Q2 2020 WOHNINVESTMENTS IN DEUTSCHLAND - ANALYSE DER TRANSAKTIONEN - Dr. Lübke & Kelber
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ED ITORIAL „Was den deutschen Wohninvestmentmarkt im ers- ten Halbjahr 2020 kennzeichnet...“ Nach 8,55 Mrd. Euro Transaktionsvolumen im ersten Quartal nunmehr 3,1 Mrd. Euro in Q2 Kurzzeitiger Marktstillstand durch die Covid-19- Pandemie ist überstanden Transaktionsgeschehen sowie Preise haben kaum einen Einbruch erlebt Nur zwei großvolumige Deals mit über 1.000 Wohnungen Mittel- und langfristig möglicher Auftrieb für wohn- wirtschaftliche Investments, da aus anderen Asset- Klassen Gelder Richtung wohnen umgeschichtet MARC SAHLING werden GESCHÄFTSFÜHRER Ohne weiteren wirtschaftlichen Einbruch sollte das Transaktionsvolumen vom letzten Jahr in Höhe von über 17 Mrd. Euro übertroffen werden Seite 02
Entwicklung des Transaktionsvolumens Q1 Q2 Q3 Q4 25,00 Q1 Q2 Q3 Q4 400.000 23,50 361.900 350.000 Transaktionsvolumen in Mrd. Euro 19,35 20,00 300.000 17,14 16,40 221.900 Wohneinheiten 250.000 15,00 13,88 214.500 12,50 12,23 11,65 200.000 10,00 143.150 137.900 150.000 116.245 115.400 91.440 100.000 5,00 50.000 0,00 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Dr. Lübke & Kelber Research Nach dem annäherndem Rekordergebnis im ersten Quartal aufgrund der Adler/ADO-Übernahme zeigte sich das Q2: Rund 3,1 Mrd. € 2. Quartal zwar Corona-bedingt etwas schwächer, jedoch blieb das Wohnsegment mit rund 3,1 Milliarden Euro weiterhin auf dem Investmentmarkt gefragt. Dieses Ergebnis reichte zwar nicht ganz an das 2. Quartal 2019 heran (3,5 Mrd. Euro), jedoch liegt der Halbjahreswert von 11,65 Milliarden Euro rund 80 Prozent höher als in 2019 (6,4 Mrd. Euro) und fast gleichauf mit dem von vor 2 Jahren (11,76 Mrd. Euro). Mit rund 18.200 Wohnungen wurden dabei aber relativ wenig Wohnungen gehandelt, die Preise lagen jedoch 18.200 gehandelte aufgrund der geographischen Konzentration auf die Top-Locations sowie dem hohen Anteil an Forward-Deals Einheiten in Q2 (ca. 1/3 des Transaktionsvolumens) mit etwa 170.000 Euro pro Wohnung deutlich höher als zuletzt. Für die 2 größten Deals (nach Wohneinheiten) zeigte sich die LEG Immobilien AG verantwortlich. Für zusammen 770 Millionen Euro kaufte sie 2 Portfolien. Das erste stammt von der Deutschen Wohnen AG und umfasst rund 6.400 Wohneinheiten schwerpunktmäßig in Ludwigshafen, Mannheim, Koblenz, Braunschweig und Laatzen. Das zweite Paket kommt von einem Privatinvestor und beinhaltet 1.075 Wohnungen in Flensburg und Umge- bung. Somit baut die LEG ihre Bestände außerhalb ihres Kernmarktes NRW weiter deutlich aus. Der zweitgrößte Deal auf Basis des Transaktionsvolumens war der Ankauf eines Teils der Projektentwicklung Rund 900 Mio. € flossen in Projekte Gmunder Höfe in München durch die Vonovia AG. Für die 322 Wohnungen bezahlte der größte deutsche Wohnungsvermieter rund 250 Millionen Euro. Dieser Deal trug dabei übermäßig stark zum Anteil der Projekt- entwicklungen am gesamten Transaktionsgeschehen bei. Rund 30 Prozent des Volumens entfiel im 2. Quartal auf Neubauwohnanlagen. Diese tragen mit knapp 5.000 Euro pro m² auch deutlich zum erhöhten Preis pro m² von rund 2.550 Euro aller Transaktionen bei. Seite 03
Käuferherkunft nach Transaktionsvolumen 100% 93% 94% Wieder fast nur 90% Deutsche Käufer Ausländische Käufer deutsche Käufer 80% 82% 80% 76% 74% 75% 50% 24% 26% 25% 20% 18% 20% 10% 7% 6% 0% 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Q1 2020 Q2 2020 Dr. Lübke & Kelber Research Nach dem Anstieg der ausländischen Käufer in Q1 aufgrund der Übernahme von Adler Real Estate durch die schwedische ADO Gruppe hat sich in Q2 das Bild wieder klar zu Gunsten der inländischen Käufer gedreht. Rund 94 Prozent des Transaktionsvolumens entfiel auf Käufer mit deutscher Herkunft. Die größte Transaktion mit ausländischem Käufer war der Verkauf von 432 Wohn- und Gewerbeeinheiten in Berlin und Brandenburg durch die Treucon Gruppe. Ebenfalls in Berlin kaufte die Skjerven Group für Heimstaden 300 Wohnungen für rund 54 Millionen Euro. Die Wohnungen liegen überwiegend im Bezirk Mitte. Transaktionsvolumen nach Investorentyp (Q2 2020) Immobilien-AGs größte Käufergruppe 0,1% Immobilienunternehmen 15,5% 22,4% Privatinvestor / Family Office 2,2% Immobilien-AG/ REIT Versicherung / Pensionskasse 1,6% Bauträger / Projektentwickler / 6,2% Wohnungsbaugesellschaft Geschlossener Immobilienfonds 10,0% Offener Immobilienfonds / 42,2% Spezialfonds Sonstige Dr. Lübke & Kelber Research Aufgrund der zwei großen Ankäufe für in Summe rund 770 Millionen Euro von der LEG haben die Immobilien AGs einen Anteil von rund 42 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen. Ebenso zeigten sich die Deutsche Wohnen AG (mehrere mittelgroße Portfolien), die Noratis AG (diverse Portfolien in Nebenlagen) sowie die Vonovia AG (vor allem mit dem Forward-Deal in München) äußerst aktiv am Markt. Zweitgrößte Käufergruppe waren die offenen und Spezialfonds, die vordergründig in Forward-Deals investierten. Darunter diverse Ankäufe der Industria Wohnen, der Art-Invest sowie der Catella Residential Investment. Seite 04
Durchschnittliche Transaktionsgröße in Mio. EUR & Anzahl der Wohneinheiten aller Deals ∅ 221 WE pro 60 1.400 Deal in Q2 50 1.200 Ø Anzahl der WE proTransaktion 1.000 40 828 Ø Transaktionsgröße in Mio. € 769 685 800 30 600 20 354 341 400 200 227 221 10 200 46,8 39,1 50,0 34,3 28,3 31,9 50,7 37,5 0 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Q2 2020 Dr. Lübke & Kelber Research Aufgrund der wenigen Großtransaktionen sank die Anzahl der durchschnittlich gehandelten Einheiten von 882 Wohnungen in Q1 auf 221 in Q2. Dabei betrug das Transaktionsvolumen rund 37,5 Millionen Euro pro Deal. Nach den gescheiterten Übernahmeverhandlungen zwischen LEG und TAG ist derzeit auch keine Mega-Über- nahme für das restliche Jahr in Sicht, sodass sich diese Werte für das restliche Jahr in ähnlichen Dimensionen einpendeln werden. Durchschnittliche Transaktionskosten in EUR pro WE & m² aller Deals ∅ 2.550 Euro pro 3.000 € Quadratmeter 160.000 € 2.550 € 2.300 € 2.500 € 140.000 € 2.133 € 2.206 € 120.000 € 2.000 € Ø Transaktionskosten pro WE Ø Transaktionskosten pro m² 100.000 € 1.446 € 1.500 € 80.000 € 1.002 € 877 € 876 € 60.000 € 1.000 € 140.000 € 140.362 € 148.500 € 170.000 € 40.000 € 56.485 € 57.000 € 65.040 € 96.966 € 500 € 20.000 € - € - € 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Q2 2020 Dr. Lübke & Kelber Research Von einem Corona-bedingten Preiseinbruch kann derzeit keine Rede sein. Die durchschnittlichen Verkaufspreise pro Quadratmeter blieben im 2. Quartal stabil. Der höhere Durchschnittspreis erklärt sich vor allem durch den höheren Anteil an Forward-Deals sowie dem hohen Anteil an Investitionen an guten bis sehr guten Standorten. Seite 05
Transaktionsstruktur nach Größenklassen (Q2 2020) Nur zwei Großdeals > 1.000 WE in Q2 2% =< 30 Einheiten 3% 31 - 50 Einheiten 35% 27% 51 - 250 Einheiten 251 - 1.000 Einheiten 1.001 - 5.000 Einheiten 6% 28% über 5.000 Einheiten Dr. Lübke & Kelber Research Lediglich bei den zwei LEG Deals wurden über 1.000 Wohnungen gehandelt. Mit den 6.400 Einheiten die von der Deutschen Wohnen kamen war das bereits über ein Drittel des gesamten Volumens. Die Mehrzahl der Deals wurde aber wieder im Bereich zwischen 50 und 1.000 Wohnungen gehandelt. Knapp zwei Drittel der Deals sowie 55 Prozent der Wohneinheiten entfallen auf diese beiden Größenklassen. So zum Beispiel der Ankauf von 300 Wohnungen in Duisburg durch die ER-MA Grundbesitz, der Erwerb von 231 Wohnungen der d.i.i. in Minden oder auch der Ankauf von 178 Wohnungen in Wiesbaden-Schierstein durch die KGAL. Transaktionsvolumen nach Top-7*- und B-Städten (Q2 2020) 100% 100% Anteil am Gesamtumsatzvolumen Anteil an gehandelten Einheiten 75% 75% 75% 57% 50% 50% 43% 25% 25% 25% 0% 0% Top-7 Städte B-Städte Top-7 Städte B-Städte Dr. Lübke & Kelber Research | * Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf Durch die vielen Forward-Deals und Käufe von Bestandswohnanlagen in den Großstädten ist der Anteil der Top- 7 Standorte am gesamten Transaktionsgeschehen wieder deutlich angestiegen. Zwar wurde nur etwa jede vierte Wohnung in den Top-7 gehandelt, dafür rund 42 Prozent des Transaktionsvolumens dort umgesetzt. Dabei taten sich Berlin, Frankfurt und München besonders hervor. In den drei Städten wurden insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Euro gehandelt. Durchschnittlich kostete der Quadratmeter in den Top-7 rund 4.100 Euro. Seite 06
KONTA KT Berlin Dr. Lübke & Kelber GmbH Friedrichstraße 61 10117 Berlin Tel. +49 30 4433710 Dresden Dr. Lübke & Kelber GmbH Könneritzstraße 31 01067 Dresden Tel: +49 351 492840 Düsseldorf Dr. Lübke & Kelber GmbH Graf-Adolf-Platz 12 40213 Düsseldorf Tel. +49 211 167000 Frankfurt Dr. Lübke & Kelber GmbH Taunusstraße 6 | SKYPER Carré 60329 Frankfurt Tel. +49 69 99991300 München Dr. Lübke & Kelber GmbH Sonnenstraße 19 80331 München Tel. +49 89 5519060 Stuttgart Dr. Lübke & Kelber GmbH Königstraße 16 70173 Stuttgart Tel. +49 711 21460 Research Dr. Lübke & Kelber GmbH Taunusstraße 6 | SKYPER Carré 60329 Frankfurt Tel. +49 69 99991315 www.drluebkekelber.de Der vorliegende Marktbericht wurde nach bestem Wissen und Gewissen erarbei- tet. Eine Garantie für die Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Aussagen, auch in der Zukunft, ist damit nicht verbunden. Die veröffentlichten Daten dienen allein allgemeininformativen Zwecken, stellen keine Empfehlung für konkrete Anlage- oder Transaktionsentscheidungen dar und können keinesfalls ein qualifiziertes Beratungsgespräch ersetzen. Eine Haftung, die aus der Verwendung der Daten resultiert, wird nicht übernommen. Eine Weiterverwendung der Daten ist nur mit unserer vorherigen Zustimmung gestattet. Seite 07
Sie können auch lesen