REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich

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REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
REGINA LEGIONIS
          Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
1– 2018
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
DORNBIRN, HATTLERDORF,
                                                                                             FOTO: SCHMAUZ

   Als die Weisen ins Haus traten, fanden sie das Kind mit Maria,
seiner Mutter. Niemand kann das Kind anders finden. Frank Duff
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel
   REGINA
                                                                    P. Florian Calice CO
   LEGIONIS

                                                 FOTO: FÜHRER
                                                                4   Glauben Christen und Muslime
                                                                    an denselben Gott?
  1 – 2018
                                                                Spirituelles
                                                                    Fr. Martin Halpin
Geschätzte Geistliche Leiter!                                   8   Alfie Lambe, Diener Gottes
Liebe aktive und betende Mitglieder!
                                                                    Elisabeth Ruepp
Liebe Freunde der Legion Mariens!
                                                                12 Bekehrung ist die Arbeit
                                                                    der Arbeiten!
  Nach einem Schulungstag des Senatus,
                                                                    P. Markus Stark OCist
  bei dem vor allem Apostolat an den
­Muslimen gemacht wurde, gewannen
                                                                16 Liebe Hilfslegionäre
  die Legionäre eine besondere Erkennt-                         Jugend
  nis: Diese Menschen – meistens junge                              Petra Rieger, Margaretha Dörfler
 ­Männer aus dem verschiedensten Län-                               und Michaela Danner
  dern, die als Flüchtlinge zu uns kamen –                      18 Neue Wege hin zur Jugend
  sind vielfach offen für die frohe Botschaft,                      Margit Jachimow
  haben keine Scheu, die Hl. Schrift zu                         20 Fatima und was damals
  lesen, lassen sich von Jesus Christus                             wirklich geschah
  berühren und nehmen die Wunderbare
  Medaille gerne an.                                            Legionsleben
  Schon als die ersten Flüchtlinge nach                             Maria Mayrhofer
  Österreich kamen, ermunterte uns                              22 Gott sei Dank für alle
  P. Florian Calice mit den Worten „Wir                             seine Gnaden
  können nicht in diese Länder reisen, um                           Elfriede Mohr
  den Menschen dort Christus zu bringen,                        24 Mein Einsatz in der Ukraine
  nun kommen sie zu uns!“
                                                                    Regina Wagensonner
Wir können und sollen ihnen das Licht
                                                                25 Neues aus nah und fern
  aufleuchten lassen, welches unser Herr
                                                                                                       Magna Mater Austriae, Mariazell FOTO: SCHMAUZ

  Jesus Christus selber ist, damit sie IHN –                     Splitter
  wie die Weisen aus dem Morgenland –
                                                                28 Gebetserhörungen
  suchen und finden können , um IHN
  dann anzubeten.                                               29 Gebetsmeinungen
  In der Hoffnung, dass der missionarische
                                                                Eindrücke
  Eifer sich weiter entfaltet, grüßt Sie
  herzlich                                                      30 Lebensereignisse
                                                                Veranstaltungstipps
Ihre
Elisabeth Ruepp                                                 32 Jänner bis März 2018
Präsident des Senatus von Österreich
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4 Leitartikel

  P. Florian Calice CO

  Glauben Christen und Muslime
  an denselben Gott?

 D      ie Aussage, dass Christen und
        Moslems an denselben Gott glauben,
  kann leicht Verwirrung hervorrufen. Wir
                                              ehren seine jungfräuliche Mutter Maria,
                                              die sie bisweilen auch in Frömmigkeit
                                              anrufen. Überdies erwarten sie den Tag
  können an diese Frage in zweierlei Hin-     des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen
  sicht herangehen: eine Gegenüberstel-       auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb
  lung der Glaubenslehren des Islam und       legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung
  des Christentums über Gott wird schnell     und verehren Gott besonders durch Gebet,
  sichtbar machen, wie unterschiedlich das    Almosen und Fasten.“
  Gottesbild im Islam und im Christentum         Es scheint also für die Kirche dennoch
  ist, so sehr, dass das Verschiedene weit    die Möglichkeit zu geben, im Glauben
  über dem Gemeinsamen steht. Ja, man         der Moslems etwas von ihrem eigenen
  kann sogar zu dem Punkt kommen, fest-       Glauben wiederzufinden. Im Text heißt
  zustellen, dass die Widersprüche so groß    es deshalb auch: „Die katholische Kirche
  sind, dass der islamische Glaube an Allah   lehnt nichts von alledem ab, was in diesen
  letztlich gar nichts mehr gemein hat mit    Religionen wahr und heilig ist. Mit auf-
  unserem Glauben an den dreifaltigen         richtigem Ernst betrachtet sie jene Hand-
  Gott.                                       lungs- und Lebensweisen, jene Vorschrif-
     Dennoch lesen wir in der Erklärung       ten und Lehren, die zwar in manchem von
 ‚Nostrae aetate‘ des II. Vatikanischen       dem abweichen, was sie selber für wahr
  Konzils, „über das Verhältnis der Kirche    hält und lehrt, doch nicht selten einen
  zu den Nichtchristlichen Religionen“,       Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die
  dass die Kirche „mit Hochachtung … die      alle Menschen erleuchtet.“
  Muslime“ betrachtet, „die den alleinigen       Wir werden erinnert an den Besuch
  Gott anbeten, den lebendigen und in sich    des hl. Paulus am Areopag, der unter den
  seienden, barmherzigen und allmächtigen,    vielen Götterstatuen auch eine entdeckte
  den Schöpfer Himmels und der Erde, der      mit der ‚Aufschrift‘ „einem unbekannten
  zu den Menschen gesprochen hat. Sie         Gott“ und der davon ausgehend, gleich-
  mühen sich, auch seinen verborgenen         sam als Anknüpfungspunkt, den Griechen
  Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu       den Gott, den Jesu Christus offenbart
  unterwerfen, so wie Abraham sich Gott       hat, zu verkünden begann. In gleicher
  unterworfen hat, auf den der islamische     Weise versucht die Kirche, wenn sie auf
  Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie    die Gläubigen anderer Religionen zugeht,
  allerdings nicht als Gott anerkennen,       einen Anknüpfungspunkt zu finden, um
  verehren sie doch als Propheten, und sie    in Dialog mit ihnen zu treten und ihnen
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel 5

Christus kommt am Ende der Zeiten wieder, dann werden ihn alle sehen wie er ist FOTO: SCHMAUZ

den christlichen Glauben, das Evangelium,            Vor­sehung, die Bezeugung seiner Güte
zu verkünden.                                         und seine Heilsrat­schlüsse erstrecken
   Es ist dies aber nicht einfach eine                sich auf alle Menschen, bis die Erwählten
Methode des Dialogs, wenn gesagt wird,                vereint sein werden in der Heiligen Stadt,
dass wir (Juden, Christen, Moslems) an                deren Licht die Herrlichkeit Gottes sein
den einen Gott glauben. Dieser gemein-                wird; werden doch alle Völker in seinem
same Ausgangspunkt liegt auch nicht                   Lichte wandeln.“
in der Lehre selbst (die wie gesagt sogar                Diesen Gott, von dem wir alle stammen
wider­sprüchlich sein kann), sondern in               und der uns alle zum Heil ruft, diesen
der Wahrheit, dass – wie Nostrae aetate              Gott sucht jeder an Gott Glaubende, wenn
einleitend erklärt – „Alle Völker … ja eine           ihm auch die wahre Kenntnis dieses
einzige Gemeinschaft“ sind: „sie haben               ­Gottes, der sich uns in Christus offen-
denselben Ursprung, da Gott das ganze                 bart hat, fehlt. Gerade unser christlicher
Menschengeschlecht auf dem gesamten                   Glaube, der lehrt, dass es nur den einen
Erdkreis wohnen ließ; auch haben sie                  Gott und Vater aller Menschen gibt, der
Gott als ein und dasselbe letzte Ziel. Seine          uns alle unendlich liebt und jedem
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6 Leitartikel

                                                                       sowohl Christen als auch
                                                                       Moslems an den einen
                                                                       Gott glauben. Natürlich
                                                                       bedarf der Glaube an den
                                                                       einen Gott des Lichtes
                                                                       Christi, um zur rechten
                                                                       Gotteserkenntnis zu
                                                                       gelangen: „Niemand hat
                                                                       Gott je gesehen, der ein-
                                                                       zige der Gott ist und am
                                                                       Herzen des Vaters ruht,
                                                                       er hat Kunde gebracht“
                                                                       (Joh 1, 21) und „wer mich
                                                                       sieht, sieht den der mich
                                                                       gesandt hat“ (Joh 12,45).
                                                                          Gerade wenn wir die
                                                                       Gottesbeziehung des
                                                                       Glaubenden von Gott her
                                                                       betrachten, der uns liebt
                                                                       und uns an sich ziehen
                                                                       will, wird deutlich, dass
                                                                       es in Wahrheit immer
                                                                       nur um den einen Gott
                                                                       geht. Die hl. Therese von
                                                                       Lisieux stellt zu Beginn
                                                                       ihrer Selbstbiographie
                                                                       eine Betrachtung an, in
                                                                       der sie darüber staunt,
 Blumenwiese – In Gottes Garten blühen die unterschiedlichsten Blumen dass nicht wir bestimmen,
 FOTO: RUEPP                                                          in welchem Verhältnis zu
                                                                      Gott wir stehen, sondern
 Menschen den Hl. Geist als inneren                  Gott hat jedem ein Maß an Glaube und
 Lehrer zur Verfügung stellt – wie der               Gnade zuteilt. Gott gewährt dem einen
 hl. Johannes Paul II. gesagt hat – ist der          die Gnade des christlichen Glaubens, dem
 Ausgangspunkt. Denn wenn die Anders-                Anderen wiederum nur das Naturgesetz
 gläubigen ihn noch nicht als solchen                als Richtschnur:
 erkannt haben, ist in ihrem Glauben, dass              „Lange habe ich mich gefragt, weshalb
 es nur einen Schöpfergott gibt, etwas von           wohl der liebe Gott einzelne Seelen bevor-
 diesem Geheimnis Gottes enthalten, wenn zugt und nicht alle Seelen das gleich Maß
 auch verdunkelt oder verzerrt.                      von Gnaden zugemessen wird. Ich war
    Vor diesem Hintergrund ist es also               verwundert, als ich feststellte, mit welch
 doch möglich davon zu sprechen, dass                außergewöhnlichen Gnadenerweisen Er
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Leitartikel 7

große Sünder, wie den heiligen Paulus,
den heiligen Augustinus, die heilige Maria
Magdalena und so viele andere, überhäuft      „Wir müssen uns
hat, wie Er ihnen – wenn ich es so sagen
darf – Seine Gnaden gewissermaßen              immer um die Seelen
aufdrängte …. Andererseits fragte ich
mich, warum beispielsweise die Heiden          sorgen, wie Christus
in so großer Anzahl sterben, ohne je den
Namen Gottes gehört zu haben.                  es tat.“
   Jesus selbst, geruhte, mich in dieses
Geheimnis einzuführen: Er stellte mir         Frank Duff
das Buch der Natur vor Augen, und ich
begriff, dass alle von Ihm geschaffenen
Blumen schön sind: dass der Glanz der
Rose und die Reinheit der Lilie dem Duft      in der Kirche waren, so würde das den
des Veilchens keinen Abbruch tun und          Anschein erwecken, als steige Gott nicht
die entzückende Einfachheit des Maßlieb-      tief genug herab, wenn Er sich ihnen nä-
chens nicht zu beeinträchtigen vermögen.      hert. Wie Er das Kind erschaffen hat, das
Auch wurde mir klar, dass die Natur ihren     nichts weiß und nur ein wenig schreien
Frühlingsschmuck einbüßen müsste und          kann, so hat Er auch den armen Heiden in
die Felder nicht mehr im Blumenschmuck        die Welt gesetzt, der nur vom Naturgesetz
prangten, wollten alle Blumen Rosen sein.     geleitet wird. Aber auch zu ihnen lässt Er
   So verhält es sich auch in der Welt        sich herab. Gerade die Blumen des Feldes
der Seelen, dem lebendigen Garten des         sind es, deren Schlichtheit Ihn entzückt.
Herrn. Er fand es für gut, große Heilige zu   Indem der Herr sich so tief zu ihnen
erwecken, die mit den Lilien und Rosen        herablässt, beweist Er Seine unendliche
zu vergleichen sind – aber Er hat auch        Größe.“
kleinere geschaffen, die sich damit begnü-       Damit will die hl. Therese v. Lisieux,
gen müssen, gewissermaßen Maßliebchen         die mit dem hl. Franz Xaver zusammen
oder schlichte Veilchen zu sein, die Seinen   Patronin der Weltmission ist, keineswegs
göttlichen Blick erfreuen sollen, wenn Er     sagen, dass der ‚Heide‘ ruhig ‚Heide‘
sich zu ihnen herabneigt. Je glücklicher      bleiben soll, weil Gott es so gefügt hat,
die Blumen sind, Seinem Willen gerecht        sondern dass wir mit großer Ehrfurcht
zu werden, um so vollkommener sind sie.       vor dem Ratschluss Gott stehen sollen, der
   Auch noch etwas anderes habe ich           jedem Menschen seine Liebe und Gnade
begriffen: Mir wurde klar, dass die Liebe     zuwendet. Unsere Aufgabe als Christen
des Heilandes sich gerade so gut in der       ist es, allen durch unser Zeugnis zu helfen,
schlichtesten Seele offenbart, die getreu     den Vater, den Jesus Christus offenbart
Seinen Gnaden entspricht, wie in der aus-     hat, kennen und lieben zu lernen. Dies ist
erlesensten Seele. Wirklich, der Liebe ist    auch das Verlangen der Gottesmutter, die
es eigen, sich herabzulassen! Glichen alle    in gleicher Weise Mutter der Christen und
Seelen den Gottesgelehrten, die Leuchten      Mutter jedes Moslems ist.
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8 Spirituelles

  Fr. Martin Halpin

 Alfie Lambe, Diener Gottes
  Predigt vom 28. Februar 2016 – entnommen aus der Maria Legionis 1/2016

 E   s ist schön, hier in Rathgar in der
     Kirche der drei Schutzpatrone zu sein,
 die nach dem Hl. Patrick, der Hl. Brigid
                                                  Er war damals 21 Jahre alt und er starb,
                                               bevor er 27 Jahre alt wurde.
                                                  Alfie Lambe wäre gern Lehrer in einem
 und der Hl. Columban benannt ist.             Klassenzimmer gewesen, aber Gottes Vor­
    Für die Mitglieder der Legion Mariens      sehung hatte andere Pläne für ihn, nämlich
 liegt darin eine schöne Symmetrie, weil       Lehrer in einem größeren Umfeld, dem
 sie auch drei Personen als ihre Schirm-       südamerikanischen Kontinent, zu sein.
 herrn bezeichnen: Frank Duff, der 1921 die       Die Legion Mariens bietet durch ihre
 Legion Mariens hier in Dublin gegründet       wöchentlichen Treffen und ihre pastorale
 hat, Edel Quinn, Gesandte der Legion in       Arbeit der Hausbesuche ihren Mitgliedern
 Afrika und Alfie Lambe, ihr Gesandter         ein fortlaufendes Bildungssystem an, so
 in Südamerika. Wir hoffen, dass alle drei     dass einige Menschen im Laufe der Zeit
 eines Tages von der Kirche als Heilige        ein Bildungsniveau haben können, das
 anerkannt werden.                             mit der Ausbildung in Theologie und an-
    Ein ehemaliger Bischof der Diözese         deren Fächern in einem Seminar zu ver­
 Meath, Dr. John McCormack, ein großer         gleichen ist. Die Legion Mariens könnte
 Bewunderer von Frank Duff, sagte einmal,      sogar einige Vorteile haben, da die gelern-
 dass dieser ein Hindernis zu überwinden       te Theologie regelmäßig in der laufenden
 hatte, nämlich, dass er zu alt geworden       pastoralen Arbeit angewandt wird. Alfie
 war. Er musste gespürt haben, dass sich       Lambe hätte die Seminar-Ausbildung der
 die Herausforderungen des Alters, mit         Schulbrüder vorgezogen, aber er war für
 denen er sich abmühte, seiner Heiligkeit      die fortlaufende Ausbildung in der Legion
 in den Weg stellen würden.                    Mariens gut geeignet, wie viele andere bis
    Alfie Lambe, an den wir uns heute          zum heutigen Tag.
 erinnern, erfährt nicht diesen Nachteil.         Mir scheint, dass der Gründer der
 Er trat der Legion Mariens in Tullamore       Le­gion Mariens, Frank Duff, erkannt hat,
 bei, nachdem sein Bestreben, in den           dass Laien in Bereichen der pastoralen
 Orden der Schulbrüder einzutreten, aus        Arbeit tätig werden konnten, in denen
 gesundheitlichen Gründen scheiterte.          dies für einen Priester oder Ordensmann
 Er wurde ein sehr aktives Mitglied der        nicht möglich ist. Auch heute noch ist die
 Legion Mariens, und als er am 16. Juli 1953   Rolle des Priesters oder des Ordensmanns
 nach Südamerika aufbrach, war er sehr         begrenzt, wenn es darum geht, fernste-
 gut für die Aufgabe vorbereitet, ein Laien-   hende Katholiken oder Menschen, die
 Missionar für die Kirche zu sein.             keinen Glauben haben, zu erreichen.
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Spirituelles 9

   Als Priester kann ich nicht leicht mit     ausgebildeten Mitglied der Legion Ma­ri­
einem Menschen über seinen Glauben            ens zur Verfügung stehen.
oder seine religiöse Praxis reden, ohne         Er war ein voll ausgebildeter Laien-
als Vertreter der Institution „Kirche“        Missionar, der mit dem System der Legion
ange­sehen zu werden, auch wenn ich           Mariens arbeitete. Natürlich rede ich, als
sage, dass die Kirche das Volk Gottes         ob die Legion Mariens nur ein Name für
ist.
   Wenn jemand mich andrerseits als
Priester sehen und mich wegen Glaubens­
fragen treffen möchte, ist das eine andere
Sache. Dann antworte ich auf seine Fra-
gen, aber ich muss in Hinblick auf den
großen Rückgang der Praxis der regel­
mäßigen Beichte sagen, dass dies nicht
sehr oft passiert.
   Ein Laie hat entweder durch seine
gewöhnliche Arbeit oder durch die Zuge-
hörigkeit zu einer Gruppe wie der Legion
Mariens viel mehr Spielraum. Um ein           Bei der Abreise nach Südamerika FOTO: ARCHIV
einfaches Beispiel zu zeigen: Eine Person,
mit der du arbeitest oder regelmäßig in       ein menschliches System wäre, aber für
Kontakt bist, geht nicht zur Messe. Sie       Frank Duff, ihren Gründer, und für die
weiß, dass du zur Messe gehst, und fragt      Mitglieder der Legion Mariens ist die
dich dann einmal über den Glauben. Viel-      Rolle des Heiligen Geistes und der Gottes­
leicht weißt du die Antwort selbst, oder du   mutter entscheidend für die Art und
könntest sagen, ich werde einen Priester      Weise, wie Gott durch die Legion und ihre
fragen, oder ich werde herausfinden,          Mitglieder in der Welt arbeitet.
wann es am besten ist, damit du mit dem          Die Gebete zu Maria wie der Rosen-
Priester darüber sprechen kannst.             kranz, die Anrufung des Heiligen Geistes,
Du kommst vielleicht mit einer Antwort,       die geistliche Lesung und die Arbeitsbe-
die dem Suchenden die Hilfe gibt, die er      richte sind die Quellen des Lebens und
sucht. Auf diese Weise bist du ein Apostel    der Kraft für alles, was die Legion Mariens
der Evangelisierung, wie es der Priester      in der Welt zu erreichen hofft.
für diese Person nicht sein kann, zumin-         Aufgrund von Menschen wie Alfie
dest nicht zunächst einmal. Laien haben       Lambe zählt Südamerika zu den Gegen-
viele Möglichkeiten, die Evangelisierung      den, in denen die Legion Mariens für die
in der modernen Welt voranzutreiben,          Kirche sehr viel erreicht hat. Eines der
aber wie in den meisten Lebensbereichen       Länder in Südamerika, wo Alfie Lambe zu
brauchen Menschen Ausbildung und              Beginn gearbeitet hat, war Ecuador.
Unterstützung dafür.                             Wie der Name schon sagt, liegt das
   Im Leben von Alfie Lambe sehen             Land auf dem Äquator und hat ein Klima,
wir die Möglichkeiten, die einem voll         das, wie ich mir vorstellen kann, für
REGINA LEGIONIS Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
10 Spirituelles

  Am Strand in Südamerika FOTO: ARCHIV

  jeden Menschen in diesem Teil der Welt         sich ihres Glaubens als eines Geschenkes
   sehr herausfordernd wäre. Es wurde ihm        Gottes und einer Quelle der Hoffnung
  gesagt, Ecuador sei ein Land mit einer         und Stärke für ihr Leben bewusst waren.
  Menge politischer Unruhen und einem            Die meisten Leute waren auch nicht gut
  großen kommunistischen Problem. In             gerüstet, um ihren Glauben in Worte zu
  den 1950er Jahren, während des Kalten          fassen, wenn sie mit Behauptungen kon-
  Krieges, schien das kommunistische             frontiert wurden, dass der Nicht-Glaube
  ­System ohne jede Erwähnung von Gott           an Gott und der Kommunismus mehr zu
   mehr als andere Systeme zu bieten, zu-        bieten hätten als das, woran sie bis jetzt
   mindest in der Theorie. Darüber hinaus        geglaubt hatten. Alfie Lambe konnte da-
   hatten in Ecuador aufgrund des geringen       mals schon fließend Spanisch und war in
  Kirchenbesuches nur wenige Leute etwas         der Lage, mit den Priestern und Bischöfen
  Kontakt zur Kirche. Alfie Lambe jedoch         in Ecuador sprechen. Ja, er sprach sogar
   sah die herausfordernden Zeiten in Ecua­      vor der Bischofskonferenz.
  dor als eine Chance und nicht als eine            Die Priester und Bischöfe wussten
  Krise. Er sagte, Ecuador habe kein kom-        zwar schon ein wenig über die Legion
   munistisches, sondern vielmehr ein ka-        Mariens, aber Alfie Lambe gelang es,
   tholisches Problem. Das Problem für die       ihnen die Vorteile der Legion für die
   katholische Kirche war, dass fast jeder ge-   Glaubensausbildung von Laien vor Augen
   tauft war, aber nur sehr wenige Menschen      zu führen, die ihnen helfen würde, auf
Spirituelles 11

die rasanten Veränderungen in ihrem
Land zu reagieren. Alfie Lambe wurde bei
seinen Aufgaben von Legionären Ma­
riens aus anderen Ländern, wie dem nahe
                                               „Ich bin wirklich sehr
gelegenen Kolumbien unterstützt, so dass
alle Bischöfe in Ecuador in sehr kurzer
                                                schwach, aber ich weiß,
Zeit enthusiastische Unterstützer der
Legion Mariens wurden. Als Alfie Lambe
                                                dass die Gottesmutter
in andere Länder Südamerikas weiterzog,
war die Legion Mariens in jeder Diözese
                                                schwache Menschen
Ecuadors errichtet.
   In zahlreichen Ländern ermutigte Alfie       benützt, um ihre
Lambe die bestehenden Präsidien und
gründete oft neue Präsidien oder Zweige        Macht zu zeigen.“
der Legion Mariens. In Irland hatte er
im Rahmen seiner Legionstätigkeit viele
                                               Alfie Lambe
Bezirke besucht, in Südamerika waren es
ganze Länder, und die meisten von ihnen
waren viele Male größer als Irland. Viele
Leute in Ländern wie Argentinien hegen
auch heute größte Wertschätzung für Al-
fie Lambe als einen ganz besonderen und        er aus Südamerika nach Irland kommen.
einzigartigen Menschen. Das Bemühen            Der gegenwärtige Papst wird vielleicht
um seine Seligsprechung ging von der           Irland einmal besuchen. In Fragen des
Diö­zese Buenos Aires aus, der Diözese,        Glaubens sind nationale Grenzen eher
die Papst Franziskus im Jahr 2013 ver-         Brücken als Barrieren. Die gute Nachricht
ließ, um Papst zu werden. Die wichtigste       unseres Glaubens an Jesus Christus gilt
Gabe, die Alfie Lambe nach Südamerika          nicht exklusiv für irgendein Land oder eine
mitbrachte, war sein Taufbekenntnis, aber      Gruppe. In Jesus Christus ist keine Gruppe
es war die Kombination dieser Gabe des         ausgeschlossen und Jesus will, dass diese
Glaubens und der Menschen in Süd­              Botschaft jeden Teil jedes Landes der Welt
amerika, die reichlich Früchte brachte.        erreicht. Die gute Nachricht ist, dass Gott
   Manchmal sprechen wir von unserem           in all unseren Unternehmungen bei uns ist
Glauben als einer brennenden Kerze,            und dass Jesus Christus uns aufruft, mitei-
einem Licht, das die Dunkelheit zerstreut      nander eins zu sein. Dank der fruchtbaren
und vertreibt. Nun, im Fall von Alfie          Tätigkeit Alfie Lambes und der Legion Ma-
Lambe wurde dieses Licht ein Stern. Er         riens waren viele Menschen in Südamerika
ist ein Stern, ein Star, ein Held der Legion   in der Lage, diese Botschaft deutlicher zu
Mariens, und wir danken den Menschen in        hören. Dafür danken wir Gott. Möge Gott
Südamerika, die ihn in ihr Herz geschlos-      weiterhin die Arbeit der Legion Mariens
sen haben. Vielleicht wird der nächste         und ihrer Mitglieder in Irland und auf der
Alfie Lambe oder eine andere Person wie        ganzen Welt segnen!
12 Spirituelles

  Elisabeth Ruepp

  Bekehrung ist die
  Arbeit der Arbeiten!
  I m Herbst eines jeden Jahres beim
    PPC-Tag geben die Legionäre, die an
  einem PPC-Projekt teilgenommen haben,
                                                 werden. Gebet und Opfer in diesen An-
                                                 liegen waren für die drei Hirtenkinder so
                                                 wichtig, dass ihnen die Muttergottes gar
  Einblick in ihr Tun und feiern sozusagen       nicht alles erlaubte, was sie sich gerade an
 „Erntedank“. Die PPC ist eine Unterneh-         Opfern selber auferlegten.
  mung, die ganz dem Geist der Legion               Der Gedanke, Jesus und Maria zu trös-
  Mariens und der Kirche entspricht. Es ist      ten und alles zu tun, dass die Seelen nicht
  dies die Erfüllung des letzten Vermächt-       verloren gehen, war tief im Herzen der
  nisses Jesu Christi an seine Apostel: „Geht    Kinder verankert und ließ sie in schwerer
  hinaus in die ganze Welt und verkündet         Bedrängnis und auch in todbringender
  das Evangelium allen Geschöpfen!“              Krankheit nicht los.
     Der PPC-Tag im vergangenen Oktober             In Fatima gibt die Muttergottes der
  bot auch Anlass, zwei große Jubiläen und       Welt Hoffnung: „Am Ende wird mein
  die Grundsätze der Legion miteinander in       Unbeflecktes Herz triumphieren!“
  Verbindung zu bringen.
                                                 100 Jahre Legion Mariens
  100 Jahre Fatima                                Ein zweites Jubiläum rückt für uns Legio-
   Der erste Gedanke gilt dem gerade zu           näre in greifbare Nähe: Im Jahr 2021 feiern
   Ende gegangenen 100- Jahr-Jubiläum             wir hundert Jahre seit der Gründung der
   der Erscheinungen in Fatima: Wie groß,         Legion Mariens!
   wie brennend muss die Liebe unseres              Eine Legionärin verband bei ersten
   dreifaltigen Gottes zu seinen Geschöpfen       Überlegungen zu diesem kommenden
   sein, dass er der Muttergottes erlaubt hat,    Ereignis die beiden Jubiläen. Sie sagte:
   sechsmal diesen drei kleinen Kindern          „Die Legion Mariens ist eine erste Frucht
   zu erscheinen. Oder war etwa die Sorge         von Fatima.“
  ­Mariens um ihre Kinder so groß, dass sie         Von Anfang an war die Legion Mariens
   den himmlischen Vater selber angefleht         darauf ausgerichtet, den Menschen an der
   hat, diesen Weg zu beschreiten? Jedenfalls     Hand der Gottesmutter Christus zu brin-
   geht es um die Rettung der Seelen, um          gen. Brennend war das Verlangen, alles zu
   den Frieden in der Welt, um die Tat­           tun, dass „Gott in der Welt mehr geliebt
   sache, dass die Menschheit am Rande des        wird!“ und dass die Seelen gerettet werden.
  Abgrunds steht und dass den Herzen Jesu           Wie sehr dieser Gedanke zutrifft, zeigt
   und Mariens durch die Sünden der Men-          im Handbuch das ganze fünfte Kapitel
   schen immer mehr Schmerzen zugefügt            auf. Unter der Überschrift „Die religiöse
Spirituelles 13

Ausrichtung der Legi-
on“ lernen wir begreifen,
dass das Fundament der
Legion ein tiefer Glaube
an Gott und an die Liebe
Gottes zu seinen Kindern
ist und er aus all unserem
Bemühen große Ehre
erlangen will. Es zeigt uns,
wie sehr sich Gott unsere
Bekehrung wünscht. Hier
dürfen wir aber auch
die Stellung Marias im
Heilsplan Gottes erkennen
und erfahren, in welche       Maria zertritt der Schlange das Haupt FOTO: SCHMAUZ
Beziehung zu Maria wir
eintreten sollen, um sie selber richtig zu             Dieses Kapitel ist durchdrungen vom
erkennen und in der Folge sie, unsere               Gedanken, dass sich die Legion Mariens
Mutter, die Mittlerin aller Gnaden, dann            an die einzelne Seele wenden muss, dass
der Welt zu bringen. Und so können wir              wir unser Bemühen um Bekehrungen zur
lesen: „Maria wird sich in ihrer Güte               Kirche darauf ausrichten sollen, die hei-
dieses Werkzeuges (der Legion Mariens)              lige Eucharistie als Mittel zur Bekehrung
bedienen, um ihre mütterliche Aufgabe               zu zeigen. Es geht um die glaubenslose
an den Seelen zu erfüllen und ihre ewige            Bevölkerung und vieles mehr. Hier haben
Sendung fortzusetzen: der Schlange den              auch die PPC (Wanderschaft für Christus)
Kopf zu zertreten.“ (Kap. 5.7)                      und die Exploratio Dominicalis ihren
   Auch hier geht es um den Sieg des                Platz im Handbuch gefunden.
Unbefleckten Herzen Marias!                            Für die Legion Mariens bedeutet dies,
   Ein Blick ins Kapitel 40 des Handbuchs           dass die Vorbereitung auf das 100 Jahr-
führt uns noch einen Schritt weiter in das          Jubiläum durchdrungen sein soll von
Wesen der Bekehrungsarbeit ein. „Geht               unserer Liebe zu Maria, um mit ihr den
hinaus in die ganze Welt und verkündet              Menschen Christus zu bringen und die
das Evangelium allen Geschöpfen“ bringt             Seelen zu retten.
uns mit großer Eindringlichkeit das Ver-
langen Gottes nach ALLEN Seelen nahe.               Bekehrung ist die Arbeit der Arbeiten
So lesen wir darin:                             In Verbindung mit diesen beiden Jubiläen,
 „Als Christus „allen“ sagte, meinte er         gilt es nun einem Anliegen von Frank
ALLE. Tatsächlich sah er jeden einzelnen        Duff Aufmerksamkeit zu schenken, das
vor sich.“                                      im Buch „Victory through Mary“ (Sieg
  Und wir dürfen hinzufügen: Auch die           durch Maria) unter dem Titel „Upgrading
Königin der Legion litt zutiefst mit ihrem      Legionwork“ (Aufwertung der Legions­
Sohn mit!                                       arbeit) veröffentlicht wurde.
14 Spirituelles

                                                                   alle anderen Arbeiten;
                                                                   immer voraus­gesetzt, dass
                                                                   genug Arbeits­kräfte dafür
                                                                   von der Hauptarbeit übrig
                                                                   bleiben. Wenn wir den
                                                                   kleineren Arbeiten einen
                                                                   gleichberechtigten An-
                                                                   spruch erlauben, werden
                                                                   niemals irgendwelche
                                                                   Kräfte übrigbleiben, die
                                                                   sich um für die Bekeh-
                                                                   rung kümmern. Das sollte
                                                                   der Legionsgeist sein.
                                                                   Präsidien, die das nicht
                                                                   wollen, haben nicht den
                                                                   Geist der Legion.
                                                                      Stellen wir uns vor,
  Christus litt für alle Menschen FOTO: SCHMAUZ                    in diesem Abschnitt der
                                                                   Apostelgeschichte wäre
     Darin zeigt er uns zuerst die Prioritäten    zu lesen, dass man damals ent­schieden
  der frühen Kirche anhand der Apostel­           hätte, die Apostel sollten wegen der Sorge
  geschichte (Apg 6, 1–6) auf:                    um die Witwen von ihren Gebieten im
  1. Das eigentlich charakteristische Werk        Aus­land zurückgerufen werden und die
      der Kirche ist die Verkündigung             Evan­gelisierung der Welt wäre gestoppt
  2. Die Sorge und das Zurückgewinnen             worden! Diese Vorstellung scheint
      der schwächeren Brüder                      absurd, aber das ist es tatsächlich, was der
  3. Die Sorge um die physischen Nöte der         Großteil der Kirche heute tut.
      Menschen (Caritas)                             Und die Legion ist von dieser Denk-
                                                  weise weitgehend eingeholt worden. Wir
  Und so stellt er fest: „Hier habt ihr die       haben die Rangordnung in unserem
  gleiche Rangordnung, die das Concilium          Apos­tolat genau umgedreht. Zuerst
  vor einiger Zeit festgesetzt hat, mit der       ermutigen und trösten wir die Menschen;
  Ausnahme, dass sich die Legion nicht in         Zweitens nehmen wir uns der Lauen und
  die Kategorie drei einlässt, nämlich das        der Fernstehenden an; und nur drittens
  Geben materieller Hilfe, was ja von ande-       wenden wir uns der Arbeit aller Arbeiten
  ren Gemeinschaften und von staatlichen          zu: der Bekehrung.“
  Stellen übernommen wird. Die Legion                In der Folge lenkt Frank Duff unser
  sollte sich mit den Problemen genau in          Denken dahin, dass wir diesem Auftrag
  dem gleichem Geist wie die frühe Kirche         der Kirche gerecht werden sollen.
  auseinandersetzen, nämlich so, dass die         1. Die Legion Mariens strebt die gleiche
  vorrangige Arbeit der Bekehrung richtig             Rei­henfolge an, also Bekehrungsarbeit
  angegangen werden muss, und danach                  an erster Stelle.
Spirituelles 15

2. Die Bekehrungsarbeit ist psycholo-            bemühen. Wir haben das Privileg, ihr zu
   gisch notwendig, sonst kommt es dazu,         helfen und sie macht sich von unserer
   dass die Menschen glauben, dass Gott          Mitarbeit abhängig. Es ist kläglich, wenn
   weitere Heilskanäle außerhalb der             wir in solch wunderbaren Umständen nur
   katho­lischen Kirche geschaffen hat.          die Dinge von geringerer Wichtigkeit in
3. Die Folge davon wäre: Dadurch würde           die Hand nehmen, so dass die Massen in
   die Kirche abgewertet und der Glaube          echter geistiger Not gelassen werden.“
   ruiniert. Es würde keinen verzwei-               Jeder Getaufte und Gefirmte und vor
   felten Kampf mehr um die Seelen               allem jeder Legionär ist beauftragt, die-
   geben, denn der Einzelne wäre ja „gut         sem Ruf unseres Heilands zu folgen. Das
   untergebracht“!                               bedeutet hinauszugehen und an der Hand
4. Daraus folgt, dass es dringend nötig ist,     der Muttergottes Großes zur Rettung der
   dass die Legionäre höher geführt wer-         Seelen zu wagen. Jedes Präsidium und
   den müssen und die Curien gerade da-          jeder Rat soll versuchen, einen Perspek-
   rin ihre wesentliche Aufgabe erkennen         tivenwechsel herbeizuführen, indem die
   sollen (Frank Duff spricht in diesem          Bekehrungsarbeit den ersten Rang bei den
   Punkt vom Versagen der Curien!). Je-          Arbeitsaufträgen einnimmt.
   der soll in der persönlichen Heiligkeit          Gemeinsam können wir durch unser
   wachsen und in der Skala der Arbeiten         Gebet, unsere Opfer und vor allem durch
   soll höher gehoben werden                     das heroische Apostolat einen wesent­
5. Mobilisierung aller: Sogar die Schwa-         lichen Beitrag leisten zur immer größeren
   chen und die sehr Beschäftigten sollen        Ehre Gottes, zum Triumph des Unbefleck-
   für den aktiven Legionsdienst gewor-          ten Herzen Mariens und zur Rettung der
   ben werden!                                   Seelen.
6. Um den Legionsgeist zu heben,
   empfiehlt Frank Duff
   die PPC oder deren
   Miniatur-Variante, die
   Exploratio Dominica-
   lis und
7. Br. Duff zählt einige
   Arbeitsvorschläge auf,
   die jeden Legionär
   einen Schritt weiter-
   führen können und
   sollen.

Er fasst dann abschlie-
ßend zusammen: „Maria,
die Königin der Legion,
hat die Aufgabe, sich
um die Menschheit zu         Die Schulung der Legionäre ist wesentlich für die Arbeit FOTO: SCHMAUZ
16 Spirituelles

                  FOTO: SCHMAUZ
Spirituelles 17

P. Markus Stark OCist

Maria ist die Heilige Pforte
für das neue Jahr 2018
Liebe betende Mitglieder                           die durch ihr JA-Wort einge­willigt hat,
der Legion Mariens!                                heiliger Boden für Gott zu werden.
                                                     „Selig ist, die geglaubt hat …“ Alles in ihr
Die Kirche beginnt jedes neue bürger­liche         ist in der richtigen Ordnung. Der Glaube
Jahr mit dem Hochfest der Gottes­mutter            Mariens ist daher der vorgezeichnete Weg
Maria. In manchen Klöstern hat es sich             zum Glück!
eingebürgert, aus Dankbarkeit für das Ge-             Papst Franziskus hat an die Direktoren
schenk eines neuen Jahres, diese Schwelle          der päpstlichen Missionswerke appelliert:
mit dem feierlichen Te Deum zu über-              „Fangt mit dem Gebet an. Versetzt Eure
schreiten. Es gibt einen tiefen Sinn, wenn         Heimat in eine missionarische Aufbruch-
wir aus einem solchen Anlass auch zum              stimmung.“ So hat der Leiter von Missio
Rosenkranz greifen und am Beginn eines             Österreich, Prof. Dr. Karl Wallner OCist,
neuen Jahres dieses der Gottes­mutter              die Aktion „Gott kann“ ins Leben gerufen.
anvertrauen. Das nimmt uns gleich die              Die Gottesmutter Maria selbst ist und
Angst vor einer ungewissen Zukunft und             bleibt das stärkste Zeichen, was ein
führt uns geistlich auf eine höhere Ebene.         Glaube alles zu bewirken vermag. Durch
   Die vielen Heiligen Pforten im zu Ende          meine Überlegungen dieses Jahr will ich
gegangen Jahres der Barmherzigkeit ha-             versuchen, die Glaubenswurzeln in Ihnen,
ben dieses Symbol der Pforte noch stärker          liebe Hilfslegionäre, zu stärken, damit sie
werden lassen. Wenn auch diese Pforten             ihren Gebetsdienst immer noch treuer
wieder geschlossen sind, eine Heilige              und besser erfüllen können. Wer könnte
Pforte bleibt immer geöffnet: MARIA. Sie           zudem mehr um eine missionarische
ist und bleibt die Türe zu Jesus Christus,         Aufbruchstimmung bemüht sein, als die
da er durch sie unsere Welt betreten hat.          Legion Mariens?
   Schon nach jüdischem Glauben ist                   Auf diesem Hintergrund wünsche ich
nicht nur Gott heilig, sondern auch jeder          Ihnen von Herzen ein gesegnetes, zuver-
Ort heilig, den Gott berührt hat. Dieser           sichtliches und glückliches Jahr des Heiles
Heilige Ort ist im neuen Bund Maria:               2018.
Gott hat in ihr Fleisch angenommen, hat
sich sozusagen in ihr Fleisch hineinge­
woben. Jetzt ist alles in ihr, jede Zelle ihres                P. Markus Gebhard Stark OCist,
Körpers ein heiliger Boden.                                                 Geistlicher Leiter
   Es ist der Heilige Geist, der von uns ver-                               der Curia Ternitz
langt, dass wir gerade jener Ehre erweisen,
18 Jugend

  Petra Rieger, Margaretha Dörfler, Michaela Danner

  Neue Wege hin zur Jugend
                                                   Menschen zu Jesus zu führen? Ich sage
                                                   NEIN. Denn der neue Weg hin zur Jugend
                                                   ist gleichzeitig der alte.
                                                      Wie knüpfen die Legionäre Kontakte
                                                   mit Fernstehenden, Andersgläubigen, Kri-
                                                   tikern …? Sie bieten Freundschaft und
                                                   tun wenigen viel Gutes. Uns so wirkt der
                                                   Sauerteig in der Gesellschaft.

                                                   Pöllau
                                                   Wir haben das selber im Sommer beim
                                                   Jugendtreffen in Pöllau erlebt. Erstmals hat-
                                                   ten wir einen Info-Stand, und die Jugend-
                                                   legionäre halfen, diesen zu betreuen. Zwei
                                                   sind dafür extra aus Vorarlberg angereist.
  Radio Maria – Aufgeregt im Studio FOTO: DANNER      Nach anfänglichen schüchternen Kon-
                                                   takten wurden die Legionäre bald mutiger.

  D    ie Jugendarbeit ist der Legion Ma-
       riens von jeher ein großes Anliegen
  gewesen. Immer wieder lesen wir von
                                                   Zu zweit gingen sie über das Gelände, bo-
                                                   ten Info-Material über die Legion Mariens
                                                   an und sprachen mit den Jugendlichen
  den Gründungen von Nazaretgruppen                und Priestern über Jesus und Maria. Wir
  und dem Entstehen von Jugendpräsidien,           konnten auch einigen Jugendlichen die
  obwohl es immer schwieriger zu werden            herausfordernde Frage mitgeben: Was
  scheint, Jugendliche zu finden, die sich         kannst du tun, damit Gott in der Welt
  dem Gebet und Apostolat verpflichten.            mehr geliebt wird?
    Was ist also zu tun? Wo finden wir die            Persönlicher Kontakt wird im Aposto-
  Jugend von heute? Welche Wege muss ein           lat immer den ersten Platz haben. Er ist
  Legionär beschreiten, um junge Menschen          immer das „um und auf “, um mit den
  zu finden, die mehr vom Leben wollen als         Menschen und also auch mit den Jun-
  Job, Geld und Urlaub?                            gendlichen ins Gespräch zu kommen.
    Im Geiste sehen wir uns schon aus­
  gestattet mit Handy und co in diversen           Eine Ecke für Maria im Fatimajahr
  Lokalen herumstehen, um mit den Ju-              Für viele ist das Key2Life Festival in
  gendlichen zu sprechen. Mit einem Bier in        Marchegg schon ein Begriff. Vier Tage im
  der Hand an der Theke über Jesus reden?          Sommer christliche Musik, Workshops,
  Warum nicht, wenn es sich so ergibt?             die in die Tiefe führen und Heilige Messe
  Aber ist das der neue Weg, um die jungen         mit hunderten Jugendlichen. Jedes Jahr
Jugend 19

ein buntes und vielfältiges Programm für
junge Menschen, ob einfach nur am Glau-
ben interessiert, oder schon eine Weile mit
Gott unterwegs, garantiert für jeden ist
etwas dabei.
   Aufgrund des 100jährigen Fatimajubi-
läums wurde das Festival besonders unter
den Schutz des unbefleckten Herzens Ma-
riens gestellt. Darum sollte sie auch einen
besonderen Platz bekommen und präsent
sein, ob auf dem Programmheft, bei den
Workshops oder auch erstmals im Mary’s        Beim Mary's Corner FOTO: DÖRFLER
Corner – Marias eigener Ecke am Festivals-
gelände. Der Standort war toll, man konnte       Diese Gedanken bewogen die Werbung
die Musik der Bands noch hören und doch       in Radio Maria mit der Hilfe der Gottes-
ein wenig zur Ruhe kommen. Am Eingang         mutter zu organisieren. Ich besprach das
von Mary’s Corner begrüßte uns am Legi-       Vorhaben mit den Junglegionären und
onsstand Maria selbst, mit offenen Armen      unserem geistlichen Leiter, der mir den
durch die Statue des Legionsaltars, wo Le-    Auftrag gab alles in die Wege zu leiten.
gionäre treu und für jedes Gespräch bereit       Unser Konzept sah folgendermaßen
die Stellung hielten. Im Hintergrund an der   aus: Wir wollten den Hörern den Ablauf
Wand unzählig liebevoll ausgesuchte Bilder    eines Präsidiumstreffens nahe bringen.
von Maria, ein Rosenkranzknüpfstand,          Ebenso erklärten wir den Ursprung und
Couchen zum Ausruhen, Brettspiele-spie-       den Geist der Legion. Dieses erste Kon-
len oder auch zum Lesen von Büchern über      zept ließen wir vom Senatus prüfen, der
den Glauben und über Maria.                   uns anregte es lebendiger zu gestalten.
   Die Tage waren sehr fruchtbar: Einige         In unserem Jugendpräsidium hatten wir
informierten sich über die Legion, andere     viele schöne Erlebnisse, so erzählten wir
waren fasziniert von den Bilder an der        von unseren Beweggründen, wieso wir
Wand. Wiederum andere knüpften mit            bei der Legion Mariens sind, was wir bei
Freuden Rosenkränze für sich und andere       den Arbeitsaufträgen erlebten, wie unsere
oder kamen einfach um ein wenig aus-          Werbung im Präsidium aussah.
zuruhen, stöberten in den Büchern oder           Endlich war es soweit. Wir nahmen die
spielten ganz einfach miteinander und         Sendung im Studio Amstetten auf. Die
führten gute Gespräche.                       Radiowerbung bestärkte vor allem unser
                                              Jugendpräsidium. Sie war eine Herausfor-
Alle Medien nutzen                            derung für uns und am allermeisten hat
Das Radio ist eine wunderbare Möglich-        uns die Gottesmutter beschenkt, weil un-
keit die Legion Mariens bekannter zu          sere Freundschaft und der Zusammenhalt
machen und einsame Menschen anzu-             unseres Präsidiums gefestigt wurde.
sprechen, um ihnen Mut zu machen, bei
der Legion Mariens mitzuarbeiten.
20 Jugend

  Margit Jachimow

  Fatima und was damals
  wirklich geschah
  A   m 14. Oktober, einen Tag nach der
      letzten Erscheinung der Gottesmutter
  vor 100 Jahren in Fatima, fand im ersten
                                               lehrte der Engel den Kindern das Gebet.
                                               Die Besucher durften anschließend für
                                               Menschen die sie kennen und von denen
  Bezirk in Wien das Fatima-Stadtgelände-      sie wissen, dass sie nicht an Gott glauben
  spiel veranstaltet von der Jungen Kirche     und ihn nicht lieben, das Gebet sprechen
  der Erzdiözese in Kooperation mit dem        und ein Weihrauchkörnlein in die Schale
  Rosenkranz-Sühnekreuzzug statt.              geben.
                                                  Das Gott alle Bitten hört, wurde den
                                               Kindern mit einem Sprungtuch und
                                               Bällen vermittelt. Wenn wir unsere Bitten
                                               bei ihm abgegeben haben, sollten wir uns
                                               keine Sorgen mehr machen. Besonders
                                               aber freut sich Gott über deinen Dank.
                                               Die Kinder schrieben auf Herzen, wofür
                                               sie Gott danken wollten. Gott liebt uns, er
                                               hat so wie mit den Hirtenkindern etwas
                                               vor mit mir. Seine Pläne mit uns erfahren
  Die Hirtenkinder FOTO: FÜHRER                wir nur im Gebet.
                                                  Die Liebe Gottes ist aber ein Geschenk
     Einige Gruppen und Gemeinschaften         und wenn wir sie erfahren, wollen wir sie
  wurden gefragt, ob sie eine der geplanten
  acht Stationen gestalten wollten, auch die
  Legion Mariens. Wir durften die Station
  über den Engel von Fatima gestalten.
  Ein Jahr bevor die Muttergottes den drei
  Hirtenkindern erschien, bereitete sie der
  Engel auf ihre große Aufgabe vor.
     Unsere Nazaretkinder, davon waren
  schon drei Junglegionäre, und die Kinder
  einer Familie aus der Pfarre St. Rochus
  spielten den Besucherkindern und ihren
  Familien dieses Ereignis vor. Mit viel
  Liebe zum Detail, sowohl in der Kostü-
  mierung als auch in der Spielgestaltung,     Der Engel FOTO: FÜHRER
Jugend 21

Wie Weihrauch steige mein Gebet auf zu dir   Das Schwungtuch im Einsatz FOTO: FÜHRER
FOTO: FÜHRER

weiter schenken. Die Kinder bastelten ein       Für den Frieden wurde auch nach dem
kleines Geschenk, das sie einem lieben       Flashmob vor dem Stephansdom um
Menschen weiter schenken konnten.            13.13 Uhr gebetet. Bei der Abschlussan-
   Im Raum der Stille wurde das Aller-       dacht im Dom wurden die Rosenkränze,
heiligste ausgesetzt. Kinder und Eltern      die von den Kindern bei einer Station
hatten die Möglichkeit, in einem gemüt-      selbst gebastelt wurden, von Kardinal
lich ausgestatteten Raum beim Herrn zu       Schönborn gesegnet und natürlich wurde
verweilen.                                   auch ein Gesätzchen gebetet. In seiner
   Aber auch Touristen nahmen dieses         Ansprache erklärte er den Kindern das
Angebot zur Stille und Innehalten gerne      Fatima–Gebet.
an.                                             Es war ein schöner und freudiger Tag,
   Für die Legionäre bot sich die Möglich-   auch wenn es vorher viel vorzubereiten
keit auch ihnen von Fatima, vom Rosen-       und mitzunehmen gab. Letztlich gingen
kranzgebet für den Frieden und von der       wir, reich beschenkt durch die Liebe Jesu
Wunderbaren Medaille zu erzählen.            und Mariens, nach Hause.

                                                  Zeugnisse:

                                                  „Ich stand zwischen so vielen
                                                  Menschen, die ich nicht kannte.
                                                  Aber als sich alle hingekniet und
                                                  gebetet haben, fühlte ich mich
                                                  mit allen verbunden.“
                                                  Selina, 14, über den Flashmob

Der Engel kommt FOTO: FÜHRER
22 Legionsleben

  Maria Mayrhofer

  Gott sei Dank für alle
  Gnaden
  In diesem Jubiläumsjahr ist uns neu
   bewusst geworden, welch große Gnaden
  Gott uns durch Marias Botschaft an die
                                                Freunde. Weiters verwendeten wir dieses
                                                Heftchen auch zur Gestaltung von Mai-
                                                andachten und verschiedensten Gebets-
  Hirtenkinder in Fatima schenken möchte.       runden. Im gesamten Comitiumsgebiet
                                                wurden rund 2000 Heftchen unter das
  Die Botschaft kennenlernen                    Volk gebracht.
   Eine wertvolle Hilfe, sich in Botschaft         Einige Präsidien gestalteten anspre-
   von Fatima zu vertiefen, war für uns das     chende Plakate für den Pfarrschaukasten,
   Heftchen „Die Versöhnungsbotschaft von       um auf das Jubiläumsjahr aufmerksam
   Fatima“. Es ist im katholischen Pfarramt     zu machen. Weiters wählte man für eine
   6281 Gerlos erhältlich.                      Patrizierrunde das Thema: 100 Jahre
      Die meisten Präsidien des Comitiums       Fatima. „Die Botschaft von Fatima und
   Mühlviertel nahmen sich Zeit, das Heft       unser Mitwirken am Heilswillen Gottes“
   beim Wochentreffen zu lesen. In der          lautete das Thema des Vortrages von
   Folge hatten die Mitglieder beim Comiti-     P. Karl Wallner OCist am 22. September
   umstreffen zwei Mal die Gelegenheit, über    2017. Erfreulicher Weise kamen zu dieser
   die „Botschaft von Fatima“ zu sprechen.      Veranstaltung ca. 150 Leute – eine Frucht
      Mich haben die Worte Marias vom           des gemeinsamen Einsatzes für eine Sache.
   13. Juli 1917 an Lucia besonders berührt:    Mehrere Pfarrverantwortliche der umlie-
  „Lass dich nicht entmutigen. Niemals werde    genden Pfarren wurden besucht mit der
   ich dich verlassen. Mein Unbeflecktes Herz   Bitte, den Vortrag in der eigenen Pfarre zu
   wird deine Zuflucht sein und der Weg, der    bekannt zu machen.
   dich zu Gott führen wird.“
      Da dieses Heftchen sehr ansprechend       Rosenkranz
   gestaltet ist, schien es uns als ein gutes   „Betet täglich den Rosenkranz, um den
   Mittel, um es auch beim Apostolat zu          Frieden der Welt … zu erlangen.“
   verwenden. Wir erbaten von den Pfarrern          Da die Muttergottes in Fatima wieder-
   die Erlaubnis, es in den Kirchen aufzu-       holt das Rosenkranzgebet als Heilmittel
   legen. Wir verschenkten es im Rahmen          für die in Not geratene Menschheit anbie-
   des wöchentlichen Apostolates: beim           tet und erbittet, haben wir in diesem Jahr
   Weitertragen der Wandermuttergottes, bei      die Mitmenschen besonders eingeladen,
   Krankenbesuchen, beim Besuch junger           dieses Gebet zu beten.
   Familien, … Viele Legionäre verschenk-           In diesem Zusammenhang ergriffen wir
   ten es auch im Alltag an Verwandte und        die Gelegenheit, die neue Gebetsaktion
Legionsleben 23

von missio „Gott kann“ zu unterstützen.
Viele haben sich bereit erklärt, täglich ein
Gesätzchen vom Rosenkranz für einen
konkreten Jugendlichen in Österreich zu
beten. In zwei Pfarren wurde begonnen,
am Sonntag vor der hl. Messe den Rosen­
kranz für den Frieden in der Welt zu
beten. In einer Pfarre wird monatlich eine
Rosenkranz-Wanderung gehalten, bei der
abschnittsweise der Psalter gebetet wird.

Fatimafeiern
In einer Pfarre konnte der Priester
gewonnen werden jeden 13. von Mai bis
Oktober bei der hl. Messe auf die jeweilige
Botschaft Marias hinzuweisen. Bei diesen
hl. Messen wurde vor dem Altar eine mit
Blumen geschmückte Fatimastatue aufge-
stellt. Ein Präsidium gestaltete von Mai bis
Oktober monatlich eine Fatimaandacht
im Altenheim und lud die Bewohner
dazu ein. Am 13. Oktober wurde in einer
Pfarre vor der Freitagabendmesse eine
Fatimafeier mit Marienweihe gehalten. In
einer weiteren Pfarre wurde ein Kreuzweg
gestaltet und eine Marienweihe innerhalb
der hl. Messe organisiert. Der Text für den
Kreuzweg wurde zusammengestellt aus
Bibelversen und Worten Marias in Fatima.

Wallfahrten
Einige bestehende Wallfahrten am 13. Tag
jedes Monats (Pöstlingberg, Kaltenberg,
Putzleinsdorf, …), an denen die Legionä-
re aus unseren Gebiet gerne teilnehmen,        Maria erschien in Fatima aus Sorge um ihre Kinder
wurden beworben und Mitfahrgelegenheit         FOTO: SCHMAUZ

angeboten. Viele feierten die Wallfahrt
in Maria Puchheim mit Bischof Scheuer
anlässlich 100 Jahre Fatima mit. Die Stern-
wallfahrt nach Salzburg am 1. Mai war für         Gott sei gedankt für alle Gnaden, die
ca. 35 Leute aus unserem Comitiumsgebiet       er uns durch Maria und die Fatimakinder
eine schöne Erfahrung.                         in diesem Jubiläumsjahr geschenkt hat.
24 Legionsleben

   Elfriede Mohr

  Mein Einsatz in der Ukraine

  F   ür mich war es die erste PPC und ein
      großes Wagnis, was mich erwarten
  würde, so ganz ohne Fremdsprachen-
                                              Büchertisch an verschiedenen Plätzen bei
                                              katholischen Kirchen im Zentrum von
                                              Kiew organisiert.
  kenntnisse. Vertrauend auf die Mutter-         Der Höhepunkt war dann die gemein-
  gottes und auf Sr. Elisabeth und auf den    same Sonntagsmesse im Dom, bei der die
  mehrmaligen Zuspruch eines anderen          Legion vorgestellt wurde. Anschließend
  Legionärs, der schon in der Ukraine auf     wurde mit den Interessierten gespro-
  PPC war, ließ ich mich darauf ein. Mit      chen. Weiteres Apostolat machte ich mit
  diesem Legionär trat ich dann die Reise     P.Antoni, der mir alle Gespräche übersetz-
  und den Flug an. Das Abenteuer konnte       te, sodass ich im Treffen besser berich-
  beginnen.                                   ten konnte. So erfuhren wir von vielen
     Etwas mulmig bestieg ich das Flugzeug.   Menschen ihre Schicksale. Mit Sr. Ursula,
  Dann war alles gut. Ein großes Erlebnis     die Englisch konnte, machte ich Apostolat
  für mich begann. Bei Regenwetter wurden     im Park und bei den Seeanlagen. Es war
  wir am Flughafen abgeholt und in das        überhaupt nicht schwierig, mit den Men-
  Quartier „Triumph des Herzens“ am           schen ins Gespräch zu kommen. Sr. Ursu-
  Stadtrand von Kiew gebracht.Dort feier-     la konnte mit ihrem Englisch viele lange
  ten wir gemeinsam in der Hauskapelle        Gespräche führen, und ich habe derweil
  eine Messe. Das Abendessen wurde von        gebetet. Wir konnten auch mit einigen
  den ukrainischen Legionären zubereitet.     Menschen beten, viele trösten oder sie ins
     Sämtliche Legionäre aus der Umgebung     Gebet einschließen. Es gab einiges, das
  kamen täglich, um gemeinsam mit uns         mich sehr berührte.
  zu frühstücken, zum Präsidiumstreffen          Es wird immer wieder betont, dass wir
  und zum Apostolat. Gekocht wurde            im Apostolat Bescheidenheit und Demut
  international, einmal ukrainisch, einmal    wie Maria üben sollen. Immer wieder
  österreichisch. Zu meiner Freude wurde      sollen wir Maria fragen, wie sie es machen
  ich mit einer ehemaligen Hebamme ein-       würde. Die Gemeinschaft der Legionäre
  geteilt, und wir besuchten hauptsächlich    (aus Österreich und der Ukraine) war
  die Bushaltestellen und deren Umgebung.     einfach grandios: ein bunt gemischter,
  Wunderbare Medaillen, an Schnüren be-       zum Teil sehr unterschiedlicher Haufen,
  festigt, wurden den jeweiligen Menschen     aber jeder half dem anderen, wo Bedarf
  umgehängt. Weiters wurden Gebetstexte       war.
  verschenkt, vor allem an Orthodoxe oder
  Nichtgläubige. An zwei Tagen wurde ein
Legionsleben 25

Regina Wagensonner

Neues aus nah und fern

Korrespondent des Senatus in die             Legion ein Fürsprecher an Gottes Thron
ewige Heimat abberufen                       sein.

Tommy McCabe kam im Alter von zehn           60 Jahre Curia Ternitz
Jahren im Jahr 1966 in Dublin zur Legion     Im Februar 1957 wurde in Ternitz das erste
und war seither immer aktives Mitglied       Treffen der Curia abgehalten. Aus diesem
der Legion Mariens. In seinen Zwanzigern     Anlass fand am 5. Juni in der Pfarrkirche
wurde er zum Präsdidenten der Curia in       St. Lorenzen im Steinfelde ein Dankgot-
Rathmines, Dublin, gewählt und wurde         tesdienst statt. P. Markus Stark OCist, der
so zum Mitglied des höchsten Rates in        Geistliche Leiter der Curia, gab in seiner
der Legion, dem Concilium. Er wurde          Predigt einen kurzen Überblick über die
zum Korrespodnenten für die Sentaus          Entstehung der Legion Mariens in der Re-
Frankfurt und München, später kamen          gion. Er gedachte auch dem verstorbenen
Österreich und die Regia Paris hinzu. Die    Pfarrer, Dr. Michael Paulas, der im Jahr
meisten Sommerurlaube verbrachte er bei      1953 die Legion nach Ternitz geholt und
Ausbreitungsbemühungen gemeinsam             viel für die Ausbreitung getan hat.
mit anderen Legionären in Deutschland,          Nach der heiligen Messe wurde im
Frankreich, Lettland, Weißrussland und       Pfarrstadl ein eindrucksvoller Film über
Sibirien. Er besuchte auch für das Con­      den Gründer der Legion, Frank Duff,
cilium Räte in Kenia und Ruanda. Er war      gezeigt.
Kassenführer-Assistent und Schriftführer        Anschließend feierten Priester, Legio-
des Conciliums bevor er 2005 Präsident       näre, Hilfslegionäre und Gäste bei Speis
dieses Rates wurde. Dieses Amt hatte er      und Trank in gemütlicher Atmosphäre ein
bis 2011 inne. 2006 besuchte er Papst Be-    fröhliches Fest. Manches gab es zu erzäh-
nedikt XVI. im Vatikan. Während seiner       len aus den vergangenen Jahrzehnten. Der
Amtszeit besuchte er Legionsräte in Malta,   Blick richtete sich aber auch voll Zuver-
Polen, Brasilien und Korea. Österreich hat   sicht und Gottvertrauen in die Zukunft.
er einige Male in seiner Funktion als Kor-
respondent besucht, zuletzt 2014. Er war     Dr. Markus Mairitsch verstorben
bis zu seinem Tod am 27.11.2017 aktives      Am 17. September verstarb der ehemalige
Mitglied des Präsidiums „Maria, Unsere       Geistliche Leiter des Comitiums Klagen-
Liebe Frau, Königin aller Völker“ in der     furt und Präsidums St. Egid, Dr. Markus
Pfarre St. Peter, Phibsborough, Dublin.      Mairitsch. Er war vom 1. September 1985
Möge er ruhen in Frieden und für die         bis 31. August 2017 Geistl. Leiter des
26 Legionsleben

                                                                      eindrucks- wie humorvoll
                                                                      die Grundzüge der Legion.
                                                                      Er fragte, wo denn der
                                                                      Schuh in den einzelnen
                                                                      Präsidien drücke und
                                                                      erinnerte daran, wie Frank
                                                                      Duff die Legion Mariens
                                                                      gegründet hatte und wie
                                                                      die Legionäre an der Hand
                                                                      der Gottesmutter das Apo-
                                                                      stolat lernen durften.
                                                                         Nach einer kurzen Pau-
                                                                      se mit Kaffee und Kuchen
                                                                      und nach dem Beten der
                                                                      Catena stand der prakti-
                                                                      sche Teil für die Legionäre
  Pausengespräch beim Schulungstag FOTO: SPERINGER                    am Programm: das Hand­
                                                                      buchstudium. In Klein-
  Präsidiums St. Egid in Klagenfurt und              gruppen erfolgte ein Studium, wie es auch
  vom 1.6.2004 bis 30.11. 2016 Geistl. Leiter        im Präsidiumstreffen stattfinden soll. Die
  des Comitiums Klagenfurt. Gott hat ihn             Leiter der jeweiligen Gruppen wiesen auf
  von seiner schweren Krankheit erlöst und           den richtigen Ablauf des Handbuchstu-
  in seine ewige Heimat aufgenommen. Wir             diums hin. Im Anschluss daran konnten
  bedanken uns für seine geistliche Füh-             die Legionäre Fragen und Probleme an
  rung und seine lehrreichen Allocutiones.           P. Calice richten und sich auch gegenseitig
                                                     mit Ermutigungen bestärken.
  Schulungstag in Wiener Neustadt                       Das Beten der Schlussgebete und
  Am 22.10.2017, dem Sonntag der Welt­               die Erteilung des priesterlichen Segens
  mission und dem Gedenktag des Hl. Papst            bildeten nach einer weiteren Pause
  Johannes Paul II. fand der gemeinsame              den Abschluss. Während des gesamten
  Schulungstag der EC „Mutter der Kirche“            Nachmittags war Sr. Elisabeth Simböck
  Wiener Neustadt und der EC „Herz Ma-               mit einem Bücherstand da und bot
  riae“ Ternitz im Neukloster Wiener Neu-            geistliche Nahrung an. Am Abend
  stadt statt. Sehr erfreulich war, dass etwa        bestand dann noch die Möglichkeit, bei
  35 Legionäre an dieser Schulung teilnah-           der Vesper der Mönche dabei zu sein, die
  men. Als Geistlicher Leiter dieses Treffens        Heiligen Messe zu besuchen und den
  konnte der Geistliche Leiter des Senatus, P.       sehr schönen und wertvollen Tag mit
  Florian Calice CO, begrüßt werden.                 dem Rosenkranz bei der Mariensäule
     Gemeinsam wurden die Eröffnungs-                am Hauptplatz mit P. Bernhard Vosicky
  gebete und der Rosenkranz gebetet. P.              ausklingen zu lassen! … Und alle waren
  Florian erläuterte den anwesenden Legio­           sich einig: diese Schulung MUSS es wieder
  nären im nachfolgenden Impuls ebenso               geben!
Legionsleben 27

Tommy McCabe mit Amtsträgern des Sentatus 2014 FOTO: SCHMAUZ

Wandermuttergottes                                vermehrte Bemühung um das Gewinnen
zu Besuch in der Schule                           von Hilfslegionären.

Legionäre des Comitiums Klagenfurt be-            Neues aus dem Burgenland
suchten mit der Wandermuttergottes eine           In der Curia Burgenland Nord gibt es
Volkschule. Die Gottesmutter kehrte dabei         nun eine eigene Materialstelle. In zwei
in allen Klassen ein. Ein weiterer Schwer-        Präsidien gibt es je einen neuen Legionär.
punkt in der Arbeit des Comitiums sind            Im Mittelburgenland unternahm das Prä-
Besuche bei Alten und Kranken. Dabei              sidium Oberwart eine Exploratio Domini-
können immer wieder Priesterbesuche               calis. Beide Curien gingen im September
vermittelt werden.                                auf Wallfahrt.

Unsere Liebe Frau,                                Was sich in Moldawien tut
Königin von Afrika                                Drei Legionäre der Curia Chisinau waren
Das englischsprachige Präsidium aus               bei der Sommerschule in Rumänien
Wien ist in der afrikanischen Gemeinde            dabei. Alle neun Präsidien bemühen
tätig. Ein besonderer Fokus liegt auf der         sich um das Apostolat. Zu den Arbeiten
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Es           zählen Krankenbesuche, Verbreitung der
wird ein Jugendpräsidium geführt und              Wunderbaren Medaille und katholischer
den Kindern der Pfarre wird das Beten             Literatur, Glaubensge-spräche, sowie das
gelehrt. Es werden verschiedene Dienste           Weitertragen der Wandermuttergottes.
in der Pfarre übernommen und mitgehol-
fen, wo es notwendig ist. Geplant sind für
die Zukunft eine Patrizierrunde und die
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