Pressespiegel - Donnerstag, 20. Jänner 2022 - www.goed.at - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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Inhaltsverzeichnis „Hier gibt es gravierende Versäumnisse“ "Tiroler Tageszeitung" vom 20.01.2022 Seite 2 Offene Gehaltsfrage lässt Sommerschule heuer wackeln "Wiener Zeitung" vom 20.01.2022 Seite 3 Schulgeld und Prämien für junge Pflegekräfte "Kurier" vom 20.01.2022 Seite 4 Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 1
InterNational NACHRICHTEN AUS POLITIK, WELTCHRONIK, KULTUR UND MEDIEN Donnerstag, 20. Jänner 2022 Nummer 19 11 „Hier gibt es gravierende Versäumnisse“ Der oberste Lehrergewerkschafter, Paul Kimberger, zur Corona-Lage in den Schulen („Desaster mit den PCR-Tests“) und den Kindergärten. Es gibt erneut eine „Sicher- Lehrern ob der Infektions- gemacht werden können, Ich bin auch sehr dafür, die heitsphase“ an den Schu- lage an den Schulen? wenn ich nur an Lüftungs- Standorte individuell zu be- len, bis Ende Februar. Sind Kimberger: Ich habe für Sor- anlagen, Anmietung zusätz- trachten. Wenn es zu gefähr- die Schulen sicher? gen und Ängste jedes Ver- licher Räumlichkeiten oder lich wird, gehen ja Klassen in Paul Kimberger: Im Moment ständnis. Seit zwei Jahren gibt an medizinisches Unterstüt- Quarantäne, Schulschließun- haben wir ein großes Prob- es die schwierige Abwägung zungspersonal denke. Auch gen sind nicht ausgeschlos- lem – wegen des Desasters zwischen möglichst viel schu- mehr Unterstützung von den sen. mit den PCR-Tests. Die ver- lischer Normalität und hohem Gesundheitsbehörden wäre Wenig hört man von Ver- einbarte Teststrategie schei- Gesundheitsschutz. Solange dringend nötig gewesen, um antwortlichen zur Situa- tert am Dilettantismus eines es epidemiologisch vertretbar es den Schulen zu erleichtern. tion in den Kindergärten. neuen Test-Anbieters. Das ist ist, sollten die Schulen offen Und die Bildungsbehörden Auch von den Kleinen infi- nicht nur peinlich, sondern gehalten werden. haben dann mit noch mehr zieren sich immer mehr. in dieser heiklen Omikron- Wurde alles für den Ge- Bürokratie und unklarer Kimberger: Ja, dort ist die Phase auch gefährlich. sundheitsschutz vor Ort Kommunikation für weitere Lage teilweise schlimm, wie Versäumnisse auch des Bil- getan? Schon 2020 forder- Belastung gesorgt. mir berichtet wird. Bisher ist dungsministeriums? ten Fachleute Luftfilter für Ab welcher Zahl an Infekti- nicht gelungen, ein mit den Kimberger: Es ist richtig und die Klassen, regten an, Aus- onen sollte an den Schulen Schulen vergleichbares Si- wichtig, das inakzeptable Da- weichquartiere wie Contai- vorerst Schluss mit Präsenz- cherheitsnetz und flächende- tenproblem umgehend zu ner anzumieten. unterricht sein? ckende Testsysteme zu ver- lösen, gleichzeitig den Druck Kimberger: Nein, hier gibt es Kimberger: Im Moment ankern. Meine Enkeltochter auf den PCR-Anbieter mit gravierende Versäumnisse. gibt es nachvollziehbare geht in die Krabbelstube und rechtlichen Schritten zu erhö- Und es hätte deutlich mehr Quarantänebestimmungen. macht mit Begeisterung jeden hen, um schnellstmöglich zu Morgen einen Lollipop-Test, zwei verlässlichen PCR-Tests um insgesamt die Sicherheit pro Woche zurückkehren zu für andere Kinder und die können. Das Bildungsressort Pädagoginnen zu erhöhen. hat das mit Nachdruck in die Das wäre generell eine sinn- Wege geleitet. volle Maßnahme. Neben den Welche Konsequenzen sollte Schulen ist aber auch die Per- es geben? sonalsituation in den Kinder- Kimberger: Nach gegen- gärten sehr angespannt, die seitigen Klagen einiger wird Bildungsminister Martin Testanbieter hat das Bun- Polaschek lösen müssen. desverwaltungsgericht eine Wäre nicht geboten, die Neuausschreibung der schu- Kindergärtnerinnen in die lischen PCR-Tests für 2022 Lehrergewerkschaften zu angeordnet. Wir haben das integrieren, damit sie eine als äußerst unklug angesehen starke Vertretung haben? und uns auch entsprechend Kimberger: Das Problem der geäußert, bestehende Anbie- Kindergärten ist, dass ihre ter, die inzwischen durchaus Kompetenzen ungleich gere- zufriedenstellend gearbeitet gelt sind, auch nach Bundes- haben, zu wechseln. Und ich ländern, zudem gibt es private denke, dass das derzeit gül- Anbieter. Das ist ein Beispiel, tige Ausschreibungsgesetz wo der Föderalismus nicht schnellstens so anzupassen funktioniert. Den Kindergär- ist, um in Krisensituationen ten wäre sicher sehr geholfen, nicht falsche Entscheidungen wenn sie eine einheitliche treffen zu müssen, nur weil es Vertretung hätten. gesetzlich so vorgegeben ist. Verstehen Sie die Sorgen Kimberger: „Teststrategie scheitert am Dilettantismus eines neuen Anbie- Das Gespräch führte von Eltern, Schülern und ters. Das ist nicht nur peinlich, sondern auch gefährlich.“ Foto: APA/Pfarrhofer Karin Leitner Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer godzkostersitz - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Donnerstag, 20. Jänner 2022 POLITIK 7 Offene Gehaltsfrage lässt Sommerschule heuer wackeln Lehrergewerkschaftern fehlt eine Besoldungsregelung. Vorsitzender Kimberger fordert Freiwilligkeit und dringend mehr Personal. Von Karl Ettinger ständen wegen des coronabeding- Lehrkräfte damit konfrontiert, ten zusätzlich zu Lehrerinnen sollen als Reservepool bereit ste- ten Heimunterrichts eine Unter- sich heuer in den Ferien für die und Lehrern, die freiwillig unter- hen. Das ist eine absolute Not- Für die in der Corona-Krise einge- stützung erhalten, diese wieder Sommerschulen zur Verfügung zu richtet haben, eingesetzt. maßnahme, die jetzt getroffen führte Sommerschule in den letz- aufzuholen. Im Dezember wurde stellen. Faktum sei, dass er be- Bulants Ablehnung der Som- wird“, erklärt dazu der Vorsitzen- ten beiden Sommerferienwochen die Sommerschule als Dauerein- reits mit Ex-Bildungsminister merschule geht über die offene de der Pflichtschullehrergewerk- wurde zwar vor Weihnachten eine richtung per Gesetz beschlossen. Heinz Faßmann Freiwilligkeit bei Besoldungsfrage hinaus. Es hand- schaft. Kimberger fordert im Ge- gesetzliche Basis geschaffen. Den- der Teilnahme vereinbart habe, le sich um eine „Verheißung, mit spräch mit der „Wiener Zeitung“ noch drohen im heurigen Jahr Regelung vor dem stellt Kimberger dazu fest: „Das ihr wird alles gut“. Damit werde eine differenzierte Betrachtungs- Schwierigkeiten. Denn die obers- Sommer ist ausständig gilt.“ Das sei ihm aus dem von Mi- eine Erwartungshaltung geweckt, weise: „Mit Lehramtsstudenten ten Lehrergewerkschafter vermis- Der Haken dabei wird jetzt offen- nister Martin Polaschek geführten „der die Schule von der Sprachför- und pensionierten Lehrern wer- sen eine Gesetzesgrundlage für kundig. Wie Kimberger, schwar- Ressort zugesichert worden. derung über die Nachhilfe bis zur den wir das Problem nicht lösen.“ die Besoldung. „Das ist ein Prob- zer Christgewerkschafter und Sein Gewerkschaftskollege von Begabtenförderung in zwei Wo- Es sei vielmehr angesichts der Si- lem, das kann ich bestätigen“, auch Vorsitzender der Arge Leh- den SPÖ-nahen Pflichtschulleh- chen nicht gerecht werden kann“, tuation in den Schulen so, „dass sagt der Vorsitzende der Gewerk- rer, erläutert, wurde die Dienst- rern, Thomas Bulant, beklagt in argumentiert er. wir dringendst, dringendst Perso- schaft der Pflichtschullehrer, Paul rechtsnovelle, die die Besoldung einem Schreiben, er lehne als Per- nal brauchen“. Was die Belastung Kimberger, im Gespräch mit der für die Sommerschule regeln soll, sonalvertreter die Sommerschule Ersatz durch pensionierte betrifft, sei man „weit über dem „Wiener Zeitung“. Der Chef der im Spätherbst des Vorjahres nicht ab. Denn das Bildungsministeri- Lehrer nur „Notmaßnahme“ Limit“. Dabei sei Wien nur der SPÖ-Fraktion, Thomas Bulant, beschlossen. Noch besteht die um wolle über die Schulqualitäts- Die Wiener Bildungsdirektion hat, „absolute Hotspot“. Es müsse re- kündigt Widerstand an und Möglichkeit, dass dies im Zuge ei- manager (SQM), die früheren wie die „Wiener Zeitung“ bereits gulär mehr Personal eingestellt stemmt sich wie Kimberger dage- ner weiteren Novelle im Frühjahr Schulinspektoren, Schulleiter und berichtete, mit der Ankündigung werden. gen, dass auf Schuldirektoren und nachgeholt wird. Zuständig dafür Lehrkräfte zur Teilnahme an der aufhorchen lassen, dass nicht nur Auch bei der Rückholaktion Lehrer Druck zur Teilnahme an ist Vizekanzler Werner Kogler Sommerschule „bewegen“. zusätzliche Lehramtsstudenten pensionierter Lehrerinnen und der Sommerschule ausgeübt wird. (Grüne) als Beamtenminister. Es sei richtig, dass von Bil- als Ersatz für Personalausfälle Lehrer sieht der oberste Lehrerge- In den Sommerferien 2020 und „Wer weiß, wann das im Früh- dungsdirektionen Druck gemacht durch Corona-Infektionen in den werkschafter noch ein ungelöstes 2021 gab es jeweils an bestimm- jahr kommt“, meint Kimberger. werde, erläutert Kimberger, der Schulen gesucht werden, sondern Problem: „Ein Junglehrergehalt ten Schulstandorten, vor allem an Daher stehe man derzeit ohne sich dagegen verwahrt: „Freiwil- auch 600 pensionierte Lehrerin- wird nicht rasend attraktiv sein.“ Volks- und Mittelschulen, ab Ende gültige Rahmenbedingungen für lig ist freiwillig. Das ist absolut in- nen und Lehrer telefonisch kon- Die Forderung sei daher, entspre- August zwei Wochen Unterricht. die Sommerschule da. Gleichzei- akzeptabel.“ Schon in den vergan- taktiert werden. Auch diese Leh- chende Rahmenbedingungen im Damit sollten vor allem Schülerin- tig sind offensichtlich Direktorin- genen beiden Jahren wurden zur rer, die zwischen 2019 und 2021 Hinblick auf die Besoldung für ei- nen und Schüler mit Lernrück- nen und Direktoren sowie auch Betreuung auch Lehramtsstuden- in den Ruhestand gegangen sind, ne Rückkehr zu schaffen. ■ Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer godzkostersitz - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Niederösterreich Seite 18/19 I Donnerstag, 20. Jänner 2022 I KURIER.at/chronik Schulgeld und Prämien für junge Pflegekräfte ÖVP-Klausur. Um bis 2030 zusätzliche 9.500 Bedienstete in die Pflege zu bekommen schnürt das Land NÖ ein weitreichendes Unterstützungspaket für die Ausbildung. Im Gegenzug müssen Ausgebildete in NÖ arbeiten ERWIN WODICKA/FOTOLIA VON WOLFGANG ATZENHOFER Einen drohenden Kollaps im Fakten Pflegebereich will die ÖVP in Schulgeld Niederösterreich nun mit Je nach Schultyp einem umfassenden Pflege- beträgt das Schul- ausbildungspaket verhindern. geld etwa bei den Um bis 2030 die zusätzlich Pflegesausbildungs- 9.500 notwendigen Pflege- stätten der Caritas in kräfte im Land garantieren zu NÖ 100 bis 135 können, wird das Land ab Euro pro Monat. dem Sommersemester kräftig Studiengebühren auf in die Kasse greifen. Künftige einer Fachhoch- Pflegekräfte werden in der schule liegen bei Ausbildung unterstützt, in- 363 Euro pro dem man das Schulgeld über- Semester. Von dieser Belastung „Die Pflege ist aktuell werden Pflege- schüler in Hinkunft besonders belastet und befreit benötigt schnellstmöglich weitere zielgerichtete Impfquote 76,6 Prozent der nö. Maßnahmen“ Gesamtbevölkerung Johanna Mikl-Leitner NÖ sind einmal geimpft, Landeshauptfrau, ÖVP 72,9 Prozent zweimal und 49,8 nimmt und Prämien mit mo- Prozent dreimal. Im natlich 420 Euro auszahlt. Land werden 600 Die Pflege sei ein Bereich, niederschwellig der aktuell besonders belaste zugängige Impf- und der schnellstmöglich Pflegeschüler und ihre Eltern werden in NÖ ab dem Sommersemester mit finanziellen Zuschüssen durch das Land massiv entlastet stellen angeboten weitere zielgerichtete Maß- nahmen benötige, berichtete Landeshauptfrau Johanna übernommen. Als Gegenleis- bauprogramms Pflege’ bis gen bei den Ergebnissen ge- VPNÖ Mikl-Leitner über eines der tung müssen sich die Auszubil- 2030 auch gezielte Investitio- ben, „haben wir als Sicher- Ergebnisse einer Arbeitsklau- denden verpflichten, nach nen in die Attraktivierung heitsnetz unsere Antigen-Tes- sur des Regierungsteams der ihrem Abschluss auch in NÖ von Arbeitsplätzen tätigen“, tungen“, so Mikl-Leitner. Die ÖVP Niederösterreich in zu arbeiten. Die Dauer dieser kündigte Mikl-Leiter an. Da- Gemeinden seien dabei Part- Waidhofen/Ybbs. Nicht nur Pflicht sei noch nicht festge- bei geht es darum, architekto- ner, um rasch Testsysteme in Österreich, sondern euro- legt, werde sich aber vermut- nisch in neuen Pflegeeinrich- hochfahren zu können. Die paweit sei ein „gravierender lich an der Dauer der Ausbil- tungen auf kurze Wege und Impfbereitschaft in der Bevöl- Arbeitskräftemangel und da- dungsjahre orientieren, so die angenehmere Arbeitsbedin- kerung, die NÖ punkto Impf- mit eine Überlastung der Be- Landeshauptfrau. gungen für die Beschäftigten quote den Platz eins unter den schäftigten im Pflegebereich zu achten. Flächenbundesländern be- zu spüren“. Ausbildungsplätze Natürlich stand die Klau- schert, lobte die Landeshaupt- Als weitere wichtige Säule im sur auch im Zeichen der neuen frau ausdrücklich. Studie Paket verwies Mikl-Leitner Pandemiewelle. Mikl-Leitner Erfreuliche Klausurergeb- Um den genauen Bedarf an zu- auf die beschlossene Aufsto- kündigte als eine der Gegen- nisse präsentierte Mikl-Leit- sätzlichen Kräften in NÖ zu ckung der Ausbildungsplätze maßnahmen an, die Testkapa- ner zum Wirtschaftswachs- eruieren wurde das Kompe- LH Johanna Mikl-Leitner präsentierte NÖ Pflegeausbildungspaket auf 2.100 Stellen. Um diese zität in NÖ verdoppeln zu wol- tum. Mit 4,4 Prozent für 2021 tenzzentrum für Gerontologie auch zu nutzen, werde man len. Derzeit würden eine Mil- lag NÖ über dem Bundes- und Gesundheitsforschung 26.000 Mitarbeitern in den nö. sierte, wird das Land NÖ jähr- versuchen, das Bewerberinte- lion Tests pro Woche abgewi- schnitt von 4,1 Prozent. Bei der Karl Landsteiner Universi- Pflegeeinrichtungen werden lich zwölf Millionen Euro für resse zu kanalisieren, um ckelt. „Wir wollen die Testka- den Arbeitslosenzahlen liegt tät in Krems mit einer Studie bis 2030 eben 9.500 frische ein „blau-gelbes Pflegeausbil- Ausbildungswillige von über- pazität auf zwei Millionen pro NÖ um rund neun Prozent beauftragt, informierte Mikl- Kräfte benötigt. Auch weil der dungspaket“ bereitstellen. laufenen Stellen auf freie Woche erhöhen“, sagte sie. Sie unter dem Wert des Vorkri- Leitner. Das Ergebnis zeige Bund mit der seit Jahren ange- Schulgelder an Ausbildungs- Plätze umzuleiten. „Zudem erwarte, dass die Testlabore senjahres 2019. Das sei die dringenden Handlungsbedarf kündigten Pflegereform säu- stellen oder Studiengebühren werden wir im Rahmen des die Zusicherungen einhalten, beste Quote der letzten 20 auf. Zusätzlich zu den aktuell mig sei, wie Mikl-Leitner kriti- an Fachhochschulen werden kürzlich beschlossenen ,Aus- sollte es dennoch Verzögerun- Jahre.
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