Professorale Anlageempfehlungen: Vorsicht!
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Professorale Anlageempfehlungen: Vorsicht! In der Wochenendausgabe des Handelsblattes Anfang August d.J. befand sich ein Beitrag unter der Schlagzeile „ Sind Aktien ein Ausweg?“. Darin wurde Herr Professor Stotz von der Frankfurt School of Finance zitiert, wonach die Anleger bei Aktienanlagen noch nie Verluste gemacht hätten, wenn sie über sehr lange Zeiträume kontinuierlich investiert haben. Damit sollen anscheinend unsichere Anleger von einem Professor dazu animiert werden, Aktien zu kaufen nach dem Motto „ wenn ein Professor das sagt muss es letztlich kein allzu großes Risiko sein, man muss nur langfristig bei der Stange bleiben“. Hierzu möchte ich auf den Nikkei-Index hinweisen, der seinen Höchststand am 26.12.1989 mit 38.681 Punkten hatte, diesen Höchststand aber in den darauf folgenden 30 Jahren nicht wieder erreichen konnte, per 2.8.2019 einen Stand von 21.087 bzw. per 11.9. von 21.597,76 auswies und sich in den letzten Jahren um die 20.000er-Marke bewegte. Diesen Umstand hätte der Wirtschaftsprofessor eigentlich wissen müssen. Wehe dem, der in den 80er Jahren auf einen solchen professoralen Rat wie diesen von Herrn Prof. Stotz gesetzt hatte. Auch finde ich es schon etwas verwunderlich, dass Herr Stotz in diesem Beitrag die ETF`s hochhielt, müsste er doch als Wirtschaftsprofessor einer Finanz-Hochschule wissen, dass diese zu einem großen Teil nur synthetisch/derivativ hinterlegt sind und somit zu einer weiteren Aufblähung des weltweiten Derivate-Marktes geführt haben. ETF`s sind die neuen Subprimes und bei Crash-Szenarien die Brandbeschleuniger
in einer Abwärtsspirale. Es bleibt auch zu vermuten, dass die Deutsche Bank ihre neuerliche Bad Bank mit solchen lang laufenden und abschreibungspflichtigen Derivaten bestücken wird bzw. loswerden will. Ich wundere mich schon sehr oft über Verlautbarungen von Mitgliedern der Privathochschule Frankfurt School of Finance, welche doch sehr nahe an den Marketingäußerungen der Banken liegen. Es bleibt somit zu vermuten, dass die Banken die Privathochschule Frankfurt School of Finance in einem doch sehr tendenziösen Maße beeinflussen. Wer genau die Träger Ihrer Hochschule sind, konnte ich im Internet nicht eruieren. Meine diesbezügliche Frage an Herrn Stotz blieb leider bis dato unbeantwortet. War vermutlich nicht „wissenschaftlich“ genug. 11. September 2019 Elmar Emde Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung” Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 9 Beitrag von Ottmar Beck, Vermögensverwalter /Schweiz
Wilen, den 8. September 2019 Sehr geehrte Damen und Herren wie wir schon im letzten Brief angedeutet haben, führen die Auseinandersetzung zwischen den USA und China sowie alle anderen Konflikte zumindest zu einem: Bewegung an der Börse. So hatte die Ankündigung von neuen Zöllen auf chinesische Einfuhren in die USA ab September zuerst zu einem Rückgang geführt. Nachdem dann Präsident Trump bekannt gab, dass die Einführung der angekündigten Sonderzölle auf den 15. Dezember verschoben wird, hat der Markt abrupt gedreht. Dabei dürfte jedem Anleger klar sein, dass es der amerikanischen Regierung hier nur darum geht, im Weihnachtsgeschäft die Wähler nicht zu enttäuschen. Höhere Preise – Zölle treiben Preise – kann die amerikanische Regierung nicht gebrauchen. Dass viele Konjunkturindikatoren wie der ZEW-Index, der Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland, auf den tiefsten Stand seit Dezember 2011 gefallen sind, spielt keine Rolle. In der Welt sieht es nicht anders aus. Weltweit haben die meisten Einkaufsmanagerindizes (PMI) inzwischen die Schwelle von 50 unterschritten, was auf eine Schrumpfung der Wirtschaft hinweist. Hierbei waren vor allem Deutschland, wo der PMI- Index von 61,1 auf 43,2, und Italien, das von 59 auf 48,5 fiel, das Schlusslicht. Nimmt man noch Frankreich hinzu, kann von einer gesunden Eurozone nicht mehr die Rede sein.
Alle Daten zusammengenommen zeichnen das Bild einer synchronisierten globalen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Noch im Januar 2018 wuchsen alle größeren Länder. 18 Monate später befinden sich alle bis auf vier unter der Schwelle von 50. Als die Wirtschaft 2008 zusammenbrach, kamen die politischen Führer zusammen und China hat über einen großen Fiskalstimulus das Ende der globalen Rezession eingeleitet. 2015/16 als das globale Wachstum wieder in Schwierigkeiten geriet, kamen die wichtigsten Länder in Shanghai zusammen. Daraus resultierte der „Shanghai Consensus“, der wiederum mit einem großen Stimuluspaket Chinas verbunden war. Jetzt verlangsamt sich das Wachstum der globalen Wirtschaft wieder massiv. Aber heute haben wir eine andere politische Situation. Die chinesischen Politiker befinden sich in einem Handelskrieg mit den USA und es ist unwahrscheinlich, dass sie in der gegenwärtigen Situation ihr Land mit hohen Kreditaufnahmen weiter schwächen, um der Weltwirtschaft zu helfen. Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Bevölkerung in den Entwicklungsländern, aber auch in
China viel leidensfähiger ist als die Bevölkerung in den Industrieländern. Fassen wir zusammen: 1. Das globale Wachstum verlangsamt 2. Die Wachstumsverflachung erfolgt in einer Zeit, in der festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Immobilien in beinahe allen Märkten als teuer oder sehr teuer bewertet werden. 3. Im Gegensatz zu 2009 und 2016 ist es unwahrscheinlich, dass China erneut versucht, die Wirtschaft zugunsten der Welt anzukurbeln. 4. D i e P o l i t i k d e r Z e n t r a l b a n k e n , d u r c h w e i t e r e Zinssenkungen das Wachstum durch höhere Anlagegüterpreise anzuregen, ist immer we- niger von Erfolg gekrönt. 5. Wenn wir in eine schwache Wirtschaftsphase fallen, dürfte sie von Politikern mit noch höheren, auf Kredit finanzierten Ausgaben beantwortet werden. Deswegen haben viele Investoren ihr Geld in den sogenannten sicheren Häfen angelegt: Staatsanleihen und Gold.
Festverzinsliche Wertpapiere Hätten wir vor 30 Jahren in einem Wirtschaftsstudium von einem Szenario langfristig negativer Zinsen gesprochen, wären wir wahrscheinlich aus der Vorlesung geflogen. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Zehnjährige Bundesanleihen notieren inzwischen bei–0,6 Prozent pro Jahr. Bei der Emission einer hundertjährigen Anleihe durch die österreichische Zentralbank im September 2017 mit einem Coupon von 2,10 Prozent habe ich mich gefragt, wie man nur auf die Idee kommen kann, Geld in diese Wertpapiere anzulegen. Inzwischen liegt die Rendite für diese Anleihe bei 0,83 Prozent pro Jahr. Sollte die Europäische Zentralbank ihr Inflationsziel von 2 Prozent pro Jahr erreichen, werden die heutigen 100 Euro im Jahr 2117 real mit 14,32 Euro zurückgezahlt. Bei unserer durchschnittlichen Lebenserwartung werden wohl erst die Kinder oder Enkel diese Rückzahlung erhalten. Diese Rechnung macht aber wohl niemand.
Die Entwicklung der Zinsen hat den Kurs dieser hundertjährigen Anleihe beinahe senkrecht nach oben getrieben. Auf ein Jahr gerechnet hat die hundertjährige österreichische Anleihe 80 Prozent an Wert gewonnen. Das Ergebnis hat beinahe jede Aktienanlage in diesem Zeitraum geschlagen hat. Ein tolles Umfeld für Politiker. Sie können sich Geld borgen und werden dafür auch noch bezahlt – negative Zinsen machen es möglich. Und schon mehren sich die Stimmen, die Staatsschulden zu erhöhen. An die Rückzahlung denkt niemand. Bei hundertjährigen Papieren können sich die Enkel Gedanken machen. Wie viel Schaden die negativen Zinsen anrichten, wird wohl erst die nächste Generation feststellen. Aktien Auf die Kursentwicklung der europäischen Bankaktien hatte ich Sie schon einmal hingewiesen. Sollten sich die Kurse auf dem
gegenwärtigen Unterstützungsniveau nicht halten können, stehen uns schwere Zeiten bevor. Die Transportbranche, der Bergbau und der Einzelhandelssektor sind oft die ersten Branchen, in denen sich wirtschaftliche Schwierigkeiten bemerkbar machen. Aus diesen Bereichen ziehen Investoren ihre Mittel zuerst ab. Ebenso sensibel reagiert der Russell 2000, der die 2.000 kleinsten, nach Marktkapitalisierung gewichteten US-Unternehmen des Russell 3000 enthält. Während in den letzten sechs Monaten der S&P 500 weiter stieg, haben die anderen Indizes den Rückwärtsgang eingelegt.
Achten Sie vor allem auf die High-Tech-Aktien. Die in dem folgenden Bild von Louis Gave aufgeführte Entwicklung könnte in der Tat auch in diesem Jahrzehnt wieder eintreten Nicht nur die fundamentalen Daten zeigen Warnzeichen. Auch in der technischen Analyse mehren sich die Anzeichen, dass sich
die Aktienkurse nicht mehr so stürmisch wie zuletzt entwickeln werden. Schwellenländer Argentinien hat wie Österreich 2017 eine hundertjährige Staatsanleihe mit 7,125 Prozent begeben, allerdings in US- Dollar. Heute notiert diese Anleihe (Geldkurs) bei 37 Prozent. Argentinien kann keine neuen kurzfristigen Schulden am Kapitalmarkt mehr aufnehmen und hat daher die Laufzeit bestehender kurzfristiger Staatsanleihen verlängert. Wie üblich kommen die Ratingagenturen zu spät. S&P hat jetzt das Langfrist-Rating für Argentinien um gleich drei Stufen von B– auf CCC– gesenkt. Nach 17 Jahren steht Argentinien die erneute Staatspleite, die neunte, bevor. Währungen Der Renminbi (RMB) ist zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2008 unter die Marke von 7 RMB pro US- Dollar gefallen. Daraufhin hat das amerikanische Finanzministerium China sofort als Währungsmanipulator bezeichnet. Die Bank of America (BofA) beschreibt drei mögliche Szenarien: 1. Der Handelskrieg verschärft sich – der RMB verliert 10
Prozent Die Chinesen importieren nur ein Drittel der Waren, die sie nach Amerika exportieren. Dieses Ungleichgewicht können sie nicht ausgleichen. Allerdings können sie mit einer zehnprozentigen Abwertung des RMB eine zehnprozentige Zollerhöhung von Amerika auf chinesische Produkte egalisieren. 2. Der RMB behält seinen Der RMB wird sich in seiner von der chinesischen Zentralbank vorgegebenen Bandbreite bewegen und nicht weiter abwerten. In diesem Fall wird China bei seinen Verhandlungen mit den USA nicht weiter Öl ins Feuer gießen. Da China den RMB auch als eine wichtige Weltreserve- und Handelswährung entwickeln will, dürfen die Schwankungen nicht zu groß werden. 3. Eine Einigung mit den USA – der RMB wertet wieder etwas Der RMB wird sich in seiner von der chinesischen Zentralbank vorgegebenen Bandbreite leicht nach oben bewegen. Das gibt der chinesischen Zentralbank wieder die Möglichkeit, nach oben oder unten zu reagieren.
Der Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro unter die psychologisch wichtige Schwelle von 1,10 Schweizer Franken pro Euro gefallen. Ursache waren unter anderem die ungelöste Brexit-Frage, die Regierungskrise in Italien und die Tumulte in Hongkong. Ausgelöst wurde der Anstieg durch die Pläne der Europäischen Zentralbank zu einer Wiederaufnahme von Anleihekäufen. Kommt es zu einem neuerlichen Quantitative Easing der EZB muss die Schweizer Nationalbank handeln, da sonst der Schweizer Franken weiter gestärkt würde. Dies würde zu einer zwangsläufigen Zinssenkung seitens der SNB führen. Die SNB hat aber immer noch die Macht, mehr für die Währung zu tun.
Rohstoffwerte Bei Gold und Goldminen bleiben wir trotz raschen Anstieg dabei. Der Gesetzgeber schränkt den anonymen Kauf von Edelmetallen deutlich ein. Laut dem neuen Geldwäschegesetz gilt in Deutschland die neue Bargeldschwelle von 2.000 Euro ab Januar. Selbst der 50- Gramm-Barren Gold (aktueller Preis 2.100 Euro) ist dann nur noch gegen Vorlage des Ausweises, der kopiert und fünf Jahre lang aufbewahrt werden muss, zu kaufen. Portfoliostrategie Wenn wir langfristig investieren, müssen wir uns fragen: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt die Aktienquote zu erhöhen? Natürlich können die Aktienkurse, die seit über zehn Jahren nur steigen, noch weitere ein oder zwei Jahre steigen. Für einen kurzfristigen Anleger (investieren für die nächsten paar Monate) kann es interessant sein, wenn der Aktienmarkt noch einmal neue Höhen erreicht. Aber der langfristige Investor sollte sich an 1998, 2000 oder 2007 erinnern. Der Markt hat nur wenige ausgewogene Investitionschancen und das Gewinnwachstum der Unternehmen stagniert.
Auch der seit 2009 erstmalige Anstieg der weltweiten Suchaktivitäten nach den Stichworten „Sozialhilfe“ und „Arbeitslosigkeit“ mahnt weiter zur Vorsicht, siehe folgende Grafik. Vorsicht ist weiter angesagt. Daher nehmen wir keine Veränderung vor. Erst nachhaltige Kursrückgänge oder
Sondersituationen werde ich zu neuen Käufen nutzen. Die limitierte Kauforder für die Hornbach Holding AG bleibt bestehen. Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs nach Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. Realisation in 30. Aug in Euro Euro in Prozent Prozent Montag Montag 4. Dignity PLC 8,59 11,87 38,26% 5.Feb. 18 Juni 18 General Montag 4. 12,30 11,95 -2,85% Electric Juni 18 Agnico-Eagle 36,00 55,66 19,66 54,61% Mines Montag 3. Shire PLC 35,52 51,40 44,71% Dez. 18 Montag Montag Transocean LTD 9.April 8,00 30. April 10,20 27,50% 18 18 ANHEUSER-BUSCH Montag 4. Montag 6. 82,32 86,73 5,36% INBEV N.V. Juni 18 Aug. 18 Mittwoch Goldcorp 11,88 17. April 9,92 -16,52% 19 Dienstag Agnico-Eagle 14.Aug. 33,68 55,66 21,98 65,26% Mines 18 Mittwoch ANHEUSER-BUSCH Montag 3. 66,99 6. März 72,47 8,18% INBEV N.V. Dez. 18 19 Mittwoch Mittwoch Kraft Heinz 6. März 29,06 29. Mai 25,77 -11,32% Company 19 19 Mittwoch Newmont Mining 17. April 30,26 36,24 5,99 19,78% 19 Hornbach Limit Holding AG 40,50 Totaler Wertzuwachs bei gleich 11,67% grosser Anlage in jedem Titel Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck Dax: 13,07% – Euro Stoxx 50 P: 16,40% – SMI: 17,40% – RexP: 3,67% – SBI: 11,46% – Gold(in US$): 21,13%
per 30.08.2019 Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft und der zuständigen Depotbank erhältlich. Datenschutzerklärung Die zum Bezug unseres Informationsbriefs anzugebenden Daten (Name, E-Mail-Adresse) werden bei uns gespeichert und zur elektronischen Versendung unseres Newsletters an Ihre E-Mail Adresse verwendet. Die gespeicherten persönlichen Daten unterliegen den datenschutzrechtlichen Bestimmungen und dienen nur der Aufrechterhaltung des Service. Sie werden nicht ohne
Ihre Einwilligung an Dritte weitergegeben. Sollten Sie sich vom Bezug unseres Informationsbriefs abgemeldet haben, werden Ihre Daten gelöscht. Allgemeiner Marktkommentar und Anlagestrategie Nr. 8 Beitrag von Ottmar Beck /Vermögensverwalter Schweiz Wilen, den 7. August 2019 Sehr geehrte Damen und Herren, Mario Draghi wurde im letzten Monat deutlich. Im Anschluss an die geldpolitische Sitzung des EZB- Rates in Frankfurt sagte er: Der Ausblick für den Industriesektor verschlechtere sich zunehmend. Die Europäische Zentralbank (EZB) will daher die Zinsen voraussichtlich noch einmal senken. Sie hat darüber hinaus in Aussicht gestellt, dass man die Dauer der extrem niedrigen Zinsen erneut verlängern und wie- der mit dem Kauf von langfristigen Obligationen beginnen könnte. Allerdings darf die Notenbank nicht mehr als ein Drittel des Volumens einer Anleihe kaufen. Bei ihrem jetzigen Bestand müsste diese Grenze daher auf 50 Prozent angehoben werden. Darüber hinaus hat die Zentralbank ein weiteres Problem zu lösen: Deutschland hat einen Budgetüberschuss und die EZB kann festverzinsliche Wertpapiere nur im Verhältnis zur Größe der einzelnen europäischen Länder kaufen. Will sie ihr Programm erneut aufnehmen, muss Deutschland einen defizitären Haushalt vorlegen, um seine festverzinslichen Wertpapiere an die EZB verkaufen zu können, oder es müsste von Deutschland
garantierte Eurobonds begeben. BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, empfahl der EZB, weiter Geld zu drucken und damit europäische Aktien zu kaufen. Das ist keine neue Idee. Die Bank von Japan kauft japanische Aktien seit Jahren. Sie ist zurzeit im Besitz von ca. 75 Prozent aller japanischen ETFs und einer der zehn größten Anteilseigner von ca. 40 Prozent aller in Japan gelisteten Gesellschaften. Der Kauf europäischer Aktien durch die EZB wäre auch ein Weg, die Sparer für die extreme Geldpolitik der vergangenen Jahre zu entschädigen. Wenn Sie ein Sparer sind und vor der Entscheidung stehen, auf Ihr Geld für den Rest Ihres Lebens negative Zinsen zu erhalten, würden Sie sich als Besitzer von Aktien in einer überdimensionalen Aktienblase zumindest vorübergehend wohler fühlen. Die EZB hätte sicherlich die Hoffnung, dass dadurch die Konsumausgaben stiegen. Aller- dings hat das Ganze in Japan bisher nicht funktioniert. Aber sagte EZB-Präsident Mario Draghi vor sieben Jahren nicht: „Whatever it takes“? Druckt eine öffentliche Institution wie die EZB Geld und kauft damit Aktien privater Gesellschaften und glaubt, das wäre der einzige Weg, um den Kapitalismus zu retten, ist das der direkte Weg in die Nationalisierung. In einem solchen Szenario müssen Investoren – zumindest kurzzeitig – nicht überlegen, was sie mit ihrem Bargeld tun sollen. In diesem Fall sollten Sie europäische Aktien kaufen. Black Rock hat seine Klienten gerade aufgefordert, genau das zu tun. Ich kann mich mit diesem Gedanken allerdings nicht anfreunden, denn: Die Häufung negativer Nachrichten aus den USA ist mir nicht geheuer.
Aktien Im Juli ist der ifo-Geschäftsklimaindex weiter gesunken. Damit ist er in den vergangenen elf Monaten zehnmal gefallen und befindet sich auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren. Hinzu kommt, dass nicht nur das Stimmungsbild schlecht ist, sondern auch die harten Daten wie Auftragseingang und Produktion. Die Frage ist nur: Kommt auf uns eine Delle oder eine Rezession zu? Noch gibt es gute Daten aus dem Dienstleistungssektor und vom Bau. Allerdings sind die Kapazitäten im Bau ausgelastet und Dienstleistungen laufen der konjunkturellen Entwicklung immer hinterher. Im Moment haben die Leute zwar wegen der guten Beschäftigungslage und der Tarifabschlüsse der letzten Jahre mehr Geld in der Tasche. Kommt es aber zur Rezession, ist die Bundesregierung gefragt. Sie kann über Infrastrukturinvestitionen und Personalausgaben versuchen, der Konjunktur wieder Auftrieb zu geben. Das würde allerdings vom Finanzminister verlangen, dass er das Ziel der schwarzen Null aufgibt. Und das würde – wie bereits oben erwähnt – hervorragend zur Geldpolitik der EZB passen. Im Moment senken die Autokonzerne und Zulieferer, mit Ausnahme
von VW, ihre Prognosen für das laufende Jahr. Daimler hat bereits dreimal seine Prognose nach unten korrigiert. Und nicht nur die deutschen Automobilbauer sind unter die Räder gekommen. Chinas Vorzeigekonzern Geely meldete schwache Absatzzahlen. Auch Renault, Nissan und Ford leiden unter der Flaute. Nissan hat sogar schon angekündigt, dass nach dem Gewinneinbruch im ersten Quartal bis Ende 2022 9 Prozent aller Stellen abgebaut werden. Dies betrifft rund 12.500 Mitarbeiter. Angesichts des Handelsstreits mit den USA, der schlechten Konjunktur in China und einem voraussichtlich harten Brexit dürften die Meldungen und realen Zahlen nicht besser werden. Dazu kommen bei allen Automobilfirmen noch hohe Investitionen in die E-Mobilität. Das sollte die Gewinne massiv senken. Aber egal, wo man hinschaut: Reihum werden im Moment Stellen gestrichen, von der Deutschen Bank über Bayer, BASF, Siemens, Ford, Miele bis hin zu Schaeffler – ein Who’s who der deutschen Wirtschaft. Die Grenke AG berichtete am 30. Juli über eine steigende Quote von Zahlungsausfällen bei den Kunden und korrigierte daher die Gewinnprognose für das Jahr 2019 nach unten. Darauf brach der Kurs der Aktie um 16 Prozent auf 79,80 Euro ein. Am Jahresende 2018 notierte die Aktie bei 74,20 Euro. Der Markt reagiert empfindlich auf enttäuschende Zahlen. Das Betriebsergebnis von BASF hat sich im ersten Halbjahr halbiert. Nach Aussage des Vorstands will der Konzern allerdings an seiner Dividendenpolitik festhalten. Das macht BASF zu einem interessanten Dividendenwert. Allerdings würde ich mit einem Kauf abwarten, bis die Kurse deutlich niedriger sind. Insgesamt kämpft die deutsche Industrie mit drei Problemen: 1. Die Schwellenländer sind wichtige Kunden der deutschen Industrie, hier aber verlang- samt sich das Entwicklungstempo. Der Be- darf an Fabriken und Autos wächst also lang-
2. Die Digitalisierung wird sich in Zukunft stark in der Fertigung niederschlagen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung kommt zu dem Ergebnis, dass infolge der Digitalisierung bis 2025 rund 1,3 Millionen Stellen 3. Und zu guter Letzt tobt der Handelskrieg. Die globale Protektionismus-Welle wird sich nicht mehr aufhalten Die handelspolitischen Unsicherheiten beeinträchtigen den Export, die wichtigste Quelle des deutschen Reichtums. Festverzinsliche Wertpapiere „Gentlemen, the national debt is paid.“ Diesen Satz sagte ein Senator am 8. Januar 1835. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Vereinigten Staaten alle Schulden, die sie seit ihrer Gründung angehäuft hatten, zurückgezahlt. In den nächsten 174 Jahren bis 2009 stiegen die Schulden auf 11 Billionen US-Dollar. Dann brauchte es nur noch weitere 10 Jahre, um die Schulden um weitere 11 Billionen auf 22 Billionen US-Dollar zu verdoppeln. In diesem Jahr wird Amerika 15,4 Prozent seines Steueraufkommens für Zinszahlungen aufwenden. Aber das ficht die beiden Kongressparteien nicht weiter an: Als sie sich jetzt auf einen neuen Haushalt verständigten wurde die Schuldenobergrenze weiter nach oben geschoben. Auch das zeigt: Zu den wenigen Dingen, auf die sich Politiker immer verständigen können, zählt das Geldausgeben. Fachleute des Weißen Hauses sagen voraus, dass das Staatsdefizit im laufenden Fiskaljahr um mehr als 1 Billion US-Dollar steigen wird. Wie üblich geht das zulasten der zukünftigen Generationen. Drastische Zinserhöhungen sind für die Zukunft daher ausgeschlossen. Inzwischen gibt es weltweit festverzinsliche Wertpapiere im Wert von über 13 Billionen US-Dollar, deren Verzinsung unter null liegt. Die Renditen zehnjähriger Bundestitel sind inzwischen auf ein Rekordtief von –0,417 Prozent gefallen und die Renditen der immerhin 50-jährigen Schweizer Staatsanleihen
notiert erstmals seit dem August 2016 wieder im negativen Bereich. Damit sind sämtliche Wertpapiere der Schweizer Alpenrepublik für Anleger ein Verlustgeschäft. Solange die Währungshüter ihre Politik beibehalten, wird sich daran auch nichts ändern. Wer Anleihen guter Qualität in seinem Portfolio hält, sollte sie auf keinen Fall verkaufen. Denn es könnte sein, dass wir am Beginn einer zinslosen Ära stehen. Bei immer niedrigeren Zinsen suchen viele Investoren weiterhin nach Möglichkeiten, konstante Einkommen zu erzielen und sie finden sie in Hochzinsanleihen. In die in Europa gelisteten Fonds flossen seit Januar über 5 Milliarden Euro. Aber Hochzinsanleihen bedeuten auch ein hohes Risiko für die Sicherheit der Rückzahlung der Kapitalanlage. In einer Studie warnte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) bereits, dass eines von acht Unternehmen heute pleite wäre, wenn die Zinsen auf einem normalen Niveau lägen. Schwellenländer Der von Präsident Erdoğan eingesetzte neue Chef der türkischen Zentralbank hat den Leitzinssatz um 4,25 Prozent gesenkt. Er
ist damit den Wünschen des Staatspräsidenten weit entgegenkommen. Die Lage in der Türkei hat sich zwar in den letzten Monaten verbessert, aber die türkische Wirtschaftskrise ist noch lange nicht ausgestanden. Deswegen ist die Trendumkehr bei der Zinspolitik gefährlich. Vor allem da die neue Notenbankführung zur bloßen Befehlsempfängerin der türkischen Führung verkommen ist. Für die Glaubwürdigkeit einer Notenbank ist das verheerend. Währungen Eine Umfrage unter den Zentralbanken und Staatsfonds hat ergeben, dass sie sich von Europa ab- und China zuwenden. Das ist die Kernaussage einer jüngst veröffentlichten Umfrage des amerikanischen Vermögensverwalters Invesco unter 139 Staatsinvestoren und Verwaltern von Devisenreserven, die zusammen über ein Vermögen von rund 20 Billionen US-Dollar verfügen. Darüber hinaus zeigten sich die Investoren zuversichtlich, dass eine Lösung für den Handelskonflikt zwischen den USA und China gefunden wird. Vor allem das populistische Klima in Deutschland und Italien stellen für die Staatsinvestoren eine große politische Unsicherheit da und wirken sich daher auf ihre Anlageentscheidung aus. Von den Devisenreserven der Welt fallen fast 62 Prozent auf den US- Dollar und 21 Prozent auf den Euro. Allerdings ist der Anteil des US-Dollars auf ein Fünfjahrestief gefallen. Vor allem haben die Zentralbanken ihre Bestände im chinesischen Renminbi 2017 und 2018 aufgestockt. Laut der Umfrage wollen mehr als 25 Prozent der Zentralbanken ihre Renminbi- Reserven weiter erhöhen. Nach den letzten Kommentaren der EZB ist der Kurs des Schweizer Franken auch wieder deutlich gestiegen. Ein Euro kostet daher so wenig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Anleger flüchteten in die sogenannten sicheren Währungshäfen Dollar und Schweizer Franken. Im Moment halte auch ich eine Anlage im US-Dollar immer noch für interessant.
Allerdings ist damit über die Richtung des Währungskurses noch nichts gesagt. Langfristig teile ich jedoch die Meinung des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass der Dollarkurs deutlich überbewertet ist. Da Deutschland auch in diesem Jahr wieder einen hohen Leistungsbilanzüberschuss ausweisen wird, wird US-Präsident Trump weiter Druck auf die Geldpolitik der EZB ausüben. Die Schweizerische Nationalbank wird also alles tun, damit der Franken nicht unter die Marke von 1,10 Euro fällt. Daher besteht aus Schweizer Sicht keine Notwendigkeit, Euro-Guthaben in Schweizer Franken zu tauschen. Rohstoffwerte Mit dem Goldpreis sind auch die Aktien vieler Goldminen- Unternehmen kräftig gestiegen. Davon hat der Fonds deutlich profitiert. Da viele Betreiber von Goldminen bei einem Goldpreis von 1.250 US-Dollar pro Unze Gewinne schreiben, schlägt der Anstieg auf über 1.400 US-Dollar unmittelbar auf den Mittelfluss und die Ertragssituation durch. Da der Goldpreis von niedrigen Zinsen und politischen Unsicherheiten profitiert, ist es ratsam, Goldminenaktien weiter zu halten. Wertsteigerung 13.11.2018 29.07.2019 in Prozent Phil 61,84 91,83 48,50 Gold/Silver XAU 1.202,30 1.428,41 18,81 Gold Die Tabelle zeigt deutlich die Chance und das Risiko einer Anlage in Gold oder Gold- und Silberminen- Aktien. Der Philadelphia Gold and Silver Index ist ein in US-Dollar gehandelter Aktienindex von internationalen Gold- und Silberproduzenten. Portfoliostrategie Die „Lower for longer“-Zinspolitik der Notenbanken bedeutet,
dass Korrekturen im Markt immer heftiger bis zum endgültigen Bruch aber letztlich begrenzt sein werden. Diese Politik sorgt weiter für eine Inflationierung der Vermögenspreise. Die Zentralbanken kämpfen gegen eine immer langsamer wachsende Weltwirtschaft und damit, dass viele der hoch verschuldeten Firmen eine rückläufige Rentabilität ausweisen. Die fundamentalen Schwächen der Industrie sind im Moment in den rekordhohen Aktienpreisen nicht enthalten. Die derzeitigen Aktienpreise gehen davon aus, dass wir im zweiten Halbjahr eine deutliche Erholung der Wirtschaft erleben werden. Für die gibt es im Moment allerdings keinerlei Nachweis, obwohl wir uns bereits im dritten Quartal befinden. Die riesige Kluft zwischen den wirtschaftlichen
Fundamentaldaten und der Bewertung der Aktien ist eine der größten die ich je gesehen habe. Eine von beiden Seiten muss einlenken. Die Frage ist nur wann. Diese Antwort weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass die Aktien einige Wochen nach der ersten Zinssenkung der Fed im September 2007 auf Rekordhöhe gestie- gen sind. Im Oktober 2007 begann der Crash. Auch wenn es keine Neuigkeit ist, Vorsicht ist weiter angesagt. Daher nehmen wir keine Veränderung vor. Die limitierte Kauforder für die Hornbach Holding AG bleibt bestehen. Kurs/Kauf Kurs/Ist Wert- Wert- Wertzuwachs nach Euro Euro zuwachs zuwachs Kurs/Verk. Realisation in 31. Jul in Euro Euro in Prozent Prozent Montag Montag 4. Dignity PLC 8,59 11,87 38,26% 5.Feb. 18 Juni 18 General Montag 4. 12,30 11,95 -2,85% Electric Juni 18 Agnico-Eagle 36,00 47,84 11,84 32,88% Mines Montag 3. Shire PLC 35,52 51,40 44,71% Dez. 18 Montag Montag Transocean LTD 9.April 8,00 30. April 10,20 27,50% 18 18 ANHEUSER-BUSCH Montag 4. Montag 6. 82,32 86,73 5,36% INBEV N.V. Juni 18 Aug. 18 Mittwoch Goldcorp 11,88 17. April 9,92 -16,52% 19 Dienstag Agnico-Eagle 14.Aug. 33,68 47,84 14,16 42,03% Mines 18 Mittwoch ANHEUSER-BUSCH Montag 3. 66,99 6. März 72,47 8,18% INBEV N.V. Dez. 18 19 Mittwoch Mittwoch Kraft Heinz 6. März 29,06 29. Mai 25,77 -11,32% Company 19 19 Mittwoch Newmont Mining 17. April 30,26 32,99 2,74 9,04% 19 Hornbach Limit Holding AG 40,50 Totaler Wertzuwachs bei gleich 11,67% großer Anlage in jedem Titel
Mit freundlichen Grüßen Ottmar Beck Dax: 15,44% – Euro Stoxx 50 P: 18,21% – SMI: 17,68% – RexP: 7,77% – SBI: 6,48% – Gold(in US$): 11,62% per 31.07.2019 Diese Veröffentlichung dient ausschließlich der Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe von Kauf-, Verkaufs- oder Zeichnungsaufträgen dar. Sie sind auch keine Entscheidungshilfen in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir als zuverlässig erachten. Sie dienen lediglich der Information und begründen kein Haftungsobligo. Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein, mit der Folge, dass der Anleger möglicherweise nicht den investierten Gesamtbetrag zurückerhält. Bei Aktien bestehen gegenüber festverzinslichen Wertpapieren neben höheren Renditechancen auch wesentlich größere Risiken; ein Totalverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Die individuellen Anlageziele, die Finanzlage oder die besonderen Bedürfnisse einzelner Empfänger wurden nicht berücksichtigt. Nutzer, die den Kauf der auf diesen Seiten beschriebenen Wertpapiere in Erwägung ziehen, sollten im Hinblick auf die Ausstattung der Wertpapiere und Risiken, die mit diesen Wertpapieren verbunden sind, vor Erwerb der Wertpapiere die allein rechtlich verbindlichen endgültigen Angebotsbedingungen lesen, die in den endgültigen, offiziellen Verkaufsprospekt, gegebenenfalls aktualisiert durch Nachträge, einbezogen sind. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind die Verkaufsunterlagen zu den Sondervermögen. Verkaufsunterlagen zu allen Sondervermögen sind kostenlos bei der Kapitalverwaltungsgesell- schaft und der zuständigen Depotbank erhältlich. Datenschutzerklärung
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vollziehe. Substantielle Kritik ist das Blut der Demokratie. Die von Herrn Draghi angekündigte verschärfte Lockerung der Geldpolitik hat mich daher zu folgendem Schreiben an Herrn Draghi veranlasst: persönlich Herrn Mario Draghi Präsident der Europäischen Zentralbank 60640 Frankfurt am Main Ihre Geldpolitik Ohlsbach den 5.August 2019 Sehr geehrter Herr Draghi, mit Ihrer Geldpolitik/ Negativzinspolitik zerstören Sie sukzessiv die fundamentale Basis unserer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung, nämlich das Prinzip von Leistung und Gegenleistung. Der Negativzins bedeutet letztlich, dass man für eine Leistung bezahlen muss, anstatt für diese Leistung bezahlt zu werden. Frage: Bezahlen Sie die EZB dafür, dass Sie dort als Präsident arbeiten dürfen? Sicherlich nicht, wäre auch völlig absurd. Was aber im Kleinen nicht funktioniert, funktioniert erst recht nicht im Großen. Mit Ihrer Geldpolitik haben Sie den wesentlichen Regulator des
Finanzsystems, den Zins, außer Kraft gesetzt, und das nur, um den Politikern eine günstige Refinanzierung für ihre ungezügelte und unseriöse Ausgabenwut zur Verfügung zu stellen. Sie haben die EZB zum Büttel der Politik gemacht zu Lasten der europäischen Bürger. Beenden Sie diese absurde Geldpolitik, sie wird das bestehende Finanzsystem sukzessive zerstören und die bestehenden Fliehkräfte in Europa verstärken. Ansonsten werden Sie als die draghische Figur der Zerstörung dieses Finanzsystems und der europäischen Idee in die Geschichtsbücher eingehen. Hochachtungsvoll gez. Elmar Emde“ Da ich mir nicht sicher bin, ob Herr Draghi der deutschen Sprache mächtig ist, habe ich vorsichtshalber noch eine englische Version beigelegt. Ob das etwas hilft, mir fehlt der Glaube. Vermutlich wird dieses Schreiben bei irgendeinem Adlatus hängenbleiben und in den Papierkorb wandern. Mein Wahlspruch ist allerdings, „Wenn man gar nichts macht, geschieht auch nichts“. Insofern ist die Greta Thunberg trotz aller Kritik zu bewundern. Ähnliche Aktionen würde ich mir auch in Sachen Geldpolitik der EZB wünschen, zumal diese Politik die Grundpfeiler unserer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung zum Einsturz bringen wird. 6. August 2019 Elmar Emde Autor des Buches „Die strukturierte Ausbeutung“
"Draghi hat alles richtig gemacht" (??????) Im heutigen Handelsblatt wurde ein Interview mit Herrn Andreas Utermann, CEO von Allianz Global Investors GmbH und Vorsitzender des Global Executive Committee der Firma, abgedruckt. Darin konnte man lesen und sich die Augen danach reiben, dass seiner Meinung nach Draghi das Zerplatzen des europäischen Projektes mit der Euro-Krise verhindert und somit Draghi in dieser für Europa entscheidenden Situation alles richtig gemacht hat”. Er würde Draghi sogar in die Riege der großen europäischen Politiker einreihen. Hierzu fällt mir allerdings nichts mehr ein und ich verweise daher auf den Beitrag “Absurdistan EZB” in diesem Blog, welcher diese Thesen keinesfalls stützt. Ich bin der Meinung, dass Herr Draghi zwar in die Geschichte eingehen wird, allerdings als Spaltpilz der europäischen Idee und Handlanger der Politik, welche über die EZB ein wunderbares Vehikel gefunden hat, die Bürger auf eine intelligente, aber perfide Art und Weise auszubeuten. Schaut man sich den Werdegang von Herrn Utermann an, wird mir alles klar. Herr Utermann ist durch und durch ein Investmentbanker und von der Investmentbank-Ideologie geprägt, genauso wie Herr Draghi und viele an den Schaltstellen der Weltwirtschaft, wie z.B. bei der vor dem Abgrund stehenden Deutsche Bank etc. etc. (siehe Investmentbanker-Liste in diesem Blog).
30. Juni 2019 Elmar Emde Autor des Buches “Die strukturierte Ausbeutung”
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