Techniker*innen zur Erforschung und Umsetzung performativer
Konzepte, die das Theater über seine Grenzen treiben und neue Weisen der
Kommunikation mit dem Publikum, dem Raum und der Organisierung von Öffentlichkeit
initiieren.
Die raumspezifischen Arbeiten kreieren international neue, experimentelle Aktions- und
Wahrnehmungsräume zwischen Theater, Installation, Choreographie, Performance und
Diskurs.

DAS GROSSE HEFT
nach dem Roman von Ágota Kristóf

Österreichische Erstaufführung

3. - 14. Dez. 2019

                                                                  Ich werde euch zeigen wie man lebt!
                                                                    Die Großmutter in DAS GROSSE HEFT

Es herrscht Krieg. Um dem Bombenhagel zu entkommen bringt eine Mutter ihre Kinder –
Zwillingsbrüder - aufs Land zur Großmutter.

In komprimierter Sprache lässt die ungarische Autorin Ágota Kristóf die Zwillinge in einem
großen Heft notieren, wie sie ohne Hoffnung auf Liebe und Mitgefühl ihre Werte und
Handlungen der Grausamkeit ihrer Umgebung anpassen und durch Übungen zur
Abhärtung des Geistes und des Körpers ihre -eigenen Überlebensstrategien entwickeln.
Historische, bereits begraben gemeinte Bilder werden zu Folien der Gegenwart, auf der
Suche nach dem moralischen Zeitgeist.

Nach den beiden erfolgreichen Koproduktionen MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN (2017)
und BEGEHREN (2018) jagen Regisseurin Sara Ostertag und das Team von makemake
produktionen in DAS GROSSE HEFT die Untoten, Geister und Zombies des vergangenen
Jahrhunderts ans Tageslicht. Die Lebenden erweisen sich dabei den Toten als gar ähnlich.
Aufführungsrechte: Original © Éditions du Seuil, Paris, 1986 (Übersetzung: Eva Moldenhauer, BEBUG mbH /
Rotbuch Verlag, Berlin)

Regie: Sara Ostertag | Musik: Jelena Popržan | Bühne: Nanna Neudeck | Dramaturgie:
Anita Buchart | Produktion: Julia Haas | Hospitanz: Elena Lynch

Mit: Simon Dietersdorfer, Martin Hemmer, Jelena Popržan, Michèle Rohrbach, Martina
Rösler, Jeanne Werner, Emma Wiederhold

Zum Stück

                                                                 Unsere Mutter sagte zu uns:
                      - Meine Lieblinge! Meine Süßen! Mein Glück! Meine allerliebsten Babys!
                                                                                         (…).
               Diese Wörter müssen wir vergessen, weil uns jetzt niemand solche Wörter sagt
                                 und weil die Erinnerung an sie eine schwere Last für uns ist.
                                                                                  Aus: DAS GROSSE HEFT

Die Zwillinge passen sich dem Krieg an. Sie erschaffen sich ein strenges Regelwerk, um ihr
eigenes Handeln einzuschränken und ihm damit wieder einen Sinn zu verleihen. Sie
                                                                                                          11
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

notieren in einem großen Heft ihre Erlebnisse, ihr Übungen und damit ihre Weltansicht.
Doch auch diese Sprache haben sie reglementiert: „Die Wörter, die die Gefühle definieren,
sind sehr unbestimmt, es ist besser, man vermeidet sie und hält sich an die Beschreibung
der Dinge, der Menschen und von sich selbst, das heißt an die getreue Beschreibung der
Tatsachen.” Sie schreiben nicht, dass die kleine Stadt schön ist, denn sie kann für sie schön
und für jemand anders hässlich sein. Sie versuchen eine neutrale Sprache zu finden, um mit
der Gegenwart des Krieges umzugehen.

Lassen wir uns nicht vom objektiven Ton täuschen. Erzählen heißt Nacherzählen. Wer
erzählt da nach - sind es denn überhaupt zwei, die Zwillinge?

     Leid und Gewalt werden zu einem sprachlichen Problem: Die Ereignisse scheinen nicht
   beschreibbar, weil die Betroffenen sie selbst nicht verstehen, weil sie alles zu übersteigen
                                                     drohen, was vorher als Erfahrung zählte.
                                                                Weil es sagbar ist, Carolin Emcke

Ágota Kristóf (Autorin)
geboren 1935 in Csikvánd in Ungarn, verließ ihre Heimat während der Revolution 1956 und
gelangte über Umwege nach Neuchâtel in die französischsprachige Schweiz. Als Arbeiterin
in einer Uhrenfabrik tätig, erlernte sie die ihr bis dahin fremde Sprache und schrieb auf
Französisch ihre erfolgreichen Bücher, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden.
Sie wurde mit zahllosen Preisen geehrt wie 2001 mit dem angesehenen Gottfried-Keller-
Preis, dem Österreichischen Staatspreis für Literatur sowie dem Kossuth-Preis in ihrem
Geburtsland Ungarn. Agota Kristof starb Ende Juli 2011 nach längerer Krankheit in
Neuchâtel.

makemake produktionen

                                  … die Bühnenformation gehört zu den bemerkenswertesten
                                           und produktivsten Kräften der Wiener Off-Szene.
                                                                                   Petra Paterno

makemake produktionen ist ein Kollektiv von unterschiedlichen Künstler*innen und wurde
2009 in Wien gegründet. Das Kollektiv rund um Regisseurin Sara Ostertag besteht aus
einem festen Kern von acht Kunstschaffenden und -vermittelnden, die in wechselnden
Konstellationen an einer sparten- und generationenübergreifenden, kritischen und
künstlerischen Praxis arbeiten. Die Projekte entstehen kollektiv, solidarisch und
gemeinschaftlich. makemake ist ein Zusammenschluss aus Schauspieler*innen,
Tänzer*innen, Musiker*innen, Bühnen- und Kostümbildner*innen. Die Musik-, Tanz- und
Theatervermittlung sowie die Produktion ist ein fester Bestandteil der Gruppe. Die Basis
von makemake ist Freundschaft, Faszination und Neugier. makemake produktionen
verstehen sich als Theater für alle und damit als gesellschaftliches Zukunftslabor.
2018 wurde MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN (Koproduktion Kosmos Theater &
makemake produktionen) mit dem Nestroy Theaterpreis 2018 als beste OFF-Produktion
ausgezeichnet. Ebenfalls 2018 erhielt die makemake Produktion VON DEN WILDEN
FRAUEN den Stella (Darstellender Kunst Preis für junges Publikum). 2019 wurden
makemake mit HOMO DEUS FRANKENSTEIN erneut für den Stella Preis nominiert.

                                                                                               12
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

SEX SMELLS
Pornografie und subversive Revolte

Stückentwicklung

März 2020

Seit die Menschen vögeln, gucken sie auch anderen gerne dabei zu. So ist das und so wird
es immer sein. Keine Fragen?
In der Produktion SEX SMELLS will das Kollektiv Eins das Spannungsfeld des
revolutionären und empowernden Potentials von Sex auf der einen, und die
katalogisierende und lebensfeindlichen Erzählungen der kapitalistischen Werbe-, Porno-
und Filmindustrie auf der anderen Seite untersuchen. Werbeagenturen weltweit wissen:
Sex sells!
Doch den weiblichen Körper als Symbol des Sinnlichen zu verstehen und die damit
einhergehende Objektifizierung von Frauen* und Mädchen hat dramatische Auswirkungen
auf die Lebensrealität von Menschen mit weiblichem Geschlecht und/oder Gender.
Pornografie begegnet uns überall und sie trägt gerade heutzutage zur sexuellen Bildung
junger Menschen bei.
In SEX SMELLS fragt sich das Kollektiv, wie ein nicht-diskriminierender, ermutigender
Zugang zu Lust, Begehren und Sexualität funktioniert und wie sich dieser auf das Theater
als Institution und Geschichtenfabrik beziehen lässt. Dem uns innewohnenden Bedürfnis
nach sinnlicher Stimulation will das Kollektiv Eins unkonventionelle erotische Narrative
entgegensetzen und zeigen, dass es nicht der weibliche Körper ist, der per se erotisch ist,
sondern, dass es um eine gezielte Erzählweise geht. Dieser Erzählweise wird eine
pornografische Utopie entgegengesetzt.

Konzeption und Umsetzung: KOLLEKTIV EINS, Kosmos Theater Wien und Die Theater
Chemnitz | Ausstattung: Lisa Jacobi, Harry Rischmüller | Produktionsleitung: Jasna
Witkoski | Video: Arda Funda

Mit: Stefan Hornbach, Sören Hornung, Paula Thielecke, Carolin Wiedenbröker

                                         gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes

BEVOR I EING´LIEFERT WER´ (AT)
Ein Solo für Linde Prelog von Thomas Richter

März & April 2020

Eine realistisch-anarchistisch-musikalische Ein-Frau-Show über die alltägliche
Bewusstwerdung der Dialektik von Anpassung und Widerstand

„Umständ, Zuaständ, Aufständ“ - so hieß die erste Langspielplatte, die Linde Prelog 1980
für das Label Extraplatte im legendären Schmetter-Sound-Studio am Bisamberg aufnahm.
Es ist eine Sammlung von Liedern entstanden, die sich die damals 31-jährige Schauspielerin
buchstäblich von der Seele geschrieben hatte. In klarer, dialektaler Sprache verfasst, mit
pointiertem Gespür und ungeschminkter Offenheit erzählen diese zum Großteil
autobiographisch inspirierten Lieder von den Unwägbarkeiten und Abgründen des Alltags,

                                                                                                  13
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

vom „Wahnsinn, der sich zwischen Frauen und Männern abspielt“ - wie sie es damals in
einem Interview bezeichnete.
Linde Prelogs Lieder sind feministisch in ihrer Reinform. Darüber hinaus aber sind es Lieder
über die conditio humana, die mit erwartungsvoller Ungewissheit und skeptischer
Nachsicht davon erzählen, dass Selbstbestimmung nicht nur ein politischer Kampf, sondern
auch ein persönlicher Prozess ist.
Linde Prelogs Lieder wieder zu hören und live zu erleben ist ein Hauptanliegen dieses
Projektes. Dafür werden die Original-Bearbeitungen des Jazz-Virtuosen Uli Scherer, der
damals die Einspielungen für das Schmettersoundstudio leitete, für ein kleines Ensemble
neu arrangiert.
Darüber hinaus werden in dieser Besetzung neue Lieder von Linde Prelog zu hören sein.
Der Stücktext wird in enger Zusammenarbeit mit Linde Prelog erarbeitet. Als Grundlage
hierfür dienen Interviews, die Thomas Richter seit einigen Monaten mit Linde Prelog führt,
in denen die persönlichen, politischen und sozialen Hintergründe der künstlerischen Arbeit
dieser Ausnahmeschauspielerin beleuchtet werden.

Spiel und Gesang: Linde Prelog I Regie: Dora Schneider I Text: Thomas Richter
Ausstattung: N.N. I Musik: Linde Prelog, Uli Scherer, Thomas Richter | Live-Musik:
Klarinette, Gitarre, Cello

(Förderung MA 7 beantragt)

KIND.ERBE.REICH
Vom Erben und Erblassen

Stückentwicklung | Wien-Premiere

April 2020

 Kein Mensch konnte mir bisher vernünftig erklären, warum Menschen, deren Geld arbeitet,
                   weniger Steuern zahlen, als Menschen, die ihre Arbeit selbst erledigen.
                                                                       Eine Erbin im Interview

Erben ist gerecht. Erben ist ungerecht. Erben ist ein Segen und ein Fluch. Erben ist Zufall.
Erben folgt auf den Tod. Erben entzweit Familien. Erben ist der letzte Liebesbeweis. Erben
weckt Neid und Gier.
Die aktuelle Erbschaftswelle und die unvorstellbar hohen Summen, die derzeit in
Industrieländern vererbt werden, machen fassungslos gegenüber einer haarsträubenden
Ungleichverteilung, die den sozialen Frieden gefährdet. Die Widersprüchlichkeit im
Umgang mit großen Vermächtnissen, die getragen wird von Gier oder Schuldgefühl,
Egoismus oder Gerechtigkeitsempfinden, ist ein Zeichen dafür, dass demokratische Wege
gefunden werden müssen, um die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen.
KIND.ERBE.REICH ist der Versuch, diese Widersprüche zu beleuchten. Wir wagen uns an
ein Plädoyer für die Erbschaftssteuer, denn in der Begegnung mit Erb*innen, mit denen wir
Interviews geführt haben, stellt sich heraus, dass viele nach einer moralischen Entlastung
suchen. Der Stiftungsboom der letzten Jahre ist eine logische Folge. Die Frage muss immer
wieder neu gestellt werden: Eigentum verpflichtet, aber wozu?

Berücksichtigt wird in erster Linie die weibliche Sicht auf das Thema Erben.
Gesellschaftliche Strukturen und Erwartungshaltungen führen dazu, dass Frauen „anders“
erben als ihre männlichen Familienangehörigen, schließlich ist die finanzielle
Selbstbestimmung von Frauen erst eine Errungenschaft des letzten Jahrhunderts. Deutlich
mehr Erbinnen stellen sich heute der Verantwortung gegenüber ihrem Vermögen und für
viele bleibt die Verbindung von Geld und Moral ein Dauerthema.
                                                                                            14
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Text und Regie: Barbara Herold | Ausstattung / Video: Caro Stark | Choreographie: Anne
Thaeter

Mit: Maria Fliri, Marion Freundorfer, Peter Bocek

Mit freundlicher Unterstützung vom Land Vorarlberg (Kultur, Frauen und Gleichstellung) und von der Stadt
Feldkirch.

GASTSPIELE

Cie. Freaks und Fremde aus Dresden

Sabine Köhler und Heiki Ikkola arbeiten seit 2006 als Compagnie zusammen und
versammeln für ihre Projekte Theatermacher*innen, Bildende Künstler*innen und
Musiker*innen in Teams, die über längere Zeiträume Arbeits- und Lebensstrategien
ausprobieren und weiterentwickeln. Das Credo ihrer Theaterarbeit ist die
Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Unbekannten, dem Unmöglichen. In ihrer
Arbeit gibt es keine Genregrenzen und doch ist sie kein Gemischtwarenladen.

Der Ausdruck von Freaks und Fremde hat seinen Ausgangspunkt in der Puppenspielkunst.
Sabine Köhler und Heiki Ikkola haben an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
Berlin ihr Handwerk erlernt und sind dem Ort ihrer Ausbildung als Dozierende bzw. Partner
weiterhin eng verbunden. Der virtuose Umgang mit physischen Ausdrucksformen,
Elementen des Puppentheaters, mit Objekten, Projektionen und Perspektiven eröffnet
einen weiten Erzählkosmos – die Welt wird zum Spielelement und die Akteure sind Teil der
Versuchsanordnung.
Theater ist für Freaks und Fremde kein „als ob“ - und viel mehr als die „bloße Wahrheit“.

EVERYONE
Cie. Freaks & Fremde I John Moran (Dresden)

Tanz | Wien Premiere

30. Okt. 2019

Der US-amerikanische Komponist und Choreograph John Moran schafft mit EVERYONE
musikalisch-tänzerische Porträts, die auf universelle menschliche Ausdrucksformen
abzielen. Äußerst präzise Abfolgen von Gesten und Bewegungen werden von drei
Tänzerinnen in vollständiger Synchronität zu vorher aufgenommenen Stimmen und
Geräuschen ausgeführt. Dabei werden alltägliche Abläufe und Handlungen sowie
vermeintlich Zufälliges mittels musikalischer Prinzipien in einer Weise dekonstruiert und
ineinander verschachtelt, dass menschliche Verhaltensmuster wie eine komplex
komponierte Sinfonie erscheinen.
Die Anordnung dieser choreographischen Miniaturen auf der Bühne folgt der musikalischen
Form einer Fuge. Akribisch und poetisch beschreiben die wiederkehrenden
Bewegungsabläufe der Tänzerinnen den Kreislauf des Lebens, und wie sich dieser in
Körperhaltungen manifestiert.
John Moran begann seine Karriere im New York der späten 1980er-Jahre. Philip Glass war
sein Mentor, in seinen Opern arbeitete er mit Uma Thurman, Iggy Pop und Allen Ginsberg
zusammen. Seit 2008 produziert Moran hauptsächlich in Europa, es entstanden intime
Theaterminiaturen wie die Solo-Performance „Etudes: Amsterdam“ oder das Duett „John
                                                                                                           15
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Moran … and his neighbor, Saori“. 2017 erarbeitete er eine Neufassung seiner Oper „The
Manson Family“ in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden.

Komposition, Choreografie: John Moran I Tänzerinnen: Jule Oeft, Kristin Mente, Chiara
Detscher | Live-Musikerinnen: Marieluise Herrmann, Constanze Friedel | Lichtdesign: Josia
Werth

Eine Produktion der Cie. Freaks und Fremde mit dem Schauspiel Leipzig (Residenz) und
HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste, gefördert durch die Kulturstiftung des
Freistaates Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden.
Das Gastspiel in Wien wird ermöglicht durch eine Gastspielförderung der Kulturstiftung
des Freistaates Sachsen.

FREAKSHOW - The Best In Town
Cie. Freaks & Fremde

Figurentheater | Wien-Premiere

31. Okt. 2019

Zu Halloween eine Hommage an das Fremde, das Absonderliche, das Andere. Eine Show
phantastischer Kuriositäten, die mit verschiedensten Formen des Objekt-, Figuren- und
Körpertheaters experimentiert und lautstark am Konzept der Normalität rüttelt.
Willkommen in der Welt der Groteske!
Hier ist es gestattet, sich heimlicher Abscheu hinzugeben und ob der gruseligen Gänsehaut
angenehm zu erschauern, wie einst bei den Vergnügungen längst vergangener Tage - als
auf Rummelplätzen, in Side Shows und Kuriositätenkabinetten Merkwürdigkeiten zur Schau
gestellt wurden. Die staubige Halbwelt des Zirkus am Rand der Gesellschaft war für viele
Freaks einziger Zufluchtsort; auf der Bühne der FREAKSHOW sind sie wieder die
gefeierten Stars, stehen grinsend am Abgrund. Im Rampenlicht. Kleinwüchsige, Kobolde,
Chimären, Mutationen. Vorgeführt in einem weiten Spektrum darstellerischer Möglichkeiten
darf man sie hier mit aufgerissenen Augen ungläubig anstarren und ob ihrer Besonderheit
staunen.

Idee, Performance, Ausstattung: Sabine Köhler, Heiki Ikkola | Live-Musik: Daniel Williams
Licht-Design: Josia Werth

brut im Kosmos Theater
SPEAKING VOLUMES
Mirjam Sögner

Performance | Österreichische Erstaufführung

7. Nov. – 9. Nov. 2019

Die Erdoberfläche ist seit ihrer Entstehung in konstanter Veränderung. Durch
Rohstoffabbau, Zersiedelung und Landwirtschaft beschleunigen sich Umformungen der
Erd-schichten in einem solchen Ausmaß, dass sie auch in einem Menschenleben spürbar
werden. Wie können wir eine Welt denken, die auf der geologischen Zeitskala ganz am
Anfang steht? Wie die Transformationsprozesse nachvollziehen, die über Millionen von
                                                                                            16
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

Jahren Muschelkalk verdichtet, die Alpen aufgetürmt oder Kontinentalplatten verschoben
haben?
In SPEAKING VOLUMES begegnen sich Schaum, Steine, Plastikfolien und drei
Performer*innen in ihren unterschiedlichen Zeitlichkeiten und Handlungsspielräumen.
Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie Erdschichten im Theaterraum zu Wort kommen
können und welche Rolle der Mensch in diesem Gefüge aus Vergänglichkeit, Formbarkeit
und Beharrlichkeit einnimmt.

Eine Produktion von Mirjam Sögner in Koproduktion mit brut Wien und SOPHIENSÆLE,
Berlin.

Künstlerische Leitung, Choreografie und Performance: Mirjam Sögner | Performance und
künstlerische Mitarbeit: Ana Laura Lozza, Luan de Lima | Licht und Bühne: Martin Beeretz
Komposition: Samuel Hertz Dramaturgie: Maja Zimmermann | Produktion und
Pressearbeit: Jana Lüthje (M.i.C.A. - Movement in Contemporary Art) | Choreografische
Assistenz und Stimme: Renae Shadler | Movement Coach: Angela Schubot | Kostüm:
Judith Förster, Mirjam Sögner

Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem
Österreichischen Bundeskanzleramt. Mit freundlicher Unterstützung der Tanzfabrik Berlin.
Vorrecherche wurde ermöglicht durch Goethe Institut und Circuit-Est Montréal.

SPECIALS

ALTE WEISSE MÄNNER
Lesung Sophie Passmann
13. & 14. Okt. 2019
                                                                            Beweis erbracht:
            Unbestechlichen Feminismus gibt es auch in lustig.Sogar in sehr lustig! Großartig!
                                                                                                   Anne Will
Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte
weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und
fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern,
einer zu werden? Dafür hat sie mächtige Männer -getroffen, um mit ihnen darüber zu
sprechen: „Sind Sie ein alter weißer Mann und wenn ja – warum?“ Die Texte, die daraus
entstanden sind, gehören zu den klügsten und gleichzeitig lustigsten, die man im
deutschsprachigen Raum finden kann.
Im Anschluss an die Lesungen finden Publikumsgespräche mit der Autorin statt.
(Moderation: Sorority)

FLAWLESS SLAM
Feminist Poetry Slam und Workshop

21. Okt. 2019

Flawless Slam heißt Wörter, die gelebt werden, Sprache, die im sicheren Raum stattfindet
und Liebe in Language für Menschen.
Flawless ist keine Zumutung, sondern spricht Mut zu: auf die Bühne zu gehen, Texte zu
performen und sich auszudrücken. Bühne frei für dich und deinen Text.
Mit: Mieze Medusa & Yasmo

                                                                                                              17
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

WHAT’S YOUR NATIONALITY? I’M A DRUNKARD.
Literarisch-musikalisch-diskursiv-satirische Revue

28. Okt. 2019

Wir feiern den Nationalfeiertag nach, mit einer ultimativen literarisch-musikalisch-diskursiv-
satirischen Revue für Nations-hasser und Heimatbesudler. Texte von Rosa Luxemburg, Karl
Kraus, STS, Ernest Gellner u. v. a. sowie eine Auswahl der dümmsten Nationalhymnen der
Welt werden Ihnen die Rot-Weiß-Röte in die Wangen treiben!
Von und mit: Jelena Popržan, Christina Scherrer und Richard Schuberth

SYMPOSIUM WEIBLICHE* ERZÄHLPERSPEKTIVE(N)

8. Dez. 2019

Ein offener Tag für Texte von Frauen*: lesen, diskutieren, hineinhören, filetieren,
aufschreiben, sichtbar machen, rezipieren, veröffentlichen, kennenlernen, auswendig
lernen, projizieren, singen, rezitieren, von der Decke baumeln lassen und mitnehmen.
Finden wir Wege, damit auch die Welt der Texte zur Hälfte weiblich* wird!
Kuration: Miriam Lesch & Gabriele Schelle

ZUMUTUNGEN
Theaterpädagogisches Angebot in Kooperation mit dem Verein Starke Stimmen

Jänner - Juni 2020

Nach unserer ersten erfolgreichen Kooperation mit dem theaterpädagogischen Verein
Starke Stimmen realisieren wir erneut ein partizipatives Projekt. Im Fokus steht auch dieses
Mal wieder unser Jahresmotiv, das von den Teilnehmenden der wöchentlich stattfindenden
Workshops mit eigenen Inhalten gefüllt wird. Starke Stimmen laden Interessierte ab 16
Jahren – all genders welcome – ein, ab Jänner 2020 unter dem Arbeitstitel ZUMUTUNGEN
an diesem Projekt teilzunehmen, das im Juni 2020 als Abschlussproduktion im Kosmos
Theater realisiert wird.

Am Montag, 9. Dezember um 18:00 Uhr findet der erste Schnupperworkshop statt!

Starke Stimmen ist ein theaterpädagogischer Verein, der queer-feministische,
sozialkritische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen umsetzt und in der
letzten Saison AUF_BEGEHREN im Kosmos Theater realisiert hat.

FEMALE PERSPECTIVES ON CONTEMPORARY PLAYWRITING
Internationales Symposium in Kooperation mit Wiener Wortstaetten

16. & 17. März 2020

Im Rahmen des europäischen Theaterprojekts „Fabulamundi. Playwriting Europe“
veranstalten Wiener Wortstaetten in Kooperation mit dem Kosmos Theater ein
internationales Symposium, zu dem Autorinnen* aus der Slowakei, Polen, Rumänien und
Tschechien nach Wien eingeladen werden, um sich mit ihren österreichischen Kolleginnen*
und Theatermacherinnen* aus dem deutschsprachigen Raum auszutauschen.

                                                                                            18
PRESSEINFORMATION
KOSMOS THEATER
SIEBENSTERNGASSE 42 | 1070 WIEN
WWW.KOSMOSTHEATER.AT

An zwei Tagen werden in Diskussionen, Impulsreferaten und Workshops sowohl inhaltliche
und formale Aspekte des Schreibens, als auch geschäftliche und gesellschaftliche Fragen
diskutiert. Eine szenische Lesung von Texten der osteuropäischen Autorinnen* beschließt
das Symposium.

                                                                                     19
Sie können auch lesen