TÜREN - Altes abschließen - für Neues öffnen - Evang.-Luth. Kirchengemeinde Erding
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Gemeindebrief Evang.-Luth. Kirchengemeinde Erding mit Berglern, Bockhorn, Buch am Buchrain, Eitting, Forstern, Fraunberg Moosinning, Neuching, Oberding, Pastetten, Walpertskirchen, Wörth TÜREN September - Dezember 2021 Rosel Eckstein /pixelio.de Altes abschließen – für Neues öffnen
Inhalt und Impressum Inhaltsverzeichnis Liebe Leserin, lieber Leser, Seite wir haben für diese Gemeinde- Besinnung 3 briefausgabe das Thema „Türen“ Vorstellung der neuen Pfarrerin gewählt. Sie können ein Bild für Dorothea Zwölfer 4 Abgeschlossenes sein, aber auch Die Pforten der Schule hinter sich die Eröffnung neuer Wege und Möglichkeiten symbolisieren. Beide und Neues im Blick: Aspekte kommen in den Textbeiträgen Zwei Abschluss-Schülerinnen zu Wort. Für unsere zukünftige schauen nach vorne 5 Pfarrerin Dorothea Zwölfer öffnen sich Türen zu – Fenster auf 7 die Türen unserer Gemeinde. Zwei Konfirmation 17.07.2021 9 Abschluss-Schülerinnen blicken auf Konfirmation 24.07.2021 10 ihre zukünftigen Wege. Unser Blick Gruppen und Kreise 12 geht auch über unseren Tellerrand nach Gottesdienste 14 Brasilien. Eine Grundschulrektorin Aus dem Leben an einer berichtet vom nicht immer einfachen Erdinger Grundschule 16 Wechsel zwischen Öffnen und Kasualien 17 Schließen. Von unserer Freude am Endlich kann man wieder 18 wiedergewonnenen Leben in der Öffentlichkeit können Sie etwas Reiß ab, wo Schloss und Riegel für! 19 lesen und von der Wiedereröffnung Sehseite 21 unseres sanierten Gemeindehauses Weltladen in neuen Räumen: Fairer in Klettham in neuem Glanz. Handel für mehr Gerechtigkeit 22 Kindergeschichte 24 Einen guten Start in den Herbst Impressionen vom wünscht Ihnen Dekanatsgottesdienst 26 Ihr Gemeindebriefteam Wichtiges in Kürze 27 Dem Gemeindebrief liegt ein Flyer für die IBAN: DE96700519950000028480 Herbstsammlung der Diakonie bei. Bitte BIC: BYLADEM1ERD verwenden Sie für Ihre Überweisung den Sparkasse Erding - Dorfen im Flyer enthaltenen Überweisungsträger. Der Gemeindebrief berichtet über aktuelle Themen, Veranstaltungen und Impressum Termine in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Erding. Auflage: 5.500 Druck: Druckerei Dersch, Hörlkofen Satz & Layout: Andreas Jäckel Redaktionsschluss: 24. Oktober 2021 Titelbild: Rosel Eckstein /pixelio.de V.i.S.d.P.: Das Gemeindebrief-Team: Marion Eigenschenk, Herdana v. Fraunberg, Roland Fritsch, Angelika Mühlbichler Seite 2
Besinnung Wahrscheinlich leider doch so man- „Herr, es ist Zeit. Der Sommer war ches. Und viele echte Türen blieben sehr groß. uns in der ersten Jahreshälfte oft noch Leg deinen Schatten auf die Son- verschlossen. Etliches konnte gar nenuhren, nicht stattfinden oder etwas anders und auf den Fluren lass die Winde los. bzw. im kleineren Kreis als gewünscht, z.B. unsere Konfirmationen im Juli. Befiehl den letzten Früchten, voll zu Manches wurde noch einmal verscho- sein; ben. gib ihnen noch zwei südlichere Tage, Einige „Türen“ haben sich aber auch dränge sie zur Vollendung hin, und neu aufgetan: Neue Formen, um mit jage anderen in Kontakt zu sein, neue Hob- die letzte Süße in den schweren Wein. bys und Beschäftigungen, Erkenntnis- se darüber, wer oder was einem wirk- Wer jetzt kein Haus hat, baut sich kei- lich wichtig ist. nes mehr. Und oft war vieles dann - auch wenn Wer jetzt allein ist, wird es lange blei- es kurz vorher nicht danach ausgese- ben, hen hat - doch wieder möglich, wie wird wachen, lesen, lange Briefe gemeinsame Treffen oder Feiern. schreiben Was der Herbst dieses Jahr bringt, ob und wird in den Alleen hin und her mehr offene oder wieder geschlosse- unruhig wandern, wenn die Blätter ne Türen, werden wir sehen müssen. treiben.“ Das Erntedankfest am 3. Oktober ist wieder einmal eine gute Gelegenheit, Die meisten von uns kennen es und in unseren Gottesdiensten Gott zu lo- mussten es vielleicht auch auswendig ben für seine wunderbare Schöpfung lernen. Das Gedicht „Herbsttag“ von und besondere Herbsttage. Rainer Maria Rilke. Mir gefällt schon Aber auch, um dankbar zu sein, für die immer besonders die zweite Strophe Fülle an Erntegaben und die täglichen mit der Bitte an Gott für den ein oder Geschenke und offenen Türen, die uns anderen warmen Herbsttag für die das Leben und die uns Gott bereitet. Früchte, aber auch für uns, um noch- mal Sonne zu tanken. Ja er steht vor der Tür: der Herbst. Mit seinen länger werdenden Tagen, dem windigen Wetter und den bunten Blät- tern. Das Leben verlagert sich wieder mehr nach drinnen. In den Herbstmonaten blicken viele Ihre Vikarin Menschen zurück auf das, was in die- Katrin Wilhelm sem Jahr schon gelaufen ist. Was gut und was weniger positiv war. Seite 3
Neu in Erding: Pfarrerin Dorothea Zwölfer Liebe Gemeinde, Biografie) näher interessiert, dem sei Seit dem 22. das Buch von Kathrin Werner „Liebes- Juni ist es klar: glück“ empfohlen. Darin haben wir viel Zum 1. Novem- erzählt (S. 152ff). Auch auf unserer In- ber 2021 komme ternetseite www.w5z.de und im Blog ich zu Ihnen als www.wo4y.de findet man mehr zu uns Pfarrerin auf die und dem Thema. 3. Pfarrstelle Er- Während des Studiums in München ding Erlöserkir- ist mir vor allem das Neue Testament, che. Am 14. No- die systematische Theologie und die vember wird der praktische Theologie wichtig gewor- Einführungsgot- den. Ich liebe die Musik und inter- tesdienst sein. essiere mich sehr für die Erwachse- Zu meiner Person: In Fürstenfeld- nenbildung. Einige Zeit hatte ich eine bruck kam ich zur Welt, in Freising Beauftragung für Sekten- und Weltan- habe ich am Camerloher-Gymnasium schauungsfragen, ebenso für Gemein- Abitur gemacht. Seit 35 Jahren bin deaufbau (Glaubenskurse, Hauskreis- ich mit meiner Frau Claudia Zwölfer arbeit, neue Gottesdienstformen). Ich verheiratet. Damals hatte ich einen freue mich schon darauf, mit den Kol- männlichen Vornamen und Personen- legen, dem Kirchenvorstand und den stand und kannte den Begriff „Trans- Ehrenamtlichen zusammenzuarbeiten sexualität“ nicht. Nach langen inneren und im Laufe der Zeit viele von Ihnen Findungsprozessen wurde mir 2011 auch persönlich kennenzulernen. Es endgültig klar, was mit mir los ist: Ich gibt sicher auch die eine oder andere habe ein weiblich geprägtes neuronal Veranstaltung, in der das ausführlicher verankertes Wissen von meinem Ge- möglich ist. schlecht, das nicht zu meinem männ- Ich grüße Sie mit einer meiner Lieb- lichen Körper passt – ich brauche lingsbibelstellen: „Zur Freiheit hat eine Geschlechtsangleichung. Nach- euch Christus befreit!“ (Gal 5,1). dem ich mich meiner Frau gegenüber „offenbart“ hatte, entschied sie sich Ihre Dorothea Zwölfer nach einigen Monaten zu meiner gro- ßen Freude, weiter mit mir verheiratet zu bleiben. Das ist seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Die Amtseinführung von Pfarrerin Transsexuellenrecht seit 2008 auch Zwölfer findet am Sonntag, dem 14. rechtlich möglich (also schon einige November 2021, um 15.00 Uhr in der Zeit vor dem Gesetz über die „Ehe für Erlöserkirche statt. alle“). Ich will das Thema hier nicht weiter vertiefen. Wer sich dafür (und unsere Seite 4
„Türen“ Vor Jahren zier- hervor und wir brauchen Mut, uns der te das Bild eines Herausforderung zu stellen und die Türe mächtigen Ba- zu öffnen, um sie zu durchschreiten. rockportals eine Jeden Tag brauchen wir ein wenig Mut, Einladung unse- unseren Weg zu gehen. rer Schule. Das Am Ende der Schulzeit sind wir ge- Original befindet spannt auf Neues, auf das Leben, das sich am Ende ei- uns erwartet – unsicher, hoffnungsfroh, nes Ganges, der mutig, stark! den sogenannten Doch es gibt auch Zeiten im Leben, da Klosterbau mit uns das Unerwartete, das sich hinter dem Südbau der einer solchen Tür verbirgt, bedroht und Mädchenrealschu- zu zerstören vermag – die Corona-Pan- le Heilig Blut ver- demie, schreckliche Hochwasserfluten, bindet. Es steht offen und man läuft der Tod. tagtäglich gleichsam achtlos hindurch, Türen werden geöffnet und geschlos- ohne es je wahrzunehmen. Dieses sen, manchmal fallen sie bedrohlich Portal hat in der heutigen Zeit seinen unmittelbar hinter uns ins Schloss. Wir Zweck als Eingangstor aber auch als Menschen sind dabei aktiv tätig oder Zeichen von Macht und als Abgrenzung sehen uns als passiv Erleidende. verloren, nutzlos ist es zu Dekoration Als Christen haben wir die Hoffnung, und Erinnerung an vergangenen Glanz dass wir bei all diesem Tun, Türen geworden. öffnend und schließend, aufreißend Eindrucksvoll zeigt sich mir, dass Tü- und zuwerfend, stark und tätig oder ren, Pforten, Portale für uns Menschen schwach und leidend, von Gott beglei- insbesondere dann von Bedeutung zu tet werden. sein scheinen, wenn sie geschlossen sind und für uns eine Hürde bedeuten, Im Folgenden haben sich zwei unserer die überwunden, in diesem Falle durch- Abschluss-Schülerinnen Gedanken ge- schritten, werden muss, um einen Weg macht, welche Türen sich für sie auftun fortzusetzen. werden, wenn sie die Pforte ihrer Schu- Leichtfüßig passieren wir sie, wenn uns le hinter sich lassen. Vertrautes hinter einer Türe erwartet, Ursula Zettl-Bauer das eigene Heim, das Büro oder das Realschullehrerin im Kirchendienst Klassenzimmer. m.F. an der Mädchenrealschule Heilig Unbekanntes bedeutet Unsicherheit, Blut, ED ruft Zögern, Bedenken, vielleicht Angst Seite 5
Mein Name ist schlussfahrt abgesagt, eine Zeit lang kein Jasmin Skalsky Treffen mit Freunden, keine Feiern, keine und ich bin 16 Konzerte … aber immer weiter lernen, Jahre alt. fleißig sein und bloß die Prüfung nicht aus den Augen verlieren. Viele Jahre ha- ben wir uns alle Nun sind die letzten Tage in der Schule auf den Schulab- und ich habe ein weinendes und ein la- schluss vorberei- chendes Auge. Rückblickend wurde uns tet. gerade in der letzten Schulzeit sehr vieles Ve r s c h i e d e n e genommen, aber in die Zukunft blickend, Ideen gingen uns gehen doch noch einige Türen auf. Wir durch den Kopf, wir haben uns auf z.B. können wieder etwas feiern und auch Praktika, Auslandsaufenthalt oder auch wieder Freunde treffen. Urlaube, mit den auf die Abschlussfahrt gefreut. Abwechs- ein oder anderen Einschränkungen, erle- lung zum Schulalltag, etwas erleben und ben und natürlich auch eine Ausbildung neben der Arbeit auch Spaß miteinander beginnen. Obwohl der Weg seit Anfang haben. 2020 lang, dunkel und etwas einsam war, fängt ab September 2021 ein ebenfalls Doch dann kam die Pandemie. Jeden langer, aber neuer und heller Weg mit sehr Tag neue Informationen, Kontaktverbot vielen Veränderungen, Erneuerungen und oder auch Schließung der Schulen. Für ganz viel Hoffnung an. Ich freue mich, auf mich hat es sich angefühlt, wie ein langer die neue Herausforderung und bin sehr endlos dunkler Gang und jeden Schritt, gespannt, ob meine Entscheidungen in den ich mit viel Fleiß vorwärts gemacht die richtige Richtung gehen. Und vor al- habe, kamen mehr Verbote und die Türen lem bin ich gespannt, was die Zukunft für haben sich verschlossen. Praktika abge- mich bereithält und was ich aus meinen sagt, Auslandsaufenthalt abgesagt, Ab- Möglichkeiten machen werde. Wohin geht mein Weg? Wer begleitet mich? Welche Türen schließen sich? Welche neuen Türen öffnen sich? Erfolg und Vorwärtskommen im Le- ben hat auch viel mit dem Beschreiten neuer Wege, neuer Räume zu tun. In diesem Zusammenhang gefällt mir die Analogie zu Türen. „Auf hunderte, ja tausende Türen kön- nen wir im Leben treffen. Wir können sie ignorieren oder sie öffnen, um zu schauen, was dahintersteckt.“ Manche dieser Türen sind sichtbar, Seite 6
manche werden erst unter bestimm- und macht das, was er schon kann, ten Voraussetzungen und Umständen und bleibt das, was er schon ist.“ sichtbar. Um eine öffnen zu können, Das mag für den ein oder anderen müssen wir sie erst einmal sehen – durchaus passen. logisch! Je mehr wir unseren Horizont „Wer sich aber weiterentwickeln und erweitern, desto mehr Türen werden etwas erreichen will, der muss neue sichtbar. Türen öffnen.“ Denn jeder Raum hinter einer Tür birgt Unseren Horizont erweitern, können eine Erfahrung. Diese kann sich als wir beispielsweise, indem wir wertvoller Schatz erweisen und sogar • ein Buch lesen und daraus neue weitere Türen öffnen. Aber es kann Erkenntnisse gewinnen, auch etwas dahinter sein, das uns • uns mit anderen austauschen, nicht wirklich weiterbringt. Wir wissen neue Menschen kennenlernen, es einfach nicht vorher, ohne die Tür Kontakte knüpfen, zu öffnen! • uns Wissen aneignen, uns weiter- Jedem Öffnen einer neuen Tür geht bilden. eine Entscheidung voraus. Wir müs- sen uns also erst hierfür entscheiden. Um wieder auf das eingangs erwähnte Und genau hier liegt der Knackpunkt. Zitat zurückzukommen: Lilli Weber, Abschlussschülerin „Wer jeden Tag durch die gleiche Tür geht, wird nichts Neues kennenlernen Türen zu! Im März 2020 war unser Terminkalen- So wollte ich in meinem Artikel fortfah- der für die nächsten Monate ziemlich ren – da kam über WhatsApp ein Text voll. Und dann kam Corona: Abge- aus Brasilien, den ich für viel wichtiger sagt. Einfach Tür zu, Stille. Bei mir wa- halte, als alles, was ich schreiben woll- ren da zuerst Erstaunen und dann, ja, te. Denn dieses Land leidet noch im- dann Erleichterung. Ich merkte, dass mer unter der Geißel der Pandemie an ich wie in einem Hamsterrad gelebt einem prekären Gesundheitssystem hatte, und da hatte nun ein unsicht- und unter einer verantwortungslosen bares, lebensgefährliches Etwas den Regierung. Stecker gezogen. Es hatte unseren So füge ich nun diesen Text an mit dem Alltag von heute auf morgen völlig ver- neuen Titel: Türen zu – Fenster auf! Er ändert. Und ich war sogar erst einmal beginnt mit einem Satz von Konfuzius, erleichtert, befreit, hatte plötzlich viel den Menschen zitiert haben, die eine unverplante Zeit. In der neu geschenk- schwerste Covid19 - Erkrankung in- ten Stille nahmen wir die Welt um uns klusive Intubation überlebt haben: neu wahr. Seite 7
„Jeder Mensch hat zwei Leben. Das derung, sei es, welche es auch sei? zweite beginnt, wenn er erkennt, dass Bedenke das alles, wenn Du über das er nur eines hat“. Leben klagen willst, vor allem, weil In einem der großen Rundfunksender du, im Gegensatz zu vielen, am Leben folgen diese Gedanken: „Ist es tat- bist.“ sächlich so, dass wir durch Tragödi- Soweit der Text aus Brasilien. Monate- en gehen müssen um Dinge anzuer- lang waren viele Türen zu, aber es wur- kennen und zu achten, über die seit den auch viele Fenster geöffnet. Fens- Jahrtausenden nachgedacht wird? All ter, an die vorher kaum einer dachte. jene, die das Leben nicht wertschät- Viele Menschen entwickelten eine zen, frage ich: gibt es Süßeres und beglückende Kreativität: Kunst, Mu- Einzigartigeres als die Umarmung ei- sik, Konzerte in Hinterhöfen oder vor nes Kindes, den Kuss einer Mutter? Altenheimen, Hilfsangebote, wo man Gibt es Erhebenderes als die üppige sich vorher kaum beachtet hatte. Ja, Natur, wie sie sich in jedem Augen- „Zeichen und Wunder sind gesche- blick verändert und uns ständig betört hen“— Dennoch: Monatelang waren durch ihre Schönheit und Vollkom- viele Türen zu, und was zuerst als Be- menheit? Die Füße ins Wasser hängen freiung erlebt werden konnte, wurde lassen, auf einer Parkbank sitzen, um im Laufe der Zeit zur Einengung des der Symphonie der Vögel zuzuhören Alltags. Was zunächst als spannen- und dem Tanz der Baumwipfel zuzu- de Herausforderung erschien, wurde sehen. Oder wieder das besondere schlichtweg lästig. Und der fehlende Gericht zu genießen, das die Mutter Zeitdruck führte zu Antriebslosigkeit. zubereitet? Den Himmel anschau- Die vielen Menschen, die unter Krank- en und diese Unendlichkeit an Ster- heit, Verlust eines geliebten Menschen nen – dort alle zusammen, ohne sich und all den Einschränkungen leiden zu bedrängen und ohne dass einer mussten, rückten immer deutlicher in versucht, des anderen Licht auszu- den Blickpunkt. So ist es gut, dass löschen. Gibt es größeren Segen, als jetzt viele Türen wieder aufgehen. Aber täglich aufzuwachen, Arbeit zu haben, ich frage mich doch: Wollen wir wirk- Nützliches zu tun und auch etwas, das lich in genau das Leben zurückkehren, Freude macht? Gibt es Besseres, als das uns monatelang verschlossen mit einem Freund sprechen, Probleme war? Oder wollen wir das Viele, das lösen und über Alltägliches lachen zu sich in diesen Monaten als wertvoll können? Und welch Glück, ein Kind und hilfreich erwiesen hat, möglichst zum ersten Mal im Arm zu halten und mitnehmen in einen neuen Alltag? in ihm eigene und göttliche Züge zu- Herdana von Fraunberg gleich zu erkennen? Gibt es einen vollkommeneren Augenblick, als den nach dem Bestehen einer Herausfor- Seite 8
Konfirmation am 17. Juli 2021 in St. Vinzenz Es sind nicht alle Konfirmand*innen auf den Bildern Gruppe 1: Konfirmand*innen in alphabetischer Reihenfolge Jonas Anders, Julian Anders, Niklas Anders, David Bauer, Vanessa Gauß, Stella Hackl, Lina Hollwede, Vincent Ismair, Marlene Keller, Diana Nemeyer, Felix Pawliska, Franz Seidl, Marisa Stanglmaier, Marc Zaharia Gruppe 2: Konfirmand*innen in lphabetischer Reihenfolge Anna Bott-Flügel, Michelle Clifford, Lea Fleischmann, Yona Hernandez-Rodriguez, Niclas Kehrer, Annika Ozimek, Viola Roßberg, Claudius Ruff, Angelina Schalk, Annabella Schuller, Christoph von Bomhard. Seite 9
Konfirmation am 24. Juli 2021 in St. Vinzenz Gruppe 1: Konfirmand*innen in alphabetischer Reihenfolge Luca Dumitrache, Hannes Haselhuhn, Martin Haustein, Janina Meier, Maximilian Schröder, Manuel Skornia, Julia Stübinger, Jonas Wörmann, Florian Ziegler Gruppe 2: Konfirmand*innen in alphabetischer Reihenfolge Lia Adiprasito, Mia Bandemer, Katharina Briesemann, Indira Busch, Teresa Dub, Julian Foltin, Thomas Kanzler, Bastian Stumpfegger, Ben Wagner, Nick Wahle, Aurora Weinschenk Seite 10
Konfirmation am 24. Juli 2021 in St. Vinzenz Es sind nicht alle Konfirmand*innen auf den Bildern Gruppe 3: Konfirmand*innen in alphabetischer Reihenfolge Mike Buttgereit, Leonie Felsner, Joline Göllert, Stella Kirschbaum, Isabel Kühn, Amelie Leinweber, Sarah Pannek, Lavinia Rotter, Amelie Speckner, Jolina Teichen Gruppe 4: Konfirmand*innen in alphabetischer Reihenfolge Andreas Erbeck, Jakob Gröbe, Svenja Kittlitz, Lukas Kramer, Jan Michalke, Alexandra Reum, Elias Schaaf Seite 11
Gruppen, Kreise, Treffpunkte, Termine Noch ist offen, wann sich die Gruppen und Kreise wieder treffen können. Entnehmen Sie bitte Genaueres der Tagespresse, den Abkündigungen, unserer Homepage (www.ev-kirche-erding.de) oder setzen Sie sich mit den Ansprech- partner*innen in Verbindung. Musikalisches Spielenachmittag für Senioren am 2. Mittwoch im Monat, 14.30 Uhr Bläserkreis Gemeindezentrum Dr.-Henkel-Str. Mi, 20.00 Uhr, Tel. 08122 999 80 90 im Gemeindezentrum Altenerding, Leitung: Michael Datz Kinder und Jugend Tel.: 08122 90 33 16 Babygruppe Dr.-Henkel-Str. für Mütter und Väter mit Babies ab 4 Mo- Chöre naten, jeden Donnerstag 10 Uhr Kinderchor Do, 17.00 Uhr Neue Gruppe, die sich über immer über Jugendchor Do, 18.00 Uhr Zuwachs freut! Kantorei: Do, 19.45 Uhr Ansprechpartner: Vanessa Rolfes, im Gemeindezentrum Altenerding Tel. 0160 97024184 Leitung: Regina Doll- Veihelmann Tel: 08122 82 73 Weitere Treffpunkte Glaube miteinander teilen Ökumenischer Gesprächskreis Erding Hauskreise (ÖGE) Do, 14tägig, 20.00 Uhr bei Familie Fischer Termine unter Vorbehalt: 13.11. Besuch Tel.: 08122 47 79 30 des Grabkreuzmuseums in Ebersberg Di, 1 x monatlich 20.00 Uhr zusammen mit dem Historischen Verein; Informationen bei Johanna Ruge Abfahrt ab 13 Uhr / Schwimmbad Erding Tel.: 08122 64 41 01.12. 19 Uhr Gemeinderaum Erlöserkir- Gebetskreis che; Vortrag: „Wichern und der Advents- Di, 9.00 Uhr. kranz“, mit Andreas Hüner Ansprechpartnerin: Johanna Ruge Weitere Informationen bei: Tel.: 08122 64 41 Karin Kreutzarek, Tel.: 0151-52571401 Senioren E-mail: Ökumene.erding@gmail.com Seniorennachmittag Klettham, Friedrichstr. Handarbeitskreis entfällt während der Umbauarbeiten am jeden vierten Mittwoch im Monat, Gemeindehaus. 14.00 Uhr, Sie sind eingeladen, die Treffen in der Dr.- Gemeindezentrum Dr.-Henkel-Str. 10 Henkel-Str. zu besuchen. Ansprechpartnerin: Helga Müller Ansprechpartnerin: Tel.: 08122 72 25 Susanne Rypalla, Tel. 08122 1 08 37 Mobile Für alle, die Interesse haben an Kultur, Seniorennachmittag Dr.- Henkel-Str. Musik, Religion und Geografie Ansprechpartnerin: Gisela Jäckel Termine u. Vorb.: 07.10.; 04.11.; 02.12. Termine unter Vorbehalt: 15.09.; 20.10.; Gemeindezentrum, Dr.-Henkel-Str. 10 17.11. ab 14.30 Uhr, Tel. 08122 847 46 85 Ansprechpartnerin: Gisela Jäckel Tel.: 08122 847 46 85 Seite 12
Gruppen, Kreise, Treffpunkte, Termine Noch ist offen, wann sich die Gruppen und Kreise wieder treffen können. Entnehmen Sie bitte Genaueres der Tagespresse, den Abkündigungen, unserer Homepage (www.ev-kirche-erding.de) oder setzen Sie sich mit den Ansprech- partner*innen in Verbindung. Partnerschaftskreis Trauercafé Wir kümmern uns um die Gemeindepart- jeden dritten Samstag im Monat nerschaft mit Bonyhád (Ungarn) im Hospizzentrum von 15.00 – 16.30 Uhr Ansprechpartner: Rüdiger Wendt Anonyme Alkoholiker / Alanon Gruppe Tel.: 08122 8 61 28 Mi, 19.30 Uhr, Dr.-Henkel-Str. 10 Mahlzeit, Gemeinde! Blaues Kreuz Wir kochen Rezepte aus der Heimat und Di, 19.30 Uhr, Lieblingsrezepte. ab 18.00 Uhr im Ge- Gemeindezentrum Altenerding meindezentrum Altenerding. Nur mit An- meldung im Pfarrbüro, Pfadfinder Tel. 0 81 22/ 999 80 90 VCP- Stamm Thor Heyerdahl Erding Wölflinge (Alter ca. 6 - 10 Jahre) Meditativer Tanz Termine: jeden Samstag, 10.00 Uhr Für alle, die Freude an Bewegung und Mu- Jungpfadfinder/innen und Pfadfinder/in- sik haben; Vorkenntnisse nicht erforderlich nen ( Alter ab ca. 10 Jahre) Termine unter Vorbehalt: 20.09.; 11.10.; 14-tägig am Samstag, 14.00 Uhr 08.11. von 19.00 - 20.30 Uhr Termine unter Vorbehalt: 18.09.; 09.10.; im Gemeindezentrum Altenerding 23.10.; 13.11.; 27.11. im evang. Gemein- Ansprechpartnerin: Barbara Schock, dezentrum Altenerding Tel.: 08122 133 82 Ansprechpartner: Familie Moltke, Tel.: 08123 99 06 95 9-Uhr-Club Genaueres: www.vcp-erding.de Literatur, Kultur und mehr mit anderen Frauen gemeinsam entdecken VCP- Stamm Nemeta Hörlkofen im Gemeindezentrum Altenerding, Biber (Alter von ca. 4- 7 Jahre) Wendelsteinstr. 12-14 Wichtel/Wölflinge (Alter ca. 7- 10 Jahre) Geplant am 14.09.; 12.10.; 09.11.; 14.12. Jeden Samstag, 10.00 Uhr Treffpunkt um 9:00 Uhr kath. Pfarrhaus Wörth Ansprechpartnerin: Gisela Gerigk Jungpfadfinder/innen (ca. 11- 13 Jahre) Tel.: 08122 90 15 02 Pfadfinder/innen (ab ca. 13- 15 Jahre) Alle 2 Wochen, Treffpunkt wie oben Sonstige Gruppen Ranger/Rover (ab ca. 16-21 Jahre) Hospizverein Treffpunkt nach Absprache geöffnet: Mo./Di. 17.00-19.00 Uhr Genaueres: www.nemeta-hoerlkofen.de; Do./Fr. 9.00 –11.00 Uhr, E-mail: christopher.claar@gmx.net neu: Münchenerstraße 94, Erding Tel.: 0160 36 93 795 Infosprechstunde zur Patientenverfügung dreimal im Monat mit Frau Heymach, Frau Unangst und Frau Kober: Um Terminvereinbarung wird gebeten Tel.: 08122 90 16 83, Fax 08122 89 28 52; Homepage: www.hospizverein-erding.de Seite 13
Gottesdienste Abendmahl Besondere Kirchenmusik Kirchenkaffee
Die jeweiligen Initialen stehen für den Taufdienst an den Wochenenden: = Pfr. Keller; = Pfr. von Aschen; = Pfrin. Zwölfer; = Pfr. Fritsch, : Vikarin Wilhelm
Aus dem Leben an einer Erdinger Grundschule Unser Schulmotto am Ludwig-Sim- kommt ein Stück weit Normalität in met-Anger lautet unser Haus zurück: Über erste Aus- flüge freuen sich Lehrer und Schüler gleichermaßen. Die Schule bedeutet eben mehr als Lernen, ist ein Ort des sozialen Miteinanders. Gerade der erste Begriff der Gemein- Doch ne- samkeit wurde im letzten Jahr auf- ben die- grund der Coronapandemie an vielen ser großen Stellen begrenzt: Schon für unsere Sehnsucht Schulanfänger öffneten sich die Türen nach Nor- in zeitversetzten Gruppen, gemeinsa- malität ist me Pausen wichen einer hygieneplan- eine gewis- gemäßen Aufteilung in Jahrgangsstu- se Zurück- fen. Auch der Religionsunterricht war haltung zu betroffen: Wurden die Kinder zunächst spüren: noch gemeinsam in einem Raum un- Was pas- terrichtet, durften mit steigender Inzi- siert, wenn denz keine Gruppen mehr gemischt die Inzi- werden. Dann kam die lange Phase denz nach oben geht, wenn uns die des Distanzunterrichts: Nun saß je- Deltavariante voll trifft? Wird dann des Kind alleine zuhause vor einem wieder alles geschlossen oder dürfen Computer. Vor Ort wurde es still. Die die Kinder weiterhin zu uns kommen? Türen unserer Schule waren außer für Das weiß im Moment noch niemand. die Verwaltung und die Notbetreuung Doch eines hat sich im vergangenen geschlossen. Jahr auch gezeigt: Wir sind stärker als Die Kooperation war ebenfalls stark viele sich zunächst zutrauten. Eltern eingeschränkt: Vorführungen von halfen sich gegenseitig. Über digita- Sportvereinen, Buchlesungen, Besu- le Medien haben wir alle, Große wie che mit dem Kindergarten und vieles Kleine, viel gelernt. Hier tun sich mit mehr - all dies fand nicht statt. In der virtuellen Treffen neue Möglichkeiten Hochphase durfte nicht einmal mehr auf. Nein, es ersetzt nicht den persön- unsere Kooperationslehrerin vom För- lichen Kontakt, aber es hat durchaus derzentrum unser wichtiges Ziel, die auch praktische Vorteile. Und wir sind Förderung unserer Kinder, umsetzen. eben doch gemeinsam unterwegs – Half hier tatsächlich nur der dritte Teil wenn auch über Umwege. Deshalb unseres Mottos: „Stark sein“? ist unser Schulmotto gerade in diesen Umso größer war die Freude, als die besonderen Zeiten wichtig: Gemein- Türen ab April zunächst für die 4. Klas- sam kooperativ stark sein! sen, etwas später auch für alle ande- ren wieder aufgingen. Zunehmend Marion Gröbe, Rektorin Seite 16
Endlich kann man wieder UNVERGLEICHLICH Mit dem Kino ist es nicht anders. Na- türlich kann ich auch zu Hause Filme schauen. Wir haben einen großen Fernseher, es gibt Netflix und Blu-ray. Man kann es sich auf der Wohnzim- mercouch gemütlich machen. Auch gut, aber nicht das selbe. In eines unserer Erdinger Cafés gehen, KINO ist besser. Es riecht anders, das ein Hochgenuss. Natürlich bekom- Flair ist anders. Man kauft das Ticket, me ich meinen Cappuccino auch zu sucht sich seinen Platz und kuschelt Hause. Kaffeevollautomat anschalten, sich in seinen Kinosessel. Das Licht Menü wählen, Tasse darunter stellen, geht aus, wohlige Dunkelheit umgibt Knopf drücken, fertig. einen und dann erwacht die riesen Aber Ich muss auf diesen Knopf drü- Leinwand zum Leben. Ich bin immer cken und anschließend die Tasse spü- gespannt auf die Trailer, was kommt len, die Maschine saubermachen und als nächstes im Kino? Ist es sehens- den Kuchen dazu selber backen. Es wert oder ist es gar nicht mein Ge- sitzen auch immer dieselben Men- schmack. Dann beginnt der Film, auf schen mit am Tisch. Ich liebe diese den ich mich gefreut habe, und ich bin Menschen, aber mal was anderes se- einfach nur noch selig. hen als die eigene Küche, wäre schon Kein noch so gemütlicher toll. Fernsehabend kann das toppen Jetzt setze ich mich in besagtes Café, eine nette Kellnerin kommt, ich gebe NIEMALS. meine Bestellung auf und bekomme alles an meinen Tisch serviert, direkt Schön, dass es das alles wieder gibt. vor meine Nase - nur trinken und es- Abstandsregeln und Maske, nehme sen muss ich noch selber. Ich sitze mit ich alles in Kauf, muss sein. Trotzdem Blick auf den Kleinen Platz. Menschen einfach SUPER laufen vorüber, reden miteinander, la- Sarah Mühlbichler chen. Kinder quengeln ihre Eltern in den Wahnsinn. Man kann hier sitzen und Leute beobachten. Seite 18
Reiß ab, wo Schloss und Riegel für! sen Bildern des kommenden Gottes, der Türen und Tore öffnet. „Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für.“ (EG 7,1) Und auch der Mensch antwortet auf dieses Kommen Gottes, indem er sich öffnet: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit....“ Tore und Türen gehen auf bei Gottes Kommen in die Welt Pforten, Türen und Tore - sie durchzie- hen als symbolische Bilder die Heili- Diese Bewegung Gottes, die ver- ge Schrift des Alten und Neuen Tes- schlossene Zugänge öffnet, findet taments. Da werden Tore und Türen ihren Höhepunkt in seiner Geburt in verschlossen. Dem ersten Menschen- dieser Welt. Jesus Christus ist der Zu- paar werden Grenzen aufgezeigt, als gang zum Gottesreich mitten in dieser sich die Pforten des Paradieses für Welt. „Ich bin die Tür; wenn jemand sie schließen. Doch zugeschlossene durch mich hineingeht, wird er selig Türen können auch Schutz bedeuten. werden“, sagt er im Johannesevange- Gott schließt die Arche ab, bevor er lium (Joh. 10, 9). Wo Christus ist, da die Fenster des Himmels öffnet, um ist freier Zugang für uns zu Gott. Da alles Leben in der Sintflut zu vernich- zerreißen Vorhänge im Tempel, Gräber ten. Hinter den verschlossenen, mit tun sich auf, Gefängnistüren werden dem Blut des Lammes bezeichneten für seine Jünger geöffnet. Selbst die Türen harren die Kinder lsraels aus, Pforten der Unterwelt und der Hölle bis der Würgeengel Gottes vorüber müssen sich auftun, wenn er kommt ist, der alle Erstgeborenen in Ägypten und hinabsteigt in das Reich des To- tötet. Dann öffnen sich die Türen und des. Christus reißt die hermetisch das Volk Gottes zieht mit Mose in die verschlossenen Räume dieser Welt Freiheit. Hinter verschlossenen Türen auf, in denen wir uns unentrinnbar versammeln sich die Jünger nach dem eingeschlossen haben mit den Zwän- Tod Jesu aus Furcht und Trauer. Doch gen und Notwendigkeiten unseres Le- davon lässt sich der Auferstandene bens, und flutet sie mit dem Licht des nicht aufhalten. Er kommt dennoch zu kommenden Gottesreiches. „Das ewig ihnen. Licht geht da herein, gibt der Welt ein‘ Das Öffnen von Toren und Türen ist neuen Schein“, dichtet Martin Luther das Bild für Gott, der seinem Volk dazu (EG 23, 4). Wenn Christus, der und seinen Menschen entgegen- die Tür des Grabes geöffnet hat, auch kommt, der ihnen neue Wege auftut. vor den dunklen Pforten unserer See- Die Adventszeit ist geprägt von die- len nicht Halt macht, dann öffnet sich Seite 19
für uns das Tor zum Paradies wieder, Die Menschen, die durch die Pforten wie es das alte Weihnachtslied sagt: des Gotteshauses gehen, zu ihm kom- „Heut schleust er wieder auf die Tür men und sich von ihm immer wieder zum schönen Paradeis.“ (EG 27, 6) in den offenen Himmel führen lassen, können auch die Türen ihrer Häuser Christus will zu uns kommen durch die öffnen und hinausgehen ins Leben mit Tür unserer Herzen offenen Augen und offenen Herzen. Wer sich von Christus die Herzenstür Der Zugang zu Gott ist für immer auf- öffnen lässt, der findet auch den Weg getan für den, der sich an Christus zu den Menschen, die ihn brauchen. hält. In der Gemeinschaft derer, die zu Und so geht es auch um die Türen und ihm gehören, ist das Tor zum Himmel Tore, die wir füreinander öffnen. Wen geöffnet. Doch Christus will nicht nur Christus durch das offene Tor des Pa- das Tor des Paradieses für uns öffnen, radieses blicken lässt, der kann nicht er will auch den Zugang zu unseren seine eigenen Türen und Grenzen für Herzen. Nur wenn das Tor unserer andere ängstlich und feindlich ver- Seele von ihm geöffnet wird, können schließen. Christus klopft bei uns an. wir etwas von der Schönheit unserer Er steht an den Grenzen unseres Lan- Zukunft erkennen, die hinter der Pfor- des und bittet uns um Einlass, weil er te des Todes zu erahnen ist. Das kann aus der Hölle von Verfolgung, Krieg, nur geschehen, wenn wir ihn einlas- Hunger und Tod kommt. Vielleicht sen. Dafür müssen wir immer wieder sollten wir uns als Christusnachfol- durch die Pforten seines geöffneten ger*innen einfach die uralte Gastregel Hauses gehen und zu ihm sprechen: der Benediktiner zu eigen machen: „Komm, o mein Heiland Jesu Christ; „Den anderen aufnehmen wie Chris- meins‘ Herzens Tür dir offen ist.“ tus.“ Wir öffnen unsere Grenzen und (EG 1, 1+5) nehmen den als Flüchtling an, der für Und er wartet schon und hat schon uns das Tor des Lebens geöffnet hat. längst bei uns angeklopft, wie es in Wo er ist, werden Grenzen durchläs- der Offenbarung heißt: „Siehe, ich ste- sig im Himmel und auf Erden. „Heut he vor der Tür und klopfe an. Wenn schließt er wieder auf die Tür zum jemand meine Stimme hören wird und schönen Paradeis, der Cherub steht die Tür auftun, zu dem werde ich hin- nicht mehr dafür. Gott sei Lob, Ehr und eingehen und das Abendmahl mit ihm Preis.“ (EG 27, 6) halten und er mit mir.“ (0ftb. 3, 20) Roland Fritsch Wer Christus in sein Herz lässt kann enge Grenzen überwinden und die Tür für andere öffnen Seite 20
Wenn du in die Tiefen deines Herzens hineinhorchst und die Höhen des Horizonts ermisst, so wirst du eine einzige Melodie vernehmen, und in diese Melodie stimmen der Stein und der Stern gleichermaßen ein. Khalil Gibran Foto: Sarah Mühlbichler
Weltladen in der Erdinger Spiegelgasse: Fairer Handel für mehr Gerechtigkeit Fasziniert vom „sozialen Gespür in der Verkaufsteam waren an der Planung Bürgerschaft“ seiner Stadt zeigte sich des neuen Ladens beteiligt. Umzug Oberbürgermeister Max Gotz anläss- und Einrichtung wurden vorbildlich lich der Neueröffnung des Erdinger vom Vorstand in Eigenregie durchge- Weltladens in der Spiegelgasse im Juli führt. Schon vor dreißig Jahren hat der 2021. Entsprechend herzlich waren faire Handel in Erding in kirchlichen seine Wünsche an die ca. 30 Mitglie- Räumen begonnen, berichtete Libos- der des ehrenamtlichen Ladenteams. sek: ein wichtiger Schritt, dass Erding sich heute „Fair-Trade-Town“ nennen Peter Libossek, als Vorsitzender des darf. Nutznießer aber sind nicht nur Vereins Weltladen e.V., erinnerte dar- die Partner in Übersee. Auch Ver- an: 900 Weltläden gibt es in Deutsch- kaufspersonal und Kunden gewinnen land, 240 allein in Bayern. Sie alle durch ihre Anteilnahme an weltweiten widmen sich dem „fairen Handel“. Ziel Herausforderungen. „Ich bin dank- ist es, Kleinproduzenten und Familien- bar“, meinte eine Kundin, „dass der betrieben in benachteiligten Regionen Weltladen uns eine Gelegenheit gibt, der Welt einen Marktzugang bei uns zu den Ärmeren zu helfen, ohne dass verschaffen. Besonders wichtig sind diese zu Almosenempfängern ernied- dabei faire Bedingungen. Sie sollen rigt werden.“ ohne Kinderausbeutung und mit scho- nungsvollem Ressourcenverbrauch Im neuen Laden wurde vor allem das produzieren. Und Preise erzielen, von Angebot an Kunsthandwerk erweitert. denen sie leben und sich eine Existenz Textilien und Holzarbeiten, Flechtwerk für ihre Familien aufbauen können. und Ketten, Batikstoffe und Töpferwa- „Fair“ hat also zu tun mit Gerechtigkeit re können vorteilhaft präsentiert wer- und Menschenwürde, aber auch mit den, weil der Laden mehr als doppelt „Fluchtursachenbeseitigung“, wie der so groß ist wie sein Vorgänger. Kaffee, Oberbürgermeister eigens hervorhob. Tee, Schokolade, Gewürze und Honig gehören zum Standardangebot. Man Pastoralreferentin Ostermeier und kann aber auch einfach nur auf eine Pfarrer Dr. Fritsch segneten den Welt- Tasse Kaffee hereinschauen und sich laden. Fritsch bat die Mitarbeiterinnen, am Engagement und der Warenkennt- wie einst der Zöllner Zachäus, Chris- nis des Teams freuen. tus bei sich willkommen zu heißen, Friedrich Eras weil mit ihm Heil und Gelingen einzie- hen. Ohne das Ehrenamt wäre ein solcher Laden nicht denkbar. Viele aus dem Seite 22
Altbekannte „neue“ Kundinnen Oberbürgermeister Max Gotz als Förderer des Fair-Trade-Gedankens Samstag, 20. November 2021, 15 - 17 Uhr: Weltladen Winter Café Der Weltladen feiert sein 30-jähriges Bestehen und lädt sehr herzlich zum Mitfeiern in die Auferstehungskirche Altenerding, Wendelsteinstraße 12-14 ein. Seite 23
Simon und die Geschichtentüren „Dann wisst ihr ja, wie es uns geht“, rief Eleni. „Nur Homeschooling… mei- ne Freundinnen sehe ich nur als kleine Bildchen auf dem Bildschirm. Das ist oberdoof.“ „Genau“, sagt Senta. „Auch, dass ich seit Wochen keinen Sport machen kann und tanzen. Mir fehlt das Tan- zen.“ So ging es eine Weile weiter. Al- len war langweilig und sie vermissten etwas, was sie früher machen konnten und jetzt eben nicht. „Mir ist nie langweilig und meinem Freund Jakob auch nicht“, sagte Si- mon und löffelte weiter seinen Frucht- joghurt. „Wie, dir ist nie langweilig?“, riefen seine Schwestern. „Nicht einmal im Simon sitzt in seinem Zimmer und Fernsehen kommt etwas Gescheites, baut einen Zoo mit seinen Legostei- nur Wiederholungen.“ nen und den Schleichtieren. Auf dem „Genauso ist es“, meinten auch die Tisch liegt ein Ordner mit lauter Bil- Eltern. dern vom Kindergarten drin. Auf sei- „Ich schaue einfach kein Fernsehen nem Bett sitzt Popel sein Nilpferd und und meinen Freund Jakob sehe ich, schaut ein Bilderbuch an. Simon hat wenn wir beide das Tablet anmachen. ihm eine Brille etwas schief auf die Und dann machen wir einfach unsere Nase gesetzt. Geschichtentüren auf.“ Am Abend sitzt seine ganze Familie „Geschichtentüren? Was ist das beim Abendessen. Die Mama erzählt, denn?“, wollen alle wissen. dass ihre Freundin angerufen und sich „Also“, begann Simon, „das ist so: beklagt hat, dass sie noch irre wird, Die Anni von der Ameisengruppe hat wenn nicht bald wieder der Kindergar- uns das Bilderbuch vom Frederik vor- ten und die Schule geöffnet werden. gelesen. Das ist eine Maus, die statt Ihre Kinder treiben sie in den Wahn- Körner für den Winter zu sammeln, sinn, weil sie nicht mehr wissen, was Sonnenstrahlen, Farben und Wärme sie tun sollen. sammelt. Und als dann der Winter „Mir geht es nicht anders, ich vermis- kommt und es kalt wird, da erzählt se meine Kollegen auch“, sagt Papa. der Frederik seiner Mäusefamilie von „Home-Office ist ja eine Weile mal der Sonne und der Wärme und den ganz schön, aber das Ratschen beim Farben im Frühling, Sommer und Kaffee fehlt mir schon sehr.“ Herbst und seiner Familie wird ganz Seite 24
er mir eine Geschichte vorliest. Damit ich mich besser erinnern kann, wie toll das war, hat Popel eine Brille auf und das Bilderbuch von meiner Lieblings- geschichte liegt vor ihm. Versteht ihr jetzt, was Geschichtentüren sind?“ „Ja, ich glaube, das verstehe ich jetzt, und die Idee ist gar nicht dumm. Sie ist sogar richtig gut.“ Der Papa setzt sich lächelnd auf Simons Bett. „Das sollten wir auch machen. Wir sollten alle etwas malen oder bauen, das uns an etwas Schönes erinnert, und uns dann die Geschichten dazu erzählen. Ich glaube, das wird gut.“ „Ja, und unsere Fotoalben haben wir auch schon lange nicht mehr ange- schaut. Das wird sicher lustig“, meinte die Mama. So machten sie es. Jeden Abend war warm ums Herz. Und die Zeit bis zum ein anderes Familienmitglied dran. Frühling vergeht wie im Flug. Und ge- Und wenn alle etwas erzählt hatten, nau das machen Jakob und ich auch. fingen sie einfach wieder von vorne Wir öffnen unsere Geschichtentüren an. und alles ist besser.“ Mittlerweile kann man wieder raus. „Und wie macht ihr das?“, wollen die Schule und Kindergarten sind wieder anderen wissen. geöffnet, aber die Zeit, bis es soweit „Kommt mit“, sagte Simon und führ- war, verging wie im Flug für Simon und te alle in sein Zimmer. „Schaut, ich seine Familie. Genau wie der Winter habe einen Zoo gebaut und da erin- für Frederiks Mäusefamilie. nere ich mich, wie das war, als ich mit Oma und Opa da war. Ich spiele das nach und der Jakob schaut zu und © Angelika D. Mühlbichler dann macht er eine seiner Geschich- tentüren auf und malt ein Bild oder bastelt was zu seiner Geschichte. Er kann gut basteln. Oder wir schauen uns den Portfolio Ordner vom letzten Kindergartenjahr an, wie wir den gro- ßen Turm gebaut haben. Und dann erinnern wir uns, wie stolz wir da wa- ren, als wir es geschafft hatten. Oder wie der Opa immer seine Brille ganz unten auf der Nasenspitze hat, wenn Seite 25
Impressionen vom Dekanatsgottesdienst auf Schloss Fraunberg Große Gemeinde mit Blick auf Schloss Fraunberg Dekan Weigel in Aktion Grußwort von Bürgermeister Johann Wiesmaier Seite 26
Wichtiges in Kürze 760,00 Euro kamen bei der Früh- mationen und Überweisungsträger im jahrssammlung der Diakonie unse- beiliegenden Flyer. rer Gemeinde zusammen. Herzlichen Dank an alle, die damit die Beginn der Proben für das Krip- Arbeit der Diakonie in Bayern unter- penspiel stützen! Das Geld kommt der Arbeit Auch in diesem Jahr wird es wieder der Schwangerenberatungsstellen zu- ein Musical zur Weihnachtsgeschichte gute. geben. Beginn der Proben ist am Don- nerstag, 14. Oktober 2021, von 17.00 Herbstsammlung 2021 der Diako- bis 18.00 Uhr in der Auferstehungskir- nie Bayern che in Altenerding. Die Aufführung ist Gemeinsam Wege finden – Ambu- am Sonntag, 12.12.2021 (3. Advent) in lante Hilfen zur Erziehung der Erlöserkirche. Alle Schulkinder, die Damit die Einzelfallhilfen im Rahmen gerne singen, spielen und sich verklei- der ambulanten Hilfen zur Erziehung den, sind herzlich eingeladen. Nähe- und alle anderen Leistungen der Dia- res bei Regina Doll-Veihelmann (Tel.: konie auch weiterhin angeboten wer- 08122/ 8273 E-mail: den können, bitten wir bei der Herbst- r.doll-veihelmann@web.de ). Einladun- sammlung vom 11. bis 17. Oktober gen werden über die Schulen verteilt. 2021 um Ihre Spende. Nähere Infor- Herzliche Einladung zur Wiedereinweihung des Gemeinde- hauses der Erlöserkirche am Sonntag, den 10. Oktober 2021 10.00 Uhr Festgottesdienst in der Erlöserkirche mit Regionalbischof Christian Kopp und Dekan Christian Weigl; anschließend gemütliches Beisammen- sein mit Möglichkeit zur Besichtigung des Gebäudes Seite 27
www.ev-kirche-erding.de Kontakte Vikarin Katrin Wilhelm Tel: 0179 7295495 E-Mail: katrin.wilhelm@elkb.de Evang.-Luth. Pfarramt Erding www.ev-kirche-erding.de Religionspädagogin Dr.-Henkel-Str. 10, 85435 Erding zur Zeit unbesetzt Pfarrsekretärinnen: Sabine Dolecek & Marion Bernauer Kirchenmusikerin Tel. 08122 9998090; Fax 08122 9998099 Regina Doll- Veihelmann E-mail: pfarramt@ev-kirche-erding.de Tel: 08122 8273 Mo. und Fr.: 9 – 12 Uhr E-mail: r.doll-veihelmann@web.de Do.: 9 – 12 und 14.30 – 17.30 Uhr Vertrauensfrau Kirchenvorstand Christuskirche Erding Eva Geisel Dr.-Henkel-Str. 8, 85435 Erding Tel: 08123/92184 Pfarrer Christoph Keller Tel. 08122 99980961 Evangelischer Kindergarten E-mail: christoph.keller@elkb.de Lange Feldstr. 54, Leitung Petra Schmidt Gemeindezentrum Altenerding Bürozeit: Mo-Do: 8.00-13.00 Uhr Tel.: 08122 901778 und 228546; und Auferstehungskirche E-Mail: info@ev-kiga-erding.de Wendelsteinstr. 12-14, 85435 Erding Homepage: www.evang-kiga-erding.de Pfarrer Henning von Aschen Tel. 08122 54386 Diakonie E-mail: henning.aschen@elkb.de zur Zeit unbesetzt Erlöserkirche Erding-Klettham Evangelische Militärseelsorge Friedrichstraße 11 Pfarrer Wolf Eckhard Miethke Pfarrerin Dorothea Zwölfer Pfarrhelferin Tanja Dittrich E-mail: Pfarrerin_dz@aufwind2012.de Tel. 0841 88660-1510 (Ab 1. November im Dienst) Weltladen seit 12.06. Oberding und Moosinning, Berglern, neu: in der Spiegelgasse 5, 85435 Erding Bockhorn, Eitting, Fraunberg Tel. 08122 9455872 , Pfarrer Roland Fritsch D.D. Öffnungszeiten: Dr.-Lehmer-Str. 30 Mo, Di, Do und Fr : 10.00 – 18.00 Uhr 85435 Erding Mi+Sa von 10.00 – 14.00 Uhr Tel.: 08122 9617327 E-mail: roland.fritsch@ev-kirche-erding.de
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