Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: Was bedeutet das eigentlich? - ETEACHING.ORG, 2. MAI 2022 | JOHANNES MOSKALIUK
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Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com ETEACHING.ORG, 2. MAI 2022 | JOHANNES MOSKALIUK Qualität in der Hochschullehre mit digitalen Medien: Was bedeutet das eigentlich? 1
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Wer/Was hat Einfluss auf die Qualität von Lehre (mit digitalen Medien)? Tippen Sie einige Schlagwort in den Chat! 2
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Wer/Was hat mehr Einfluss auf die Qualität von Lehre (mit digitalen Medien)? Lehrende Umwelt (z.B. Person (z.B. Interesse, genutzte Medien, Kompetenz, Ausstattung … ) Motivation …) Lernende Bitte markieren Sie einen Punkt im Koordinatensystem! 3
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Drei Schlaglichter. Begriffs- Wirk- Relationale definitionen ebenen Qualität 4
N509FZ, CC BY-SA 4.0 Qualität? 5 Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com funktionelle Qualität Qualität? N509FZ, CC BY-SA 4.0 6
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com ISO 9000 Qualität ist der Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt. 7
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Qualität in der Lehre? Qualität beschreibt das Ausmaß, zu dem Lernende im Mittel die definierten Qualifikationszielen erreicht haben. Qualifikationsziele Studienerfolg! 8
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com funktionelle Qualität Qualität? Erlebnisqualität customer experience wertbezogene Qualität Kundenerwartungen N509FZ, CC BY-SA 4.0 9
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Qualitätspakt Lehre Ziele des Programms waren eine bessere Personalausstattung von Hochschulen, deren Unterstützung bei der Qualifizierung und Weiterqualifizierung ihres Personals sowie die Sicherung und Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Hochschullehre. https://www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/studium/qualitaetspakt-lehre/qualitaetspakt-lehre.html 10
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Struktur- & Rahmenbedingungen / Medien Potentialqualität Qualifikation der Lehrpersonen Didaktik Prozessqualität Methoden Curricula Noten Ergebnisqualität Employability 20th Century Skills Donabedian, A. (1966). Evaluating the quality of medical care. The Milbank memorial fund quarterly, 44(3), 166-206. 11
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Qualität ist immer normativ und hängt von Zielsetzungen und Werthaltungen aller (!) beteiligten Personen ab. 12
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Drei Schlaglichter. Begriffs- Wirk- Relationale definitionen ebenen Qualität 13
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Akkred- itierung Qualität ist ein Konstrukt Evalua- tion Noten AoL Drop- out Konstrukt Kriterium Studien- erfolg latente Variable | Trait beobachtbares Quoten Verhalten Die gemessene Qualität ist immer nur ein Proxy für Qualität. 14
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Kirkpatrick, D. L. (1959). Techniques for evaluation training programs. Journal of the american society of training directors, 13, 21-26. Welche Ebene interessiert? Ergebnisse Verhalten Lernen Qualität Reaktion 15
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Was beeinflusst Qualität? Lerninhalte Qualität Lernende Lehrperson 16
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Engeström, Y. (2015). Learning by expanding. Cambridge University Press. Lerninhalte Lernmedien Lernende Lehrperson Lehrqualität Regeln/Normen Community Arbeitsteilung Lernen: kulturell eingebettet! 17
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Inter- vs. Intraindivuell vs. Norm im Vergleich zu Gruppe im Vergleich zu mir selbst im Vergleich zum Ziel 18
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Ohne didaktische Theorien ist keine Messung von Qualität möglich. 19
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Drei Schlaglichter. Begriffs- Wirk- Relationale definitionen ebenen Qualität 20
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com „Modernes“ Qualitätsmanagement stellt den Kunden in den Fokus. Erlebnisqualität customer experience Hochschulleitung Lehrpersonen Studierende Gesellschaft Servicebereiche 21
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Qualität setzt Beziehung voraus. Und: Kommunikation. 22
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Qualitätsmanagement ist Organisationsentwicklung. 23
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Drei Schlaglichter. • Welche Definition von Qualität ist die Grundlage für professionelles Handeln und welche Werthaltungen und implizite Theorien prägen uns? • Auf welchen Ebenen lässt sich Qualität messen und welche Ziele verfolgen wir mit der Qualitätsbewertung? • Wie können wir Qualitätsmanagement gemeinsam mit allen betroffenen Stakeholdern gestalten und insbesondere die Studierenden einbeziehen? 24
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Projekt: Lernwirksamkeit messen Viele Fragebögen, die im Bereich der Forschung zur Lehre mit digitalen Medien eingesetzt werden sind nicht normiert. Damit sind valide Aussagen nur möglich, wenn Vergleichsgruppen existieren. Ziel ist deshalb, normierte Fragebögen zur Verfügung zu stellen, die eine vergleichende Bewertung der Wirksamkeit (und Qualität) von Lernsettings mit digitalen Medien ermöglicht – auch über unterschiedliche Settings hinweg. 25
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Vorgeben bei der Entwicklung von Fragebogenverfahren. Literaturrecherche Veröffentlichung Übersetzung Expert*innen Review Weiterentwicklung der Normen Digitaler Fokus Validierungsstichprobe n=400 Überarbeitung der Items ggf. erneute Validierung Normierung 26
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Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Selbstreguliertes Lernen: Voraussetzung für Erfolg? Selbstregulation meint die Tatsache, dass Menschen in der Lage sind, eigenes Verhalten im Hinblick auf selbst gesetzte Ziele zu steuern. Selbstreguliertes Lernen bezieht sich in diesem Kontext darauf, das Studium selbstständig und eigenverantwortlich zu gestalten und zu bewältigen (Justus, 2017). Indikatoren: • Subjektive Handlungsregulationsprobleme • Elaborationsstrategien • Seminarbezogene Lernintentionen • Initiierungskontrolle • Positive Selbstmotivierung • Zeitmanagement • Intrinsische motivationale Orientierung 28
Beispiel: Ergebnisse Pfadmodelle 29 Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Interesse: wichtiger Einflussfaktor für Qualität? Spezifische Beziehung zwischen einer Person und einem Gegenstand. Diese ist mehr oder weniger überdauernd (d.h. zeitlich stabil) und generell sein (Krapp et al., 1993). Messinstrumente: • Interessenstypen (auf Basis von RIASEC) • Übersetzung 18REST (Ambiel et al., 2018) • Übersetzung Chinese Vocational Interests Scale (Li et al., 2018) • Studieninteresse • Fragebogen zum Studieninteresse (Krapp et al., 1993) 30
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Leistungsmotivation: MUSIC Model of Academic Motivation Inventory Fünf Kategorien von Lehrstrategien, die für die Motivation Studierender in akademischen Settings entscheidend sind (Jones, 2010). Empowerment Usefulness Success Interest Caring 31
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Lernstrategien: „Lernen lernen“ Kognitive und verhaltensbezogene Lernaktivitäten (Mayer, 1988). Die Gesamtheit der Lernstrategien, die eine Person nutzen kann, um effektiv und flexibel die Anforderungen einer Lernaufgabe zu bewältigen, wird als selbstreguliertes Lernen bezeichnet (Corno, 1989). Teilbereiche und Skalen des LIST (Schiefele et al., 1994): • Kognitive Lernstrategien (Organisation, Kritisches Prüfen, Zusammenhänge, Wiederholen) • Metakognitive Lernstrategie (Planung, Selbstüberwachung, Regulation) • Ressourcenbezogene Lernstrategien 32
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Ergebnisse & nächste Steps • Faktorenstruktur lässt sich in der Normstichprobe n=400 nur teilweise nachbilden. • Deshalb wurden die Fragebogenitems angepasst. Aktuell wir eine neue Normstichprobe erhoben. • Außerdem werden die Fragebögen in einem weiteren Projekt eingesetzt, in dem vor Studienstart die entsprechenden Personenbezogenen Faktoren erhoben werden. Die valide Messung personenbezogener Einflussfaktoren als Grundlage für die Qualitätsbewertung digitale Lehrsettings ist jenseits kognitiver Leistungsparameter nocht ausbausfähig. 33
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Ausblick Fragebögen inkl. Manual frei zugänglich DIGI-EBF Auswerteskripte für SPSS und Excel Vorlage für Individualisierte Rückmeldung Entwicklung weiterer Skalen 34
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Herzlichen Dank für Ihr Interesse PROF. DR. JOHANNES MOSKALIUK post@moskaliuk.com https://www.moskaliuk.com twitter.com/moskaliuk 35
Johannes Moskaliuk | moskaliuk.com Quellen Ambiel, R. A. M., Hauck-Filho, N., de Oliveira Barros, L., Martins, G. H., Abrahams, L., & De Fruyt, F. (2018). 18REST: a short RIASEC-interest measure for large- scale educational and vocational assessment. Psicologia: Reflexão e Crítica, 31(1), 6. Corno, L. (1989). Self-regulated learning: A volitional analysis. In B.J. Zimmermann & D. H. Schunk (Hrsg.), Self-regulated learning and academic achievement (S. 111-141). New York: Springer. Jones, B.(2010). An examination of motivation model components in face-to-face and online instruction. Electronic Journal of Research in Educational Psychology, 8, 915-944. Jones, B., Skaggs, G.(2016). Measuring student’s motivation: Validity evidence for the MUSIC model of academic motivation inventory. International Journal for the Scholarship of Teaching and Learning, 10. Justus, X.(2017). Selbstregulation im virtuellen Studium. Volitionale Regulation, Lernzeit und Lernstrategie in Online-Seminaren. Münser: Waxmann. Li, J., Xu, C., Li, C., & Zhang, H. (2018). Construction of Vocational Interests Scale for Young Chinese. Journal of Pacific Rim Psychology, 12. Mayer, R. E. (1988). Learning strategies: An overview. In C. Weinstein, E.T. Goetz & P. A. Alexander (Eds.), Learning and study strategies. New York: Academic Press. Schiefele, U., Krapp, A., Wild, K. P., & Winteler, A. (1993). Der" Fragebogen zum Studieninteresse"(FSI). Diagnostica, 39(4), 335-351. Wild, K. P., & Schiefele, U. (1994). Lernstrategien im Studium: Ergebnisse zur Faktorenstruktur und Reliabilität eines neuen Fragebogens. Zeitschrift für differentielle und diagnostische Psychologie, 15, 185-200. 36
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