Schwieriger Übergang in Ausbildung und Arbeitsmarkt
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IAB-KURZBERICHT Aktuelle Analysen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 22|2021 In aller Kürze Jugendliche aus Förderschulen mit Schwerpunkt „Lernen” • Über die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen mit sonderpädago - gischem Förderbedarf besucht in Schwieriger Übergang in Deutschland eine Förderschule. • Jugendliche von Förderschulen Ausbildung und Arbeitsmarkt mit dem Schwerpunkt „Lernen“ finden seltener Zugang zu einer von Laura Menze, Malte Sandner, Silke Anger, Reinhard Pollak und Ausbildung und erwerben bis zum Heike Solga Alter von 20 Jahren seltener einen Ausbildungsabschluss als Jugendli - che von Regelschulen, selbst wenn sie einen vergleichbaren Schulab - schluss haben. • Bis zum 20. Lebensjahr erhöht In Deutschland wird ein vergleichswei- Hälfte aller Kinder mit Förderbedarf im sich – trotz zunehmender Erwerbs- se hoher Anteil der Schülerinnen und schulpflichtigen Alter (KMK 2020). Da- tätigkeit – der Anteil Jugendlicher Schüler mit sonderpädagogischem För- gegen werden beispielsweise in den USA aus Förderschulen, die weder- er werbstätig noch in Ausbildung sind derbedarf an separaten Förderschulen oder Italien nahezu alle Kinder – auch oder eine Schule besuchen, auf fast unterrichtet. Dort erreichen die jungen mit Lernschwächen und Behinderun- ein Drittel. Unter den Abgängerin - Menschen häufig keinen Schulabschluss gen – an allgemeinen Schulen unter- nen und Abgängern von Regelschu - len, die maximal einen Hauptschul - und gehören damit zu einer am Arbeits- richtet (Powell 2016). Die Integration abschluss erlangt haben, ist dieser markt vulnerablen Gruppe. Deshalb von Kindern mit (Lern-)Behinderungen Anteil nur halb so groß. untersuchen wir im Folgenden, ob und in Regelschulen war eines der Ziele der • Schülerinnen und Schüler, die die wie diesen Jugendlichen der Zugang in UN-Behindertenrechtskonvention (UN- Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“ mit einem Hauptschulab - Ausbildung und zum Arbeitsmarkt ge- BRK) aus dem Jahr 2006 (Art. 24, United schluss verlassen, weisen eine höhe - lingt. Im Vergleich zu Jugendlichen von Nations 2006). Der Konvention folgend re Beteiligung auf dem Ausbildungs- Regelschulen finden sie seltener Zugang soll das Förderschulwesen dahingehend und Arbeitsmarkt auf als diejenigen ohne Hauptschulabschluss. Aller - zu einer Ausbildung und erwerben bis reformiert werden, dass Kinder mit Be- dings gelingt ihre Integration immer zum Alter von 20 Jahren weniger häufig einträchtigungen nicht systematisch aus noch schlechter als bei Jugendli - einen Ausbildungsabschluss. dem allgemeinen Bildungssystem aus- chen, die den Hauptschulabschluss an einer Regelschule erlangt haben. geschlossen, sondern inklusiv beschult • Es wäre jedoch nicht zulässig, den Im internationalen Vergleich werden werden. Förderschulbesuch kausal für das Schülerinnen und Schüler mit Förder- Während die Inklusion in der Schule schlechtere Abschneiden verant - bedarf in Deutschland häufiger an ge- stark diskutiert wird, hat die Frage wenig wortlich zu machen, da mit den-vor liegenden Daten nicht ermittelbar sonderten Schulen unterrichtet. Im Jahr Aufmerksamkeit erhalten, welche Bil- ist, wie diese Jugendlichen an einer 2018 besuchten hierzulande 320.922 dungswege Jugendliche nach der 9. oder Regelschule abgeschnitten hätten. Schülerinnen und Schüler separate För- 10. Klasse einschlagen, wenn sie eine derschulen. Das entspricht mehr als der Förderschule verlassen haben. Einerseits
könnten die intensive Förderung und die Vernet- Zeitraum der Gesamtanteil der Kinder an Förder- zung zu Beratungsangeboten – etwa der BA oder im schulen bezogen auf alle Schülerinnen und Schü- Rahmen der beruflichen Rehabilitation – den Über- ler eines Geburtsjahrgangs nur von 4,8 Prozent gang für Förderschülerinnen und Förderschüler auf 4,2 Prozent, was in absoluten Zahlen einem erleichtern. Anderseits erlangen Jugendliche auf Rückgang von rund 37.000 Schülerinnen und Schü Förderschulen oftmals keinen Abschluss, weisen lern entspricht. Dabei gibt es große Unterschiede im Durchschnitt geringere kognitive Fähigkeiten zwischen den Bundesländern: von 0,9 Prozent in auf als Regelschüler (vgl. Abbildung A1 auf Seite 6) Bremen bis 6,1 Prozent in Sachsen-Anhalt (Auto- und sind von Stigmatisierung bedroht – was einen rengruppe Bildungsberichterstattung 2020). Übergang erschweren könnte. Dieser geringe Rückgang der Anzahl der Förder- Bisher konnten aufgrund einer lückenhaften Da- schülerinnen und -schüler lässt sich dadurch er- tenlage zum längerfristigen Verbleib dieser Jugend- klären, dass bei Kindern zunehmend ein sonderpä- lichen nur begrenzt Aussagen zu ihrer Ausbildungs- dagogischer Förderbedarf diagnostiziert wird und und Arbeitsmarktbeteiligung getroffen werden. Auf diese Gruppe zahlenmäßig wächst. Obwohl zwi- der Basis aktueller Daten können die Werdegänge schen 2010 und 2018 ein steigender Anteil von Kin- von ehemaligen Schülerinnen und Schülern von dern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ – Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet wird, dem quantitativ bedeutendsten Schwerpunkt an haben Förderschulen daher weiter große Relevanz. Förderschulen – ab Ende der 9. Klasse bis zum Alter In Deutschland werden verschiedene Förder- von circa 20 Jahren erstmals nachgezeichnet und mit schwerpunkte unterschieden: Lernen, Sehen, Hö- den Verläufen von Abgängerinnen und Abgängern ren, Sprache, körperliche und motorische Entwick- aus Regelschulen mit niedrigem Schulabschluss- lung, geistige Entwicklung, emotionale und soziale niveau verglichen werden. Hierfür verwenden wir Entwicklung; zusätzlich gibt es die Kombination Befragungsdaten des Nationalen Bildungspanels Lernen/Sprache/emotionale und soziale Entwick- (NEPS), einschließlich einer von der Bundesagentur lung (KMK 2020). Den quantitativ größten Anteil für Arbeit (BA) geförderten Ergänzungsstichprobe stellen dabei Schülerinnen und Schüler mit dem von Förderschülerinnen und -schülern sowie admi- Förderschwerpunkt „Lernen“ mit 34,6 Prozent im nistrative Daten der Integrierten Erwerbsbiografien Jahr 2018 (KMK 2020). Diese Gruppe besucht auch (IEB) (vgl. Infobox 1 auf Seite 4). Die Analysen erlau- am häufigsten eine (inklusive) Regelschule – mit ben allerdings keine Rückschlüsse darüber, ob die steigender Tendenz: 2010 waren es 23,4 Prozent Unterschiede zwischen den Jugendlichen in ihren von ihnen, 2018 bereits 55,8 Prozent (KMK 2016, Bildungs- und Erwerbsverläufen durch den Förder- 2020). Unter den Kindern, die weiterhin eine För- schulbesuch bedingt oder auf andere Ursachen zu- derschule besuchen, sind sowohl in Deutschland rückzuführen sind. als auch in anderen Ländern Kinder aus sozial benachteiligten Familien, solche mit Migrations- hintergrund und Jungen stark überrepräsentiert Mehrheit der Schülerinnen und (Powell 2016). Schüler mit Förderbedarf geht auf eine Jugendliche können in allen Bundesländern an gesonderte Förderschule Förderschulen einen anerkannten Schulabschluss Trotz der Ratifizierung der UN-BRK im Jahr 2008 erwerben, je nach Bundesland nach der 9. oder 10. wird die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen Klasse. Der Mehrheit der Förderschülerinnen und mit diagnostiziertem sonderpädagogischem För- -schüler gelingt dies jedoch nicht. So erreichten im derbedarf in Deutschland nach wie vor an sepa- Jahr 2018 an Förderschulen aller Schwerpunkte raten Förderschulen unterrichtet – wenn auch nur 23,8 Prozent einen Hauptschulabschluss und mit abnehmender Tendenz: Im Jahr 2010 wurden lediglich 3,8 Prozent einen höheren Abschluss, 77,7 Prozent von ihnen in Förderschulen unter- während 72,3 Prozent (23.824 Schülerinnen und richtet, 2018 waren es noch 57,7 Prozent der Kinder Schüler) die Schule ohne Schulabschluss oder mit mit Förderbedarf. Jedoch reduzierte sich in diesem einem Förderschulabschluss verlassen haben. Da- 2 IAB-Kurzbericht 22|2021
mit stellen Abgängerinnen und Abgänger von För- Weitere Anschlussmöglichkeiten nach Verlassen derschulen in Deutschland insgesamt 44 Prozent der Förderschule bieten der Berufsbildungsbe- der besonders vulnerablen Gruppe junger Men- reich in einer Werkstatt für behinderte Menschen schen, die ihren nachschulischen Werdegang ohne (WfbM) und Einrichtungen der Jugendhilfe oder Schulabschluss antreten müssen (Autorengruppe der Berufsbildungswerke sowie ähnliche Einrich- Bildungsberichterstattung 2020). tungen für behinderte Menschen. Hierbei handelt es sich oft um Maßnahmen eines beruflichen Re- habilitationsverfahrens (Reha-Verfahren). Daher Optionen nach Verlassen werden Förderschülerinnen und -schüler von der Förderschule Reha-Beratungsfachkräften der BA im Jahr vor mit dem Schwerpunkt „Lernen” ihrem Schulabschluss in der Schule besucht und Nach Verlassen der Förderschule mit dem Schwer- häufig schon während der Schulzeit als berufli- punkt „Lernen“ kommen für Jugendliche unter- che Rehabilitanden anerkannt. Dagegen erfolgt schiedliche Optionen im Berufsbildungssystem beim Besuch der Berufsberatung in Regelschulen infrage, darunter auch vielfältige Förderprogram- – möglicherweise zum Nachteil der Jugendlichen me (Blanck 2020; Jochmaring 2019): Grundsätz- mit potenziellem Reha-Bedarf – nicht zwingend lich steht allen Jugendlichen nach dem Berufs- individuelle Beratung und die Reha-Beratung wird bildungsgesetz (BBiG) der Zugang zu regulären nicht zwingend eingeschaltet. Ausbildungsprogrammen offen. Diese umfassen Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit direkt im sowohl 3-jährige beziehungsweise 3,5-jährige Aus- Anschluss an die Schule kommt aufgrund der in bildungsberufe als auch weniger umfangreiche den Bundesländern geregelten Schulpflicht selten, Ausbildungsprogramme mit einer Dauer von le- jedoch mit steigendem Lebensalter häufiger vor. diglich zwei Jahren (z. B. Verkäufer/in). Sollte das Ebenso gehen manche Jugendliche nach Ende der Absolvieren einer solchen Ausbildung nicht mög- Schulpflicht auch in Arbeitslosigkeit beziehungs- lich sein, können Jugendliche auch eine speziell weise Nichterwerbstätigkeit über. für Menschen mit Behinderung konzipierte, the- oriereduzierte Ausbildung in einem sogenannten Wissenslücke zu Übergängen in „Fachpraktikerberuf“ aufnehmen (Zöller/Srbeny/ Ausbildung und den Arbeitsmarkt Jörgens 2017). Die Ausbildung kann sowohl in einem Betrieb Aufgrund fehlender Längsschnittdaten im Bil- als auch außerbetrieblich in Berufsbildungswerken dungs- und Ausbildungsbereich der amtlichen oder bei anderen Trägern erfolgen. Dabei ist auch Statistik sowie unterschiedlicher sozialrechtlicher eine Förderung durch die BA möglich, etwa Berufs- Definitionen im schulischen und außerschuli- ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen schen Kontext können auf Basis von amtlichen (BAE) oder Assistierte Ausbildung (AsA). Statistiken keine Aussagen über den Verbleib von Die Maßnahmen des Übergangsbereichs für ehemaligen Schülerinnen und Schülern von För- Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz finden, derschulen getroffen werden. Auch in den Quer- liegen zum einen im Verantwortungsbereich der schnittdaten der Berufsbildungsstatistik wird das Länder. Dazu gehören beispielsweise Berufsvor- individuelle Merkmal „Besuch einer Förderschule“ bereitungsjahr (BVJ) und Berufsgrundbildungsjahr nicht geführt, sodass ehemalige Förderschülerin- (BGJ). Zum anderen bietet die BA zum Beispiel die nen und -schüler weder bei den berufsvorberei- Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) tenden Maßnahmen noch bei regulären Ausbil- oder die Einstiegsqualifizierung (EQ) an. Alle diese dungsprogrammen identifiziert werden können Maßnahmen führen nicht zu anerkannten Berufs- (Gericke/Flemming 2013). abschlüssen, sondern zielen auf die Verbesserung In den Prozessdaten der BA wird ein Förder- der Ausbildungschancen ab, indem sie beispiels- schulbesuch während der Schulzeit lediglich im weise die Möglichkeit bieten, fehlende Schulab- Rahmen einer Berufsberatung erfasst. Da diese schlüsse nachzuholen. jedoch vom Großteil der Förderschülerinnen und IAB-Kurzbericht 22|2021 3
-schüler wahrgenommen wird, tauchen viele von werden, da in den Prozessdaten detaillierte Infor- ihnen in den Prozessdaten auf. Allerdings können mationen zu Bildungsentscheidungen fehlen. zahlreiche Fragen zu Förderschülerinnen und Studien, die sich für die Werdegänge nach Ver- -schülern mit den Daten nicht optimal beantwortet lassen der Förderschule mit dem Schwerpunkt 1 Methodische Erläuterungen • Datengrundlage samples mit der gesamten Untersuchungsgruppe verständnis gegeben haben, mit den IEB der BA Dieser Bericht nutzt Daten des Nationalen Bil- zeigt im Analysesample eine leichte positive Se- verknüpft werden. Der deskriptive Vergleich die- dungspanels (NEPS): Startkohorte Klasse 9, lektion bei Förderschülerinnen und -schülern im ses Analysesamples mit der kleineren Untersu- doi:10.5157/NEPS:SC4:10.0.0 (Blossfeld/Roß- Hinblick auf den erreichten Schulabschluss. chungsgruppe des Analysesamples 1 zeigt, dass bach/von Maurice 2011). Diese Startkohorte Wir unterscheiden in den Befragungsdaten zwi- im Analysesample 1 Förderschülerinnen und umfasst eine repräsentative Stichprobe von schen folgenden Aktivitäten: -schüler mit Hauptschulabschluss überproportio- Schülerinnen und Schülern, die im Herbst 2010 – Studium nal an der Befragung teilgenommen haben. Diese die 9. Klasse an verschiedenen Schulformen in höhere Teilnahme führt zu einer leicht negativen – Berufliche Ausbildung: Diese umfasst alle be- Deutschland besucht haben, wobei Haupt- und Selektion innerhalb der Förderschüler und För- trieblichen, schulischen und außerbetriebli- Gesamtschulen sowie Förderschulen mit dem derschülerinnen mit Hauptschulabschluss in Ana- chen Bildungsgänge, die zu einem beruflichen Schwerpunkt „Lernen“ überproportional in die lysesample 1 gegenüber Analysesample 2. Dies Ausbildungsabschluss führen; dabei umfasst Stichprobe aufgenommen wurden (für Details bestätigt die Auswahl der IEB als Analysesample, eine reduzierte berufliche Ausbildung sowohl zur Stichprobenziehung siehe Aßmann et al. um die Übergänge getrennt nach Schulabschluss zweijährige Ausbildungsberufe als auch Aus- 2019). Anhand der seitdem ein- bis zweimal im zu untersuchen. bildungsberufe für Menschen mit Behinderung Jahr stattfindenden Wiederholungsbefragungen Wir unterscheiden zwischen folgenden Aktivitä- nach § 66 BBiG/§ 42m HwO („Fachpraktikerberu- lassen sich die Werdegänge dieser Jugendlichen ten, die in der Beschäftigtenhistorik erfasst sind, fe“). Letztere wurden über Angaben der Jugend- seit der 9. Klasse detailliert abbilden (Ludwig- wobei entsprechend der Reihenfolge unten eine lichen zur Theoriereduzierung der Ausbildung Mayerhofer et al. 2019). Priorisierung bei überlappenden Aktivitäten vor- und über den genannten Ausbildungsberuf • Untersuchungsgruppe und -zeitraum identifiziert; eine reguläre berufliche Ausbildung genommen wurde: Für unsere Auswertungen identifizieren wir an- umfasst alle anderen Ausbildungsberufe; – Reguläre berufliche Ausbildung: Auszubildende hand der Befragungsdaten all jene Jugendlichen, – Übergangsmaßnahmen: Maßnahmen an be- ohne besondere Merkmale oder mit Arbeitsent- die am Ende der allgemeinbildenden Schulzeit (in ruflichen Schulen, in Betrieben und bei außer- gelt nicht über Geringverdienergrenze oder in der Regel am Ende der 9. oder 10. Klasse) entwe- betrieblichen Trägern, die weder zu einem be- außerbetrieblicher Einrichtung; der keinen anerkannten Schulabschluss erreicht ruflichen Ausbildungsabschluss noch zu einem – Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: haben (darunter auch Jugendliche mit einem (Fach-)Abitur führen; Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ohne sogenannten Förderschulabschluss) oder ledig- – Schule: sowohl Besuche an allgemeinbilden- besondere Merkmale; lich über einen einfachen Hauptschulabschluss den Schulen als auch Bildungswege zum (Fach-) – Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM): Be- verfügen (n = 2.422). Wir unterscheiden die zum Abitur an beruflichen Schulen; hinderte Menschen in anerkannten Werkstätten Vergleich herangezogenen Gruppen danach, ob oder gleichartigen Einrichtungen; – Anderes: Freiwilligen- und Wehrdienste, Weiter- die Jugendlichen als letzte besuchte allgemein- – Reha-Maßnahmen: Personen in Einrichtungen bildungskurse, Datenlücken; bildende Schule eine Förderschule (n = 731) oder der Jugendhilfe, Berufsbildungswerken oder – Erwerbstätigkeit: jede Art der Erwerbstätigkeit eine Regelschule (n = 1.691) berichtet haben. ähnlichen Einrichtungen für behinderte Men- inklusive Praktika; Wir betrachten die Werdegänge dieser beiden schen; – NEET („Not in Education, Employment or Trai- – Berufsvorbereitende Maßnahme: Einträge aus Gruppen ab dem frühesten Zeitpunkt des Verlas- ning“): umfasst Arbeitslosigkeit, Erziehungsur- der Maßnahmeteilnahmehistorik; sens der allgemeinbildenden Schule nach den laub, Hausfrauen/-männer, Krankheit, Arbeits- Sommerferien der 9. Klasse (September 2011) – Minijob: Geringfügig entlohnte Beschäftigte unfähigkeit und Kategorie „etwas anderes“. bis zum Alter von etwa 20 Jahren (Oktober 2016). nach § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV und mit Haushalts- Wir beziehen nur Fälle in unsere Auswertungen Bei parallelen Aktivitäten wurde eine Priorisierung scheckverfahren gemeldete geringfügig ent- ein, für die Informationen zu ihren Aktivitäten bis entsprechend der Reihung oben vorgenommen. lohnte Beschäftigte; zum Ende des Untersuchungszeitraums vorliegen. • Analysesample 2 auf Basis der – ALG-II-Bezug: Dieser tritt nur in sehr wenigen Dies resultiert je nach Informationsquelle in zwei Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) der BA Personenmonaten ohne eine der oben genann- abweichende Analysesamples: Die Datengrundlage für das zweite Analysesamp- ten Aktivitäten auf. In den wenigen Personen- • Analysesample 1 auf Basis der le bildet das NEPS-SC4-ADIAB 7517 v1. Der Daten- monaten ist alleiniger ALG-II-Bezug in der Akti- Befragungsdaten des NEPS satz ist über das Forschungsdatenzentrum der BA vität Berufsvorbereitende Maßnahme integriert; Im Rahmen der Wiederholungsbefragungen ha- im Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung – Datenlücke (Schule, kein Eintrag): Von der Per- ben die Befragten selbst monatsgenaue Angaben (FDZ) verfügbar. Weitere Informationen zu den son liegt für einen bestimmten Monat kein Ein- zu ihren Aktivitäten gemacht. Um die Aktivitäten Daten und zum Datenzugang finden sich auf den trag vor. Dies ist der Fall, wenn keine der oben bis Oktober 2016 lückenlos nachvollziehen zu Internetseiten des FDZ. genannten Aktivitäten vorliegt. können, beziehen wir in alle Analysen, die auf die- Von den Befragten des NEPS, die die Schule mit Die beiden Analysesamples überlappen sich, ser Datenquelle beruhen, nur Teilnehmende der keinem oder maximal einem einfachen Haupt- sind aber nicht deckungsgleich: 926 Fälle sind in 10. Befragungswelle im Herbst 2016 ein (n = 991; schulabschluss verlassen haben (n = 2.422), beiden Samples vertreten, 65 Fälle hingegen nur davon 287 aus Förderschulen und 704 aus Regel- konnten 1.563 Personen (471 aus Förderschulen, in Analysesample 1 und 637 Fälle nur in Analyse- schulen). Der deskriptive Vergleich dieses Analyse- 1.092 aus Regelschulen), nachdem sie ihr Ein- sample 2. 4 IAB-Kurzbericht 22|2021
„Lernen“ interessieren, stützen sich daher meist Berufsvorbereitungsjahr). Allerdings ist die Anzahl auf sehr kleine oder regionale Stichproben (z. B. von Jugendlichen in den Befragungsdaten gerin- Gaupp/Geier 2010; Zimmermann/Lex 2013). Da- ger, da nicht alle Jugendlichen an jeder Befragung gegen bietet das Nationale Bildungspanel (NEPS) teilnehmen. Somit bieten die IEB mit ihren voll- mit der oben genannten Ergänzungsstichprobe ständigen Verläufen und detaillierten sowie zuver- eine einzigartige Datengrundlage, anhand derer lässigen Informationen zur Erwerbstätigkeit eine sich die Übergänge von Förderschülerinnen und wertvolle Ergänzung. -schülern in Ausbildung und Arbeitsmarkt für die Erste Analysen der NEPS-Befragungsdaten ha- Gesamtgruppe der Abgängerinnen und Abgänger ben bereits gezeigt, dass für Abgängerinnen und von Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ Abgänger von Förderschulen mit dem Schwer- deutschlandweit nachzeichnen lassen. punkt „Lernen“ der direkte Zugang zur beruflichen Ausbildung nach der Schule schwierig ist und sie stattdessen in der weit überwiegenden Mehrheit Ergänzungsstichprobe von in Übergangsmaßnahmen eintreten (Blanck 2020; Förderschülerinnen und -schülern im Holtmann/Menze/Solga 2017, 2019). Auf Basis wei- Nationalen Bildungspanel terer Befragungswellen und der IEB zeichnen wir Diese Stichprobe ergänzt die NEPS-Startkohorte im Folgenden die Werdegänge dieser Jugendlichen Klasse 9, welche Schülerinnen und Schüler aus ganz bis zum Alter von etwa 20 Jahren nach. Damit kön- Deutschland seit der 9. Klasse im Herbst 2010 ein- nen wir untersuchen, wie ehemaligen Schülerin- bis zweimal im Jahr zu ihren Aktivitäten befragt. nen und Schülern von Förderschulen mit dem Ein besonderes Merkmal der Startkohorte ist, dass Schwerpunkt „Lernen“ längerfristig der Zugang zur bei der Stichprobenziehung neben Schülerinnen beruflichen Ausbildung und sukzessive auch zum und Schülern von Regelschulen auch Schülerinnen Arbeitsmarkt gelingt. und Schüler von Förderschulen mit dem Schwer- punkt „Lernen“ mit einer hohen Fallzahl berück- Vergleich mit leistungsschwachen sichtigt wurden. Die Daten bieten somit erstmalig Abgängerinnen und Abgängern aus die Gelegenheit, die nachschulischen Werdegänge Regelschulen von Jugendlichen, die eine Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“ besucht haben, anhand ei- Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler von För- ner repräsentativen Stichprobe für ganz Deutsch- derschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ verglei- land nachzuverfolgen. Zusätzlich können die chen wir mit Jugendlichen, die die Regelschule mit Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) der BA heran- maximal einem einfachen Hauptschulabschluss gezogen werden, welche Sozialversicherungsdaten, verlassen haben. Zwischen dieser Gruppe und den Phasen von Arbeitslosengeld(ALG)-II-Bezug und In- Abgängerinnen und Abgängern von Förderschulen formationen zu Maßnahmenteilnahme beinhalten zeigt sich empirisch eine deutliche Überschnei- (vgl. Infobox 1). dung in den gemessenen kognitiven Grundfähig- Die Kombination von Befragungsdaten und IEB keiten „schlussfolgerndes Denken” und „Wahrneh- erhöht die Aussagekraft der Analyse, da beide Da- mungsgeschwindigkeit” (zur Messung siehe Lang ten unterschiedliche Stärken haben. Während die et al. 2014). Jugendliche an Förderschulen mit dem IEB Aktivitäten enthalten, die im Zusammenhang Schwerpunkt „Lernen“ weisen im Durchschnitt mit Erwerbstätigkeit oder Leistungsbezug durch zwar geringere – in Klasse 9 gemessene – kogniti- die BA stehen, umfassen die Befragungsdaten des ve Grundfähigkeiten auf als ihre Altersgenossen an Nationalen Bildungspanels alle Aktivitäten der Ju- Regelschulen mit niedrigem Schulabschlussniveau gendlichen nach Verlassen der allgemeinbilden- (vgl. Abbildung A1). Gleichzeitig finden sich in bei- den Schule. Darunter fällt neben einem weiteren den Gruppen jedoch ähnlich leistungsschwache Schulbesuch auch die zahlenmäßig relevante Teil- und -starke Schülerinnen und Schüler und insge- nahme an Förderprogrammen des Übergangssys- samt eine große Überlappung. Kaum Unterschiede tems auf Länder- oder kommunaler Ebene (z. B. zwischen den Gruppen zeigen sich auch hinsicht- IAB-Kurzbericht 22|2021 5
lich Geschlechterkomposition und Migrationshin- Bildungsaktivitäten und Erwerbstätigkeit tergrund. In der Teilstichprobe der Förder- und nach Verlassen der Schule Regelschulen befinden sich im gleichen Ausmaß etwas mehr Jungen als Mädchen (54 % in Förder- Die Befragungsdaten des NEPS umfassen detail- schulen bzw. 56 % in Regelschulen), und etwa jede lierte Informationen zu verschiedensten Aktivi- sechste Person hat einen Migrationshintergrund täten der Jugendlichen, unter anderem jegliche (14 % vs. 18 %). Dagegen sind Eltern von Förder- Art von Bildungsaktivitäten (unabhängig vom Ty- schülerinnen und -schülern signifikant seltener pus, Träger und Finanzierung), alle Formen von erwerbstätig (kein Elternteil erwerbstätig 15 % vs. Erwerbstätigkeit sowie Aktivitäten außerhalb des 5 %) und haben viel häufiger keinen beruflichen Bildungssystems und Arbeitsmarkts. Abbildung A2 Bildungsabschluss (24 % vs. 15 %). sowie Tabelle T1.A (beide auf Seite 7) zeigen die In den weiteren Analysen auf Basis der IEB dif- Bildungs- und Erwerbsverläufe der beiden Grup- ferenzieren wir zwischen Schülerinnen- und Schü- pen für den Zeitraum nach den Sommerferien der lergruppen mit unterschiedlichen Schulabschlüs- 9. Klasse (September 2011) bis zum Alter von etwa sen. Zum einen vergleichen wir Schülerinnen und 20 Jahren (Oktober 2016) anhand der Befragungs- Schüler, die an dem Förderschultyp „Lernen“ ent- daten. weder unmittelbar nach der 9. oder nach der 10. Augenfällig ist zunächst der Unterschied zwi- Klasse einen Hauptschulabschluss erlangt haben, schen den beiden Gruppen im Vorliegen eines mit Jugendlichen, die an der Regelschule einen Schulabschlusses am Ende der allgemeinbilden- Hauptschulabschluss erlangt haben. Zum anderen den Schulzeit nach der 9. oder 10. Klasse (vgl. Ta- ziehen wir Schülerinnen und Schüler von beiden belle T1.A): In der Gruppe der Regelschülerinnen Schulformen, die keinen Abschluss erlangt haben, und -schüler, die maximal einen Hauptschulab- zum Vergleich heran. schluss erreichten, haben 10 Prozent der Jugend- lichen die Regelschule ohne einen Schulabschluss verlassen. Dagegen waren dies bei den Abgänge- rinnen und Abgängern von Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ 62 Prozent. Die Mehrheit der Jugendlichen musste also den Übergang von A1 Kognitive Grundfähigkeiten in der 9. Klasse, Abgängerinnen und Abgänger von Förderschulen und Regelschulen Abgängerinnen und Abgänger von Förderschulen Abgängerinnen und Abgänger von Regelschulen 0,3 0,3 Kerndichteschätzer Kerndichteschätzer 0,2 0,2 0,1 0,1 0 0 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 Wahrnehmungsgeschwindigkeit Schlussfolgerndes Denken Anmerkung: Die kognitiven Grundfähigkeiten wurden über die gesamte NEPS-Startkohorte 4 hinweg z-standardisiert. Dies resultiert für die Gesamtkohorte in einem Mittelwert von 0 und einer Standardabweichung von 1. Fehlende Werte wurden mittels Imputationen (basierend auf multiple imputations by chained equations / MICE) ersetzt. Es wurden 25 Datensätze imputiert; in der Abbildung ist jeweils die erste Imputation dargestellt. Lesebeispiel: Die höchsten Punkte der Verteilungen zeigen die Bereiche der Fähigkeiten, die bei den den Jugendlichen am häufigsten vorkommen. Bei einer Verteilung, die weiter rechts liegt, zeigen die Jugendlichen bessere Fähigkeiten. Quelle: doi:10.5157/NEPS:SC4:10.0.0; eigene Berechnungen (N = 991, davon 287 Förderschulabgängerinnen und -abgänger und 704 Regelschulabgängerinnen und -abgänger). © IAB 6 IAB-Kurzbericht 22|2021
der Förderschule in die Ausbildung und den Ar- T1 beitsmarkt ohne Schulabschluss meistern. Bildungsverläufe von Abgängerinnen und Abgängern von Förderschulen im Vergleich zu denen aus Regelschulen bis zum Alter von etwa 20 Jahren Da der erreichte Schulabschluss ein wichtiger September 2011 bis Oktober 2016, Spaltenprozente oder arithmetisches Mittel Faktor bei der Ausbildungsplatzsuche sowie für ei- nen erfolgreichen Einstieg in das Erwerbsleben ist, Abgängerinnen und Abgänger aus ... Förderschulen Regelschulen unterscheiden die Tabellen T1.B und T1.C sowie A. Befragungsdaten, insgesamt die Abbildung A3 (auf Seite 9) Abgängerinnen und Verlassen der Schule mit Hauptschulabschluss 38 % 90 % Abgänger nach ihrem Schulabschluss auf Basis der Teilnahme an mind. einer Übergangsmaßnahme 89 % 66 % Integrierten Erwerbsbiografien. Dort finden sich Zugang zu beruflicher Ausbildung leicht unterschiedliche Kategorien für die Aktivitä- Keine Ausbildung begonnen 23 % 13 % Ausbildung begonnen, aber (noch) kein Abschluss 43 % 45 % ten gegenüber Tabelle T1.A und Abbildung A2, die Abschluss reduzierte berufliche Ausbildung1) 22 % 13 % auf einer etwas geringeren Anzahl von Jugendli- Abschluss reguläre berufliche Ausbildung1) 13 % 30 % chen in den Befragungsdaten des NEPS beruhen. N 287 704 Da ALG-II-Bezug in fast keinem Fall ohne eine B. Integrierte Erwerbsbiografien, Jugendliche mit Hauptschulabschluss weitere (priorisierte) Aktivität vorkommt, ist ALG- Mindestens ein Monat in betrieblicher Ausbildung 60 % 74 % Monate in Ausbildung 14,9 20,6 II-Bezug in Abbildung A3 nicht als eigene Aktivität Mindestens ein Monat sozialvers.pfl. beschäftigt 54 % 60 % aufgenommen (vgl. Infobox 1). Monate in sozialversicherungspfl. Beschäftigung 6,3 8,6 Tabelle T1.A verdeutlicht, dass es für Jugendli- Mindestens ein Monat ALG-II-Bezug 56 % 32 % che von beiden Schulformen schwierig ist, nach Monate mit ALG-II-Bezug 49,6 44,9 der Schule eine berufliche Ausbildung zu finden, N 174 999 C. Integrierte Erwerbsbiografien, Jugendliche ohne Hauptschulabschluss und dass sie entsprechend häufig an Übergangs- Mindestens ein Monat in betrieblicher Ausbildung 44 % 62 % maßnahmen teilnehmen. Dies ist bei den Abgän- Monate in Ausbildung 9,7 13,6 gerinnen und Abgängern von Förderschulen mit Mindestens ein Monat sozialvers.pfl. beschäftigt 51 % 44 % dem Schwerpunkt „Lernen“ jedoch häufiger der Monate in sozialversicherungspfl. Beschäftigung 5,4 4,3 Fall: Während 89 Prozent von ihnen im Untersu- Mindestens ein Monat ALG-II-Bezug 60 % 51 % Monate mit ALG-II-Bezug 51,3 44,7 chungszeitraum mindestens einmal an einer Über- N 297 93 gangsmaßnahme teilnehmen, ist dies bei 66 Pro- zent der Jugendlichen von Regelschulen der Fall. 1) Bei mehreren abgeschlossen Ausbildungen wurden reguläre Ausbildungen bei der Auswertung priorisiert. Quelle: doi:10.5157/NEPS:SC4:10.0.0 und doi: 10.5164/IAB.NEPS-SC4-ADIAB7517.de.en.v1; eigene Berechnun- gen. © IAB A2 Aktivitäten der Abgängerinnen und Abgänger von Förderschulen im Vergleich zu denjenigen aus Regelschulen nach Ende der 9. Klasse bis zum Alter von etwa 20 Jahren (Befragungsdaten) Förderschulen Regelschulen 100 100 Anderes NEET1) 80 80 Erwerbstätigkeit Studium 60 60 reguläre berufliche Ausbildung 40 40 reduzierte berufliche Ausbildung Übergangs 20 20 maßnahmen Schule 0 0 1 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 1 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 Monate seit September 2011 (nach der 9. Klasse) Monate seit September 2011 (nach der 9. Klasse) 1 NEET (Not in Education, Employment or Training) umfasst Arbeitslosigkeit, Erziehungsurlaub, Hausfrauen/-männer, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und die Kategorie „etwas anderes“. Auf der Horizontalen sind die Monate seit September 2011 abgetragen, wobei der Monat 1 den September 2011 darstellt. Auf der Vertikalen sind Prozentpunkte abgetragen und die Höhe der Flächen zeigen, wie viel Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger sich in einem bestimmten Monat nach September 2011 in einer bestimmten Aktivität befinden. Quelle: doi:10.5157/NEPS:SC4:10.0.0; eigene Berechnungen (N = 991, davon 287 Förderschulabgängerinnen und -abgänger und 704 Regelschulabgängerinnen und -abgänger). © IAB IAB-Kurzbericht 22|2021 7
Die Bildungs- und Erwerbsverläufe in Abbil- Getrennte Betrachtung von dung A2 zeigen, dass der Anteil der Jugendlichen, Jugendlichen mit und ohne die eine berufliche Ausbildung aufgenommen ha- Schulabschluss ben, bis zum 20. Lebensjahr in beiden Gruppen gestiegen ist. Gleichwohl hatten bis zum Ende Die nach Schulabschluss getrennte Analyse in Ta- des Beobachtungszeitraums im Oktober 2016 etwa belle T1.B auf Basis der IEB zeigt: Abgängerinnen 23 Prozent der ehemaligen Förderschülerinnen und Abgänger von Förderschulen mit dem Schwer- und -schüler noch keinen Zugang zu einer Ausbil- punkt „Lernen“, die einen Hauptschulabschluss er- dung, verglichen mit 13 Prozent der Jugendlichen langt haben, schneiden am Arbeitsmarkt schlech- aus Regelschulen (vgl. Tabelle T1.A). Zudem hatten ter ab als Abgängerinnen und Abgänger, die ihren nur 35 Prozent der ehemaligen Förderschülerin- Hauptschulabschluss an einer Regelschule erlangt nen und -schüler gegenüber 43 Prozent der Ver- haben. Erstere sind weniger Monate in einer be- gleichsgruppe ihre Ausbildung in diesem Zeitraum trieblichen Ausbildung, kürzere Zeit sozialversi- erfolgreich abgeschlossen. Dabei spielten für die cherungspflichtig beschäftigt und leben länger in Abgängerinnen und Abgänger von Förderschulen Bedarfsgemeinschaften, die ALG II beziehen. mit dem Schwerpunkt „Lernen“ erwartungsgemäß Jedoch ist auch bei ehemaligen Förderschülerin- die im Rahmen von Reha-Verfahren spezifisch ein- nen und -schülern mit dem Schwerpunkt „Lernen“ gesetzten reduzierten Ausbildungsberufe (2-jähri- ein Hauptschulabschluss an der Förderschule mit ge Ausbildungsberufe und Fachpraktikerberufe für einer höheren Arbeitsmarktbeteiligung verbun- Menschen mit Behinderung) eine deutlich wichti- den. Bei der Aufnahme einer betrieblichen Aus- gere Rolle als bei den Jugendlichen von Regelschu- bildung wird der Unterschied besonders deutlich: len (vgl. Tabelle T1.A. und Abbildung A2). Unter den Jugendlichen von Förderschulen mit Ebenso zeigt Abbildung A2, dass mit zuneh- Hauptschulabschluss haben 60 Prozent bis Okto- mendem Alter der Jugendlichen auch der Anteil ber 2016 mindestens einen Monat in betrieblicher derjenigen zunahm, die einer Erwerbstätigkeit Ausbildung verbracht; insgesamt waren diese Ju- nachgingen. Da sich aber zugleich der Anteil in gendlichen durchschnittlich 14,9 Monate in be- Ausbildung verringerte, stieg der Anteil derjeni- trieblicher Ausbildung. Dagegen lagen diese Zah- gen, die sich weder in Schule oder Ausbildung len bei den Jugendlichen von Förderschulen ohne noch in Erwerbstätigkeit befinden (sogenannte Hauptschulabschluss bei 44 Prozent beziehungs- NEET-Kategorie „Not in Employment, Education weise bei 9,7 Monaten. or Training”). Die Zunahme des Anteils in einem Kaum Unterschiede im Erfolg auf dem Ausbil- NEET-Status, der auf eine fehlende Integration dungsmarkt zeigen sich beim Vergleich ehemaliger in das Ausbildungssystem oder den Arbeitsmarkt Förderschülerinnen und -schüler mit Hauptschul- hinweist, fiel bei den Abgängerinnen und Abgän- abschluss und Jugendlichen, die eine Regelschule ger von Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Ler- ohne Hauptschulabschluss verlassen haben (vgl. nen” deutlich stärker aus als in der zum Vergleich Tabelle T1.C). herangezogenen Gruppe: Im Alter von etwa 20 Jah- Die Bildungs- und Erwerbsverläufe in Abbil- ren befand sich knapp ein Drittel der ehemaligen dung A3 bestätigen die Unterschiede zwischen den Förderschülerinnen und -schüler im NEET-Status, Gruppen: Förderschülerinnen und Förderschüler während es bei Jugendlichen aus Regelschulen nur mit Hauptschulabschluss nehmen seltener eine halb so viele waren (29 % vs. 16 %). Dieser Unter- betriebliche Ausbildung auf und verbringen mehr schied ergab sich sowohl aus Differenzen in der Er- Monate in berufsvorbereitenden Maßnahmen der werbsbeteiligung (34 % Jugendlichen aus Förder- BA als ihre Altersgenossen mit Hauptschulab- schulen vs. 40 % aus Regelschulen) als auch in der schluss von einer Regelschule – was nur teilweise Teilnahme an Bildungsaktivitäten, insbesondere auf die längeren, rehaspezifischen Maßnahmen an der beruflichen Ausbildung: 29 Prozent gegen- zurückzuführen ist. Dennoch weisen die Jugendli- über 36 Prozent besuchten zu diesem Zeitpunkt chen von Förderschulen mit Hauptschulabschluss noch eine berufliche Ausbildung. immer noch weniger Monate in berufsvorbereiten- 8 IAB-Kurzbericht 22|2021
den Maßnahmen und in Reha-Maßnahmen auf als Fazit die Jugendlichen von Förderschulen ohne Haupt- schulabschluss. Beim Vergleich von ehemaligen In den letzten Jahren hat die öffentliche Diskussion Förderschülerinnen und -schülern mit Haupt- um die Inklusion von Schülerinnen und Schülern schulabschluss und Jugendlichen, die eine Regel- mit (Lern-)Behinderungen an Aufmerksamkeit schule ohne Hauptschulabschluss verlassen haben, gewonnen. In Deutschland werden Kinder und Ju- zeigen sich vor allem bei der regulären beruflichen gendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf Ausbildung wiederum ähnliche Verlaufsmuster. nach wie vor überwiegend in gesonderten Förder- schulen unterrichtet. In der kontrovers geführten Diskussion geht es um die Frage, ob Kinder und Ju- gendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Regelschulen oder in separaten Förderschulen besser unterstützt werden können. Der vorliegende A3 Aktivitäten der Abgängerinnen und Abgänger von Förderschulen im Vergleich zu denjenigen aus Regelschulen nach Ende der 9. Klasse bis zum Alter von etwa 20 Jahren (Integrierte Erwerbsbiografien, Jugendliche mit und ohne Hauptschulabschluss) Förderschulen, Jugendliche mit Hauptschulabschluss Regelschulen, Jugendliche mit Hauptschulabschluss 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 Minijob sozialversicherungs- 0 0 1 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 1 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 pflichtig beschäftigt Monate seit September 2011 (nach der 9. Klasse) Monate seit September 2011 (nach der 9. Klasse) reguläre berufliche Ausbildung N = 1.173, davon 174 Förderschulabgängerinnen und -abgänger und 999 Regelschulabgängerinnen und -abgänger WfbM1) Reha-Maßnahme Förderschulen, Jugendliche ohne Hauptschulabschluss Regelschulen, Jugendliche ohne Hauptschulabschluss 100 100 berufsvorbereitende Maßnahme Datenlücke 80 80 (Schule, kein Eintrag) 60 60 40 40 20 20 0 0 1 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 1 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60 Monate seit September 2011 (nach der 9. Klasse) Monate seit September 2011 (nach der 9. Klasse) N = 390, davon 297 Förderschulabgängerinnen und -abgänger und 93 Regelschulabgängerinnen und -abgänger 1) Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM): Behinderte Menschen in anerkannten Werkstätten oder gleichartigen Einrichtungen Quelle: doi: 10.5164/IAB.NEPS-SC4-ADIAB7517.de.en.v1; eigene Berechnungen. © IAB IAB-Kurzbericht 22|2021 9
Bericht trägt mit einer über die allgemeinbildende scheiden. Zum Beispiel könnten sich Eltern von Schule hinausgehenden Betrachtung zur Debatte Kindern mit geringem Förderbedarf eher für eine über die Folgen einer separaten Beschulung bei Regelschule entscheiden, während die Schulwahl und zeigt die Bildungs- und Erwerbsverläufe von für Kinder mit hohem Förderbedarf häufiger auf Jugendlichen im Anschluss an den Besuch einer eine Förderschule fallen könnte. Da in den NEPS- Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“. Daten Schülerinnen und Schüler mit sonderpäd- Im Vergleich zu Schülerinnen und Schülern von agogischem Förderbedarf, die eine Regelschule Regelschulen mit vergleichbarem Schulabschluss- besuchen, nicht identifiziert werden können (Pie- niveau gelingt es ehemaligen Förderschülerinnen zunka et al. 2016), ist ein direkter Vergleich der und -schülern seltener, auf dem Ausbildungs- und Schulform und eine näherungsweise Abschätzung Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Sie sind doppelt so der kausalen Wirkung von Förderschulen auf Bil- häufig weder erwerbstätig noch in Ausbildung dungs- und Erwerbsverläufe für Kinder mit Förder- wie die Gruppe der ehemaligen Regelschülerinnen bedarf mit den vorliegenden Daten nicht möglich. und -schüler und deutlich häufiger und länger auf Die Integration von ehemaligen Förderschü- berufsvorbereitende Maßnahmen angewiesen. lerinnen und -schülern in das Übergangs- und Eine differenzierte Betrachtung nach Schülerin- Ausbildungssystem sowie letztlich in den Arbeits- nen und Schülern mit und ohne Hauptschulab- markt hat nicht zuletzt aufgrund der großen Zahl schluss zeigt, dass Schülerinnen und Schüler mit der betroffenen Jugendlichen sozialpolitische Re- Abschluss unabhängig von der Schulform besser levanz und zudem sozialrechtliche Implikationen. am Arbeitsmarkt abschneiden als Jugendliche, die Diese Jugendlichen stellen in einem Jahrgang fast die Regelschule oder Förderschule ohne Abschluss die Hälfte aller Schulabgängerinnen und -abgän- verlassen. Ehemaligen Förderschülerinnen und ger ohne Schulabschluss und sind besonders stark -schülern mit einem Hauptschulabschluss gelingt gefährdet beim Übergang in den Ausbildungs- und die Integration am Arbeitsmarkt nicht nur besser Arbeitsmarkt. als denjenigen ohne Hauptschulabschluss. Sie Die BA verfügt bereits über ein intensives Berufs- können auch mit Jugendlichen mithalten, die eine beratungsangebot und bietet individuelle Betreu- Regelschule besucht, aber keinen Hauptschulab- ung für diese Jugendlichen. Beratungsfachkräfte schluss erlangt haben. Allerdings schneiden sie sollten adäquate Voraussetzungen für eine passge- deutlich schlechter ab als Jugendliche von Regel- naue Ausgestaltung der Betreuung haben, um Ju- schulen, die einen Hauptschulabschluss erlangt gendliche nach Beendigung ihrer Schulzeit optimal haben. Insofern gleicht ein erfolgreich erworbener begleiten zu können und sie entsprechend ihrer Fä- Hauptschulabschluss das Merkmal „Förderschule“ higkeiten einer Ausbildung und dem Arbeitsmarkt nicht aus. näher zu bringen. Besondere Aufmerksamkeit gilt Diese Ergebnisse geben erste Einblicke in die dabei der enormen Heterogenität sowohl in kogni- Probleme und Handlungsbedarfe bei Schülerin- tiven als auch sozio-emotionalen Fähigkeiten der nen und -schülern, die eine Förderschule mit dem Gruppe der ehemaligen Förderschülerinnen und Schwerpunkt „Lernen” besucht haben. Die Befun- -schüler. Falls kein direkter Übergang in eine regu- de deuten zwar auf ein schlechteres Abschneiden läre Ausbildung möglich ist, sollten berufsvorbe- der ehemaligen Förderschülerinnen und -schüler reitende Maßnahmen umgesetzt werden, die dabei im Vergleich zu ehemaligen Hauptschülerinnen helfen, bei der Strukturierung des Wegs in Rich- und -schüler hin, jedoch erlauben die Analysen tung Arbeitsmarkt zu unterstützen und die Poten- keine direkten Rückschlüsse darauf, ob der Förder- ziale der Jugendlichen mit sonderpädagogischem schulbesuch verantwortlich für dieses schlechtere Förderbedarf auszuschöpfen. Abschneiden ist. Neben einer möglichen Stigmati- Neben den von der BA finanzierten Maßnahmen sierung durch den zumeist fehlenden Hauptschul- gibt es vielfältige Förderangebote und -programme abschluss oder den Besuch einer Förderschule für ehemalige Förderschülerinnen und -schüler können sich Jugendliche von Förderschulen und auf Bundesland- oder Kommunalebene (vgl. Gin- Regelschulen auch in weiteren Merkmalen unter- nold 2008). 10 IAB-Kurzbericht 22|2021
Zudem sollte die intensive individuelle Betreuung Blanck, Jonna Milena (2020): Übergänge nach der Schule als „zweite Chance“? Weinheim: Beltz Juventa. unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln Blossfeld, Hans-Peter; Roßbach, Hans-Günther (Hg.) zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie mög- (2019): Education as a Lifelong Process – The German lichst aufrechterhalten werden. Ansonsten besteht National Educational Panel Study (NEPS). 2. Auflage, Wiesbaden: Springer VS. die Gefahr, dass den Jugendlichen, die eine För- Blossfeld, Hans-Peter; Roßbach, Hans-Günther; von Mau- derschule besucht haben, der Berufseinstieg noch rice, Jutta (Hg.) (2011): Education as a Lifelong Process schwerer fällt als bisher. – The German National Educational Panel Study (NEPS). Zeitschrift für Erziehungswissenschaften Sonderheft 14, Da Abgängerinnen und Abgängern von Förder- Wiesbaden: VS. schulen mit einem Hauptschulabschluss die Ar- Gaupp, Nora; Geier, Boris (2010): Stuttgarter Haupt- und beitsmarktintegration wesentlich besser gelingt Förderschüler/innen auf dem Weg von der Schule in die Berufsausbildung. Bericht zur dritten Folgeerhebung als denjenigen ohne Hauptschulabschluss, kann der Stuttgarter Schulabsolventenstudie. München: Deut- eine bessere Unterstützung an Förderschulen zur sches Jugendinstitut. Erreichung eines Hauptschulabschlusses eben- Gericke, Naomi; Flemming, Simone (2013): Menschen mit Behinderungen im Spiegel der Berufsbildungsstatistik: falls ein Weg für einen erfolgreichen Übergang Grenzen und Möglichkeiten. Bonn: Bundesinstitut für sein. Angesichts der Vielzahl an Jugendlichen mit Berufsbildung. Förderbedarf, die jedes Jahr eine Förderschule Ginnold, Antje (2008): Der Übergang Schule – Beruf von Jugendlichen mit Lernbehinderung. Einstieg – Ausstieg – mehrheitlich ohne Abschluss – verlassen, und – Warteschleife. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. angesichts der weitreichenden Folgen eines nicht Holtmann, Anne Christine; Menze, Laura; Solga, Heike gelingenden Übergangs in das Ausbildungssystem, (2019): Schulabgänger und -abgängerinnen mit maxi- mal Hauptschulabschluss. In: Quenzel, Gudrun; Hur- kommt es künftig darauf an, den Blick noch stärker relmann, Klaus (Hg.): Handbuch Bildungsarmut. Wies- auf diese Gruppe zu richten. So könnte die BA in baden: Springer VS, S. 365–388. Kooperation mit ihren Partnern Maßnahmen wei- Holtmann, Anne Christine; Menze, Laura; Solga, Heike (2017): Persistent Disadvantages or New Opportuni- terentwickeln, um die Integration dieser Jugend- ties? The Role of Agency and Structural Constraints for lichen in den Arbeitsmarkt langfristig zu sichern. Low-Achieving Adolescents’ School-to-Work Transitions. In: Journal of Youth and Adolescence, 46. Jg., Heft 10, S. 2091–2113. Jochmaring, Jan (2019): Übergänge von Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Berufsaus- bildung. In: Zeitschrift für Pädagogik, 65. Jg., Heft 3, Literatur S. 335–354. Aßmann, Christian; Steinhauer, Hans Walter; Würbach, Kultusministerkonferenz [KMK] (2020): Sonderpädagogi- Ariane; Zinn, Sabine; Hammon, Angelina; Kiesl, Hans; sche Förderung in Schulen 2009 bis 2018. Statistische Rohwer, Götz; Rässler, Susanne; Blossfeld, Hans-Peter Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz Doku- (2019): Sampling Designs of the National Educational mentation Nr. 223. Berlin: KMK. Panel Study: Setup and Panel Development. In: Bloss- Kultusministerkonferenz [KMK] (2016): Sonderpädagogi- feld, Hans-Peter; Roßbach, Hans-Günther (Hg.), S. 35–55. sche Förderung in Schulen 2005 bis 2014. Statistische Autorengruppe Bildungsberichtserstattung (2020): Bildung Veröffentlichungen der Kultusministerkonferenz Doku- in Deutschland 2020. Bielefeld: wbv. mentation Nr. 210. Berlin: KMK. Dr. Laura Menze Dr. Malte Sandner Prof. Dr. Silke Anger Prof. Dr. Reinhard Pollak Prof. Dr. Heike Solga ist Leiterin des Forschungs ist Mitarbeiter im Forschungs- ist Leiterin des Forschungs ist Leiter der Abteilung ist Direktorin der Abteilung datenzentrums der Bundes- bereich „Bildung, bereichs „Bildung, „Dauerbeobachtungen der „Ausbildung und Arbeits- anstalt für Arbeitsschutz und Qualifizierung und Erwerbs- Qualifizierung und Erwerbs- Gesellschaft” am GESIS markt” am Wissenschafts Arbeitsmedizin (FDZ-BAuA). verläufe“ im IAB. verläufe“ im IAB und Leibniz-Institut für Sozial zentrum Berlin für Sozial menze.laura@baua.bund.de malte.sandner@iab.de Professorin für wissenschaften und forschung (WZB) und Volkswirtschaftslehre an Professor für Soziologie an Professorin für Soziologie an der Universität Bamberg. der Universität Mannheim. der Freien Universität Berlin. silke.anger@iab.de reinhard.pollak@gesis.org heike.solga@wzb.eu IAB-Kurzbericht 22|2021 11
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